Verfahren zum Färben von cellulosehaltigen Fasermaterialien
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vorbehandlung und anschliessendem Färben von cellulosehaltigen Fasermaterialien mit Säurefarbstoffen nach einem Ausziehverfahren.
Dass man cellulosehaltige Fasermaterialien vor dem Färbeprozess vorbehandelt um eine di- mensional stabile und gut anfärbbare Form zu erhalten, ist in der Färbeindustrie seit langem bekannt. Aus der US-A-4,629,470 ist z.B. ein Verfahren bekannt, in welchem eine Mischung aus einem Vernetzerharz, einem Vernetzungskatalysator und Cholin in dem Vorbehand- lungsprozess von Fasermaterialien aus Cellulose, welche anschliessend mit Reaktiv- oder Direktfarbstoffen gefärbt werden, verwendet wird.
Diese Verfahren erfüllen aber die heutigen Anforderungen, z.B. im Bezug auf eine einfache und ökonomische Färbeprozessführung sowie auf die Brillanz, Echtheiten und/oder Griff der fertiggestellten Färbungen, nicht vollumfänglich.
Es besteht daher ein Bedarf nach einem verbesserten Färbeverfahren für cellulosehaltige Fasermaterialien.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, dass man mit dem erfindungsgemässen Verfahren cellulosehaltige Fasermaterialien mit sehr guten allgemeinen Echtheiten, insbesondere Reibechtheiten, einem sehr guten Griff und mit tiefen und brillanten Nuancen erhalten kann.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zum Färben von cellulosehaltigen Fasermaterialien mit Säurefarbstoffen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man die cellulosehaltigen Fasermateriaiien in einer wässrigen Vorbehandlungsflotte, enthaltend als Komponente (A) eine Verbindung der Formel
worin A
" ein Anion ist, und als
Komponente (B) ein Vernetzerharz vorbehandelt und anschliessend mit mindestens einem
Säurefarbstoff nach einem Ausziehverfahren färbt.
Bei dem Anion A' in der Formel (1) handelt es sich z.B. um ein Halogenid-, Sulfat-, CrC2-AI- kylsulfat-, Thiosulfat-, Sulfonat-, Phosphat-, Acetat-, Tartrat- oder Carboxylat-Anion. A steht bevorzugt für das Chlorid-, Sulfat-, Methylsulfat- oder Phosphat-Anion und besonders bevorzugt für das Chlorid-Anion.
Die Verbindung der Formel (1 ) ist unter dem Trivialnamen Cholin bekannt.
Als Komponente (B) kommen für das erfindungsgemässe Verfahren alle üblicherweise zur Verbesserung des Knitter- und Krumpfverhalten verwendete Mittel in Frage, wie sie z.B. aus dem Textilhilfsmittelkatalog 1991 , Konradin Verlag R. Kohlhammer, Leinfelden-Echterdingen 1991 , bekannt sind.
Geeignet als Komponente (B) sind vor allem wasserlösliche Vernetzerharze. Als wasserlösliches Vernetzerharz als Komponente (B) eignen sich z.B. wasserlössliche Me- lamin-, Formaldehyd-Melamin- und Formaldehyd-Harnstoffharze oder Vorkondensate, wie Trimethylolmelamin, Hexamethylolmelamin oder Dimethylolharnstoff oder wasserlösliche Formaldehyd-(Vor)kondensationsprodukte mit Formamid, Thioharnstoff, Guanidin, Cyan- amid, Dicyandiamid und oder wasserlöslichen organischen Sulfonaten wie z.B. Natriumsalz der Naphthalinsulfonsäure, oder Glyoxalhamstoffderivate, wie z.B. die Verbindung der Formel
und vor allem N-Methylolderivate von stickstoffhaltigen Verbindungen wie z.B. gegebenenfalls teilweise oder völlig veretherte Melamin/Formaldehyd-Kondensationsprodukte oder N-Methylol-Hamstoff Verbindungen.
Die gegebenenfalls teilweise oder völlig veretherten Melamin/Formaldehyd-Kondensations- produkte können z.B. der Formel
entsprechen, worin Ri, R2, R3, R4. R5 und R6 unabhängig voneinander je Wasserstoff, -CH2-OH oder -CH2-OCH3 bedeuten, mit der Massgabe, dass mindestens einer der Reste R1, R2, R3> R4. R5 und R6 eine andere Bedeutung als Wasserstoff hat.
Beispiele für die gegebenenfalls veretherten Melamin/Formaldehyd-Kondensationsprodukte sind die Verbindungen der Formeln
Bei den gegebenenfalls veretherten N-Methylol-Harnstoff-Verbindungen handelt es sich z.B. um gegebenenfalls nachträglich veretherte Umsetzungsprodukte von Formaldehyd mit Harnstoff oder Harnstoffderivaten, wobei als Harnstoffderivate beispielsweise cyclische Ethylen- oder Propylen-Harnstoffθ, die in der Alkylengruppe auch Substituenten wie Hydroxylgruppen enthalten können, Urone oder gegebenenfalls substituierte Triazonharze.
Beispiele für entsprechende N-Methylol-Hamstoff-Verbindungen sind gegebenenfalls modifizierte N-Methylol-Hydroxyethylenharnstoff-Produkte, z.B. die Verbindungen der Formel
CH3 I H3COH2C - NHCO - N - CH2- C - CH(OH) - NHCONH - CH CH 3 , oder Methylolierungspro-
CH2OH CH3
dukte auf Basis von Propylenharnstoff oder Ethylenharnstoff/Melamin.
Bevorzugt als Komponente (B) sind gegebenenfalls modifizierte N-Methylol-Hydroxyethylen- harnstoff-Verbindungen, Methylolierungsprodukte auf Basis von Propylenharnstoff oder Ethylenharnstoff/Melamin und insbesondere gegebenenfalls veretherte Melamin/Formalde- hyd-Kondensationsprodukte. Es können auch Mischungen von zwei oder mehreren verschiedenen Vernetzern als Komponente (B) verwendet werden, z.B. eine aus einem unver- ätherten und einem nur teilweise veretherten Melamin/Formaldehyd-Kondensationsprodukt bestehende Mischung.
Das Verhältnis der Komponenten (A) und (B) kann in breitem Bereich variieren. Bevorzugt ist das Verhältnis der Komponente (A) zur Komponente (B) von 1:2 bis 3:1 , insbesondere von 1 :1 bis 3:1.
Die Komponente (A) ist in der Vorbehandlungsflotte vorteilhafterweise in einer Menge von 10 bis 200 g/l Flotte, insbesondere 15 bis 150 g l Flotte, vor allem 20 bis 90 g/l Flotte enthalten.
Die Komponente (B) ist in der Vorbehandlungsflotte vorteilhafterweise in einer Menge von 5 bis 200 g/l Flotte, insbesondere 10 bis 150 g/l Flotte, vor allem 20 bis 100 g/l Flotte enthalten.
Ausser der Komponenten (A) und (B) enthält die Vorbehandlungsflotte zweckmässigerweise als Komponente (C) einen Vernetzungskatalysator.
Als Vernetzungskatalysator kommen z.B. alle üblicherweise als Katalysator für die Knitter- und Krumpffreiausrüstung verwendeten Mittel in Frage, wie sie aus dem Textilhilfsmittelkatalog 1991, Konradin Verlag R. Kohlhammer, Leinfelden-Echterdingen 1991, bekannt sind. Beispiele für geeignete Vernetzungskatalysatoren sind anorganische Säuren wie z.B. Phosphorsäure, Lewis-Säuren wie z.B. Zinkchlorid (ZnCI2), Zirkonoxychlorid, NaBF4, ALCI3, MgCI2, Ammoniumsalze wie z.B. Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid (NH4CI) oder Hydroha- logenide, insbesondere Hydrochloride organischer Amine wie z.B. CH3(CH2)2NHCH3.HCI. Bevorzugt verwendet als Vernetzungskatalysator werden Ammoniumsalze, insbesondere Ammoniumchlorid.
Das Vernetzungskatalysator ist in der Vorbehandlungsflotte vorteilhafterweise in einer Menge von 0,1 bis 60 g/l Färbeflotte, insbesondere 1 bis 30 g/l Färbeflotte, vor allem 2 bis 20 g/l Färbeflotte enthalten.
Die Vorbehandlungsflotte kann ausser den Komponenten (A), (B) und (C) weitere allgemein übliche Zusätze enthalten, beispielsweise Säurespender, wie z.B. aliphatische Aminchloride oder Magnesiumchlorid, die wässrigen Lösungen anorganischer Salze, z.B. von Alkalichloriden oder Alkalisulfaten, Alkalihydroxide, Harnstoff, Verdickungen, wie z.B. Alginatverdic- kungen, wasserlösliche Cellulosealkyläther sowie Egalisier-, Antischaum- und/oder Entlüftungsmittel, Penetrationsbeschleuniger, Migrationsinhibitoren, Weichmacher sowie Netzmittel.
Bevorzugt in dem erfindungsgemässen Verfahren ist eine Vorbehandlungsflotte welche frei von nichtionogenen organischen Lösungsmitteln ist.
Das Aufbringen der Vorbehandlungsflotte auf das cellulosehaltige Fasermaterial erfolgt vorzugsweise nach dem Foulard-Verfahren nach den in der Foulard-Färberei allgemein üblichen Methoden; der Auftrag der Vorbehandlungsflotte wird z.B. bei Raumtemperatur oder massig erhöhter Temperatur, z.B. bei 15 bis 40° C, vorgenommen. Das behandelte Fasermaterial kann gegebenenfalls abgequetscht werden, um die überflüssige Flüssigkeit zu entfernen.
Das Fasermaterial wird nach der Vorbehandlung bei Temperaturen bis 150°C, vorzugsweise 80° bis 120°C kurz getrocknet, und üblicherweise durch Trockenhitze (Thermofixierung) während 1 bis 6 Minuten bei 140 bis 200° C fixiert.
Anschliessend wird das vorbehandelte cellulosehaltige Fasermaterial mit Säurefarbstoffen nach einem üblichen Ausziehverfahren, insbesondere in einem pH-Bereich zwischen 3 und 9, vor allem zwischen 5 und 7, gefärbt.
Beim Auszieverfahren kann das Flottenverhältnis innerhalb eines weiten Bereichs gewählt werden, z.B. 3:1 bis 200:1 , vorzugsweise 5:1 bis 40:1. Die Färbung erfolgt zweckmässig bei einer Temperatur von 20 bis 120° C, vorzugsweise von 40 bis 110° C.
Insbesondere findet das erfindungsgemasse Verfahren eine Anwendung bei gleichzeitigem Färben von unbehandeltem und mit der Komponenten (A) und (B) behandeltem Fasermaterial, wobei das vorbehandelte Fasermaterial gefärbt wird und das unbehandelte Fasermaterial weiss bleibt.
Ebenfalls findet das erfindungsgemasse Verfahren eine Anwendung bei einem sogenannten "garment dyeing"-Verfahren, bei welchem z.B. nur ein Teil eines aus dem cellulosehaltigen Fasermaterial gefertigten Kleidungsstückes (z.B. die Oberseite einer Hose) gefärbt wird, während der andere Teil (z.B. die Hoseninnentaschen) ungefärbt bleibt.
Mit einer Mischung aus nicht vorbehandelten Garnen in der Kette und vorbehandelten Garnen im Schuss können ferner nach dem erfindungsgemässen Verfahren auf neuartiger Weise auch sog. Jeans-Effekte erzielt werden
Als Säurefarbstoffe eignen sich für das erfindungsgemasse Verfahren z.B. solche Farbstoffe, welche im Colour Index, 3. Auflage (3. Revision 1987 inclusive Additions and Amend- ments bis No. 85) unter "Acid Dyes" beschrieben sind. Die verwendbaren anionischen Farbstoffe können den verschiedensten Farbstoffklassen angehören und gegebenenfalls eine oder mehrere Sulfonsäuregruppen enthalten. Es handelt sich z.B. um Triphenylmethanfarb- stoffe mit mindestens zwei Sulfonsäuregruppen, schwermetallfreie Monoazo- und Disazo- farbstoffe mit je einer oder mehreren Sulfonsäuregruppen und schwermetallhaltige, namentlich kupfer-, chrom-, nickel- oder kobalthaltige Monoazo-, Disazo-, Azomethin- und Forma-
zanfarbstoffe, insbesondere metallisierte Farbstoffe, die an ein Metallatom zwei Moleküle Azofarbstoff oder ein Molekül Azofarbstoff und ein Molekül Azomethinfarbstoff gebunden enthalten, vor allem solche, die als Liganden Mono- und/oder Disazofarbstoffe und/oder Azomethinfarbstoffe und als zentrales Atom ein Chrom- oder Kobaltion enthalten, sowie auch Anthrachinonfarbstoffe, insbesondere 1-Amino-4-aryiaminoanthrachinon-2-sulfonsäu- ren bzw. 1 ,4-Diarylamino- oder 1-Cycloalkylamino-4-arylaminoanthrachinonsulfonsäuren.
Als anionische Säurefarbstoffe kommen z.B. in Betracht: a) Triphenylmethanfarbstoffe der Formel
worin R
7, R
8, Rg und R
10 unabhängig voneinander CrC
4-Alkyl und Rn C
rC4-Alkyl, Cι-C
4-Alkoxy oder Wasserstoff ist;
b) Mono- und Disazofarbstoffe der Formeln
worin R
12 Benzoylamino, Phenoxy, Chlorphenoxy, Dichlo henoxy, α-Bromacryloylamino, der Rest -NH-CO-CHBr-CH
2Br oder Methylphenoxy,
R13 Wasserstoff, d-C4-Alkyl, der Rest -CO-CHBr-CH2Br gegebenenfalls mit α-Bromacryloylamino oder dem Rest -NH-CO-CHBr-CH2Br substituiertes Benzoyl, Phenyl, Phenylsulfonyl, Methylphenylsulfonyl, und die Substituenten R14 unabhängig voneinander Wasserstoff,
Phenylamino, mit Sulfo und CrC4-Alkyl substituiertes Phenylsulfonyl oder N-Phenyl-N-me- thylaminosulfonyl sind;
worin der Phenylring Bio substituiert sein kann durch Halogen, C
1-C
4-Alkyl und Sulfo, R
15 α-Bromacryloylamino oder α-Chloracryloylamino und
(Rιβ)o-2 voneinander unabhängig Halogen oder gegebenenfalls mit Halogen substituiertes Phenoxy ist;
worin R
12 die oben angegebenen Bedeutungen hat;
c) 1 ;2-Metallkomplexfarbstoffe, wie die 1 :2-Chromkomplexfarbstoffe der Azo- und Azo- methinfarbstoffe der Formel
worin R
18 Wasserstoff, Sulfo oder Phenylazo und R
17 Wasserstoff oder Nitro ist, und der Phenylring Bio substituiert sein kann durch Halogen, CrC
4-Alkyl und Sulfo;
d) 1 :2-Metallkomplexfarbstoffe, wie die symmetrischen 1 :2-Chromkomplexfarbstoffe der Azofarbstoffe der Formeln
worin der Phenylring B
10 substituiert sein kann durch Halogen, C
1-C
4-Alkyl und Sulfo und R
19 und R
20 unabhängig voneinander Wasserstoff, Nitro, Sulfo, Halogen, CrOrAlkylsulfonyl, C
rC
4-Alkylaminosulfonyl und -SO
2NH
2 bedeuten;
worin R
21 Wasserstoff, C
1-C
4-Alkoxycarbonylamino, Benzoylamino, CrC
4-Alkylsulfonyl- amino, Phenylsulfonylamino, Methylphenylsulfonylamino oder Halogen, R
22 Wasserstoff oder Halogen und R
23 C C
4-Alkylsulfonyl, C C
4-Alkylaminosulfonyl, Phenylazo, Sulfo oder -SO
2NH
2 ist, wobei die Hydroxygruppe im Benzring D
10 in o-Stellung zur Azogruppe an den Benzring D
10 gebunden ist; - die symmetrischen 1 :2-Kobaltkomplexe der Azofarbstoffe der Formeln
worin R
24 die -OH oder -NH
2 Gruppe, R
25 Wasserstoff oder C C
4-Alkylaminosulfonyl und R
26 Nitro oder C
1-C
4-Alkoxy-Cι-C
4-alkylenaminosulfonyl ist;
- die unsymmetrischen 1 :2-Metallkomplexfarbstoffe, wie die 1 :2-Chromkomplexfarbstoffe der Azofarbstoffe der Formeln
worin ein Substituent R
27 Wasserstoff und der andere Sulfo ist;
worin R17 Wasserstoff oder Nitro ist, die Phenylringe B10 substituiert sein können durch Halogen, C C4-Alkyl und Sulfo und R22 Wasserstoff oder Halogen ist;
worin der Phenylring B
10 jeweils substituiert sein kann durch Halogen, Ci-04-Alkyl und Sulfo, R
17 Wasserstoff oder Nitro ist, R
28 Wasserstoff, Methoxycarbonylamino oder Acetylamino ist und R
23 CrC
4-Alkylsulfonyl, C^-Alkylaminosulfonyl, Phenylazo, Sulfo oder -SO
2NH
2 ist;
- 1 :2-Chromkomplexfarbstoffe der Azofarbstoffe der Formeln (106) und (107);
1 :2-Chrom-Mischkomplexe der Azofarbstoffe der Formeln (106) und (107);
- die Kupferkomplexe der Formel
worin die Benzringe D
20 durch Sulfo oder Sulfonamido substituiert sind;
e) Anthrachinonfarbstoffe der Formeln
worin R
31 α-Bromacryloylrest ist, R
2g unabhängig voneinander Wasserstoff oder Cι-C
4-Alkyl und R
30 Wasserstoff oder Sulfo ist;
worin die Substituenten R
32 unabhängig voneinander Cyclohexyl und den Diphenylätherrest, der durch Sulfo und den Rest -CH
2-NH-R
31 substituiert sein kann, oder durch Phenyl substituiertes Cι-C
4-Alkyl, wobei der Benzolring im Phenylrest mit Sulfo und -NH-CO-CH
2CI substituiert sein kann, bedeuten, und R
3ι die angegebene Bedeutung hat; und
worin R
34 α-Bromacryloylrest oder -CO-CH
2CI ist, R
29 die unter Formel (113) angegebenen Bedeutungen hat und R
33 C -C
8-Alkyl ist;
f) sowie als metallfreie anionische Farbstoffe Anthrachinonfarbstoffe der Formeln
oder
worin (R
35)ι.
5 für 1 bis 5 gleiche oder voneinander verschiedene Substituenten ausgewählt aus der Gruppe C C
4-Alkyl, welches gegebenenfalls durch C
2-C
4-Alkanoylamino, das seinerseits in der Alkylgruppe durch Halogen substituiert sein kann, oder Benzoylamino substituiert ist; CrC
4-Alkoxy; C
2-C
4-Alkanoylamino oder C
2-C
4-Hydroxyalkylsulfamoyl steht; R
36 C C
4-Alkyl, gegebenenfalls durch C
1-C
4-Alkyl substituiertes C
5-C
7-Cycloalkyl oder gegebenenfalls durch Phenoxy, CrC-rAlkyl oder Sulfo substituiertes Phenyl bedeutet, wobei die Phenoxygruppe ihrerseits gegebenenfalls im Phenylring durch CrOt-Alkyl, C
rC
4-Alkoxy, Halogen oder Sulfo, insbesondere ^^-Alkyl oder Sulfo, substituiert ist; R
37 und R
M unabhängig voneinander Cι-C
4-Alkyl, welches gegebenenfalls durch C
2-C -Alkanoylamino, das seinerseits in der Alkylgruppe durch Halogen substituiert sein kann, substituiert ist oder gegebenenfalls im Phenylring durch C C
4-Alkyl, C
rC
4-Alkoxy, Halogen oder Sulfo, insbesondere Cι-C
4-Alkyl oder Sulfo, substituiertes Phenoxy bedeuten; oder
g) Monoazofarbstoffe der Formeln
. R42 worin R41 Halogen, Trifluormethyl oder soaN >, bedeutet, wobei R42 Cyclohexyl und
R "4_3
R
43 Cι-C
4-Alkyl ist, oder die Reste R
42 und R
43 zusammen mit dem sie verbindenden Stickstoffatom einen Azepinylring bilden; R
39 Wasserstoff oder Halogen und R
40 Wasserstoff oder gegebenenfalls im Phenylring durch Halogen substituiertes Phenoxy bedeutet;
worin R
44 Wasserstoff, Halogen oder Sulfo ist; R
5 Wasserstoff, Halogen, gegebenenfalls im Phenylring durch C
1-C
4-Alkyl, CrC
4-Alkoxy oder Halogen substituiertes Phenoxy oder Phe-
noxysulfonyl oder ein Rest der Formel ist, wobei R50 gegebenenfalls
durch Cι-C
4-Alkyl, CrC
4-Alkoxy, Halogen oder Sulfo substituiertes Phenyl ist,
FU9 Wasserstoff oder d^-Alkyl bedeutet und X50 Halogen ist; R46 Hydroxy oder Amino ist; und R47 und R^ unabhängig voneinander Wasserstoff oder Halogen sind;
worin R
51 und R
52 unabhängig voneinander Wasserstoff, Cι-C
4-Alkyl, C
rC
4-Alkoxy, Halogen oder C
2-C
4-Alkanoylamino und vorzugsweise Wasserstoff oder Cι-C
4-Alkyl bedeuten, R
53 gegebenenfalls durch Cι-C
4-Alkyl, CrC
4-Alkoxy, Halogen oder C
2-C
4-Alkanoylamino substituiertes Phenyl, vorzugsweise unsubstituiertes oder durch C C
4-Alkyl substituiertes Phenyl, ist;
worin R
54 Wasserstoff oder Cι-C
4-Alkyl ist, R
55 Wasserstoff oder gegebenenfalls im Phenylring durch C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, Halogen oder C
2-C
4-Alkanoylamino substituiertes Phenylsulfonyl, vorzugsweise unsubstituiertes Phenylsulfonyl, bedeutet;
worin Rsβ Wasserstoff, C
1-C
4-Alkyl, CrC -Alkoxy, Halogen oder gegebenenfalls im Phenylring durch C
1-C
4-Alkyl, CrC
4-Alkoxy, Sulfo, Halogen oder C
2-C
4-Alkanoylamino substituiertes Phenoxy, vorzugsweise unsubstituiertes oder durch Cι-C
4-Alkyl oder Halogen substituiertes Phenoxy, bedeutet und Rs? gegebenenfalls im Phenylring durch d-C
4-Alkyl, d-d-Alkoxy, Sulfo oder Halogen substituiertes Benzoyl, vorzugsweise unsubstituiertes Benzoyl, oder gegebenenfalls in der Alkylgruppe durch Hydroxy oder d-C
4-Alkoxy substituiertes C
2-C -Alka- noyl und vorzugsweise unsubstituiertes C
2-C
4-Alkanoyl, wie z.B. Acetyl, bedeutet; oder
worin R^ Wasserstoff, d-C
4-Alkyl, Cι-C
4-Alkoxy, Halogen oder gegebenenfalls in der Alkylgruppe durch Hydroxy, d-C
4-Alkoxy oder Halogen substituiertes C
2-C
4-Alkanoylamino ist; R∞ gegebenenfalls durch d-C
4-Alkyl, d-C
4-Alkoxy, Sulfo oder Halogen substituiertes Phenyl, vorzugsweise unsubstituiertes Phenyl, bedeutet und R
59 Wasserstoff oder d-d-Alkyl ist;
oder Disazofarbstoffe der Formeln
worin A
∞ und A
21 Reste der Formel (124a) sind
worin R
46, R47 und R
8 unabhängig voneinander die oben angegebenen Bedeutungen haben; oder
In den Säurefarbstoffen der Formeln (100) bis (124) haben die Reste R7 bis R59 die folgenden Bedeutungen:
Alkylgruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie Methyl, Aethyl, Propyl, Isopropyl oder Butyl, wobei die Alkylreste z.B. durch Hydroxyl, Sulfo oder Sulfato weitersubstituiert sein können; Alkoxygruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie Methoxy, Aethoxy, Propoxy, Isopropoxy oder Butoxy, wobei die Alkylreste z.B. durch Hydroxyl, Sulfo oder Sulfato weitersubstituiert sein können; Halogen, wie Fluor, Brom oder insbesondere Chlor; d-d-Alkylsulfonyl, wie Methylsulfonyl und Aethylsulfonyl; d-d-Alkylaminosulfonyl, wie Methylaminosulfonyl und Aethylaminosulfonyl; d-d-Alkoxycarbonylamino, wie Methoxycarbonylamino und Aethoxy- carbonylamino; C1-C4-Alkoxy-C1-C4-alkylenaminosulfonyl, wie Methoxyaethylenaminosulfo- nyl; C2-C4-Alkanoylamino, wie Propionylamino; C2-C4-Hydroxyalkylsulfamoyl, wie ß-Hydroxy- aethylsulfamoyl; C5-C7-Cycloalkyl, wie Cyclopentyl und Cyclohexyl.
Geeignete metallfreie anionische Säurefarbstoffe sind beispielsweise dl. Acid Yellow 79, 110 und 246; dl. Acid Orange 67 und 94; dl. Acid Red 127, 131 , 252 und 361; dl. Acid Green 40:1 und dl. Acid Blue 225, 239, 260, 277 und 324 sowie insbesondere die Farbstoffe der Formeln
Co-Komplex (192),
Ot>
t.ε90/66da/xDd 968SI/00 OΛV
Von besonderer Bedeutung sind die Farbstoffe der Formeln (127), (142), (157), (158) und (162) bis (196).
Die genannten Säurefarbstoffe sind bekannt oder können in Analogie zu bekannten Herstellungsverfahren, wie Diazotierungs-, Kupplungs-, Additions- und Kondensationsreaktionen, erhalten werden.
Die Menge an Farbstoff in der Färbeflotte kann abhängig von der gewünschten Farbtiefe innerhalb weiter Grenzen schwanken und beträgt z.B. 0,1 bis 10 Gew.-%, vorzugsweise 0,2 bis 5 Gew.-% und besonders bevorzugt 0,3 bis 3 Gew.-% bezogen auf das Gewicht des zu färbenden cellulosehaltigen Fasermaterials.
Als cellulosehaltige Fasermaterialien kommen solche Materialien in Betracht, die ganz oder teilweise aus Cellulose bestehen. Beispiele sind natürliche Fasermaterialien wie Baumwolle, Leinen oder Hanf, regenerierte Fasermaterialien wie z.B. Viskose, Polynosic oder Kupferkunstseide oder cellulosehaltige Mischfasermaterialien wie z.B. Baumwolle/Polyester-Materialien. Hauptsächlich werden Gewebe, Gewirke oder Bahnen dieser Fasern verwendet.
Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhältlichen Färbungen auf cellulosehaltigen Fasermaterialien weisen gute Allgemeinechtheiten auf; sie besitzen z.B. eine hohe Faser- Farbstoff-Bindungsstabilität sowohl im sauren als auch im alkalischen Bereich, eine gute Lichtechtheit, gute Nassechtheiten, wie Wasch-, Wasser-, Seewasser-, Überfärbe- und Schweissechtheit, eine gute Chlorechtheit, Bügelechtheit, Plissierechtheit und insbesondere
Reibechtheit und zeichnen sich vor allem durch eine hohe Farbstärke, tiefe und brillante Nuancen und einen sehr guten Warengriff aus.
Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben, Teile sind Gewichtsteile und Prozentangaben beziehen sich auf Gew.-%, sofern nicht anders vermerkt. Gewichtsteile stehen zu Volumenteilen im Verhältnis von Kilogramm zu Liter.
Beispiel 1 :
Ein Stück von 10 g Baumwollgewebe wird mit einer Flotte, enthaltend pro 1 I der Flotte
40 g eines handelsüblichen Vernetzerharzes auf Basis von Glyoxal-Hamstoff-Kondensa- tionsproduktes (®Knittex FEL der Firma Ciba Specialty Chemicals),
60 g Cholin-chlorid,
20 g Magnesiumchlorid und
1 g eines handelsüblichen nichtionogenen Netzmittels, welche mit Essigsäure auf den pH-Wert von ca.5,5 eingestellt wurde, foulardiert, anschliessend 90 Sekunden bei 120° C getrocknet und 30 Sekunden bei 180° C
Trockenhitze fixiert.
Man erhält ein kationisiertes Baumwollgewebe mit einem guten Knittererholungswinkel.
In einer Laborfärbeapparatur wird in 100 ml einer Färbeflotte, enthaltend 0,1 g einer handelsüblichen Formulierung enthaltend 0,043 g des Farbstoffes der Formel
0,0027 g des Farbstoffes der Formel
0,0199 g des Farbstoffes der Formel
welche mit Essigsäure auf den pH-Wert von 6,5 gestellt und auf ca. 40° C aufgewärmt wurde, das vorbehandelte Baumwollgewebe eingetaucht (Flottenverhältnis 10:1), die Temperatur der Flotte mit einem Gradient von 1,5° C pro Minute auf 98° C erhöht und 10 Minuten bei dieser Temperatur gefärbt. Anschliessend wird die Flotte auf 80° C abgekühlt und abgelassen.
Das gefärbte Baumwollgewebe wird in einem neuen Bad, enthaltend 0,1 g eines handelsüblichen Waschmittels (®Eriopon CRN der Firma Ciba Specialty Chemicals), welches mit Soda auf einen pH-Wert von 10,5 gestellt wurde, 10 Minuten bei 75° C behandelt, danach heiss gespült, mit essigsaurem Bad neutralisiert, kalt gespült, geschleudert und getrocknet. Man erhält ein grün gefärbtes Baumwollgewebe mit sehr guten Echtheiten und Warengriff.
Beispiel 2:
Verfährt man wie in Beispiel 1 angegeben, verwendet aber anstelle 0,1 g einer handelsüblichen Formulierung enthaltend 0,043 g des Farbstoffes der Formel (162), 0,0027 g des Farbstoffes der Formel (163) und 0,0199 g des Farbstoffes der Formel (164), 0,05 g eines der Farbstoffe der Formeln (126) bis (196), erhält man ebenfalls Färbungen mit sehr guten Echtheiten und Warengriff.