Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Färben oder Bedrucken und gleichzeitigen Veredeln von Textilfasermaterial aus regenerierter Cellulose oder Celluloseacetat sowie das mittels dieses Verfahrens gefärbte oder bedruckte Textilfasermaterial.
Aus der britischen Patentschrift 906 140 ist ein Verfahren bekannt zum gleichzeitigen Färben und Ausrüsten von Textilmaterial, wobei das Material in einem wässrigen Medium mit einer harzbildenden Komposition, einem sauren Katalysator und einem Farbstoff, welcher via eines Azinrestes einen Hydroxylgruppen enthaltenden Alkyl- oder Cycloalkylrest aufweist, behandelt und erhitzt wird.
Auf eine nach der Imprägnierung durchzuführende Dampfbehandlung wird nicht hingewiesen, so dass die nach diesem Verfahren auf regeneriertem Cellulosematerial erhaltenen Ausfärbungen nur mangelnde Fixierausbeuten aufweisen.
Es wurde nun gefunden, dass, wenn man Textilfasermaterial aus regenerierter Cellulose oder Celluloseacetat mit einer wässrigen Flotte, enthaltend a) mindestens einen Farbstoff der Formel (W),-D-[A-(X),],, worin
W eine SO3H- oder COOH-Gruppe,
D einen chromophoren Rest eines Formazan-, Azomethin- oder eines Azo-, Anthrachinon- oder Phthalocyaninfarbstoffes,
A ein Brückenglied,
X einen Hydroxyalkylrest oder einen Cycloalkylrest mit mindestens einer Hydroxylgruppe und m und n ganze Zahlen im Wert von 1 bis 4 und p 1 oder 2 bedeuten.
b) einen in Wasser löslichen oder in Wasser mindestens dispergierbaren Aminoplast, und c) einen sauer wirkenden Katalysator, imprägniert, und dieses imprägnierte Textilfasermaterial anschliessend dämpft und darauf einer Behandlung bei erhöhter Temperatur unterwirft, diese Nachteile überwunden werden können.
Zur Durchführung dieses Verfahrens geeignete Farbstoffe entsprechen vorzugsweise der Formel (W),-D-[A,-(X,),],, worin W, D, m, n und p die angegebene Bedeutung haben,
X1 ein Hydroxyalkylrest mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen oder einen Cyclohexylrest mit mindestens einer Hydroxylgruppe ist und
A1 einen heterocyclisch-aromatischen Rest, einen substituierten Amino-, Carbonamido-, Sulfonamido- oder einen Alkylenaminocarbonylrest oder eine -SO2- und eine -NHCO-Gruppe darstellt.
Besonders geeignet sind ferner auch die Farbstoffe der Formel (W)m-1-D-[AT(Xl > ,ln, worin
W, D, X1, m, n und p die angegebene Bedeutung haben und
A2 den Gruppen -NX1-,-SO2NX1-, -CONX1-, -(CH,),NHCOX,'bzw. den Formeln
EMI1.1
EMI1.2
oder
EMI1.3
entspricht, worin X1 die angegeben Bedeutung hat,
P 1 oder 2 bedeutet,
R ein Wasserstoffatom oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
R2 ein Wasserstoffatom, eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Hydroxyalkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen oder einen Cycloalkylrest mit mindestens einer Hydroxylgruppe und
Z ein Wasserstoff- oder ein Halogenatom, eine Alkyl-, Aryl-, Alkoxy-, Aryloxy-, Alkylmercapto-, Arylmercaptogruppe, eine unsubstituierte oder substituierte Aminogruppe oder eine Hydroxyl- oder Thiocyanatgruppe bedeuten.
Als chromophorer Rest eines Azofarbstoffes bedeutet D z. B. den Rest eines metallfreien oder vorzugsweise metallhaltigen Monoazo-, Disazo- oder Polyazofarbstoffes.
Von den Anthrachinonen seien insbesondere die 1 ,4-Di- aminoanthrachinone erwähnt, z. B. solche, die an mindestens einer Aminogruppe weitersubstituiert sind.
Bei den Phthalocyaninfarbstoffen handelt es sich um Komplexverbindungen mit Schwermetallen, wie Mangan, Kobalt un Nickel, vorzugsweise jedoch Kupfer. Als saure wasserlöslichmachende Gruppen enthalten die Phthalocyaninfarbstoffe vorzugsweise Carbonsäure-, Sulfonsäure- oder Sulfonsäureamidgruppen, wobei 1 bis 4, gegebenenfalls auch mehr derartige Gruppen im Farbstoffmolekül vorhanden sein können.
Die Substituenten R2 im Brückenglied A2 stehen für ein Wasserstoffatom oder eine niedere Alkylgruppe, wie Methyl, Äthyl, Propyl und Butyl, die ihrerseits wieder substituiert sein können mit z. B. einer oder mehreren Hydroxyl-, Methoxy- oder Äthoxygruppen. Ferner kann R2 ein Cyclo alkylrest mit mindestens einer Hydroxylgruppe, wie beispielsweise Mono- oder Dihydroxycyclohexyl, sein.
Beispiele für den Substituenten Z können sein niedere Alkylgruppen, wie Methyl und Äthyl; Halogenatome, wie Chlor und Brom; monocyclische Arylgruppen, wie Phenyl und Tolyl; Alkoxygruppen, wie Methoxy und Äthoxy; Aryloxygruppen, wie die monocyclischen Aryloxygruppen, wie Phenoxy und Sulfonphenoxy; niedere Alkylmercaptogruppen, wie Methyl- und Äthylmercapto; Arylmercaptogruppen, wie Phenyl- oder Tolylmercapto; substituierte Aminogruppen.
wie mono- und disubstituierte Alkylaminogruppen mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen je Alkylrest; Hydroxyalkylaminogruppen. wie Hydroxyäthylamino und Dihydroxyäthylamino; ferner Phenylamino, Sulfophenylamino, Disulfophenylamino, Naphthylamino, Sulfonaphthylamino, Disulfonaphthylamino, Benzylamino und Cyclohexylamino.
Neben den Farbstoffen enthalten die beim vorliegenden Verfahren benötigten wässrigen Zubereitungen Aminoplaste, die in Wasser dispergierbar sind, gegebenenfalls mit Hilfe eines Dispergiermittels, oder aber vorzugsweise solche, die in Wasser löslich sind, wobei die Wasserlöslichkeit nicht unbedingt unbeschränkt sein muss, sondern auch solche Aminoplaste geeignet sind, die mit Wasser nur in bestimmten Mengenverhältnissen eine einheitliche Lösung ergeben.
Im übrigen können beliebige Aminoplaste gewählt werden, wobei Additionsprodukte von Formaldehyd an methylolierbare Stickstoffverbindungen besonders geeignet sind.
Diese können monomolekular oder bereits höher kondensiert sein. Als methylolierbare Stickstoffverbindungen seien genannt: 1,3,5-Aminotriazine, wie N-substituierte Melamine, z. B. N-Butylmelamin. N-Trihalogenmethylmelamine. Oxydiaminotriazine. Dioxyaminotriazine. Triazone. Guanamine, z. B. Benzoguanamine, Acetoguanamine oder auch Diguanamine; Dicyandiamid; Harnstoffe oder Thioharnstoffe, wie Alkyl- oder Arylharnstoff und -thioharnstoffe, Alkylenharnstoffe oder -diharnstoffe, z. B. Äthylenharnstoff. Propylenharnstoff, Guanylharnstoff, Acetylendiharnstoff oder insbesondere 4,5-Dihydroxyimidazolidon-2 und Derivate davon.
z. B. das in 4-Stellung an der Hydroxylgruppe mit dem Rest -CH2CH2CO-NH-CH2OH substituierte 4,5-Dihydroxyimidazolidin-2. Bevorzugt werden die Methylolverbindungen des Harnstoffes. des Äthylenharnstoffes, des Dicyandiamids oder des Melamins verwendet. Besonders wertvolle Produkte liefern im allgemeinen möglichst hoch methylolierte Produkte.
Auch die Äther dieser Aminoplastvorkondensate können zusammen mit den Umsetzungsprodukten verwendet werden.
Vorteilhaft sind z. B. die Äther von Alkoholen. wie Methanol.
Äthanol, n-Propanol. Isopropanol, n-Butanol oder von Pentanolen.
Umsetzungsprodukte von methylolierbaren Stickstoffverbindungen. Formaldehyd und Polyalkylenpolyaminen sind ebenfalls von Interesse; erwähnt sei ferner die Gruppe der Epoxide, Polyisocyanate und Formaldehyd-Phenol-Kondensationsprodukte. Gemische verschiedener Aminoplaste können ebenfalls eingesetzt werden.
Besonders interessant in diesem Zusammenhang sind Additionsprodukte von Formaldehyd an Aminotriazine, Oxydiaminotriazine, Dioxyaminotriazine, Triazone. Guanamine. Harnstoffe oder Thioharnstoffe sowie Methylolmelamine, Methylolharnstoffe, Methylolverbindungen des Äthylenharnstoffes und des Dicyandiamids oder mit C1- bis Cs-Alkanolen teilweise oder vollständig verätherte Methylolmelamine, Methylolharnstoffe oder methylolierte Äthylenharnstoffe; ferner auch methylolierte, teilweise oder vollständig mit C1- bis Cs-Alkanolen verätherte Derivate von Propylen-, Guanyl- oder Acetylendiharnstoff oder 4,5-Dihydroxiimidazolidon-2.
Als weitere Komponente enthalten die wässrigen Zubereitungen sauer wirkende Katalysatoren. Besonders geeignet sind Salze aus schwachen Basen und Mineralsäuren, wie beispielsweise Zinkchlorid, Zinknitrat, die Ammoniumsalze, Ammoniumsulfat, Ammoniumdihydrogenphosphat und vorzugsweise Ammoniumchlorid, mineralsaure Salze von organischen Aminen, wie Äthanolaminhydrochlorid, schwache Säuren, beispielsweise organische Säuren, wie Oxalsäure, und neutrale Stoffe, welche unter den Applikationsbedingungen sauer reagieren. wie Magnesiumchlorid und Ammoniumthiocyanat.
Die wässrigen Zubereitungen können als weitere Zusätze z. B. Netz- oder Dispergiermittel enthalten. wie z. B. Äthylen oxidumsetzungsprodukte mit Fettsäuren, Fettaminen oder Fettalkoholen. Für die Druckpasten können die üblichen Verdickungsmittel. wie Stärke und Stärkeäther. Traganth oder Methylcellulose, verwendet werden. Ferner können weitere in der Textilveredlung übliche Mittel. wie Weichmacher, schmutz-, wasser- und ölabweisende Mittel oder Flammschutzmittel. zugesetzt werden.
Die Mengenverhältnisse der beim vorliegenden Verfahren zu verwendenden Farbstoffe. Aminoplaste und Katalysatoren sowie auch der gegebenenfalls zusätzlich verwendeten Hilfsmittel können in weiten Grenzen schwanken. Die Menge der Farbstoffe richtet sich im wesentlichen nach der gewünschten Farbstärke und beträgt etwa 10 bis 100 g/l Flotte, vorzugsweise etwa 40 bis 80 g/l Flotte.
Die Menge des Aminoplastes soll im allgemeinen nicht geringer sein als diejenige des Farbstoffes. und es empfiehlt sich in der Regel. das Mengenverhältnis so zu wählen, dass die Menge des Aminoplastes ein Mehrfaches der Farbstoffmenge beträgt. Die wässrigen Zubereitungen enthalten deshalb zweckmässig 3 bis 30 Gewichtsprozent. vorzugsweise 5 bis 20 Gewichtsprozent. Aminoplast.
Die sauer wirkenden Katalysatoren werden etwa in Mengen von 0.1 bis 5 Gewichtsprozent. vorzugsweise 0,5 bis 2 Gewichtsprozent, den färberischen Zubereitungen zugesetzt.
Als Fasermaterial kommt solches aus regenerierter Cellulose wie insbesondere Zellwolle und Viskose sowie Celluloseacetatfasern in Betracht. Das Fasermaterial kann sich in belie bigen Verarbeitungszuständen befinden und beispielsweise als loses Material. Garn. Gewebe oder Gewirke vorliegen.
Die wässrigen Zubereitungen können in bekannter Weise auf die Fasermaterialien aufgebracht werden, vorteilhaft bei Raumtemperatur oder höchstens leicht erhöhter Temperatur, z. B. im Bereich von 20 bis 50" C. Das Verfahren eignet sich vor allem für die kontinuierliche Arbeitsmethode. z. B. zum Bedrucken von Geweben im Walzendruck oder zum Imprägnieren am Foulard, wobei die Flottenaufnahme etwa 50 bis 100eS beträgt. Die Imprägnierung erfolgt mit einer wässrigen Flotte. die den Farbstoff. den Aminoplast, den sauer wirkenden Katalysator und gegebenenfalls weiter Zusätze enthält.
Es ist zwar richtig. dass das Textilmaterial nur an den Stellen ausgerüstet wird, an denen es bedruckt wird. Da aber das Material. falls ein Drucken erfolgt. in den meisten Fällen zum überwiegenden Teil bedruckt wird. besitzt das Material auch eine weitgehende Ausrüstung. Insbesondere beim Mehrfarbendruck. der in der Praxis sehr verbreitet ist, bleiben oft keine oder nur sehr kleine Stellen des Textilfasermaterials unbedruckt.
Nach dem Färben oder Bedrucken erfolgt gegebenenfalls nach einer Zwischentrocknung ein Dämpfprozess. In der Regel geht man mit nasser Ware in den Dampfraum und dämpft mit Sattdampf von Atmosphärendruck während 3 bis 30 Minuten oder mit Sattdampf von höherer Temperatur, wobei die Zeit entsprechend verkürzt werden kann. Anschliessend wird das Fasermaterial direkt einer Hitzebehandlung bei Temperaturen von 130 bis 210 C, vorzugsweise 104 bis 1800 C, unterworfen. Dieser Härtungsprozess, der je nach der Art der Hitzeentwicklung und des Temperaturbereichs 30 Sekunden bis 30 Minuten dauern kann, dient besonders der Fixierung von Farbstoff und Aminoplast auf der Faser.
Im Anschluss an die Härtung kann man das gefärbte oder bedruckte Fasermaterial in üblicher Weise auswaschen, um nichtfixierten Farbstoff oder Aminoplast zu entfernen. Man behandelt dazu die Substrate beispielsweise bei 40 bis 80" C in einer Lösung, die Seife oder ein synthetisches Waschmittel, z. B. ein Äthylenoxidanlagerungsprodukt eines Alkylphenols oder das Natriumsalz der 2-Heptadecyl-N-benzyl-benzimida- zoldisulfonsäure, enthält. In den meisten Fällen braucht jedoch das gefärbte oder bedruckte cellulosische Fasermaterial nicht mehr nachgewaschen werden.
Die nach dem vorliegenden Verfahren behandelten Fasermaterialien aus regenerierter Cellulose sind mit sehr guten Farbstoffausbeuten egal, licht- und waschecht gefärbt oder bedruckt und weisen je nach Art und Menge der verwendeten Aminoplaste und sonstigen Zusätze weitere Veredlungseffekte auf, wie z. B. Verbesserung des Griffs, Schrumpffestigkeit, Trocken- und Nassknitterfestigkeit oder Hydrophobierung.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten Teile, sofern nichts anderes angegeben, Gewichtsteile und Prozente Gewichtsprozente. Die Beispiele dienen zur Erläuterung der Erfindung.
Beispiel 1
Ein Zellwollgewebe wird bei einer Temperatur von 25 bis 30 C mit einer wässrigen Flotte, die pro Liter 40 g des Farbstoffes der Formel
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200 g einer 50%igen wässrigen Lösung von N,N'-Dimethyloldihydroxyäthylenharnstoff und 15 g Ammoniumchlorid enthält, imprägniert, auf etwa 70% Gewichtszunahme abgequetscht, 4 Minuten bei 103" C gedämpft und anschliessend 4 Minuten bei 1500 C gehärtet. Anschliessend wird die Ware gespült und getrocknet. Man erhält eine farbstarke. licht- und waschechte, blaustichig rote Zellwollfärbung; ausserdem zeigt das gefärbte Material eine gute Knitterfreiausrüstung.
Beispiel 2
Ein Zellwollgewebe wird bei einer Temperatur von 20 bis 25 C mit einer wässrigen Flotte, die pro Liter 50 g des Farbstoffes der Formel
EMI3.2
200 g einer 50%igen wässrigen Lösung von N,N'-Dimethyloldihydroxyäthylenharnstoff und 12 g Zinkchlorid enthält, imprägniert, auf etwa 75% Gewichtszunahme abgequetscht, 5 Minuten bei 103 C gedämpft und anschliessend 2 Minuten bei 1700 C gehärtet. Nach dem Spülen und Trocknen erhält man eine intensive licht- und waschechte Türkisfärbung der Zellwolle, die ausserdem knitterfrei ausgerüstet ist.
Ebenfalls geeignet ist der Farbstoff oder
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türkis
Beispiel 3 Ein Viskosegewebe wird mit einer Druckpaste folgender Zusammensetzung bedruckt?
40 g des Farbstoffes der Formel
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200 g Melamin-Formaldehydharz
400 g Natriumsalginat als 5 8Die Lösung
20 g Ammoniumsulfat
340 g Wasser 1000 g
Das bedruckte Gewebe wird 5 Minuten bei 100" C gedämpft und anschliessend 5 Minuten bei 1500 C gehärtet.
Nach dem Auswaschen und Trocknen erhält man einen farbstarken, licht- und waschechten Druck von blauer Farbe. Das Gewebe ist an den bedruckten Stellen knitterfrei ausgerüstet.
Anstelle des oben genannten Farbstoffes kann man auch den folgenden einsetzen:
EMI4.2
Beispiel 4 Ein Viskoserayongewebe wird bei einer Temperatur von 250 C mit einer wässrigen Flotte folgender Zusammensetzung foulardiert:
50 g des Farbstoffes der Formel
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210 g einer 50%igen wässrigen Lösung von Tetramethylol acetylenharnstoff
12 g Ammoniumdihydrogenphosphat
718 g Wasser 1000 g
Das imprägnierte Gewebe wird auf eine Gewichtszunahme von 75% abgequetscht, dann 3 Minuten bei 100" C gedämpft und weitere 3 Minuten bei 1700 C gehärtet. Eine Nachwäsche ist nicht nötig. Man erhält eine farbstarke blaue Färbung; das Gewebe zeigt ausserdem verbesserte Griffeigenschaften und ist knitterfrei ausgerüstet.
Ein ebenfalls geeigneter Farbstoff entspricht der Formel
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(türkis) CuPc = Kupferphthalocyanin
Beispiel 5
Acetatseide (Celluloseacetat) wird bei einer Temperatur von 25 bis 35 C mft' einer wässrigen Flotte, die pro 1000 ml 40 g des Farbstoffes der Formel
EMI5.2
200 g N,N'-Dimethyloldihydroxyäthylenharnstoff und 20 g Ammoniumchlorid enthält, imprägniert, anschliessend auf einen Flottengehalt von etwa 60% abgequetscht, während 4 Minuten bei 85" C getrocknet, dann während 5 Minuten bei 103 C gedämpft und sodann während 4 Minuten bei 1500 C fixiert. Hierauf wird die Acetatseide gespült und getrocknet.
Man erhält eine intensiv gelbe Acetatseidefärbung (Farb stoffausbeute 95%).
The invention relates to a process for dyeing or printing and simultaneous finishing of textile fiber material made from regenerated cellulose or cellulose acetate and the textile fiber material dyed or printed by means of this process.
From British patent specification 906 140 a process is known for the simultaneous dyeing and finishing of textile material, the material in an aqueous medium with a resin-forming composition, an acidic catalyst and a dye which has an alkyl or cycloalkyl radical containing hydroxyl groups via an azine radical, treated and heated.
No reference is made to a steam treatment to be carried out after the impregnation, so that the colorations obtained on regenerated cellulose material by this process only have poor fixing yields.
It has now been found that if textile fiber material made from regenerated cellulose or cellulose acetate is mixed with an aqueous liquor containing a) at least one dye of the formula (W), - D- [A- (X),] ,, wherein
W is an SO3H or COOH group,
D a chromophoric radical of a formazan, azomethine or an azo, anthraquinone or phthalocyanine dye,
A a pontic,
X is a hydroxyalkyl radical or a cycloalkyl radical with at least one hydroxyl group and m and n are integers from 1 to 4 and p is 1 or 2.
b) a water-soluble or at least water-dispersible aminoplast, and c) an acidic catalyst, impregnated, and this impregnated textile fiber material then attenuates and then subjected to a treatment at elevated temperature, these disadvantages can be overcome.
Dyes suitable for carrying out this process preferably correspond to the formula (W), - D- [A, - (X,),] ,, in which W, D, m, n and p have the meaning given,
X1 is a hydroxyalkyl radical with 1 to 10 carbon atoms or a cyclohexyl radical with at least one hydroxyl group and
A1 represents a heterocyclic-aromatic radical, a substituted amino, carbonamido, sulfonamido or an alkylenaminocarbonyl radical or an -SO2- and an -NHCO group.
Also particularly suitable are the dyes of the formula (W) m-1-D- [AT (Xl>, In, wherein
W, D, X1, m, n and p have the meaning given and
A2 the groups -NX1 -, - SO2NX1-, -CONX1-, - (CH,), NHCOX, 'or. the formulas
EMI1.1
EMI1.2
or
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corresponds to where X1 has the meaning given,
P means 1 or 2,
R is a hydrogen atom or an alkyl group with 1 to 4 carbon atoms,
R2 is a hydrogen atom, an alkyl group with 1 to 4 carbon atoms, a hydroxyalkyl group with 1 to 6 carbon atoms or a cycloalkyl radical with at least one hydroxyl group and
Z denotes a hydrogen or a halogen atom, an alkyl, aryl, alkoxy, aryloxy, alkyl mercapto, aryl mercapto group, an unsubstituted or substituted amino group or a hydroxyl or thiocyanate group.
As a chromophoric residue of an azo dye, D is z. B. the remainder of a metal-free or preferably metal-containing monoazo, disazo or polyazo dye.
Of the anthraquinones, the 1,4-di-aminoanthraquinones are mentioned in particular, e.g. B. those which are further substituted on at least one amino group.
The phthalocyanine dyes are complex compounds with heavy metals such as manganese, cobalt and nickel, but preferably copper. The phthalocyanine dyes preferably contain carboxylic acid, sulfonic acid or sulfonic acid amide groups as acidic water-solubilizing groups, it being possible for 1 to 4, and optionally more, such groups to be present in the dye molecule.
The substituents R2 in the bridge member A2 stand for a hydrogen atom or a lower alkyl group, such as methyl, ethyl, propyl and butyl, which in turn can be substituted again with z. B. one or more hydroxyl, methoxy or ethoxy groups. Furthermore, R2 can be a cycloalkyl radical with at least one hydroxyl group, such as, for example, mono- or dihydroxycyclohexyl.
Examples of the substituent Z can be lower alkyl groups such as methyl and ethyl; Halogen atoms such as chlorine and bromine; monocyclic aryl groups such as phenyl and tolyl; Alkoxy groups such as methoxy and ethoxy; Aryloxy groups such as the monocyclic aryloxy groups such as phenoxy and sulfonphenoxy; lower alkyl mercapto groups such as methyl and ethyl mercapto; Aryl mercapto groups such as phenyl or tolyl mercapto; substituted amino groups.
such as mono- and disubstituted alkylamino groups with 1 to 4 carbon atoms per alkyl radical; Hydroxyalkylamino groups. such as hydroxyethylamino and dihydroxyethylamino; also phenylamino, sulfophenylamino, disulfophenylamino, naphthylamino, sulfonaphthylamino, disulfonaphthylamino, benzylamino and cyclohexylamino.
In addition to the dyes, the aqueous preparations required in the present process contain aminoplasts that are dispersible in water, optionally with the aid of a dispersant, or preferably those that are soluble in water, the water solubility not necessarily having to be unlimited, but such aminoplasts are also suitable are, which result in a uniform solution with water only in certain proportions.
In addition, any desired aminoplasts can be selected, addition products of formaldehyde with methylolatable nitrogen compounds being particularly suitable.
These can be monomolecular or already condensed to a higher degree. The following may be mentioned as methylolatable nitrogen compounds: 1,3,5-aminotriazines, such as N-substituted melamines, e.g. B. N-butyl melamine. N-trihalomethylmelamines. Oxydiaminotriazines. Dioxyaminotriazines. Triazone. Guanamines, e.g. B. Benzoguanamine, Acetoguanamine or Diguanamine; Dicyandiamide; Urea or thioureas such as alkyl or aryl urea and thioureas, alkylene ureas or diureas, e.g. B. ethylene urea. Propylene urea, guanyl urea, acetylenediurea or, in particular, 4,5-dihydroxyimidazolidone-2 and derivatives thereof.
z. B. 4,5-dihydroxyimidazolidine-2 substituted in the 4-position on the hydroxyl group with the radical -CH2CH2CO-NH-CH2OH. The methylol compounds of urea are preferred. of ethylene urea, dicyandiamide or melamine are used. In general, particularly valuable products give products that are as highly methylolated as possible.
The ethers of these aminoplast precondensates can also be used together with the reaction products.
Are advantageous, for. B. the ethers of alcohols. like methanol.
Ethanol, n-propanol. Isopropanol, n-butanol or pentanols.
Reaction products of methylolizable nitrogen compounds. Formaldehyde and polyalkylene polyamines are also of interest; The group of epoxides, polyisocyanates and formaldehyde-phenol condensation products should also be mentioned. Mixtures of different aminoplasts can also be used.
In this context, addition products of formaldehyde with aminotriazines, oxydiaminotriazines, dioxyaminotriazines and triazones are of particular interest. Guanamines. Urea or thioureas and methylol melamines, methylol ureas, methylol compounds of ethylene urea and dicyandiamide or methylol melamines, methylol ureas or methylolated ethylene ureas partially or completely etherified with C1 to Cs alkanols; also methylolated derivatives of propylene, guanyl or acetylenediurea or 4,5-dihydroxyimidazolidone-2, which are partially or completely etherified with C1- to Cs-alkanols.
The aqueous preparations contain acidic catalysts as a further component. Salts of weak bases and mineral acids such as zinc chloride, zinc nitrate, the ammonium salts, ammonium sulfate, ammonium dihydrogen phosphate and preferably ammonium chloride, mineral acid salts of organic amines such as ethanolamine hydrochloride, weak acids, for example organic acids such as oxalic acid, and neutral substances, which react acidic under the application conditions. such as magnesium chloride and ammonium thiocyanate.
The aqueous preparations can be used as further additives such. B. contain wetting or dispersing agents. such as B. ethylene oxide conversion products with fatty acids, fatty amines or fatty alcohols. The usual thickeners can be used for the printing pastes. like starch and starch ether. Tragacanth or methyl cellulose can be used. Furthermore, other agents customary in textile finishing can be used. such as plasticizers, dirt, water and oil repellants or flame retardants. can be added.
The proportions of the dyes to be used in the present process. Aminoplasts and catalysts as well as any additional auxiliaries used can vary within wide limits. The amount of the dyes depends essentially on the desired color strength and is about 10 to 100 g / l liquor, preferably about 40 to 80 g / l liquor.
The amount of aminoplast should generally not be less than that of the dye. and it is usually recommended. to choose the quantitative ratio so that the amount of aminoplast is a multiple of the amount of dye. The aqueous preparations therefore advantageously contain 3 to 30 percent by weight. preferably 5 to 20 percent by weight. Aminoplast.
The acidic catalysts are used in amounts of 0.1 to 5 percent by weight. preferably 0.5 to 2 percent by weight, added to the dyeing preparations.
A fiber material made from regenerated cellulose such as, in particular, rayon and viscose and cellulose acetate fibers can be considered. The fiber material can be in any processing state and, for example, as loose material. Yarn. Woven or knitted fabrics are present.
The aqueous preparations can be applied to the fiber materials in a known manner, advantageously at room temperature or at most slightly elevated temperature, e.g. B. in the range from 20 to 50 "C. The process is particularly suitable for the continuous working method, e.g. for printing fabrics by roller printing or for impregnating on a padder, the liquor pick-up being around 50 to 100eS. The impregnation takes place with an aqueous liquor which contains the dye, the aminoplast, the acidic catalyst and, if appropriate, further additives.
It is right indeed. that the textile material is only finished in the places where it is printed. But there the material. if printing occurs. in most cases it is predominantly printed. the material also has extensive equipment. Especially with multi-color printing. which is very common in practice, often no or only very small areas of the textile fiber material remain unprinted.
After the dyeing or printing, a steaming process takes place, if necessary after an intermediate drying. As a rule, one goes into the steam room with wet goods and steams with saturated steam at atmospheric pressure for 3 to 30 minutes or with saturated steam at a higher temperature, whereby the time can be shortened accordingly. The fiber material is then directly subjected to a heat treatment at temperatures of 130 to 210 C, preferably 104 to 1800 C. This hardening process, which can take 30 seconds to 30 minutes depending on the type of heat generated and the temperature range, is used in particular to fix the dye and aminoplast on the fiber.
After curing, the dyed or printed fiber material can be washed out in the usual way in order to remove unfixed dye or aminoplast. For this purpose, the substrates are treated, for example, at 40 to 80 ° C. in a solution which contains soap or a synthetic detergent, for example an ethylene oxide addition product of an alkylphenol or the sodium salt of 2-heptadecyl-N-benzylbenzimidazole disulfonic acid In most cases, however, the dyed or printed cellulosic fiber material no longer needs to be washed.
The treated according to the present process fiber materials made of regenerated cellulose are with very good dye yields no matter, dyed or printed light and washfast and depending on the type and amount of aminoplasts used and other additives on other finishing effects, such. B. Improvement of the handle, shrinkage resistance, dry and wet crease resistance or water repellency.
In the following examples, unless otherwise indicated, parts are parts by weight and percentages are percentages by weight. The examples serve to illustrate the invention.
example 1
A cellular wool fabric is at a temperature of 25 to 30 C with an aqueous liquor containing 40 g per liter of the dye of the formula
EMI3.1
Contains 200 g of a 50% aqueous solution of N, N'-dimethyloldihydroxyethylene urea and 15 g of ammonium chloride, impregnated, squeezed off to a weight increase of about 70%, steamed for 4 minutes at 103 ° C. and then cured for 4 minutes at 1500 C. The goods are then cured Rinsed and dried, giving a strong, lightfast and washfast, bluish-tinged red viscose wool dyeing; in addition, the dyed material shows a good crease-free finish.
Example 2
A cellular wool fabric is at a temperature of 20 to 25 C with an aqueous liquor containing 50 g per liter of the dye of the formula
EMI3.2
Contains 200 g of a 50% aqueous solution of N, N'-dimethyloldihydroxyethylene urea and 12 g of zinc chloride, impregnated, squeezed off to about 75% weight gain, steamed at 103 ° C. for 5 minutes and then cured at 1700 ° C. for 2 minutes. After rinsing and drying, an intensive lightfast and washfast turquoise coloration of the rayon is obtained, which is also made crease-free.
The dye or is also suitable
EMI3.3
turquoise
Example 3 A viscose fabric is printed with a printing paste of the following composition?
40 g of the dye of the formula
EMI4.1
200 g melamine formaldehyde resin
400 g sodium salginate as 5 8 the solution
20 g ammonium sulfate
340 g water 1000 g
The printed fabric is steamed at 100 ° C. for 5 minutes and then cured at 1500 ° C. for 5 minutes.
After washing out and drying, a strong, lightfast and washfast print of blue color is obtained. The fabric is wrinkle-free in the printed areas.
Instead of the dye mentioned above, the following can also be used:
EMI4.2
Example 4 A viscose rayon fabric is padded at a temperature of 250 C with an aqueous liquor of the following composition:
50 g of the dye of the formula
EMI4.3
210 g of a 50% strength aqueous solution of tetramethylol acetylene urea
12 g ammonium dihydrogen phosphate
718 g water 1000 g
The impregnated fabric is squeezed off to a weight increase of 75%, then steamed for 3 minutes at 100 ° C. and cured for a further 3 minutes at 1700 ° C. No rewashing is necessary. A strong blue dyeing is obtained; the fabric also shows improved grip properties and is Equipped to be wrinkle-free.
Another suitable dye corresponds to the formula
EMI5.1
(turquoise) CuPc = copper phthalocyanine
Example 5
Acetate silk (cellulose acetate) is at a temperature of 25 to 35 C mft 'of an aqueous liquor containing 40 g of the dye of the formula per 1000 ml
EMI5.2
Contains 200 g of N, N'-dimethyloldihydroxyethylene urea and 20 g of ammonium chloride, impregnated, then squeezed off to a liquor content of about 60%, dried for 4 minutes at 85 ° C., then steamed for 5 minutes at 103 ° C. and then for 4 minutes at 1500 C. The acetate silk is then rinsed and dried.
An intense yellow acetate silk dyeing is obtained (dye yield 95%).