Z un und Vorrichtung zum verbinden von Zaunmatten
Beschreibung: Die Erfindung betrifft einen Zaun und eine Vorrichtung zum Umformen eines Zaunverbinders.
Integraler Bestandteil moderner Zaunanlagen sind immer häufiger Stahlgittermatten, bestehend aus kreuzweise angeordneten, miteinander an den Kreuzpunkten verschweißten Horizontal- und Vertikalstäben, die endlos aneinandergereiht und an Pfosten befestigt, eine Zaunanlage bilden. Die Matten können verzinkt oder zusätzlich auch mit Kunststoff beschichtet sein und weisen anwendungsspezifisch unterschiedliche
Maschengröße auf. Die Stahlgittermatten sind problemlos herstellbar und im Prinzip auch einfach zu Zaunanlagen montierbar.
Das größte Problem für einen optisch ansprechenden Zaun bilden die Mattenverbinder an den Stoßstellen zwischen zwei Stahlgittermatten.
Es sind drei prinzipielle Arten von Verbindern für Stahlgittermatten bekannt. Sehr häufig werden die
Stahlgittermatten vor Zaunpfählen, die im Boden verankert sind, aneinandergestoßen und dort am Zaunpfahl fixiert.
Diese Fixierung erfolgt durch eingeklemmte Deckleisten oder spezielle Laschen, die an den Zaunpfosten geschraubt werden; entsprechende Beispiele sind in den DE-
Offenlegungsschriften 19 06 391,
24 19 636, 30 29 712, 29 03 774, 38 24 721 beschrieben.
Eine grazilere Form haben spezielle aus den Drahtgittern selbst geformte Pfosten, die auf kurzen Stützen ruhen. Derartige integrale Zaunpfähle bedürfen aber ebenso wie die Verbinder gemäß den DE-Offenlegungsschriften 24 12 381, 26 45 905, 25 34 767 spezieller Klemmlaschen, die zwei jeweils benachbarte Vertikalstäbe von vorn und hinten umschließen und durch eine zentrale Schraube miteinander verbunden sind.
Aus der Praxis ist weiterhin eine Klemmverbindung bekannt, bei der unter Aussparung der Vertikalstäbe eine die Horizontalstäbe auf gleicher Höhe liegender, aneinanderstoßender Stahlgittermatten formschlüssig umgreifen, nachdem sie durch eine Klemmzange umgeformt wurden.
Alle diese Systeme haben einen Nachteil. Soweit Zaunpfosten verwendet werden, bedarf es einer äußerst exakten Vermessung und Positionierung der Zaunpfosten, damit die Gittermatten mit ihren vorgefertigten Längen genau vor den Zaunpfosten enden, um dort miteinander verbunden zu werden. Dies bedeutet einen sehr hohen Montageaufwand, weil die Pfosten unabhängig vom Gelände äußerst exakt zu setzen sind. In vielen Fällen lassen sich aber diese Zaunpfosten- Abstände nicht einhalten, wenn zum Beispiel steiniger Boden oder ähnliches als Hindernis auftritt. Der Verbinder von Horizontalstäben kann sich aufgrund Eigenlast der Matten und weiterer ungewollter Belastung, zum Beispiel durch eine den Zaun übersteigende Person, verbiegen. Aus diesem Grunde wird diese Verbindung nur bei
Matten mit horizontalen Doppelstäben oder verstärkten
Horizontalprofilen angewendet.
Auch die durch Schrauben verbundenen metallenen Doppellaschen haben Nachteile. Zum einen ist eine genaue Ausrichtung des Zaunes erforderlich, insbesondere ein exakter Abstand der zu verbindenden Vertikalstäbe zueinander, da diese Metallplättchen vorgeformt sind und ein Halt des Zaunverbinders sich nur dann ergibt, wenn sowohl die Lasche als auch die Vertikalstäbe entsprechend ausgerichtet sind. Die Schraube läßt zudem bestimmte Reibkräfte als Haltekräfte zu und die Verbindung ist zudem leicht auseinander zu schrauben.
Im übrigen geht der Trend zu immer leichteren, zumindestens graziler aussehenden Zäunen mit gleich dimensionierten Horizontal- und Vertikalstäben, bei denen eine klobige Mattenverbindung störend wirken würde.
Aus der DE-U-19 84 294 sind für aus zick-zack-förmig gebogenen, in den Knickpunkten aneinanderstoßenden, Profilen zusammengesetzte Zäune mit U-förmigen Verbindern für die Stoßstellen der Profile bekannt, die nach 0- förmiger Verformung ein Innenprofil haben, das genau der Umhüllenden der beiden zu verbindenden Profile entspricht. Verbinder für Vertikalstäbe von Stahlgittermatten oder eine Bemessungsregel für derartige Verbinder sind nicht offenbart.
Aus einem "elkosta-Prospekt" 8.80/25-A-Do sind Runddrahtklammern aus Edelstahl zum Umringen von Maschendrähten mit Hilfe einer speziellen Drahtklammerzange bekannt.
Schließlich ist in der FR-PS 774948 eine Zange zum Zusammendrücken eines Kreuzverbinders mit Enden u-förmigen
Querschnittes für orthogonal zueinander ausgerichtete einzelne Stäbe, die gemeinsam einen Kreuzpunkt bilden, beschrieben. Die Zangenhebel sind in einem ersten Gelenk miteinander verbunden und weisen je ein zweites Gelenk auf, an denen Spreizhebel einerseits schwenkbar gelagert sind. Die Spreizhebel weisen an ihren anderen Enden Backen auf, die im Schließzustand eine O-förmige Öffnung - entsprechend dem kreisförmigen Umfang eines Endes des Kreuzverbinders - aufweisen und um ein unterhalb der Backen gelegenes gemeinsames Gelenk beider Spreizhebel schwenkbar sind. Im
Öffnungszustand klaffen die Backen auch an ihrer Unterseite weit auseinander. Der Kreuzverbinder kann in den Backen während des Klemmvorganges nur in Sollposition gehalten werden, weil in Backenmitte, quer zur Zangenöffnung, eine sich über die Gesamtbackentiefe erstreckende Nut eingelassen ist, in denen die im aktuellen Klemmvorgang nicht umzuformenden Enden des Kreuzverbinders ruhen. Ohne diese Justiernut für die speziell geformten Kreuzverbinder wäre die Handhabung der Zange sehr umständlich.
Von daher liegt der Erfindung das Problem zugrunde, eine kaum wahrnehmbare.Mattenverbindung für Zäune vorzuschlagen, die unabhängig ist von dem Rastermaß in dem die Zaunpfähle angeordnet werden, möglichst einfach montiert werden kann und gegen unbeabsichtigtes Lösen gesichert ist. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, geeignetes Werkzeug für die Zaunmontage vorzuschlagen.
Das Problem wird erfindungsgemäß durch die Ansprüche 1 und 8 gelöst. Vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen erfaßt.
Derartige Blechklemmen zur Zaunmattenverbindung können unmittelbar oberhalb und unmittelbar unterhalb zweier versetzter Horizontalstäbe an den Vertikalstäben angeordnet sein. Dies verhindert ein vertikales Verschieben der Stahlgittermatten gegeneinander.
Eleganter wirkt noch die Lösung für die Zaunverbindung, wenn die Stahlgittermatten aus Stabilitätsgründen in horizontaler Richtung verlaufende Sicken in mindestens einer oder mehreren Maschen der Stahlgittermatte aufweisen. Dann kann im Bereich der Sicke eine dieser Blechklemmen angeordnet werden, während die zweite auf dem vertikal verlaufenden Teil der Stahlgittermatte angeordnet wird. Dadurch ergibt sich eine sichere Verbindung benachbarter Vertikalstäbe in zwei Achsen der Stahlgittermatte, so daß diese unverrückbar nebeneinander liegen.
Eine derartige einfache Verbindung zweier nebeneinander liegender Vertikalstäbe benachbarter Stahlgittermatten ergibt ein graziles Zaun-Bauwerk. Die Verbindung sollte sinnvoller Weise außerhalb des Bereiches eines Zaunpfostens erfolgen, da dort genügend Platz ist, um ein Werkzeug für die Montage der Zaunverbinder anzusetzen. Außerdem kann die Matte einfacher an einem Horizontal- oder Vertikalstab mit dem Pfosten vormontiert werden, wenn die Verbindung zweier Stahlgittermatten nicht vor dem Pfosten liegt und der Abstand der Zaunpfosten sowie deren Fundamente voneinander müssen nicht Zentimetergenau vor der Zaunmontage festgelegt sein.
Eine weitere Rutschsicherung gegen das vertikale Verschieben zweier Stahlgittermatten ergibt sich, wenn die
zu verbindenden Vertikalstäbe mit einer Kunststoffbeschichtung versehen sind, weil dann der Reibbeiwert zwischen Stab und Verbinder wesentlich höher ist.
Ein für den erfindungsgemäßen Zaun verwendbarer Zaunverbinder besteht aus einem C-förmigen Blechteil, dessen Abmessungen im wesentlichen durch die Dicke der zu verbindenden Stäbe und der Blechdicke bestimmt werden, wobei die Länge des Zaunverbinders mehr als die doppelte Dicke des Vertikalstabes betragen sollte, damit eine winkelgetreue Umformung des Zaunverbinders möglich ist und dieser während des Umformens nicht verdrillt wird. Aus Gründen der Dauerhaftigkeit wird für einen derartigen Zaunverbinder als Material Edelstahl bevorzugt.
In Ergänzung der Erfindung wird auch vorgeschlagen, eine spezielle Hebelzange für das Umformen der Zaunverbinder zu verwenden. Eine derartige langstielige Hebelzange mit Backen die eine gemeinsame Innenkontur aufweisen, die dem fertigen, angebrachten Zaunverbinder entspricht, weist - wie für sich bekannt - drei Gelenke auf, um eine große Kraftverstärkung mit den zwischen den Gelenken liegenden Spreizhebeln zu erzielen. Die maximale Backenöffnung entspricht der Breite der C-förmigen Blechklemme zuzüglich Fertigungstoleranz. Bei geöffneter Zange kreuzen sich die zangeneinwärts liegenden Teile der Backen, so daß sie ein Widerlager und eine Begrenzung für die Einlegetiefe der Blechklemmen bilden. Diese Form der Backen, der Zange und eine geeignete Wahl der Hebellängen läßt ein dosiertes und exaktes Zudrücken der C-förmigen Blechklemme in eine O-Form zu. Um auch werkzeugseitig kein Verkanten oder Verdrillen
der Blechklemme zuzulassen, ist jede Backe der Hebelzange mehrfach in dem direkt unterhalb des Widerlagers angeordnete Backengelenk gelagert, so daß sich auch die Backen relativ zum Gelenk nicht verdrehen können.
Anhand schematischer Zeichnungen sollen die Elemente der Erfindung an Ausführungsbeispielen erläutert werden. Es zeigen:
Figur 1 eine Zaunverbindung neben einem Pfosten, Figur 2 eine Zaunverbindung im Vertikalschnitt durch eine zweite Art der Stahlgittermatten, Figur 3 das Ansetzen eines Werkzeuges zum Verbinden zweier Vertikalstäbe benachbarter
Stahlgittermatten.
In Figur 1 ist ein Zaunpfosten 10 dargestellt, an dem mittels Halter 11 eine Stahlgittermatte befestigt ist. Die Stahlgittermatte endet in der geschlossenen Randmasche 3 mit dem Vertikalstab 7. An diese Randmasche soll eine weitere Stahlgittermatte, bestehend aus maschenbildenden, kreuzweise angeordneten, an den Kreuzungspunkten miteinander verschweißten Horizontalstäben 1, 4, 5 und Vertikalstäben 2, 6 angereiht werden, die ihrerseits geschlossene Randmaschen 3 haben. Durch zwei als Blechklemmen ausgebildete Zaunverbinder 8, 9 werden die beiden Vertikalstäbe 6, 7 umschlossen und sicher gehalten. Dabei ruht der Verbinder 9 unmittelbar unter dem Horizontalstab 1, der Verbinder 8 unmittelbar über dem Horizontalstab 5, so daß ein Versetzen der beiden Randmaschen 3 in vertikaler Richtung unmöglich wird.
Figur 2 zeigt im vertikalen Schnitt durch eine Verbindungsstelle zweier Stahlgittermatten einen Vertikalstab 12 mit Horizontalstäben 13, wobei der Vertikalstab 12 so gebogen ist, daß sich eine Sicke 14 ausbildet. Diese Sicke 14 wird ausgenutzt, um einen
Verbinder 30 im Bereich dieser Sicke anzuordnen, während ein zweiter Verbinder 31 in dem vertikalen Teil der Stahlgittermatte außerhalb der Sicke 14 angeordnet ist. Dadurch ergibt sich quasi eine zweiachsige Sicherung der Stahlgittermatten gegen Vertikalverschiebung. Eine Horizontalverschiebung ist bei einer Anordnung der Verbinder 30,31 um die Vertikalstäbe 12 sowieso nicht möglich.
Figur 3 zeigt den Kopf einer Hebelzange, bestehend aus den Hebeln 24, 25 die an den Hebelköpfen 26, 27 durch das Gelenk 23 miteinander verbunden sind. In weiteren Spreizgelenken 21, 22 sind Spreizhebel 19, 20 schwenkbar gelagert. An den Enden der Spreizhebel 19, 20 sind die eigentlichen Werkzeugbacken 15, 16 angebracht, zum Beispiel durch Löten. Diese Backen 15, 16 sind wiederum an ihren, ein Auflager für die Basis der Blechklemme 9 bildenden, sich überschneidenden, unteren Enden 28, 29 durch ein Backengelenk 18 verbunden. Dabei ist jede Backe 15, 16 mindestens zweifach in dem Backengelenk 18 gelagert, um ein Verdrillen der Backen gegeneinander zu verhindern. Die Backen sind in geöffnetem Zustand gezeichnet. In die Backen wurde ein Zaunverbinder 9 mit der dargestellten Position eingelegt, der dort unter leichter Vorspannung der Backen gehalten und um die Vertikalstäbe 6, 7 analog der
Darstellung in Figur 1 geschoben wurde. Nachdem die dargestellte Lage des Zaunverbinders 9 erreicht ist, können
die Backen 15, 16 mit Hilfe der Hebel 24, 25 zusammengedrückt werden, so daß sich die Schenkel der Zaunverbinder 9 um die Vertikalstäbe 6, 7 schließen.
Andere Ausformungen der Blechklemmen oder des Werkzeuges, um den Zaunverbinder umzuformen, sind möglich, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.