Schraubkruke als Abgabegefäß für mit einem Rührwerk herstell¬ bare pharmazeutische und/oder kosmetische Salben od. dql.
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schraubkruke als Abgabe¬ gefäß mit einem Rührwerk herstellbare pharmazeutische und/oder kosmetische Salben, Pasten, Cremes, Gelen, Emulsio¬ nen od. dgl. mit oder ohne Zusatz von festen Bestandteilen.
In der Apotheke werden Rezepturmischungen von Fetten und Ge¬ len mit anderen Flüssigkeiten, mit oder ohne Zusatz von fe¬ sten Bestandteilen, im allgemeinen von Hand mit sogenanntem Salbenmörser mittels Pistill verrieben und gemischt. Die im Handel angebotenen Salbenmisch- oder -rührmaschinen ahmen dieses Verfahren mehr oder weniger nach. Um homogene Mischun¬ gen zu erzielen, muß die Salbe in mehreren Schritten langsam aufgebaut werden. Die einzelnen Bestandteile sind getrennt abzuwiegen und schrittweise zueinanderzufügen. Werden feste Substanzen zu Beginn der Fertigung nicht ausreichend disper- giert, kann eine nachträgliche Feinbearbeitung mit einer Sal¬ benmühle auch erforderlich werden, um verbliebene Pulverklum¬ pen oder kristalline Bestandteile zu zermahlen.
Die Fertigung erfolgt in weit offenen Gefäßen bei ungehin¬ dertem Luftzutritt. Die Anzahl von Luftkeimen, die gleichzei¬ tig in das Mischgefäß eingebracht werden, ist unverantwort¬ lich groß. Alle benutzten Gerätschaften müssen aufwendig gereinigt -werden, um sie wieder einsatzbereit zu machen. In jedem Fall muß das Mischgut in ein Abgabegefäß umgefüllt wer¬ den.
Abgesehen von den hohen Anschaffungskosten der obenangegebe¬ nen Salbenmisch- und -rührmaschinen ist der Fertigungsvorgang
neben den Vorhereitungs- und Nachhereitungsarbeiten sehr zeit- und damit kostenintensiv.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, hier Abhilfe zu schaffen und vor allem im Bereich kleiner Abgabe¬ mengen, z,B. im Umfang von Rezepturmischungen, eine gute Durchmischung von Salben, Pasten, Cremes, Gelen und Emulsio¬ nen od. dgl. zu ermöglichen und ein Um- bzw. Abfüllen der Re¬ zepturmischungen aus großen offenen Mischgefäßen in kleine Abgabegefäße zu vermeiden.
Gelöst wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch, daß eine als Abgabegefäß ausgebildete Schraubkruke zugleich als Misch¬ gefäß bei der Herstellung von Rezepturmischungen verwendbar ist, dessen auf ein Außengewinde des Krukenkörpers auf¬ schraubbarer Schraubdeckel eine verschließbare Zentralöffnung zur Durchführung der Antriebswelle für ein Rührwerkzeug des Rührwerkes aufweist.
Die Vermischung der Rezepturbestandteile im geschlossenen Sy¬ stem erfolgt unter weitgehendem Luftabschluß. Ein Umfüllen der Salben, Pasten, Cremes, Gelen, Emulsionen od. dgl. von einem großen Mischgefäß in kleine Abgabegefäße entfällt. Das Mischgefäß ist zugleich Abgabegefäß aber auch Aufbewahrungs- gefäß.
Zum Verschließen der Zentralöffnung im Schraubdeckel ist ein an diesem anhängender Verschlußstöpsel vorgesehen.
Erfindungsgemäß können zwei Schraubkruken eingesetzt werden. Bei einem ersten Ausführungsbeispiel ist der Krukenkörper ein Kreiszylinder, dessen dem Außengewinde gegenüberliegendes Ende eine Bodenöffnung und einen Innenring aufweist, und in dem verschiebbar ein Boden angeordnet ist. Somit ist es mög¬ lich, den Inhalt der Schraubkruke nach und nach durch die Zentralöffnung des Schraubdeckels oder durch einen Applikator aus der Schraubkruke herauszudrücken. Im Rahmen der Erfindung
ist es möglich, unterschiedliche Applikatoren mittels einer Clip-Verbindung in der Zentralöffnung des Schraubdeckels zu befestigen.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind den Un¬ teransprüchen 5 bis 14 zu entnehmen. Von Bedeutung ist, daß die Zentralöffnung im Schraubdeckel als Teil einer Clip-Ver¬ bindung zur Befestigung unterschiedlicher Applikatoren ausge¬ bildet sind.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel verjüngen sich der In¬ nenmantel und der Außenmantel des Krukenkörpers vom Außenge¬ winde zum festen Boden hin kegelstumpfartig. Dabei ist die Innenfläche des festen Bodens der Form des Rührwerkzeuges an¬ gepaßt.
Um eine besonders gute Vermischung der Bestandteile der Re¬ zepturmischungen im luftarmen Raum zu gewährleisten, wird für das Rührwerkzeug ein am Ende der Antriebswelle eines dreh¬ zahlregelbaren Elektromotors festlegbarer in die Schraubkruke einführbarer und aus dieser ausführbarer Flügelrührer verwen¬ det, der mit Bereichen versehen ist, die unter Druck an In¬ nenflächen der Schraubkruke anliegen bzw. anlegbar sind.
Im einzelnen weist das Rührwerkzeug halbmondförmig ausgebil¬ dete Rührflügel mit Reibflächen an den beim Rühren nacheilen¬ den Flügelteilen auf, die elastisch an dem Innenmantel des Krukenkörpers anliegen. Die Flügelenden sind so weit in den Mischbereich hineingezogen, daß bei der Rotation des Rühr¬ werkzeuges durch die Trägheit des Mischgutes der Druck der Reibflächen auf den Innenmantel der Schraubkruke erhöht wird. Dabei ist der Abstand zwischen einander gegenüberliegenden Reibflächen im ausgefahrenen Zustand größer als der Durchmes¬ ser der Schraubkruke.
Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 einen Querschnitt durch ein erstes Ausführungs- beispiel der Erfindung entlang der Linie I-I in Fig. 4,
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Schraubdeckel,
Fig. 3 einen Querschnitt durch einen Krukenkörper nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
Fig. 4 einen Querschnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 1 mit Draufsicht auf ein Rührwerkzeug,
Fig. 5 zwei Querschnitte entlang der Linie V-V in Fig. 4,
Fig. 6 Querschnitte durch unterschiedliche Applikatoren und
Fig. 7 schematisch die Darstellung eines Rührwerkes.
Fig. 1 zeigt im Querschnitt eine Schraubkruke 1 mit einem Krukenkörper 2, der als Kreiszylinder ausgebildet ist. Er weist einen Innenmantel 3 mit einem Durchmesser 4 auf. Der obere Bereich des Außenmantels 5 des Krukenkörpers 2 ist mit einem Außengewinde 8 versehen.
Im Boden des Krukenkörpers 2 ist eine Bodenöffnung 6 angeord¬ net, die von einem Innenring 7 umschlossen ist.
Innerhalb des als Kreiszylinder ausgebildeten Krukenkörpers 2 kann ein verschiebbarer Boden 9 gleiten, der eine Innenfläche 11 aufweist und dessen Durchmesser 10 dem Durchmesser 4 des Krukenkörpers entspricht. Der verschiebbare Boden 9 ist leicht gewölbt und weist einen Außenrand 12 auf, der in einen Gleitring 13 übergeht. Der Boden 9 kann ohne Schwierigkeiten
durch die Bodenöffnung 6 nach oben gedrückt werden. Sein Au¬ ßenrand 12 dichtet gegen den Innenmantel 3 des Krukenkörpers 2 ab. Auf das Außengewinde 8 des Krukenkörpers 2 ist ein Schraubdeckel 26 aufgeschraubt, dessen Rand 27 mit einem In¬ nengewinde 28 versehen ist. Der Schraubdeckel 26 ist mit ei¬ ner Zentralöffnung 30 versehen, der einen Innendurchmesser 31 aufweist. Die Zentralöffnung ist durch einen Verschlußstöpsel 32 verschließbar, der eine zentrale Längsöffnung 33 aufweist, durch die eine Elastizität sichergestellt ist. Er ist weiter¬ hin mit einer Griffnase 34 versehen und mittels eines Verbindungsstreifens 35 am Schraubdeckel 26 befestigt. Zwei gegenüberliegende Löcher 23 im unteren Bereich des Krukenkör¬ pers 2 sind für eine Arretierung bzw. Befestigung des Kruken¬ körpers auf einem Gestell 50 vorgesehen.
Fig. 2 zeigt den Querschnitt durch den Schraubdeckel 26, wo¬ bei der Verschlußstöpsel 32 die Zentralöffnung 30 abdichtet.
In Fig. 3 ist ein zweites Ausführungsbeispiel eines Kruken¬ körpers 15 dargestellt. Der Innenmantel 16 und der Außenman¬ tel 18 sind aus herstellungstechnischen Gründen kegelstumpf- artig ausgebildet. Die Verjüngung des Krukenkörpers 15 zum festen Boden 19 hin wird durch den Winkel 22 angedeutet.
Der mittlere Durchmesser des Innenmantels 16 ist mit 17 be¬ zeichnet. Der feste Boden weist eine gewölbte Innenfläche 20 auf. Die Form des Bodens ist dem unteren Flächenbereich des Rührwerkzeuges angepaßt.
Das Außengewinde 21 im oberen Bereich des Außenmantels 18 entspricht dem Innengewinde 28 im Rand 27 des Schraubdeckels 26. Zwei gegenüberliegende Löcher 24 im unteren Bereich des Krukenkörpers 15 sind für eine Arretierung bzw. Befestigung des Krukenkörpers auf einem Gestell 50 vorgesehen.
Fig. 4 zeigt den Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig. 1 mit einer Draufsicht auf das Rührwerkzeug.
Wie die Fig. 1 erkennen läßt, sind zur besseren Erläuterung die Bereiche 37 in der Wandung des Krukenkörpers ausgeschnit¬ ten. Dieses ist durch eine Kreuzschraffierung angedeutet. Diese ausgeschnittenen Bereiche 37 sind auch in Fig. 4 darge¬ stellt, um zu demonstrieren, daß die nacheilenden Flügelteile 59 des Flügelrührers -56 in ausgefahrenem Zustand einen Ab¬ stand 60 zwischen den Reibflächen 58 aufweisen, der größer ist als der Innendurchmesser 4 bzw. der mittlere Durchmesser 17 des Krukenkörpers 2 bzw. 15. Wie gesagt, die ausgeschnit¬ tenen Bereiche 37 sind nur zu Demonstrationszwecken darge¬ stellt.
Der Flügelrührer 56 weist halbmondförmige Rührflügel 57 auf, die in beim Rotieren nacheilenden Flügelteile 59 enden. Die Flügelteile 59 sind soweit in das Krukeninnere zurückgezogen, daß sie bei der Rotation durch die Trägheit des Mischgutes die Reibflächen 58 verstärkt an den Innenwänden 3, 16 der Schraubkruken 1, 14 anpressen.
Fig. 5 zeigt einen Querschnitt entlang der Linie V-V in Fig. 4. Vor allem im Obergangsbereich zwischen der Nabe 62 des Flügelrührers und den Rührflügein 57 ist der Querschnitt nach Art von Luftschraubenprofilen 61 ausgebildet, wodurch das Mischgut beim Vermischen auf die Innenfläche 11 des ver¬ schiebbaren Bodens 9 bzw. die Innenfläche 20 des festen Bo¬ dens 19 gedrückt wird.
In Fig. 1 ist der Flügelrührer 56 im Querschnitt entlang der Linie I-I in Fig. 4 dargestellt. Deutlich ist erkennbar, wie die Reibflächen 58 am Innenmantel 3 des Krukenkörpers 2 an¬ liegen. Der Flügelrührer 56 sitzt am Ende einer Antriebswelle 54, die durch die Zentralöffnung 30 des Schraubdeckels 26 ge¬ führt ist. Infolge der Elastizität der Rührflügel 57 wird der Mischvorgang weder durch die kegelstumpfartige Ausbildung des Innenmantels 16 der Schraubkruke 1, 14 nicht beeinträchtigt.
Die unteren Bereiche 64 des Flügelrührers 56 sind in der Formgebung der Innenfläche 11 bzw. 20 angepaßt. Die oberen Bereiche 63 des Flügelrührers 56 sind der Innenfläche 29 des Schraubdeckels 26 angepaßt.
Fig. 6 zeigt Applikatoren, die entsprechend der Forderung des DAB für die Anwendung von Salben für die erfindungsgemäße Schraubkruke entwickelt worden sind. So zeigt Fig. 6a den Querschnitt geeigneter Applikatoren (Nabeund Ohr 38, Rektum 39, 40 und Vagina 41). Fig. 6e zeigt die Verbindung eines Ap- plikators 42 mit dem Schraubdeckel 26. Die Verbindung ge¬ schieht mittels einer Clip-Verbindung 44. Teil dieser Clip- Verbindung ist die Zentralöffnung 30 im Schraubdeckel 26. Je¬ der Applikator 38 bis 42 weist einen unteren Bereich 45 auf, dessen Durchmesser 46 dem Durchmesser 31 der Zentralöffnung 30 im Schraubdeckel 26 entspricht. Jeder Applikator 38 bis 42 schließt mit einem Endring 47 ab, oberhalb dessen Ein Clip- Wulst 48 angeordnet ist. Der Abstand zwischen dem Endring 47 und dem Clip-Wulst 48 entspricht der Dicke des Schraubdeckels 26.
Fig. 7 zeigt schematisch ein Rührwerk 49, durch welches der Flügelrührer 56 betrieben werden kann. Auf einer Standplatte 51 steht ein Ständer 52, an welchem ein drehzahlregelbarer Elektromotor 53 angebracht ist. Dieser kann mittels eines Handgriffes 55 in an sich bekannter Weise auf und ab bewegt werden, wie dieses der Doppelpfeil neben dem Handgriff 53 an¬ deutet. An das Ende der Antriebswelle 54 ist der beschrieben Flügelrührer 56 angeschlossen.
Die Schraubkruke 1 mit Schraubdeckel 26 ist nur angedeutet.
Der Rührvorgang kann erfolgen während die Bedienungsperson die Schraubkruke 1, 14 in der Hand hält und diese langsam, relativ zum nicht dargestellten Flügelrührer, auf und ab be¬ wegt.
Ohne am Kern der Erfindung etwas zu ändern, können die Schraubkruken auch auf einem Gestell 50 befestigt sein und der Elektromotor 53 mit Hilfe des Handgriffes 55 oder automa¬ tisch auf und ab geführt werden.
Nach Beendigung des Rührvorganges wird der Schraubdeckel 26 von der Schraubkruke 1, 14 abgeschraubt. Dann kann entweder die Antriebswelle 54 aus dem Spannfutter des Elektromotors 53 gelockert und der Schraubdeckel so von der Antriebswelle 54 entfernt werden. Es ist aber auch möglich, den Flügelrührer 56 vom Ende der Antriebswelle 54 zu lösen, um den Deckel 26 von der Antriebswelle 54 abzuziehen.
Nach dem Rührvorgang wird die Zentralöffnung 30 des Schraub¬ deckels entweder durch den Verschlußstöpsel 32 verschlossen, oder es wird schon jetzt einer der in Fig. 6 dargestellten Applikatoren in die Zentralöffnung 30 eingeführt und mit ei¬ ner Verschlußkappe 43 verschlossen. Die Applikatoren rasten so fest im Schraubdeckel, daß sie bei der Applikation von Salben nicht verrutschen aber bei Bedarf leicht auszuwechseln sind.
Die Schraubkruken können aus jedem beliebigen an sich bekann¬ ten Material hergestellt sein. Die Flügelrührer können aus Federstahl oder aus Nylon bestehen. Beide Materialien lassen eine elastische Verformung zu.
Wenn das Misch- bzw. Äbgabegefäß auf einem Gestell 50 unter¬ halb des Elektromotors 53 befestigt ist, kann die Hubbewegung für den Flügelrührer 56 vom Anschlag an der Innenfläche 29 des Schraubdeckels 26 bis zum Anschlag an der Innenfläche 11 bzw. 20 des Bodens der Schraubkruke durchgeführt werden. Ohne am Kern der Erfindung etwas zu ändern kann diese Relativbewe¬ gung zwischen der Schraubkruke 1, 14 und dem Flügelrührer 56 bei feststehendem Elektromotor 53 auch von Hand vorgenommen werden.
Besonders vorteilhaft sind die beim Rührvorgang auf- und ab¬ steigenden Reibflächen 58 am Ende der Rührflügel 57, die we¬ gen des größeren Abstandes 60 und der halbmondförmigen Flü¬ gelkrümmung unter Spannung gehalten und an die Innenmäntel der Krukenkörper angepreßt werden und in Abhängigkeit von der Rotationsgeschwindigkeit, wegen der besonderen Ausführung der Flügelenden, den Reibdruck selbst verstärken.
In Verbindung mit der Erfindung können Schraubkruken 1, 14 mit Volumina von 10, 20, 30, 50, 75, 100, 150, 200, 250, 300 bzw. 500 ml zum Einsatz kommen.
Von Vorteil ist, daß bei der Rotation des Flügelrührers die Reibflächen 58, 63, 64 infolge des Reibdrucks in engem Kon¬ takt mit den Innenflächen der Schraubkruke kommen. Hierdurch ist es möglich, auch extrem zähviskose Beimengungen zu erfas¬ sen und im Mischgut homogen zu verteilen.
Die elliptische Verbreiterung der Nabe 62 im Bereich des Flü¬ gelrührers 56 und die Ausbildung des Querschnitts dieser Be¬ reiche als Luftschraubenprofile 61 erzeugt nach Art einer Propellerwirkung einen Schub nach unten, wodurch eine schnel¬ lere Verteilung des Mischgutes erreicht wird. Grobflockige Pulver und feinkristalline Bestandteile werden zwischen den Reibflächen und den Innenflächen des Krukenkörpers zerrieben und können somit fein dispers in der Mischung verteilt wer¬ den. Zur Dispersation fester Bestandteile sind Drehzahlen bis zu 2.000 U/min zweckmäßig, während beim Mischen und Emulgie- ren 100 bis 500 U/min ausreichend sind.
Die Erfindung läßt es zu, daß in der Rühr- bzw. Mischvorrich¬ tung nach Maßgabe der zu mischenden Substanzen (z.B. Pulver oder festteilfreie Salbenmischungen) auch anders geformte Rührwerkzeuge eingesetzt werden.
Die Erfindung läßt es zu, daß bei der Anfertigung bspw. einer Salbe meist alle Bestandteile gleichzeitig in die Kruke ein-
gewogen werden können. Im allgemeinen werden in Abhängigkeit von der eingestellten Drehzahl des Elektromotors 53 in weni¬ ger als einer Minute äußerst homogene Mischergebnisse er¬ zielt.
Vornehmlich bei Abgabegefäßen mit verschiebbarem Boden kann nach Einfüllen der Rezepturbestandteile durch Hochschieben des Bodens die Luft so weit verdrängt werden, daß eine ikro- bielle Verunreinigung sowie unerwünschte Lufteinschlüsse und Luftoxidation weitgehend ausgeschlossen werden. Annähernd gleiche Verhältnisse sind gegeben, wenn die Größe der Kruke mit festem Boden der Menge des Mischgutes angepaßt wird. Für die Anfertigung von Rezepturen werden mit beiden Kruken AMP- Richtlinien erfüllt.
Die Zubereitung einer Salbe im geschlossenen, luftarmen Sy¬ stem führt zu besseren Haltbarkeitsergebnissen als die her¬ kömmliche Fertigungsmethode.
Nach Beendigung des Rühr- und Mischvorganges wird der Flügel¬ rührer entnommen. Das Mischgefäß wird durch den Schraubdeckel 26 verschlossen. Falls erforderlich, kann ein Applikator ein¬ gesetzt werden. Sonst wird der Verschlußstöpsel 32 in die Zentralöffnung 30 eingedrückt, wonach die Rezepturmischung abgabebereit ist.
Erfindungsgemäß kann durch Reduzierung von Arbeitsschritten und einer wesentlichen Verkürzung des Mischvorganges erheb¬ lich Zeit eingespart werden. Dabei ist das Rührwerkzeug 56 das einzige Arbeitsgerät, welches gereinigt werden muß.
Bei der Wahl des Abgabegefäßes mit verschiebbarem Boden 9 hat der Verbraucher zwei Möglichkeiten das Mischgut zu entnehmen:
1. Der Verbraucher kann, wie bei den derzeit im Einsatz be¬ findlichen Kruken und dem Abgabegefäß mit festem Boden den Schraubdeckel entfernen und das Mischgut entnehmen oder
2. der Verbraucher öffnet den Stöpsel am Schraubdeckel und schiebt mit leichtem Druck auf den Bodenkolben das Mischgut durch die Zentralöffnung im Schraubdeckel bzw. durch einen Applikator.
Diese Möglichkeit vermeidet eine nachträgliche Kontamination des Mischgutes mit Luftkeimen aber auch die so oft beobach¬ tete Veränderung der Mischgutoberfläche durch Luftoxidation oder Austrocknung während der Lagerung.
Bei der Wahl des Abgabegefäßes mit verschiebbarem Boden 9 werden Haltbarkeitsergebnisse erreicht, die sonst nur mit der DAB-geforderten, flexiblen Metalltube erzielt werden können.