EP3806250A1

EP3806250A1 - Crimpbackenvorrichtung, crimppresse sowie verfahren zum herstellen einer crimpverbindung

Info

Publication number: EP3806250A1
Application number: EP19202006.3A
Authority: EP
Inventors: Wolfgang Fischer; Carmelo Messina; Marco Häfner
Original assignee: Schleuniger AG
Current assignee: Schleuniger AG
Priority date: 2019-10-08
Filing date: 2019-10-08
Publication date: 2021-04-14
Also published as: CN112636126A; US20210104857A1; JP2021061241A; US11336068B2

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Crimpbackenvorrichtung (15) für eine Crimppresse umfassend eine erste bewegbare Pressbacke (20), welche bevorzugt im Wesentlichen vertikal bewegbar ist, eine erste Antriebseinrichtung (22), wobei die Antriebseinrichtung (22) einen ersten Antrieb (23) aufweist, sowie eine Basisstruktur (17). Weiters ist eine Keilbacke (30) vorhanden, welche bewegbar ist und mit dem ersten Antrieb (23) der ersten Antriebseinrichtung (22) verbunden ist. Die Erfindung betrifft weiters eine Crimppresse mit einer Crimpbackenvorrichtung sowie ein Verfahren zum Herstellen einer Crimpverbindung mit einer Crimpbackenvorrichtung in einer Crimppresse.

Description

Die Erfindung betrifft eine Crimpbackenvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1, eine Crimppresse nach dem Anspruch 11 und ein Verfahren zum Herstellen einer Crimpverbindung nach dem Anspruch 13.
Zum Herstellen einer Crimpverbindung in einer Crimppresse werden typischerweise zumindest zwei Crimpwerkzeuge, welche in der Crimppresse angeordnet sind, verwendet. Die beiden Crimpwerkzeuge sind dabei gegenüberliegend an einer vertikal bewegbaren Pressbacke und an einer in der Regel statischen weiteren Pressbacke, welche auch als Amboss bezeichnet wird, angeordnet. Der Bereich zwischen den beiden Crimpwerkzeugen wird typischerweise als Crimpbereich bezeichnet. Typischerweise sind Crimppressen als Kniehebel-Crimppressen mit einem vertikal bewegbaren Amboss ausgebildet.
Eine Crimpverbindung weist zumeist ein einadriges oder ein mehradriges Kabel und ein Verbindungselement, wie beispielsweise ein Stecker, eine Öse oder eine Buchse, auf. Während eines Crimpprozesses wird das Kabel zumindest abschnittsweise am Verbindungselement angeordnet und durch plastisches Verformen eines Abschnittes des Verbindungselements mit dem Verbindungselement verbunden.
Die DE 28 20 690 A1 offenbart eine Crimppresse zum Herstellen einer Crimpverbindung mit einem Gestell, welches auf einer Grundplatte angeordnet ist. Die Crimppresse weist eine bewegbare Stempeleinheit mit einem Crimpwerkzeug sowie einen bewegbaren Amboss auf. Der bewegbare Amboss ist mithilfe einer Amboss-Verschiebemechanik horizontal bewegbar und mit der bewegbaren Stempeleinheit gekoppelt. Eine gattungsähnliche Crimppresse ist auch in der US 4,682,400 A offenbart.
Nachteilig an diesen bekannten Lösungen ist, dass ein horizontal zum Crimpwerkzeug bewegbarer Amboss weder die horizontale Lage noch die vertikale Lage stabil hält, sodass das Herstellen einer Crimpverbindung mit einer hohen und reproduzierbaren Genauigkeit unmöglich ist. Auch ist beim horizontal bewegten Amboss das Zuführen der Kontakte bzw. der Verbindungselemente schwieriger.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen oder mehrere Nachteile des Standes der Technik zu beheben. Insbesondere ist die Aufgabe, eine Crimpbackenvorrichtung für eine Crimppresse zu schaffen, welche platzsparend und stabil aufgebaut ist und einfach in einer Crimppresse angeordnet werden kann. Weiters ist es die Aufgabe, eine Crimppresse zu schaffen, welche eine Crimpverbindung mit einer hohen Präzision erstellt, sowie ein Verfahren zum reproduzierbaren Herstellen einer derartigen präzisen Crimpverbindung bereitzustellen.
Zumindest einzelne der vorgenannten Aufgaben werden durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den Figuren und in den abhängigen Patentansprüchen dargelegt.
Die erfindungsgemässe Crimpbackenvorrichtung für eine Crimppresse umfasst eine erste bewegbare Pressbacke und eine erste Antriebseinrichtung, wobei die Antriebseinrichtung einen ersten Antrieb aufweist, sowie eine Basisstruktur. Weiters ist eine Keilbacke vorhanden, welche bewegbar ist und mit dem ersten Antrieb der ersten Antriebseinrichtung verbunden ist, wobei die Keilbacke zwischen der ersten bewegbaren Pressbacke und der Basisstruktur positionierbar ist.
Die erste bewegbare Pressbacke, welche typischerweise auch als Amboss bezeichnet wird, ist von einer Rastposition in eine Crimpposition überführbar. In der Crimpposition ist die erste bewegbare Pressbacke so ausgebildet, dass sie im Zusammenwirken mit einem Crimpwerkzeug eine Crimpverbindung herstellen kann. Dabei ist die erste bewegbare Pressbacke von der zwischen der Basisstruktur und der ersten bewegbaren Pressbacke positionierten Keilbacke stabil und steif gehalten, sodass eine Vielzahl von Crimpverbindungen mithilfe der Crimpbackenvorrichtung reproduzierbar und hochgenau über wiederkehrende Herstellzyklen herstellbar sind. Diese Crimpbackenvorrichtung lässt sich einfach und stabil an eine Crimppresse anordnen und kann auch als ein Upgrade-Kit an eine bestehende Crimppresse angeordnet werden. Die Keilbacke ist mithilfe der Antriebseinrichtung von einer Arbeitsposition in eine Ruheposition überführbar, wobei die Keilbacke in der Arbeitsposition mit der ersten bewegbaren Pressbacke eine Wirkverbindung eingeht und somit die erste bewegbare Pressbacke stabil stützt während sich diese bevorzugt in der Crimpposition befindet. In der Ruheposition ist die Keilbacke von der ersten bewegbaren Pressbacke separiert und beabstandet, was dieser ermöglicht, sich zwischen Crimp- und Rastposition insbesondere frei zu bewegen.
Bevorzugt ist die erste bewegbare Pressbacke vertikal bewegbar und die Keilbacke insbesondere im Wesentlichen normal zur ersten bewegbaren Pressbacke bewegbar. Typischerweise ist an der ersten bewegbaren Pressbacke ein Crimpwerkzeug angeordnet, wobei das Crimpwerkzeug zumindest bereichsweise den Crimpbereich der Crimpbackenvorrichtung definiert. Die vertikale Bewegung der ersten bewegbaren Pressbacke vergrössert den Crimpbereich in der vorliegenden Crimpbackenvorrichtung, sodass ein vereinfachtes Anordnen des Kabels und des Verbindungelements möglich ist. Damit lässt sich der dem Crimpbereich gegenüberliegende Bereich der ersten bewegbaren Pressbacke verkleinert dimensionieren, sodass die gesamte Crimpbackenvorrichtung platzsparend dimensionierbar ist.
Vorteilhaft ist die Basisstruktur der Crimpbackenvorrichtung eine plattenförmige oder eine profilförmige Verbindungsstruktur, sodass die gesamte Steifigkeit in der Crimpbackenvorrichtung verbesserbar ist. Eine plattenförmige Verbindungsstruktur ist als kompakte Konstruktion herstellbar und weist ein erhöhtes Eigengewicht auf, sodass die Crimpbackenvorrichtung stabil am Untergrund positionierbar ist. Eine profilförmige Verbindungsstruktur weist eine hohe Steifigkeit auf, wobei jedoch das Eigengewicht der Crimpbackenvorrichtung reduzierbar ist.
Bevorzugt ist die erste Antriebseinrichtung eine pneumatische Antriebseinrichtung, welcher ausgebildet ist, die Keilbacke zwischen deren Arbeitsposition und deren Ruheposition zu bewegen. Beispielsweise umfasst die pneumatische Antriebseinrichtung einen doppeltwirkenden Führungszylinder, mit dem die Keilbacke zwischen deren Arbeitsposition und deren Ruheposition stetig bewegbar ist, und die Positionen in und zwischen der Arbeitsposition und der Ruheposition exakt einstellbar sind. Beispielsweise weist der doppeltwirkende Führungszylinder eine integrierte Linearführung auf und umfasst eine Luftkammer und eine Kolbenstange als ersten Antrieb zum linearen Bewegen bzw. Überführen der Keilbacke, sodass die Positionen der Keilbacke in und zwischen der Arbeitsposition und der Ruheposition stetig einstellbar sind.
Alternativ ist die erste Antriebseinrichtung ein Linearantrieb, welcher ausgebildet ist, die Keilbacke zwischen deren Arbeitsposition und deren Ruheposition zu bewegen. Beispielsweise umfasst der Linearantrieb eine Gewindespindel und eine Gewindemutter, die mit der Keilbacke in Wirkverbindung stehen. Die Gewindespindel wird von dem ersten Antrieb angetrieben, sodass die Keilbacke zwischen deren Arbeitsposition und deren Ruheposition linear bewegbar ist, und die Positionen in und zwischen der Arbeitsposition und der Ruheposition exakt einstellbar sind.
Bevorzugterweise ist die erste bewegbare Pressbacke mit dem ersten Antrieb der ersten Antriebseinrichtung verbunden. Damit wird zusätzlich zur Keilbacke auch die erste bewegbare Pressbacke mit dem ersten Antrieb der ersten Antriebseinrichtung bewegbar. Damit werden beide Bewegungen simultan ausführbar, sodass eine effiziente und kostengünstige Antriebseinrichtung bereitstellbar ist.
Vorteilhaft ist der erste Antrieb der ersten Antriebseinrichtung ausgebildet, die erste bewegbare Pressbacke von der Rastposition in die Crimpposition zu überführen und gleichzeitig die Keilbacke von der Ruheposition in die Arbeitsposition zu überführen. Somit sind nicht nur die Positionen der Keilbacke in und zwischen der Arbeitsposition und der Ruheposition einstellbar, sondern gleichzeitig auch die Positionen der ersten bewegbaren Pressbacke in und zwischen der Rastposition und der Crimpposition exakt einstellbar.
Insbesondere ist die erste bewegbare Pressbacke mithilfe einer Getriebeeinrichtung mit der Keilbacke verbunden. Damit ist die erste bewegbare Pressbacke von der Keilbacke beabstandet und mithilfe der Getriebeeinrichtung bewegbar. Die Getriebeeinrichtung ist ausgebildet, eine Bewegung und/oder eine Kraft von der Keilbacke auf die erste bewegbare Pressbacke zu übertragen, sodass ein effizientes Bewegen der ersten bewegbaren Pressbacke mithilfe der Keilbacke möglich ist.
Vorteilhaft weist die Getriebeeinrichtung zumindest einen Verbindungsbalken auf. Damit kann die Bewegungskraft einfach auf die erste bewegbare Pressbacke übertragen werden. Insbesondere weist die Getriebeeinrichtung zumindest einen weiteren Verbindungsbalken auf, wodurch eine symmetrische Übertragung der Bewegungskraft auf die erste bewegbare Pressbacke ermöglicht wird.
Vorteilhaft weist die Getriebeeinrichtung eine Kontaktgeometrie auf, die beispielsweise mit einer Kulissenführung der Keilbacke in einer Wirkverbindung stehen kann. Beispielsweise ist dabei die Kontaktgeometrie mit dem Verbindungsbalken verbunden und insbesondere als Gleitlager ausgebildet, welches in die Kulissenführung eingreifen kann, sodass Bewegungskräfte von der Kulissenführung auf die Getriebeeinrichtung übertragbar sind. Damit werden die Reibungsverluste beim Bewegen der Kontaktgeometrie in der Kulissenführung minimiert.
Alternativ ist die Kontaktgeometrie als einfacher Gleitkörper oder als Kugellager oder als Linearlager ausgebildet. Diese Bauteile weisen unterschiedliche Eigenschaften, wie Reibungsverhalten oder Kraftübertragungsverhalten, auf und sind kostensparend ersetzbar.
Vorzugsweise ist eine zweite Antriebseinrichtung mit einem zweiten Antrieb zum Bewegen der ersten bewegbaren Pressbacke vorhanden. Damit sind die erste bewegbare Pressbacke und die Keilbacke unabhängig voneinander bewegbar, wodurch die Wirkverbindung zwischen der ersten bewegbaren Pressbacke und der Keilbacke entweder mithilfe der ersten Antriebseinrichtung oder der zweiten Antriebseinrichtung einstellbar ist.
Bevorzugterweise weist die Keilbacke einen Führungsabschnitt auf, wobei der Führungsabschnitt in einer ersten Führungseinrichtung der Basisstruktur angeordnet ist. Damit ist die Keilbacke beim Überführen von der Arbeitsposition in die Ruheposition positionssicher in der ersten Führungseinrichtung der Basisstruktur bewegbar angeordnet. Die Keilbacke gleitet entlang der ersten Führungseinrichtung der Basisstruktur und ist somit daran geführt.
Vorteilhaft ist die erste Führungseinrichtung der Basisstruktur als zumindest eine Nutstruktur ausgebildet, welche sich entlang der Längsausstreckung der Basisstruktur erstreckt und in der die Keilbacke zumindest abschnittsweise beim Überführen von der Arbeitsposition in die Ruheposition reproduzierbar bewegbar ist.
Vorzugsweise weist die Keilbacke eine Kontaktfläche und eine Grundfläche auf, wobei zwischen der Kontaktfläche und der Grundfläche ein Keilwinkel zwischen 0° und 30° vorhanden ist. Die Kontaktfläche steht in der Arbeitsposition der Keilbacke in Wirkverbindung mit der ersten bewegbaren Pressbacke und stützt diese, sodass die erste bewegbare Pressbacke bewegungsfrei in deren Crimpposition positionierbar ist. Die Grundfläche der Keilbacke liegt an der Basisstruktur der Crimppressvorrichtung auf, sodass die Keilbacke zumindest in horizontaler Richtung stabil gehalten wird. Der Keilwinkel zwischen der Kontaktfläche und der Grundfläche bewirkt bei einer geringen Justierung der Arbeitsposition der Keilbacke eine effiziente Justierung der Crimpposition der ersten bewegbaren Pressbacke.
Insbesondere ist der Keilwinkel zwischen der Kontaktfläche und der Grundfläche zwischen 1° und 10°, wodurch die Positionierung der ersten bewegbaren Pressbacke verbessert justierbar ist und die Keilbacke selbsthemmend in deren Position gehalten werden kann.
Ein selbsthemmendes Halten der Position der Keilbacke kann hier vorliegend derart ermöglicht werden, indem der Keilwinkel so flach gewählt wird, dass der Reibkoeffizient der Kontaktfläche zwischen der ersten bewegbaren Pressbacke und der Keilbacke einen Wert erreichen kann, sodass eine vertikal wirkende Reaktionskraft der ersten bewegbaren Pressbacke nicht mehr in eine horizontale Bewegungskraft umwandelbar ist und somit die erste Antriebseinrichtung geschont wird. Die Kraftübertragung in die bevorzugte Richtung - eine horizontale Bewegung der Keilbacke bewirkt eine vertikale Bewegung der ersten bewegbaren Pressbacke - bleibt dabei weitgehend unbeeinflusst, sodass diese weiterhin wirken kann.
Bevorzugt ist der Keilwinkel zwischen der Kontaktfläche und der Grundfläche 5°, wodurch eine zuverlässige Selbsthemmung der Keilbacke ermöglicht wird. Weiters ist dadurch die Positionierung der ersten bewegbaren Pressbacke überraschend gut justierbar und somit eine besonders effiziente Wirkverbindung zwischen der Keilbacke und der ersten bewegbaren Pressbacke vorhanden.
Bevorzugterweise weist die Keilbacke eine Kulissenführung auf, wobei die Kulissenführung eine erste Kulissensteigung aufweist. Damit kann die Getriebeeinrichtung zumindest abschnittsweise in die erste Kulissensteigung eingreifen und die Getriebeeinrichtung abschnittsweise positionssicher führen.
Insbesondere weist die Kulissenführung zumindest einen Arretierungsabschnitt zum Arretieren der Getriebeeinrichtung auf. Damit ist die Getriebeeinrichtung in einer definierten Position arretierbar.
Bevorzugt weist die Kulissenführung eine erste Kulissensteigung und zumindest eine weitere Kulissensteigung auf. Eine Keilbacke mit einer Kulissenführung mit zumindest zwei Kulissensteigungen ermöglicht eine besonders effiziente Bewegung der Getriebeeinrichtung. Die erste Kulissensteigung der Kulissenführung bewirkt bei einer verhältnismässig grossen Hubbewegung, eine verhältnismässig kleine Kraftwirkung auf die erste bewegbare Pressbacke. Die zumindest eine weitere Kulissensteigung, welche insbesondere flacher als die erste Kulissensteigung ausgebildet ist, bewirkt eine grosse Kraftwirkung auf die erste bewegbare Pressbacke bei einer kleinen Hubbewegung. Somit kann die erste Antriebseinrichtung kompakt und kostengünstig dimensioniert werden. Eine flache Kulissensteigung wirkt selbsthemmend auf die Bewegung der ersten bewegbaren Pressbacke, sodass diese nicht selbständig in den Rastposition überführbar ist.
Vorteilhaft greift die Getriebeeinrichtung zumindest bereichsweise in die Kulissenführung ein, sodass die erste bewegbare Pressbacke positionssicher überführbar ist. Beispielsweise ist dabei das, als Kontaktgeometrie ausgebildete, zumindest eine Gleitlager in der Kulissenführung führbar, sodass der zumindest eine Verbindungsbalken die erste bewegbare Pressbacke von deren Rastposition in deren Crimpposition sicher überführen kann.
Vorzugsweise ist die Kulissenführung entlang zumindest einer der beiden Kulissensteigungen zumindest abschnittsweise öffnend ausgebildet. Eine sich abschnittsweise öffnende Kulissenführung weist zumindest eine Kulissenführungsöffnung auf, deren Öffnungsbegrenzung sich entlang der Kulissenführung vergrössert. Damit werden Reibungsverluste in der Überführung minimiert.
Bevorzugt ist Kulissenführung entlang der flachen Kulissensteigung zumindest abschnittsweise öffnend ausgebildet. Damit wird die Getriebeeinrichtung von den hohen Kraftwirkungen beim Crimpprozess entlastet, da die Reaktionskraft der Crimppresse bzw. der ersten bewegbaren Pressbacke massgeblich von der Kontaktfläche der Keilbacke getragen wird.
Bevorzugterweise ist zumindest einer der beiden Kulissensteigungen zumindest abschnittsweise im Wesentlichen parallel zur Kontaktfläche der Keilbacke ausgebildet. Damit ist das Übersetzungsverhältnis zwischen der Bewegung der ersten bewegbaren Pressbacke und der Bewegung der Keilbacke derart dimensioniert, dass die Wirkverbindung zwischen der ersten bewegbaren Pressbacke und der Keilbacke besonders fein justierbar ist.
Insbesondere weist die erste Antriebseinrichtung zumindest ein Arretierelement zum Bewegen der Keilbacke auf. Das zumindest eine Arretierelement ermöglicht ein verbessertes Überführen der Keilbacke von deren Arbeitsposition in deren Ruheposition, da damit Reibungsverluste bei diesem Überführen weiter minimierbar sind. Beispielsweise ist das zumindest eine Arretierelement an der Keilbacke angeordnet, sodass die Minimierung direkt auf die Keilbacke wirken kann und eine ruckartige Bewegung der Keilbacke weiter minimiert wird.
Vorzugsweise ist eine zweite Führungseinrichtung vorhanden, wobei die erste bewegbare Pressbacke entlang der zweiten Führungseinrichtung bewegbar ist. Damit ist die erste bewegbare Pressbacke beim Überführen von der Rastposition in die Crimpposition positionssicher überführbar. Dies ermöglicht ein reproduzierbares Positionieren der ersten bewegbaren Pressbacke.
Bevorzugterweise ist ein Vorspannelement zum Vorspannen der ersten bewegbaren Pressbacke vorhanden. Das Vorspannelement erzeugt eine Rückstellkraft von der ersten bewegbaren Pressbacke auf die Keilbacke, sodass die Wirkverbindung zwischen der ersten bewegbaren Pressbacke auf der Keilbacke schwingungsfrei erzeugbar ist und somit ein stetiger Kontakt zwischen der Kontaktfläche der Keilbacke und der ersten bewegbaren Pressbacke besteht. Beispielsweise ist das Vorspannelement als Feder ausgebildet.
Vorteilhaft ist an der ersten bewegbaren Pressbacke ein Vorsprung angeordnet und an der zweite Führungseinrichtung ein Langloch angeordnet, wobei sich der Vorsprung durch das Langloch erstreckt und entlang der Längsausstreckung des Langlochs bewegbar ist. Damit ist eine konstante Rückstellkraft auf die erste bewegbare Pressbacke ausübbar.
Eine erfindungsgemässe Crimppresse umfasst eine wie hier vorliegend beschriebene Crimpbackenvorrichtung, wobei eine weitere Pressbacke vorhanden ist.
Die Crimppresse ermöglicht das Herstellen einer Vielzahl von Crimpverbindungen, welche reproduzierbar und hochgenau über wiederkehrende Herstellzyklen herstellbar sind. Der Bereich zwischen der ersten Pressbacke und der weitern Pressbacke wird typischerweise als Crimpbereich bezeichnet. Die erste bewegbare Pressbacke ist in deren Rastposition, wie zuvor beschrieben, von der weiteren Pressbacke zusätzlich beabstandet, wobei gleichzeitig die gesamte Crimppresse kompakt dimensionierbar ist.
Vorteilhaft ist die weitere Pressbacke ortsfest an der Crimppresse angeordnet. Dabei erfolgt der Crimpprozess zum Herstellen einer Crimpverbindung beim Überführen der ersten Pressbacke von deren Rastposition in deren Crimpposition, wobei zumindest einer der beiden Pressbacken ein Crimpwerkzeug aufweist. Damit lässt sich eine Crimpverbindung einfach und zeitsparend herstellen.
Bevorzugt ist die weitere Pressbacke bewegbar. Dabei erfolgt der Crimpprozess zum Herstellen einer Crimpverbindung mithilfe eines an der weiteren Pressbacke angeordneten Crimpwerkzeugs. Die erste Pressbacke ist in deren Crimpposition angeordnet und die weitere Pressbacke ist hin zur ersten bewegbaren Pressbacke der Crimpbackenvorrichtung bewegbar, sodass sich der Crimpbereich im Crimpprozess verkleinert und eine hochgenaue und reproduzierbar herstellbare Crimpverbindung produzierbar ist. Dabei ist die weitere Pressbacke an einer Crimpantriebseinrichtung mit einem Crimpantrieb angeordnet, welche ausgebildet ist, um die weitere Pressbacke von deren Rastposition in deren Crimpposition reproduzierbar zu überführen.
Insbesondere umfasst die Crimpantriebseinrichtung eine Exzentereinheit, welche von dem Crimpantrieb antreibbar ist und eine Linearbewegung der weiteren Pressbacke bewirkt. Damit wird ein einfacher, schneller und platzsparender Antrieb für die weitere Pressbacke zur Verfügung gestellt.
Bevorzugterweise weisen die Crimppresse und die Crimpbackenvorrichtung eine gemeinsame Basisstruktur auf. Damit wird die stützende Wirkverbindung zwischen der ersten Pressbacke und der Keilbacke weiter versteift, sodass eine stabile Crimppresse für einen reproduzierbaren Crimpprozess bereitstellbar ist.
Vorzugsweise ist zumindest eine Gehäusestruktur vorhanden, an welcher die weitere Presspacke angeordnet ist und welche mit der Basisstruktur verbindbar ist. Damit wird die Steifigkeit in der Crimppresse weiter verbessert. Die zumindest eine Gehäusestruktur stellt eine steife Verbindung zwischen der Crimpbackenvorrichtung und der weiteren Pressbacke sicher.
Vorteilhaft ist an der zumindest einen Gehäusestruktur eine weitere Führungseinrichtung vorhanden, entlang welcher die weitere Pressbacke von deren Rastposition in deren Crimpposition überführbar ist. Damit ist die weitere Pressbacke während des Crimpprozesses positionssicher führbar.
Ein erfindungsgemässes Verfahren zum Herstellen einer Crimpverbindung mit einer Crimppresse, umfasst die folgenden Schritte:

a) Überführen einer ersten bewegbaren Pressbacke von deren Rastposition in deren Crimpposition;
b) Positionieren einer Keilbacke zwischen eine Basisstruktur und der ersten bewegbaren Pressbacke;
c) Crimpen einer Crimpverbindung mit einer weiteren Pressbacke, wobei zumindest ein Crimpwerkzeug an einer der beiden Pressbacken angeordnet ist.

In der Crimpposition ist die erste bewegbare Pressbacke ausgebildet, im Zusammenspiel mit einem Crimpwerkzeug an der weiteren Pressbacke eine Crimpverbindung herzustellen. Dabei ist die erste bewegbare Pressbacke von der zwischen der Basisstruktur und der erste bewegbare Pressbacke positionierten Keilbacke stabil und steif gehalten, sodass eine Vielzahl von Crimpverbindungen mithilfe der Crimpbackenvorrichtung reproduzierbar und hochgenau über wiederkehrende Herstellzyklen herstellbar sind.
Insbesondere wird das Verfahren mit einer wie hier vorliegend beschriebenen Crimpbackenvorrichtung ausgeführt. Diese Crimpbackenvorrichtung lässt sich einfach und stabil an der Crimppresse anordnen und kann auch als ein Upgrade-Kit an eine bestehende Crimppresse angeordnet werden.
Bevorzugt wird die Keilbacke im Schritt b) mithilfe einer ersten Antriebseinrichtung von einer Ruheposition in eine Arbeitsposition überführt. Dabei geht die Keilbacke in der Arbeitsposition mit der erste bewegbare Pressbacke eine Wirkverbindung ein, sodass die erste bewegbare Pressbacke stabil gestützt wird.
Bevorzugterweise wird nach dem Schritt b) die erste bewegbare Pressbacke in Richtung zur Rastposition überführt, sodass sichergestellt wird, dass die erste Pressbacke während dem Crimpen im Schritt c) von der Keilbacke gestützt wird.
Vorteilhaft wird das Überführen der ersten bewegbaren Pressbacke in Richtung zur Rastposition mithilfe einer zweiten Antriebseinrichtung ausgeführt, sodass dieses Überführen positionssicher und separat gesteuert ausführbar ist.
Bevorzugt wird das Überführen der ersten bewegbaren Pressbacke in Richtung zur Rastposition mithilfe eines Vorspannelements ausgeführt. Das Vorspannelement bewirkt eine Rückstellkraft von der ersten bewegbaren Pressbacke auf die Keilbacke, sodass die Wirkverbindung zwischen der ersten bewegbaren Pressbacke auf der Keilbacke schwingungsfrei besteht und somit ein stetiger Kontakt zwischen der Kontaktfläche der Keilbacke und der ersten bewegbaren Pressbacke besteht.
Vorzugsweise wird das Überführen der ersten bewegbaren Pressbacke und das Positionieren der Keilbacke im Schritt a) und b) gleichzeitig ausgeführt. Dabei ist zwischen der Keilbacke und der ersten Pressbacke eine Getriebeeinrichtung angeordnet, welche den Kraftfluss von der Bewegung der Keilbacke auf die erste bewegbare Pressbacke überträgt, sodass diese einfach in die Crimpposition überführbar ist.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der unter Bezugnahme auf die Zeichnungen, Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben sind. Aufzählungen wie erste, zweite, dritte oder weitere dienen lediglich zur Identifikation der Bauteile.
Die Bezugszeichenliste ist wie auch der technische Inhalt der Patentansprüche und Figuren Bestandteil der Offenbarung. Die Figuren werden zusammenhängend und übergreifend beschrieben. Gleiche Bezugszeichen bedeuten gleiche Bauteile, Bezugszeichen mit unterschiedlichen Indices geben funktionsgleiche oder ähnliche Bauteile an.
Es zeigen dabei:

Fig. 1: eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemässen Crimpbackenvorrichtung in einer ersten perspektivischen Darstellung,
Fig. 2: die Crimpbackenvorrichtung gemäss Fig. 1 in einer weiteren perspektivischen Darstellung,
Fig. 3: die Keilbacke der Crimpbackenvorrichtung gemäss Fig. 1 in einer perspektivischen Darstellung,
Fig. 4: eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemässen Crimpbackenvorrichtung in einer ersten perspektivischen Darstellung,
Fig. 5: ein erfindungsgemässe Crimppresse mit einer Crimpbackenvorrichtung gemäss Fig.1 in einer perspektivischen Darstellung,
Fig. 6: die Crimpbackenvorrichtung gemäss Fig. 1, wobei sich die Keilbacke in der Ruheposition befindet, in einer perspektivischen Darstellung,
Fig. 7: die Crimpbackenvorrichtung gemäss Fig. 6, in einer weiteren perspektivischen Darstellung, und
Fig. 8: die Crimpbackenvorrichtung gemäss Fig. 6, wobei sich die Keilbacke in der Arbeitsposition befindet, in einer perspektivischen Darstellung.

Fig. 1 und Fig. 2 zeigen eine Crimpbackenvorrichtung 15 mit einer ersten bewegbaren Pressbacke 20 und einer ersten Antriebseinrichtung 22, welche an der Basisstruktur 17 angeordnet sind. Die bewegbare Pressbacke 20 ist an einer zweiten Führungseinrichtung 25 vertikal bewegbar angeordnet, wenn die Crimpbackenvorrichtung 15 im gebrauchsbereiten Zustand an einem Untergrund angeordnet ist. Die Antriebseinrichtung 22 weist einen ersten Antrieb 23 auf, welcher mit der bewegbaren Keilbacke 30 verbunden ist. Die Keilbacke 30 weist eine Kulissenführung 35 auf und ist mithilfe der ersten Antriebseinrichtung 22 von einer Arbeitsposition in eine Ruheposition überführbar, wobei die Keilbacke 30 in deren Arbeitsposition mit der ersten bewegbaren Pressbacke 20 in einer Wirkverbindung steht und dabei die erste bewegbare Pressbacke 20 stützt (siehe Fig. 2). Die als pneumatische Antriebseinrichtung ausgebildete erste Antriebseinrichtung 22 ist als doppeltwirkender Führungszylinder mit integrierter Linearführung 28 ausgebildet und umfasst eine Luftkammer, als ersten Antrieb 23, und eine Kolbenstange 26 zum linearen Bewegen bzw. Überführen der Keilbacke 30. Die Basisstruktur 17 ist eine als Grundplatte ausgebildete Verbindungstruktur, und weist eine als Nutstruktur 19 ausgebildete erste Führungseinrichtung 18 auf, welche sich entlang der Basisstruktur 17 erstreckt und in welcher der Führungsabschnitt 40 der bewegbaren Keilbacke 30 angeordnet ist.
An der ersten bewegbaren Pressbacke 20 ist ein Vorsprung 38 angeordnet und an der zweite Führungseinrichtung 25 ist eine Langloch 39 angeordnet. Der Vorsprung 38 erstreckt sich durch das Langloch 39 und ist entlang der Längsausstreckung des Langlochs 39 bewegbar. Weiters ist ein als Feder ausgebildetes Vorspannelement 27 zum Vorspannen der ersten bewegbaren Pressbacke 20 vorhanden, welches an der zweiten Führungseinrichtung 25 angeordnet ist und mit dem Vorsprung 38 der ersten bewegbaren Pressbacke 20 verbunden ist. Das Vorspannelement 27 drückt die erste bewegbare Pressbacke 20 auf die Keilbacke 30, sodass die Wirkverbindung zwischen der ersten bewegbaren Pressbacke 20 und der Keilbacke 30 schwingungsfrei ausgebildet ist und somit ein stetiger Kontakt zwischen der Kontaktfläche 31 der Keilbacke 30 und der ersten bewegbaren Pressbacke 20 besteht (siehe Fig.2).
Die erste bewegbare Pressbacke 20 ist mit einer Getriebeeinrichtung 32 verbunden, welche einen Verbindungsbalken 33 aufweist. Der Verbindungsbalken 33 ist an der ersten bewegbaren Pressbacke 20 mithilfe der Befestigungsmittel 21 fixiert, welches hier Schrauben und Zentrierhülsen (nicht sichtbar) umfasst. Am Verbindungsbalken 33 ist ein Gleitlager als eine Kontaktgeometrie 29 angeordnet, welches in die Kulissenführung 35 der Keilbacke 30 eingreift. Die Getriebeeinrichtung 32 ist ausgebildet, eine Bewegung und/oder eine Kraft von der bewegbaren Keilbacke 30 auf die erste bewegbare Pressbacke 20 zu übertragen. Dabei wird die Keilbacke 30 von der ersten Antriebseinrichtung 22 angetrieben, sodass die erste bewegbare Pressbacke 20 in eine Richtung hin zur Crimpposition bewegbar ist und die Keilbacke 30 im Wesentlichen normal zur ersten bewegbaren Pressbacke 20 hin zur Arbeitsposition bewegbar ist. Die Bewegung der ersten bewegbaren Pressbacke 20 in Richtung hin zur Crimpposition ist im gebrauchsbereiten Zustand der Crimpbackenvorrichtung 15 die vertikale Richtung. Die Bewegung der Keilbacke 30 in Richtung hin zur Arbeitsposition ist im gebrauchsbereiten Zustand der Crimpbackenvorrichtung 15 die horizontale Richtung. Die Keilbacke 30 ist in deren Arbeitsposition zwischen der ersten bewegbaren Pressbacke 30 und der Basisstruktur 17 positioniert, wobei die erste bewegbare Pressbacke 20 auf der Kontaktfläche 31 der Keilbacke 30 aufliegt und sich damit in deren Crimpposition befindet (siehe Fig. 2). Damit wird nicht nur die Keilbacke 30 von der ersten Antriebseinrichtung 22 bewegt, sondern auch die erste bewegbare Pressbacke 30 von der Rastposition in die Crimpposition überführt.
Fig. 3 zeigt die Keilbacke 30, welche eine Kontaktfläche 31 und eine Grundfläche 34 aufweist. Die Kontaktfläche 31 steht in der Arbeitsposition der Keilbacke 30 in Wirkverbindung mit der ersten bewegbaren Pressbacke 20, um diese beispielsweise in der Crimpposition zu stützen. Die Grundfläche 34 der Keilbacke 30 ist in der Nutstruktur 19 der Basisstruktur 17 angeordnet, sodass die Keilbacke 30 stabil gehalten wird. Zwischen der Kontaktfläche 31 und der Grundfläche 34 ist ein Keilwinkel β vorhanden, der 5° beträgt. Die Kulissenführung 35 der Keilbacke 30 weist eine erste Kulissensteigung 36 und eine weitere Kulissensteigung 37 auf. Die erste Kulissensteigung 36 ist dabei wesentlich steiler ausgebildet als die weitere Kulissensteigung 37, wobei die weitere Kulissensteigung 37 parallel zur Kontaktfläche 31 ausgebildet ist bzw. verläuft. Die erste Kulissensteigung 36 bewirkt damit eine verhältnismässig grosse Hubbewegung (in vertikaler Richtung) für die erste bewegbare Pressbacke 20, wobei eine verhältnismässig kleine Kraftwirkung auf die erste bewegbare Pressbacke 20 wirkt. Die weitere Kulissensteigung 37 bewirkt eine grosse Kraftwirkung auf die erste bewegbare Pressbacke 20 bei einer kleinen Hubbewegung. Die Kulissenführung 35 weist eine Kulissenführungsöffnung 42 mit einer Öffnungsbegrenzung 43 auf, die sich entlang der flach ausgebildeten weiteren Kulissensteigung 37 öffnend ausbildet, um die in die Kulissenführung 35 eingreifende Kontaktgeometrie 29 von den hohen Kraftwirkungen beim Crimpprozess zu entlasten. Die Keilbacke 30 weist einen Verbindungsabschnitt 41 auf, welcher mit dem ersten Antrieb 23 verbunden ist.
Fig. 4 zeigt eine Crimpbackenvorrichtung 115, die im Wesentlichen wie die zuvor beschriebene Crimpbackenvorrichtung 15 ausgebildet ist. Die Crimpbackenvorrichtung 115 unterscheidet sich von der Crimpbackenvorrichtung 15 gemäss der Fig. 1 bis Fig. 3 darin, dass eine unterschiedliche Keilbacke 130 vorhanden ist und die erste bewegbare Pressbacke 120 mit einer zweiten Antriebseinrichtung 150 und einem zweiten Antrieb 151 von der Rastposition in die Crimpposition überführbar ist. Damit ist die erste bewegbare Pressbacke 120 unabhängig von der bewegbaren Keilbacke 130 bewegbar. Aus diesem Grund unterscheidet sich die Keilbacke 130 von der Keilbacke 30 gemäss den Fig. 1 bis Fig. 3 darin, dass die Keilbacke 130 keine Kulissenführung aufweist und keine Getriebeeinrichtung vorhanden ist. Die Keilbacke 130 weist die Kontaktfläche 131 auf, welche die erste bewegbare Pressbacke 120 in deren Crimpposition stützt. Die mit der ersten Antriebseinrichtung 22 verbundene und bewegbare Keilbacke 130 ist in deren Arbeitsposition zwischen der Basisstruktur 17 und der ersten bewegbaren Pressbacke 120 positioniert. Weiters weist die Keilbacke 130 einen als Vorsprung ausgebildeten Führungsabschnitt 140 auf, mit dem die bewegbare Keilbacke 130 in der Nutstruktur 19 bewegbar positioniert ist. Die Keilbacke 130 weist einen Verbindungsabschnitt 141 auf, welcher mit dem Antrieb 23 verbunden ist.
An der ersten bewegbaren Pressbacke 120 ist ein Crimpwerkzeug 16 angeordnet, welches auch auf der ersten bewegbaren Pressbacke 20 der Crimpbackenvorrichtung 15 gemäss den Fig. 1 und Fig. 2 positionierbar ist.
Fig. 5 zeigt eine Crimppresse 200 mit der Crimpbackenvorrichtung 15 gemäss den Fig. 1 und Fig. 2 sowie mit einer Keilbacke 30 gemäss Fig. 3. Die Crimppresse 200 weist eine weitere Pressbacke 220 auf, an welcher ein Crimpwerkzeug 216 angeordnet ist. Die weitere Pressbacke 220 ist an einer Crimpantriebseinrichtung 222 mit einem Crimpantrieb 223 angeordnet, welche ausgebildet ist, die weitere Pressbacke 220 von deren Rastposition in deren Crimpposition zu überführen. Zwischen der ersten bewegbaren Pressbacke 20 und der weiteren Pressbacke 220 erstreckt sich der Crimpbereich 215, in welchem beim Herstellen einer Crimpverbindung ein Kabel und ein Verbindungselement, wie beispielsweise ein Stecker, eine Öse oder eine Buchse, positioniert werden.
Die Basisstruktur der Crimppresse 200 ist gleich der zuvor beschriebenen Basisstruktur 17 der Crimpbackenvorrichtung 15. Die Crimppresse 200 weist eine Gehäusestruktur 217 auf, welche mit der Basisstruktur 17 verbunden ist. Die Gehäusestruktur 217 weist eine weitere Führungseinrichtung 238 auf, entlang welcher die weitere Pressbacke 220 von deren Rastposition in deren Crimpposition überführbar ist.
Anhand der Fig. 5 bis Fig. 8 wird nun ein Verfahren zum Herstellen einer Crimpverbindung mit einer Crimpbackenvorrichtung 15 gemäss den Fig. 1 und Fig. 2, einer Keilbacke 30 gemäss Fig.3 und einer Crimppresse 200 gemäss Fig. 5, beschrieben. Die Fig. 6 zeigt die Crimpbackenvorrichtung 15, wobei sich die Keilbacke 30 in deren Ruheposition befindet und sich die erste bewegbare Pressbacke 20 in deren Rastposition befindet. Die Fig. 7 zeigt die Crimpbackenvorrichtung 15, wobei sich die Keilbacke 30 zwischen deren Ruheposition und deren Arbeitsposition befindet und sich die erste bewegbare Pressbacke 20 zwischen deren Rastposition und deren Crimpposition befindet. Die Fig. 8 zeigt die Crimpbackenvorrichtung 15, wobei sich die Keilbacke 30 in deren Arbeitsposition befindet und sich die erste bewegbare Pressbacke 20 in deren Crimpposition befindet.
In einem ersten Schritt (Schritt a)) erfolgt das Überführen der ersten bewegbaren Pressbacke 20 von deren Rastposition in deren Crimpposition. Die erste bewegbare Pressbacke 20 ist mit der Keilbacke 30 verbunden, indem der Verbindungsbalken 33 mit dessen, als Kontaktgeometrie 29 ausgebildeten, Gleitlager in die Kulissenführung 35 eingreift und der Verbindungsbalken 33 mithilfe der Befestigungsmittel 29 an der ersten bewegbaren Pressbacke 20 befestigt ist. Dabei wird die Keilbacke 30 mithilfe des ersten Antriebs 23 und der ersten Antriebseinrichtung 22 in Richtung zur ersten bewegbaren Pressbacke 20 bewegt. Dabei wird die Keilbacke 30 von deren Ruheposition entlang der ersten Führungseinrichtung 18 in Richtung zu deren Arbeitsposition gedrückt. Dabei gleitet die Kontaktgeometrie 29 entlang der ersten Kulissensteigung 36 der Kulissenführung 35, wodurch die erste bewegbare Pressbacke 20 mithilfe der Getriebeeinrichtung 32 beim Überführen in Richtung zur weiteren Pressbacke 220 gedrückt wird (siehe Fig. 7).
In einem weiteren Schritt (Schritt b)) erfolgt das Positionieren der Keilbacke 30 zwischen der Basisstruktur 17 und der ersten bewegbaren Pressbacke 20. Dabei wird die Keilbacke 30 in Wirkverbindung mit der ersten bewegbaren Pressbacke 20 gebracht, indem die Kontaktfläche 31 die erste bewegbare Pressbacke 20 stützt und aufgrund des Keilwinkels β zwischen der Kontaktfläche 31 und der Grundfläche 34 der Keilbacke 30 die erste bewegbare Pressbacke 20 anhebt. Die Keilbacke 30 wird mithilfe der ersten Antriebseinrichtung 22 in die Arbeitsposition überführt und gleichzeitig wird die erste bewegbare Pressbacke hin zur Crimpposition überführt (siehe Fig. 8). Dabei gleitet die als Gleitlager ausgebildete Kontaktgeometrie 29 entlang der weiteren Kulissensteigung 37 der Kulissenführung 35, welche flacher als die erste Kulissensteigung ausgebildet ist, wodurch die erste bewegbare Pressbacke 20 mithilfe der Getriebeeinrichtung 32 beim Überführen weiter in Richtung zur weiteren Pressbacke 220 gedrückt wird. Anschliessend bzw. zeitgleich wird die erste bewegbare Pressbacke 20 mithilfe des Vorspannelements 27 in Richtung zur Rastposition überführt (siehe Fig. 2), sodass sich die erste bewegbare Pressbacke 20 schlussendlich in der Crimpposition befindet. Nachdem beispielsweise ein Kabel und ein als Buchse ausgebildetes Verbindungselement im Crimpbereich 215 positioniert wurde, erfolgt anschliessend das Crimpen einer Crimpverbindung mit einer weiteren Pressbacke 220, wobei zumindest ein Crimpwerkzeug 216 an einer der beiden Pressbacken 20 bzw. 220 angeordnet ist (Schritt c)). Dabei wird die weitere Pressbacke 220 mithilfe des Crimpantriebs 151 hin zur ersten bewegbaren Pressbacke 20 geführt, sodass das Crimpwerkzeug 216 die Crimpverbindung herstellen kann.

Bezugszeichenliste

15: Crimpbackenvorrichtung
16: Crimpwerkzeug
17: Basisstruktur
18: erste Führungseinrichtung
19: Nutstruktur
20: erste bewegbare Pressbacke
21: Befestigungsmittel
22: erste Antriebseinrichtung
23: ersten Antrieb
25: zweite Führungseinrichtung
26: Kolbenstange
27: Vorspannelement
28: Linearführung
29: Kontaktgeometrie
30: Keilbacke
31: Kontaktfläche
32: Getriebeeinrichtung
33: Verbindungsbalken
34: Grundfläche
35: Kulissenführung
36: erste Kulissensteigung
37: weitere Kulissensteigung
38: Vorsprung
39: Langloch
40: Führungsabschnitt
41: Verbindungsabschnitt
42: Kulissenführungsöffnung
43: Öffnungsbegrenzung
115: Crimpbackenvorrichtung
120: erste bewegbare Pressbacke
130: Keilbacke
131: Kontaktfläche
140: Führungsabschnitt
150: zweiten Antriebseinrichtung
151: zweiten Antrieb

200: Crimppresse
215: Crimpbereich
216: Crimpwerkzeug
217: Gehäusestruktur
220: weitere Pressbacke
222: Crimpantriebseinrichtung
223: Crimpantrieb
238: weitere Führungseinrichtung

β: Keilwinkel

Claims

Crimpbackenvorrichtung (15; 115) für eine Crimppresse umfassend
- eine erste bewegbare Pressbacke (20; 120), welche bevorzugt vertikal bewegbar ist,

- eine erste Antriebseinrichtung (22), wobei die Antriebseinrichtung einen ersten Antrieb (23) aufweist,

- eine Basisstruktur (17),
dadurch gekennzeichnet, dass

- eine Keilbacke (30; 130) vorhanden ist, welche bewegbar ist und mit dem ersten Antrieb (23) der ersten Antriebseinrichtung (22) verbunden ist, wobei die Keilbacke (30; 130) zwischen der ersten bewegbaren Pressbacke (20; 120) und der Basisstruktur (17) positionierbar ist.
Crimpbackenvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die erste bewegbare Pressbacke (20; 120) mit dem ersten Antrieb (23) der ersten Antriebseinrichtung (22) verbunden ist, insbesondere mithilfe einer Getriebeeinrichtung (32) mit der Keilbacke (30) verbunden ist, wobei die Getriebeeinrichtung (32) vorteilhaft zumindest einen Verbindungsbalken (33) aufweist.
Crimpbackenvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Antriebseinrichtung (150) mit einem zweiten Antrieb (151) zum Bewegen der ersten bewegbaren Pressbacke (20; 120) vorhanden ist.
Crimpbackenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Keilbacke (30; 130) einen Führungsabschnitt (40; 140) aufweist, wobei der Führungsabschnitt (40; 140) in einer ersten Führungseinrichtung (18) der Basisstruktur (17) angeordnet ist.
Crimpbackenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Keilbacke (30; 130) eine Kontaktfläche (31; 131) und eine Grundfläche (34) aufweist, wobei zwischen der Kontaktfläche (31; 131) und der Grundfläche (34) ein Keilwinkel (β) zwischen 0° und 30° vorhanden ist, insbesondere zwischen 1° und 10° vorhanden ist, wobei der Keilwinkel (β) bevorzugt 5° ist.
Crimpbackenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Keilbacke (30; 130) eine Kulissenführung (35) aufweist, wobei die Kulissenführung (35) zumindest eine erste Kulissensteigung (36) aufweist und bevorzugt eine weitere Kulissensteigung (37) aufweist.
Crimpbackenvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kulissenführung (35) entlang zumindest einer der beiden Kulissensteigungen (36, 37) zumindest abschnittsweise öffnend ausgebildet ist.
Crimpbackenvorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest einer der beiden Kulissensteigungen (36, 37) zumindest abschnittsweise im Wesentlichen parallel zur Kontaktfläche (31; 131) der Keilbacke (30; 130) ausgebildet ist.
Crimpbackenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine zweite Führungseinrichtung (25) vorhanden ist, wobei die erste bewegbare Pressbacke (20; 120) entlang der zweiten Führungseinrichtung (25) bewegbar ist.
Crimpbackenvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Vorspannelement (27) zum Vorspannen der ersten bewegbaren Pressbacke (20: 120) vorhanden ist.
Crimppresse (200) mit einer Crimpbackenvorrichtung (15; 115) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei eine weitere Pressbacke (220) vorhanden ist, wobei die weitere Pressbacke (220) bevorzugt bewegbar ist.
Crimppresse nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Crimppresse (200) und die Crimpbackenvorrichtung (15; 115) eine gemeinsame Basisstruktur (17) aufweisen.
Verfahren zum Herstellen einer Crimpverbindung mit einer Crimppresse, insbesondere mit einer Crimppresse nach Anspruch 11 oder 12, umfassend die Schritte:
a) Überführen einer ersten bewegbaren Pressbacke von deren Rastposition in deren Crimpposition;

b) Positionieren einer Keilbacke zwischen einer Basisstruktur und der ersten bewegbaren Pressbacke;

c) Crimpen einer Crimpverbindung mit einer weiteren Pressbacke, wobei zumindest ein Crimpwerkzeug an einer der beiden Pressbacken angeordnet ist.
Verfahren nach Anspruch 13 dadurch gekennzeichnet, dass nach dem Schritt b) die erste bewegbare Pressbacke in Richtung zu der Rastposition überführt wird.
Verfahren nach Anspruch 13 oder 14 dadurch gekennzeichnet, dass das Überführen der ersten bewegbaren Pressbacke und das Positionieren der Keilbacke im Schritt a) und b) gleichzeitig ausgeführt wird.