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Die vorliegende Erfindung betrifft ein System zum Anzeigen bergungsrelevanter Informationen eines Fahrzeugs.
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Bei einem Verkehrsunfall mit Einsatz von Rettungskräften wie der Feuerwehr ist eine der ersten Aufgaben die Erkundung des Unfallorts und der Unfallfahrzeuge. Dies wird in der Regel durch den Truppführer der Feuerwehr durchgeführt. Durch die Erkundung wird eine schnellstmögliche Versorgung und Bergung der Unfallopfer sichergestellt. Dabei wird auch sichergestellt, dass die Rettungskräfte vor den Gefahren bei Straßenunfällen geschützt werden, z.B. elektrischer Kurzschluss der Hochvoltversorgung bei E-Fahrzeugen, Airbag Auslösungen bei Bergung, etc.
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Es sind bereits Rettungskarten bekannt, in der fahrzeugspezifische Informationen für die Rettung vermerkt sind. Allerdings gibt es in der Praxis Probleme mit der Auffindbarkeit der Rettungskarten, da es bisher keine standarisierte Ablage im Fahrzeug gibt oder die Identifikation des Fahrzeuges vor Ort schwierig ist.
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Um dieses Problem zu lösen sind bereits viele Ansätze vorhanden. Beispielsweise wird von einigen Herstellern oder Automobilclubs eine Standard-Ablage für Rettungskarten vorgeschlagen, z.B. hinter der Sonnenblende oder als QR-Code im Tankdeckel.
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In dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 20 2016 101 164 U1 wird beispielsweise eine Anordnung von Informationsträgern, welche individuelle Fahrzeugdaten und bergungsrelevante Daten enthalten, und eine Ausleseeinheit zum Auslesen der Informationen vorgeschlagen.
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In der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2015 007 266 A1 werden Sender vorgeschlagen, die an relevanten Bauteilen angebracht sind und im Falle eines Aufpralls Daten nach extern, z.B. zu einem Handsender der Feuerwehr, senden.
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In der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2012 015 024 A1 kann eine Abfrage relevanter Informationen basierend auf dem Kennzeichen oder der Fahrzeug-ID erfolgen.
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In der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2018 003 420 A1 erfolgt eine Ermittlung unfallbedingter Beschädigungen des Fahrzeugs oder von Komponenten mittels mit einer Steuereinheit in Verbindung stehender Sensoren, eine Auswertung in der Steuereinheit und eine optische Anzeige der Beschädigung z.B. an einem mobilen Endgerät.
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In der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2005 026 517 A1 ist ein Verfahren vorgesehen, durch welches nur im Falle eines Unfalls eine Verständigung von Rettungskräften erfolgt, wobei dies aufgrund z.B. eines Karosserie-Deformier-Erkennungssystems erfolgt.
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In der deutschen Patentanmeldung
DE 103 38 759 A1 wird eine Vorrichtung eines Kraftfahrzeuges zur Bereitstellung unfallbezogener Daten bereitgestellt, wobei die unfallbezogenen Daten neben Positionsdaten des Kraftfahrzeugs auch fahrzeugbezogene Daten umfassen. Die fahrzeugbezogenen Daten umfassen auch bergungsrelevante Spezifikationsdaten, die Angaben über einen Einbauort und/oder über einen Typ von in dem Kraftfahrzeug verbauten Batterien enthalten.
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Das europäische Patent
EP 2 580 094 B1 offenbart ein Verfahren zum Ausgeben einer bergungsrelevanten Information, wobei Informationsträger am Fahrzeug vorhanden sind, die drahtlos auslesbar sind und als RFID-Chips gebildet sind. Diese sind über das Fahrzeug verteilt angebracht.
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Das europäische Patent
EP 3 009 310 B1 offenbart ein Verfahren zur Lokalisierung von Insassenschutz- und Rückhaltesystemen eines verunfallten Kraftfahrzeugs, wobei auch hier RFID-Chips verwendet werden.
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In der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2010 034 238 A1 wird eine Notfallvorrichtung mit einem Notfall-Signalgeber bereitgestellt, der in Abhängigkeit einer Schwere eines Unfalls einen Bereich der Rohbaustruktur kennzeichnet, an dem diese für die Rettung eines Insassen nach dem Unfall ohne besondere Erschwernis erfolgen kann. In der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2014 104 483 A1 wird ein Luftsacksystem vorgeschlagen, das nach Auslösen die Art des Antriebssystems des Fahrzeugs anzeigt. In der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2011 106 721 A1 wird ein Airbag mit einem permanenten Aufdruck in Form einer Rettungskarte vorgeschlagen, wobei der Aufdruck nach Auslösen für ein Rettungspersonal sofort sichtbar ist. In der deutschen Patentanmeldung
DE 10 2004 043 924 A1 wird ein Informationsträger mit Flucht- und Notfallmaßnahmen vorgeschlagen, der bei einer Auslösung eines Airbags ausgeworfen wird, wobei der Informationsträger vorteilhaft auf dem Airbag aufgedruckt ist.
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In der deutschen Patentanmeldung
DE 103 52 496 A1 wird eine sichtbare Markierung an einem Karosserie- oder einem Rahmenteil vorhanden ist, die als Informationsträger für den Ort einer geeigneten Trennstelle zum Zerlegen des Kraftfahrzeugs anzeigt.
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Basierend auf dem Stand der Technik ist es eine Aufgabe dieser Erfindung, ein weiteres System zum Anzeigen bergungsrelevanter Informationen eines Fahrzeugs bereitzustellen. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Vorgeschlagen wird ein System zum Anzeigen bergungsrelevanter Informationen eines Fahrzeugs, wobei eine Markierung an mindestens einer für eine Rettung kritischen Zone und/oder an mindestens einer für eine Rettung unkritischen Zone an oder in dem Fahrzeug vorgesehen ist, welche derart ausgelegt ist, dass sie durch Erhalten eines Auslösesignals optisch sichtbar gemacht wird.
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Im Falle eines Unfalls ist aufgrund des Mangels an verlässlichen Informationen wie Fahrzeugtyp, Antriebsart, Rettungskarte etc. bei Unfallfahrzeugen eine sorgfältige Erkundung zur Absicherung des Insassen und der Rettungskräfte zwar zwingend notwendig, nimmt aber für die Unfallopfer wertvolle Zeit in Anspruch. Teil einer Erkundung ist beispielsweise die Kontrolle, ob in einem Bereich der A-Säule, an dem zur Bergung eine Rettungsschere verwendet werden soll, Airbags verbaut sind oder nicht. Dafür muss die Verkleidung der A-Säule im Innenraum abgenommen werden. Dies kann sich bei einem verunfallten Fahrzeug aufgrund der Deformationen und Zugänglichkeit an der jeweiligen Stelle als deutlich schwieriger erweisen als bei einem intakten Fahrzeug.
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Ein Bereitstellen optisch dauerhaft sichtbarer Markierungen für alle kritischen Zonen würde zu einer Reizüberflutung des Fahrers führen, und damit zu einer Erhöhung des Unfallrisikos.
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Erfindungsgemäß werden deshalb für die Rettung (strategisch) kritische Zonen am Fahrzeug, z.B. an der Karosserie, am Lack oder im Innenraum, erst bei Erhalten eines Auslösesignals, welches z.B. einen Unfall kennzeichnet, mittels einer Markierung optisch sichtbar gemacht. So wird das Erkunden des Fahrzeugs erleichtert und der Zeitbedarf dafür reduziert. Durch die Markierungen liegen die erforderlichen Informationen im Bedarfsfall optisch sichtbar vor, um situativ die Bergungsstrategie mit dem Setzen der Rettungsschere oder anderer für die Bergung notwendiger Werkzeuge, z.B. Spreizwerkzeug, festzulegen. In anderen Worten visualisiert die Markierung die von der fahrzeugspezifischen Rettungskarte, welche vom Hersteller für jeden Fahrzeugtyp bereitgestellt wird, bekannten kritischen Zonen am Fahrzeug.
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Das Auslösesignal ist ein für den Bedarfsfall festgelegtes Signal zur Freisetzung der Markierungen, welches von vorhandener Sensorik im Fahrzeug erfasst werden kann oder selbsttätig auslöst. Z.B. kann dieses Signal bei Erkennen eines Überschreitens einer Schwere eines Aufpralls, bei Erfassen eines Aufpralls und Stehenbleiben des Fahrzeugs, bei Erfassen eines Auslaufens von Flüssigkeit in größeren Mengen, bei Erkennung von Deformationen in einem vorbestimmten Ausmaß etc., kurz bei Erkennen, dass ein Unfall vorliegt, auslösen. Ferner kann bei Vorhandensein geeigneter Sensorik differenziert werden, ob der Unfall eine Rettungsaktion erfordert, wobei das Signal zur Freisetzung der Markierungen erst ausgelöst wird, wenn dies der Fall ist.
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Kritische bzw. strategisch kritische Zonen sind Bereiche am Fahrzeug, welche den Rettungskräften im Falle einer Rettungsaktion oder Bergung einer verunfallten Person aus einem Fahrzeug bei einem Unfall bekannt sein sollten, da diese Verletzungsgefahren für die Rettungskräfte und/oder eine zu rettende Person darstellen könnten. Solche Zonen bzw. Bereiche sind die Positionen von aktiven und passiven Sicherheitssystemen wie Airbags, Aufprallschutz etc., aber auch von Kabeln, Hochvoltbatterien, Kraftstoff des Fahrzeugs, sowie Sonderausstattungen, welche eine Rettung erschweren, z.B. Sonderverglasung, besondere Verstärkungen an der Karosserie etc.
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Die bergungsrelevanten Informationen, d.h. eine oder mehrere für eine Rettung kritische Zonen werden durch eine Markierung, die im Bedarfsfall optisch sichtbar gemacht wird, angezeigt. Es können aber auch für eine Rettung (strategisch) unkritische Zonen angezeigt werden.
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In einer Ausführung werden abhängig von der Art der Gefährdung unterschiedliche Markierungen verwendet. Dies erleichtert es den Rettungskräften, z.B. mechanische von elektrischen Gefahren zu unterscheiden. Die Art der Gefährdung kann in mechanische und elektrische Gefährdung unterteilt werden, oder in weiter differenzierte Untergruppen. Eine mechanische Gefährdung wäre beispielsweise ein Airbag oder eine Kraftstoffleitung. Eine elektrische Gefährdung wäre eine elektrische Spannung z.B. der Hochvoltbatterie im Elektrofahrzeug oder Hybrid-Fahrzeug oder eine aufgrund von Kabelführungen etc. gefährliche Spannung.
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In einer Ausführung ist die Markierung eine fluoreszierende Farbe. Durch Verwenden einer fluoreszierenden Farbe wird die Optik des Fahrzeugs, sei es außen oder innen, nicht beeinträchtigt. Aber es ist dennoch möglich, kritische Zonen zu markieren, welche mit einem entsprechenden Licht sichtbar gemacht werden können, das die Rettungskräfte mitführen können. So ist eine einfache Lösung zur Markierung sowohl kritischer als auch unkritischer Bereiche gegeben. Durch diese Art der Markierung können sogar Text oder Symbole als Markierungen verwendet werden.
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In einer alternativen Ausführung ist eine Lack- und/oder Farbschicht des Fahrzeugs derart gebildet, dass im Falle einer vorgegebenen Schwere eines Aufpralls ein Teil der Lack- und/oder Farbschicht zur Markierung abgesprengt wird. So kann ein Bereich einfach sichtbar gemacht werden. In einer alternativen Ausführung ist eine Lack- und/oder Farbschicht des Fahrzeugs derart gebildet, dass im Falle einer vorgegebenen Schwere eines Aufpralls ein Teil der Lack- und/oder Farbschicht zur Markierung derart abgesprengt wird, dass ein vorgegebenes Muster entsteht. Somit können zusätzliche Informationen transportiert werden. In beiden Ausführungen sollte die Lack- und/oder Farbschicht des Fahrzeugs erst ab einer vorgegebenen Krafteinwirkung abgesprengt werden, um ein ungewolltes Absprengen zu verhindern. Das Absprengen kann aufgrund der Beschaffenheit der Lack- und/oder Farbschicht selbsttätig erfolgen, oder durch eine geeignete Vorrichtung ausgelöst bzw. durchgeführt werden.
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In einer Ausführung ist mindestens ein Mittel vorgesehen, durch welches im Falle einer vorgegebenen Schwere eines Aufpralls die Markierung durch ein Auftragen von Farbe bereitgestellt wird. Diese Art der Markierung kann vorteilhaft im Innenraum des Fahrzeugs verwendet werden. Allgemein ist diese Art der Markierung dann gut verwendbar, wenn das Mittel, also z.B. ein Sprühbehälter oder eine Farbbombe, in der Nähe der zu markierenden Zone befestigt werden kann, ohne eine optische oder technische Beeinträchtigung zu verursachen, wenn die Markierung nicht benötigt wird.
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In einer Ausführung ist eine Vorrichtung vorgesehen, durch welche im Bedarfsfall, z.B. im Falle einer vorgegebenen Schwere eines Aufpralls, als Markierung eine Farbveränderung einer vorhandenen Farbe erfolgt. Beispielsweise kann die Vorrichtung eine elektrische Spannung an Bereiche der Lack- und/oder Farbschicht anlegen, welche dadurch ihre Farbe ändern. Dasselbe kann auch mit einer chemischen Reaktion erreicht werden.
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In einer Ausführung sind Anzeigemittel zur Markierung vorgesehen, die im Bedarfsfall, z.B. im Falle einer vorgegebenen Schwere eines Aufpralls, optisch sichtbar gemacht werden. In einer alternativen Ausführung sind Anzeigemittel zur Markierung vorgesehen, die im Falle einer vorgegebenen Schwere eines Aufpralls optisch sichtbar gemacht werden, wobei die Anzeigemittel zusätzliche optische Hilfsmittel zum Anzeigen der kritischen Zone oder der der unkritischen Zone aufweisen. Vorteilhaft werden die Anzeigemittel durch Absprengen optisch sichtbar gemacht. Alternativ werden die Anzeigemittel durch Absprengen und dadurch Auslösen einer chemischen Reaktion optisch sichtbar gemacht. Solche Anzeigemittel können Gummiteile sein, die sich lokal eng an den entsprechenden zu markierenden Stellen bzw. Bereichen bzw. Zonen befinden. Diese können dann abstehen und/oder über zusätzliche optische Hilfsmittel verfügen, z.B. Farbmarkierungen. Auch können solche Anzeigemittel Kunststoffteile sein, die sich lokal eng an den entsprechenden zu markierenden Stellen bzw. Bereichen bzw. Zonen befinden. Diese können dann ebenfalls abstehen und/oder über zusätzliche optische Hilfsmittel verfügen, z.B. Farbmarkierungen.
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In einer Ausführung sind Deformationseinrichtungen vorgesehen, die im Falle einer vorgegebenen Schwere eines Aufpralls eine vorgegebene Deformation zur Markierung bereitstellen. Solche Deformationen können konkave oder konvexe Ausbuchtungen sein, aber auch Muster oder Text. Für eine solche Deformation sind unterschiedlichste Einrichtungen denkbar, welche über die Wahl von Materialien, die elektrisch oder andersartig aktiviert werden, bis hin zu entsprechender Ansteuerung durch elektrische Impulse gehen. Es sind auch Formgedächtniselemente oder andere, nicht durch Ansteuerung veränderbare Strukturen möglich. Diese Ausführung kann sowohl im Innenbereich als auch außen am Fahrzeug verwendet werden.
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Außerdem wird ein Verfahren zum Anzeigen bergungsrelevanter Informationen eines Fahrzeugs bereitgestellt, durch welches eine Markierung an mindestens einer für eine Rettung kritischen Zone oder an mindestens einer für eine Rettung unkritischen Zone an oder in dem Fahrzeug bei Erhalten eines Auslösesignals, welches z.B. im Falle einer vorgegebenen Schwere eines Aufpralls ausgelöst wird, optisch sichtbar gemacht wird. Vorteilhaft erfolgt die Markierung durch eine Farbe und/oder durch ein Ändern der Oberflächenstruktur eines Bereichs am oder im Fahrzeug.
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Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, anhand der Figuren der Zeichnung, die erfindungsgemäße Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Variante der Erfindung verwirklicht sein.
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Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
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1 zeigt eine Aufprallsituation, in welcher Markierungen an unterschiedlichen kritischen Bereichen am Fahrzeug optisch sichtbar gemacht werden, gemäß einer Ausführung der vorliegenden Erfindung.
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In 1 ist ein Fahrzeug 1 gezeigt, das mit einem Objekt 3, wie z.B. einem Baum, kollidiert. Wie bereits beschrieben sind erfindungsgemäß Markierungen 21, welche optisch sichtbar gemacht werden können, zum Anzeigen bergungsrelevanter Informationen des Fahrzeugs 1 vorgesehen. Diese Markierungen sind ansonsten nicht sichtbar. Sie sind entweder an mindestens einer für eine Rettung strategisch kritischen Zone 2 oder an mindestens einer für eine Rettung strategisch unkritischen Zone an oder in dem Fahrzeug 1 vorgesehen. Beispiele für kritische Zonen 2 sind in 1 schematisch im Bereich der Motorhaube, im Dachbereich, an Seitenbereichen, am Heck sowie an Rahmenteilen angedeutet. Es können aber auch weitere kritische Zonen 2 im Außenbereich des Fahrzeugs 1 vorhanden sein, aber auch im Innenbereich, z.B. können Airbags an einer der inneren Säulen vorhanden sein, welche im Bedarfsfall markiert werden. Die kritischen Zonen sind für jedes Fahrzeug 1 unterschiedlich und sind vom Hersteller für jeden Fahrzeugtyp vorgegeben. Somit können auch die Markierungen 21 entsprechend vorgesehen werden.
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Je nach Ausführung der Erfindung können Markierungen 21 an kritischen Zonen 2 oder an unkritischen Zonen (in 1 nicht gezeigt) vorgesehen sein. Diese werden im Falle eines Aufpralls des Fahrzeugs 1 bei Erhalten eines Auslösesignals freigesetzt. Ein Kriterium für das Auslösen des Signals ist z.B., dass eine vorgegebene Schwere des Aufpralls zur Auslösung bzw. Freisetzung vorhanden sein muss. Dabei werden die durch den Aufprall erzeugten Kräfte entweder durch ein im Fahrzeug 1 vorhandenes Steuergerät erfasst und ab einer gewissen Schwere als Unfall bewertet, so dass das Signal zur Freisetzung der Markierungen ausgelöst wird, oder die freizusetzenden Markierungen 21 werden aufgrund eines Überschreitens einer vorgegebenen Grenze einer Krafteinwirkung auf das Fahrzeugs 1 freigesetzt, also ohne weitere Ansteuerung. Hier ist dann das Überschreiten einer vorgegebenen Grenze das Auslösesignal. Die Grenzen, ab wann ein Unfall erkannt wird, also ab wann eine Auslösung bzw. Freisetzung der Markierungen 21 erfolgen soll, hängt wiederum vom Fahrzeugtyp 1 ab und kann nicht verallgemeinert werden. In der Regel ist davon auszugehen, dass ein Unfall passiert ist, wenn Teile der Karosserie deformiert sind und das Fahrzeug stillsteht. Wenn zusätzlich noch Flüssigkeitsverlust in größeren Mengen hinzukommt, ist dies ebenfalls ein Indiz. Es können aber noch weitere, insbesondere fahrzeugspezifische, Kriterien für die Beurteilung herangezogen werden, ab wann das Signal ausgelöst wird. In vielen Fahrzeugen ist bereits entsprechende Sensorik zu Erkennung eines Unfalls vorhanden, welche genutzt werden kann. Eine solche Sensorik ist beispielsweise die Sensorik zur Erfassung, ob ein Airbag ausgelöst werden muss.
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Wie bereits beschrieben können die Markierungen in unterschiedlichster Art und Weise vorhanden sein, auch in Kombination. Markierungen können sein:
- • eine in den Lack oder einen geeigneten Bereich im Fahrzeug integrierte fluoreszierende Farbe,
- • ein Auftragen von Farbe z.B. durch eine (kleine) Sprühvorrichtung oder Farbbombe,
- • ein elektrischer Impuls bzw. eine elektrische Spannung, der bzw. die zu einer Farbveränderung einer Lack- und/oder Farbschicht führt,
- • ein Absprengen von Lack- und/oder Farbschichten, so dass eine optische Änderung der Außenhaut resultiert,
- • ein Absprengen von Lack- und/oder Farbschichten, um Muster darzustellen,
- • ein Absprengen von Anzeigemitteln wie Gummiteilen oder Kunststoffteilen, die sich lokal eng an den entsprechenden zu markierenden Stellen bzw. Bereichen bzw. Zonen 2 befinden; diese können dann abstehen und/oder über zusätzliche optische Hilfsmittel verfügen, z.B. Farbmarkierungen,
- • ein Bereitstellen von Anzeigemitteln wie einer Beleuchtung mittels Lichtquellen oder Leuchtmittel in dem entsprechenden Bereich, z.B. LEDs, wobei diese auch zusätzlich zur Verwendung von Gummiteilen oder Kunststoffteilen verwendet werden können, um eine noch bessere Sichtbarkeit bereitzustellen,
- • ein Erzeugen von Deformation, z.B. Beulen oder Dellen, z.B. als konvexe oder konkave Formen, an den entsprechenden zu markierenden Stellen bzw. Bereichen bzw. Zonen 2,
- • eine durch eine chemische Reaktion entstehende farbige Markierung, welche durch die Absprengung von Bauteilen erzeugt wird.
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Unterschiedliche kritische Zonen 2 können über unterschiedliche Markierungen versehen sein. Beispielsweise können mechanisch kritische Zonen 2, an denen z.B. Airbags sitzen, anders markiert werden als Zonen 2, welche elektrisch kritisch sind, wie z.B. Bereiche, in denen sich eine Verkabelung oder die Hochvoltbatterie eines Elektro- oder Hybridfahrzeugs befindet.
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Wichtig ist, dass die Markierung 21 im Normalfall nicht sichtbar ist, und im Bedarfsfall eindeutig ist, d.h. dass erkennbar ist, ob es sich um eine kritische und/oder unkritische Zone 2 handelt, was z.B. durch entsprechende Farb- und/oder Mustergebung möglich ist. Es können sowohl kritische als auch unkritische Zonen 2 markiert werden, solange es für Rettungskräfte aus der Art der Markierungen 21 eindeutig klar ist, um welche Art der Markierung 21 es sich handelt. Eine Markierung von Zonen, die als unkritisch gelten, kann dann sinnvoll sein, wenn die unkritische Zone kleiner ist als die kritische Zone 2.
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Durch die Bereitstellung der beschriebenen Markierungen 21 wird die Bergung von verunfallten Personen aus einem Fahrzeug für die Rettungskräfte erleichtert, da sie eine direkte Anzeige von kritischen und/oder unkritischen Zonen 2 am Fahrzeug 1 durch eine optisch sichtbare Markierung 21, die im Normalzustand nicht sichtbar sind, vorfinden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Fahrzeug
- 2
- kritische Zonen
- 21
- Markierungen
- 3
- Objekt, z.B. Baum