Titel: Bodenverbesserungsmittel
Technisches Gebiet
Die Erfindung betrifft ein Bodenverbesserungsmittel mit einem Gehalt an einem Zucker sowie dessen Verwendung zur Erhöhung der Bodenionisation und des Ertrags an Kulturpflanzen.
Stand der Technik
Die DE-OS 25 00 004 betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Boden¬ verbesserungsmittels, das organische Stoffe enthält. Die organischen Stoffe sollen in feuchtem Zustand eine Kolloidform liefern, die geeignet ist, energiespeichernde Verbindungen einzuschließen, womit eine allmäh¬ lich eintretende Wechselwirkung mit dem lebenden Boden eingeleitet und dadurch die Ausnutzung biologisch aktivierender Vorgänge verbessert wird. Als organischer Stoff wird unter anderem Rohrzucker angegeben. Des weiteren soll es zweckmäßig sein, Phosphorsäure beizumischen.
Die DE-PS 25 37 617 befaßt sich mit einem Verfahren zur Herstellung eines Bodenverbesserungsmittels durch Mischen von technischer Phosphor¬ säure mit Harnstoff, wobei als weiterer Bestandteil ein Saccharid zuge¬ mischt wird. Dieses Mittel wird als wässrige Mischung auf den Boden aufgebracht.
Von den oben beschriebenen Bodenverbesserungsmitteln liegen keine konkreten Zahlen vor, die ihre Wirksamkeit belegen. Die nachfolgend beschriebene Erfindung zeigt, daß die wünschenswerte Verbesserung der Bodenqualität und die Steigerung des Ertrags der Kulturpflanzen nicht allein durch den Einsatz von Rohrzucker erreicht wird. Vielmehr lassen sich durch die Auswahl eines speziellen Saccharids überraschende Vorteile erzielen.
Offenbarung der Erfindung
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, die bekannten Bodenver¬ besserungsmittel so weiterzubilden, daß sie eine verbesserte Effizienz im Boden zeigen und dies auch durch eine merkliche Steigerung des Ertrags an Kulturpflanzen nachgewiesen werden kann.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das Bodenver¬ besserungsmittel einen bodenverträglichen Elektrolyten und einen Invert¬ zucker in einem Verhältnis von etwa 20 : 1 bis 1 : 10 enthält.
Das Wesen des erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittels liegt in der Kombination eines Invertzuckers und eines bodenverträglichen Elektro¬ lyten in einem bestimmten Gewichtsverhältnisbereich. Unter "Invert¬ zucker" soll im Sinne der Erfindung das unter Inversion des optischen Drehsinnes entstehende Gemisch aus Glucose und Fructose bezeichnet werden, das sich bildet, wenn man Rohr- oder Rübenzucker (Saccharose) der Einwirkung von Säuren und/oder Invertase aussetzt, und das z.B. dem Honig und dem Kunsthonig ihre Süße verleiht. Im Rahmen der Erfindung wird es bevorzugt, wenn der Invertzucker einen Inversionsgrad von etwa 55 bis 75%, insbesondere 60 bis 70% und ganz besonders etwa 66% aufweist.
Neben dem Invertzucker der oben beschriebenen Art muß das erfindungs¬ gemäße Bodenverbesserungsmittel einen Elektrolyten enthalten, der für eine besondere Ionisation des behandelten Bodens sorgt. Dieser Elektrolyt setzt sich vorzugsweise aus einem Alkalimetall einer bodenverträglichen organischen Säure, wie Ameisensäure, Essigsäure und Propionsäure, zusammen. Bevorzugt wird im Rahmen der Erfindung Natriumacetat.
Dem erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel können weitere Addi¬ tive einverleibt werden, die zusätzliche Effekte auf den Boden ausüben, wie beispielsweise die Additive, die in den vorstehend erörterten Boden¬ verbesserungsmitteln des Standes der Technik enthalten sind.
Die erwähnten wesentlichen Bestandtele des erfindungsgemäßen Bodenver¬ besserungsmittels (Elektrolyt/Invertzucker) sollten in diesem in einem
Gewichtsverhältnis von etwa 20 : 1 bis 1 : 10, insbesondere von etwa 10 : 1, enthalten sein. Bei der praktischen Anwendung werden sie vorzugs¬ weise in einer wässrigen Lösung einer Konzentration von etwa 1 bis 0,01 Gew.-%, insbesondere etwa 0,1 Gew.-% auf den zu behandelnden Boden aufgetragen. Zu einem vorteilhaften erfindungsgemäßen Bodenver¬ besserungsmittel gelangt man beispielsweise dann, wenn etwa 10 Gew.- Teile einer wässrigen 25 gew.-%igen Essigsäure, etwa 70 Gew. -Teile einer etwa 50 gew.-%igen Natronlauge und etwa 20 Gew. -Teile Invertzucker miteinander vermischt werden, vorzugsweise unter Kühlen , und danach eine Verdünnung in den oben erwähnten gewichtsprozentualen Bereich mit Wasser eingestellt wird.
Das erfindungsgemäße Bodenverbesserungsmittel bewirkt eine günstige Vegetationsphase und durch die Erhöhung der Ionisation des Bodens eine Verbesserung der Assimilation der Kulturpflanzen, wobei der Invert- zuckeranteil von den Pflanzen in vorteilhafter Weise aufgenommen und dadurch die Assimilation gesteigert wird. Auf die Bedeutung der Ioni¬ sation des Bodens geht beispielsweise König, Kernforschungszentrum Karlsruhe in "Umschau" 1986, Heft 2, S. 109/110 ein. Durch die Anwen¬ dung des wässrigen Bodenverbesserungsmittels werden vermutlich die Bodenmikroben bzw. Mikropilze aktiviert, die so zu einer verbesserten Vegetation der Kulturböden beitragen. Durch Feldversuche wurde nachgewiesen, daß durch die Erhöhung der Ionisation bzw. Erdelektrizität die Ernteerträge bei speziellen Kulturpflanzen bis zu etwa 30 bis _ 0?ό stiegen, wobei die Einsaat um etwa _ 5% herabgesestzt werden konnte. Im Falle von Doppelnull-Raps konnten die toxischen Stoffe von Glucosinolaten in der Rapsfrucht auf ein Minimum von etwa 7,9 Mikro- mol gesenkt werden, während die normalen Werte bei etwa 20 bis 25 Mikromol liegen.
Das erfindungsgemäße Bodenverbesserungsmittel steigert nicht nur die Erträge, sondern leistet in der Hauptsache einen Beitrag zum Umweltschutz durch Einsparung des Düngemittels (Schonung des Grund¬ wassers / Verhinderung des Ozonabbaus), Reaktivierung des Bodens, Verhinderung des Wildsterbens bei der Kulturpflanze Doppelnull-Raps,
i Dekontamination (Radioaktivität). Es gibt demzufolge dem Boden seine
Regenerierfähigkeit zurück und wirkt im Boden als Elektrolyt und aktiviert kranke und schwache Böden. Darüber hinaus neutralisiert es Säuren in allen Bodenarten, speziell bei ariden Sandböden und dient der 5 Beseitigung von Schwefelsäure (SO-) und Stickoxiden. Es schafft durch eine verbesserte Bioammoniaksynthese die Möglichkeit der Aufnahme von Nährstoffen für Mikroben und Haarwurzeln zur Verbesserung des Boden¬ biotops. Ferner schafft es durch Bildung von Auxinen eine günstige Gas¬ konstante im Baum- und Wurzelbereich und beeinflußt darüber hinaus die
. Q gesamte Vegetation positiv. Es hat einen hohen Wirkungsgrad und erzeugt extremes Wachstum. Es erhöht die Ernteerträge und verbessert die Qualität, es reduziert die Düngerzugabe, mindert die Toxine im Erd¬ boden, in Seen und in Flüssen und schützt darüber hinaus die Umwelt bzw. verbessert sie. Es ist in verdünnter Form für Insekten und Kleinlebe-
. ,_ wesen unschädlich. Es ist allerdings zu bedenken, daß es nicht mit den
Schleimhäuten oder Augen der es einsetzenden Personen in Berührung kommen sollte.
Im Ergebnis ist demzufolge das von der Erfindung gesetzte Ziel in einem _n überraschend günstigen Ausmaße erreicht worden. So gelang es in langj¬ ährigen Versuchen ein Bodenaktivierungsmittel zu entwickein, daß auch das Waldsterben vermindert und zur Gesundung erkrankten Baumbestan¬ des beiträgt. Zahlreiche Versuche außerhalb des Laborbereiches in Nieder¬ sachsen und Nordrhein-Westfalen bewiesen, daß es bereits erkrankten _,- Boden sieht- und meßbar gesunden läßt.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand eines Beispiels, das auf einen Feld¬ versucht mit Doppelnull-Raps abstellt, noch näher erläutert werden.
_ Beispiel (Feldversuch)
1986 wurde unter Geheimhaltung ein Versuch mit 00-Raps wie folgt durchgeführt: Es wurden zwei Versuchsfelder mittlerer Qualität ausgesucht, wobei beide Felder eine Größe von etwa . ha hatten und direkt nebeneinander lagen. Nach dem Auflaufen der Keimlinge waren am 13. September 1986 mittels fahrbarer Druckspritze 1,6 kg des Boden-
, Verbesserungsmittels (20 Gew.-Teile Invertzucker (Inversionsgrad: 66%) vermischt mit 70 Gew. -Teilen wässriger 50%iger Natronlauge und 10 Gew. -Teilen wässriger 25%iger Essigsäure) mit 1600 1 Wasser auf die Einsaat des einen Feldes gesprüht (400 1/ha). Am 20. März 1987 wurde beobachtet, daß die Pflanzen gut überwintert und keine Schäden durch
Frost oder Schadstoffe erlitten hatten. Am 7. Juli 1987 wurde extremes Wachstum bei den Pflanzen auf dem behandelten Feld festgestellt. Die Größe betrug mehr als 2 m, die Stengeldicke über 2 cm.
Bei den beiden Versuchsfeldern ergab sich folgende vergleichende
Gegenüberstellung:
mit Bodenverbesserungsmittel* ohne Bodenverbesserungsmittel*
120cm
1 ,5 cm
* Als Düngemittel war des weiteren Kalkamonsalpeter verabreicht worden. 5