Vorrichtung eines Kraftfahrzeuges zur Bereitstellung unfallbezogener Daten
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung eines Kraftfahrzeuges zur Bereitstellung von unfallbezogenen Daten, wobei die unfallbezogenen Daten neben Positionsdaten des Kraftfahrzeuges auch fahrzeugbezogene Daten umfassen.
Seit langem sind automatische NotrufSysteme bekannt, welche die Rettungszeiten nach einem Unfall deutlich verkürzen. Beispiele hierfür sind in den Patentdokumenten DE 29 12 547 AI, DE 33 36 092 AI, DE 38 39 959 C2, DE 42 20 963 C2, DE 43 21 416 AI, DE 44 21 508 AI, DE 44 21 960 C2, DE 196 44 445 AI, DE 196 50 176 AI und DE 198 36 118 AI beschrieben.
Je nach Ausgestaltung des NotrufSystems wird bei einem Unfall automatisch oder auf Betätigung einer Notruftaste hin von einer bordeigenen Mobilfunkanlage oder von einem mitgeführten Mobiltelefon ein Notruf an eine Notrufzentrale übermittelt. Ein solcher Notruf kann z. B. gemäß der deutschen Patentschrift DE 38 39 959 C2 in Form eines Notruf-Telegramms gestaltet sein, welches neben der Position des verunfallten Fahrzeugs auch fahrzeugbezogene Daten, wie den Fahrzeughalter, das Kennzeichen, den Fahrzeugtyp, die Fahrzeugfarbe und die Gefahrenklasse bei Massenguttransporten und/oder unfall- situationsbezogene Daten, wie die Unfallschwere, der Be-
schleunigungsverlauf vor dem Crash, ausgelöste Insassenschutzeinrichtungen etc., enthalten.
Die Position des verunfallten Kraftfahrzeuges wird meist mittels eines satellitengestützten Standortbestimmungssystems berechnet, jedoch kann hierfür auch eine Ortung einer an Bord befindlichen Mobilfunkeinrichtung dienen.
Die fahrzeugbezogenen Daten und die insassenbezogenen Daten können in dem Kraftfahrzeug in einem fahrzeugfesten Speicher oder auch auf einer mitgeführten Chipkarte hinterlegt sein, wobei es bei einzelnen NotrufSystemen auch vorgesehen ist, dass die in dem Speicher hinterlegten Daten vor Fahrtantritt z. B. durch manuelle Eingabe aktualisiert werden.
Durch die bekannten NotrufSysteme kann in der Rettungsphase nach einer Verunfallung des Fahrzeugs ein spürbarer Zeitgewinn durch verkürzte Suchzeiten bzw. eine verkürzte Anfahr- zeit erreicht werden und die medizinische Versorgung aufgrund rascher Informationen über die aktuelle Verletzungssituation der Unfallopfer sowie gegebenenfalls personenbezogene, individuelle medizinische Fakten verbessert werden.
Als problematisch erweist sich jedoch noch immer in vielen Fällen die Bergung von Unfallopfern. Um bei schwereren Unfällen Leben zu retten, müssen die Rettungskräfte sich möglichst schnell Zugang zu den Verletzten verschaffen, ohne sie oder sich selbst einer zusätzlichen Gefahr auszusetzen. Voraussetzung hierfür sind jedoch Kenntnisse über fahrzeugspezifische Zugangsmöglichkeiten sowie die Funktions- und Wirkungsweise der Sicherheitssysteme des verunfallten Kraftfahrzeuges.
Es ist bekannt, derartige Informationen in Buchform zur Verfügung zu stellen, jedoch haben derartige Publikationen den
Nachteil, dass aktuelle Neuentwicklungen erst mit einem Zeitverzug Eingang in die entsprechenden Publikationen finden. Des Weiteren ist der Zugriff auf die richtigen Informationen für die Rettungskräfte schwierig, da Nachschlagewerke, welche die gesamte Modellpalette eines Herstellers dokumentieren, entsprechend umfangreich sind, und das Auffinden der relevanten, das verunfallte Fahrzeug betreffenden Textstellen umständlich sein kann.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung eines Kraftfahrzeuges zur Bereitstellung unfallbezogener Daten zu schaffen, mittels der die Rettungszeiten nach einem Unfall weiter verkürzt werden und der Informationsfluss insbesondere hinsichtlich der Bergungssituation optimiert wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit einer Vorrichtung eines Kraftfahrzeuges zur Bereitstellung unfallbezogener Daten gelöst, wobei die unfallbezogenen Daten neben Positionsdaten des Kraftfahrzeuges auch fahrzeugbezogene Daten umfassen und die fahrzeugbezogenen Daten bergungsrelevante Spezifikationsdaten umfassen.
Weiterhin wird diese Aufgabe mit einer Umwandlungseinrichtung zur Umwandlung eines von einer derartigen Vorrichtung empfangenen Notrufs gelöst, wobei die bergungsrelevanten Spezifikationsdaten automatisiert in eine für an der Bergung beteiligte Hilfspersonen verständliche Wiedergabeform umgewandelt und ausgegeben werden.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung hat den Vorteil, dass zusätzlich zu den bereits durch eingangs zitierte NotrufSysteme bereitgestellten Daten, wie z. B. die geographische Position des Fahrzeugs, auch Informationen zur Bergung des verunfall-
ten Kraftfahrzeuges bzw. seiner Insassen zur Verfügung gestellt werden, die den Prozess der Rettung deutlich verbessern können. Durch gezielte bergungsrelevante Daten können bereits bei deren Übermittlung an eine Rettungsleitstelle Bergungsressourcen optimiert werden, beispielsweise durch die Mitnahme schwerer oder unüblicher Bergungsgeräte, welche bei gepanzerten Fahrzeugen mit Sonderverstärkungen oder bei Fahrzeugen mit behindertengerechter Sonderausstattung erforderlich sein können.
Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn die bergungsrelevanten Spezifikationsdaten Angaben über einen Einbauort und/oder eine Typ und/oder einen Status von in dem Kraftfahrzeug verbauten und bei einer Verunfallung des Kraftfahrzeuges automatisch aktivierbaren Sicherheitseinrichtungen enthalten. Solche Spezifikationsdaten können Angaben über die Anzahl, die Position und die Art bzw. Mehrstufigkeit vorhandener Airbags sowie deren Auslösestufe und die Positionierung von Gaspatronen insbesondere in Säulen und Türen des Kraftfahrzeugs sein. Durch die Bereitstellung derartiger Informationen kann verhindert werden, dass beispielsweise bei der Abtrennung eines Dachs des verunfallten Fahrzeugs nachfolgende Airbagauslösun- gen zu einer weiteren Verletzungen der Insassen des verunfallten Fahrzeugs oder der Rettungshelfer führen.
Mit der Übermittlung konstruktiver Angaben hinsichtlich der Verstärkung der Fahrzeugkarosserie kann im Zusammenwirken mit weiteren Daten, welche die Unfallsituation näher beschreiben, bereits auf dem Rettungsweg der Einsatz von Bergungsmitteln optimal vorbereitet werden bzw. vor Ort eine schnellstmögliche Auftrennung des Fahrzeuges durchgeführt werden.
Zu den wesentlichen bergungsrelevanten Spezifikationsdaten für Erstretter zählen die Lage und der Typ von im Fahrzeug
verbauten Batterien sowie das Vorhandensein und die Lage eines Notausschalters für die Stromversorgung in dem Kraftfahrzeug.
Wenn sich Gefahrgüter an Bord des verunfallten Fahrzeugs befinden oder der Austritt gesundheitsgefährdender Stoffe aus dem Unfallfahrzeug ermittelt wird, kann durch die frühzeitige Übermittlung von derartigen Informationen an die Notruf- Zentralleitstelle die Rettungskette entsprechend gestaltet werden .
Die bergungsrelevanten Spezifikationsdaten, welche für spezifische Unfallsituationen vordefinierte Bergungsmaßnahmen in Form eines Leitfadens beinhalten können, sind vorzugsweise in einem fahrzeugfesten Speicher abgelegt, aus dem die besagten Daten abrufbar sind. Das Ablegen der bergungsrelevanten Spezifikationsdaten in einem festen Speicher hat den Vorteil, dass stets eine zeitnahe Aktualisierung der darin abgelegten und das konkrete Fahrzeug betreffenden Daten möglich ist.
Um das Auslesen der bergungsrelevanten Spezifikationsdaten aus dem fahrzeugfesten Speicher auch nach Unterbrechung der allgemeinen Stromversorgung durch die Rettungskräfte zu gewährleisten, kann hierfür eine separate Notstromversorgung vorgesehen sein.
Wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Sendevorrichtung aufweist, mittels der ein die bergungsrelevanten Spezifikationsdaten umfassender Notruf beispielsweise in Form eines sogenannten Notruf-Telegramms an eine Notruf-Zentralleitstelle absendbar ist, können unmittelbar nach Eintreten des Unfalls entweder nach automatischer Meldung oder nach Meldung des Unfalls durch Betätigen einer Notruftaste die erforderlichen Bergungsmaßnahmen von der Rettungsleitstelle eingeleitet wer-
den, so dass ein erheblicher Zeitgewinn bei der Bergung selbst und eine verbesserte medizinische Versorgung von Unfallopfern möglich ist.
Die bergungsrelevanten Daten können jedoch auch vor Ort an dem Unfallfahrzeug durch eine fahrzeugfeste Informationsausgabeeinrichtung ausgegeben werden, was den Vorteil hat, dass die Bergungsanleitungen auch zur Verfügung stehen, wenn die Fernübermittlung der Daten an die Notruf-Zentralleitstelle bzw. an die Rettungshelfer fehlgeschlagen ist.
Die vorzugsweise an leicht zugänglichen Stellen des verunfallten Kraftfahrzeuges angebrachte Informationsausgabeeinrichtung kann neben alphanumerischen Texteinheiten auch Graphikeinheiten mit den bergungsrelevanten Spezifikationsdaten umfassen .
Die einfachste Möglichkeit einer Ausgestaltung der fahrzeugfesten Informationsausgabeeinrichtung besteht in der Anbringung eines Text und/oder Graphik enthaltenden Informationsaufklebers an einer leicht zugänglichen Stelle des verunglückten Fahrzeugs, wie z. B. am Kofferraumdeckel oder der Motorhaube, oder an einer anderen markanten Stelle, wie beispielsweise dem Batteriedeckel, da in der Regel zuerst die Batterie gesucht wird, um die Stromversorgung zu unterbrechen .
Gegebenenfalls kann eine Texteinheit der Informationsausgabeeinrichtung auch einen fahrzeugspezifischen Code umfassen, welchem in einem elektronischen Medium, wie z. B. dem Internet, oder einem Printmedium abgelegte fahrzeugspezifische, bergungsrelevante Spezifikationsdaten zugeordnet sind. Solche einem Code zugeordnete Informationen können z. B. in entsprechenden herunterladbaren Dateien im Internet zur Verfügung
gestellt werden und als E-Mail oder Kurzmitteilung an mobile Telekommunikationseinrichtungen der Rettungshelfer versendbar sein .
Auch auf diese Weise ist eine zeitnahe Aktualisierung der bergungsrelevanten Spezifikationsdaten für die jeweils neuesten Fahrzeugtypen und Modellreihen möglich. Die Aktualisierung einer Codeversion kann auch baureihenunabhängig sein und nur bei neuen Technologien notwendig sein.
Um eine Konzentration der Rettungskräfte auf die Bergungsarbeiten sicherstellen zu können, ist es von Vorteil, wenn die fahrzeugfeste Informationsausgabeeinrichtung eine Sprachausgabe umfasst. Die Sprachausgabe kann dabei über Lautsprecher eines Radiogerätes, eines Telekommunikationsgerätes oder eines sogenannten Command-Systems erfolgen. Das Radiogerät, das Telekommunikationsgerät oder das betreffende Command-System kann hierzu einen fest einprogrammierten Sprachchip aufweisen .
Selbstverständlich kann auch eine Ausgabe von Bergungsanweisungen über einen Monitor eines Navigationssystems erfolgen, über den graphische oder alphanumerische Zeichen ausgebbar sind.
Die unfallbezogenen Daten, welche die erfindungsgemäße Vorrichtung bereitstellt, können auch Informationen zur Unfallklassifikation umfassen. Hierzu zählen Angaben über die Kollisionsgeschwindigkeit, eine genauere Ortsangabe, welche die Route des Fahrzeugs, die Fahrtrichtung und gegebenenfalls eine Ausfahrtnummer einer Schnellstraße wiedergibt. Ebenso kann eine Unfallklassifikation von einer Notruf-Zentralleitstelle mittels Daten über die Unfallart, wie z. B. Frontal-, Seitenoder Heckaufprall, Überschlag, Einleitung einer sogenannten
Pre-Safe-Phase, Fahrzeugschleudern etc., die genaue Crashrichtung und die Crashnatur des Crashobjektes vorgenommen werden. Weitere wichtige Informationen liefern Daten über die Fahrzeuglage, die Anzahl und die Sitzposition der Insassen, die verwendeten Rückhaltemittel, wie z. B. ein Kindersitz o- der Sicherheitsgurte, und deren Status. Die Ermittlung dieser Daten ist an sich bekannt und beispielsweise in den eingangs zitierten Patentdokumenten beschrieben.
Wenn die Fahrzeuginsassen vor Fahrtantritt personenbezogene Daten abgelegt haben, kann die Rettungssituation für die Insassen des verunfallten Fahrzeuges weiter verbessert werden. So liefern Informationen zur Identifikation der Insassen und Angaben über deren Geschlecht, Alter, Gewicht und medizinische Besonderheiten in Kombination mit Informationen über den aktuellen Insassenzustand beispielsweise hinsichtlich der Ansprechbarkeit wichtige Hinweise für geeignete Bergungsmethoden .
Die Verwendung eines persönlichen Mobiltelefons anstatt eines fahrzeugfesten Telefons oder Senders kann die Personalisierung von Personendaten weiter unterstützen. Die Verknüpfung der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit einem persönlichen Mobiltelefon hat des Weiteren den Vorteil, dass eine Notruftaste auf diesem Mobiltelefon die Notruffunktion auch ohne satellitengestütztes geographisches Positionierungssystem oder Navigationssystem verfügbar macht.
Um die mit einem Notruf abgesetzten bergungsrelevanten Spezifikationsdaten den beteiligten Hilfspersonen verständlich zu machen, sieht die vorliegende Erfindung weiterhin eine Umwandlungseinrichtung zur Umwandlung eines von einer Vorrichtung eines Kraftfahrzeuges zur Bereitstellung bergungsrelevanter Spezifikationsdaten empfangenen Notrufs vor, wobei die
bergungsrelevanten Spezifikationsdaten automatisiert in eine für an der Bergung beteiligte Hilfspersonen verständliche Wiedergabeform umgewandelt und ausgegeben werden.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen einer Vorrichtung gemäß der Erfindung sind der Beschreibung, der Zeichnung und den Patentansprüchen entnehmbar.
In der einzigen Figur der Zeichnung ist prinzipmäßig ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt, welches in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert wird.
Die Figur der Zeichnung zeigt dabei schematisiert ein verunfalltes Kraftfahrzeug 1 mit einer mitgeführten Vorrichtung 2 zur Bereitstellung unfallbezogener Daten. Diese Vorrichtung 2 weist eine Steuereinrichtung 3 in Form eines Mikrocomputers auf, der mit einem Speicher 4 und über einen CAN-Bus 5 mit mehreren Signalgebern verbunden ist.
Als Signalgeber sind vorliegend ein mit einem Satelliten 6 in Verbindung stehendes Ortungs- und Navigationssystem 7, bei einem Unfall automatisch aktivierbare Sicherheitseinrichtungen 8, sowie eine Temperatur- und/oder Gassensorik 9 schematisch in der Zeichnung gezeigt.
Zu den ansteuerbaren Sicherheitseinrichtungen 8 zählen vorliegend gängige Rückhaltemittel, wie ein Airbag und ein Sicherheitsgurt mit Gurtstraffer sowie verfahrbare Prallkörper, Kissen und Kopfstützen, welche mittels einer Ansteuerung in Größe, Härte, Form und Lage verändert werden können. Weiterhin können den Insassen in eine für den Unfall günstige Stellung positionierende Einrichtungen, wie eine elektrische Sitzverstellung, eine KopfStützenverstellung, ein Sicherheitsgurtstraffer und verfahrbare Polster angesteuert werden.
In einer vorteilhaften Ausführung können des Weiteren auch dem Schutz von Kollisionspartnern wie Fußgängern und Radfahrern dienende Schutzmittel aktiviert werden, wie z. B. eine verstellbare Motorhaube, verfahrbare Stoßfänger und härteverstellbare Prallelemente an der Fahrzeugaußenhaut. Auch können entsprechende Eingriffe in die Niveauregulierung und das Brems- und Lenksystem vorgesehen sein.
Weiterhin ist die Steuereinrichtung 3 mit einer Fahrgastsen- sorik 10 verknüpft, welche die Fahrgastanzahl und deren Gewicht ermittelt und bei der vorliegenden Ausführung eine Vi- talsensorik zur Insassenbeobachtung und nicht-invasiven Messung von Vitalparametern der Insassen umfasst.
Der Ausgang der Steuereinrichtung 3 ist verbunden mit einer Sendeeinrichtung 11, welche an eine nicht näher dargestellte Sende- und Empfangsantenne angeschlossen ist und über die ein Notruf an eine Empfangsstation 12 einer Notruf-Zentralleitstelle 13 absetzbar ist.
Es versteht sich, dass anstelle der Sendeeinrichtung 11 auch eine Anschlussstelle für ein von Fahrzeuginsassen mitgeführtes Mobiltelefongerät vorgesehen sein kann.
Die Notruf-Zentralleitstelle 13 weist ein Ausgabegerät 14 zur Darstellung von graphischen und alphanumerischen Zeichen sowie zur Ausgabe von Sprachdaten auf. Des Weiteren verfügt die Notruf-Zentralleitstelle 13 über eine Umwandlungseinrichtung 15, mittels der Informationen, welche von der Datenbereitstellungsvorrichtung 2 des Kraftfahrzeuges 1 an die Notruf- zentralleitstelle 13 gesendet werden, automatisiert in eine Wiedergabeform umgewandelt werden, welche an der Bergung beteiligte Hilfspersonen 16, an die diese Informationen von der
Notruf-Zentralleitstelle 13 ausgesendet werden, verstehen können.
Im vorliegenden Fall werden bergungsrelevante Spezifikationsdaten, welche von der Sendeeinrichtung 11 des Kraftfahrzeugs 1 in Form eines Notruf-Telegramms ausgesendet werden, bei der Notruf-Zentralleitstelle 13 in eine Bergungsanweisungen enthaltende Datenabfolge umgewandelt, welche beispielsweise von einem Multi-Media-Mobiltelefongerät zu empfangen und an diesem graphisch und akustisch ausgebbar sind.
Um die für die Bergung notwendigen Sofortmaßnahmen optimal einleiten zu können, enthält das Notruf-Telegramm zahlreiche unfallbezogene Daten, wobei neben Positionsdaten des Kraftfahrzeugs 1 auch fahrzeugbezogene Daten abgesendet werden, welche bergungsrelevante Spezifikationsdaten umfassen. So werden im vorliegenden Fall Angaben über den Einbau, den Typ und den Status von den in dem Kraftfahrzeug 1 verbauten und bei der Verunfallung des Kraftfahrzeugs 1 automatisch aktivierten Sicherheitseinrichtungen 8 ausgesandt, wobei z. B. durch die Angabe, welche Airbags und mit welcher Stufe diese ausgelöst wurden und welche noch "scharf" sind, das Risiko für die Rettungskräfte 16 bei den Arbeiten am Fahrzeug, wie z. B. dem Aufschneiden von Karosserieteilen, reduziert wird.
Durch Übermittlung einer ersten Unfallklassifizierung, die auch die Kraftrichtung des Crash beinhaltet, kann die Notruf- Zentralleitstelle 13 die Rettungskräfte 16 effizient disponieren, und Notärzte können situationsadaptiv optimierte Behandlungsoptionen vorbereiten und einleiten. Die gezeigte Datenbereitstellungsvorrichtung 2 ist dabei vorteilhafterweise in der Lage, auch vorab gespeicherte personalisierte Insassendaten, wie die Körpergröße, Körperproportionen, das Körpergewicht, Informationen über Schwangerschaft, Implantate
oder sonstige zu berücksichtigende medizinische Umstände, zu übermitteln .
Mit dem Notruf wird zudem eine bidirektionale Sprachverbindung aufgebaut, über die ein Sprachkontakt von Fahrzeuginsassen mit der Notruf-Zentralleitstelle 13 möglich ist und auch die Ansprechbarkeit der Fahrzeuginsassen geprüft werden kann.
Bergungsrelevante Spezifikationsdaten, welche nicht zwingend per Fernübertragung vorab an die Notruf-Zentralleitstelle 13 übermittelt werden müssen und deren Abrufbarkeit erst vor Ort wichtig ist, werden bei der gezeigten Ausführung durch eine fahrzeugfeste Informationsausgabeeinrichtung 17 bereitgestellt, welche hier als auslesbarer Chip an einer Fahrzeugbatterie 18 angebracht ist und Informationen zur Unterbrechung der Stromversorgung in Form einer Text- und/oder Grafik- und/oder Sprachdatei zur Verfügung stellt.
In weiteren Ausführungen können selbstverständlich auch mehrere derartige oder andersartige Informationsausgabeeinrichtungen vorgesehen sein, welche insbesondere über den jeweiligen Bereich des Kraftfahrzeuges, an dem sie angeordnet sind, bergungsrelevante Spezifikationsdaten ausgeben.