Beschreibung
Sicherungseinrichtung für eine Handhabungsvorrichtung, insbesondere einen Industrieroboter, sowie Verfahren zum Betreiben der Sicherungseinrichtung
Stand der Technik
Die Erfindung betrifft eine Sicherungseinrichtung für eine Handhabungsvorrichtung, insbesondere einen Industrieroboter, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ferner betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer derartigen Sicherungseinrichtung.
Eine derartige Sicherungseinrichtung ist aus der EP 1 738 882 A2 bekannt. Bei der bekannten Sicherungseinrichtung sind zwei voneinander unabhängige Sensoreinrichtungen vorgesehen, wovon die eine Sensoreinrichtung als taktile Sensoreinrichtung am Greifarm eines Industrieroboters angeordnet ist, während die andere Sensoreinrichtung insbesondere als kapazitive Sensoreinrichtung ausgebildet ist, die einen Nahbereich um den Industrieroboter, beispielsweise einen Bereich innerhalb von 10cm um die Sensoreinrichtung, erfasst. Das bedeutet, dass die zuletzt genannte Sensoreinrichtung erst anspricht, wenn sich ein Objekt oder eine Person in einem Abstand von einer sich bewegenden Greifeinrichtung befindet, der weniger als 10cm beträgt. Die zuerst genannte Sensoreinrichtung spricht sogar erst dann an, wenn es bereits zu einer Kollision bzw. Berührung zwischen dem Objekt und der Greifeinrichtung gekommen ist. Die aus der EP 1 738 882 A2 bekannte Sicherungseinrichtung arbeitet daher zwar aufgrund der redundanten bzw. doppelten Ausführung der Sensoreinrichtungen besonders sicher, eine frühzeitige Erkennung von sich dem Industrieroboter näherenden Objekten, die zu einer gezielten Geschwindigkeitsreduzierung bzw. Kollisionsvermeidung zwischen dem Objekt und der Greifeinrichtung führt, ist mit der vorbekannten Sicherungseinrichtung jedoch nicht möglich. Daher ist die Verfahrge-
schwindigkeit des Roboters zur sicheren Vermeidung von Kollisionen begrenzt durch die Reichweite des Nahbereichssensors und den Bremsweg des Roboters.
Offenbarung der Erfindung
Ausgehend von dem dargestellten Stand der Technik liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Sicherungseinrichtung für eine Handhabungsvorrichtung, insbesondere einen Industrieroboter, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart weiterzubilden, dass damit einerseits die Bewegung bspw. eines Greif- arms derart beeinflusst werden kann, dass eine Kollision mit einem Objekt sicher vermieden wird und dass andererseits, trotz Annäherung zwischen Objekt und Greifarm, weiterhin ein Betrieb der Handhabungsvorrichtung ermöglicht wird, so dass eine besonders hohe Leistung erzoelt werden kann. Diese Aufgabe wird bei einer Sicherungseinrichtung für eine Handhabungsvorrichtung, insbesondere ei- nem Industrieroboter, mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Der Erfindung liegt dabei die Idee zugrunde, die Erfassungsbereiche der beiden Sensoreinrichtungen außerhalb der Handhabungsvorrichtung zu erstrecken, so dass eine rechtzeitige Erkennung einer möglichen Kollision zwischen einem Objekt und der Handhabungsvorrichtung ermöglicht wird. Dies eröffnet die Möglichkeit, dass ei- ne Bewegung der Handhabungsvorrichtung vollständig gestoppt werden kann, ohne dass es zu einer Kollision kommt bzw. die Bewegungsgeschwindigkeit derart verringert werden kann, dass trotz Vorhandenseins eines erkannten Objekts im Bewegungsweg der Handhabungsvorrichtung trotzdem noch ein Betrieb der Handhabungsvorrichtung ermöglicht wird. Dadurch resultiert eine stets relativ hohe Leistung der Handhabungsvorrichtung.
Vorteile Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Sicherungseinrichtung für eine Handhabungsvorrichtung sind in den Unteransprüchen angegeben. In den Rahmen der Erfindung fallen sämtliche Kombinationen aus zumindest zwei von in den Ansprüchen, der Beschreibung und/oder den Figuren offenbarten Merkmalen.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist es denkbar, dass zwischen den beiden Erfassungsbereichen eine Zwischenzone ausgebildet ist, die durch keine der beiden Sensoreinrichtungen überwacht wird. Das bedeutet in der Praxis, dass es möglich ist, eine erste Sensoreinrichtung in einem relativ großen Ab-
stand von der Handhabungsvorrichtung anzuordnen, während eine zweite Sensoreinrichtung lediglich den Nahbereich der Handhabungsvorrichtung erfasst. Dadurch wird bereits bei einem relativ großen Abstand zwischen einem Objekt und der Handhabungsvorrichtung ein entsprechendes Signal einer möglichen Kollision zwischen dem Objekt und der Handhabungsvorrichtung erzeugt, wodurch die Verfahrgeschwindigkeit beispielsweise eines Greifers rechtzeitig, d.h. mit gegebenenfalls relativ geringer Verzögerungsgeschwindigkeit, verringert werden kann. Erst wenn sich das Objekt derart der Handhabungsvorrichtung nähert, dass es von der zweiten Sensoreinrichtung erfasst wird, erfolgt eine weitere Reduzierung der Bewegungs- bzw. Verfahrgeschwindigkeit des Greifers, gegebenenfalls bis zum Stillstand. Dies ermöglicht den Vorteil, dass innerhalb des Zeitraums, in dem lediglich mittels der ersten Sensoreinrichtung die Anwesenheit eines Objektes festgestellt wird, die Handhabungsvorrichtung mit einer gegenüber dem Normalbetrieb reduzierten Geschwindigkeit bzw. Leistung betrieben werden kann.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung, die einen relativ einfachen Aufbau der Handhabungsvorrichtung bzw. deren Greifarms ermöglicht, wird vorgeschlagen, dass die zweite Sensoreinrichtung außerhalb der Handhabungsvorrichtung angeordnet ist. Das bedeutet, dass die Handhabungsvorrichtung lediglich die erste Sensoreinrichtung trägt.
Besonders bevorzugt ist es dabei vorgesehen, dass die zweite Sensoreinrichtung an einem Gestell angeordnet ist. Dabei kann das Gestell beispielsweise die Handhabungsvorrichtung tragen. Dadurch wird insbesondere eine relativ einfache Verlegung bzw. Ankupplung der zweiten Sensoreinrichtung an die Steuereinrichtung der Handhabungsvorrichtung erzielt.
Eine besonders sichere Erfassung von Objekten innerhalb des ersten Erfas- sungsbereiches wird erzielt, wenn die erste Sensoreinrichtung mehrere, auf einem kapazitiven Meßprinzip arbeitende Sensorelemente aufweist, die insbesondere an der Außenfläche der Handhabungsvorrichtung angeordnet sind und diese umhüllen. Um hinsichtlich der Betriebssicherheit der Handhabungsvorrichtung bzw. der Erfassung möglicher Objekte im Kollisionsbereich erhöhten Anforderungen gerecht
zu werden, ist es darüber hinaus in vorteilhafter Weise vorgesehen, dass wenigstens ein Sensorelement der ersten bzw. der zweiten Sensoreinrichtung mit zwei Auswerteschaltungen der Steuereinrichtung verbunden ist. Dadurch werden praktisch zwei Auswertungen der Ausgangssignale eines Sensorelements vor- genommen, so dass beispielsweise bei einer Abweichung zwischen den beiden
Auswertungen auf eine Fehlfunktion des Sensorelements geschlossen werden kann.
Die Erfindung umfasst auch ein Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemä- ßen Sicherungseinrichtung für eine Handhabungsvorrichtung. Dabei ist es vorgesehen, dass beim Ansprechen der zweiten Sensoreinrichtung für den zweiten Erfassungsbereich die Steuereinrichtung die Verfahrgeschwindigkeit der Handhabungsvorrichtung gegenüber einem Normalbetrieb reduziert. Mit einem derartigen Verfahren lassen sich Kollisionen sicher vermeiden, da die Handhabungs- Vorrichtung bereits in einem Bereich, bei dem sich das Objekt noch relativ weit von der Handhabungsvorrichtung befindet, in ihrer Verfahrgeschwindigkeit verzögert wird. Weiterhin wird durch die verringerte Verfahrgeschwindigkeit nichts- destotrotz ein normaler Betrieb bzw. ein Betrieb mit reduzierter Leistung der Handhabungsvorrichtung ermöglicht.
Ganz besonders bevorzugt ist es, wenn die Reduktion sowie eine gegebenenfalls anschließend wieder stattfindende Erhöhung der Verfahrgeschwindigkeit der Handhabungsvorrichtung in Abhängigkeit von dem aktuell erfassten Abstand bzw. zur Annäherungsgeschwindigkeit eines Objekts oder einer Person zur Be- wegungsbahn der Handhabungsvorrichtung erfolgt. Ein derartiges, adaptives
Verändern der Verfahrgeschwindigkeit der Handhabungsvorrichtung ermöglicht eine Optimierung der Leistung der Handhabungsvorrichtung. Das bedeutet auch, dass sich die Verfahrgeschwindigkeit bzw. die Leistung der Handhabungsvorrichtung bei einem Entfernen des Objektes von der Handhabungsvorrichtung wieder der Normalleistung bzw. Normalgeschwindigkeit annähert bzw. diese erreicht.
Aus Sicherheitsaspekten ist es besonders bevorzugt darüber hinaus vorgesehen, dass die jeweilige Bewegungsgeschwindigkeit der Handhabungsvorrichtung überwacht bzw. geregelt wird. Das bedeutet, dass von der Steuereinrichtung nicht nur ein entsprechendes Signal zu einer Reduzierung einer Verfahrgeschwindigkeit der Handhabungsvorrichtung ausgegeben wird, sondern dass die-
se Geschwindigkeit im Sinne einer Kontrolle bzw. Regelung auch überwacht wird.
Erhöhte Sicherheitsanforderungen bei Kollisionen können darüber hinaus erfüllt werden, wenn zusätzlich zur Reduktion der Geschwindigkeit der Handhabungsvorrichtung eine Reduktion der Vorschubkraft eines Greifers erfolgt. Dadurch werden insbesondere die auf ein Objekt bzw. eine Person wirkenden Kollisionskräfte vermindert.
Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindungen ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung.
Diese zeigt in:
Fig. 1 eine vereinfachte Seiteneinsicht auf eine mit einer erfindungsgemäßen Sicherungseinrichtung ausgestattete Handhabungsvorrichtung und
Fig. 2 ein Blockschaubild zur Erläuterung der Auswertung der von den Sensorelementen der Sicherungseinrichtung erzeugten Messsignale.
In der Fig. 1 ist eine Handhabungsvorrichtung 10 in Form eines Industrieroboters 100 dargestellt. Dabei ist der Industrieroboter 100 als Tischgerät auf einem Gestell 1 1 stehend angeordnet. Der Industrieroboter 100 weist eine in Richtung des Doppelpfeils 12 bewegliche Säule 13 auf, wobei an einem Ende der Säule 13 ein horizontal angeordneter Arm 14 befestigt ist. Der Arm 14 trägt wiederum einen beispielsweise auf- und abbewegbaren sowie verschwenkbaren Greifer 15 mit zwei Greiffingern 16, 17. Mittels einer derart ausgebildeten Handhabungsvorrichtung 10 lassen sich beispielsweise auf dem Gestell 1 1 angeordnete Bauteile von einer ersten Position in eine zweite Position verbringen, so dass beispielsweise ein Montageprozess verschiedener Bauteile durchgeführt werden kann.
Bei einem derartigen, vollautomatisierten bzw. einprogrammierten Montagevorgang weist die Handhabungsvorrichtung 10 eine Steuereinrichtung 20 auf, in der die verschiedenen Bewegungsbahnen bzw. Bewegungsabläufe des Industriero-
boters 100, speziell des Greifers 15 und dessen Greiffinger 16, 17, abgespeichert bzw. programmiert sind.
Kritisch bei derartigen, fest programmierten Bewegungsabläufen der Handha- bungsvorrichtung 10 ist, dass es bei Kollisionen mit Objekten, beispielsweise bei auf dem Tisch 11 befindlichen, dort nicht vorgesehenen Gegenständen oder bei einer Kollision mit einer Person 1 zu Beschädigungen an Bauteilen der Handhabungsvorrichtung 10 bzw. zu möglichen Verletzungen der Person 1 kommen kann. Um dies zu vermeiden, weist die erfindungsgemäße Handhabungsvorrich- tung 10 eine Sicherungseinrichtung 50 auf. Wesentlich hierbei ist, dass die Sicherungseinrichtung 50 als zweistufige Sicherungseinrichtung 50 mit zwei unabhängigen Sensoreinrichtungen 51 , 52 ausgebildet ist. Hierbei sind beide Sensoreinrichtungen 51 , 52 mit der Steuereinrichtung 20 verbunden.
Die erste Sensoreinrichtung 51 überwacht im Ausführungsbeispiel den unmittelbaren Nahbereich um den Industrieroboter 100. Hierzu ist es vorgesehen, dass die erste Sensoreinrichtung 51 eine Vielzahl von ersten Sensorelementen 54 aufweist, die an der Außenseite des Industrieroboters 100, d.h. insbesondere an der Säule 13, dem Arm 14 sowie dem Greifer 15 angeordnet bzw. befestigt sind und diese umhüllen. Die ersten Sensorelemente 54 sind bevorzugt als kapazitive Sensorelemente 54 ausgebildet, d.h., dass diese ansprechen, sobald sich ein Gegenstand oder eine Person 1 innerhalb eines ersten Erfassungsbereichs 55 der ersten Sensorelemente 54 befindet. Hierbei beträgt die Reichweite der ersten Sensorelemente 54 bzw. deren Erfassungsbereich 55 in der Regel maximal beispielsweise 20cm.
Die zweite Sensoreinrichtung 52 weist mehrere, der Fig. 1 dargestellte zweite Sensorelemente 57 auf. Die zweiten Sensorelemente 57 sind hierbei beispielhaft an dem Tisch 11 , insbesondere im Bereich der Tischplatte 21 angeordnet, wobei deren zweiter Erfassungsbereich 58 einen Raum überwacht bzw. abdeckt, der sich außerhalb der Tischplatte 21 bzw. des Tisches 1 1 befindet. Die Anordnung der zweiten Sensoreinrichtung 52 kann jedoch auch dem Tisch 1 1 vorgelagert sein, zum Beispiel durch stehende Anordnung auf dem Boden. Die Ausbildung der zweiten Sensorelemente 57 kann dabei entweder als kapazitiver Sensor, oder aber beispielsweise als Ultraschallsensor oder in sonstiger Weise ausgebildet sein.
Anhand der Fig. 1 erkennt man weiterhin, dass zwischen dem zweiten Erfassungsbereich 58 und dem ersten Erfassungsbereich 55 ein Zwischenbereich 59 ausgebildet ist, der weder von der ersten Sensoreinrichtung 51 , noch von der zweiten Sensoreinrichtung 52 überwacht wird. Die Größe bzw. Anordnung des Zwischenbereiches 59 ergibt sich hierbei aus der Anordnung der ersten Sensorelemente 54 bzw. der zweiten Sensorelemente 57 sowie deren Ausrichtung und der Reichweite der Erfassungsbereiche 55, 58.
Anhand der Fig. 2 erkennt man, dass die Steuereinrichtung 20 zwei verschiedene Auswerteschaltungen 61 , 62 für die Signale der ersten und zweiten Sensorelemente 54, 57 aufweist. Die Ausgänge der beiden Auswerteschaltungen 61 , 62 sind jeweils über eine Zentraleinheit 63, 64 mit einem Sicherheitscontroller 65 verbunden, der wiederum die Handhabungsvorrichtung 10, insbesondere deren nicht dargestellte Antriebe, ansteuert.
Beispielhaft anhand jeweils eines ersten Sensorelements 54 und eines zweiten Sensorelements 57 erkennt man, dass jedes der beiden Sensorelemente 54, 57 mit den beiden Auswerteschaltungen 61 , 62 verbunden ist. Hierbei kann es beispielsweise vorgesehen sein, dass die von den ersten bzw. zweiten Sensorelementen 54, 57 in regelmäßigen Zeitabständen erfassten Messwerte als Eingangswerte abwechselnd den beiden Auswerteschaltungen 61 , 62 zugeführt werden, so dass eine Plausibilitätsüberprüfung der Messwerte durchgeführt werden kann. Mittels einer derartigen Ausbildung der Steuereinrichtung 20 werden Veränderungen im ersten und zweiten Erfassungsbereich 55, 58 der beiden Sensoreinrichtungen 51 , 52 erkannt, insbesondere, ob plötzlich Objekte oder Personen 1 im Erfassungsbereich 55, 58 vorhanden sind.
Erfindungsgemäß ist es vorgesehen, dass beim Erfassen eines Gegenstandes oder einer Person 1 durch die zweite Sensoreinrichtung 52, d.h. im Fernbereich der Handhabungsvorrichtung 10, die Verfahrgeschwindigkeit des Industrieroboters 100, insbesondere dessen Greifers 15 über den Sicherheitscontroller 65 verringert wird. Dies dient dazu, damit, bei einer weiteren Annäherung des Objekts bzw. der Person 1 , der Industrieroboter 100 in seiner Bewegung bis zu seinem Stillstand gestoppt werden kann, bevor es zu einer Kollision mit dem Gegenstand bzw. mit der Person 1 kommt.
Solange sich der Gegenstand bzw. die Person 1 in einem Bereich befindet, in dem lediglich die zweite Sensoreinrichtung 52 anspricht, d.h. insbesondere im zweiten Erfassungsbereich 58 oder im Zwischenbereich 59 bedeutet dies, dass noch keine unmittelbare Kollisionsgefahr mit dem Gegenstand bzw. der Person 1 besteht. In diesem Fall kann die Handhabungsvorrichtung 10 bzw. der Industrieroboter 100 mit einer verringerten Leistung infolge der verringerten Verfahrge- schwindigkeit weiterbetrieben werden.
Nähert sich der Gegenstand bzw. Person 1 weiterhin dem Industrieroboter 100, so wird dies durch die ersten Sensorelemente 54 der ersten Sensoreinrichtung
51 erfasst. In diesem Bereich besteht eine unmittelbare Kollisionsgefahr zwischen dem Gegenstand bzw. der Person 1 und dem Industrieroboter 100 auf der Bewegungsbahn des Greifers 15. In diesem Fall kann die Bewegungsgeschwindigkeit bzw. Verfahrgeschwindigkeit des Greifarms 15, gegebenenfalls in Abhän- gigkeit von dem tatsächlich erfassten Abstand des Gegenstandes bzw. der Person 1 von dem jeweiligen ersten Sensorelement 54, weiter reduziert werden, gegebenenfalls bis zum vollständigen Stillstand.
Wesentlich hierbei ist auch, dass während des Betriebs der Handhabungsvor- richtung 10 die tatsächliche Geschwindigkeit bzw. Verfahrgeschwindigkeit des
Industrieroboters 100 bzw. dessen Greifarms 15 überwacht und geregelt wird. Weiterhin kann es vorgesehen sein, insbesondere, wenn ein Gegenstand bzw. eine Person 1 von der ersten Sensoreinrichtung 51 erfasst wird, dass die Vorschubkraft des Greifers 15 reduziert wird, um bei einer möglichen Kollision eine Kollisionskraft zu reduzieren.
Sobald sich der Gegenstand bzw. die Person 1 wieder von der Handhabungsvorrichtung 10 entfernt nimmt die Steuereinrichtung 20 wieder eine Erhöhung der Verfahrgeschwindigkeit des Greifers 15 vor, bis die Handhabungsvorrichtung 10 für den Fall, dass von keiner der beiden Sensoreinrichtungen 51 , 52 ein Gegenstand bzw. eine Person 1 erfasst wird, wieder die Normalleistung bzw. normale Verfahrgeschwindigkeit erreicht.
Die soweit beschriebene Handhabungsvorrichtung 10 kann in vielfältiger Art und Weise abgewandelt bzw. modifiziert werden, ohne vom Erfindungsgedanken abzuweichen. Dieser besteht in einer zweistufigen Erkennung von sich nähernden
Gegenständen bzw. Personen 1 in dem Aktionsbereich bzw. in die Bewegungsbahn des Industrieroboters 100, worauf dieser eine angepasste Reduzierung bzw. Erhöhung der Verfahrgeschwindigkeit seines Greifers 15 vornimmt. So ist es beispielsweise denkbar, die Erfindung anstatt auf einen Industrieroboter 100 bei elektrisch oder pneumatisch angetriebenen Achssystemen anzuwenden. In diesem kann es aufgrund der fehlenden Bahnsteuerung ggf. erforderlich sein, die Geschwindigkeitsreduktion bei einer Kollisionsgefahr bis zum Stillstand durchzuführen.