WO1996037810A1

WO1996037810A1 - Kamerasystem

Info

Publication number: WO1996037810A1
Application number: PCT/DE1996/000905
Authority: WO
Inventors: Friedrich A. SCHRÖDER
Original assignee: Schroeder Friedrich A
Priority date: 1995-05-26
Filing date: 1996-05-23
Publication date: 1996-11-28
Also published as: DE19519342A1

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Kamerasystem (1) für Stehbild und Laufbild mit einem wechselbaren Aufnahmeobjektiv (4), einem Sucher (5) und einem Aufzeichnungsaggregat (2), wobei ein in einem Gehäuse zusammengefaßtes Bildfindungsaggregat (3) vorgesehen ist, das eine oder zwei Kammern, das Aufnahmeobjektiv (4) und den Sucher (5) beinhaltet. Das Bildfindungsaggregat (3) ist mit dem Aufzeichnungsaggregat (2) durch eine Schiebekupplung lösbar verbunden. Durch die Herauslösung der Kammer aus dem Kameragehäuse und die Vereinigung der Kammer mit Objektiv (4) und Sucher (5) zum Bildfindungsaggregat (3) entsteht eine Schnitt- und Verbindungsstelle, an der die Kamerafunktionen Bildfinden/Scharfstellen und Aufzeichnen exakt getrennt sind. Die Wechselfassung ist nunmehr von der Vorderseite der Kammer (Balgenkamera) über die Kammermitte (z.B. Kleinbild-SLR etwa 45 mm, KB-Sucherkamera etwa 28 mm Kammerlänge (Schnittweite)) an die Kammerrückseite und damit unmittelbar vor die lichtempfindliche Aufzeichungsfläche gewandert. Die Wechselfassung ist jetzt nur durch einen notwendigen Verschluß (z.B. Schlitzverschluß) von der Schicht getrennt. Das erfindungsgemäße Kamerasystem kann bei den verschiedensten Aufzeichnungsaggregaten Anwendung finden, z.B. Aggregaten für Rollfilm (mit Papiernachlauf), perforierten Film unterschiedlicher Breite und Lochung, Planfilm, Sofortbildpak, elektronische Bildwandlung.

Description

BE S CHRE I BUNG

Kamerasystem

Die Erfindung betrifft ein Kamerasystem für Stehbild und Laufbild mit einem wechselbaren Aufnahmeobjektiv, einem Sucher und einer Vorrichtung zur Aufnahme des Bildträgers.

Derartige Kamerasysteme sind in verschiedener Ausgestaltung im Stand der Technik bekannt. Im Laufe der historischen technischen Entwicklung sind drei wichtige Konstruktionsprinzipien für Kameras mit wechselbaren Objektiven entwickelt worden.

1. Laufbodenkamera mit Lederbalgen (Balgenkamera) . Die zwischen Objektivzentrum und Bildträgermitte verlaufende optische Achse wird von einem ausziehbaren und differenziert fixierbaren, lichtdichten Lederbalgen umhüllt. Er bildet die je nach Brennweite des Linsensystems und Abbildungsentfernung unterschiedlich lange fotografische Kammer. Im Ruhezustand liegt die Kammer eingefaltet im Kameragehäuse. Eine besondere Einstellfassung für schraubenförmige oder lineare Beweglichkeit des Objektivs ist nicht erforderlich.

2. Sucherkamera mit Wechselobjektiv. Die Sucherkamera mit Wechselfassung für unterschiedliche Objektive besitzt im Unterschied zur Balgenkamera eine starre Kammer. Das Objektiv wird mittels einer besonderen Einstellfassung (z. B. Schneckengang) focussiert. Ausnahmsweise kommen Objektive in Einstellfassung mit Tubus-Auszug vor. Die Wechselfassung ist zwischen einem kubischen und einem zylindrischen Kammerteil angeordnet.

3. SLR-Kamera (Single-lens-reflex) . Das Bauprinzip, innerhalb der Kammer einen Schwenkspiegel anzuordnen, der vor der Aufnahme das Strahlenbündel aus dem Objektiv nach oben ablenkt, wurde auf Kameras mit wechselbarem Objektiv übertragen. Allen bekannt gewordenen Bauarten ist gemeinsam, daß eine kubische Teilkammer fest mit dem Kameragehäuse verbunden ist, auch bei einem ansetzbaren Spiegelkasten. Hier wird sogar eine feste Teilkammer der Mutterkamera (i. d. Regel Sucherkamera) mit einer zweiten kubischen Teil- kammer (Spiegelkasten) mittels Rotationskupplung, z. B. Bajonettverschraubung, verbunden.

Bei allen Spiegelreflexkameras erfolgt die Einstellung von Bildausschnitt und Schärfe mittels einer Mattscheibe, auf der das vom Objektiv erzeugte und durch den Spiegel umgelenkte Bild erscheint. Der bei zweiäugigen Reflexkameras fest eingebaute Spiegel kann bei der einäugigen (SLR) Kamera um ein Scharnier aus dem Strahlengang geschwenkt werden. Der Spiegel deckt dann die Mattscheibe lichtdicht ab und gibt das Bildfenster zur Belichtung frei. Bei der zweiäugigen Reflexkamera sind die Funktionen Bildfinden und Bildaufzeichnen getrennt. Es gibt eine AufZeichnungskammer mit Fotoobjektiv und eine Sucherkammer mit Sucherobjektiv, Reflexspiegel und Mattscheibe. Nachteilig beim SLR-Prinzip ist, daß der schwenkbare Umlenkspiegel einen größeren Abstand des Objektivs von der Filmebene bzw. der Mattscheibe erfordert, denn ein nicht unwesentlicher Teil der Kammer, des Raumes zwischen Objektiv und Aufnahmematerial ist vom Spiegel besetzt. Dies erschwert die Konstruktion von kurzbrennweitigen Objektiven. Kurzbrennweitige Objektive für

Spiegelreflexkameras werden daher zur Erzielung eines ausreichenden Abstandes zwischen Hinterlinse und Bildebene als Retrofokusobjektive konstruiert. Bei einäugigen Spiegelreflexkameras ist zusätzlich nachteilig, daß der Klappspiegel bei seiner Schlagbewegung Geräusche und Erschütterungen verursacht. Außerdem wird die Bildfolgerate bei Motorbetrieb durch den Klappspiegelablauf niedriger.

Bei den mit Wechselobjektiven ausgestatteten Sucher- kameras, die zur Bestimmung von Bildausschnitt und

Schärfe einen Durchsichtsucher mit Bildausschnittrahmen und Entfernungsmesser haben, sind für einige definierte Kleinbildbrennweiten, beispielsweise 35 mm, 50 mm, 90 mm und 135 mm, automatisch mit dem Wechsel des Aufnahmeobjektivs umschaltbare Bildausschnittrahmen im Sucher vorgesehen. Nachteilig ist, daß ein derartiger Durchsichtsucher nur einen relativ kleinen Brennweitenbereich abdecken kann. Für Wechselobjektive mit extremen Brennweiten, z. B. Superweitwinkel- objektive oder "lange" Teleobjektive, sind zusätzliche Suchersysteme erforderlich.

Nachteilig bei den bekannten Kamerasystemen ist ferner, daß aufgrund fehlender Normung ein Austausch der Wechselobjektive zwischen Kamerasystemen mit unterschiedlichen Wechselfassungen und Bildformaten nicht oder nur mittels zwischengeschaltetem Adapter möglich ist. Darüber hinaus ist aus der DE 815 745 eine Fotokamera mit einem Aufnahmeobjektiv, einem Sucher und einem Kamerakörper bekannt, bei der eine Einheit vorgesehen ist, die das Aufnahmeobjektiv und den Sucher beinhaltet und die an dem Kamerakörper lösbar befestigt ist. Dabei kann der Kamerakörper einen Verschluß aufweisen. Bei der das Aufnahraeobjektiv und den Sucher beinhaltenden Einheit handelt es sich um eine Spiegelreflexein¬ richtung für eine Fotokamera. Diese Spiegelrefle - einrichtung ist nicht hinter dem Objektiv als zusätzliches Bauelement, sondern in das Objektiv selbst eingebaut. Daher ist der zum Umlenken des Strahlenbündels erforderliche Reflexspiegel innerhalb des Objektivs zwischen Vorderglied und Hinterglied angeordnet. Um ein entsprechendes Sucherbild zu erzeugen, ist somit ein besonderes Hinterglied erforderlich. Dieser, wahrscheinlich zu Recht, vergessene Vorschlag benötigt den Raum, der bei anderen Objektiven von der Irisblende, ggf. aber auch vom Zentralverschluß eingenommen wird. Ferner ist das

Hinterglied des Aufnahmeobjektivs zweifach vorzusehen, nämlich zusätzlich im Sucherstrahlengang. Insbesondere für kurzbrennweitige Objektive scheint die Aufsplittung des Aufnahmeobjektivs in zwei Linsenglieder mit ausreichendem Abstand konstruktiv undurchführbar zu sein.

Ferner zeigen die DE-OS 2 026 967 und die US 1 368 952 Kamerasysteme, bei denen ein Aufzeichnungsgehäuse mit einer Einschubfassung für ein Bildfindungsaggregat ausgebildet ist. Die Bildfindungsaggregate vereinigen auch aufzeichnungswesentliche Bauelemente, wie Ver¬ schluß und Auslöser. Lediglich der Filmtransport verbleibt im Aufzeichnungsgehäuse, das damit einer abnehmbaren Filmkassette für Fotokamerasysteme gleichkommt.

Aus der Patentschrift US 2,257,424 ist ebenfalls eine Kamera mit Einschubfassung bekannt, in die eine Film- kassette einschiebbar ist. Diese Kamera vereinigt auf¬ gabengemäß möglichst sämtliche Funktionen an dem als Kamera bezeichneten Bauteil, das neben Objektiv und Sucher auch die AufZeichnungselemente Auslöser, Verschluß und Filmtransport aufweist. Das Magazin entspricht somit einer wechselbaren Filmkassette, wie sie zwischenzeitlich bei einer Vielzahl von höherwertigen Kameras bekannt ist.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein universelles Kamerasystem anzugeben, das unterschiedliches Bildträgermaterial aller Formate einschließlich elektronischer Bildaufnahme mit unterschiedlichsten Objektiv/Sucherkombinationen kompatibel macht.

Gelöst wird diese Aufgabe mit einem Kamerasystem für Stehbild und Laufbild mit einem Bildfindungsaggregat und einem AufZeichnungsaggregat, die lösbar miteinander verbunden sind, wobei das AufZeichnungsaggregat eine Bildträgerhalterung und eine Einrichtung zur Belichtung des Bildträgers hat und das Bildfindungsaggregat eine Kammer, ein Aufnahmeobjektiv und einen Sucher aufweist.

Das mit dem Kameragehäuse lösbar gekuppelte

Bildfindungsaggregat vereinigt das Aufnahmeobjektiv und den Sucher in einem Gehäuse. Bei einem Objektivwechsel werden daher zusammen mit dem Aufnahmeobjektiv auch die Kammer und der Sucher gewechselt. Somit ist es möglich, unterschiedlichste Brennweiten am erfindungsgemäßen Kamerasystem zu verwenden, ohne daß dabei Probleme mit dem im Sucher angezeigten Sucherbildausschnitt und mit dem größeren oder kleineren Auszug auftreten. Es können je nach Verwendung bzw. Entwurfsziel geeignete, optimal angepaßte Suchersysteme dem jeweiligen Aufnahmeobjektiv zugeordnet werden.

Durch das Zusammenfassen des Auf ähmeObjektivs mit der Kammer und dem Sucher in einem Aggregat wird eine Trenn- und Verbindungsstelle mit extrem geringer Schnittweite möglich. Die zwischen Aufnahmeobjektiv und Bildträger befindliche Kammer gehört zum Bildfindungsaggregat. Die erfindungsgemäße Trennung von Kameragehäuse und Kammer bietet verschiedene Vorteile. Die Funktion Aufzeichnung und Speicherung ist gerätemäßig exakt getrennt von der Funktion

Bildfindung/Bildgestaltung. Es können nicht nur optimale AufZeichnungseinheiten für die verschiedenen fotochemischen und elektronischen Bildträger entwickelt werden, sondern insbesondere auch Aggregate mit Objektivkammer und Sucher für alle Brennweiten und Zoombereiche. Grundsätzlich kann jedes Objektiv mit jedem bekannten oder denkbaren Suchertyp ausgestattet werden.

Die Objektiv und Sucher tragende Kammer kann mittels Telesko -Tubus oder -Kubus bzw. Balgen linear ausziehbar und differenziert fixierbar gestaltet werden. Dadurch entfallen besondere Einstellfassungen für Objektiv, Sucher und Entfernungsmesser. Ganz oder teilweise versenkbare Kammern machen die Kameras flacher.

Es können ausziehbare Doppelkammern mit zwei Objektiven entwickelt werden. Sie sind für kurze und mittlere Brennweiten vorteilhaft, weil in der spiegellosen unteren Kammer große, sperrige Hinterlinsen hochlichtstarker Objektive, die hier keine Offenblendmechanik benötigen, untergebracht werden können, wie auch extrem kurz bauende Weitwinkelobjektive. Die obere Kammer kann nicht nur als Reflexsucher mit Mattscheibe, sondern auch als Durchblicksucher (auch mit Mattscheibe) konstruiert werden.

Vorzugsweise besitzt die erfindungsgemäße Kamera keine Rotationskupplung vor einer kubischen kameraseitigen Teilkammer (oder teilbeweglichen Ganzkammer) , sondern eine vorzugsweise rechteckige Schiebe- oder Einsteckkupplung an der Vorderseite des Bildfensters. Die bewegliche (oder starre) Kammer gehört immer vollständig zum Objektiv/Sucheraggregat. Sie besteht vorzugsweise aus einer linear beweglichen und differenziert fixierbaren Kammer, in die Objektiv und Sucher integriert sind.

Die lösbare Kupplung zwischen Bildfindungsaggregat und AufZeichnungsaggregat ist als Steck- oder Schiebefassung ausgebildet, so daß ein einfaches Wechseln des Bildfindungsaggregats bzw. des AufZeichnungsaggregats sichergestellt ist.

Wenn das Bildfindungsaggregat eine zweite Kammer mit einem Sucherobjektiv aufweist, wobei das Sucherobjektiv im wesentlichen gleiche Brennweite wie das Aufnahmeobjektiv hat, wird auch für eine Sucherkamera ein der jeweiligen Brennweite des Aufnahmeobjektives angepaßtes Sucherbild erzeugt. Die zweite Kammer oder Sucherkammer ist von der Kammer des AufnähmeO jektivs getrennt, d. h. die optische Achse des Suchersystems ist auf der gesamten Länge getrennt parallel zur optischen Achse des AufnähmeObjektivs angeordnet. Im Strahlengang des Suchersystems lassen sich somit

Zusatzfunktionen, wie Meßeinrichtungen, feststehender Umlenkspiegel etc. problemlos einsetzen. Die Bildqualität des Aufnahmesystems wird nicht gestört. Ferner können viele Zusatzfunktionen kostengünstiger, da konstruktiv einfacher, verwirklicht werden. Wenn ein feststehender Spiegel verwendet wird, verursacht er keine Geräusche und Erschütterungen bei der Auslösung. Ferner kann ein großer Fernrohr- oder Durchblicksucher vorgesehen werden. Ein Durchsichtsucher hat den Vorteil, daß das Bild hell und brillant ist.

Wenn das Aufnahmeobjektiv mit dem Sucherobjektiv in einer Kammer mit einer gemeinsamen Einstellfassung vereinigt ist, kann die Fokussierung des Aufnahme¬ objektivs beispielsweise entweder über das sogenannte Luftbild im Sucher und/oder über eine Entfernungsein¬ stellhilfe vorgenommen werden. Die Doppelkammer ist also linear beweglich in Richtung ihrer optischen Achsen, beispielsweise in einer Linearführung. Ein Schneckengang sowohl am Aufnahme- als auch am Sucherobjektiv kann entfallen.

Im AufZeichnungsaggregat sind der Verschluß, der Bildträger und die Einrichtungen für den Transport des Bildträgers untergebracht. Ein Sucher ist in dem AufZeichnungsaggregat nicht vorgesehen. Vorzugsweise haben die Einrichtungen für den Transport des Bildträgers einen Motorantrieb und ggf. einen Motorantrieb für die Bildträgerrückspulung. In dem AufZeichnungsaggregat sind somit entsprechend der erfindungsgemäß vorgenommenen Schnittlinie bzw. Kupplung zwischen Bildträgereinheit und Bildfindungsaggregat außer dem Verschluß auch die Vorrichtungen für den Bildträger, wie Filmführung,

Filmandruckplatte, Bildzählwerk, Motorantrieb und ggf. Dateneinbelichtungsvorrichtung untergebracht.

Alternativ kann das AufZeichnungsaggregat auch als elektronische Stehbild- oder Laufbildkamera ausgebildet sein. In diesem Fall sind in der Bildebene eine digitale Bildaufzeichnungssensorflache (CCD) sowie eine Speichereinrichtung, ggf. mit wechselbarem Speicher¬ medium, angeordnet.

Dadurch, daß das Bildfindungsaggregat einen Entfernungsmesser und ggf. einen Belichtungsmesser hat, wobei die Messungen vorzugsweise durch das Sucherobjektiv erfolgen, kann eine bevorzugte Anpassung an das jeweilige optische System geschaffen werden. So kann beispielsweise bei einem Teleobjektiv eine Spotmessung des Belichtungsmessers verwirklicht werden, die bei einem Weitwinkelobjektiv unangebracht wäre. Das Sucherobjektiv soll vorzugsweise eine hohe Lichtstärke und die genaue Brennweite wie das Hauptobjektiv erhalten und zur Licht- und Entfernungsmessung herangezogen werden. Diese Anordnung gewährleistet die zuverlässige Messung von Entfernung und Licht. Der Sucher benötigt keine Blende und keinen Verschluß, das Hauptobjektiv keine Offenblendmechanik, sondern eine gewöhnliche Irisblende.

Insbesondere dadurch, daß das Bildfindungsaggregat, vorzugsweise von oben, in ein Mundstück des AufZeichnungsaggregats im wesentlichen parallel zur Bildträgerebene einschiebbar oder einsteckbar ist, wird eine genaue Ausrichtung der optischen Achse rechtwinklig zur Bildträgerebene erreicht. Vorzugsweise hat die Schiebekupplung auf der Bildträgerseite mindestens eine Nut und einen Steg, in die eine entsprechende Nut/Steg-Kombination auf der Objektivseite eingreift.

Zum Arretieren des in dem AufZeichnungsaggregat eingeschobenen Bildfindungsaggregats ist eine

Rastvorrichtung vorgesehen, die beim Einschieben des Bildfindungsaggregats diese in der Arbeitsposition fixiert. Zum Herausschieben des Bildfindungsaggregats aus dem Aufzeichnungsaggregat kann beispielsweise eine Entriegelungstaste an dem AufZeichnungsaggregat oder an dem Bildfindungsaggregat vorgesehen sein.

Der Datentransfer zwischen dem Bildfindungsaggregat und dem AufZeichnungsaggregat erfolgt über elektrische Kontakte, die durch den Kupplungsvorgang geschlossen werden. Beispielsweise meldet das Bildfindungsaggregat die gemessenen Belichtungsdaten an das AufZeichnungsaggregat, um dort die Verschlußzeit zu regeln. Ebenfalls werden Signale vom Aufzeichnungsaggregat über die Kontakte auf das Bildfindungsaggregat übertragen. Eine an dem

AufZeichnungsaggregat angeordnete Informationsanzeige zeigt die für den Fotografen relevanten Daten, wie Belichtungszeit, Blende, Automatikprogramm, Blitzverwendung und -bereichtschaft, Bildanzahl usw., an. Zusätzlich kann eine Informationsanzeige im Sucher erscheinen. 11

Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Kamerasystems besteht in einer weitgehend freien Wahl des AufZeichnungsmaterials und des Bildformates. Beispielsweise können AufZeichnungsaggregate für Roll- filmmaterial nicht nur mit quadratischer Formatmaske 6/6 cm (57/57 mm) sondern auch mit hochrechteckiger 4.5/6 cm oder Panoramamaske (etwa 4/7 cm) ausgestattet werden. Ebenso sind AufZeichnungsaggregate denkbar mit identischer Kupplung aber für perforierten Film 35 mm oder 70 mm sowie Sofortbildpak. Ebenfalls ist eine Verwendung von Planfilm größeren Formats oder von Schmalfilm, Videobändern und Disketten in AufZeichnungsaggregaten entsprechender Kupplungsgrößen denkbar. Die Anpassung des Kamerasystems an noch nicht bekannte, zukünftige Bildträger ist gewährleistet. Es können dann unter Beibehaltung der bisherigen Kupplung neue AufZeichnungsaggregate entwickelt werden.

Wenn in einem Bildfindungsaggregat Linsensysteme mit einem korrigierten Bildkreis von beispielsweise 81 mm verwendet werden, ist eine Nutzung an

AufZeichnungsaggregaten für die Formate 57 x 57 mm, Hochformat 44 x 57 mm, Panoramabild etwa 4/7 cm und entsprechende Formate mit einer Bilddiagonalen unter 81 mm möglich. Die Tauschbarkeit verschiedener AufZeichnungsaggregate mit verschiedenen

Bildfindungsaggregaten wird erreicht, wenn die AufZeichnungsaggregate für die verschiedenen Bildträgerarten mit verschiedenen Bildfindungs¬ aggregaten kompatible Kupplungshälften an den Bildfindungs- und AufZeichnungsaggregaten aufweisen. Das erfindungsgemäße KupplungsSystem ist für die Formatgruppen zwischen Schmalfilm und Großbild geeignet. Das AufZeichnungsaggregat fungiert nicht nur wie eine herkömmliche Filmkassette mit Filmtransportmechanik, wie sie beispielsweise bei Mittelformatkameras bekannt sind, sondern weist alle weiteren zur Bildaufzeichnung nötigen Elemente, insbesondere den Verschluß, vorzugsweise in Form eines Schlitzverschlusses, auf. Durch die erfindungsgemäße Schnittstelle zwischen Aufzeichnungsaggregat und Bildfindungsaggregat, bei der der Verschluß zur Bildträgereinheit gehört, entfällt die Notwendigkeit, eine gesonderte Lichtabdeckung für das Filmmaterial vorzusehen. Diese war bei der Balgenkamera in Form des Kassettenschiebers notwendig, ist es auch bei anderen Kameras mit Wechselkassetten für Rollfilm und erschwert die Arbeit des Fotografen. Alternativ können Zweiobjektiv-Sucheraggregate auch mit Zentralverschluß konstruiert werden. Dann muß das Bildfenster des Kameragehäuses vor der Aggregattrennung verschlossen und nach der Aggregatvereinigung geöffnet werden.

Wenn eine Einrichtung zur Sucherbildbegrenzung im Sucher jedes Bildfindungsaggregats vorgesehen ist, die beim Einschieben in ein AufZeichnungsaggregat die Sucherbildbegrenzung auf das Bildfensterformat des jeweiligen AufZeichnungsaggregats einstellt, wird im Sucherbild die richtige Bildbegrenzung für das gewählte Bildformat angezeigt. Mit dieser Vorrichtung kann zusätzlich auch die Parallaxe zwischen dem im Sucher angezeigten Bildfeld und dem Aufnahmebildfeld bei Nahaufnahmen durch Verschieben der entsprechenden Begrenzungsrahmen ausgeglichen werden.

Die lichte (rechteckige) Öffnung der Schiebekupplung des Bildfindungsaggregats hat einen freien Durchgang mit den Abmessungen des größten verwendbaren Bildträgerformates. Damit entfällt jede der bei herkömmlichen Wechseloptiken in Einstellfassungen mit Bajonett- oder Schraubgewinde vorhandenen Beschränkungen in der Dimensionierung der Glaskörper (Linsen) . Es ist technisch möglich, Objektive zu verwenden, deren Durchmesser an der Hinterlinse der Formatdiagonalen des Bildträgers entspricht. Ferner ist es unbedenklich, den Abstand zwischen Objektiv und Bildträger auf wenige Millimeter zu verkürzen, etwa durch Aufsteckfilter an der Hinterlinse. So können z. B. auch Objektive besonders hoher Lichtstärke entwickelt werden.

Nachfolgend werden einige bevorzugte Ausführungs- beispiele der Erfindung anhand der Zeichnungen näher beschrieben.

Darin zeigt :

Fig . l eine Frontansicht eines ersten Ausführungsbeispiels einer erfindungs- gemäßen Systemkamera,

Fig.2 eine Seitenansicht der in Fig. 1 darge¬ stellten Systemkamera, Fig. 3 eine Aufsicht der in Fig. 1 darge¬ stellten Systemkamera, Fig. 4 einen Schnitt durch ein AufZeichnungsaggregat der in Fig. 1 dargestellten, erfindungsgemäßen Systemkamera,

Fig. 5 eine Rückansicht der in Fig. 1 darge¬ stellten Systemkamera,

Fig. 6 eine Ansicht der Unterseite der in Fig. 1 dargestellten Systemkamera, Fig. 7a bis c ein weiteres Ausführungsbeispiel mit einem zweiäugigen Bildfindungsaggregat, das ein versenkbares Aufnahmeobjektiv und Durchsichtsucher hat, Fig. 8a bis c ein drittes Ausführungsbeispiel einer

Kamera mit einem zweiäugigen Bildfindungsaggregat kurzer Brennweite und

Fig. 9a bis c ein viertes Ausführungsbeispiel einer Kamera mit angesetztem Bildfindungs¬ aggregat, das als Spiegelkasten für herkömmliche SLR-Objektive mit Bajonettverschraubung ausgebildet ist.

Fig. 1 zeigt die Frontansicht eines ersten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen

Kamerasystems 1. Das Kamerasystem 1 umfaßt ein AufZeichnungsaggregat 2, in das ein

Bildfindungsaggregat 3 lösbar eingesetzt ist. In dem Bildfindungsaggregat 3 sind in Form einer Kammer/Sucher/Objektiveinheit ein Aufnahmeobjektiv 4 und ein Sucherobjektiv 5 in einem gemeinsamen Gehäuse (Kammer) vereint. Das Aufnahmeobjektiv 4 projiziert das eingestellte Bild auf die in Fig. 4 dargestellte Filmebene 7. Die Bildachse 17 des Aufnahmeobjektivs 4 ist rechtwinklig zur Filmebene 7 angeordnet. Senkrecht über der Bildachse 17 des Aufnahmeobjektivs 4 ist die Bildachse 18 des Sucherobjektivs 5 angeordnet. Die beiden senkrecht übereinander stehenden Objektive 4 und 5 sind möglichst nahe einander zugeordnet.

Das Aufnahmeobjektiv 4 ist vorzugsweise mit einem aufwendigen Linsensystem für hohe Bildqualität ausgestattet. Demgegenüber kann das Sucherobjektiv 5 geringere Qualität, insbesondere eine geringere Lichtstärke, und einfachere Konstruktion aufweisen. Die beiden Objektive 4, 5 sollen jedoch identische Brennweite besitzen.

Der Sucher ist als Durchsichtsucher ausgebildet und weist, wie in Fig. 5 dargestellt, auf der rückwärtigen Seite der Kamera bzw. dem Bildfindungsaggregat 3 ein Sucherokular 6 auf, in das der Fotograf zum Betrachten des Sucherbildes hineinschaut. Das Sucherobjektiv 5 bzw. das Sucherokular 6 können verstellbar zum

Ausgleich von Sehschwächen des jeweiligen Fotografen ausgebildet sein. In dem Bildfindungsaggregat 3 sind ein Belichtungsmesser und ein Entfernungsmesser eingebaut. Der Belichtungsmesser mißt die Objekthelligkeit des aufzunehmenden Objekts durch das Sucherobjektiv 5. Die jeweilige Meßcharakteristik, beispielsweise mittenbetonte Integralmessung, sogenannte Spotmessung etc., kann dem jeweiligen Einsatzzweck des Aufnahmeobjektivs 4 angepaßt sein. Die Meßzelle kann innerhalb oder außerhalb des

Strahlengangs des Sucherobjektivs 5 angeordnet werden.

Oberhalb des Suchers ist an dem Bildfindungsaggregat 3 ein Zubehörschuh 25, vorzugsweise senkrecht über den Bildachsen 17 und 18 des Aufnahmeobjektivs und des Sucherobjektivs, angeordnet. Der Zubehörschuh 25 dient zur Aufnahme von Blitzgeräten, FernauslöseSystemen oder anderem Zubehör.

Ein Schnitt durch das in Form einer Bildträgereinheit ausgebildete Aufzeichnungsaggregat 2 ohne eingeschobenes Bildfindungsaggregat 3 ist in der Fig. 4 dargestellt. Im Schnitt nach Fig. 4 ist unter anderem die Filmführung dargestellt. Der in einer Patrone (Kleinbild) oder auf einer Spule (Rollfilm) 19 aufgewickelte oder anders geartete Bildträger 16 wird entlang der Filmebene 7 zur gegenüberliegenden Seite des AufZeichnungsaggregats 2 geführt. Dort wird der

Film 16 auf eine entsprechende Spule 20 aufgewickelt. Zum Filmtransport wird vorzugsweise ein Motorantrieb verwendet. Unmittelbar vor der Filmebene 7 ist der Verschluß 8 angeordnet, der beispielsweise als Schlitzverschluß ausgebildet ist. Daraus ergibt sich, daß bei Wechsel des Bildfindungsaggregats 3 der Bildträger 16 von dem Verschluß 8 lichtdicht abgeschlossen ist. Besondere, die Kamerabenutzung erschwerende Abdeckungen wie Schieber etc. sind nicht erforderlich.

Anders als in Fig. 7, 8, 9 ist das Bildfindungs¬ aggregat 3 im Ganzen als Steck-Körper gebildet, der mit seinen vier Ecknuten in das Mundstück am Aufzeichnungsaggregat geführt wird, das vier Eckstege aufweist und so eine präzise Positionierung des Bildfindungsaggregats 3 herstellt. Am Boden der Schiebekupplung 21 in dem Aufzeichnungsaggregat 2 sind Kontakte 15 vorgesehen, denen korrespondierende Kontakte (nicht dargestellt) an dem Bildfindungsaggregat 3 entsprechen.

Auf der Oberseite des AufZeichnungsaggregats 2 sind, wie in Fig. 3 dargestellt, auf der rechten Seite in griffgünstiger Position ein Auslöser 12 sowie Bedienungselemente 13 zum Einstellen der Kamerafunktionen vorgesehen. Ebenfalls an dieser Stelle ist eine Informationsanzeige 14 angeordnet. Fig. 5 zeigt die Rückansicht der Systemkamera. Von dem Bildfindungsaggregat 3 ist lediglich der obere, dem Sucher zuzuordnende Abschnitt sichtbar. Dort ist in der Bildachse 18 des Sucherobjektivs das Sucherokular 6 des DurchsichtSuchers angeordnet. Desweiteren ist die

Rückansicht des AufZeichnungsaggregats 2 dargestellt. Bezugszeichen 22 bezeichnet eine mittels Scharnier 23 klappbare Rückwand des. AufZeichnungsaggregats 2, die zum Einlegen des Bildträgers 16 erforderlich ist. Zur Veranschaulichung der möglichen Filmformate sind beispielhaft drei Filmfenster 9 gestrichelt dargestellt. Das größte hier dargestellte Format mißt 57 mm x 57 mm (Rollfilm) . Das hochkant angeordnete Filmfenster mißt 44 mm x 57 mm (Rollfilm) . Das im Querformat dargestellte Filmfenster 9 symbolisiert das Kleinbildformat 24 mm x 36 mm.

Die in Fig. 6 dargestellte Unterseite der Systemkamera weist unterhalb der Bildachse 17. des Aufnahmeobjek- tivs 4 ein Stativgewinde 24 auf. Das Stativgewinde 24 ist an der Vorderkante des Aufzeichnungsaggregats 2 zentriert.

Die Fig. 7a bis c zeigen ein weiteres Ausführungs¬ beispiel eines erfindungsgemäßen Kamerasystems gemäß Fig. l bis 6. Funktionsgleiche Bauteile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. In Fig. 7a ist die erfindungsgemäße Systemkamera 1 in Frontansicht dargestellt. Die Kamera l umfaßt ein Aufzeichnungs- aggregat 2 und ein Bildfindungsaggregat 3, die lösbar mittels einer Einschubfassung 21 verbunden sind. Das AufZeichnungsaggregat 2 beinhaltet die zur

Bildaufzeichnung erforderlichen Einrichtungen. In Fig. 7a ist beispielhaft ein Auslöser 12 dargestellt. In Fig. 7b ist die Kamera gemäß zweiter Ausfuhrungsform in Aufsicht dargestellt, wobei das Bildfindungs¬ aggregat 3 schematisch geschnitten wiedergegeben ist. Das AufZeichnungsaggregat 2 hat einen kubischen Hohlraum, in den das Bildfindungsaggregat 3 geschoben wird. An dem AufZeichnungsaggregat 2 ist an der Rückseite dieses Hohlraums ein Führungsprofil, bestehend aus einer breiten Nut 10 und einem dünnen Steg 11, vorgesehen, in das der breite Steg und die schmale Nut 10 des Bildfindungsaggregats eingreifen.

Das Bildfindungsaggregat 3 kann somit nach oben aus der Fassung 21 herausgezogen und gewechselt werden.

Das in Fig. 7a dargestellte Bildfindungsaggregat 3 hat zwei senkrecht übereinander angeordnete Objektive, ein Aufnahmeobjektiv 4 und ein Sucherobjektiv 5. Das

Aufnahmeobjektiv 4 hat einen Auszugtubus, mit dessen Hilfe das Aufnahmeobjektiv 4 in die in Fig. 7b und 7c dargestellte ausgezogene (gestrichelt dargestellte) Stellung gebracht werden kann. Gemeint ist ein hochlichtstarkes Objektiv, das bei Nichtgebrauch 20 - 30 mm eingeschoben wird.

Wie in Fig. 7c dargestellt, hat das Bildfindungs¬ aggregat 3 eine Doppelkammer, bestehend aus einer Aufnahmekammer 26 und einer darüberliegenden Sucherkammer 27. In Fig. 7b ist die untere Kammer 26 dargestellt. Die Kammer 26 füllt den Raum zwischen der Ebene des Aufnahmeobjektivs 4 und der Bildträgerebene, die im AufZeichnungsaggregat 2 unmittelbar angrenzt. Die Kammer 26 ist je nach verwendetem Aufnahmeobjektiv länger oder kürzer und kann bei extremen

Weitwinkelobjektiven stark zusammenrücken. Die Sucherkammer 27 bildet zusammen mit dem Sucherobjektiv 5 und einem Sucherokkular 6 das optische System eines Durchsichtsuchers mit einer oberhalb der Bildachse 17 des Aufnahmeobjektivs angeordneten Bildachse 18 des Sucherobjektivs.

Das in Fig. 8a bis c dargestellte Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Systemkamera betrifft eine Kamera mit einem Bildfindungsaggregat 3' , das nach dem Prinzip einer zweiäugigen Reflexkamera arbeitet. Die in Fig. 8a dargestellte Kamera 1 hat ein AufZeichnungsaggregat 2, das dem des zweiten Ausführungsbeispiels entspricht. Das in die Einschubfassung 21 eingesetzte Bildfindungsaggregat 3' hat wiederum ein Aufnahmeobjektiv 4 und ein darüber angeordnetes Sucherobjektiv 5. Die in Fig. 8b in Aufsicht dargestellte Kamera zeigt das

Bildfindungsaggregat 3' in Höhe der Objektivkammer geschnitten. Hinter dem Aufnahmeobjektiv 4 ist entsprechend Fig. 7b wiederum die Kammer 26 des optischen Aufnahmesystems angeordnet.

Im Gegensatz zum vorangenannten Ausführungsbeispiel weist jedoch das Suchersystem einen Reflexspiegel 28 und eine Mattscheibe 29 auf. Das Sucherobjektiv 5, das im wesentlichen gleiche Brennweite aber eine höhere Lichtstärke wie das (kurzbrennweitige) Aufnahmeobjektiv 4 hat, projiziert das Sucherbild auf die Mattscheibe 29 entlang einer um 90° abknickenden optischen Achse 18. Der Reflexspiegel 28 ist feststehend ausgebildet. Der Fotograf betrachtet das Sucherbild von oben in einem (nicht dargestellten) LichtSchacht.

Das in den Fig. 9a bis 9c gezeichnete Ausführungsbeispiel der Erfindung betrifft ein Kamerasystem mit einem AufZeichnungsaggregat 2, das dem AufZeichnungsaggregat der beiden vorangehenden Ausführungsformen entspricht. Die Kamera hat jedoch ein Bildfindungsaggregat 3' ' , das als einäugiger

Spiegelreflexsucher ausgebildet ist. Wie in Fig. 9a in Frontansicht dargestellt, hat das Bildfindungsaggregat 3'' lediglich eine Bajonett¬ fassung 31 für das Aufnahmeobjektiv 4¹ ' .

In der geschnittenen Seitenansicht gemäß Fig. 9c ist eine hinter der Objektivfassung 31 angeordnete Kammer 26 dargestellt. In der Kammer 26 befindet sich ein Reflexspiegel 28, der klappbar ausgebildet ist. Oberhalb des Klappspiegels ist eine Mattscheibe 29 zur Betrachtung des Sucherbildes vorgesehen. Oberhalb der Mattscheibe 29 ist ein Sucherprisma 30 mit einem Sucherokkular 6 gezeichnet. Das reflektierte Sucherbild entspricht weitgehend dem Aufnahmebild, wie das von einäugigen Spiegelreflexkameras bekannt ist. Diese Konstruktion des Bildfindungsaggregates 3' ' eignet sich insbesondere für längerbrennweitige Objektive 4¹', die einen größeren Abstand zwischen Hinterlinse und Bildträgerebene halten. Wenn Kammerlänge und Bajonettfassung 31 entsprechend definiert sind, können vorhandene Objektive bestimmter SLR-Systeme mittels

Bajonettfassung angesetzt werden. Da das einschiebbare Bildfindungsaggregat nicht wie ein herkömmlicher, mittels Bajonettfassung an Sucherkameras angesetzter Spiegelkasten etwa 29 mm Abstand von der Filmebene halten muß, sondern direkt an das Filmfenster des

Aufzeichnungsaggregats gekuppelt wird, können sämtliche Objektive des adaptierten SLR-Systems verwendet werden. An den handelsüblichen Spiegelkästen für Kleinbild können dagegen nur Objektive ab etwa 65 mm Brennweite Anwendung finden.

B E Z U G S Z E I C H E N L I S T E

1 Fotokamerasystem

2 AufZeichnungsaggregat (Bildträgereinheit)

3, 3¹, 2i¹' Bildfindungsaggregat (Objektiveinheit)

4, 4' ' Aufnahmeobjektiv

5 Sucherobjektiv

6 Sucherokular

7 Filmebene

8 Verschluß

9 Filmfenster

10 Führungsnut

11 Führungssteg

12 Auslöser

13 Bedienungselemente

14 Informationsanzeige

15 Kontakt

16 Bildträger (Film)

17 Bildachse des Aufnahmeobjektivs

18 Bildachse des Sucherobjektivs

19 Bildträgerspule bzw. -patrone

20 Aufwickelspule

21 Einschubfassung

22 Rückwand

23 Scharnier

24 Stativgewinde

25 Zubehörschuh

26 Aufnahmekammer

27 Sucherkammer

28 Reflexspiegel

29 Mattscheibe

30 Sucherprisma

31 Bajonettfassung

Claims

PATENTANS PRÜCHE

1. Kamerasystem für Stehbild und Laufbild mit einem Bildfindungsaggregat (3) und einem AufZeichnungs¬ aggregat (2) , die lösbar miteinander verbunden sind, wobei das AufZeichnungsaggregat (2) eine

Bildträgerhalterung (16) und eine Einrichtung (8) zur Belichtung des Bildträgers hat und das Bild¬ findungsaggregat (3) eine Kammer (26) , ein Auf¬ nahmeobjektiv (4) und einen Sucher aufweist.

2. Kamerasystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn¬ zeichnet. daß die lösbare Verbindung zwischen AufZeichnungsaggregat (3) als Einsteck- oder Schiebekupplung (10, 11, 21) ausgebildet ist.

3. Kamerasystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet. daß das Bildfindungsaggregat (3) eine zweite Kammer (27) mit einem Sucherobjek¬ tiv (5) aufweist, wobei das Suchero jektiv (5) im wesentlichen gleiche Brennweite wie das Auf¬ nahmeobjektiv hat.

4. Kamerasystem nach Anspruch 3, dadurch gekenn¬ zeichnet, daß das Aufnahmeobjektiv (4) und das Sucherobjektiv (5) in dem Bildfindungsaggregat (3) in einer gemeinsamen Einstellfassung angeordnet sind.

5. Kamerasystem nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß das AufZeichnungsaggregat (2) Einrichtungen für den Transport des Bildträgers aufweist.

6. Kamerasystem nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet. daß das AufZeichnungsaggregat (2) einen digitalen Bildaufzeichnungssensor und eine Speichereinrichtung aufweist.

7. Kamerasystem nach Anspruch 1, 2, 3, 4, 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Bildfindungs- aggregat (3) einen Belichtungsmesser und/oder einen Entfernungsmesser hat, wobei die Messung vorzugs¬ weise durch das Sucherobjektiv (5) erfolgt.

8. Kamerasystem nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet. daß das Bildfindungs- aggregat (3) , vorzugsweise von oben, in eine

Schiebefassung (21) des AufZeichnungsaggregats (2) im wesentlichen parallel zur Bildträgerebene (7) einschiebbar ist.

9. Kamerasystem nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß Aufzeichnungs- aggregate (2) für unterschiedliches Trägermaterial wie Fotofilm, Rollfilm, Kinofilm, Planfilm, Schmalfilm, Videoband, Compaktdisk, Minidisk, Magnetspeicherplatten (Disketten) identische Hälften einer Schiebefassung (21) bzw. Einsteck¬ kupplung haben, so daß sie mit Bildfindungsaggre- gaten (3) , die eine entsprechende Gegenhälfte der Schiebefassung bzw. Einsteckkupplung besitzen, kompatibel sind.

10. Kamerasystem nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sucherbildbe¬ grenzungsvorrichtung im Sucher jedes Bildfindungs¬ aggregats (3) vorgesehen ist, die beim Einschieben in ein AufZeichnungsaggregat (2) die Sucherbildbe- grenzung auf das Bildfensterformat dieses Auf- zeichnungsaggregats (2) einstellt.