Vorrichtung zur Entnahme von Banknotenbündeln und Bereitstellung an einer Entnahmesteile
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entnahme von Banknotenbündeln aus einer Vielzahl von mit einer Verein- zelungseinrichtung zusammenwirkenden Banknotenmagazinen, welche übereinander in einem Gehäuse angeordnet sind, sowie zur Bereitstellung der Banknotenbündel an einer Ausgabeöffnung, umfassend einen Lift mit einem Aufnahmebehälter für Banknotenbündel, welcher zwischen einer unter- halb eines Banknotenmagazins liegenden Aufnahmeposition und einer bei der Ausgabeöffnung befindlichen Bereitstellungsposition vertikal bewegbar ist.
Eine Vorrichtung der genannten Art mit mehreren Banknotenbehältern ist aus der deutschen Offenlegungsschrift DE 36 32 108 AI bekannt. Darin ist vor jedem Banknotenbehälter eine Vereinzelungseinrichtung für in dem Banknotenbehälter hintereinander in vertikaler Ausrichtung aufgestellte Banknotenbündel angeordnet . An die Rückseite der Stapel von Banknotenbündeln greift eine Andruckeinrich- tung an, die den Stapel von Banknotenbündeln in Richtung der Vereinzelungseinrichtung vorbelastet. Die Vereinzelungseinrichtung umfaßt ein Übergabestück, das zum Zweck einer Bündelentnahme an die Unterseite des vordersten Banknotenbündels angreift und es anhebt, bis es unter der Wirkung der Andruckeinrichtung über die Vorderwand des Banknotenbehälters kippt und in seiner gekippten Lage auf einer Bündelstütze zu liegen kommt. Darauf wird die Bündelstütze durch Herunterfahren des Lifts abgesenkt, bis das Banknotenbündel auf einer schrägen Ebene in den Auf- nah ebehälter gleitet. Nun fährt der Lift in entgegengesetzter Richtung bis zum nächsten Banknotenbehälter. Der zuvor beschriebene Vorgang wird von unten nach oben bei jedem Banknotenbehälter wiederholt, bis der Lift die Bereitstellungsposition erreicht hat.
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Die bekannt Anordnung ist in ihrer Konstruktion recht aufwendig. Hinzu kommt, daß der Lift für jeden Entnahme- Vorgang in einer ersten Richtung bewegt, zurückgefahren und dann wieder in der ersten Richtung bewegt werden muß. Dies hat ständig wechselnde positive und negative Beschleunigungsvorgänge zur Folge, was sich nachteilig auf die Arbeitsgeschwindigkeit der Anordnung auswirkt. Negativ auf die Arbeitsgeschwindigkeit wirkt sich auch aus, daß den verschiedenen Banknotenbehältern nur nacheinander Banknotenbündel entnommen werden können.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung zur Entnahme von Banknotenbündeln aus einer Vielzahl von Banknotenmagazinen vorzuschlagen, die einfach aufgebaut ist und mit einer geringen Zahl unterschiedlicher Bewegungsvorgänge auskommt .
Die Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst .
Die Vereinzelungsvorrichtung und der Lift werden voneinander unabhängig angetrieben und der Aufnahmebehälter des Lifts hat nur eine einzige, unterhalb des untersten Banknotenmagazins vor letzterem liegende Aufnahmeposition für alle übereinander liegenden Banknotenmagazine. Ein Banknotenbündel kann zu einem beliebigen Zeitpunkt aus einem Banknotenmagazin vereinzelt werden und gelangt dann im freien Fall in den Aufnahmebehälter. Dabei können, vernachlässigt man die unterschiedlichen, vor allem auf den unterschiedlichen Luftwiderstand einzelner Banknotenbündel zurückzuführenden Fallgeschwindigkeiten, alle Banknotenmagazine gleichzeitig ein Banknotenbündel abgeben. Diese werden aufgrund der unterschiedlichen Fallhöhe nacheinander in dem Aufnahmebehälter ankommen. In der Praxis genügt es, bei dem untersten Banknotenmagazin zu beginnen und von unten nach oben jeweils eine geringe Zeitdifferenz zwischen den Vereinzelungvorgängen der
3 übereinander angeordneten Banknotenmagazine vorzusehen. Damit ist trotz großer Kollisionssicherheit der einzelnen Banknotenbündel eine hohe Arbeitsgeschwindigkeit beim Zusammentragen verschiedener Banknotenbündel gewährleistet. Nach dem Zusammentragen transportiert der Lift den Aufnahmebehälter in die Bereitstellungsposition.
Es sind für den Lift also nur zwei Positionen erforderlich: Eine Aufnahmeposition unterhalb des untersten Banknotenmagazins und die Bereitstellungsposition. Die Steue- rung des Lifts hinsichtlich der genauen Positionen des Aufnahmebehälters erfordert dadurch ebenfalls nur einen geringen Aufwand.
Gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung weist das Banknotenmagazin ein horizontal über Rollen ausge- spanntes Endlosband auf, wobei wenigstens eine der Rollen mit einem Motor antriebsverbunden ist. Auf dem Endlosband sind von dessen Außenseite abstehende normal zur Bewegungsrichtung des Endlosbandes ausgerichtete Blätter mit einem wenigstens der Dicke eines Banknotenbündels ent- sprechenden Abstand angeordnet und die Abgabeöffnung des Banknotenmagazins liegt bei einer der Rollen.
Die Banknotenbündel werden beim Befüllen des Banknotenmagazins zumindest auf dem oberen Trum des Endlosbandes jeweils in eine zwischen zwei benachbarten Blättern gebil- dete Kammer gesteckt. Zur Abgabe eines Banknotenbündels wird das Endlosband derart angetrieben, daß dessen oberer Trum in Richtung der Abgabeöffnung wandert. Dabei schwenkt das der Abgabeöffnung nächstliegende Blatt um die vordere Rolle herum, die Kammer zwischen diesem und dem nachfolgenden Blatt spreizt sich auf und das Banknotenbündel gleitet über das nun nach unten geneigte vordere Blatt von dem Endlosband. Eine Steuereinrichtung sorgt dafür, daß das Endlosband bei jedem Abgabeauftrag nur um die Breite einer Kammer vorrückt.
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Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung weist das Banknotenmagazin eine Transportschnecke auf, deren eines Ende die Abgabeöffnung des Banknotenmagazins ist und deren anderes Ende drehbar gelagert und mit einem Mo- tor antriebsverbunden ist. Der Zwischenraum zwischen benachbarten Schneckengängen dient dabei als Aufnahmeraum für ein Banknotenbündel.
Zur Abgabe eines Banknotenbündels wird die Transportschnecke in Richtung der Abgabeöffnung gedreht. Dabei wandern die zwischen den Schneckengängen gelagerten Banknotenbündel in Richtung der Abgabeöffnung, bis das vorderste Banknotenbündel aus der Transportschnecke fällt. Eine Steuereinrichtung sorgt dafür, daß die Transportschnecke bei jedem Abgabeauftrag nur eine Umdrehung aus- führt .
Die Erfindung wird in der folgenden Beschreibung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen an Hand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Speicherung und Entnahme von Banknotenbündeln mit mehreren Banknotenmagazinen und zur Bereitstellung von Banknotenbündeln an einer Ausgabeöffnung in schemati- scher Seitenansicht,
Fig. 2 ein Banknotenmagazin gemäß einem ersten Ausfüh- rungsbeispiel,
Fig. 3 ein Banknotenmagazin gemäß einem zweiten Aus- führungsbeispiel .
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung zur Speicherung und Entnahme von Banknotenbündeln mit mehreren Banknotenmagazinen und zur Bereitstellung von Banknotenbündeln an einer Ausgabeöffnung in schematischer Seitenansicht. Diese umfaßt einen Tresor 10, in dem übereinander drei Banknotenmaga-
5 zine 12, 14, 16 angeordnet sind. Letztere weisen jeweils eine Abgabeöffnung 18 auf, die einem Lift 19 zugewandt ist. Der Lift 19 besteht im wesentlichen aus zwei parallelen, zwischen zwei Riemenrollen 20, 22 vertikal ausge- spannten endlosen Transportriemen 24 (nur einer ist zu sehen), an deren den Banknotenmagazinen 12, 14, 16 zugewandtem Trum 26 ein nach oben offener Aufnahmebehälter 28 befestigt ist. Oberhalb des Aufnahmebehälters 28 ist in der Deckplatte 30 des Tresors 10 eine Ausgabeöffnung 32 vorgesehen. Eine diese abdeckende Verschlußplatte 34 ist zwischen einer die Ausgabeöffnung 32 verschließenden und einer diese freigebenden Stellung verschieblich.
In Fig. 2 ist ein gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel gestaltetes Banknotenmagazin mit 40 bezeichnet. Dieses weist ein horizontal über Rollen 42, 44 ausgespanntes Endlosband 46 auf. Die Rolle 44 ist mit einem Motor 48 antriebsverbunden. Auf dem Endlosband 46 sind von dessen Außenseite 50 abstehende normal zur Bewegungsrichtung A des Endlosbandes 46 ausgerichtete Blätter 52 mit einem Abstand d angeordnet . Die Abgabeöffnung 54 des Banknotenmagazins 40 liegt bei der vorderen Rolle 42.
Beim Befüllen des Banknotenmagazins 40 wird jeweils ein Banknotenbündel 56 in eine zwischen zwei benachbarten Blättern 52 auf dem oberen Trum 46' des Endlosbandes 46 gebildete Kammer 58 gesteckt. Zur Abgabe eines Banknotenbündels 56' wird das Endlosband 46 in Richtung des Pfeils A angetrieben, so daß dessen oberer Trum 46' in Richtung der Abgabeöffnung 54 wandert. Dabei schwenkt das der Abgabeöffnung 54 nächstgelegene Blatt 52 ' um die vordere Rolle 42 herum, die Kammer 58 ' zwischen diesem und dem nachfolgenden Blatt 52" spreizt sich auf und das vorderste Banknotenbündel 56 ' gleitet über das nun nach unten geneigte vordere Blatt 52' von dem Endlosband 46. Eine nicht dargestellte Steuereinrichtung sorgt dafür, daß das
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Endlosband 46 bei jedem Abgabeauftrag nur um die Breite d einer Kammer 58 vorrückt.
In Fig. 3 ist ein gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel gestaltetes Banknotenmagazin mit 60 bezeichnet. Dieses weist eine Transportschnecke 62 auf, deren vorderes Ende 64 bei der Abgabeö f ung 66 des Banknotenmagazins 60 liegt und deren anderes Ende 68 drehbar gelagert und mit einem Motor 70 antriebsverbunden ist. Die Zwischenräume 72 zwischen benachbarten Schneckengängen 74 bilden je- weils einen Aufnahmeraum 76 für ein Banknotenbündel 78. Letere werden dabei mit ihrer Unterseite auf eine horizontale Platte 80 gestellt, durch die die Längsachse 82 der Transportschnecke 62 hindurchläuft.
Zur Abgabe eines Banknotenbündels 78 wird die Transport - Schnecke 62 in Richtung des Pfeils B gedreht . Dabei wandern die zwischen den Schneckengängen 74 gelagerten Banknotenbündel 78 in Richtung der Abgabeöffnung 66, bis das vorderste Banknotenbündel 78 ' aus der Transportschnecke 62 und damit von der Platte 80 fällt. Eine nicht darge- stellte Steuereinrichtung sorgt dafür, daß die Transportschnecke 62 bei jedem Abgabeauftrag nur eine Umdrehung ausführt .
In der erfindungsgemäßen Vorrichtung können auch andere als die in Fig. 2 und Fig. 3 beispielhaft gezeigten Bank- notenmagazine verwendet werden. Es ist auch ein sogenannter Wickelspeicher einsetzbar, bei dem eine Vielzahl von Banknotenbündeln zwischen den Windungen eines auf eine Trommel aufgewickelten Bandes gehalten wird. Zur Abgabe eines Banknotenbündels wird das Band so weit von der Trommel abgewickelt bis das Banknotenbündel freigegeben wird. Ein Wickelspeicher für einzelne Banknoten ist z.B. aus der DE 197 06 131 AI bekannt. Von einer ausführlichen Beschreibung wird deshalb abgesehen.
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Ein Banknotenbündel besteht im einfachsten Fall aus einer Anzahl lose aufeinander liegenden Banknoten. Diese können aber auch durch eine Banderole zusammengehalten oder in einem Kuvert abgelegt sein.