Vorrichtung zum Enthäuten und/oder Entfetten von tierischen Nahrungsmitteln
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Enthäuten und/ oder Entfetten von tierischen Nahrungsmitteln, insbesondere von Geflügel, Fleischstücken und dgl., mit einer antreibbaren, an ihrer Oberfläche mit insbesondere zahnförmigen Mitnehmerelementen versehenen Zugwalze, einer sich parallel zur Zugwalzenachse erstreckenden und mit der Zugwalze einen variablen Arbeitsspalt bildenden Schneidklinge, die in einer schwenkbar gelagerten und zur Zugwalze hin unter elastischer Vorspannung stehenden Halterung angebracht ist.
Mit bekannten Vorrichtungen dieser Art ist es vor allem bei ungleichmäßigen Hautstärken und unregelmäßiger Oberfläche des jeweils zu bearbeitenden Produkts schwierig, eine Entfernung der jeweiligen Haut- bzw. Fettschicht vorzunehmen, ohne daß eine Verletzung des Fleisches bzw. ein unerwünschtes Mitentfernen von Fleisch erfolgt. Dies ist eine Folge davon, daß bei solchen Unregelmäßigkeiten in der Produktstruktur die Schneidklinge der unregelmäßigen Trennebene zwischen den jeweiligen Schichten des Produkts nicht immer exakt folgen kann und somit der bereits erwähnte Effekt des unerwünschten Eindringens der Schneidklinge in das Fleisch nicht verhindert werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Art so auszubilden, daß auch schwierige Produkte, d.h. Produkte mit un-
gleichmäßigen Hautstärken und unregelmäßiger Oberfläche einwandfrei und praktisch ohne Verletzung des Fleisches enthäutet bzw. entfettet werden können.
Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung im wesentlichen dadurch, daß der Schneidklinge eine Klemmplatte zugeordnet ist, die sich über die Schneidkante der Schneidklinge hinaus erstreckt und im Bereich ihrer Vorderkante mit einer Mehrzahl von nach vorne offenen Ausnehmungen versehen ist, deren Tiefe so gewählt ist, daß die Schneidkante der Schneidklinge mit vorgebbarem Abstand zur Vorderkante der Klemmplatte im Bereich dieser Ausnehmungen gelegen ist.
Durch die Kombination von Schneidklinge und speziell gestalteter sowie positionierter Klemmplatte gelingt es, der zwischen der Haut- bzw. Fettschicht und dem Fleisch gelegenen Bindegewebsschicht während des Enthäutungs- bzw. Entfettungsvorgangs unmittelbar zu folgen, wobei in allen Bereichen, in denen die Bindegewebsschicht relativ lose mit dem Fleisch verbunden ist, durch die konturierte Klemmplatte ein Abreißeffekt erzielt wird und immer dort, wo feste oder festere Verbindungen zwischen Haut- bzw. Fettschicht und Fleischschicht vorliegen, die freiliegenden Bereiche der Schneidklinge wirksam werden, so daß der durch die Klemmplatte bewirkte Abreißeffekt durch einen von der Schneidklinge bewirkten Schneideffekt unterstützt bzw. ersetzt wird. Auch in letzterem Falle übt die Klemmplatte aber weiterhin ihre Führungsfunktion aus und verhindert, daß die Schneidklinge in das Fleisch eindringen kann. Wirksam wird die Schneidklinge dabei nur im Bereich der Bindegewebsschicht zwischen Haut- und Fettschicht einerseits und Fleisch andererseits.
Vorzugsweise ist die als Deckplatte auf der Schneidklinge angeordnete Klemmplatte im Bereich ihrer Vorderkante stumpf ausgebildet, da eine stumpfe Kante besonders günstig als Trennkante arbeitet und ohne Schneidwirkung den angestrebten Abreißeffekt erbringt. Außerdem gelingt es mit einer derartigen Trennkante, dem unregelmäßigen Verlauf der Bindegewebsschicht zwischen Haut- und Fettschichten sowie dem Fleisch besonders gut zu folgen.
Durch eine relative Verstellbarkeit zwischen Klemmplatte und Schneidklinge ist eine Anpassung an das jeweilige Produkt möglich, denn diese Relativlage bestimmt das Wirksamwerden der Schneidklinge in Abhängigkeit von dem sich beim Vorgang des Enthäutens oder Entfettens ergebenden Widerstand im Arbeitsspalt.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und ergeben sich ferner aus der Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Zeichnung; in der Zeichnung zeigt:
Figur 1 eine schematische Prinzipdarstellung einer Vorrichtung zum Enthäuten bzw. Entschwarten und/ oder Entfetten von Geflügel und Fleischstücken, und
Figur 2 eine Draufsicht auf die Klemmplatte nach Figur 1.
Die Prinzipdarstellung nach Figur 1 zeigt eine Zugwalze 1, die an ihrem Umfang mit insbesondere zahnförmig ausgebildeten Mitnehmerelementen 3 versehen ist und in Richtung des Pfeiles angetrieben wird.
Parallel zur Zugwalzenachse verlaufend und tangential zur Zugwalze angeordnet ist eine Schneidklinge 4, die in einer schwenkbar gelagerten und zur Zugwalze 1 hinunter elastischer Vorspannung stehenden Halterung 11 angebracht ist. Auf dieser Schneidklinge 4 angeordnet und mit ihr fest verbunden ist eine Klemmplatte 6, die zu ihrem freien Ende hin verjüngt ausgebildet ist und eine stumpfe Trennkante 9 aufweist, die vor der Schneidkante 5 der Schneidklinge 4 gelegen ist.
Schneidklinge 4 und Klemmplatte 6 bilden zusammen mit der Zugwalze 1 einen variablen Arbeitsspalt. Bei Zuführung eines zu enthäutenden bzw. zu entschwartenden und/ oder zu entfettenden Produkts unterstützt durch einen Produktförderer 2 wird die Haut- bzw. Fettschicht unter die elastisch gelagerte Einheit von Schneidklinge 4 und Klemmplatte 6 gezogen. Dabei bewegt sich diese Einheit von Klemmplatte 6 und Schneidklinge 4 längs der Bindegewebsschicht zwischen Haut- bzw. Fettschicht und Fleisch. Die Bindegewebsschicht ist stets mehr oder weniger fest mit dem Fleisch verbunden.
Da bei der Bewegung von Klemmplatte 6 und Schneidklinge 5 durch die Bindegewebsschicht die Klemmplatte 6 mit ihrer stumpfen Trennkante 9 der bezüglich der Trennkante 9 zurück versetzten Schneidklinge 5 voreilt, bewirkt die Trennkante 9 einen Abreißeffekt zwischen Haut- bzw. Fettschicht und Fleisch, ohne in das Fleisch eindringen zu können. Bei ungleichmäßigen Hautstärken und unregelmäßiger Oberfläche des Produkts übernimmt diese stumpfe Trennkante auch Führungsfunktion bezüglich der Einheit aus Schneidklinge 4 und Klemmplatte 6 und stellt sicher, daß diese Einheit der unregelmäßig verlaufenden Bindegewebsschicht folgt.
In denjenigen Bereichen, in denen festere oder relativ feste Verbindungen zwischen Haut- bzw. Fettschicht und Fleisch vorliegen, kann die stumpfe Trennkante die erforderliche Trennwirkung nicht mehr oder nicht mehr alleine bewirken, aber in diesen Fällen steigt der Andruck auf die Trennkante 9 so stark an, daß das Produkt mit den voneinander zu trennenden Schichten in den Bereich der Schneidkante 5 der Schneidklinge 4 gelangt und somit die Schneidwirkung der Schneidklinge einsetzt. Dieses wechselseitige Unterstützen von stumpfer Trennkante 9 und Schneidklinge 4 führt zu optimalen Arbeitsergebnissen.
Die Draufsicht nach Figur 2 zeigt die sich über die gesamte Breite der Zugwalze erstreckende Klemmplatte 6, die im Bereich ihrer Vorderkante 7 mit regelmäßigen Ausnehmungen 8 versehen ist. Die Ausnehmungen 8 können mäanderförmig gestaltet sein, aber dies stellt keine einschränkende Bedingung dar. Zu sehen ist in dieser Draufsicht die Schneidkante 5 der Schneidklinge 4, wobei diese Schneidkante 5 bezüglich der stumpfen Trennkante 9 der Klemmplatte 6 zurückversetzt ist. Das Ausmaß dieser Zurückversetzung ist wählbar und kann einstellbar ausgeführt sein.