Titel : Deformationsgeschoß, damit ausgerüstete
Munition, sowie Verfahren zur Herstellung des Geschosses
B e s c h r e i b u n g
Die Erfindung betrifft ein Deformationsgeschoß mit einem einstückig aus zäh-deformierbarem Material bestehenden Ge¬ schoßkörper, der einen hinteren, allgemein zylindrischen Führungsteil und einen vorderen, sich zur Geschoßspitze verjüngenden Kopfteil aufweist, und mit einer Füllung aus einem leicht verformbaren Spreizmittel, die in einem zur Geschoßachse konzentrischen, an der Geschoßspitze offenen Hohlraum des Kopfteils angeordnet ist und beim Aufprall de Geschosses das Aufreißen und Aufspreizen der den Hohlraum umgebenden Wandung des Kopfteils bewirkt.
Derartige Deformationsgeschosse werden hauptsächlich für Jagdzwecke verwendet, und ihre Wirkung besteht darin, daß durch das beim Einschlag des Geschosses in tierisches Ge¬ webe erfolgende pilzartige Aufspreizen des Geschoßkopfes
eine starke Vergrößerung des Einschußkanals und eine dami verbundene vermehrte Schockwirkung auftritt, die zur ra¬ schen Tötung des Tieres führt. Dabei soll jedoch, im Gegen satz zu sogenannten Zerlegungsgeschossen, das Geschoß sei¬ nen Zusammenhang behalten und keine Splitterwirkung verur¬ sachen, sondern unter Bildung eines gegenüber dem Einschu loch vergrößerten Ausschußloches wieder aus dem Tierkörpe austreten.
Aus DE-OS 22 28 733 ist ein Jagdgeschoß der eingangs ge¬ nannten Art bekannt, dessen Geschoßkörper, abgesehen von der in einer zylindrischen Bohrung der Geschoßspitze ange ordneten Spreizmittelfüllung, aus massivem Tombak besteht. Das Tombakmaterial kann dabei genügend hart ausgebildet sein um auf einer Drehmaschine bearbeitet zu werden, und um Ablagerungen im Lauf der Waffe zu reduzieren. Bei ent¬ sprechend hartem Material ist aber die Anpassung an die I nenkontur des Laufes schlecht, wodurch die innenballisti¬ schen Eigenschaften des Geschosses beeinträchtigt werden. Außerdem stellt bei diesem Geschoß die Spreizmittelfüllun die sich nach dem Öffnen der Geschoßspitze unvermeidlich Tierkörper verteilt, immer noch einen unerwünscht hohen Teil der Gesamtmasse des Geschosses dar.
Aus DE-OS 36 38 721 ist ein Deformationsgeschoß bekannt, dessen Geschoßkörper eine von der Spitze bis zum ebenen G schoßboden durchgehende Ausnehmung hat, in der ein hinter Kern aus Blei und ein vorderer Kern aus Blei oder einem nicht-bleihaltigen Material angeordnet sind. Ein den hint ren Kern umgebender Innenmantel ist mit dem Außenmantel durch mindestens eine Eindrückung verhakt und soll verhin dern, daß der hintere Kern beim Aufprall des Geschosses nach vorne herausgeschleudert wird. Es erscheint jedoch fraglich, daß eine formschlüssige Verhakung dieser Art de beim Geschoßaufprall auftretenden Kräften standhalten und
den hinteren Bleikern festhalten kann. Es ist vielmehr ein weitgehend völlige Zerlegung dieses Geschosses zu erwarten
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Deformations Jagdgeschoß der eingangs genannten Art so auszubilden, daß es verbesserte innenballistische Eigenschaften aufweist un daß bei guter Deformationswirkung der Zusammenhalt des größten Teils der Geschoßmasse gewährleistet bleibt.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung soll auch ein Ver¬ fahren zur Herstellung eines Geschosses dieser Art geschaf fen werden, welches es ermöglicht, dem Geschoß präzise vor programmierte und an die Stärke der mit dem Geschoß verwen deten Treibladung anpaßbare innen- und zielballistische Ei genschaften zu verleihen.
Zur Lösung der Aufgabe ist Gegenstand der Erfindung ein De formationsgeschoß der eingangs genannten Art, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß der Führungsteil des Ge¬ schoßkörpers einen zur Geschoßachse konzentrischen Hohl¬ raum aufweist, in dem eine Füllung aus Schwermetall ange¬ ordnet ist, und daß die Hohlräume des Kopfteils und des Führungsteils durch eine mit dem Geschoßkörper einstückige Trennwand getrennt sind.
Durch die Anordnung einer Füllung aus Schwermetall, insbe¬ sondere Blei, wird erreicht, daß der Führungsteil des Ge¬ schosses eine wesentlich günstigere Querelastizität zur An passung an den Lauf der Waffe aufweist als der vorbekannte Führungsteil aus massivem Tombak, wobei aber die einstücki aus dem Geschoßkörper gebildete Trennwand jedes Austreten der Schwermetallfüllung nach vorne beim Geschoßaufprall mi Sicherheit verhindert.
Vorzugsweise weist die Trennwand eine zur Geschoßspitze hi konkave oder hohlkegelförmige Form und zum Geschoßheck hin
eine konvexe oder kegelförmig vorspringende Form auf. Dies Formgebung der Trennwand bewirkt, daß auch die Trennwand selbst eine gewisse Querelastizität beibehält und keine we sentliche Querversteifung des Geschoßkörpers bewirkt. Das Geschoß weist deshalb sehr günstige innenballistische Ei¬ genschaften auf.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die hohlkegelige oder konkave Kontur der Trennwand stetig in eine entsprechend ogival gewölbte Innenkontur des Hohlraums des Kopfteils übergeht, wobei diese Innenkontur zusammen mit einer eben¬ falls vorzugsweise ogivalen Außenkontur des Kopfteils die Abnahme der Wandstärke des Kopfteils zur Geschoßspitze hin bestimmt. In vorteilhafter Weitergestaltung der Erfindung kann dabei die Wandstärke des Kopfteils, und damit das Vo¬ lumen der im Kopfteil untergebrachten Spreizmittelflüllung an die beabsichtigte Zielballistik des Geschosses, d.h. an die Stärke der mit dem Geschoß verwendeten Treibladung an¬ gepaßt werden, so daß mit dem Geschoß versehene Munitions¬ einheiten, die gleiches Kaliber, aber unterschiedliche Treibladungen haben, entsprechend unterschiedlich bemessen Wandstärken im Kopfteil des Geschosses aufweisen können.
Das erfindungsgemäß bevorzugte Verfahren zur Herstellung des Geschosses besteht darin, daß auf einer Drehmaschine aus einem Vollmaterial aus Harttombak zunächst der hinter Hohlraum des Geschoßführungsteils als zylindrische, nach hinten offene Bohrung unter Ausbildung der kegelig oder konvex vorspringenden Rückfläche der Trennwand, herausge¬ dreht und gleichzeitig die gesamte Außenfläche des Werk¬ stücks auf volle Geschoßlänge zylindrisch und exakt koaxi zu dem Hohlraum bearbeitet wird. Anschließend wird der vo dere Hohlraum mit ogivaler Innenkontur und die entspreche kegelig oder konkav ausgehöhlte Vorderfläche der Trennwan durch Drehen hergestellt. Man erhält so eine zylindrische Vorform des Geschoßkörpers. Nach Einfüllen der Spreizmit-
telfüllung und Schwermetallfüllung in den vorderen und hin teren Hohlraum wird der Kopfteil des Geschoßkörpers durch radiale Kaltverformung zur ogivalen Geschoßspitze umgebil¬ det, während im Bereich des Geschoßhecks ebenfalls eine ra diale Kaltverformung der Wandung des Geschoßkörpers zum teilweisen oder vollständigen Verschließen des bleigefüll¬ ten Hohlraums erfolgen kann.
Die Bearbeitung des Geschoßkörpers kann vorzugsweise auf einer mehrstufigen computergesteuerten Drehmaschine (CNC- Drehmaschine) erfolgen, so daß nacheinander durchzuführend Bearbeitungsvorgänge, wie das Drehen des hintern und dann des vorderen Hohlraums, die Produktionszeit nicht verlän¬ gern.
Gemäß einer alternativen Ausfuhrungsform des erfindungsge¬ mäßen Verfahrens wird die zylindrische Vorform des Ge¬ schoßkörpers durch mehrstufige Kaltumformung, d.h. Flie߬ pressen einer Ronde aus Harttombak hergestellt.
Ausfuhrungsformen der Erfindung werden anhand der Zeichnun gen näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch ein erfindungsgemäßes Ge schoß.
Fig. 2 einen Längsschnitt durch das beim Aufprall defor¬ mierte Geschoß.
Fig. 3 und 4 einen Längsschnitt und eine Draufsicht auf den durch Drehen hergestellten Geschoßkörper vor dem Ein¬ bringen der Füllungen.
Fig. 5 und 6 Längsschnitte durch zwei weitere Ausfüh- rungsformen des erfindungsgemäßen Geschosses.
Fig. 7 eine schematische Darstellung der verschiedenen Bearbeitungsstufen bei der spanenden Herstellung der zylin drischen Vorform des Geschoßkörpers.
Fig. 8 eine entsprechende Darstellung der Bearbeitungs¬ stufen bei der spanlosen Herstellung des Geschoßkörpers durch Kaltumformung.
Das in Fig. 1 dargestellte Geschoß weist einen Geschoßkör per 1 auf, der einstückig aus Harttombak durch Drehen und anschließendes Kaltverformen hergestellt ist. Der Ge¬ schoßkörper 1 bildet über die Länge 1 einen Führungsteil 3 mit zylindrischer Außenfläche, daran nach hinten an¬ schließend ein Geschoßheck, das kegelig oder stumpfkegeli ausgeführt sein kann, sowie nach vorne anschließend einen Geschoßkopf mit ogivaler Außenkontur, der einen zur Ge¬ schoßspitze hin offenen Hohlraum umschließt, in welchem eine Füllung 7 aus einem Spreizmittel, vorzugsweise aus u giftigem Feinzinn angeordnet ist, die auch die abgerundet Geschoßspitze 9 bildet. Im Bereich des Führungsteils 3 ha der Geschoßkörper einen zylindrischen Hohlraum, der mit einer Füllung 11 aus Schwermetall, z.B. Hartblei, ausge¬ füllt ist.
Der vordere und hintere Hohlraum des Geschoßkörpers 1 sin durch eine Trennwand 13 voneinander getrennt, die einstük kig mit dem Geschoßkörper 1 zusammenhängt und derart ge¬ formt ist, daß sie zum Geschoßheck hin ogival-konvex oder kegelförmig vorspringend und zur Geschoßspitze hin ogival konkav oder hohlkegelförmig ausgehöhlt ist. In Fig. 1 ist eine auf beiden Seiten ogival gewölbte Form der Trennwand 13 dargestellt. Dabei liegt der Übergangsbereich 15, in welchem die Trennwand 13 in die Umfangswandung des Ge¬ schoßkörpers 1 übergeht, in Axialrichtung weiter vorne al der Mittelpunkt der Vorderfläche der Trennwand 13. Dies b deutet, daß jeder an beliebiger Stelle durch den Ge-
schoßkörper 1 und die Trennwand 13 gelegte Radialschnitt ringförmig, d.h. nicht massiv ist. Auf diese Weise ist die Trennwand 13 in Radialrichtung elastisch verformbar, was zusammen mit der Verformbarkeit der Füllungen 7 und 11 zu einer guten Verformbarkeit und Anpassungsfähigkeit bei der Einpressung des Geschosses in den Lauf der Waffe, und dami hervorragende innenbalistische Eigenschaften zur Folge hat Gleichzeitig wird durch die gewölbte Form der Trennwand 13 erreicht, daß sie beim Aufprall des Geschosses den von der Bleifüllung 11 ausgeübten Verzögerungskräften widerstehen kann, so daß ein Aufreißen der Trennwand 13 und ein Austre ten der Bleifüllung 11 mit Sicherheit vermieden wird.
Bei der Ausfuhrungsform nach Fig. 1 liegt der Übergangsbe¬ reich 14 der Trennwand 13 in die Umfangswandung des Ge¬ schoßkörpers 1 etwa dort, wo der zylindrische Führungsteil 3 in den Geschoßkopf übergeht. Je nach der gewünschten Mas senverteilung der Füllungen 7 und 11 kann die Trennwand 13 aber auch weiter vorne oder weiter hinten am Geschoßkörper 1 ausgebildet werden, wobei trotzdem die durch die Form de Trennwand 13 gewährleistete Laufanpassung des Geschosses gewährleistet bleibt.
Die Umfangswandung 2 des Geschoßkörpers 1 im Bereich des Geschoßkopfes hat eine zur Geschoßspitze hin kontinuierlic abnehmende Wanddicke, und zwar mit einer ogivalen Innenkon tur 2a. An der Innenseite der Umfangswandung 2 sind an meh reren, z.B. vier über den Umfang verteilten Stellen Nuten angebracht, die beim Aufprall des Geschosses auf ein Ziel als Sollbruchstellen wirken, an denen durch die sich ver¬ formende Füllung 7 die Umfangswandung 2 aufgerissen wird. Dieses erwünschte Verformungsverhalten beim Zielaufprall hängt einerseits von der Dicke und Formgebung der Umfangs¬ wandung 2 und andererseits von der Aufprallgeschwindigkeit des Geschosses ab, die wiederum von der Stärke der verwen¬ deten Treibladung bestimmt wird. Erfindungsgemäß kann durc
Vorgabe unterschiedlicher Innenkonturen 2a der Wandung 2 die Zielbalistik des Geschosses an die Stärke der verwende ten Treibladung angepaßt werden. Auf einem Schriftfeld 15 an der Geschoßaußenseite können Angaben nicht nur über das Kaliber, sondern auch über die Art der Treibladung, für di das Geschoß optimiert wurde, angebracht werden.
Fig. 2 zeigt schematisch die beim Aufprall des Geschosses nach Fig. 1 auftretende Verformung. Durch die radial expa dierende Spreizmittelfüllung 7 ist die Umfangswandung 2 d Geschoßspitze jeweils an den Nuten 4 aufgerissen und die dabei entstehenden Segmente oder Fahnen haben sich nach außen in Form von "Widderhörnern11 2b aufgerollt. Die (hie hohlkegelförmig dargestellte) Trennwand 13 ist intakt geblieben, so daß die Bleifüllung 11 völlig umschlossen bleibt.
Fig. 3 zeigt den halbfertigen Geschoßkörper 1 in der Form, wie er durch Drehen aus einem Tombak-Stabmaterial auf ein vorzugsweise computergesteuerten Drehmaschine hergestellt wird. Hierbei wird in einem ersten Arbeitsschritt der Hohlraum 10 des Führungsteils 3 herausgedreht und gleichzeitig damit die Außenfläche des gesamten Geschoßkö pers 1 bearbeitet, so daß eine exakte Konzentrizität der Außenfläche 3a und der Innenfläche 10a gewährleistet ist. Gleichzeitig wird auch die hintere Fläche 13a der Trennwa 13 ausgebildet, wobei diese kegelförmig oder ogival-konv verlaufen kann. Diese Bearbeitung erfolgt vorzugsweise in der Hauptspindel einer CNC-Drehmaschine, und zwar vorzugs weise durch Bearbeitung mit einem Hochglanz-Diamantwerkze bei ultrahohen Drehzahlen. Bereits in dieser Bearbeitungs stufe, vor Ausbildung des Hohlraums 6 der Geschoßspitze, kann hierbei im Beschriftungsfeld 15 die Beschriftung zur Typenidentifizierung (Kaliber und Treibladungsstärke) ang bracht werden, und zwar vorzugsweise durch Rollprägung, w bei die radiale Krafteinwirkung auf den an dieser Stelle
noch massiven Drehteil wirkt und somit Verformungen vermie den werden.
Anschließend erfolgt durch Drehen die Ausbildung des Hohl¬ raums 6 der Geschoßspitze mit einer ogivalen, am Tiefpunkt ggf. auch kegelförmig-spitzen Innenkontur, wobei computer¬ gesteuert verschiedene Innenkonturen 2a, 2b, 2c zur ge¬ wünschten Anpassung der Wanddicke, und damit des Deforma¬ tionsverhaltens des Geschosses an die jeweilige Stärke der Treibladung ausgebildet werden. Anschließend werden mit ei nem geeigneten Werkzeug, z.B. einem Langlochfräser, die Nu ten 4 (vgl. Fig. 4) als Sollbuchstellen ausgebildet. Werde diese Bearbeitungsvorgänge nacheinander auf den gleichzei¬ tig arbeitenden Spindeln einer mehrspindligen CNC-Drehma- schine durchgeführt, so ergibt sich keine Verlängerung der gesamten Herstellungszeit.
Der in Fig. 3 dargestellte, noch zylindrische Geschoßkörpe 1 wird nach dem Einfüllen der Zinnfüllung 7 in den vordere Hohlraum 6 und der Bleifüllung 11 in den hinteren Hohlraum 10 durch radiale Kaltverformung in die Form nach Fig. 1 ge bracht, wobei der Geschoßkopf 2 seine ogivale Außenform er hält und die Zinnfüllung 7 weitgehend umschließt, während das Geschoßheck 5 kegelstumpfförmig teilweise geschlossen wird.
Abweichungen von der beschriebenen Ausfuhrungsform sind im Rahmen der Erfindung möglich. Wie bereits erläutert, kann die vordere und/oder hintere Kontur der Trennwand 13 kegel förmig oder aber ogival gekrümmt verlaufen. Die Trennwand 13 kann am Geschoß weiter nach vorne oder nach hinten ver¬ setzt angebracht werden. Das Geschoßheck kann statt kegel¬ stumpfförmig auch kegelförmig ausgebildet werden, so daß die Schwermetallfüllung 11 am Geschoßheck nicht mehr frei¬ liegt, wie in Fig. 2 strichpunktiert bei 5a angedeutet. An stelle der Nuten 4 können die Sollbruchstellen in der Um-
fangswandung der Geschoßspitze auch dadurch hergestellt werden, daß die Innenkontur 2a im Querschnitt des Geschos¬ ses nicht kreisrund, sondern polygonal ausgebildet wird. Die Außenkontur des Geschoßkopfes 2 kann derart variiert werden, daß man eine kegelförmige oder kegelstumpfförmige Geschoßspitze oder ein rundkopfartiges Geschoß erhält.
Fig. 5 zeigt eine geänderte Ausfuhrungsform des Geschosses die sich von der nach Fig. 1 hauptsächlich dadurch unter¬ scheidet, daß der das Spreizmittel 7 aufnehmende Hohlraum der Geschoßspitze 2 eine annähernd zylindrische Form hat. Auch ist die konkav-konvexe Formgebung der Trennwand 13 we niger ausgeprägt als bei der Ausfuhrungsform nach Fig. 1. Die Nuten 4 ' , die als Sollbruchstellen das Aufreißen der Wandung 2 der Geschoßspitze beim Aufprall bewirken sollen, sind bei der Ausfuhrungsform nach Fig. 5 an der Außenseit der Geschoßspitze ausgebildet. Ein besonderer Vorteil die ser Ausfuhrungsform besteht darin, daß statt der Spreizmi telfüllung auch eine Füllung aus Hartmetall, z.B. Wolfram, verwendet werden kann, wodurch man ein für Behördeneinsat geeignetes panzerbrechendes Geschoß erhält.
Bei der Ausfuhrungsform nach Fig. 6 ist die Trennwand 13 nicht zum Geschoßheck hin vorspringend, sondern im wesent lichen eben ausgebildet. Diese Ausfuhrungsform ist als preisgünstige Typen-Variante für Kleinwild gedacht.
Bei der in Fig. 7 dargestellten Herstellung des Geschoßkö pers wird ein stabförmiges Werkstück 19 aus Harttombak in die Hauptspindel 21 einer CNC-Drehmaschine eingespannt un im Arbeitsschritt 1 mit einem Bohrer 23 zylindrisch ausgebohrt. Im Arbeitsschritt 2 wird mit einem Drehwerkze 25 der Boden der Bohrung kegelförmig vorspringend bearbeitet. Im Arbeitsschritt 3 werden mit Diamant- Hochglanzdrehwerkzeugen 27,29 die Außenfläche des Tombakstabes und die Umfangsflache der Bohrung gleichzeit
bearbeitet, wodurch man den fertigen Hohlraum 10 des Führungsteils des Geschoßkörpers in exakt konzentrischer Ausbildung zur Außenfläche des Führungsteils erhält. Im vierten Arbeitsschritt wird das Werkstück mit einem Werkzeug 31 vom Stabmaterial abgestochen und in die Gleichlaufspindel 33 des zweiten Revolverkopfes der Drehma schine überführt. In dieser wird der Hohlraum 6 der Ge¬ schoßspitze zunächst im fünften Arbeitsschritt mit einem Bohrer 35 vorgebohrt, dann im sechsten Arbeitsschritt mit einem der gewünschten, typengerecht vorprogrammierten In¬ nenkontur z.B. ogival oder auch hohlkegelförmig ausgedreht und schließlich im siebten Arbeitsschritt mit einem Werk¬ zeug 39 mit den als Sollbruchstellen dienenden Nuten 4 ver sehen. Gleichzeitig mit den Arbeitsschritten 5 bis 7 könne in der Hauptspindel 31 bereits wieder die beschriebenen Ar beitsschritte 1,2 und 3 an dem entsprechend vorgeschobenen Stabmaterial 19 durchgeführt werden.
Als Endergebnis des Schrittes 7 erhält man die fertige zy¬ lindrische Vorform des Geschoßkörpers, der dann in nicht dargestellten Arbeitsschritten nach Einfüllen der Spreiz¬ mittelfüllung und der Schwermetallfüllung durch Radialver¬ formung zur fertigen Geschoßform umgeformt wird.
Bei der in Fig. 8 dargestellten Herstellung des Geschoßkör pers durch Kaltumformung wird, ebenso wie bei der Herstel¬ lung durch Drehen nach Fig. 7, zuerst der Bereich des Füh¬ rungsteils und anschließend der Bereich der Geschoßspitze ausgebildet. Eine flache Ronde 41 aus Tombak wird in eine Formpresse zum Tiefziehen bzw. Kaltfließpressen eingebrach und dort zunächst im ersten Arbeitsschritt mit einer mitti gen konkav-konvexen Ausprägung versehen. Anschließend wird in den Schritten 2 bis 5 durch fortschreitendes Tiefziehen mittels eines von unten wirkenden Doms 43 und eines von oben wirkenden Ringstempels 45 der Führungsteil des Ge¬ schoßkörpers mit dem Hohlraum 10 für die Schwermetallfül-
lung ausgebildet, wobei am oberen Ende des Werkstücks eine ausreichende Materialanhäufung 42 für die Formung des Geschoßkopfes belassen wird. Nach dem Arbeitsschritt 5 wir das Werkstück gewendet und in eine zweite Matrize überführt, wo in den Arbeitsschritten 6 bis 10 der Geschoßkörper im Bereich des Geschoßkopfes fertiggeformt wird, und zwar im wesentlichen durch Zusammenwirken eines von unten wirkenden Ringstempels.47 und kegelförmigen oder ogivalen Innenstempels 49 sowie eines von oben wirkenden dornförmigen Stempels 51 mit hohlkegelförmiger Spitze. Im Arbeitsschritt 10 wird ein Stempel 53 verwendet, der die Nuten 4 an der Innenkontur des Kopfteils einprägt. Als Ergebnis erhält man wiederum die zylindrische Vorform des Geschoßkörpers.