Verfahren zur Herstellung von Fassadennuten sowie Profil zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Fassadennuten im mineralischen Putz eines Mauerwerks, vorzugsweise eines Ziegelmauerwerkes unter Verwendung eines langgestreckten, in der Längsrichtung offenen Profils, sowie Profil zur Durchführung des Verfahrens mit im Bereich beider Längsränder der Profilöffnung nach außen seitlich abstehenden Flanschen, welche sich in gleicher Ebene erstrecken.
Es ist bekannt, auf einer zu verputzenden Ziegelwand vor dem Verputzen derselben eine Trapezieiste zu montieren, auf der anschließend der Putz aufgetragen wird. Nach Austrocknen des Putzes wird die zuvor montierte Trapezieiste entfernt, worauf die entstandene Nut fein ausgearbeitet wird.
Weiters ist bekannt, im Bereich der herzustellenden Fassadennuten Aluminiumkanten zu kleben und anschließend mit der gesamten Fassadenfläche mitzuverputzen. Auch in diesem Falle muß die so hergestellte Nut sauber nachgearbeitet werden.
In beiden Fällen besteht die Gefahr, daß im Bereich der Nut bei Regen Wasser in die Nut eintritt und eine Beschädigung des Putzes die Folge ist.
Ein Profil zur Herstellung von Fassaden ist beispielsweise aus der AT 001 455 Ul bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist die Beseitigung des oben erwähnten Nachteils. Eine weitere Aufgabe besteht darin, die Herstellung solcher Fassadennuten in einfacher Weise und mit geringem Kosten- und Arbeitsaufwand zu ermöglichen.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß ein Verfahren vorgeschlagen, bei welchem auf einem rohen Untergrund das offene Profil mit der Öffnung nach außen gerichtet durch einen Kleber befestigt und vor dem Trockenwerden des Klebers ausgerichtet wird, worauf das Mauerwerk mit einem Grundputz, vorzugsweise maschinell beschichtet wird, worauf vorzugsweise vor dem Austrocknen des Grundputzes die Öffnung des Profils freigelegt wird.
Zur Durchführung des Verfahrens wird ein in Längsrichtung offenes Profil gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 2 vorgeschlagen, bei dem erfindungsgemäß die Flansche in einem Abstand vom Öffnungsrand angeordnet sind und als Putzkanten dienende Schenkel bilden.
Bei horizontaler Anordnung des Profils ist es nach einem weiteren Merkmal der Erfindung vorteilhaft, den oberen Schenkel schmäler als den unteren Schenkel auszuführen. Dadurch ist es möglich, die Fassade außenseitig so zu verputzen, daß der oberhalb des oberen Schenkels vorhandene Putz mit der Innenseite derselben bündig abschließt und allfälliges Regenwasser zwischen Putz und oberem Schenkel nicht eindringen kann.
Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich durch die Merkmale der Unteransprüche.
Anhand der Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 einen Abschnitt einer Ziegelwand mit einem Putz und einem darin eingesetzten erfindungsgemäßen Profil im Querschnitt.
Fig. 2 das Profil in schaubildlicher Darstellung und größerem Maßstab, Fig. 3 eine Stirnansicht des Profils nach Fig. 2 in kleinerem Maßstab, und
Fig. 4 und 5 je eine Ausführungsform des erfindungs gemäßen Profils für eine innere bzw. eine äußere Ecke einer Mauerwand.
Der in Fig. 1 als Ausführungsbeispiel dargestellte Abschnitt einer Wand ist eine Ziegelwand 1 1 , bestehend aus Ziegeln 12 und dazwischen angeordneten Schichten aus Mörtel 13. Frontseitig weist die Ziegelwand 11 einen Putz 7 auf, in dem ein U-förmiges Profil 5 befestigt ist. welches, wie in den Fig. 2 und 3 dargestellt ist, einen Boden 15 mit seitlich abstehenden Schenkeln 4 und 14 aufweist. Bei horizontal verlegtem Profil 5 befindet sich der Schenkel 4 oben und ist schmäler als der sich unten befindliche Schenkel 14. Die freien Enden dieser Schenkel 4, 14 dienen als Putzkanten und sind mit 4' bzw. 14' bezeichnet. Beide Schenkel 4 und 14 besitzen in Abstand von der jeweiligen Putzkante 4\ 14' je einen seitlich nach außen abstehenden Flansch 2 bzw. 2". der mit Verankerungslöchern 10 bzw. 10' versehen ist. Die beiden Flansche 2. 2' liegen in einer gemeinsamen Ebene und besitzen zu beiden Seiten, im
vorliegenden Falle, senkrecht abstehende Rippen 3, welche auch an der Außenseite des Bodens 15 vorhanden sind. Die beiden Schenkel 4 und 14 sind über den Boden 15 hinaus verlängert und bilden widerhakenförmige Verankerungskrallen 6 bzw. 6'.
Der Einbau des Profils 5 kann in folgender Weise erfolgen:
Auf einen rohen Untergrund, im vorliegenden Falle auf das Mauerwerk oder die Ziegelwand 1 1 , wird ein Putz 7, vorzugsweise maschinell, aufgetragen, welcher in seiner Beschaffenheit ein Haftkleber bzw. Haftputz ist, der ein ziemlich fett angemachtes Produkt darstellt, in welches das Profil 5 vor dem Hartwerden des Putzes 7 hineingedrückt und ausgerichtet wird.
Wie aus Fig. 1 ersichtlich, erstreckt sich der Putz 7 lediglich im Bereich des Profils 5. Hierbei sorgen die Verankerungskrallen 6. 6' für einen festen Halt des Profils 5 im Putz 7. Der Putz 7 dringt auch durch die Verankerungslöcher 10, 10" auf die Vorderseite der Flansche 2. 2" und erhöht den Halt des Profils 5 im Putz 7.
Nach der fertigen Austrocknung des Haftklebers wird die gesamte Fläche der Fassade z.B. maschinell verputzt, wobei die beiden Flansche 4, 14 mit den Rippen 3 und den Verankerungslöchern 10. 10' im Grundputz 9 verankert werden, worauf der überstehende Grundputz 9 an der oberen Putzkante 4' mit einem Cuttermesser geradlinig abgeschnitten und die Putznut mit einem feuchten Tuch gereinigt wird.
Als Variante kann beispielsweise ein Feinputz 9' aufgetragen werden, bei welchem der überstehende Teil ähnlich wie beim Grundputz 9 mit einem Cuttermesser abgeschnitten w ird In diesem Fall schließt der Feinputz 9'. wie aus Fig. 1 ersichtlich, im Bereich des unteren Schenkels 14 des Profils 5 mit der Putzkante 14' des Schenkels 14 ab.
Durch die zurückgesetzte Putzkante 4' des oberen Schenkels 4 des Profils 5 gegenüber der unteren Putzkante 14' des unteren Schenkels 14 ist es möglich, den Grundputz 9 bzw. Feinputz 9' über die Putzkante 4' zu führen, wodurch verhindert wird, daß bei Regen die in Fig. 1 angedeuteten Wassertropfen W nicht zwischen Grundputz 9 bzw. Feinputz 9' und oberen Schenkel 4 eindringen und zum Abbröckeln des Putzes 9' bzw. 9 führen können.
Dadurch gibt es im Bereich des Kanals 8 keine oder nahezu keine Wasserprobleme, da das Regenwasser über das Profil 5 bzw. die Leiste abrinnen kann.
Die in Fig. 4 und 5 dargestellten Profile 5 sind abgewinkelt und einstückig ausgeführt, wobei deren Schenkel 5' und 5" jeweils einem Profil 5 nach Fig. 2 entsprechen.
Das Profil 5 besteht vorzugsweise aus Kunststoff und kann beliebig gefärbt sein, um zu verhindern, daß es aus dem Putz durchscheint. Anderseits kann es eine gewollte Ausstattung gewährleisten bzw. das Aussehen der Fassade je nach Wunsch gestalten.
Die Tiefe und die Höhe bzw. Breite des Kanals 8 des Profils 5 kann beliebig ausgeführt sein, um den jeweiligen Bedürfnissen des Bauvorhabens zu entsprechen.
Schließlich kann die Außenseite des Bodens 15 des Profils 5 mit feinen Rillen versehen sein. um eine bessere Putzhaftung zu gewährleisten.
Selbstverständlich können im Rahmen der Erfindung verschiedene konstruktive und bautechnische Änderungen vorgenommen werden. So besteht die Möglichkeit, jedes beliebige Hohlprofil zu verwenden, welches eine sich in Längsrichtung erstreckende Öffnung aufweist. deren Ränder als Putzkanten dienen können. Das offene Hohlprofil kann nicht nur horizontal oder lotrecht sondern auch schräg an jedem beliebigen zu verputzenden Grund befestigt werden.