DE1076716B - Bodenverbesserungsmittel fuer Sand-, Schlamm- oder Tonboeden - Google Patents

Bodenverbesserungsmittel fuer Sand-, Schlamm- oder Tonboeden

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DE1076716B
DE1076716B DEC16012A DEC0016012A DE1076716B DE 1076716 B DE1076716 B DE 1076716B DE C16012 A DEC16012 A DE C16012A DE C0016012 A DEC0016012 A DE C0016012A DE 1076716 B DE1076716 B DE 1076716B
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Germany
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dextran
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dextrans
sand
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DEC16012A
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Leo J Novak
Everette E Witt
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Commonwealth Engineering Company of Ohio
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    • C09K17/00Soil-conditioning materials or soil-stabilising materials
    • C09K17/14Soil-conditioning materials or soil-stabilising materials containing organic compounds only
    • C09K17/18Prepolymers; Macromolecular compounds
    • C09K17/32Prepolymers; Macromolecular compounds of natural origin, e.g. cellulosic materials
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
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    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B24/00Use of organic materials as active ingredients for mortars, concrete or artificial stone, e.g. plasticisers
    • C04B24/24Macromolecular compounds
    • C04B24/38Polysaccharides or derivatives thereof
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08BPOLYSACCHARIDES; DERIVATIVES THEREOF
    • C08B37/00Preparation of polysaccharides not provided for in groups C08B1/00 - C08B35/00; Derivatives thereof
    • C08B37/0006Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid
    • C08B37/0009Homoglycans, i.e. polysaccharides having a main chain consisting of one single sugar, e.g. colominic acid alpha-D-Glucans, e.g. polydextrose, alternan, glycogen; (alpha-1,4)(alpha-1,6)-D-Glucans; (alpha-1,3)(alpha-1,4)-D-Glucans, e.g. isolichenan or nigeran; (alpha-1,4)-D-Glucans; (alpha-1,3)-D-Glucans, e.g. pseudonigeran; Derivatives thereof
    • C08B37/0021Dextran, i.e. (alpha-1,4)-D-glucan; Derivatives thereof, e.g. Sephadex, i.e. crosslinked dextran
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L5/00Compositions of polysaccharides or of their derivatives not provided for in groups C08L1/00 or C08L3/00
    • C08L5/02Dextran; Derivatives thereof

Description

  • Bodenverbesserungsmittel für Sand-, Schlamm- oder Tonböden Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Mittel zur Verbesserung von Sand-, Schlamm- oder Tonböden.
  • Zu den wichtigsten Eigenschaften der Ackerböden gehören erstens das Bodengefüge oder der prozentuale Anteil der einzelnen Körner der verschiedenen Teilchengrößen und zweitens die Struktur oder die physikalische Gestalt der Bodenteilchen. Die Ackerbodenstruktur ist von großer Wichtigkeit und eine krümelige Struktur, bei welcher die Einzelbestandteile im allgemeinen von sehr klein bis zu einer Größe von ungefähr 1,3 cm im Durchmesser variieren, wird als erwünschter, günstiger Zustand betrachtet. Die günstigsten Böden mit besten Ernteerträgen sind solche, die eine krümelige Struktur und eine ausreichende Durchlässigkeit für Luft, Wasser und die Wurzeln der Pflanzen aufweisen. Die Böden müssen den Pflanzen ermöglichen, in ihn eindringen zu können und außerdem auch die Fähigkeit haben, genügende Wassermengen nach den Regenfällen zu speichern, um ein Pflanzenwachstum zu gewährleisten. Die Erhaltung des Bodens in der erforderlichen krümeligen, porösen, Feuchtigkeit speichernden Beschaffenheit ist jedoch schwierig, und bei ungeeigneter Bodenbearbeitung wird in einigen Fällen die krümelige Form zerstört, wodurch eine Zusammenballung des Bodens zu sehr großen Stücken (Schollen) erfolgt, die beim Befeuchten dazu neigen, zusammenzuwachsen. Dieser Zustand der Bodenverfestigung kann nur durch sorgfältige Bearbeitung, die sich auf Jahre erstrecken kann, behoben werden.
  • Es sind schon umfangreiche Forschungen durchgeführt worden, um den Zustand der Böden mit Hilfe von Verbesserungsmitteln und Stoffen, welche den Böden beigemischt werden, in Form von kleinen, voneinander getrennten Krümeln zu stabilisieren, um sie porös und die Feuchtigkeit speichernd zu gestalten, ohne daß sie sich zusammenballen und große, unbearbeitbare Massen bilden. Eine der mit diesem Problem verbundenen Schwierigkeiten zur Erreichung einer befriedigenden Stabilisierung der Böden ist die Tatsache, daß die Böden örtlich sehr verschieden zusammengesetzt sind. Gewöhnlich bestehen die Böden vorwiegend aus drei Bestandteilen, nämlich Ton, Schlamm und Sand, jedoch kann dabei ein Bestandteil überwiegen. Bis jetzt hat die Technik die spezifische Einstellung des Bodenverbesserungsmittels, abhängig von der Art des zu behandelnden Bodens, noch nicht gebührend berücksichtigt, d. h., ob der zu behandelnde Boden mehr sandig oder zum größeren Teil aus feinen Ton- oder Schlammteilchen besteht. Bei einer neueren Untersuchung des Problems konnte festgestellt werden, daß eine spezifische Einstellung notwendig ist und daß Mittel zur Verbesserung und Stabilisierung des Bodens dazu .neigen, die feinen Bodenteilchen in Form von kleinen bearbeitbaren Aggregaten (Krümel) unter Bevorzugung der groben Sandteilchen zu stabilisieren. Für diese ist die Stabilisierungswirkung gewöhnlich beträchtlich niedriger, so daß, wenn die Verbesserungsmittel auf Böden angewandt werden, die Ton, Schlamm und Sand enthalten, eine Stabilisierung des Bodens, als Ganzes gesehen, geringer ist, als wenn das Verbesserungsmittel nur auf die groben Sandteilchen zusammenballend einwirkt.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, Verbesserungsmittel für; Böden zu schaffen, welche, wenn sie auf einem Boden angewandt werden, der aus einer Mischung von Ton, Schlamm und Sand besteht, diesem eine gleichmäßige Porosität und eine Wasserkapazität verleihen und eine Zusammenballung der Teilchen der verschiedenen Arten in kleine »Krümel« bewirken, um den Boden zu verbessern und zu stabilisieren.
  • Die erfindungsgemäßen Bodenverbesserungsmittel haben ebenfalls eine spezifische Stabilisierungswirkung auf grobe sandige Teilchen und sind bei überwiegend sandigen Böden anwendbar.
  • Die vorliegende Erfindung beruht auf der Feststellung, daß Dextrane nicht nur als Verbesserungsmittel für Böden wirksam sind, sondern daß eine festgelegte Beziehung zwischen dem Molekulargewicht des Dextrans und seiner Wirksamkeit als Stabilisator und Verbesserungsmittel einerseits und der anfänglichen Größe der Bodenteilchen andererseits besteht.
  • Die Dextrane sind verzweigte Polysaccharide, die aus Anhydroglucopyranoseeinheiten aufgebaut sind und durch sich in der Molekularstruktur wiederholende Bindungen verbunden sind, wobei einige der Bindungen a-1,6-Bindungen und andere Nicht-a-1,6-Bindungen und zumindest 50% der Bindungen anscheinend vom a-1,6-Typ sind.
  • In der Technik sind Dextrane von verschiedenstem Molekulargewicht und unterschiedlichem Verhalten gegenüber Wasser bekannt.
  • Wie schon oben ausgeführt, wurde erfindungsgemäß testgestellt, daß die Wirksamkeit der Dextrane bei der Stabilisierung der Bodenteilchen zu voneinander getrennten kleinen Aggregaten eine direkte Funktion des Molekulargewichtes des Dextrans in Beziehung zu der Größe der den Boden bildenden Teilchen ist. Demzufolge wurde festgestellt, daß hydratisierbare - ein Ausdruck, der Wasserlöslichkeit mit beinhaltet - Dextrane mit hohem Molekulargewicht, das gleich oder annähernd gleich dem eines natürlichen, im wesentlichen nichthydrolysierten mikrobiologisch erzeugten Dextrans ist, spezifisch und selektiv wirksam bei der Stabilisierung der feinen Teilchen, aus welchen Ton und Schlamm der Böden zusammengesetzt sind, in Form von kleinen Aggregaten oder »Krümeln« sind, wohingegen Dextrane mit niedrigerem Molekulargewicht, d. h. solche, die ein Molekulargewicht oder ein durchschnittliches Molekulargewicht zwischen 5000 und ungefähr 50 000 besitzen, spezifisch und selektiv wirksam in der Stabilisierung der groben Teilchen oder Körner, aus welchen Sand besteht, sind. Es ist daher möglich, ein Dextran, das für wirksamste Stabilisierung eines gegebenen Bodens auf der Basis der Bodenbestandteile und abhängig davon, ob Ton und/oder Schlamm, oder Sand darin überwiegen, verwendet wird, auszuwählen.
  • Ein wichtiger Vorteil dieser neuartigen Lösung des Problems der Bodenverbesserung und der vorliegenden Erfindung ist, daß es möglich ist, einen Boden, der aus Ton, Schlamm und Sand besteht, als Ganzes in befriedigender Weise durch Behandlung mit Mischungen von Dextranen mit niedrigem und hohem Molekulargewicht in vorherbestimmten Anteilen zu stabilisieren.
  • Der. wasserlösliche oder hydratisierbare, ein hohes Molekulargewicht besitzende Dextrananteil der Mischung kann mikrobiologisch, z. B. durch Beimpfung eines Nährmediums, das Rohrzucker, besondere Stickstoff enthaltende Verbindungen und bestimmte anorganische Salze enthält, mit geeigneten Bakterienarten, erzeugt werden. Solche Bakterien sind z. B. die der Leuconostoc mesenteroides und der L.dextranicum-Arten, z. B. die Stämme, die als Leuconostoc mesenteroides B-512, B-1190 und B-1208 und Leuconostoc Dextranicum B-1146 (Northern Regional Research Laboratory-Klassifizierung) bezeichnet werden. Nach der Beimpfung wird die Kultur bei der Temperatur bebrütet, die für das Wachstum des besonderen Mikroorganismus am günstigsten ist.
  • Das Dextran übt seine stabilisierende Wirkung auf die Böden in Anwesenheit von Wasser aus, welches durch Quellung oder Lösung des Dextrans die Bildung eines Überzuges auf den Bodenteilchen verursacht, wobei die Überzüge der benachbarten Teilchen dazu neigen, sich miteinander zu verbinden, oder bewirken, daß das Dextran kleine voneinander getrennte Massen zwischen den Bodenteilchen bildet, wobei diese durch Anhaften der benachbarten Teilchen gebildeten Massen dazu neigen, die Bodenbestandteile miteinander zu verbinden.
  • Das wasserlösliche oder hydratisierbare Dextran finit niedrigem Molekulargewicht kann gleichfalls durch irgendein geeignetes Verfahren erhalten werden, entweder durch einen mikrobiologischen Proze13, der unter kontrollierten Bedingungen ausgeführt wird, z. B. unter Auswahl bestimmter Enzyme, oder in indirekter Weise durch saure oder enzymatische Hydrolyse eines Dextrans mit hohem Molekulargewicht, wie z. B. aus einem »natürlichen« mikrobiologisch wie beschrieben erzeugten Dextran, oder aus einem ursprünglich wasserunlöslichen oder im wesentlichen wasserunlöslichen »natürlichen« Dextran, die zu einem wasserlöslichen oder hydratisierbaren Dextran mit niedrigem Molekulargewicht umgewandelt werden.
  • Am vorteilhaftesten kann als Bodenv erbesserungsmittel auf der Basis eines niedrig molekularen Dextrans ein Dextran verwendet werden, das ein niedriges Molekulargewicht aufweist und bei der üblichen Erzeugung des sogenannten »klinischen« Dextrans erhalten wird, welches bisher als unbrauchbar verworfen wurde. Ein klinisches Dextran für intravenöse Injektionen als Blutplasmaersatz wird üblicherweise durch saure Hydrolyse von »natürlichem« mikrobiologisch erzeugtem Dextran erhalten; dabei wird gewöhnlich von einem mittels Leuconostoc mesenteroides B-512 erzeugten Dextran ausgegangen, das fraktioniert wird, wobei die Fraktionen mit einem für die Verwendung bei der parenteralen Inj ektionsflüssigkeit ungeeigneten Molekulargewicht einschließlich des Dextrans mit einem niedrigen Molekulargewicht von 5000 bis 50 000 verworfen werden. Erfindungsgemäß werden diese Fraktionen mit niedrigem Molekulargewicht als solche bei der Verbesserung und Stabilisierung überwiegend sandiger Böden verwendet, oder sie werden als Verdünnungsmittel für das »natürliche« oder das Dextran mit hohem Molekulargewicht bei der Verbesserung von Böden aller Arten, die sowohl aus feinem Ton und Schlammteilchen als auch aus groben Sandteilchen zusammengesetzt sind, verwendet.
  • Es konnte ermittelt werden, daß die Wirkung der Dextrane mit hohem Molekulargewicht in günstiger Weise diejenige der Elektrolyte der Acrylsäure- oder Maleinsäurepolymerisate als Bodenverbesserungs-und -stabilisierungsmittel übertrifft. Es konnte durch Versuche festgestellt werden, daß Mischungen von wasserlöslichen oder hydratisierbaren Dextranen mit niedrigem und hohem-lgöleküI°aTg-ewicht zumindest in gleicher Weise ebenso wirksam wie die geraden Dextrane mit hohem Molekulargewicht oder die genannten Elektrolyte sind. Zusätzlich sind die Dextranmischungen als Verbesserungsmittel für Sandteilchen wirksam, und die Verwendung derselben ergibt eine Stabilisierung des Bodens als Ganzes, einschließlich des sandigen Bestandteiles, für welchen sowohl die Dextrane mit hohem Molekulargewicht als auch die Elektrolyte ungenügend wirksam sind. Wenn z. B. ein Boden, der Schlamm, Ton und Sand enthält, mit 0,3 Gewichtsprozent, bezogen auf das Bodengewicht, der Dextranfraktion mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 5000 bis 50 000, erhalten bei der Herstellung von »klinischem« Dextran mittels Hydrolyse und Fraktionierung von »natürlichem« B-512-Dextran, behandelt wird, so zeigen die drei Bestandteile des Bodens eine prozentuale Erhöhung der Stabilisierung wie folgt: Sand .............................. 75,8 Humusschlamm .................... 29,0 Ton ............................... 21,4 Wenn der gleiche Boden mit 0,3% einer Mischung von 50 Gewichtsprozent an »natürlichem« (unhydrolysiertem) B-512-Dextran mit hohem Molekulargewicht und 50°/o der Dextranfraktion mit einem Molekulargewicht von 5000 bis 50000 behandelt wird, zeigen die Bestandteile des Bodens einen prozentualen Zuwachs an Stabilisierung wie folgt: Sand ......................:....... 62,7 Humusschlamm .................... 69,8 Ton ............................... 97,3 Wenn das Dextran mit dem niedrigen Molekulargewicht somit allein angewandt wird, wird der sandige Bestandteil des Bodens bevorzugt stabilisiert, und die feinen Ton- und Schlammteilchen zeigen geichfalls eine Erhöhung in der Stabilisierung, welche jedoch beträchtlich schwächer ausgebildet ist. Die Mischung beider Arten der Dextrane bewirkt eine merkliche Stabilisierung aller drei Bestandteile des Bodens. Es ist deshalb möglich, das Dextran mit dem höhen Molekulargewicht mit dem Dextran, das bisher als unbrauchbares Material verworfen wurde, zu verdünnen und dennoch eine höchst befriedigende Verfestigung und Stabilisierung der den Boden aufbauenden Schlamm- und Tonteilchen als auch der Sandteilchen, die darin vorhanden sein können, zu erreichen. Dies ist im Hinblick auf die Tatsache, daß das »klinische« Dextran in großem Umfange hergestellt wird, von besonderer Bedeutung. Die Dextrane mit niedrigem Molekulargewicht werden bei der Stabilisierung landwirtschaftlich genutzter Böden in Vermischung mit Dextranen mit hohem Molekulargewicht verwendet, oder sie können für sich allein zur Verbesserung überwiegend sandiger Böden dienen. Die Dextrane können auch zur Umwandlung von unpas:sierbaren Straßenstellen, Morästen, Sümpfen usw. in begehbare Straßenstellen verwendet werden.
  • Die polymeren Polyelektrolyte, die zur Verbesserung und Stabilisierung von Böden vorgeschlagen worden sind, umfassen polymere organische Substanzen, welche bei der Berührung mit einem wäßrigen Medium organische Ionen bilden, die eine wesentliche Zahl von elektrischen Ladungen, die auf verschiedene Stellen verteilt sind, aufweisen. Beispiele für diese Polyelektrolyte sind die äquimolaren Kopolymere einer mehrwertigen Carbonsäure und eines Derivates und zumindest eines anderen Monomeren, das damit Kopolymeri,sate bildet. Solche Kopolymere sind z. B. Kopolymere der Maleinsäure, der Fumarsäure, der Itaconsäure, der Citraconsäure, der Aconitsäure, der Amide der Säuren, die Alkali-, Erdalkali und Ammoniumsalze derselben, die Partialester, besonders die partiellen Alkyles.ter, die Salze der partiellen Alkylester und die substituierten Amide der Säuren, mit z. B. hydrophoben Komonomeren, wie Äthylen, Propylen, Isobutylen, Styrol, a-Methylstyrol, Vinylacetat, Vinyldhlorid, Vinylforiniat, Vinylalkyläther, Alkylacrylate und Alkylmethacrylate. Andere polyelektrolytische Polymere sind gleichfalls schon für Bodenverbesserungszwecke vorgeschlagen worden. Besondere synthetische Polyelektrolyte, welche als wirksame Stabilisierungsmittel für Böden gefunden wurden, sind hydrolysierte Polymere von Acrylnitril und die Calcium- und Natriumsalze davon.
  • Die Polyelektrolyte sind jedoch im Preis sehr hoch, besonders wenn die durchschnittliche Menge, mit welcher der Boden stabilisiert werden soll, hoch ist. Es konnte festgestellt werden, daß die Polyelektrolvte mit einem Dextran verdünnt oder gestreckt werden können, das ein Molekulargewiclht von 5000 bis 50 000 aufweist, ohne daß irgendeine ernsthafte Verminderung in der Wirksamkeit als Verbesserungsmittel und Stabilisierungsmittel für Böden, die aus Ton, Humussichlamm und Sandteilchen bestehen, eintritt. So wird, wenn 0,30h des Bodengewichtes einer Mischung aus 500/a Polyelektrolyt und 50% Dextran mit einem Molekulargewicht von 5000 bis 50 000 auf Böden angewandt wird, die Ton, Schlamm und Sand enthalten, die durchschnittliche Stabilitätserhöhung zu 41% gefunden. Dies ist außerordentlich günstig im Vergleich zu Ergebnissen, die unter Verwendung von 0,3 Gewichtsprozent des Polyelektrolyts allein erhalten werden. Die Mischung stellt sich bedeutend billiger, besonders wenn das Dextran das normalerweise verworfene Material mit dem niedrigen Molekwlargewicht bei der Erzeugung des »klinischen« Dextrans ist.
  • Die Dextrane mit niedrigem Molekulargewicht können den Böden in Mengen zwischen 0,15 und 5,0 Gewichtsprozent beigefügt werden. Bevorzugt verwendete Mengen liegen zwischen 0,3 und 0,6 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht der Böden. Mischungen der Dextrane mit dem niedrigen Molekulargewicht (5000 bis 50 000) mit den »natürlichen« Dextranen oder solchen mit hohem Molekuliargewicht oder mit den synthetischen polymeren Polyelektrolyten können in den gleichen Mengen verwendet werden. Bei diesen Mischungen können die Anteile an dem Dextranbestandteil mit dem niedrigen Molekulargewicht variiert werden und können von 35 bis 65% betragen. Gewöhnlich enthalten die Mischungen 50 Gewichtsprozent des Dextrans mit niedrigem Molekulargewicht und 50 Gewichtsprozent des Dextrans mit einem Molekulargewicht, das demjenigen von mikrobiologisch erzeugtem »natürlichem« Dextran entspricht.
  • Das Dextran mit dem niedrigen Molekulargewicht kann zu einer rohen fermentierten Lösung, die natürliches Dextran enthält, in solchen Mengen zugegeben werden, daß die genannten Anteile der beiden Dextranarten vorliegen. Die Zugabe wird vor der Sterilisation des rohen Produktes oder unmittelbar vor der Aufbringung auf den Boden vorgenommen.
  • Das flüssige Produkt, das die fermentierte Lösung enthält, ist besonders bei der Verwendung auf Böden, die einen Mangel an einem wesentlichen: Metall aufweisen, von Vorteil, weil vor der Sterilisation lösliche Salze von Metallen, wie z. B. Kupfer, Zink, Mangan oder die anderen Spurenelemente, im allgemeinen hinzugefügt werden können. Man braucht nur kleine Mengen von 0,1 bis 1 Gewichtsprozent solcher Eleinente hinzuzufügen, um einen Ausgleich, für die Mangelböden zu schaffen. Die Zugabe kann durch einfaches Einrühren der löslichen Salze in die fermentierte Lösung vor der Sterilisation und vor oder nach der Zugabe des Dextrans mit niedrigem Molekulargewicht erfolgen. Auch kann das betreffende Salz mit der sterilisierten neutralen, fermentierten Lösung, kurz vor der Verwendung derselben, vermischt werden.
  • Falls im Boden Mangel an Pflanzennährstoffen vorliegt, kann eine Dextranmischung, die diese Nährstoffe enthält, in ausreichender Menge angewandt werden.
  • Die Dextrane mit niedrigem Molekulargewicht und die Mischungen derselben mit Dextranen mit hohem Molekulargewicht oder mit synthetischen polymeren Polyelektrolyten können in trockenem pulverförmigem Zustand über die zu behandelnde Nutzfläche ausgebreitet werden.
  • Überwiegend sandige Böden und Böden, die Ton, Schlamm und Sand enthalten, die mit Dextranen mit niedrigem Molekulargewicht oder diese enthaltenden Mischungen behandelt wurden, zeigen geringe Pfützenbildung,wenn sie mit Wasser befeuchtet werden, da dieses rasch, ohne stehenzubleiben, versickert. Die trocken oder im wesentlichen trocken behandelten Böden zerfallen bei der Bearbeitung in kurzer Zeit in körnige oder krümelige Struktur, und irgendwelche Klumpen lassen sich durch schwachen Druck leicht zerteilen.
  • Stickstoff sammelnde Bakterien, wie z. B. solche der Rhizobia-Arten, können gemäß der Erfindung ebenfalls mit den Dextranen mit niedrigem Molekulargewidht oder diese enthaltenden Mischungen, bevor sie auf den für landwirtschaftliche Zwecke zu verbessernden Boden angewandt werden, gemischt werden. Derartige Bakterien können in bequemer Weise mit den trockenen Dextranen mit niedrigem Molekulargewicht oder Mischungen derselben vermischt werden und werden besonders bei Leguminosenkwlturen angewendet.
  • Beispiel 1 Um eine krümelige Erde zu erhalten, werden 0,3 Gewichtsteile eines Dextrans mit einem Molekulargewicht von 5000 bis 50 000 mit 100 Gewichtsteilen einer Erde, bestehend aus Ton, Schlamm und Sand, vermischt. Beispiel 2_ Eine gleichfalls aus Ton, Schlamm und Sand bestehende Erde wird in einer Menge von 100 Gewichtsteilen mit 0,3 Gewichtsteilen eines Dextrans (35%) vom Molekulargewicht 5000 bis 50 000 und 0,6 Gewichtsteilen eines Dextrans (65%) vom Molekulargewicht über 100 000 bis Millionen vermischt.
  • Beispie13 Beispiel 2 wird wiederholt, jedoch mit dem Unterschied, daß 65 % des Dextrans mit einem Molekulargewicht von 5000 bis 50000 und 35% des Dextrans mit dem höheren Molekulargewicht verwendet werden. Beispie14 100 Gewichtsteile Erde, wie oben beschrieben, werden mit einer Mischung von 5,0 Gewichtsteilen Dextran, bestehend aus 50% natürlichem, niehthydrolysiertetn, hochmolekularem Dextran und 50,0/a hydrolysiertem Dextran mit niedrigem Molekulargewicht, vermischt.
  • Bei den obigen Beispielen kann vor oder nach der Zugabe der Dextrane zur Erde Wasser hinzugefügt werden, um die Dextrane zum Ouellen zu bringen und den Böden anzupassen. Bei Alfalfa, Klee, Bohnen, Sojabahnen, Lupinen, Erbsen, Wicken und Weißklee sind die Bakterienarten Rhizobium meliloti, Rhizobium trefolü, Rhizobium leguminosarum besonders geeignet. Rhizobium Lupini ist bei Lupinen wirksam. Rhizobium panocium wirkt bei Sojabohnen usw. Diese verschiedenen Bakterienarten können für die Vermischung mit dem Verbesserungsmittel für den Boden ausgewählt werden unter Berücksichtigung der anzubauenden Kulturpflanzen.
  • Bei der Herstellung von Mitteln, die Dextrane mit niedrigem Molekulargewicht enthalten oder daraus bestehenden Mischungen und die außerdem die Rhizobiabakterien oder ähnliche Bakterien aufweisen, werden die in einer Flüssigkeit befindlichen Bakterien zuerst zentrifugiert oder davon abfiltriert, um die Bakterien als eine Aufschlämmung zu erhalten. Dieser Schlamm wird dann bei Zimmertemperatur versprüht und vorzugsweise unter Anwendung eines hohen Vakuums getrocknet. Das trockene Pulver, das die Bakterien enthält, kann dann direkt mit dem Dextran mit niedrigem Molekulargewicht oder der Mischung vermischt werden, wobei vorzugsweise im allgemeinen ein Gehalt von 0,1 Gewichtsprozent angestrebt wird.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Hydratisierbare, natürliche Dextrane enthaltende Bodenverbesserungsmittel für Sand-, Schlamm- oder Tonböden, bestehend aus Dextranen mit niedrigen Molekulargewichten von etwa 5000 bis 50 000 oder aus Dextranen mit hohen Molekulargewichten von mindestens 100 000 und darüber oder aus Dextrangemisehen von Dextranen mit niedrigen Molekulargewichten von 5000 bis 50 000 und hohen Molekulargewichten von mindestens 100 000 und darüber, wobei in den letztgenannten Gemischen ein Mischungsverhältnis von 65 :35% vorliegt. z. Bodenverbesserungsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß außerdem polymere Polyelektrolyte vorhanden sind. 3. Bodenverbesserungsmittel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß außerdem Stickstoff sammelnde Bakterien, z. B. der Rhizobia-Arten, vorhanden sind. 4. Bodenverbesserungsmittel nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Dextrane mit verschiedenem Molekulargewicht aus einem Nährsubstrat mittels Bakterien oder deren Enzymen gleichzeitig erzeugt worden sind. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 756 134.
DEC16012A 1957-12-23 1957-12-23 Bodenverbesserungsmittel fuer Sand-, Schlamm- oder Tonboeden Pending DE1076716B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
WO1989006263A1 (en) * 1987-12-30 1989-07-13 Gesellschaft Für Gnotobiotechnik Und Bioforschung Soil-conditioning material

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2756134A (en) * 1952-08-04 1956-07-24 Ohio Commw Eng Co Soil stabilization

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