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Verfahren zum Färben und bzw. oder Bedrucken von
Textilgut und Farbstoffpräparate hiezu
Diese Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Färben und bzw. oder Bedrucken von Textilgut, bei dem man das Gut in Gegenwart stark alkalisch wirkender Mittel mit Farbstoffen, die ein oder mehrere vorzugsweise über Stickstoff, Sauerstoff oder Schwefel gebundene umsetzungsfähige Wasserstoffatome aufweisen oder die befähigt sind, ein oder mehrere solcher Wasserstoffatome während des Färbe- und bzw. oder Druckverfahrens zu bilden, und mit ungefärbten polyfunktionellen Verbindungen, die zwei oder mehrere über Stickstoff gebundene H C = CH.
CO-Gruppen tragen oder die befähigt sind, zwei oder mehrere solcher Gruppen während des Färbe- und bzw. oder Druckverfahrens zu bilden, erforderlichenfalls bei erhöhter Temperatur behandelt.
Weiterhin bezieht sich die Erfindung aufFarbstoffpräparate zum Färben und bzw. oder Bedrucken von Textilgut, die durch einen Gehalt an organischen Farbstoffen, die ein oder mehrere vorzugsweise über Stickstoff, Sauerstoff oder Schwefel gebundene umsetzungsfähige Wasserstoffatome aufweisen oder die befähigt sind, ein oder mehrere solcher Wasserstoffatome beim Färben und bzw. oder Bedrucken von Textilgut in Gegenwart stark alkalisch wirkender Mittel zu bilden sowie durch einen Gehalt an ungefärbten polyfunktionellen Verbindungen, die zwei oder mehrere über Stickstoff gebundene H C = CH.
COGruppen tragen oder die befähigt sind, zwei oder mehrere solcher Gruppen beim Färben und bzw. oder Bedrucken von Textilgut in Gegenwart stark alkalisch wirkender Mittel zu bilden, und gegebenenfalls durch einen Gehalt an Dispergiermittel und bzw. oder Schutzkolloiden und bzw. oder Färberei- und bzw. oder Druckereihilfsmitteln gekennzeichnet sind.
Dem Fachmann auf dem Gebiet des F ärbens und Bedruckens von Textilgut mit organischen Farbstoffen ist es bekannt, dass die Echtheitseigenschaften der mit substantiven Farbstoffen erzielten, sehr ausgiebigen Färbungen und Drucke zu wünschen lassen. Mit Reaktivfarbstoffen erhält man zwar Färbungen und Drucke von guten Echtheitseigenschaften, dafür werden aber verhältnismässig grosse Anteile an Reaktivfarbstoff beim Färben und Bedrucken von Textilgut nicht auf der Faser fixiert. Es galt daher, ein Verfahren zu finden, das die Vorteile des Färbens und Bedruckens von Textilgut mit substantiven Farbstoffen mit den Vorteilen des Färbens und Bedruckens von Textilgut mit Reaktivfarbstoffen vereinigt, ohne die Nachteile dieser beiden Verfahrensweisen zu zeigen.
Mit andern Worten : Das neue Verfahren sollte es ermöglichen, Textilgut mit hoher Farbstoffausbeute, wie bei der Verwendung von substantiven Farbstoffen, zu färben und zu bedrucken und dabei zugleich Echtheitseigenschaften der Färbungen und Drucke zu erzielen, wie sie bei der Verwendung von Reaktivfarbstoffen erhalten werden.
Es wurde nun gefunden, dass man Textilgut, wie Fasern, Fäden, Flocken, Gewebe und Gewirke, waschecht färben und bzw. oder bedrucken kann, wenn man das Gut in Gegenwart stark alkalisch wirkender Mittel mit Farbstoffen, die ein oder mehrere vorzugsweise über Stickstoff, Sauerstoff oder Schwefel gebundene umsetzungsfähige Wasserstoffatome aufweisen oder die befähigt sind, ein oder mehrere solcher Wasserstoffatome während des Färbe- und bzw. oder Druckverfahrens zu bilden, und mit ungefärbten
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polyfunktionellen Verbindungen, die zwei oder mehrere aber Stickstoff gebundene H C = CH. CO-Grup- pen tragen oder die befähigt sind, zwei oder mehrere solcher Gruppen während des Färbe- und bzw. oder Druckverfahrens zu bilden, erforderlichenfalls bei erhöhter Temperatur behandelt.
Das neue Verfahren dient vorzugsweise zum Färben und/oder Bedrucken von Textilgut aus nativer und bzw. oder regenerierter Cellulose. Es ist jedoch auch zur Anwendung auf Textilgut aus Polyacrylnitril oder Mischpolymerisaten des Acrylnitrils mit ändern Vinylverbindungen oder auf Textilgut aus linearen Polyestern, z. B. aus Polyäthylenglykolterephthalat oder auf Basis von Terephthalsäure und p-Dimethylolcyclohexan brauchbar.
Stark alkalisch wirkende Mittel sind vorzugsweise anorganische Mittel, z. B. insbesondere Alkalimetallhydroxyde oder-carbonate, wie Natriumhydroxyd, Kaliumhydroxyd, Natriumcarbonat oder Kaliumcarbonat, aber auch solche Verbindungen, die unter den üblichen Bedingungen des Färbens oder Bedruckens in stark alkalisch wirkende Mittel übergehen, beispielsweise Alkalimetallbicarbonate, wie Natrium- oder Kaliumbicarbonat, sowie Di- oder Trialkalimetallphosphate, wie Dinatriumphosphat oder Trinatriumphosphat. Es können auch Gemische zweier oder mehrerer stark alkalisch wirkender Mittel verwendet werden.
Als organische Textilfarbstoffe seien beispielsweise nicht nur Acridinfarbstoffe, Anthrachinonfarbstoffe, Azinfarbstoffe, Azofarbstoffe, wie Mono-, Dis- oder Polyazofarbstoffe, Azomethinfarbstoffe, Benzo- und Naphthochinonfarbstoffe, Chinolinfarbstoffe, Chinophthalone, Indigoide-Farbstoffe, Indophenole, Indoaniline, Indamine, Leukoküpenfarbstoff-Ester, Metallkomplexfarbstoffe, Naphthalimidfarbstoffe, Nigrosine und Induline, Nitro-und Nitrosofarbstoffe, Oxazin-und Dioxazinfarbstoffe, Oxydationsfarbstoffe, Pyrazölonfarbstoffe, Tetrazaporphinfarbstoffe, wie Phthalocyaninfarbstoffe, Methinund Polymethinfarbstoffe, Schwefelfarbstoffe, Stilbenfarbstoffe, Tri- und Diarylmethanfarbstoffe, Thiazinfarbstoffe, Thiazolfarbstoffe, Thioxanthonfarbstoffe und Xanthenfarbstoffe genannt, sondern auch sogenannte optische Aufheller, z.
B. fluoreszierende Verbindungen der Stilben-, Benzimidazol-, Benzoxazol-oder Benzthiazolreihe erwähnt. Man kann nach der Erfindung auch von Gemischen zweier oder mehrerer Farbstoffe ausgehen.
Die Farbstoffe der zuvor gekennzeichneten Art tragen ein oder mehrere vorzugsweise Über Stickstoff, Sauerstoff und/oder Schwefel gebundene umsetzungsfähige Wasserstoffatome, z. B. in Form von primären oder sekundären Aminogruppen, Sulfonsäureamidgruppen, Sulfonsäurealkylamidgruppen, wie solche mit. niedermolekularen Alkylresten, Sulfonsäurearylamidgruppen, wie Sulfonsäureanilidgruppen, Carbonsäureamidgruppen, Carbonsäurealkylamidgruppen, wie solche mit niedermolekularen Alkylresten, Hydroxyl-
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sind, ein oder mehrere, vorzugsweise über Stickstoff, Sauerstoff oder Schwefel gebundene, umsetzungsfähige Wasserstoffatome während des Färbe-und bzw. oder Druckverfahrens zu bilden, sind beispielsweise.
Farbstoffe mit Methylenäthergruppen oder Methylenestergruppen. Diese Gruppen gehen während des Verfahrens in Methylolgruppen über.
Der Ausdruck "Farbstoffe, die ein oder mehrere umsetzungsfähige Wasserstoffatome aufweisen"soll besagen, dass die Farbstoffe der gekennzeichneten Art ein oder mehrere, im allgemeinen 1 - 11, aktive
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Wasserstoffatome tragen, die diese Farbstoffe befähigen, nach Art einer sogenannten Michael-Addition zu reagieren.
Das neue Verfahren kann sowohl auf Farbstoffe, die frei von wasserlöslichmachenden Gruppen sind, als auch auf wasserlösliche Farbstoffe angewendet werden. Letztere Farbstoffe tragen in der Regel eine oder mehrere Sulfonsäure- und/oder Carboxylgruppen als wasserlöslichmachende Gruppen. Vorteilhaft kann man Farbstoffe, die eine oder mehrere Sulfonsäurealkylamidgruppen, wie Sulfonsäure- (ss-hydroxy- äthyl)-amidgruppen oder Sulfonsäuremethylamidgruppen, als wasserlöslichmachende Gruppen enthalten, für das Verfahren nach der Erfindung verwenden. Die verwendeten Farbstoffe können substantiv sein, sie können aber auch sogenannte Reaktivfarbstoffe sein, die befähigt sind, mit dem zu färbenden oder zu be- druckenden Gut eine chemische Bindung einzugehen.
Bei substantiven Farbstoffen bewirkt das neue Ver- fahren eine Verbesserung der Echtheitseigenschaften der Färbungen und Drucke, und bei Reaktivfarbstof- fen wird durch das neue Verfahren der Anteil an auf dem Färbegut waschecht fixierten Farbstoffen erhöht und damit die Ausgiebigkeit von Reaktivfarbstoffen wesentlich verbessert.
Als ungefärbte polyfunktionelle Verbindungen, die zwei oder mehrere, in der Regel zwei bis vier, über Stickstoff gebundene HC =CH. CO-Gruppen tragen, verwendet man eine oder mehrere vorteilhaft mindestens trifunktionelle Verbindungen, vorzugsweise das aus dem Schrifttum, beispielsweise aus den
Berichten der deutschen chemischen Gesellschaft, Band 81 [1948], S. 527-531, und dem Journal of the
American Chemical Society, Band 70 [1948], S. 3079-3081, bekannte Hexahydro -1, 3,5-triacryloyl- -s-triazin (N,N',N"-Triacryloyl-trimethylen-triamin), das durch Einwirkung von Acrylsäurenitril auf
Formaldehyd in einfacher Weise erhältlich ist. Ungefärbte polyfunktionelle Verbindungen, die befähigt sind, zwei oder mehrere, in der Regel zwei bis vier, über Stickstoff gebundene H C =CH.
CO-Gruppen während des Färbe- und/oder Druckverfahrens nach der Erfindung zu bilden, sind beispielsweise das aus dem zuvor erwähnten Schrifttum bekannte Hexahydro-1, 3, 5-tri- (s-chlorpropionyl) -s-triazin (N, N', N"- -Tris-(ss-chlorpropionyl)-trimethylen-triamin) oder dessen durch Einwirkung von tertiären Aminen, wie
Pyridin, Chinolin, N-Methylimidazol oder N-Vinylimidazol auf diese Verbindung erhältlichen quater- nären Derivate der allgemeinen Formel
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Acrylsäurechlorid mit 1 Mol Äthylendiamin, Propylendiamin, Butylendiamin, Hexametyhiendiamin oder 1, 4-Diaminobenzol-3-sulfonsäure oder durch Umsetzung von je 3 Mol Acrylsäurechlorid. mit 1 Mol Di- äthylentriamin oder Dipropylentriamin, oder durch Umsetzung von 4 Mol Acrylsäurechlorid mit 1 Mol Triäthylentetramin erhältlich.
Geht man bei diesen Umsetzungen an Stelle von Acrylsäurechlorid von
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entsprechenden Thioätherderivaten, z. B. von ss-Methoxypropionsäurechlorid, ss-Phenoxypropionsäure- chlorid oder ss- (4-Chlorthiophenyl)-propionsäurechlorid, oder von ss-Sulfonylpropionsäurechloriden, z. B. von ss-Phenylsulfonpropionsäurechlorid oder ss-Methylsulfonproptonsäurechlortd, aus, so erhält man ungefärbte polyfunktionelle Verbindungen, die befähigt sind, zwei oder mehrere Über Stickstoff gebundene H2C = CH-CO-Gruppen während des Färbe- und bzw. oder Druckverfahrens zu bilden.
Diejenigen dieser Verbindungen, die ss-Chlorpropionylreste enthalten, können ohne weiteres auch in Form ihrer durch Umsetzung mit tertiären Aminen erhältlichen quaternären Derivate für das neue Verfahren verwendet werden.
Als ungefärbte polyfunktionelle Verbindung, die zwei über Stickstoff gebundene H2C = CH-COGruppen trägt, sei das durch Umsetzung von 2 Mol Acrylsäureamid mit 1 Mol Formaldehyd erhältliche Methylen-bis-acryloylamid der Formel
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besonders erwähnt. Diese Verbindung lässt sich zudem mit Hilfe von Dialdehyden in ringförmige Verbindungen, z. B. mit Glyoxal in die Verbindung der Formel
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überführen. Derartige ungefärbte polyfunktionelle Verbindungen, die vier über Stickstoff gebundene H C = CH.
CO-Gruppen tragen oder die befähigt sind, vier solcher Gruppen während des Färbe- und bzw.
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h.1 - 11 solcher Wasserstoffatome beim Färben und bzw. oder Bedrucken von Textilgut in Gegenwart stark alkalisch wirkender Mittel zu bilden, aus 5-65 Gew.-Teilen mindestens einer ungefärbten polyfunktio-
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wirkender Mittel zu bilden, aus 0-60 Gew.-Teilen mindestens eines Dispergiermittels, aus 1-35 Gew.Teilen mindestens eines Schutzkolloids, aus 0-5 Gew.-Teilen mindestens eines Färberei- und/oder Druckereihilfsmittels und aus 0-50 Gew.-Teilen Wasser, mindestens eines wassermischbaren Lösungsmittels oder einer Mischung von Wasser mit mindestens einem wassermischbaren Lösungsmittel.
Für diese erforderlichenfalls dispergierten Mischungen kommen vorzugsweise Acridinfarbstoffe, Anthrachinonfarbstoffe, Azofarbstoffe, z. B. Mono-, Dis- oder Polyazofarbstoffe, wie Tetrakisazofarbstoffe, Azomethinfarbstoffe, Chinolinfarbstoffe, Indamine, Metallkomplexfarbstoffe, z. B. des Cobalts, des Chroms, des Kupfers und des Eisens, Nigrosine, Nitrosofarbstoffe, Dioxazinfarbstoffe, Pyrazolonfarbstoffe, Phthalocyaninfarbstoffe, z. B. Kupfer-, Nickel-oderCobaltphthalocyantne, Methinfarbstoffe, Triarylmethanfarbstoffe, Xanthenfarbstoffe oder optische Aufheller der Stilbenreihe als Farbstoffe in Betracht.
Die ungefärbten polyfunktionellen Verbindungen werden zweckmässig gemeinsam mit Dispergiermitteln und/oder Schutzkolloiden in feinverteilter Form oder als Lösungen in wassermischbaren Lösungsmitteln verwendet. Als wassermischbare Lösungsmittel kommen dafür vor allem Dialkylcarbonsäureamide, wie Dimethylformamid oder Dimethylacetamid, Lactame, wie N-Methyl-2-pyrrolidon, Äther, wie Glykoläther oder Tetrahydrofuran, aber auch Alkohole, wie Methanol, Äthanol oder Isopropanol, Ketone, wie Aceton, und/oder organische Säuren, wie Ameisensäure oder Essigsäure, in Betracht.
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Druckereihilfsmittel enthalten, sofern diese Mittel nicht mit den für das Verfahren erforderlichen Ausgangsstoffen in unerwünschter Weise reagieren.
Derartige Färbereihilfsmittel und/oder Druckereihilfsmittel sind beispielsweise oberflächenaktive Verbindungen, wie Alkylsulfonate, oder Verbindungen, die die Wanderung der Farbstoffe verhindern, wie Natriumacetat, oder Mittel, die die Löslichkeit und die Fixierung der Farbstoffe verbessern, wie Harnstoff, oder Verdickungsmittel, z. B. Öl-in-Wasser-Emulsio- nen, Tragantverdickungen, Alginate oder Methylcellulose.
In der Regel werden die Färbebäder und Druckpasten auf das zu behandelnde Gut durch Imprägnieren mittels eines Foulards oder durch Bedrucken aufgebracht. Es ist jedoch möglich, das neue Verfahren auch mit Hilfe anderer gebräuchlicher Färbemaschinen und Apparate, wie Jigger, Wanne, Haspelkufe oder Hochtemperaturfärbeapparat durchzuführen. Bei Textilgut aus Cellulose ist es auch möglich, gleichzeitig mit dem neuen Färbe-und/oder Druckverfahren eine sogenannte Hochveredlung des Gutes, z. B. eine Knitterfest-Ausrüstung vorzunehmen.
Für das neue Verfahren zum Färben und bzw. oder Bedrucken von Textilgut verwendet man im allgemeinen je 100 Teile ein oder mehrere vorzugsweise über Stickstoff, Sauerstoff oder Schwefel gebundene umsetzungsfähige Wasserstoffatome aufweisenden Farbstoffes, ungefähr 10 - 200 Teile eines stark alkalisch wirkenden Mittels und ungefähr 20 - 400 Teile einer ungefärbten polyfunktionellen Verbindung, die zwei oder mehrere über Stickstoff gebundene H C = CH. CO-Gruppen trägt oder die befähigt ist, zwei oder mehrere solcher Gruppen während des Färbe- und bzw. oder Druckverfahrens zu bilden.
Die nach der Erfindung erhältlichen Färbungen und Drucke zeichnen sich im allgemeinen durch vorzügliche Nassechtheitseigenschaften aus. Geht man von wasserlöslichen Farbstoffen aus, so empfiehlt es sich, solche Farbstoffe zu verwenden, die nur eine geringe Affinität zum Färbegut aufweisen, weil dadurch das Auswaschen von etwa nicht fixierten Farbstoffanteilen erleichtert wird. Mit wasserunlöslichen Farbstoffen erhält man nach dem neuen Verfahren Färbungen und Drucke von bemerkenswert guter Reibund Lösungsmittelechtheit.
Von dem aus der deutschen Patentschrift Nr. 908068 bekannten Verfahren unterscheidet sich das neue Verfahren zum Färben und bzw. oder Bedrucken von Textilgut durch die erheblich bessere Waschund insbesondere Sodakochechtheit der damit erhältlichen Färbungen und Drucke auf Textilgut aus Cellulose.
Ein wesentlicher Vorzug des Verfahrens nach der Erfindung vor den bekannten Färbe- und Druckverfahren mit sogenannten Reaktivfarbstoffen besteht darin, dass man für das neue Verfahren Farbstoffe ohne sogenannte "reaktive" Gruppen verwenden kann, die im Gegensatz zu den bekannten Reaktivfarbstoffen praktisch unbegrenzt lagerfähig sind.
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Die in den Beispielen genannten Teile und Prozentzahlen sind, soweit nicht anders angegeben, Gewichtseinheiten. Die Raumteile verhalten sich zu den Gewichtsteilen wie das unter Normalbedingungen abgemessene Liter zum Kilogramm.
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is pie 1 1 :. Eine Lösung von 20 Teilen des Farbstoffes der Formelformamid vermischt. Mit diesem Gemisch wird Baumwollgewebe geklotzt, 5 min bei 1000C gedämpft, gespült und danach geseift. Man erhält eine sehr farbtiefe türkisblaue Färbung mit hervorragenden Nass- echtheitseigenschaften.
Eine mit demselben Farbstoff in der für Reaktivfarbstoffe üblichen Weise zum Vergleich hergestellce türkisblaue Färbung ist erheblich farbschwächer als die nach Absatz 1 erhaltene Färbung.
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Kupferphthalocyaninfarbstoff kann folgendermassen hergestellt werden :- tetrasulfonsäurechlorid rührt man eine Lösung von 30 Teilen des Hydrochlorids von l-Amino-4-chlor- butin- (2) in 150 Teilen Wasser ein und stellt in der Mischung durch Zugabe von loloiger wässeriger Natriumcarbonatlösung einen pH-Wert von etwa 7 ein.
Man rührt das Gemisch mehrere Stunden bei Raum- temperatur und gibt, wenn sich der pH-Wert auch ohne Zugabe von Natriumcarbonatlösung nicht mehr verändert, so viel verdünnte Salzsäure zu, dass ein pH-Wert von 2 bis 3 erreicht wird, filtriert den abge- schiedenen Farbstoff ab und trocknet ihn unter vermindertem Druck bei niedriger Temperatur.
An Stelle des zuvor gekennzeichneten Farbstoffes kann man für das im ersten Absatz erläuterte Fär- beverfahren auch Diazomarineblau R (Colour Index, 2. Auflage, Band 3 [1956], S. 3301, C. I. Nr. 35080),
Siriuslichtrotviolett RL (Colour Index, 2.Auflage, Band 3 [1956], S.3203, C.I.Nr. 25410) und den durch
Umsetzung von Kupferphthalocyanintrisulfonsäurechlorid mit Ammoniak erhältlichen Farbstoff, der eine
HO S-Gruppe und zwei H N. SO-Gruppen tragt, als Farbstoffe verwenden.
Weitere Farbstoffe, die für das im ersten Absatz angegebene Färbeverfahren in Betracht kommen, können durch Vereinigen von diazotiertem 1-Aminobenzol-2-sulfonsäure-(ss-aminoäthyl)-amid, von di- azotiertem l-Aminobenzol-4-sulfonsäureamid, von diazotiertem l-Aminobenzol-4-sulfonsäure- (ss-hy- droxyäthyl)-amid oder von diazotiertem 1-Aminobenzol-4-sulfonsäure-bis-(ss-hydroxyäthyl)-amid mit den folgenden kupplungsfähigen Verbindungen erhalten werden :
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<tb>
<tb> Kupplungsfähige <SEP> Verbindung <SEP> Farbton
<tb> 1-(2-Chlor-5-sulfophenyl)-3-methyl-pyrazolon-(5) <SEP> gelb
<tb> 1-Hydroxynaphthalin-3,8-disulfonsäure <SEP> rot
<tb> l-Hydroxynaphthalin-4-sulfonsäure <SEP> rot
<tb> 1- <SEP> Hydroxyna <SEP> phthalin- <SEP> 5- <SEP> sulfonsäure <SEP> rot
<tb> 1-Benzoylamino-8-hydroxynaphthalin-blaustichig <SEP> rot
<tb> -4,6-disulfonsäure
<tb> l-Benzoylamino-8-hydroxynaphthalin-blaustichig <SEP> rot
<tb> - <SEP> 3, <SEP> 6-disulfonsäure <SEP>
<tb>
Diese Monoazofarbstoffe liefern Färbungen in den in der Tabelle jeweils neben den Kupplungskomponenten angegebenen Tönen.
Beispiel 7 : 20 Teile einer Farbstoffzubereitung, die 10 Teile des nach dem Verfahren der deut- schen Patentschrift Nr. 742939 erhältlichen Farbstoffes der Formel
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Wasser angerührtBaumwollgewebe mit Hilfe eines Foulards imprägniert. Das Färbegut wird nun getrocknet, 5 - 8 min bei i 1000C gedämpft und danach wie üblich fertiggestellt. Man erhält eine gelbe sehr gut nassechte Färbung.
Verwendet man statt des oben angegebenen Cobaltkomplexfarbstoffes 20 Teile des entsprechenden
Chromkomplexfarbstoffes, so erhält man orange Färbungen mit ebenfalls sehr guten Nassechtheitseigen- schaften.
Beispiel 8 : 8 Teile des nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift Nr. 742939 erhältlichen
Farbstoffes der Formel
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werden zusammen mit 12 Teilen des Kondensationsproduktes aus Formaldehyd und Naphthalin-2-sulfonsäure und 10 Teilen l, 4-Bis- [B-chlorpropionylamino]-benzol-3-sulfonsäure in 1000Teilen Wasser gelöst.
Nun werden 8 Teile 50% ige Kalilauge in die Mischung eingetragen. Diese Lösung wird mittels eines Foulards auf Baumwolle aufgebracht. Das Färbegut wird sodann getrocknet, 8 min bei 1000C gedämpft und wie üblich gespült und geseift. Man erhält rote Färbungen von sehr guten Nassechtheitseigenschaften.
Beispiel 9 : 20 Teile des unter der Bezeichnung C. I. Direct Violet 48 (Colour Index, 2. Auflage, 3. Band [1956], S. 3249, C. I. Nr. 29125) bekannten Disazofarbstoffes, 10 Teile Methylenbisacrylamid (erhältlich, nach-dem Verfahren der USA-Patentschrift Nr. 2, 475, 846) und 5 Teile des Natriumsalzes eines Mischpolymerisats aus molaren Mengen Styrol und Maleinsäure werden unter leichtem Erwärmen in 1000 Teilen Wasser gelöst. Diese Lösung wird mit 20 Teilen Trinatriumphosphat vermischt und sodann auf Baumwollgewebe aufgebracht. Nach dem Zwischentrocknen wird das Färbegut 5 min bei 1000C gedämpft'und wie üblich fertiggestellt. Man erhält violette Färbungen von sehr guten Nassechtheitseigenschaften.
Verwendet man 30 Teile Dinatriumphosphat an Stelle von 20 Teilen Trinatriumphosphat, so erhält man ähnlich gute Färbungen.
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werden zusammen in 1000 Teilen Wasser gelöst und mit 20 Teilen Kaliumbicarbonat vermischt. Mit diesem Färbebad wird Baumwollgewebe imprägniert. Das Färbegut wird sodann getrocknet, 8 min bei 1000C gedämpft und danach wie üblich gespült und geseift. Man erhält eine blaue Färbung von sehr guten Nassechtheitseigenschaften.
Beispiel 11 : Verwendet man an Stelle der in den Beispielen 1, 2,3, 4,6, 7,8, 9 und 10 angegebenen Farbstoffe oder Farbstoffzubereitungen jeweils 20 Teile, der in den Tabellen I und Il gekennzeichneten Farbstoffe und verfährt im übrigen wie in den genannten Beispielen erläutert, so erhält man auf Gewebe aus Baumwolle oder ZellwolIe nassechte Färbungen in den in den Tabellen I und II angegebenen Tönen.
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Tabelle I
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<tb>
<tb> Lfd. <SEP> Farbstoffname <SEP> Colour <SEP> Index <SEP> Colour <SEP> Index <SEP> Farbton
<tb> Nr. <SEP> 2. <SEP> Ausgabe, <SEP> 3. <SEP> Band
<tb> 3. <SEP> Band <SEP> 1956 <SEP> lfd.
<SEP> Nummer
<tb> Seitenzahl
<tb> 1 <SEP> Alizarinuranol <SEP> BB <SEP> 3506 <SEP> 62510 <SEP> grau
<tb> 2 <SEP> Seidenechtgrau <SEP> BB <SEP> 3076 <SEP> 15715 <SEP> grau
<tb> 3 <SEP> Cellitonechtblaugrün <SEP> B <SEP> 3505 <SEP> 62500 <SEP> blaugrau
<tb> 4 <SEP> Cellitonechtrot <SEP> GG <SEP> 3017 <SEP> 11210 <SEP> rot
<tb> 5 <SEP> Supraminorange <SEP> R <SEP> 3100 <SEP> 17770 <SEP> orange
<tb> 6 <SEP> Palatinechtgelb <SEP> 3 <SEP> GN <SEP> 3051 <SEP> 14006 <SEP> gelb
<tb> 7 <SEP> Palatinechtbordo <SEP> BN <SEP> 3085 <SEP> 16265 <SEP> bordo
<tb> 8 <SEP> Palatinechtgelb <SEP> 5 <SEP> GN <SEP> 3115 <SEP> 19065 <SEP> gelb
<tb> 9 <SEP> Anthralanbordo <SEP> B <SEP> 3093 <SEP> 17065 <SEP> bordo
<tb> 10 <SEP> Supraminbordo <SEP> B <SEP> 3093 <SEP> 17060 <SEP> rotviolett
<tb> 11 <SEP> Supraminblau <SEP> R <SEP> 3092 <SEP> 17055 <SEP> blau
<tb> 12 <SEP> Echtsäureviolett <SEP> B <SEP>
3385 <SEP> 45186 <SEP> violett
<tb> 13 <SEP> Wollechtblau <SEP> FBL <SEP> 3379 <SEP> 44510 <SEP> blau
<tb> 14 <SEP> Flavophosphine <SEP> 3397 <SEP> 46050 <SEP> orange
<tb> 15 <SEP> C. <SEP> 1. <SEP> Basic <SEP> Orange <SEP> 21 <SEP> 3402 <SEP> 48035 <SEP> orange
<tb> 16 <SEP> C. <SEP> I. <SEP> Fluorescent <SEP> 3341 <SEP> 40630 <SEP> fluoresziert <SEP> blau
<tb> Brightening <SEP> Agent
<tb> 17 <SEP> C. <SEP> I. <SEP> Flavaniline <SEP> 3400 <SEP> 47025 <SEP> gelb
<tb> 18 <SEP> C. <SEP> I. <SEP> Solvent <SEP> Black <SEP> 5 <SEP> 3420 <SEP> 50415 <SEP> schwarz
<tb> 19 <SEP> C. <SEP> I <SEP> Phenylene <SEP> Blue <SEP> 3407 <SEP> 49400 <SEP> blaugrün
<tb> 20 <SEP> C. <SEP> 1.
<SEP> Direct <SEP> BIue <SEP> 107 <SEP> 3431 <SEP> 51315 <SEP> blau
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Farbstoffbicarbonat und 400 Teile Natriumalginatverdickung (die je 1000 Teile 40 Teile Trockensubstanz enthält) eingerührt. Mit der so erhaltenen Druckpaste wird Baumwollgewebe bedruckt, getrocknet, 5 min bei 1000C gedämpft und wie üblich fertiggestellt.
Man erhält Drucke in den unter den Farbstoffpräparaten angegebenen Tönen.
Farbstoffpräparat a) :
Dispergierung von
8 Teilen des Farbstoffes der Vormel V
12 Teilen des Kondensationsproduktes aus Naphthalin-2-sulfonsäure und Formaldehyd
60 Teilen Hexahydro-1, 3, 5-triacryloyl-s-triazin
2 Teilen Ligninsulfonat
16 Teilen eines teilweise acetylierten Polyvinylalkohols vom K-Wert 30 2 Teilen des Natriumsalzes des sulfonierten Ölsäure-N-methylcyclohexylamids
100 Teile.
Farbton gelb.
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Farbstoffpräparat b) :
Dispergierung von
25 Teilen des Farbstoffes der Formel VI
15 Teilen Hexahydro-1, 3, 5-triacryloyl-s-triazin
3 Teilen des Natriumsalzes des sulfonierten Ölsäurecyclohexylamids
3 Teilen eines teilweise acetylierten Polyvinylalkohols vom K-Wert 30 54 Teilen des Kondensationsproduktes aus Naphthalin-2-sulfonsäure und Formaldehyd
100 Teile.
Farbton rot.
Farbstoffpräparat c) :
Dispergierung von
40 Teilen des Farbstoffes 2 der Tabelle II
25 Teilen Hexahydro-1, 3, 5- (ss-chlorpropionyl)-s-triazin
5 Teilen Carboxymethylcellulose 30 Teilen des Kondensationsproduktes aus Naphthalin-2-sulfonsäure und Formaldehyd
100 Teile.
Farbton violett.
Farbstoffpräparat d) :
Dispergierung von 30 Teilen des Farbstoffes 10 der Tabelle II
30 Teilen Hexahydro-1, 3, 5-triacryloyl-s-triazin
6 Teilen des Natriumsalzes des Mischpolymerisats aus Maleinsäure und
Styrol im Molverhältnis 1 : 1 34 Teilen Ligninsulfonat (gereinigte Sulfitcelluloseablauge)
100 Teile.
Farbton türkisblau.
Farbstoffpräparat e) : Dispergierung von
30 Teilen des Farbstoffes 12 der Tabelle I
30 Teilen Methylenbisacrylamid
5 Teilen Polyvinylpyrrolidon vom K-Wert 30
33 Teilen Dextrin 2 Teilen Benzylnaphthalinsulfonsäure
100 Teile.
Farbton violett.
Farbstoffpräparat f) : Mischung von
60 Teilen des Farbstoffes 18 der Tabelle 11
30 Teilen Hexahydro-1, 3, 5-triacryloyl-s-triazin 10 Teilen eines teilweise acetylierten Polyvinylalkohols vom K-Wert 30
100 Teile.
Farbton gelb.
Farbstoffpräparat g) : Dispergierung von
15 Teilen des Farbstoffes 9 der Tabelle II
15 Teilen des Kondensationsproduktes aus Naphthalin-2-sulfonsäure und Formaldehyd
5 Teilen Polyvinylpyrrolidon vom K-Wert 30
15 Teilen Hexahydro-1, 3, 5-triacryloyl-s-triazin
50 Teilen Wasser
100 Teile.
Farbton blaugrau.
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An Stelle von 50 Teilen Wasser kann für die Dispergierung auch 50 Teile Dimethylformamid oder eine Mischung von 30 Teilen Wasser und 20 Teilen N-Methylpyrrolidon verwendet werden.
An Stelle der für die Farbstoffpräparate a) - g) angegebenen Farbstoffe können auch die in diesem Beispiel nicht genannten Farbstoffe der Beispiele 1-11 für die Farbstoffpräparate a) - g) verwendet werden.
Beispiel 13 : Eine Mischung von
10 Teilen des Farbstoffes der Formel
EMI21.1
8 Teilen Hexahydro-1, 3, 5-Triacryloyl-s-triazin und
2 Teilen eines teilweise acetylierten Polyvinylalkohols vom K-Wert 30 wird in 1000 Teilen Wasser gelöst und mit 20 Teilen Triäthanolamin vermischt. Die so erhaltene Lösung wird nun mittels eines Foulards auf Zellwollgewebe aufgebracht. Danach wird das Färbegut ungefähr 8 min bei 1000C gedämpft und wie üblich fertiggestellt. Man erhält eine rotviolette Färbung von sehr guten Nassechtheitseigenschaften.
AnStelle von 20TeilenTriäthanolamin kann man auch 20 Teile Pyridin, 20 Teile N-Vinylimidazol, 20 Teile N-Methylimidazol oder 10 Teile einer ungefähr 50% i n Lösung von Trimethylbenzylammoniumhydroxyd in Methanol verwenden.
Beispiel 14 : 20 Teile einer handelsüblichen, ungefähr 50 oigen Zubereitung des Farbstoffes 9 der Tabelle II und 100 Teile Harnstoff werden zusammen mit einer Dispergierung von 12 Teilen Hexahydro- - 1, 3, 5-triacryloyl-s-triazin, 4 Teilen des Kondensationsproduktes aus Naphthalin-2-sulfonsäure und Formaldehyd, 3 Teilen Polyvinylalkohol vom K-Wert 30 und 1 Teil des Natriumsalzes des sulfonierten Ölsäure-N-methylcyclohexylamids in 460 Teilen Wasser durch ungefähr 1 - 2 min währendes Erhitzen auf 70-800C gelöst. In die abkühlende Lösung werden nun 400 Teile Natriumalginatverdickung (die 40 Teile Trockensubstanz in 1000 Teilen enthält) eingerührt.
Mit der so erhaltenen Paste bedruckt man ein Gewebe aus Polyacrylnitril und trocknet es. Sodann wird das bedruckte Gut mittels eines Foulards mit einer Lösung von ungefähr 20 - 50 Teilen Natriumcarbonat in 1000 Teilen Wasser imprägniert, getrocknet und ungefähr 5 min bei 100 C gedämpft. Man erhält graue Drucke von hervorragenden Nassechtheitseigenschaften. Das so bedruckte Gewebe kann ausserdem auch noch mit andern Farbstoffen bedruckt und/oder mit Mitteln zur Verbesserung der Fasereigenschaften behandelt werden.
An Stelle eines Gewebes aus Polyacrylnitril kann man auch ein Gewebe aus einem Mischpolymerisat aus à Acrylnitril und 51o Methacrylsäuremethylester bedrucken, und an Stelle einer Dispergierung von 12 Teilen Hexahydro-1, 3, 5-triacryloyl-s-triazin, 4 Teilen des Kondensationsproduktes aus Naphthalin- - 2-sulfonsäure und Formaldehyd, 3 Teilen Polyvinylalkohol vom K-Wert 30 und 1 Teil des Natriumsalzes
EMI21.2
kannverwenden :
40 Teile Hexahydro-1, 3, 5-triacryloyl-s-triazin
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50 Teile Wasser 100 Teile.
<Desc/Clms Page number 22>
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15 Teilen eines teilweise acetylierten Polyvinylalkohols vom K-Wert 30 5 Teilen des Natriumsalzes des sulfonierten Ölsäurecyclohexylamids
100 Teile werden zusammen mit 20 Teilen des Farbstoffes der Formel IV und 20 Teilen Natriumcarbonat in 1000 Teilen Wasser gelöst. In dieses Färbebad bringt man Textilgut aus Baumwolle ein und erwärmt das Bad, während man nach und nach ungefähr 50-100 Teile Natriumsulfat einrührt, auf1000C. Nun hält man das Färbebad ungefähr 10 min bis 2 h bei IOOOC. Danach wird das Färbegut gespült und wie üblich fertiggestellt. Man erhält eine rote Färbung von guten Echtheitseigenschaften.
Verwendet man 20 Teile einer handelsüblichen Zubereitung des Farbstoffes 2 der Tabelle II an Stelle von 20 Teilen des oben angegebenen Farbstoffes und verfährt im übrigen wie zuvor beschrieben, so erhält man eine violette Färbung von sehr guten Echtheitseigenschaften.
AnStelle vonTextilgut aus Baumwolle kann man auch Mischgewebe aus Zellwolle und einem Mischpolymerisat aus 9silo Acrylnitril und 51o Vinylpyridin oder Textilgut aus Wolle oder Textilgut aus Polycaprolactam, Polylaurinlactam, Polyaminoundecansäure oder auf der Basis von Adipinsäure und Hexamethylendiamin in der oben erläuterten Weise färben.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Färben und bzw. oder Bedrucken von Textilgut, dadurch gekennzeichnet, dass man das Gut in Gegenwart stark alkalisch wirkender Mittel mit Farbstoffen, die ein oder mehrere, vorzugsweise über Stickstoff, Sauerstoff oder Schwefel gebundene zur Anlagerung an Doppelbindungen nach Art der Michael-Addition befähigte Wasserstoffatome aufweisen oder die befähigt sind, ein oder mehrere solcher Wasserstoffatoms während des Färbe- und bzw oder Druckverfahrens zu bilden, und mit ungefärbten polyfunktionellen Verbindungen, die zwei oder mehrere über Stickstoff gebundene H C= CH. CO-Gruppen tragen oder die befähigt sind, zwei oder mehrere solcher Gruppen während des Färbe- und bzw.
oder Druckverfahrens zu bilden, erforderlichenfalls bei erhöhter Temperatur behandelt.