LEBENSMITTELBEARBEITUNGSMASCHINE WOBEI ZWISCHEN DEM LEBENSMITTEL UND EINEM TEIL DER LEBENSMITTELBEARBEITUNGMASCHINE EIN ELEKTRISCHES SPANNUNSPOTENTIAL ANLIEGT SOWIE VERFAHREN ZUM BEARBEITEN VON LEBENSMITTELN
Die Erfindung betrifft eine Lebensmittelbearbeitungsmaschine , bei der zwischen dem Lebensmittel und Teilen der Lebensmittelbearbeitungsmaschine ein elektrisches Spannungspotential anliegt.
Lebensmittelbearbeitungsmaschinen sind aus dem Stand der Technik hinlänglich bekannt. Mit diesen Maschinen werden Lebensmittel, insbesondere Fleisch und Käse, beispielsweise zerkleinert, gemischt, geformt und/oder in einer gewissen Konfiguration angeordnet. Insbesondere handelt es sich bei den Lebensmittelbearbeitungsmaschinen um sogenannte "Slicer", die im industriellen Maßstab von einem Lebensmittel riegel in schneller Folge Scheiben abtrennen, die dann entsprechend portioniert werden.
Bei allen Lebensmittelbearbeitungsmaschinen muß eine gewisse Kraft aufgewendet werden, um die Lebensmittel zu be- bzw. verarbeiten. Diese Kräfte hängen u.a. davon ab, wie stark die zu bearbeitenden Lebensmittel an dem jeweiligen Bearbeitungswerkzeug haften. Des weiteren tritt bei den
Lebensmittelbearbeitungsmaschinen immer das Problem auf, das Lebensmittelreste, insbesondere Eiweiße, an Maschinenteilen haften.
Der vorliegenden Erfindung lag deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Lebensmittelbearbeitungsmaschine zur Verfügung zu stellen, die die Probleme des Standes der Technik nicht aufweist. Insbesondere lag der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde die Ablagerungen von Lebensmitteln, insbesondere Eiweißablagerungen, an Maschinenteilen zu reduzieren und die Kraft beim Schneiden zu minimieren.
Gelöst wird die Aufgabe erfindungsgemäß mit einer Lebensmittelbearbeitungsmaschine, bei der zwischen dem Lebensmittel und mindestens einem Teil der Lebensmittelbearbeitungsmaschine ein elektrisches Spannungspotential anliegt.
Es war für den Fachmann überaus erstaunlich und nicht zu erwarten, dass es mit
der erfindungsgemäßen Lebensmittelbearbeitungsmaschine gelingt die Anhaftungen von Lebensmitteln an der Lebensmittelbearbeitungsmaschine sowie die Kraft zur Be- bzw. Verarbeitung von Lebensmitteln zu reduzieren. Der Reinigungsaufwand der erfindungsgemäßen Lebensmittelbearbeitungsmaschine verringert sich und die Hygiene verbessert sich.
Lebensmittel im Sinne der Erfindung bedeutet jedes Lebensmittel in jeder Erscheinungsform. Bevorzugte Lebensmittel sind Fleisch- oder Käsewaren. Bevorzugte Erscheinungsformen sind Lebensmittelriegel, abzutrennende und/oder abgetrennte Lebensmittelscheiben, die beispielsweise auf einem Stoß aufeinander aufgelegte oder geschindelt sind. In jeder dieser Erscheinungsformen der Lebensmittel werden durch den erfindungsgemäßen Vorschlag die Haftungsneigungen des Lebensmittels mit der Unterlage oder anderen Maschinenteilen (Messer, Gehäuse, Greifer, Transportauflagen wie Bändern und so weiter) günstig beeinflußt. Zum Beispiel kann vorgesehen sein, bei flexiblen Transportbändern einen elektrisch leitfähigen Auflagebereich vorzusehen, um den erfindungsgemäßen Effekt auszunutzen.
Eine Lebensmittelbearbeitungsmaschine im Sinne der Erfindung ist jede dem Fachmann geläufige Maschine, mit der Lebensmittel zerkleinert, gemischt, geformt, angeordnet und/oder gefördert werden. Erfindungsgemäß wird ein elektrisches Spannungspotential zwischen dem Lebensmittel und Teilen der Lebensmittelbearbeitungsmaschine angelegt.
Vorzugsweise ist die Lebensmittelbearbeitungsmaschine jedoch ein sogenannter "Slicer, mit dem von einem Lebensmittelriegel in schneller Folge Scheiben abgeschnitten werden. Bei dem Slicer wird ein elektrisches Spannungspotential zwischen dem Lebensmittelriegel, der abzutrennenden und/oder der abgetrennten Lebensmittelscheibe und dem Schneidmesser angelegt. Bei dieser Ausgestaltungsform der vorliegenden Erfindung wird nicht nur die Hygiene erhöht, sondern auch die Schneidkraft reduziert.
Vorzugsweise wird der Produkthalter elektrisch gegenüber den übrigen Teilen der Lebensmittelbearbeitungsmaschine isoliert und über entsprechende Schleifkontakte
oder ähnliches ein entsprechendes Spannungspotential auf den Produkthalter eingeprägt.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das Lebensmittel gegenüber einem Teil der Lebensmittelbearbeitungsmaschine, vorzugsweise dem Schneidmesser auf positiven Spannungspotential liegt. Zum Beispiel wurden bei dem Aufschneiden von Käse bei einer solchen Polung sehr gute Ergebnisse erreicht. Natürlich kann auch eine andere Polung vorgesehen werden.
Die Einprägung des elektrischen Spannungspotentials in das Lebensmittel kann mit jedem beliebigen Mittel erfolgen, das elektrisch leitend ist und das in hinreichendem elektrischen Kontakt mit dem Lebensmittel steht. Vorzugsweise liegt das Lebensmittel auf einer elektrisch leitenden Auflage auf, die auf einem entsprechenden Potential liegt. Über die Auflage wird dann das entsprechende Spannungspotential in das Lebensmittel eingeprägt. Ebenfalls bevorzugt erfolgt die Polung des Lebensmittels über Taster, Fühler und/oder Greifer, mit denen das Lebensmittel in der Lebensmittelbearbeitungsmaschine geführt und/oder fortbewegt wird.
Bevorzugt wird zwischen dem Maschinenteil und dem Lebensmittel zum einen eine möglichst geringe Spannung angelegt, um eine Schädigung des Bedienpersonals und/oder des zu bearbeitenden Produktes zu vermeiden. Zum anderen muß die Spannung so groß sein, dass eine Reduzierung der Ablagerungen von Lebensmitteln auf den jeweiligen Teilen der Lebensmittelbearbeitungsmaschine reduziert wird. Besonders bevorzugt beträgt die Spannung < 60 V, ganz besonders bevorzugt < 30 V. Vorzugsweise wird das Spannungspotential nicht permanent sondern lediglich intermittierend aufrechterhalten. Insbesondere während eines Produktwechsels oder Wartungs- oder Einstellarbeiten an der Maschine muß das Spannungspotential auf null gesetzt werden.
Ein weiter Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Bearbeiten von Lebensmitteln in einer Lebensmittelverarbeitungsmaschine, bei dem vor dem Bearbeiten des Lebensmittels ein elektrisches Potential zwischen dem Lebensmittel und der Lebensmittelbearbeitungsmaschine angelegt wird.
Vorzugsweise handelt es sich bei der das Lebensmittelverarbeitungsmaschine um eine Maschine, mit der Lebensmittelriegel, geschnitten werden. Bei dieser bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist das Schneidmesser vorzugsweise negativ geladen. Das Lebensmittel ist vorzugsweise positiv geladen. Die Ladung des Lebensmittels wird vorzugsweise durch dessen Auflage und/oder durch einen Greifer, mit dem das Lebensmittel gehalten wird, in das Lebensmittel eingebracht.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist einfach und kostengünstig durchzuführen. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Verschmutzung des Messers durch Eiweißablagerungen deutlich reduziert werden. Des weiteren sind die benötigten Schnittkräfte weitaus geringer als bei Schneidverfahren gemäß dem Stand der Technik. Darüber hinaus sind die Bearbeitungswerkzeuge der Lebensmittel, insbesondere die Schneidmesser, die aus hochfestem Stahl bestehen, weniger anfällig für Korrosion und die Messer bleiben länger scharf.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist deshalb die Verwendung eines elektrischen Spannungspotentials, das zwischen dem Messer einer Lebensmittelverarbeitungsmaschine und dem zu schneidenden Lebensmittel anliegt zur Vermeidung von Korrosion.
Vorzugsweise liegt das Lebensmittel gegenüber dem Schneidmesser des Slicers auf positivem Spannungspotential.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung eines elektrischen Spannungspotentials, das zwischen dem Messer einer Lebensmittelverarbeitungsmaschine und dem zu schneidenden Lebensmittel anliegt, zur Verbesserung und/oder Erhaltung der Schneidfähigkeit des Messers.
Im folgenden wird die Erfindung anhand von Figur 1 erläutert. Diese Erläuterungen sind lediglich beispielhaft und schränken den allgemeinen Erfindungsgedanken nicht ein.
Figur 1 zeigt eine erfindungsgemäße Ausführungsform einer Aufschneidevorrichtung. Der aufzuschneidende Lebensmittel riegel 2 liegt auf einer Auflagefläche 5 eines Maschinentisches einer Aufschneidevorrichtung auf. Von dem Lebensmittelriegel 2 wird durch das Schneidmesser 1 eine Lebensmittelscheibe 4 abgetrennt. Hierzu bewegt sich das Schneidmesser 1 zum Beispiel periodisch auf und ab oder ist periodisch umlaufend ausgebildet, um nach jedem Schnitt den Lebensmittelriegel 2 wieder freizugeben, damit dieser auf der Auflagefläche 5 für den nächsten Schnitt nach vorne transportiert werden kann. In dem vorliegenden Beispiel wird das Schneidmesser 1 auf negatives Potential, die Auflage 5, über das Gestell 3 auf positives Potential gelegt. Dies ist durch die mit - und + gekennzeichneten Pole angedeutet. Da die Auflagefläche 5 elektrisch leitend ist, wird auch der Lebensmittelriegel 2 auf ein entsprechendes +/- Potential gelegt. In Versuchen hat sich nun ergeben, dass bei dieser Ausgestaltung zum einen das Anhaftverhalten des Lebensmittels an den anders gepolten Oberflächen beziehungsweise an dem Schneidmesser (negativ, - , gepolt) deutlich verringert wird, wodurch der Grad an Verschmutzungen insbesondere an Eiweißablagerungen deutlich reduziert wird. Günstigerweise wird bei der hier dargestellten Ausgestaltung der Erfindung auch die Schneidkraft, die benötigt wird, um das Schneidmesser durch den Lebensmittelriegel 2 zu führen, reduziert.
Der Fachmann erkennt, dass es auch möglich ist, dass die abgetrennten Scheiben beziehungsweise die abzutrennenden Scheiben auf einem entsprechendem Potential liegen, um diese Vorteile auszunützen, insbesondere damit es sich leichter von dem Schneidmesser löst. Dies kann durch entsprechende, elektrische Kontakte erreicht werden, die rückseitig hinter dem Schneidmesser vorgesehen sind und mit der abgetrennten Scheibe zusammenwirken.