Verfahren zum Färben und Bedrucken von Textilfasermaterialien mit Azo- oder Azomethinfarbstoffen Es wurde gefunden, dass Textilfasermaterialien in wertvoller Weise gefärbt oder bedruckt werden können, wenn man auf die Fasermaterialien wässrige Zubereitungen. aufbringt, welche mindestens eine saure wasserlöslichmachende Gruppe und mindestens eine Säureamidgruppe aufweisende 1:
2-Chrom- oder Kobaltkomplexe von Azo- oder Azomethinfarbstoffen und in Wasser gelbste oder dispergierte Aminoplaste enthalten, und das so behandelte Fasermaterial hier auf einer Härtung in Gegenwart eines sauren Kata- lysators unterwirft.
Das Verfahren lässt sich auf die verschiedensten Textilien anwenden. Die Textilfasern können, wie Acetylcellulose-, Polyamid-, Polyurethan-, Polyacryl nitril- oder Polyesterfasern, auf synthetischem oder halbsynthetischem Wege hergestellt sein. Besonders gute Dienste leistet das Verfahren beim Färben und Bedrucken von Cellulosetextilfasern, vorzugsweise solchen aus nativer Cellulose, wie Leinen und Baum wolle.
Die beim vorliegenden Verfahren zu verwenden den Metallkomplexverbindungen enthalten als kom plexgebundenes Metall Chrom oder Kobalt, wobei ein Schwermetallatom komplex an zwei Moleküle eines Farbstoffes, oder an ein Molekül zweier ver schiedener Farbstoffe oder an ein Molekül eines Farbstoffes und eines farblosen Komplexbildners ge bunden ist. Die Farbstoffe können eine oder mehr als eine Azogruppe und/oder Azomethingruppe ent halten.
Die Farbstoffe müssen saure wasserlöslich- machende Gruppen aufweisen, z. B. Carbonsäure- gruppen oder Sulfonsäuregruppen. Sofern Carbon- säuregruppen an der Komplexbildung beteiligt sind, sind sie nicht mehr als wasserlöslichmachend zu be trachten. Im Molekül der komplexen Metallverbin dung kann eine einzige wasserlöslichmachende Gruppe, oder es können mehr als eine solche Gruppe, z. B. deren zwei bis vier, vorhanden sein.
Als wasserlöslichmachende Gruppen kommen auch solche H03S-Gruppen in Betracht, welche nicht an ein Kohlenstoffatom, sondern an ein Sauerstoffatom gebunden sind. Die wasserlöslichmachenden HO;;S- Gruppen können also Sulfonsäuregruppen oder Reste von sauren Schwefelsäureestern (Sulfatogruppen) sein.
Weiterhin müssen die komplexen Metallverbin dungen mindestens eine Säureamidgruppe enthalten. Es kommen z. B. Carbonsäureamidgruppen, vorzugs weise aber Sulfonsäureamidgruppen, in Betracht. Die Säureamidgruppen können am Stickstoffatom von Substituenten frei sein (-CONH2, -S02NH2) oder einen oder zwei gleiche oder verschiedene Substi- tuenten tragen.
Die Carbonsäureamidgruppen kön nen sich beispielsweise von niedrigmolekularen al'i- phatischen Säuren, wie Ameisensäure, Essigsäure oder von einfachen aromatischen Säuren, wie Benzoe- säure, ableiten.
In diesem Falle ist der die Azo- oder Azomethingruppe enthaltende Teil des Farbstoff moleküls an das Stickstoffatom der Säureamid- gruppe gebunden, und üblicherweise werden diese Gruppen als Acylaminogruppen bezeichnet.
Als Säureamidgruppen im engeren Sinne bezeichnet man im allgemeinen die bereits erwähnten, am Stickstoff atom nicht weitersubstituierten Carbonsäure- und Sulfonsäureamidgruppen sowie die Säureamidgrup- pen, welche am Stickstoffatom einen oder zwei Substituenten einfacher Zusammensetzung enthalten, z.
B. eine niedrigmolekulare Alkylgruppe oder Oxy- alkylgruppe, zwei derartige Gruppen, ein Wasser stoffatom oder eine derartige Gruppe und einen Cy- clohexyl-, Benzyl-oder Phenylrest, wobei die Benzol kerne noch weitere Substituenten, z. B. Oxygruppen, tragen können.
Es kommen auch Säureamidgruppen in Betracht, deren Amidstickstoffatom ein Glied eines heterocyclischen Ringes, z. B. eines. Morpholin- oder Piperidinringes, ist.
Schliesslich besteht auch die Möglichkeit, dass sich die saure wasserlöslich machende Gruppe, insbesondere die Sulfatogruppe, in einem solchen, an das Amidstickstoffatom gebun denen Substituenten befindet, wie dies beispielsweise bei der Säureamidgruppierung der Formel -SO-,-NH-CH@CH"O-SO "H der Fall ist.
Abgesehen davon, dass die Komplexverbindung je mindestens eine wasserlöslichmachende Gruppe und Säureamidgruppe enthalten muss, kann die An zahl dieser Gruppen und ihre Anordnung im Mole kül des Komplexes ganz beliebig sein. So kann man beispielsweise Komplexe verwenden, in welchen zwei Moleküle eines Azofarbstoffes, der eine saure wasser- löslichmachende Gruppe und eine Säureamidgruppe enthält, komplex an ein Chrom- oder Kobaltatom gebunden sind.
Weiterhin kann der metallhaltige Farbstoff auch zwei verschiedene Farbstoffe ent halten, die aber beide je eine saure wasserlöslich machende und eine Säureamidgruppe aufweisen, wo bei die Säureamidgruppen der beiden Farbstoffe gleich oder verschieden sein können.
Ferner kann in einem solchen 1:2-Metallkomplex der eine Farbstoff nur eine bis zwei wasserlöslich- machende und keine Säureamidgruppen, der andere dagegen nur eine bis zwei Säureamidgruppen und keine wasserlöslichmachenden Gruppen enthalten.
Schliesslich ist es auch möglich, dass der eine in einem 1:2-Chrom- oder Kobaltkomplex vorhan dene Farbstoff sowohl saure, wasserlöslichmachende Gruppen als auch Säureamidgruppen, z. B. je eine der beiden, der andere Farbstoff hingegen nur Säureamidgruppen (z. B. eine bis zwei) oder nur saure, wasserlöslichmachende Gruppen (z. B. eine bis zwei Sulfonsäuregruppen, eine bis zwei Carbon- säuregruppen, eine Sulfonsäuregruppe und eine Car bonsäuregruppe) enthält.
Neben den, metallkomplexbildenden, den sauren wasserlöslichmachenden und den Säureamidgruppen können auch noch andere Substituenten, z. B. Alkyl- reste, wie Methyl, aromatisch gebundene Oxygruppen oder Halogenatome, wie Chlor, Alkoxygruppen, wie Äthoxy oder Methoxy, oder Nitrogruppen in den Farbstoffen vorhanden sein.
Als komplexbildende Gruppen enthalten die Farbstoffe beispielsweise o,o'-Dioxy-azomethingrup- pierungen, o-Carboxymethoxy-o'-oxy-, o-Carboxy- o'-oxy-, o-Carboxy o'-amino-, o-Oxy-o'-amino- oder vorzugsweise o,o'-Dioxyazogruppierungen. Vorteilhafte Ergebnisse werden beispielsweise mit Chrom- oder Kobalt-1:
2-Komplexen erzielt, die im Komplex mindestens eine saure wasserlöslich- machende Gruppe und mindestens eine Säureamid- gruppe enthalten und worin mindestens 1 Molekül eines Farbstoffes der Formel
EMI0002.0085
einen Bestandteil des Komplexes bildet;
dabei be deuten a) R1 einen in o-Stellung zur Oxygruppe an die Azogruppe gebundenen, durch eine Sulfonsäure- amidgruppe (die am Stickstoffatom ihrerseits Substituenten tragen kann) weitersubstituierten Benzolrest und R., einen in Nachbarstellung zur Oxygruppe an die Azogruppe gebundenen, z. B.
durch mindestens eine Sulfonsäuregruppe, und gegebenenfalls eine weitere Oxygruppe weiter substituierten Naphthalinrest, oder b) R1 und R2 je einen. in Nachbarstellung zur Oxy- gruppe an die Azogruppe gebundenen Naph- thalinrest, oder c) R1 einen.
in Nachbarstellung zur Oxygruppe an die Azogruppe gebundenen Benzolrest oder sulfon- säuregruppenhaltigen Naphthalinrest und RV-OH den in 4-Stellung an die Azogruppe gebundenen Rest eines S-Pyrazolons.
Die zur Herstellung der Metallkomplexe benö tigten Azofarbstoffe können im übrigen in üblicher, an sich bekannter Weise und aus bekannten Diazo- und Azokomponenten erhalten werden. Es kommen für die Herstellung derartiger Azofarbstoffe z. B.
o-Oxy- oder o-Carboxyamine der Benzol- und Naph- thalinreihe und als Azokomponenten in Nachbar stellung zu einer Aminogruppe kuppelnde Amino- naphthaline oder in Nachbarstellung zu einer Oxy- gruppe (bzw.
einer enolisierbaren Ketogruppe) kup pelnde Oxybenzole, Oxynaphthaline, 2,4-Dioxy- chinoline, Pyrazolone und Acetoacetylaminobenzole in Betracht.
Die beim vorliegenden Verfahren zu verwenden den 1:2-Komplexe können ebenfalls in üblicher, an sich bekannter Weise: aus den metallfreien Mono- azofarbstoffen hergestellt werden, zweckmässig nach den für die Herstellung von 1:2-Metallkomplexen ohne wasserlöslichmachende Gruppen bekannten Methoden.
Bei der Herstellung symmetrischer Kom plexe, bei denen das Metallatom an zwei gleiche Farbstoffmoleküle gebunden ist, empfiehlt es sich, die Farbstoffe in solcher Weise und mit solchen metallabgebenden Mitteln, wie Alkalichromsalicylat, Chromacetat, Natriumkobahtartrat, Kobaltacetat oder -sulfat, zu behandeln, dass die gewünschten Komplexe unmittelbar erhalten werden. Hierher ge hört auch die Chromierung mit Alkalibichromat in Gegenwart von Reduktionsmitteln.
Für die Herstellung asymmetrischer Komplexe ist im allgemeinen eine andere Methode angezeigt, um einheitliche Produkte und nicht Gemische mit einem wesentlichen Anteil an symmetrischen, teilweise überhaupt keine wasserlöslichmachende Gruppen aufweisenden und daher unerwünschten Nebenpro dukten zu erhalten. In diesem Falle stellt man zweckmässig aus einem der beiden zum Aufbau des asymmetrischen 1:2-Komplexes bestimmten Farb stoff, vorzugsweise demjenigen, der mindestens eine wasserlöslichmachende Gruppe enthält, sofern dies nicht bei beiden zutrifft, den 1:1-Chromkomplex her und setzt diesen hierauf mit dem andern metall freien Farbstoff um.
Hierzu ist noch zu bemerken, dass sich die 1:1-Komplexe von o,o'-Dioxyazofarb- stoffen nicht nur aus den oi,o'-Dioxyfarbstoffen selbst, sondern auch aus den entsprechenden o-Oxy- o'-alkoxyazofarbstoffen herstellen lassen.
Für die Herstellung derartiger, zur überführung in 1:2 Komplexe bestimmte 1:1-Komplexe können dem gemäss anstelle der o-Oxydiazoverbindungen auch die entsprechenden o-Alkoxydiazoverbindungen, ins besondere die Methoxyverbindungen, verwendet werden.
Die Aufarbeitung der 1:2-Komplexe kann unter Umständen gewisse Schwierigkeiten verursachen, da diese Verbindungen. sehr gut wasserlöslich sind. Komplexe, die sich aus diesem Grunde nicht aus salzen lassen, können durch Eindampfen des Reak tionsgemisches oder andere geeignete Methoden, z. B. Zusatz von gewissen mit Wasser mischbaren, organischen Lösungsmitteln, isoliert werden.
Die beim vorliegenden Verfahren benötigten wässrigen Zubereitungen enthalten neben den Metall komplexverbindungen noch Aminoplaste, welche in Wasser entweder - für sich allein oder gegebenen falls mit Hilfe eines Dispergiermittels - dispergierbar oder vorzugsweise in Wasser löslich sind, wobei die Wasserlöslichkeit nicht unbedingt unbeschränkt sein muss, sondern auch solche Aminoplaste in Betracht kommen, die mit Wasser nur in bestimmten Mengen verhältnissen eine einheitliche Lösung ergeben.
Im übrigen können beliebige Aminoplaste ge wählt werden, insbesondere aber Harnstoffharze oder Melaminharze.
So kommen z. B. Harnstoff-Formaldehydharze in Betracht. Diese können sich von Methyl'olharn- stoffen aus 1 Mol Harnstoff und 2 bis 4 Mol Form aldehyd oder den Alkyläthern dieser Methylolverbin- dungen mit niedrigmolekularen Alkoholen, wie Methanol oder n-Butanol, ableiten, wobei auch nur ein Teil der im Molekül vorhandenen Methylolgrup- pen veräthert sein kann.
Als Beispiele seien hier ferner Methyläther von Methyloläthylenharnstoffen sowie Methylolacetylenharnstoffe und deren Methyl- äther erwähnt.
Weiterhin kommen Kondensationsverbindungen von Formaldehyd mit solchen Verbindungen in Be tracht, welche, wie Dicyandiamid oder Melamin, mindestens einmal die Atomgruppierung
EMI0003.0052
enthalten, oder, wie Cyanamid, leicht in solche Ver bindungen übergehen.
Die für den vorliegenden Zweck heranzuziehen den Formaldehydkondensationsprodukte können sich von den verschiedensten Verbindungen mit der an= gegebenen Atomgruppierung, sowohl cyclischen als auch nichtcyclischen, ableiten. Unter den nicht- cyclischen Verbindungen seien z.
B. Dicyandiamid, Dicyandiamidin, Guanidin, Acetoguanidin oder Bi- guanid erwähnt. Geeignete Kondensationsprodukte sind beispielsweise diejenigen, die unter Verwendung von mehr als 1 Mol, z. B. von 2 bis 4 Mol oder mehr, Formaldehyd, bezogen auf 1 Mol der Verbin dung, die mindestens einmal die Atomgruppierung
EMI0003.0071
enthält, hergestellt werden.
Es können solche Kon densationsprodukte zur Anwendung gelangen, die in neutralem, alkalischem oder saurem Medium erhal ten werden.
Die für das erfindungsgemässe Verfahren geeigne ten. Kondensationsprodukte aus Formaldehyd und cychschen Verbindungen, die mindestens einmal die Atomgruppierung
EMI0003.0075
enthalten, leiten sich vorzugsweise von Aminotri- azinen ab. Es kommen Methylolverbindungen von Aminotriazinen, oder deren Äther oder Ester in Be tracht.
Unter den Verbindungen seien vor allem Um setzungsprodukte von Formaldehyd und 2,4,6-Tri- amino-1,3,5-triazin, gewöhnlich Melamin genannt, erwähnt. Solche Kondensationsprodukte können eine bis 6 Methylolgruppen enthalten; gewöhnlich stellen sie Mischungen von verschiedenen Verbindungen dar. Weiterhin kommen Methylolverbindungen von solchen. Abkömmlingen der Melamine in Betracht, die noch mindestens eine Aminogruppe enthalten, z.
B. Methylolverbindungen von Melam, Melern, Ammelin, Ammelid oder von halogensubstituierten An-iinotriazinen, wie 2 - Chlor - 4,6 - diamino-1,3,5- triazin; ferner Methylolverbindungen von Guanami- nen, wie z. B. von Benzoguanamin, Acetoguanamin oder Formoguanamin.
Weiterhin können für die Zwecke der vorliegen den Erfindung Formaldehydkondensationsprodukte von Formaldehyd und Guanylmelamin verwendet werden. Solche Kondensationsprodukte können sich ableiten vom Mono-, Di- oder Triguanylmelamin oder deren. Mischungen, die erhältlich sind, wenn man Dicyandiamid in einem inerten Lösungsmittel in der Wärme mit gasförmigen Halogenwasserstoffen behandelt und aus den entstandenen Salzen die freien Amine durch Zugabe starker Alkalien abscheidet.
Auch substituierte Guanylmelamine können zur Her stellung von Formaldehyd-Kondensationsprodukten benützt werden.
Die Salze der Formaldehyd-Kondensationspro- dukte, die an Stelle der freien basischen Kondensa tionsprodukte auch herangezogen werden können, können sich von anorganischen Säuren, wie Salz säure oder Schwefelsäure, oder von organischen Säuren, insbesondere von niedrigmolekularen alipha- tischen Säuren, wie Ameisensäure, Essigsäure, Pro- pionsäure oder Glykolsäure, ableiten.
Neben den Aminoplasten können die beim vor liegenden Verfahren zu verwendenden wässrigen Zu bereitungen auch noch weitere Stoffe, z. B. Weich macher für das Textilmaterial, enthalten. Beispiels weise kann auch ein Latex eines Polymerisations- kunststoffes zugesetzt werden. Besonders vorteilhaft sind solche Latices, die mit den Aminoplasten ver setzbare Gruppen enthalten. Die Polymerisate kön nen Homo- oder Mischpolymerisate sein.
Sie leiten sich vorzugsweise von monomeren Verbindungen mit der Atomgruppierung
EMI0004.0045
ab, beispielsweise von Vinylestern organischer Säu ren, wie Vinylacetat, Vinylformiat, Vinylbutyrat, Vinylbenzoat, ferner von Vinylalkylketonen, Vinyl- halogeniden, wie Vinylchlorid, Vinylfluorid, Vinyl- idenchlorid, Vinylarylverbindungen,
wie Styrol und substituierten Styrolen, weiterhin von Verbindungen der Acrylsäure- und Methacrylsäurereihe, wie Estern aus Acrylsäure und Alkoholen oder Phenolen, z. B.
Äthylacrylat, Butylacrylat, Dodecylacrylat. Weitere monomere Verbindungen, die zum Aufbau der Poly- inerisate:
dienen können., sind Acrylnitril, Acrylamid und am Amidstickstoff substituierte Derivate, ferner analoge Derivate der Methacrylsäure, a-Chloracryl- säure, Crotonsäure, Maleinsäure oder Fumarsäure oder auch Acrylsäure oder Methacrylsäure selbst, schliesslich polymerisierbare Olefine, wie Isobutylen, Butadien,
2-Chlorbutadien oder heterocyclische Ver bindungen, wie die verschiedenen Vinylpyridine. Die Herstellung von binären, ternären oder noch kompli zierter gebauten Mischpolymerisaten in Emulsions- form ist bekannt, so, dass hier nicht näher darauf eingetreten werden muss. Nachfolgend seien einige geeignete Mischpolymerisate erwähnt: 1. Mischpolymerisat aus 50 Teilen n-Butylacrylat, 40 Teilen Vinylchlorid, 6 Teilen Acrylsäure.
2. Mischpolymerisat aus 66 Teilen n-Butylacrylat, 12 Teilen Styrol, 22 Teilen Vinylisobutyläther. 3. Mischpolymerisat aus 64 Teilen Äthylacrylat, 12 Teilen Styrol, 22 Teilen Vinylisobutyläther und 2 Teilen Acrylsäure.
4. Mischpolymerisat aus 70 Teilen asymmetrisches Dichloräthan und 30 Teilen Butylacrylat.
5. Mischpolymerisat aus 56 Teilen Butylacrylat, 40 Teilen Vinylchlorid und 4 Teilen Acrylsäure. 6. Mischpolymerisat aus 50 Teilen asymmetrisches Dichloräthan, 45 Teilen Butylacrylat und 5 Tei len Acrylamid.
7. Mischpolymerisat aus 52 Teilen Vinylchlorid, 35 Teilen Butylacrylat, 7 Teilen Methylacrylat und 6 Teilen Acrylamid.
Weiterhin sind die. handelsüblichen Mischpoly- merisate aus Styrol und Butadien und aus Acryl nitril und Butadien geeignet.
Selbstverständlich kann die wässrige Zuberei tung eine oder mehrere Latexkomponenten enthalten neben einem oder mehreren Aminoplasten, z. B. einem dispergierten, in Wasser nicht löslichen,
aber in organischen Lösungsmitteln löslichen Derivat eines Formaldehydkondensationsproduktes einer mit Formaldehyd härtbare Harze liefernden Amino- verbindung und einem wasserlöslichen Formaldehyd kondensationsprodukt einer mit Formaldehyd härt- bare Harze liefernden Aminoverbindung.
Schliesslich können die wässrigen Zubereitungen noch den zur Härtung erforderlichen sauren Kataly sator, wie Ammoniumsulfat, Ammoniumchlorid, Di- ammoniumphosphat, Äthanolaminchlorhydrat, Ma gnesiumchlorid, Zinknitrat, Zinkfluorborat oder Ammoniumsilicofluorid, enthalten.
Die wässrigen Zubereitungen können nun in üblicher, an sich bekannter Weise auf die Textil- faseimaterialien aufgebracht werden, vorteilhaft bei Raumtemperatur oder höchstens leicht erhöhter Temperatur, z. B. zwischen 10 und 40 .
Das Verfahren eignet sich vor allem für die kontinuierliche Arbeitsmethode, z. B. zum Bedrucken von Geweben im Walzendruck oder zum Imprä gnieren am Foulard.
Die Imprägnierlösungen können als weitere Zu sätze z. B. Netz- oder Dispergiermittel enthalten. Für die Druckpasten können die üblichen Ver dickungsmittel, wie Stärke, Tragast, Methylcellu- lose, verwendet werden, und auch hier können, noch weitere Stoffe, z. B. hydrotrope Mittel, wie Harn stoff, zugesetzt werden.
Die Mengenverhältnisse der beim vorliegenden Verfahren zu verwendenden Farbstoffe und Amino- plaste sowie auch der gegebenenfalls zusätzlich ver wendeten Hilfsmittel können in weiten Grenzen schwanken. Die Menge der Farbstoffe richtet sich im wesentlichen nach der gewünschten Farbstärke. Die Menge des Aminoplastes soll im allgemeinen nicht geringer sein als diejenige des Farbstoffes, und es empfiehlt sich in der Regel, das Mengenverhältnis so zu wählen, dass die Menge des Aminoplastes ein Mehrfaches der Farbstoffmenge beträgt bzw.
Zu bereitungen zu verwenden, welche in 1000 Teilen etwa 20 bis 200 Teile Aminoplast enthalten.
Nachdem die den Farbstoff und das Aminoplast enthaltende Zubereitung sowie der Katalysator auf das Textilmaterial aufgebracht worden ist, wird das Ganze der Härtung unterworfen. Vor dem Härten wird zweckmässig getrocknet, mit Vorteil bei Raum temperatur oder durch Erwärmen auf Temperaturen, bei denen noch keine nennenswerte Härtung statt findet, beispielsweise auf solche unter 100 . Die Härtung erfolgt zweckmässig durch blosses Erwärmen auf die erforderliche Temperatur, z. B. auf eine solche zwischen 120 und 180 . Gewünschtenfalls kann die Härtung mit einer mechanischen Druck behandlung, z.
B. mit einem Prägekalander, verbun den werden.
Je nach Art und Menge des Aminoplastes kön nen beim vorliegenden Verfahren in manchen Fällen noch zusätzliche Wirkungen erzielt werden, beispiels weise Knitterfestigkeit oder Hydrophobierung der Textilfaser.
Zwecks Entfernung von nicht fixiertem Farb stoff empfiehlt es sich, die Textilfasern nach dem Härten in üblicher Weise abzuseifen, z. B. durch. eine Behandlung bei 40 bis 80 in einer Lösung, die Seife, Seife und Natriumcarbonat oder ein syn thetisches Waschmittel, z. B. ein Äthylenoxydanla- gerungsprodukt eines p-Alkylenphenols oder 2-hepta- decyl-N-benzyl-benzimidazol-disulfonsaures Natrium, enthält.
Die nach dem vorliegenden Verfahren er haltenen Färbungen und Drucke zeichnen sich durch gute Nassechtheitseigenschaften, insbesondere durch eine gute Waschechtheit, aus.
In der belgischen Patentschrift Nr. 568 725 ist ein Verfahren zum Färben und Bedrucken von Faserstoffen beschrieben, dadurch gekennzeichnet, dass man die Faserstoffe, welche mit wüssrigen Zu bereitungen imprägniert sind, welche einerseits wasserlösliche Farbstoffe, die mindestens eine N-Al kylolgruppe oder in eine solche überführbare Atomgruppierung aufweisen, und anderseits in Wasser mindestens dispergierbare Aminoplaste ent halten, einer Härtung unterwirft. Die Lichtechtheit 1. 1:
2-Kobaltkomplex des Farbstoffes der Formel
EMI0005.0037
HO
<tb> OH
<tb> I <SEP> /C-N
<tb> @<B>\</B>-N=N-C <SEP> I <SEP> gelbbraun
<tb> \C=N <SEP> SO3H
<tb> <B>so,</B>
<tb> I <SEP> H3C
<tb> NH, der Färbungen, die mit den in dieser Patentschrift angegebenen Azofarbstoffen erhalten wird, ist un befriedigend. Demgegenüber werden den nach vor liegendem Verfahren anzuwendenden Chrom- und Kobaltkomplexen Färbungen erhalten, die eine ganz erheblich bessere, überraschend gute Lichtechtheit besitzen.
Im nachfolgenden Beispiel bedeuten die Teile, sofern nichts anderes bemerkt wird, Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Tempera turen sind, wie in der vorangehenden Beschreibung, in Celsiusgraden angegeben.
<I>Beispiel</I> Ein mercerisiertes Baumwollgewebe wird am Foulard mit einer wässrigen Lösung behandelt, die in 1000 Raumteilen 20 Teile der 1:2-Chromplex- verbindung des Farbstoffes der Formel
EMI0005.0047
135 Teile einer 75 % igen wässrigen Lösung von hoch- methyliertem Hexamethylolmelamin und 4 Teile Ammoniumchlorid enthält.
Das Gewebe wird abge- presst, so dass seine Gewichtszunahme noch 65 % be trägt. Hierauf wird es bei Zimmertemperatur an der Luft getrocknet und anschliessend bei 150 während 6 Minuten gehärtet. Nun wird das Gewebe während 5 Minuten bei 50 in einer Lösung nachgewaschen, die im Liter Wasser 2 g eines Anlagerungsproduktes von 9 Mol Äthylenoxyd an 1 Mol Nonylphenol und 2 g wasserfreies Natriumcarbonat enthält.
Das Ge webe zeigt einen blaugrauen Farbton; die Färbung zeichnet sich durch eine gute Wasch- und Licht echtheit aus.
Setzt man der Foulardflotte noch 20 Teile einer 20 % igen wässrigen Polyäthylen-Emulsion auf 1000 Raumteile zu, so zeigt das gefärbte Gewebe einen weicheren Griff.
Nach der obigen Vorschrift kann man Baum wolle auch mit den folgenden 1:2-Metallkomplexen färben und erhält Färbungen von guter bis sehr guter Waschechtheit.
EMI0006.0001
2. <SEP> 1:2-Kobaltkomplex <SEP> des <SEP> Farbstoffes <SEP> der <SEP> Formel
<tb> HO
<tb> OH
<tb> I <SEP> /C <SEP> N
<tb> ,-N <SEP> =N-C <SEP> gelbbraun
<tb> \C=N <SEP> S03H
<tb> <B>S02</B>
<tb> I <SEP> H3C
<tb> HO-O-NH
<tb> 3. <SEP> 1:2-Chromkomplex <SEP> des <SEP> Farbstoffes <SEP> der <SEP> Formel
<tb> OH <SEP> HO
<tb> I <SEP> I
<tb> N=N
<tb> SO <SEP> H <SEP> violettgrau
<tb> <B>3</B>
<tb> <B>S02</B>
<tb> HO-CHZ <SEP> CHa <SEP> NH
<tb> 4. <SEP> 1:
2-Chromkomplex <SEP> des <SEP> Farbstoffes <SEP> der <SEP> Formel
<tb> OH <SEP> HO
<tb> I <SEP> @ <B>></B>
<tb> violettgrau
<tb> <B>S02</B>
<tb> HO--- <SEP> <B>\--/</B> <SEP> -NH <SEP> 503H
<tb> 5. <SEP> 1:2-Chromkomplex, <SEP> enthaltend <SEP> in <SEP> komplexer <SEP> Bindung <SEP> mit <SEP> 1 <SEP> Atom <SEP> Chrom <SEP> je <SEP> 1 <SEP> Molekül <SEP> der <SEP> Farb stoffe <SEP> der <SEP> Formeln
<tb> H3C-C <SEP> O
<tb> HO
<tb> H03S <SEP> OH <SEP> HO <SEP> HN <SEP> OH <SEP> I
<tb> -N <SEP> _ <SEP> N<B><I>---1</I></B> <SEP> und <SEP> I <SEP> I <SEP> -N=N <SEP> V-OH <SEP> grau
<tb> # <SEP> ##- C1 <SEP> 02r( <SEP> HO3S
<tb> 6. <SEP> 1:
2-Chromkomplex, <SEP> enthaltend <SEP> in <SEP> komplexer <SEP> Bindung <SEP> mit <SEP> 1 <SEP> Atom <SEP> Chrom <SEP> je <SEP> 1 <SEP> Molekül <SEP> der <SEP> Farb stoffe <SEP> der <SEP> Formeln
<tb> H$C-C <SEP> O
<tb> HO
<tb> OH <SEP> HO <SEP> HN <SEP> OH
<tb> I <SEP> I <SEP> I <SEP> I <SEP> OH
<tb> H03S-\ <SEP> N <SEP> = <SEP> N- <SEP> und <SEP> <B><I> < __>-</I></B>N <SEP> = <SEP> N-- <SEP> grau
<tb> 02N <SEP> H03S
<tb> I
<tb> 02N
EMI0007.0001
7. <SEP> 1:
2-Kobaltkomplex <SEP> des <SEP> Farbstoffes <SEP> der <SEP> Formel
<tb> HO
<tb> OH <SEP> I
<tb> /C-CH3 <SEP> C1
<tb> @<B>-N=N-C</B>
<tb> <B>\</B> <SEP> C-HN
<tb> -O-CH3
<tb> H03S <SEP> II
<tb> O <SEP> H3C-O Anstelle des hochmethylierten Hexamethylol melamins kann man auch 200 Teile einer 50%igen wässrigen Lösung von Tetramethylolacetylendiharn- Stoff oder von Dimethylol-dihydroxyäthylenharnstoff verwenden und erhält ebenfalls waschechte Färbun gen.