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Die
vorliegende Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum
Ermitteln der Fortbewegungszeit mobiler Nutzer-Endeinrichtungen
gemäß dem Oberbegriff von Patentanspruch 1. Weiterhin
betrifft die Erfindung ein entsprechendes System.
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Derartige
Verfahren und Systeme werden beispielsweise eingesetzt, um die Reisezeit
eines Fahrzeugs zwischen einem gewählten Ausgangspunkt
und einem räumlich davon getrennten Endpunkt zu bestimmen.
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Beispielsweise
sind Lösungen bekannt, bei denen die Fortbewegungszeit
eines Fahrzeugs mittels stationären Radarsensoren erfasst
wird. Dabei passieren die Fahrzeuge die Sensoren, die wiederum an
den Straßen montiert sind. Die Sensoren messen beispielsweise
die Geschwindigkeit, die Verkehrsdichte und ähnliche Daten
und setzen bei Anomalien eine Meldung an eine Zentraleinheit ab.
Dort werden die Daten gesammelt und zu einem entsprechenden Verkehrslagebild
verarbeitet.
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Aus
der
JP-A-080 50 695 ist
beispielsweise ein System bekannt, bei dem die Fortbewegungszeit eines
Fahrzeugs ermittelt wird, indem die Distanz zwischen einem Startpunkt
und einem Zielpunkt zunächst in eine Vielzahl von Streckensegmenten
aufgeteilt sind. Die einzelnen Streckensegmente sind mit entsprechenden
Sensorelementen bestückt, über die die Fahrzeuggeschwindigkeit
ermittelt wird. Auf Grund dieser Daten wird für jedes Streckensegment eine
entsprechende Fortbewegungszeit ermittelt. Aus den einzelnen Fortbewegungszeiten
pro Streckensegment wird anschließend eine Fortbewegungszeit
für die gesamte Strecke zwischen Startpunkt und Zielpunkt
ermittelt.
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Gemäß einer
anderen Lösung, die in der
EP-A-0 978 811 offenbart ist, werden ein Verfahren sowie
eine Einrichtung zur Reisezeitermittlung von Kraftfahrzeugen beschrieben.
Dabei ergibt sich die Reisezeit des Fahrzeugs auf einem Streckenabschnitt
eines Verkehrswegs aus der Differenz von Ausfahrtzeit zu Einfahrtzeit.
Zur Bestimmung dieser Zeiten ist vorgesehen, dass die Kraftfahrzeuge
an durch den Ort der Zufahrt beziehungsweise der Ausfahrt bestimmten
Kontrollpunkten des Streckenabschnitts im Verkehrsfluss individuell
automatisch mittels Videokamera optisch erfasst werden. Die auf
diese Weise gewonnenen Bildinformationen werden in Bilddaten umgewandelt
und mit einer Zeitmarke versehen. In einer Zentraleinheit wird aus
diesen gewonnenen Informationen die Fortbewegungszeit des Kraftfahrzeugs
ermittelt.
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Gemäß einer
anderen Lösung ist es beispielsweise bekannt, eine Verkehrsdatenerfassung mittels
verteilter Erfassungssensoren durchzuführen. Bei solchen
Erfassungssensoren handelt es sich beispielsweise um so genannte „Floating
Cars". „Floating Cars" sind Fahrzeuge, die mit geeigneten
Geräten ausgestattet sind. Diese Geräte in Form
entsprechend ausgebildeter Erfassungssensoren erzeugen Positionsdaten,
indem sie beispielsweise per GPS ihre Position messen. Die auf diese
Weise ermittelten Positionsdaten werden dann zu einer Zentraleinheit übertragen,
wozu die Erfassungssensoren zumindest zeitweilig mit der Zentraleinheit
kommunizieren. Dabei werden die einzelnen Positionsdaten von der Zentraleinheit
erfasst und in dieser zu entsprechenden Verkehrsinformationen weiterverarbeitet.
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Alle
vorstehend beschriebenen Lösungen haben jedoch den Nachteil,
dass sie zum einen sehr aufwendig und zum anderen sehr kostenintensiv sind.
So ist es beispielsweise in allen Fällen erforderlich,
eine spezielle Infrastruktur zu schaffen. Dazu müssen entweder
spezielle Nutzer-Endeinrichtungen zur Verfügung gestellt werden,
oder aber es ist ein spezielles Kommunikationsnetzwerk für
die Nutzer-Endeinrichtungen erforderlich.
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Eine
Datenerfassung mittels stationärer Sensoren erfordert beispielsweise
signifikante Investitionen in die Sensoren. Weiterhin ist die Anwendung
einer solchen Lösung auf Gebiete mit vorhandener Sensortechnik
begrenzt. Die Datenerfassung mittels „Floating Car"-Technologien
erfordert die Teilnahme einer ausreichend hohen Anzahl von entsprechend ausgestatteten
Fahrzeugen. Weiterhin erzeugt eine solche Lösung bei flächendeckendem
Betrieb hohe Kosten für die drahtlose Kommunikation der „Floating Cars"
mit der auswertenden Zentraleinheit.
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Zur
Beseitigung der zuvor beschriebenen Nachteile sind in der altern
deutschen Patentanmeldung
DE
101 49 943 A1 der Anmelderin bereits ein Verfahren und
System zur Ermittlung der Fortbewegungszeit einer mobilen Nutzer-Endeinrichtung
beschrieben worden. Gemäß dieser bekannten Lösung ist
vorgesehen, dass die Fortbewegungszeit mobiler Nutzer-Endeinrichtungen
zwischen einem ersten geographischen Punkt P1 und einem räumlich
davon getrennten zweiten geographischen Punkt P2 ermittelt wird,
wobei spezifische Informationen von am ersten Punkt P1 sowie am
zweiten Punkt P2 befindlichen mobilen Nutzer-Endeinrichtungen ermittelt
und jeweils mit einer Zeitmarke (T1; T2) verknüpft werden,
wobei die spezifischen Informationen der am ersten Punkt P1 und
am zweiten Punkt P2 befindlichen mobilen Nutzer-Endeinrichtungen
in wenigstens einer Zentraleinheit elektronisch miteinander verglichen
werden und wobei bei Übereinstimmung der spezifischen Informationen
wenigstens einer mobilen Nutzer-Endeinrichtung am ersten Punkt P1
und am zweiten Punkt P2 in der Zentraleinheit elektronisch die Zeitdifferenz
(T2 – T1) zwischen der Zeitmarke (T2) und der Zeitmarke
(T1) gebildet und daraus die Fortbewegungszeit ermittelt wird.
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Durch
diese bekannte Lösung ist es bereits möglich geworden,
die Fortbewegungszeit mobiler Nutzer-Endeinrichtungen ermitteln
zu können, ohne dass es hierzu besonderer zusätzlicher
Infrastrukturen bedarf. Auf diese Weise können ohne weiteres auch
Verkehrsinformationen erzeugt werden. Vorteilhaft wird das bekannte
Verfahren unter Zuhilfenahme eines Mobilfunknetzes durchgeführt,
wobei die mobilen Nutzer-Endeinrichtungen vorteilhaft als Mobiltelefone
ausgebildet sind. Es können die im Mobilfunknetz während
des bestimmungsgemäßen Betriebs ohnehin anfallenden
spezifischen Informationen der Mobiltelefone genutzt werden, um
die Fortbewegungszeiten, und daraus möglicherweise auch
Verkehrsinformationen, ermitteln zu können. Diese Lösung
eignet sich insbesondere bei einer hohen Anzahl von Teilnehmern
mit entsprechenden Nutzer-Endeinrichtungen, beispielsweise Mobiltelefonen.
Allerdings kann das bekannte Verfahren noch nicht immer genau unterscheiden,
wodurch etwaige Verzögerungen in der Fortbewegungszeit,
möglicherweise Verkehrsstörungen, erzeugt werden,
ob beispielsweise durch Unfälle, oder aber durch Verkehrsüberlastung.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art derart weiterzubilden, dass eine noch weiter
verbesserte Ermittlung der Fortbewegungszeiten, und insbesondere
eine noch weiter verbesserte Erzeugung von Verkehrsinformationen,
erreicht werden kann. Weiterhin soll ein entsprechend verbessertes
System bereitgestellt werden.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch
das Verfahren mit den Merkmalen gemäß dem unabhängigen
Patentanspruch 1 und das System mit den Merkmalen gemäß dem
unabhängigen Patentanspruch 10. Weitere Merkmale und Details
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung
sowie den Zeichnungen. Merkmale und Details, die im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben
sind, gelten dabei selbstverständlich auch im Zusammenhang
mit dem erfindungsgemäßen System, und jeweils
umgekehrt.
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Gemäß dem
ersten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Ermitteln der
Fortbewegungszeit erster mobiler Nutzer-Endeinrichtungen zwischen
einem ersten geographischen Punkt P1 und einem räumlich
davon getrennten zweiten geographischen Punkt P2 bereitgestellt,
wobei spezifische Informationen von am ersten Punkt P1 sowie am
zweiten Punkt P2 befindlichen ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtungen
ermittelt und jeweils mit einer Zeitmarke (T1; T2) verknüpft
werden, wobei die spezifischen Informationen der am ersten Punkt
P1 und am zweiten Punkt P2 befindlichen ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtungen
in wenigstens einer Zentraleinheit elektronisch miteinander verglichen werden
und wobei bei Übereinstimmung der spezifischen Informationen
wenigstens einer ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtung am ersten
Punkt P1 und am zweiten Punkt P2 in der Zentraleinheit elektronisch
die Zeitdifferenz (T2 – T1) zwischen der Zeitmarke (T2)
und der Zeitmarke (T1) gebildet und daraus die Fortbewegungszeit(en)
der ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtung(en) zwischen Punkt P1 und Punkt
P2 ermittelt wird/werden. Das Verfahren ist erfindungsgemäß dadurch
gekennzeichnet, dass zumindest Bestandteile von eCall-Informationen,
welche zumindest Positionsdaten umfassen, wenigstens einer zweiten
mobilen Nutzer-Endeinrichtung, die von der zweiten Nutzer-Endeinrichtung
abgesendet werden, der Zentraleinheit zur Verfügung gestellt werden,
und dass die Bestandteile der eCall-Informationen der zweiten Nutzer-Endeinrichtung
der ermittelten Fortbewegungszeit der wenigstens einen ersten mobilen
Nutzer-Endeinrichtung zwischen dem ersten Punkt P1 (A) und dem zweiten
Punkt P2 (E) zugeordnet werden.
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Dadurch
wird es möglich, die Fortbewegungszeit der ersten mobilen
Nutzer-Endeinrichtungen auf einfache und kostengünstige
Weise zu ermitteln, ohne dass dafür eine spezielle Infrastruktur
erforderlich wäre. Zur Bestimmung der Fortbewegungszeit
werden spezifische Informationen der ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtungen
ermittelt und verwertet. Bei solchen spezifischen Informationen handelt
es sich vorteilhaft um Informationen, die während des Betriebs
der Nutzer-Endeinrichtungen ohnehin anfallen. Dadurch ist das Verfahren überall
dort einsetzbar, wo sich entsprechende erste Nutzer-Endeinrichtungen
befinden. Einige nicht ausschließliche Beispiele hierzu
werden im weiteren Verlauf der Beschreibung näher beschrieben.
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Ein
Grundgedanke der vorliegenden Erfindung besteht zunächst
darin, dass Angaben über Fortbewegungszeiten gewonnen werden
können, ohne dass die ersten Nutzer-Endeinrichtungen permanent
und genau lokalisiert werden müssten. Wenn die Fortbewegungszeit
wenigstens einer ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtung zwischen einem
ersten geographischen Punkt P1 und einem räumlich davon getrennten
zweiten geographischen Punkt P2 ermittelt werden soll, werden in
einem ersten Schritt zunächst spezifische Informationen
von am ersten Punkt P1 befindlichen ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtungen
ermittelt und jeweils mit einer entsprechenden Zeitmarke TA verknüpft.
Dabei ist die Erfindung nicht auf bestimmte spezifische Informationen der
ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtungen beschränkt. Wichtig
ist lediglich, dass die ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtungen auf
Grund der ermittelten spezifischen Informationen einwandfrei erkannt und
charakterisiert werden kann. Diese Informationen werden mit einer
entsprechenden Zeitmarke verknüpft. Auf diese Weise lässt
sich bestimmten, dass sich die ersten Nutzer-Endeinrichtung zu einem
bestimmten Zeitpunkt, der der Zeitmarke TA entspricht, am ersten
Punkt P1 befunden haben.
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Auf
gleiche Weise werden gemäß einem weiteren Schritt
des erfindungsgemäßen Verfahrens spezifische Informationen
von am zweiten Punkt P2 befindlichen ersten Nutzer-Endeinrichtungen
ermittelt und jeweils mit einer Zeitmarke TE verknüpft.
Auf diese Weise kann festgelegt werden, dass sich die ersten mobilen
Nutzer-Endeinrichtungen zu einem bestimmten Zeitpunkt, der der Zeitmarke
TE entspricht, am zweiten Punkt P2 befunden haben.
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Die
auf diese Weise ermittelten spezifischen Informationen der am ersten
Punkt P1 und am zweiten Punkt P2 befindlichen ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtungen
werden in der wenigstens einen Zentraleinheit elektronisch miteinander
verglichen. Auf diese Weise wird überprüft, ob
die jeweiligen spezifischen Informationen, und damit letztendlich
auch die dazugehörigen Nutzer-Endeinrichtungen, übereinstimmen.
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Wenn
die spezifischen Informationen einer ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtung
am ersten Punkt P1 und am zweiten Punkt P2 übereinstimmen, bedeutet
dies, dass sich ein und dieselbe erste Nutzer-Endeinrichtung sowohl
am ersten Punkt P1 als auch am zweiten Punkt P2 befunden hat. Wird
eine solche Übereinstimmung festgestellt, wird in der Zentraleinheit
elektronisch die Zeitdifferenz TE – TA zwischen der Zeitmarke
TE der ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtung am zweiten Punkt P2
und der Zeitmarke TA der mobilen Nutzer-Endeinrichtung am ersten
Punkt P1 gebildet. Aus der entstehenden Zeitdifferenz wird anschließend
die Fortbewegungszeit der ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtung zwischen dem
ersten Punkt P1 und dem räumlich davon getrennten zweiten
Punkt P2 ermittelt. Wie dies im Einzelnen geschehen kann, wird an
Hand nicht ausschließlicher Beispiele im weiteren Verlauf
der Beschreibung näher erläutert.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf eine bestimmte Anzahl von ersten
mobilen Nutzer-Endeinrichtungen beschränkt. Zur Durchführung
des Verfahrens ist es bereits ausreichend, wenn nur eine einzelne
erste Nutzer-Endeinrichtung vorhanden ist. Selbstverständlich
kann das Verfahren auch dann vorteilhaft eingesetzt werden, wenn
eine größere Anzahl von ersten Nutzer-Endeinrichtungen
vorhanden ist. Besonders vorteilhaft ist es, wenn eine möglichst große
Anzahl von ersten Nutzer-Endeinrichtungen zur Verfügung
steht. Auf diese Weise wird eine besonders einfache und dennoch
genaue geographische Zuordnung von ersten Nutzer-Endeinrichtungen möglich,
wie im weiteren Verlauf der Beschreibung noch näher erläutert
wird.
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Weiterhin
ist die Erfindung nicht auf eine bestimmte Ausgestaltungsart von
ersten Nutzer-Endeinrichtungen beschränkt. Grundsätzlich
kann jede Art von ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtungen verwendet
werden, für die spezifische Informationen generiert werden
können. Diese spezifischen Informationen müssen
die jeweilige erste Nutzer-Endeinrichtung individualisieren können.
Weiterhin sollten die generierten spezifischen Informationen vorteilhaft auch
zur Weiterverarbeitung geeignet sein. Einige nicht ausschließliche
Beispiele für geeignete Nutzer-Endeinrichtungen werden
im weiteren Verlauf der Beschreibung näher erläutert.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren ist es primär
möglich, die aktuellen Fortbewegungszeiten von ersten Nutzer-Endeinrichtungen
zu ermitteln. Dabei ist es nicht unbedingt erforderlich, die ermittelten
Fortbewegungszeiten mit entsprechenden Referenzdaten zu vergleichen,
um dadurch entsprechende Informationen zu erzeugen, beispielsweise
Verkehrsinformationen oder dergleichen. Dennoch kann das erfindungsgemäße
Verfahren auch für solche Zwecke eingesetzt werden.
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Vorteilhaft
können die spezifischen Informationen der ersten mobilen
Nutzer-Endeinrichtungen elektronisch ermittelt werden. Ebenso kann
die Verknüpfung der spezifischen Informationen mit entsprechenden
Zeitmarken elektronisch erfolgen. Die Auswertung der Informationen
sowie die Ermittlung der Zeitdifferenz zwischen den einzelnen Zeitmarken
und damit die Bildung der Fortbewegungszeit kann vorteilhaft automatisch
in der Zentraleinheit erfolgen. Die Durchführung des Verfahrens
kann vorteilhaft unter Zuhilfenahme geeigneter Programmmittel, beziehungsweise
Software, vorgenommen, zumindest aber unterstützt werden.
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Um
bei dem vorliegenden Verfahren fehlende Indikatoren zur Erkennung
einer Verlangsamung der Fortbewegungszeit, etwa eine Erkennung von Verkehrsstörungen,
insbesondere bedingt durch Unfälle und nicht durch Verkehrsüberlastung,
erkennen zu können ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass zumindest Bestandteile von eCall-Informationen, welche zumindest
Positionsdaten umfassen, wenigstens einer zweiten mobilen Nutzer-Endeinrichtung, die
von der zweiten Nutzer-Endeinrichtung abgesendet werden, der Zentraleinheit
zur Verfügung gestellt werden, und dass die Bestandteile
der eCall-Informationen der zweiten Nutzer-Endeinrichtung der ermittelten
Fortbewegungszeit der wenigstens einen ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtung
zwischen dem ersten Punkt P1 und dem zweiten Punkt P2 zugeordnet
werden.
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Dadurch
wird das Verfahren zur Bestimmung der Fortbewegungszeit durch die
Beigabe von Störungsmeldungen, die durch so genannte eCalls
oder e112 Anrufe vorhanden sind, beispielsweise in einem Mobilfunksystem,
weiter verbessert. Bei dem eCall-System handelt es sich um ein bordeigenes Notrufsystem
in Fahrzeugen, das bei einem Unfall eine bestimmte Notrufnummer,
beispielsweise die „112", nutzt. Bei einem Unfall wird
das Notrufsystem aktiviert und sendet eine Notfallinformation, die
mit den Positionsdaten des Notrufsystems, beziehungsweise des Fahrzeugs,
verknüpft ist. Die Positionsdaten können beispielsweise
satellitengestützt ermittelt werden. Das „eCall"-System
an sich ist bereits bekannt. So ist beispielsweise in der
DE 10 2005 007 466
A1 ein Kommunikationssystem beschrieben, bei dem ein in
einem Fahrzeug vorgesehenes Kommunikationsgerät dazu ausgebildet
ist, dass im Falle eines Unfalls Hilfe angefordert werden kann.
Dies kann je nach Ausgestaltung manuell oder automatisch erfordern.
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Wie
im weiteren Verlauf der Beschreibung noch näher erläutert
wird, kann das erfindungsgemäße Verfahren vorteilhaft
im Zusammenhang mit einem Mobilfunksystem durchgeführt
werden.
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Neben
den bisherigen Verfahren zur Generierung von Straßenverkehrsinformationen
(insbesondere Reisezeiten) die insbesondere auf Signalisierungsdaten
aus dem GSM Netz hand-over, Location Area Update, Timing Advance,
Measurementreports, Anzahl der Calls in einer Zelle basieren, wird dnunmehr
die Auslösung eines Notrufs (e112, in Zukunft eCall) dazu
genutzt, um neben der Notfallsituation deren Positionierung zu verwenden.
Daraus lassen sich grundsätzliche Störungen ableiten
und weiterverteilen (RDS-TMC, Radio Broadcast, Mobilfunk). Zusätzlich
dient die Information als Indikator für andere Informationen
die auf eine Störung schliessen lassen. Die Information
inklusive Position steht grundsätzlich im Mobilfunknetz,
beispielsweise dem GSM Netzwerk, zur Verfügung. Im Zuge
der Einführung von eCall erfolgt die Positionierung über
GPS oder Galileo und enthält neben der hochpräzisen
Position die Information über die Fahrtrichtung.
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Mit
dem erfindungsgemäßen Verfahren wird es möglich,
eine gute Beschreibung der Fortbewegungszeit mobiler Endgeräte,
beispielsweise eine gute Beschreibung der der Verkehrslage, zu erzielen. Auslöser
für Staus sind dabei oft Verkehrsunfälle, die jedoch
in der Betrachtung und Bewertung der spezifischen Informationen
der mobilen Nutzer-Endeinrichtungen (Handover usw.) aus dem Mobilfunknetz nur
indirekt erkennbar sind – nämlich durch Geschwindigkeitseinbrüche.
Auf der anderen Seite zeichnet sich das erfindungsgemäße
Verfahren dadurch aus, dass teilweise nur eine begrenzte Zahl von
Daten (manchmal nur alle zwei Minuten) verfügbar sind.
Unterliegen diese einem größeren Rauschen, so
ist es zum Teil sehr schwierig, aufgrund einzelner oder weniger
Daten bereits eine Aussage über einen Zustandsänderung
verlässlich zu treffen. Überraschend wurde herausgefunden,
dass die Integration von eCall-Informationen in das Verfahren als verlässlicher
Indikator angenommen werden kann. Das System eCall als solches bürgt
durch die Art der Auslösung mit hoher Verlässlichkeit
für die Richtigkeit des Ereignisses. Durch die mitgelieferte
Information über Position und Richtung sowie gegebenenfalls
Unfallschwere und dergleichen ist eine genaue Zuordnung zu einem
Streckenabschnitt möglich. Somit liegt die gesicherte Information über
ein potentiell Stauauslösendes Ereignis vor. Treten in
direkte zeitlicher Abfolge erkennbare Geschwindigkeitsveränderungen
ein, so kann davon ausgegangen werden, dass sie eine Auswirkung
der Ursache Unfall/eCall sind. Dadurch wird die Verlässlichkeit
des Verfahrens verbessert. Die Daten können beispielsweise
direkt noch im Mobilfunknetz vor Weitergabe an den eCall Dienstleister
abgegriffen und verwertet werden, um ein Minimum an Zeitverzögerung
zu gewährleisten.
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Die
vorliegende Erfindung ist nicht auf bestimmte Ausgestaltungsformen
für die zweite mobile Nutzer-Endeinrichtung beschränkt.
Vorteilhaft kann es sich aber um ein weiter oben bereits beschriebenes
Notfallsystem handeln, dass beispielsweise in einem Fahrzeug eingebaut
ist. Das Notfallsystem verfügt zunächst über
eine Einrichtung zur Positionsbestimmung. Weiterhin verfügt
es über ein Kommunikationsmodul, mittels dessen eine Kommunikation – etwa
innerhalb eines Mobilfunknetzes – durchgeführt werden
kann. Weiterhin kann wenigstens ein entsprechendes Sensorelement
vorgesehen sein. Wenn es zu einem Unfall kommt, wird das Sensorelement ausgelöst
und eine Kommunikationsverbindung aufgebaut. Über diese
Kommunikationsverbindung werden dann eCall-Informationen übertragen,
die zumindest die Position umfassen. Zusätzlich können
auch noch andere Informationen übertragen werden, beispielsweise
bezüglich der Richtung, der Art des Notfalls, Unfallschwere
und dergleichen.
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Werden
derartige eCall-Informationen von der zweiten Nutzer-Endeinrichtung
abgesendet, werden Bestandteile der eCall-Informationen der Zentraleinheit
zur Verfügung gestellt. Diese werden den ermittelten Fortbewegungszeiten
der ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtungen zugeordnet, so dass die Störgröße „Notfall"
in die Ermittlung der Fortbewegungszeiten mit einfließen
kann.
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Vorteilhaft
kann vorgesehen sein, dass die Bestandteile der eCall-Informationen
in der Zentraleinheit auf einen geographischen Bezug zu der ermittelten
Fortbewegungszeit der ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtung(en) zwischen
Punkt P1 und Punkt P2 überprüft werden und dass
bei Erfassung beziehungsweise Feststellung eines geographischen Bezugs
die Bestandteile der eCall-Informationen der zweiten Nutzer-Endeinrichtung
der ermittelten Fortbewegungszeit der wenigstens einen ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtung
zwischen dem ersten Punkt P1 und dem zweiten Punkt P2 zugeordnet
werden.
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Vorzugsweise
können die Bestandteile der eCall-Informationen aus diesen
elektronisch herausgefiltert und anschließend der Zentraleinheit
zur Verfügung gestellt werden.
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Vorteilhaft
kann vorgesehen sein, dass die von der wenigstens einen zweiten
Nutzer-Endeinrichtung abgesetzten eCall-Informationen an die Zentraleinheit übertragen
werden, dass die Bestandteile der eCall-Informationen in der Zentraleinheit herausgefiltert
werden und dass die eCall-Informationen anschließend in
ihrer Gesamtheit von der Zentraleinheit an eine eCall-Empfangsstelle übertragen werden.
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Vorteilhaft
können die Positionsdaten der zweiten mobilen Nutzer-Endeinrichtung
mittels eines satellitengestützten Positions-Erfassungssystems ermittelt
werden. Hierbei kann es sich beispielsweise um das bereits bekannte
GPS-Verfahren, um das künftig zur Verfügung stehende
Galileo-System oder dergleichen handeln. Natürlich sind
auch andere Verfahren zur Bestimmung der Position denkbar, etwa das
in Mobilfunknetzen bereits eingesetzte EOTD-Verfahren, oder dergleichen.
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Vorzugsweise
kann das Verfahren unter Verwendung eines Informationssystems, insbesondere eines
Kommunikationssystems durchgeführt werden, wobei die Fortbewegungszeit
aus spezifischen Daten der ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtungen
des Informationsübertragungssystems ermittelt wird. Bei dem
Informationsübertragungssystem handelt es sich vorteilhaft
um ein eigenständiges System. Dabei ist die Erfindung nicht
auf bestimmte Typen von Informationsübertragungssystemen
beschränkt. Das Informationsübertragungssystem
muss jedoch derart ausgestaltet sein, dass spezifische Informationen
der ersten Nutzer-Endeinrichtungen ermittelt werden können.
Geeignete Informationsübertragungssysteme sind beispielsweise
Systeme zum Übertragen von Signalen, wie beispielsweise
Systeme zur Übertragung von Daten, von Funksignalen und
dergleichen. Bei den Nutzer-Endeinrichtungen kann es sich beispielsweise
um mobile Rechner, PDAs (Personal Digital Assistant) und dergleichen
handeln. Besonders vorteilhaft kann das Verfahren unter Verwendung
eines Mobilfunksystems, insbesondere eines zellularen Mobilfunksystems
durchgeführt werden, wobei die ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtungen als
Mobiltelefone ausgebildet sind und wobei die Fortbewegungszeit aus
spezifischen Daten der Mobiltelefone ermittelt wird. Bei Einsatz
eines Mobilfunksystems können die spezifischen Informationen
der als Mobiltelefon ausgebildeten Nutzer-Endeinrichtungen beispielsweise
aus Informationen bezüglich der Mobiltelefone gebildet
werden, beispielsweise in Bezug auf die Bewegung der Mobiltelefone,
etwa zwischen verschiedenen Zellen (Handover zwischen Zellen) und/oder
innerhalb einer Zelle, die zeitabhängige und/oder örtliche
Verteilung der Mobiltelefone, die Anzahl und/oder Dichte der Mobiltelefone
pro Zelle, die Gesprächsaufbaurate und/oder -abbaurate und
dergleichen. Natürlich ist es auch denkbar, als zu erfassende
Informationen die Anrufhäufigkeit bei bestimmten Rufnummern
zu erfassen.
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Wenn
das erfindungsgemäße Verfahren unter Verwendung
eines Mobilfunksystems beispielsweise eingesetzt wird, um die Fortbewegungszeit von
Fahrzeugen zwischen einem ersten Punkt P1 und einem zweiten Punkt
P2 zu ermitteln, ist es nunmehr nicht mehr erforderlich, eine hohe
Positionierungsgenauigkeit bereitzustellen, um die positionierten
Mobilteilnehmer in Autofahrer und andere zu trennen. Wie dies im
Einzelnen erfolgen kann, wird im weiteren Verlauf der Beschreibung
noch näher erläutert.
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Vorzugsweise
können die spezifischen Informationen der am ersten Punkt
P1 und am zweiten Punkt P2 befindlichen mobilen Nutzer-Endeinrichtungen
an die Zentraleinheit übertragen oder in der Zentraleinheit
elektronisch erzeugt werden. Wenn die spezifischen Informationen
innerhalb der Nutzer-Endeinrichtungen erzeugt werden, vertilgen
diese vorzugsweise über eine eigene Zentraleinheit, in der
die Informationen der einzelnen Nutzer-Endeinrichtungen gesammelt
und anschließend zu den entsprechenden spezifischen Informationen
zusammengefügt werden. In einem solchen Fall werden die
bereits fertig gestellten spezifischen Informationen an die Zentraleinheit,
die zumindest zeitweilig mit den mobilen Nutzer-Endeinrichtungen
kommuniziert, übertragen. Wenn die spezifischen Informationen
der ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtungen innerhalb der Zentraleinheit
ermittelt werden, werden die einzelnen Informationen der mobilen
Nutzer-Endeinrichtungen zunächst auf die Zentraleinheit übertragen. Dort
werden dann die entsprechenden spezifischen Informationen für
jede mobile Nutzer-Endeinrichtung erzeugt.
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Vorteilhaft
kann der erste Punkt P1 und/oder der zweite Punkt P2 in Form einer
geographischen Größe festgelegt werden. Hierbei
kann es sich beispielsweise um einen speziellen, räumlich
definierten Ort handeln. Dies können beispielsweise bestimmte Städte,
bestimmte Straßen, bestimmte geographische Anhaltspunkte
wie Brücken, besondere Bauwerke und dergleichen sein. Natürlich
können die ersten Punkte P1 und/oder die zweiten Punkte
P2 auch auf andere Weise festgelegt werden.
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Wenn
das Verfahren beispielsweise im Zusammenhang mit einem Mobilfunksystem
durchgeführt wird, kann der erste Punkt P1 beispielsweise
als eine Zelle des Mobilfunksystems ausgebildet sein. In diesem
Fall ist der zweite Punkt P2 vorteilhaft als eine von dieser Zelle
räumlich getrennte weitere Zelle des Mobilfunksystems ausgebildet.
In anderer Ausgestaltung kann auch vorgesehen sein, dass der erste
Punkt P1 als eine erste Begrenzung einer bestimmten Zelle des Mobilfunksystems
ausgebildet ist, während der zweite Punkt P2 als eine zweite
Begrenzung derselben Zelle ausgebildet ist. Die Erfindung ist nicht
auf bestimmte Ausgestaltungsformen für die ersten Punkte
P1 und/oder die zweiten Punkte P2 beschränkt, so dass die
vorstehend genannten Beispiele keinerlei ausschließlichen
Charakter aufweisen.
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In
weiterer Ausgestaltung kann für die wenigstens eine erste
mobile Nutzer-Endeinrichtung am ersten Punkt P1 und/oder für
die wenigstens eine erste mobile Nutzer-Endeinrichtung am zweiten Punkt
P2 aus für diese spezifischen Informationen ein Aktionsprofil
ermittelt werden, wobei jedes Aktionsprofil mit einer Zeitmarke
TA, TE verknüpft wird. Vorteilhaft kann das Aktionsprofil
der mobilen ersten Nutzer-Endeinrichtung dabei aus Standortinformationen
und/oder Aktivitätsinformationen der Nutzer-Endeinrichtung
ermittelt werden. Wenn es sich bei den mobilen Nutzer-Endeinrichtungen
um Mobiltelefone innerhalb eines Mobilfunknetzes handelt, kann dies
beispielsweise die Netzlast in ausgewählten Gebieten, beispielsweise
in bestimmten Mobilfunkzellen sein.
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Bei
den vorstehend genannten Aktionsprofilen kann es sich im Zusammenhang
mit Mobiltelefonen beispielsweise auch um die so genannten „Call Data
Records" des Mobilfunksystems handeln. Hierbei werden bei allen
mobilen Telefongesprächen Beginn, Ende (und damit die Dauer)
sowie die Position des Mobiltelefons bei Beginn und dessen Position
bei Ende des Gesprächs erfasst und ausgewertet.
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Weiterhin
ist es denkbar, dass Positionsdaten der ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtungen
erzeugt werden, die anschließend zu einem Positionsprofil
zusammengefasst werden. Ebenso ist es denkbar, Informationen bezüglich
der Bewegung einer zeitabhängigen und/oder örtlichen
Verteilung, einer Anzahl und/oder Dichte pro Flächeneinheit
von mobilen Endgeräten zu erzeugen und zu entsprechenden Aktionsprofilen
zusammenzufassen.
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Wenn
das Verfahren im Zusammenhang mit einem Mobilfunksystem – insbesondere
einem zellularen Mobilfunksystem – betrieben wird, ist
es grundsätzlich möglich, als spezifische Informationen
der in diesem Fall als Mobiltelefon ausgebildeten ersten Nutzer-Endeinrichtungen
sämtliche Informationen zu verwerten, die im Rahmen der
grundlegenden Funktionsweise des Mobilfunksystems anfallen. Darunter fallen
neben den vorstehend genannten Informationen auch Echtzeit-Registrierungs-
und Zellaktivitätsdaten von aktiven mobilen Endgeräten.
Diese werden in der Regel von entsprechenden Basisstationen empfangen,
die wiederum einzelnen Zellen des Mobilfunksystems zugeordnet sind: Über
die jeweiligen Basisstationen werden die empfangenen Daten an eine
Zentraleinheit weitergeleitet, wo sie weiterverarbeitet werden.
Insbesondere werden von den Basisstationen Daten von solchen Mobiltelefonen
empfangen, die sich gerade in jeweils einer Zelle befinden. Dabei
ist es nicht unbedingt erforderlich, dass mittels der Mobiltelefone
zur Erfassung von spezifischen Informationen gerade auch ein Telefonat
geführt werden müsste. Vielmehr reicht es auch,
wenn sich das Mobiltelefon in einem aktiven Zustand befindet, das heißt
wenn es eingeschaltet ist. In einem solchen Fall sendet das Mobiltelefon
in regelmäßigen Abständen so genannte
Registrierungssignale aus, die dann von in der Nähe befindlichen
Basisstationen erfasst und an die Zentraleinheit weitergeleitet
werden. Hierbei handelt es sich um eine grundlegende Funktionsweise
eines zellularen Mobilfunksystems. Derartige Registrierungsdaten
sind ebenfalls besonders vorteilhaft als spezifische Informationen
der Nutzer-Endeinrichtungen geeignet.
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Vorteilhaft
kann ein wie vorstehend beschriebenes Aktionsprofil in der dazugehörigen
ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtung oder in der Zentraleinheit
ermittelt werden. Wenn die Aktionsprofile in der Zentraleinheit
ermittelt werden, können die einzelnen Nutzer-Endeinrichtungen
einfacher und damit auch kostengünstiger hergestellt werden.
Sie müssen lediglich in der Lage sein, entsprechende spezifische Informationen
zu erzeugen und an die Zentraleinheit weiterzuleiten. Die eigentliche
Auswertung und Weiterverarbeitung der spezifischen Informationen
zu den Aktionsprofilen erfolgt dann zentral in der Zentraleinheit.
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In
weiterer Ausgestaltung kann die Zentraleinheit wenigstens eine Rechnereinheit
mit einem oder mehreren elektronischen Rechner(n) aufweisen. In
diesem Fall kann die Fortbewegungszeit elektronisch in der wenigstens
einen Rechnereinheit ermittelt werden. Bei Verwendung mehrerer Rechnereinheiten
können diese vorzugsweise zu einem Rechnernetzwerk zusammengeschaltet
werden beziehungsweise sein.
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Vorzugsweise
können die mit einer Zeitmarke verknüpften spezifischen
Informationen oder Aktionsprofile jeder ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtung
und/oder die daraus ermittelten Fortbewegungszeiten in Form von
Vergleichsdaten zumindest zeitweilig in einer Vergleichsdatei abgelegt
werden. Diese Vergleichsdatei kann beispielsweise zumindest zeitweilig
in einer Speichereinrichtung abgespeichert werden. Die Speichereinrichtung
wiederum kann zumindest zeitweilig der Zentraleinheit zugeordnet
werden. Beispielsweise kann es sich bei der Speichereinrichtung
um einen Bestandteil der Zentraleinheit handeln. Allerdings ist
es auch möglich, dass die Speichereinrichtung von der Zentraleinheit
räumlich getrennt ausgebildet ist und dass die Zentraleinheit zumindest
zeitweilig auf diese Speichereinrichtung zugreift.
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Darüber
hinaus können die Vergleichsdaten in der Zentraleinheit
beispielsweise noch einem Gewichtungsschritt unterzogen werden.
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In
weiterer Ausgestaltung kann vorgesehen sein, dass in der Zentraleinheit
auf der Basis der Vergleichsdaten eine geographische und/oder nutzerspezifische
Zuordnung erzeugt wird. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine
Art Histogramm handeln, bei der die Anzahl der ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtung über
der Fortbewegungszeit aufgetragen ist.
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In
weiterer Ausgestaltung können die mit einer Zeitmarke verknüpften
spezifischen Informationen oder Aktionsprofile jeder ersten mobilen
Nutzer-Endeinrichtung und/oder die daraus ermittelten Fortbewegungszeiten
und/oder die daraus erzeugten Vergleichsdaten innerhalb der Zentraleinheit
mit entsprechenden Referenzwerten verglichen werden. Die Referenzwerte
können dabei vorteilhaft in einer geeignete Speichereinrichtung
abgespeichert, beziehungsweise abgelegt werden beziehungsweise sein.
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Vorteilhaft
ist bei dem wie vorstehend beschriebenen Verfahren vorgesehen, dass
die Fortbewegungszeit fortlaufend ermittelt wird. Weiterhin kann
vorgesehen sein, dass die Fortbewegungszeit auch fortlaufend aktualisiert
wird.
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Vorzugsweise
kann die Strecke zwischen dem ersten Punkt P1 und dem zweiten Punkt
P2 in zwei oder mehr Streckensegmente mit jeweils einem ersten Punkt
P1' und einem zweiten Punkt P2' unterteilt werden, wobei die Fortbewegungszeit
innerhalb eines jeden Streckensegments ermittelt wird, wobei die
einzelnen Fortbewegungszeiten der Streckensegmente in der Zentraleinheit
aufsummiert werden und wobei aus der Summe der einzelnen Fortbewegungszeiten
die Gesamtfortbewegungszeit ermittelt wird.
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Dadurch
wird es auf einfache und kostengünstige Weise möglich,
die Fortbewegungszeit wenigstens einer ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtung zwischen einem
Startpunkt und einem Zielpunkt zu ermitteln. Dazu ist zunächst
vorgesehen, dass die Strecke zwischen dem Startpunkt (der erste
Punkt P1) und dem Zielpunkt (der zweite Punkt P2) in eine Anzahl
von Streckensegmenten unterteilt wird. Jedes Streckensegment weist
wiederum einen Ausgangspunkt (der Punkt P1') und einen Endpunkt
(der Punkt P2') auf, wobei vorteilhaft der Endpunkt eines Streckensegments
den Ausgangspunkt eines darauf folgenden Streckensegments darstellt.
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Die
Fortbewegungszeiten der ersten mobilen Nutzer-Endeinrichtungen werden
in der wie vorstehend beschriebenen Weise ermittelt, so dass diesbezüglich
vollinhaltlich auf die vorstehenden Ausführungen Bezug
genommen und hiermit verweisen wird. Die jeweiligen Fortbewegungszeiten
der einzelnen Streckensegmente werden in der Zentraleinheit aufsummiert,
wobei aus der Summe der einzelnen Fortbewegungszeiten die Gesamtfortbewegungszeit
ermittelt wird. Vorteilhaft ist vorgesehen, dass die einzelnen Fortbewegungszeiten
der Streckensegmente fortlaufend ermittelt werden und dass die Gesamtfortbewegungszeit
auf der Basis der Fortbewegungszeiten innerhalb der Streckensegmente
fortlaufend aktualisiert wird. Auf diese Weise wird es möglich,
immer eine aktuelle Fortbewegungszeit zwischen einem Startpunkt
und einem Zielpunkt bereitzustellen. Wenn sich die Fortbewegungszeit
von mobilen Endgeräten innerhalb eines Streckenabschnitts ändert, fließt
diese Zeitänderung sofort in die Gesamtfortbewegungszeit
ein, so dass sich auch diese entsprechend verändert.
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Vorteilhaft
können in der Zentraleinheit auf der Basis der ermittelten
Fortbewegungszeit(en) und/oder der ermittelten Gesamtfortbewegungszeit(en)
und/oder der um die Bestandteile der eCall-Informationen ergänzten
Fortbewegungszeit(en) oder Gesamtfortbewegungszeit(en) Verkehrsinformationen
erzeugt werden. Wenn das Verfahren unter Einsatz eines Mobilfunksystems
durchgeführt wird, ist dabei insbesondere möglich,
eine Verkehrsdatenerfassung ohne Map-Matching allein aus Daten des
Mobilfunknetzes zu realisieren. Dabei ist die Erfindung jedoch nicht
auf bestimmte Typen von Verkehrsinformationen beschränkt.
Beispielsweise können Verkehrsinformationen nicht nur über
die aktuell zu erwartende Fortbewegungszeit, über aktuelle
Verkehrssituationen und damit über den Status Quo erzeugt
werden. Ebenso ist es auch denkbar, dass Verkehrsinformationen erzeugt
werden, die Vorhersagen über künftig zu erwartende
Verkehrssituationen zulassen. Bei der Erzeugung der Verkehrsinformationen
können neben einer Aussage über die Verkehrsdichte
nunmehr auch Aussagen über Störgrößen,
etwa Unfälle oder dergleichen, getroffen werden. Die Störgrößen
werden mittels der eCall-Informationen ermittelt und fließen
nunmehr in die Ermittlung beziehungsweise Berechnung der Fortbewegungszeiten
mit ein.
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Weiterhin
kann vorgesehen sein, dass die mit einer Zeitmarke TA, TE verknüpften
spezifischen Informationen oder Aktionsprofile jeder mobilen Nutzer-Endeinrichtung
und/oder die ermittelten Fortbewegungszeiten und/oder die daraus
erzeugten Vergleichsdaten und/oder die ermittelten Gesamtfortbewegungszeiten
und/oder die erzeugten Verkehrsinformationen von der Zentraleinheit
auf ausgewählte oder alle mobile(n) Nutzer-Endeinrichtungen übertragen
werden. Im ersten Fall ist es möglich, die entsprechenden
Informationen nur solchen Nutzern zur Verfügung zu stellen,
die sich einem entsprechenden Servicedienst angeschlossen haben.
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Das
wie vorstehend beschriebene erfindungsgemäße Verfahren
weist neben den bereits genannten Vorteilen noch eine Reihe weiterer
Vorteile auf. Wenn die Verfahren beispielsweise zur Erzeugung von
Verkehrsdaten eingesetzt werden, ist es möglich, Fortbewegungszeiten
von Fahrzeugen auch ohne das Vorhandensein von Staus verfügbar
zu machen. Dies ist beispielsweise wichtig für statistische Zwecke
oder zur Unterscheidung von dichtem, zähem oder Stop-and-Go-Verkehr.
Weiterhin kann auf die Unterscheidung von Autofahrern und anderen Teilnehmern
verzichtet werden, da eine Positionierungsgenauigkeit der einzelnen
mobilen Nutzer-Endgeräte nicht erforderlich ist. Vielmehr
kann die geographische Zuordnung der mobilen Nutzer-Endgeräte
auf indirektem Wege erfolgen, wie nachfolgend an Hand eines nicht
ausschließlichen Beispiels grundsätzlich erläutert
wird, ohne dass die Erfindung auf dieses genannte Beispiel beschränkt
ist.
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Gemäß einem
Beispiel sollen Fortbewegungszeiten von mobilen Nutzer-Endeinrichtungen unter
Verwendung eines Mobilfunknetzes ermittelt werden, wobei die einzelnen
Nutzer-Endeinrichtungen als Mobiltelefone ausgebildet sind. Dabei
wird zunächst ein Streckensegment festgelegt, das von einem
Ausgangspunkt A (erster Punkt P1) und von einem Endpunkt E (zweiter
Punkt P2) begrenzt ist. Bei dem Ausgangspunkt A und dem Endpunkt
E kann es sich beispielsweise jeweils um eine Zelle des Mobilfunksystems
handeln, wobei die einzelnen Zellen räumlich voneinander
getrennt sind, und wobei zwischen den einzelnen Zellen weitere Zellen
liegen können.
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Sowohl
in der als Ausgangspunkt A dienenden Zelle als auch in der als Endpunkt
E dienenden Zelle werden fortlaufend spezifische Informationen aller
in der jeweiligen Zelle aktiven Mobiltelefone (erste mobile Nutzer-Endeinrichtungen)
ermittelt. Die jeweils ermittelten spezifischen Informationen werden
an die Zentraleinheit weitergeleitet. Darüber hinaus werden
die jeweiligen spezifischen Informationen eines jeden Mobiltelefons
jeweils mit einer entsprechenden Zeitmarke versehen.
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In
der Zentraleinheit werden die spezifischen Informationen aller Mobiltelefone,
insbesondere diejenigen der in der Ausgangszelle sowie der Endzelle befindlichen
aktiven Mobiltelefone – vorzugsweise fortlaufend – miteinander
verglichen. Tritt hierbei eine Übereinstimmung auf, so
bedeutet dies, dass sich das entsprechende Mobiltelefon von der
als Ausgangspunkt dienenden Zelle in die als Endpunkt dienende Zelle
bewegt hat. Zur Ermittlung der Fortbewegungszeit wird aus den entsprechenden
Zeitmarken die Zeitdifferenz ermittelt, die ein Maß für
den Zeitraum darstellt, den das Mobiltelefon benötigt hat,
um vom Ausgangspunkt am Endpunkt anzugelangen.
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Nun
ist es grundsätzlich denkbar, dass sich ein Mobiltelefon
auf unterschiedlichste Art und Weise vom Ausgangspunkt an den Endpunkt
bewegen kann. So ist es beispielsweise denkbar, dass sich das aktive
Mobiltelefon über eine Autobahn, eine Hauptstraße,
eine Nebenstraße, mit Fahrtunterbrechung, ohne Fahrtunterbrechung,
mit der Eisenbahn, mit dem Fahrrad, zu Fuß oder dergleichen
vom Ausgangspunkt zum Endpunkt bewegt.
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Die
einzelnen Zeitinformationen werden deshalb in einer als Histogramm
ausgebildeten Vergleichsdatei abgelegt, wobei in diesem Histogramm die
Anzahl der aktiven Mobiltelefone über die Fortbewegungszeit
aufgetragen wird. Auf diese Weise fallen zunächst all diejenigen
Mobiltelefone aus der Wertung, die sich zwar am Ausgangspunkt befinden, sich
aber nicht in Richtung des Endpunkts bewegen. Weiterhin kann von
der Annahme ausgegangen werden, dass sich im Maximum des Histogramms
diejenigen Mobilfunkteilnehmer befinden, die sich im genannten Beispiel
auf der Autobahn befinden. Auf diese Weise wird es beispielsweise
möglich, einem zwischen einem Ausgangspunkt und einem Endpunkt befindlichen
Autobahnstück eine bestimmte Reisezeit zuzuordnen.
-
Natürlich
kann auch die Situation auftreten, dass sich eine entsprechend hohe
Anzahl aktiver Mobiltelefone im Zug zwischen dem Ausgangspunkt A und
dem Endpunkt E bewegt. Um hieraus nicht fälschlicherweise
auf eine Reisezeit auf einem Autobahnstück rückzuschließen,
können beispielsweise entsprechende Fahrplandaten von Zügen
als Vergleichsdaten vorgesehen sein, so dass die ermittelten Fortbewegungszeiten
fortlaufend mit solchen Fahrplandaten gegengeprüft werden
können. Auf diese Weise wird eine falsche Zuordnung von
Fortbewegungszeiten wirksam verhindert.
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Wenn
sich nun auf einem Autobahnstück zwischen dem Ausgangspunkt
A und dem Endpunkt E beispielsweise ein Stau bildet, benötigt
das Maximum der aktiven Mobilfunkteilnehmer entsprechend länger,
um vom Anfangspunkt A zum Endpunkt E, das heißt von der
Anfangszelle in die Endzelle, zu gelangen. Damit verschiebt sich
das Maximum zu einer höheren Zeitdauer.
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Für
jeden Streckenabschnitt zwischen einem Ausgangspunkt A und einem
Endpunkt E kann die Fortbewegungszeit auf diese Weise fortlaufend
ermittelt werden, so dass für den entsprechenden Streckenabschnitt
immer eine aktuelle Fortbewegungszeit bekannt ist.
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Auf
diese Weise wird es möglich, eine dynamische, sich an die äußeren
Umstände anpassende Fortbewegungszeit zwischen dem Ausgangspunkt
A und dem Endpunkt E bereitzustellen. Weiterhin können
auf diese Weise natürlich auch gezielt Informationen über
mögliche Staus erzeugt werden, die dann auf geeignete Weise
ausgewertet und weiterverarbeitet werden können.
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Auslöser
für Staus sind dabei oft Verkehrsunfälle, die
jedoch in alleiniger Betrachtung und Bewertung der Daten (Handover
usw.) aus dem Mobilfunknetz nur indirekt erkennbar sind – nämlich
durch Geschwindigkeitseinbrüche. Die Integration von eCall-Informationen
in das Verfahren kann nunmehr als verlässlicher Indikator
für einen Stau angenommen werden. Das System eCall als
solches bürgt durch die Art der Auslösung mit
hoher Verlässlichkeit für die Richtigkeit des
Ereignisses. Durch die mitgelieferte Information über Position
und Richtung sowie gegebenenfalls die Unfallschwere ist eine genaue Zuordnung
zu einem Streckenabschnitt möglich. Somit liegt die gesicherte
Information über ein potentiell Stauauslösendes
Ereignis vor. Treten in direkte zeitlicher Abfolge erkennbare Geschwindigkeitsänderungen
ein, so kann davon ausgegangen werden, dass sie eine Auswirkung
der Ursache Unfall/eCall sind. Dadurch wird die Verlässlichkeit
des Verfahrens weiter verbessert.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird ein System zum Ermitteln der Fortbewegungszeit
erster mobiler Nutzer-Endeinrichtungen zwischen einem ersten geographischen
Punkt P1 und einem räumlich davon getrennten zweiten geographischen
Punkt P2 bereitgestellt, wobei das System erfindungsgemäß durch
Mittel zur Durchführung des wie vorstehend beschriebenen
erfindungsgemäßen Verfahrens gekennzeichnet ist.
Bei diesen Mitteln kann es sich beispielsweise um Bestandteile wenigstens
eines elektronischen Rechners, um elektronische Bauteile, Komponenten,
Schaltungen, Schaltungsteile, um geeignete Programmmittel, beziehungsweise
Software, und dergleichen handeln.
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Die
Erfindung wird nun an Hand von Ausführungsbeispielen unter
Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
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1 in
schematischer Darstellung einen Ausschnitt aus einem zellularen
Mobilfunksystem; und
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2 und 3 Diagramme,
in denen die Anzahl aktiver Mobilfunkteilnehmer über die
Fortbewegungszeit aufgetragen ist, wobei in den 2 und 3 jeweils
unterschiedliche Zustände auf den Straßen herrschen.
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In
der 1 ist zunächst ein Ausschnitt aus einem
zellularen Mobilfunksystem 10 dargestellt, wobei das Mobilfunksystem 10 aus
einer Anzahl von Mobilfunkzellen 11, 12, 13 aufgebaut
ist. Jede dieser Zellen 11, 12, 13 deckt
eine bestimmte geographische Fläche ab. Die einzelnen Zellen 11, 12, 13 kommunizieren
mit entsprechenden Basisstationen (nicht dargestellt), die wiederum
mit wenigstens einer Zentraleinheit (ebenfalls nicht dargestellt)
kommunizieren.
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Über
die Basisstationen und die Zentraleinheit lassen sich Informationen über
alle jeweils in den einzelnen Zellen 11, 12, 13 aktiven
Mobiltelefone ermitteln und auswerten.
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Im
vorliegenden Ausführungsbeispiel gemäß 1 ist
ein Bereich des Mobilfunksystems 10 dargestellt, der sich
in der Gegend um Karlsruhe herum befindet. Wie aus 1 ersichtlich
ist, ist der dargestellte Bereich des Mobilfunksystems 10 von
zwei Autobahnen durchschnitten, nämlich zum einen der Autobahn
A5 und zum anderen der Autobahn A8.
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Mit
Hilfe des Mobilfunksystems 10 soll nun die Reisezeit von
Fahrzeugen auf den Autobahnen ermittelt werden. Dazu werden die
Autobahnstrecken zunächst in eine Anzahl von Streckensegmenten
S aufgeteilt, wobei jedes Streckensegment S von einem Ausgangspunkt
A (einem ersten Punkt P1) und einem Endpunkt E (einem zweiten Punkt
P2) begrenzt wird. Um eine möglichst lückenlose
Ermittlung der Reisezeit zu ermöglichen, bildet der Endpunkt
E eines Streckensegments S vorteilhaft gleichzeitig auch den Ausgangspunkt
A eines nachfolgenden Streckensegments. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
gemäß 1 ist der besseren Übersicht
halber nur ein einziges Streckensegment S dargestellt. Es ist jedoch
selbstverständlich, dass die nachfolgende Beschreibung
auch für Strecken mit mehreren Streckensegmenten analog
gilt. In diesem Fall werden die Fortbewegungszeiten für
jedes Streckensegment ermittelt und anschließend zur Gesamtfortbewegungszeit
aufaddiert.
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Bei
dem in 1 dargestellten zu untersuchenden Streckensegment
S wird der Ausgangspunkt A durch eine bestimmte Zelle 12 des
Mobilfunksystems 10 gebildet. Ebenso wird der Endpunkt E
des Streckensegments S durch eine weitere Zelle 13 des
Mobilfunksystems 10 gebildet, wobei die Zellen 12 und 13 räumlich
voneinander getrennt sind. Dabei kann je nach Ausgestaltung des
Streckensegments S vorgesehen sein, dass die Zellen 12, 13 direkt
benachbart zueinander angeordnet sind. Ebenso ist es denkbar, wie
im vorliegenden Beispiel gezeigt, dass sich zwischen den einzelnen
Zellen 12, 13 noch weitere Zellen 11 des
Mobilfunksystems befinden.
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Um
nun die Fortbewegungszeit eines Fahrzeugs auf der Autobahn zwischen
der Zelle 12 und der Zelle 13 zu bestimmen, werden
zunächst fortlaufend spezifische Informationen zu aktiven
Mobiltelefonen ermittelt und über die entsprechenden Basisstationen
an eine Zentraleinheit übermittelt. Im vorliegenden Beispiel
können spezifische Informationen von sämtlichen
aktiven Mobiltelefonen ermittelt werden, die sich jeweils in der
Zelle 12, beziehungsweise 13, befinden. Auf Grund
der spezifischen Informationen ist eine genaue Definition und Individualisierung der
einzelnen Mobiltelefone möglich. Um die Fortbewegungszeit
ermitteln zu können, wird jede spezifische Information
eines aktiven Mobiltelefons in der Zelle 12, beziehungsweise
der Zelle 13, mit einer entsprechenden Zeitmarke versehen.
Im vorliegenden Ausführungsbeispiel bedeutet dies, dass
alle in der als Ausgangspunkt dienenden Zelle 12 befindlichen aktiven
Mobiltelefone jeweils mit einer Zeitmarke TA versehen werden. Ebenso
werden alle in der als Endpunkt fungierenden Zelle 13 befindlichen
aktiven Mobiltelefone mit einer Zeitmarke TE versehen.
-
In
der Zentraleinheit werden nun die einzelnen spezifischen Informationen
aller aktiven Mobiltelefone elektronisch miteinander verglichen.
Wenn nun spezifische Informationen eines Mobiltelefons, das sich
ursprünglich in der Ausgangszelle 12 befunden
hat, zu einem späteren Zeitpunkt auch in der Endziele 13 ermittelt
werden, bedeutet dies zunächst, dass sich das Mobiltelefon
auf irgendeine Weise von der Zelle 12 in die Zelle 13 bewegt
hat. Da alle aktiven Mobiltelefone zu jeder Zeit mit einer entsprechenden
Zeitmarke versehen werden, bedeutet dies weiterhin, dass für
das genannte Mobiltelefon sowohl eine Zeitmarke TE in der Endzelle 13 als
auch eine Zeitmarke TA in der Ausgangszelle 12 vorliegt. Bei Übereinstimmung
der spezifischen Informationen wird in der Zentraleinheit nunmehr
elektronisch die Zeitdifferenz TE – TA zwischen der Zeitmarke
TE und der Zeitmarke TA gebildet. Diese Zeitdifferenz bildet dann
die Fortbewegungszeit des Mobiltelefons von der Ausgangszelle 12 hin
zur Endzelle 13.
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Bei
den für die Ermittlung der Fortbewegungszeit zu berücksichtigenden
spezifischen Informationen kann es sich um verschiedenartigste Informationen
handeln, die im Zusammenhang mit dem Betrieb der Mobiltelefone,
beziehungsweise des Mobilfunksystems 10, ohnehin anfallen
und verwertet werden.
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Wie
sich aus dem in 1 dargestellten Beispiel ergibt,
ist es zunächst jedoch nicht unbedingt sicher, ob sich
alle Mobiltelefone, die sich von der Ausgangszelle 12 hin
zur Endzelle 13 hin bewegen, dies auch über die
Autobahn tun. Ebenso ist es nicht unbedingt erforderlich, dass alle
in der Ausgangszelle 12 befindlichen aktiven Mobiltelefone
sich auch tatsächlich zur Endzelle 13 bewegen.
Im dargestellten Beispiel könnten sich einzelne Mobiltelefone
beispielsweise auch in Richtung der Autobahn A5 bewegen, so dass
solche Mobiltelefone niemals die Endzelle 13 erreichen
werden.
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Es
muss daher eine Möglichkeit geschaffen werden, wie die
einzelnen Mobiltelefone geographisch mit der Autobahn in Verbindung
gebracht werden können. Dies kann beispielsweise auf eine
wie in den 2 und 3 dargestellte
Weise geschehen. Die 2 und 3 stellen
jeweils Histogramme dar, bei denen generell eine Anzahl von aktiven
Mobiltelefonen [N] über der Zeit in Sekunden aufgetragen
ist.
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In
den 2 und 3 sind jeweils Kurven 20 dargestellt,
in denen die Fortbewegungszeiten von aktiven Mobiltelefonen zwischen
der Ausgangszelle 12 (dem Ausgangspunkt A) und der Endzelle 13 (dem
Endpunkt E) aufgetragen sind. Solche Mobiltelefone, die zwar in
der Ausgangszelle 12 erfasst werden, jedoch niemals die
Endzelle 13 erreichen, sind in den Kurven gemäß den 2 und 3 folglich nicht
erfasst. In den 2 und 3 sind solche
Mobiltelefone erfasst, die sich tatsächlich von der Ausgangszelle 12 hin
zur Endzelle 13 bewegt haben und diese zu einem bestimmten
Zeitraum auch erreicht haben.
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Die
in den 2 und 3 dargestellten Histogramme
sind in Form von Vergleichsdaten in der Zentraleinheit abgelegt
und können in dieser bearbeitet beziehungsweise verarbeitet
werden.
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In
den digitalen Histogrammen gemäß den 2 und 3 sind
jeweils die Zeitdifferenzen TE – TA für alle Mobiltelefone
verarbeitet, die sich von der Ausgangszelle 12 hin zur
Endzelle 13 bewegt haben. Für jedes Mobiltelefon
ergibt sich somit eine eigene Fortbewegungszeit von der Ausgangszelle 12 hin
zur Endzelle 13. Wie aus den 2 und 3 ersichtlich
ist, existiert eine große Bandbreite an unterschiedlichen
Zeitdifferenzen und damit ermittelten Fortbewegungszeiten. In jeder
der Kurven ergeben sich jedoch einzelne Maxima bei denjenigen typischen
Fortbewegungszeiten, die von den meisten Mobiltelefonen und damit
aktiven Teilnehmern im Mobilfunksystem 10 erreicht wird.
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Da
im Ausführungsbeispiel die Autobahn die schnellste Verbindung
zwischen der Ausgangszelle 12 und der Endzelle 13 darstellt,
ist davon auszugehen, dass die meisten aktiven, sich fortbewegenden Mobiltelefone
Autofahrern zuzuordnen sind, die sich auf der Autobahn bewegen.
Ein Maximum an aktiven Mobiltelefonen, die alle die gleiche Fortbewegungszeit
zwischen Ausgangszelle 12 und Endzelle 13 benötigen,
kann somit mit einem Autobahnstück zwischen Ausgangszelle 12 und
Endzelle 13 verknüpft werden. Das bedeutet, dass
diejenige Fortbewegungszeit zwischen der Ausgangszelle 12 und
der Endzelle 13, die vom Maximum der aktiven Mobiltelefone
benötigt wird, die Fortbewegungszeit auf dem als Autobahnstück
ausgebildeten Streckensegment S darstellt. Vereinzelte andere Fortbewegungszeiten können
durch extrem langsame Fahrzeuge, durch Verkehr auf einem andern
Weg oder dergleichen verursacht sein. Diese Fortbewegungszeiten
können jedoch vernachlässigt werden, da für
die Bestimmung der Fortbewegungszeit auf der Autobahn zwischen dem
Ausgangspunkt A und dem Endpunkt E lediglich das Maximum von Bedeutung
ist. Wenn sich nun das Maximum verschiebt, bedeutet dies, daß sich
die Reisezeit auf dem Streckensegment S zwischen dem Ausgangspunkt
A und dem Endpunkt E verlängert, beispielsweise auf Grund
einer Verkehrsstörung oder dergleichen.
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Bei
der in 2 dargestellten Kurve 20 handelt es sich
um eine Verknüpfung der aktiven Mobilfunkteilnehmer mit
derjenigen Fortbewegungszeit, die diese für den Weg vom
Ausgangspunkt A zum Endpunkt E benötigt haben. Wie vorstehend
bereits dargelegt wurde, handelt es sich bei den Kurvenmaxima jeweils
um solche Mobilfunkteilnehmer, die die Autobahn benutzen. Wie in
der Kurve 20 gemäß 2 ersichtlich
ist, weist diese insgesamt zwei Maxima 21 und 22 auf.
Das bedeutet, dass sich auf dem Autobahn-Streckensegment S zwischen
Ausgangszelle 12 und Endzelle 13 aktive Mobiltelefone
bewegen, die sich in Fahrzeugen unterschiedlicher Geschwindigkeitskategorien
befinden. Zu denken ist hier beispielsweise an den LKW- und PKW-Verkehr.
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Die
beiden Maxima 21 und 22 von Kurve 20 liegen
bei unterschiedlichen Fortbewegungszeiten. Die kürzeren
Fortbewegungszeiten sind beispielsweise dem PKW-Verkehr zuzuordnen,
während die längeren Fortbewegungszeiten beispielsweise
dem LKW-Verkehr zuzuordnen sind. In dem exemplarischen Beispiel
gemäß 2 liegt das Maximum 22 bei
etwa 510 Sekunden, während das Maximum 21 bei
etwa 360 Sekunden liegt. Im vorliegenden Beispiel könnte
dies bedeuten, dass LKW eine Fortbewegungszeit von 510 Sekunden
und PKW eine Fortbewegungszeit von 360 Sekunden benötigen,
um von der Ausgangszelle 12 zur Endzelle 13 zu
gelangen.
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Zum
Vergleich hierzu ist in 3 ein zweites Histogramm desselben
Streckensegments S zu einer anderen Zeit dargestellt. Wie in 3 ersichtlich
ist, herrscht in der dargestellten beispielhaften Situation nunmehr
nur noch ein einziges Maximum 23 vor, das etwa bei 650
Sekunden liegt. Das bedeutet, dass sich zwar wiederum das Maximum
aller aktiven Mobiltelefone über das Autobahn-Streckensegment
S bewegt, dass aber alle Mobiltelefone auf der Autobahn die gleiche
Fortbewegungszeit benötigen. In Weiterführung
des Beispiels gemäß 2 kann dies
bedeuten, dass sowohl die ansonsten schnelleren Fahrzeuge (PKW)
als auch die ansonsten langsameren Fahrzeuge (LKW) eine identische
Fortbewegungszeit benötigen. Daraus kann geschlossen werden,
dass auf dem Streckensegment S zwischen dem Ausgangspunkt A und
dem Endpunkt E ein höheres Verkehrsaufkommen als im Falle
von 2 vorherrscht, so dass über die Zentraleinheit
für das Streckensegment S eine signifikant erhöhte
Reisezeit ermittelt wird.
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Mit
dem zuvor beschriebenen Verfahren ist es bereits möglich,
eine gute Beschreibung der Verkehrslage zu erzielen. Auslöser
für Staus sind jedoch häufig Verkehrsunfälle,
die aus der alleinigen Betrachtung und Bewertung der spezifischen
Informationen der Mobiltelefone (Handover und dergleichen) aus dem
Mobilfunknetz häufig nur indirekt erkennbar sind, nämlich
durch Geschwindigkeitseinbrüche. Weiterhin kann es passieren,
dass teilweise nur eine begrenzte Zahl von spezifischen Informationen (manchmal
nur alle zwei Minuten) verfügbar sind. Unterliegen diese
zu dem noch einem größeren Rauschen, so ist es
zum Teil sehr schwierig, aufgrund einzelner oder weniger spezifischer
Informationen bereits eine Aussage über einen Zustandsänderung verlässlich
zu treffen.
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Aus
diesem Grund werden bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren die so genannten eCall-Informationen mit integriert. Wenn
sich ein Fahrzeug, das mit einem entsprechenden eCall-Notrufsystem ausgestattet
ist, beispielsweise auf der Autobahn im Streckensegment S zwischen
den Zellen 12 und 13 bewegt, und es dort zu einem
Unfall kommt, werden die eCall-Informationen, die zumindest genaue
Positionsdaten beinhalten, an eine eCall-Dienststelle übertragen.
Bevor dies geschieht, werden zumindest einzelne Bestandteile der
eCall-Informationen, insbesondere die Positionsdaten, von der Zentraleinheit zur
Ermittlung der Fortbewegungszeit genutzt. Die Integration von eCall
Informationen in das Verfahren kann dabei als verlässlicher
Indikator für das Bestehen eines Unfalls angenommen werden.
Das System eCall als solches bürgt durch die Art der Auslösung mit
hoher Verlässlichkeit für die Richtigkeit des
Ereignisses. Durch die mitgelieferte Information über Position
und Richtung sowie gegebenenfalls die Unfallschwere ist eine genaue
Zuordnung zu einem bestimmten Streckenabschnitt, hier dem Streckenabschnitt
S, möglich. Somit liegt die gesicherte Information über
ein potentiell Stauauslösendes Ereignis auf dem Streckenabschnitt
S vor. Treten nun in direkter zeitlicher Abfolge erkennbare Geschwindigkeitsveränderungen
ein, wie dies beispielsweise im Übergang von der 2 zur 3 dargestellt
ist, so kann davon ausgegangen werden, dass sie eine Auswirkung
der Ursache Unfall/eCall sind. Dadurch wird die Verlässlichkeit
des Verfahrens weiter verbessert. Die benötigten Bestandteile
der eCall-Informationen sollten vorteilhaft direkt noch Mobilfunknetz
vor Weitergabe an den eCall-Dienstleister abgegriffen und verwertet
werden um ein Minimum an Zeitverzögerung zu gewährleisten.
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Die
jeweils ermittelten Fortbewegungszeiten pro Streckensegment S werden
vorteilhaft fortlaufend ermittelt und aktualisiert. So ist zu jedem
beliebigen Zeitpunkt die gerade aktuelle Fortbewegungszeit auf dem
Streckensegment S bekannt.
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Das
erfindungsgemäße Verfahren kann also zunächst
dazu eingesetzt werden, allein die zu erwartenden Fortbewegungszeiten
auf einzelnen Streckensegmenten S oder auf aus mehreren Streckensegmenten
gebildeten Gesamtstrecken zu ermitteln, ohne dass gleichzeitig auch
Angaben über aktuell vorherrschende Verkehrssituationen
gemacht werden. Da sich die Fortbewegungszeit innerhalb eines jeden
Streckensegments S über die Zeit dynamisch verändern
kann, kann ein Nutzer des Systems zu jeder Zeit erfahren, wie lange
er benötigen wird, um von einem Startpunkt zu einem Zielpunkt
zu gelangen.
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Weiterhin
können die ermittelten Fortbewegungszeiten auch abgespeichert
werden, so dass sie zu einem späteren Zeitpunkt als Referenzwerte
verwendet werden können. Durch den Vergleich aktuell ermittelter
Fortbewegungszeiten mit entsprechenden Referenzwerten lassen sich
beispielsweise Verkehrsinformationen erzeugen, etwa darüber,
ob auf dem Streckensegment ein Stau herrscht oder nicht. Weiterhin
können Referenzwerte auch verwendet werden, um Prognosen
für die Zukunft zu erstellen.
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Da
für die Ermittlung der Fortbewegungszeit auf der Autobahn
zwischen dem Ausgangspunkt A und dem Endpunkt E lediglich die Maxima 21, 22 beziehungsweise 23 der
Kurven 20 – und damit ein relativer Vergleich – erforderlich
ist, kann das Verfahren besonders einfach und kostengünstig
zur Bestimmung der Fortbewegungszeit eingesetzt werden, da eine
genaue Positionierung der einzelnen Mobiltelefone nicht erforderlich
ist. Ebenso spielt die Anzahl der jeweils aktiven Mobiltelefone
in dem überwachten Streckensegment S keine Rolle. Bei dem
Beispiel gemäß 2 sind beispielsweise
wesentlich mehr aktive Mobiltelefone registriert als dies im Beispiel gemäß 3 der
Fall ist. Da jedoch immer nur der relative Vergleich zwischen den
einzelnen Fortbewegungszeiten berücksichtigt wird, ist dieser
Vergleich sowohl bei einer großen als auch bei einer geringeren
Anzahl aktiver Mobiltelefone möglich.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
-
- - JP 08050695
A [0004]
- - EP 0978811 A [0005]
- - DE 10149943 A1 [0009]
- - DE 102005007466 A1 [0024]