Die Erfindung betrifft ein Abfüllverfahren zum Füllen eines Abfüllsacks sowie
eine Greifvorrichtung für eine Abfülleinrichtung, insbesondere zur
Durchführung des Abfüllverfahrens.
Insbesondere bei der industriellen Produktion entstehen Zwischen- oder
Endprodukte, die als Schüttgüter vorliegen und in Abfüllsäcke abgepackt
werden, um den Transport bzw. den Verkauf zu erleichtern. Bei den
abzupackenden Produkten, die in den Abfüllsack eingefüllt werden, handelt es
sich beispielsweise um Kunststoffe, beispielsweise PU-Granulate, PVC-Pulver u.
s. w. und Chemieprodukte, wie beispielsweise Titandioxyd, Texapone u.s.w..
Auch Baustoffe, wie beispielsweise Kalk, Rauputz u. s. w. werden
üblicherweise abgefüllt. Tierfutter oder Lebensmittel, wie beispielsweise
Milchpulver, Stärke u. s. w. werden ebenfalls sackweise transportiert bzw.
verkauft. Insbesondere, wenn die genannten Abfüllgüter als Zwischenprodukt
zu einem weiterverarbeitenden Betrieb transportiert werden sollen, werden sie
in so genannten Big Bags mit einem Füllvolumen von ca. 0,9 - 2 m3 abgefüllt.
Zum Befüllen eines Abfüllsacks ist aus US 6,134,864 eine Abfülleinrichtung
bekannt. Die Abfülleinrichtung weist eine Spreizvorrichtung mit zwei Klappen
auf, auf die von Hand die Öffnung eines Abfüllsacks aufgesteckt wird.
Anschließend wird der Abfüllsack mit Hilfe einer Klemmeinrichtung zwischen
einer Klappe der Spreizvorrichtung und einer Klemmfläche der
Klemmeinrichtung befestigt, so dass der Abfüllsack nicht von der
Spreizvorrichtung herunter rutscht. Anschließend bewegen sich die Klappen
der Spreizeinrichtung von einander weg, so dass der zwischen der
Spreizeinrichtung und der Klemmeinrichtung befestigte Abfüllsack geöffnet
wird. Das Abfüllgut wird anschließend über trichterförmige Leitbleche zu der
Innenseite der Spreizeinrichtung geführt, so dass das Abfüllgut in den
Abfüllsack eingefüllt wird. Nach dem Befüllen des Abfüllsacks wird die
Spreizeinrichtung geschlossen, indem die Klappen der Spreizvorrichtung in
ihren Ausgangszustand aufeinander zu bewegt werden. Während der
Abfüllsack von der Klemmeinrichtung an die geschlossene Spreitzeinrichtung
gedrückt wird, wird der Abfüllsack unterhalb der Spreitzeinrichtung mit einer
Schweißeinrichtung verschweißt, um den Abfüllsack zu verschließen. Die
Klemmeinrichtung lässt den Abfüllsack anschließend los, so dass er von der
Spreizvorrichtung von Hand herunter gezogen werden kann.
Nachteilig bei dem oben angeführten Verfahren ist insbesondere beim Abfüllen
staubhaltiger Produkte die Gefahr, dass nach dem Verschließen des
Abfüllsacks aus dem Bereich oberhalb der Schweißnaht Staub austritt, der die
Umgebung verschmutzt. Dadurch kann es erforderlich sein, beim Verschließen
des Abfüllsacks eine Staubmaske, oder insbesondere bei
gesundheitsschädlichen Abfüllgütern, Schutzkleidung wie beispielsweise eine
Gasmaske zu tragen. Dadurch wird der Abfüllvorgang erschwert und
verlangsamt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren sowie eine
Greifvorrichtung zu schaffen, bei dem bzw. durch die der Abfüllvorgang
beschleunigt und vereinfacht ist.
Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch ein Abfüllverfahren mit
den Merkmalen des Anspruchs, 1 bzw. eine Greifvorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 6.
Bei dem erfindungsgemäßen Abfüllverfahren zum Füllen eines Abfüllsacks wird
zunächst der Abfüllsack zumindest auf einen Teil eines Ausgangsstücks einer
Abfülleinrichtung aufgesteckt. Der Abfüllsack ist insbesondere ein Big Bag, z.
B. ein FIBC-Container. Bei dem Ausgangsstück handelt es sich beispielsweise
um einen insbesondere trichterförmigen Abfüllstutzen, der beispielsweise
gegenüberliegende Bleche und/ oder eine Spreizvorrichtung mit Spreizklappen
aufweist. Das Ausgangsstück weist einen Aufsteckbereich auf, den der
Abfüllsack mit einem Überdeckungsbereich überdeckt, wobei der
Überdeckungsbereich vorzugsweise an dem Aufsteckbereich anliegt.
Anschließend wir der Abfüllsack zusätzlich zwischen dem Ausgangsstück und
mindestens einem Klemmelement geklemmt. Danach wird der Abfüllsack mit
einem Abfüllgut, beispielsweise einem staubhaltigen Schüttgut, befüllt. Nach
dem Befüllen des Abfüllsacks wird die Klemmvorrichtung gelöst, so dass
insbesondere der Abfüllsack locker und bewegbar an dem Ausgangsstück
anliegt. Erfindungsgemäß wird vor einem Verschließen des Abfüllsacks der
Abfüllsack zumindest teilweise von dem Ausgangsstück mit Hilfe einer
Greifvorrichtung abgezogen. Durch das Abziehen des Abfüllsacks mit Hilfe der
Greifvorrichtung wird zumindest ein Teil des Überdeckungsbereiches des
Abfüllsacks von dem Ausgangsstück entfernt. Anschließend erfolgt das
Verschließen des Abfüllsacks in einem Verschließbereich, der ein Teil des von
dem Ausgangsstück entfernten Überdeckungsbereichs ist. Somit erfolgt das
Verschließen des Abfüllsacks in einem Bereich des Abfüllsacks, der während
des Befüllens an dem Ausgangsstück angelegen hat.
Durch das erfindungsgemäße Abfüllverfahren wird somit die Dichtheit des
Abfüllsack-Verschlusses verbessert, da der Verschließbereich des Abfüllsacks
in einem Bereich liegt, der zuvor durch das Ausgangsstück der
Abfülleinrichtung vor Verschmutzung geschützt war. Durch das Ausgangsstück
ist also vermieden, dass in dem Überdeckungsbereich des Abfüllsacks einzelne
Partikel des Abfüllguts, wie z. B. Staubkörner oder Granulatbrocken, an der
Innenseite des Überdeckungsbereich hängen bleiben und ein Verschließen des
Abfüllsacks erschweren oder ggf. unmöglich machen. Durch die erhöhte
Dichtigkeit des verschlossenen Abfüllsacks eignet sich das erfindungsgemäße
Abfüllverfahren insbesondere zum Abfüllen von Lebensmitteln oder anderer
Stoffe, an die hohe Anforderungen an Reinheit bzw. Hygiene gestellt werden.
Insbesondere, wenn der obere Rand des Abfüllsacks beim Verschließen des
Abfüllsacks noch an dem Ausgangsstück anliegt, wird die Gefahr reduziert,
dass Verunreinigungen aus der Umgebung unbeabsichtigt beim Abfüllen mit
dem Abfüllgut vermischt werden. Insbesondere werden durch das
erfindungsgemäße Abfüllverfahren die Verfahrensschritte Abziehen des
Abfüllsacks und Verschließen des Abfüllsacks automatisiert, so dass auf Grund
des erhöhten Automatisierungsgrades Bearbeitungs- und
Handhabungsmaßnahmen von Bedienpersonal vermieden werden.
Vorzugsweise erfolgt das Greifen des Abfüllsacks mit Hilfe der Greifvorrichtung
spätestens nach dem Befüllen des Abfüllsacks. Nach dem Befüllen und Greifen
des Abfüllsacks kann der Abfüllsack somit im Wesentlichen nur von der
Greifvorrichtung festgehalten werden.
Vorzugsweise wird der Abfüllsack nach dem Klemmen außerhalb des
Ausgangsstücks mit einer Haltevorrichtung gehalten, wobei das Halten des
Abfüllsacks insbesondere an zwei einander gegenüberliegenden
Seitenbereichen des Abfüllsacks erfolgt. Es ist auch möglich, den Abfüllsack
erst zu halten und dann zu klemmen.
Besonders bevorzugt erfolgt das Verschließen des Abfüllsacks unterhalb des
Ausgangsstücks, wobei das Verschließen insbesondere automatisch mit Hilfe
einer Verschließeinrichtung erfolgt. Dadurch erfolgt das Verschließen des
Abfüllsacks an der selben Stelle, an der der Abfüllsack befüllt wurde, so dass
zusätzliche zeitaufwendige Arbeitsschritte, in denen der unverschlossenen
Abfüllsack zunächst zur Seite bewegt wird, um ihn an einem anderen Ort zu
verschließen, nicht erforderlich sind. Der vor Ort verschlossenen Abfüllsack
kann ohne weiteren logistischen Aufwand transportfertig gemacht werden.
Dadurch, dass der Abfüllsack verschlossen wird, während er noch in Kontakt
mit dem Ausgangsstück ist, wird eine Verschmutzung der Umgebung durch
staubhaltige Bestandteile des Abfüllguts vermieden, so dass u. a. der Einsatz
von Schutzkleidung für das Bedienpersonal unnötig wird. Ferner kann der
Abfüllsack verschlossen werden, während der obere Rand des Abfüllsacks,
über den das Abfüllgut in den Abfüllsack eingeführt wird, an dem
Ausgangsstück der Abfülleinrichtung anliegt, so dass nicht nur das Aufwirbeln
von Staub vermieden ist, sondern auch eine Verschmutzung, d. h.
Kontamination des Abfüllguts durch Bestandteile aus der Umgebung
vermieden ist. Somit wird durch das erfindungsgemäße Abfüllverfahren der
Abfüllvorgang beschleunigt und vereinfacht.
Vorzugsweise weist die Greifvorrichtung zwei einander gegenüberliegende
Greifeinrichtungen auf, die beispielsweise balken- bzw. stangenförmige
ausgebildet sind. Die länglich ausgestalteten Greifeinrichtungen können an
einer Vorder- bzw. Rückseite des Abfüllsacks anliegen, so dass der Abfüllsack
durch ein Aufeinanderzudrücken der Greifeinrichtungen zwischen den
Greifeinrichtungen befestigt und somit gegriffen ist.
Vorzugsweise erfolgt das Verschließen des Abfüllsacks stoffschlüssig, indem
insbesondere der Abfüllsack mit einer Schweißeinrichtung, beispielsweise
durch Ultraschall, verschweißt wird. Die Verschließeinrichtung bzw. die
Schweißeinrichtung ist zum Verschließen des Abfüllsacks insbesondere in der
Nähe der Greifstellen der Greifvorrichtung oberhalb der Greifvorrichtung
angeordnet.
In bevorzugter Ausführungsform weist die Haltevorrichtung zwei einander
gegenüberliegende Halteeinrichtungen auf, die den Abfüllsack jeweils in einem
Seitenbereich greifen. Die Seitenbereiche des Abfüllsacks sind ebenfalls
jeweils einander gegenüberliegend abgeordnet. Mit Hilfe einer derartig
weitergebildeten Haltevorrichtung ist es möglich, den Abfüllsack nach dem
zumindest teilweisen Abziehen von dem Ausgangsstück auseinander zu
ziehen, indem die Halteeinrichtungen der Haltevorrichtung sich von einander
weg bewegen. Die Bewegung der Halteeinrichtungen von einander weg, erfolgt
insbesondere so weit, bis eine Forder- und eine Rückseite des Abfüllsacks im
Wesentlichen parallel zueinander angeordnet sind. Der Abfüllsack wird also auf
Höhe der Haltestellen der einander gegenüberliegenden Greifeinrichtungen
stramm gezogen. Dadurch, dass die Vorder- und die Rückseite des Abfüllsacks
im Wesentlichen nebeneinander liegen und insbesondere ggf. zusätzlich mit
Hilfe der Greifvorrichtung aneinander anliegen, ist das Verschweißen des
Abfüllsacks besonders einfach, da eine entsprechend hohe Wärmeinwirkung
auf der Vorder- und/ oder Rückseite des Abfüllsacks ausreicht, die Vorderseite
mit der Rückseite stoffschlüssig zu verbinden. Das Verbinden der Vorderseite
mit der Rückseite erfolgt insbesondere dadurch, dass zwei längliche
Schweißelemente beispielsweise parallel zueinander aufeinander zu bewegt
werden und jeweils an der Vorder- bzw. an der Rückseite des Abfüllsacks
aufliegen und den Abfüllsack zwischen sich zusammendrücken und
verschweißen.
Ferner erfolgt vorzugsweise ein zusätzliches Klemmen mit Hilfe der
Haltevorrichtung. Hierzu weist die Haltevorrichtung mindestens eine
Klemmfläche auf, über die der Abfüllsack an das Ausgangsstück der
Abfülleinrichtung gedrückt wird. Insbesondere sind es die Halteeinrichtungen,
die einander gegenüberliegende Klemmflächen aufweisen, so dass der
Abfüllsack beispielsweise von vier unterschiedlichen Seiten her gegen das
Ausgangsstück gedrückt werden kann.
Insbesondere erfolgt nach dem Aufstecken des Abfüllsacks ein Aufspreizen des
Abfüllsacks mit einer Spreizvorrichtung, die ein Teil des Ausgangsstücks ist.
Dadurch ist es möglich, dass das Ausgangsstück nach dem Aufstecken des
Abfüllsacks seinen Umfang im Bereich der Ausgangsöffnung vergrößert, so
dass einerseits ein einfaches Aufstecken möglich ist und andererseits eine
große Querschnittsfläche zum Einfüllen des Abfüllguts bereitgestellt wird. Das
Ausgangsstück der Abfülleinrichtung weist vorzugsweise ein Vorder- und ein
Rückblech auf, die jeweils derart ausgeformt sind, dass sie in Schließstellung
der Spreizvorrichtung an den Innenseiten der Spreizklappen anliegen. Die
Spreizklappen weisen vorzugsweise Seitenbleche auf, die bei der
Spreizbewegung der Spreizvorrichtung mit dem Vorder- bzw. Rückblech in
Kontakt stehen. Die Seitenbleche weisen insbesondere auf der im Vorder- bzw.
Rückblech zugewandten Seite ein formveränderliche Materiallage auf, wie
beispielsweise Moosgummi, um in gespreizter Stellung der Spreizvorrichtung
die Blechstärke des Vorder- bzw. Rückblechs auszugleichen. Dadurch wird
erreicht, dass sowohl in Schießstellung der Spreizvorrichtung als auch in
Spreizstellung der Spreizvorrichtung ein gleichmäßig geschlossener
Umfangsbereich des Ausgangsstücks gegeben ist. Dadurch ist es möglich, dass
das Ausgangstück innerhalb des Abfüllsacks, d. h. insbesondere innerhalb des
Überdeckungsbereichs des Abfüllsacks, den im Wesentlichen geschlossenen
Umfang bildet, so dass ein sich um den ganzen Umfang erstreckender
Aufsteckbereich definiert wird, der einen sich um den gesamten Umfang
erstreckenden Überdeckungsbereich vor Verschmutzung schützt.
Vorzugsweise weist der Abfüllsack einen Einfüllbereich auf, der beispielsweise
schlauchförmig oder trichterförmig ausgestaltet ist und einen geringeren
Querschnitt aufweist als der übrige Abfüllsack. Der Einfüllbereich des
Abfüllsacks weist insbesondere abstehende Laschen auf, die das Greifen das
Abfüllsacks in den Seitenbereichen des Einfüllbereichs erleichtern, so dass das
Greifen des Abfüllsacks insbesondere in den Seitenbereichen des
Einfüllbereiches des Abfüllsacks erfolgt. Dadurch, dass der Abfüllsack in den
Seitenbereichen des Einfüllbereichs gegriffen wird, ist das Abziehen des
Abfüllsacks von dem Ausgangsstück erleichtert, da nicht der gesamte
Abfüllsack sondern nur der Einfüllbereich abgezogen werden muss.
Besonders bevorzugt erfolgt das erfindungsgemäße Abfüllverfahren zum Füllen
eines Abfüllsacks derart, dass zunächst der Abfüllsack von Hand mit seinem
ggf. vorhandenen vier Hängeschlaufen insbesondere an einem mit einem
Wägerahmen der Abfülleinrichtung verbundenen Haken aufgehängt wird. Dann
wird der Abfüllsack von Hand auf die Spreizvorrichtung des Ausgangsstückes
aufgesteckt. Nach einem Betätigen von insbesondere rechts und links des
Ausgangsstücks angeordneten Handschaltern wird bewirkt, dass der Abfüllsack
durch Klemmelemente der Klemmvorrichtung auf den Spreizklappen des
Ausgangsstücks gedrückt, d. h. geklemmt wird. Anschließend betätigt die
Bedienungsperson vorzugsweise zwei im Außenbereich der Abfülleinrichtung
angeordnete Handschalter, durch die bewirkt wird, dass jeweils insbesondere
rechts und links neben dem Ausgangsstück angeordnete Halteeinrichtungen
sich schließen und den Abfüllsack im Seitenbereich fassen und somit halten.
Danach werden die Spreizklappen geöffnet und gleichzeitig die außenliegenden
Halteeinrichtungen zum Ausgangsstück hin bewegt. Dort drücken sie den
Abfüllsack gegen die insbesondere keilförmigen Stirnbleche der Spreizklappen
und die keilförmigen Vorder- und Rückbleche des stutzenförmigen
Ausgangsstücks. Der Abfüllsack ist nun allseitig fest am Ausgangsstück des
Ausgangsstücks befestigt. Die vorzugsweise elastisches Material aufweisenden
Klemmelemente sorgen für einen staubdichten Anschluss des Abfüllsacks am
Abfüllstutzen und auch dafür, dass die Sackwände innen im Klemmbereich
staubfrei bleiben. Der staubfreie Innenbereich des Abfüllsacks ist besonders
geeignet, um die Herstellung eines dichten Schweißverschlusses zu
gewährleisten.
Nach der Befüllung des Abfüllsacks werden die Spreizklappen geschlossen und
die rechts und links angeordneten Halteeinrichtungen nach außen bewegt. Die
Sacköffnung wird dabei geschlossen und gestreckt. Anschließend fasst die
Greifvorrichtung den Sack und die Klemmvorrichtung sowie die
Halteeinrichtungen werden gelöst. Anschließend wird der Abfüllsack mit Hilfe
der Greifeinrichtung so weit nach unten bewegt, dass sich sein staubfreier
Bereich im Wirkungsbereich der Schweißvorrichtung befindet. Die
Schweißvorrichtung verschließt nun den Sack. Danach geben Greif- und
Schweißvorrichtung den Sack frei. Vorzugsweise fährt anschließend ein
Hubtisch mit Rollenbahn und aufgesetzter Palette nach oben und hebt ggf. den
Sack an, um die Hängeschlaufen zu lösen. Anschließend fährt der Hubtisch mit
dem befüllten und dicht verschlossenen Abfüllsack nach unten und übergibt
ihn an ein Transportsystem das ihn zu einer Zielstelle bringt.
Die Erfindung betrifft ferner eine Greifvorrichtung für eine ein Ausgangsstück
aufweisende Abfülleinrichtung, die einen Abfüllsack greifen kann und
insbesondere zur Durchführung des vorstehend beschriebenen Verfahrens
geeignet ist. Die erfindungsgemäße Greifvorrichtung weist zwei einander
gegenüberliegend angeordnete Greifeinrichtungen auf, zum Greifen des
Abfüllsacks, der sich in einer Abfüllposition befindet. In der Abfüllposition des
Abfüllsacks ist zumindest ein Teil des Ausgangsstücks mit einem
Überdeckungsbereich des Abfüllsacks überdeckt. Die Greifvorrichtung weist
ferner eine insbesondere als Schweißeinrichtung ausgebildete
Verschließeinrichtung auf, mit welcher der Abfüllsack in einem
Verschließbereich des Abfüllsacks verschlossen werden kann.
Erfindungsgemäß sind die Greifeinrichtungen zusammen mit dem
Überdeckungsbereich des Abfüllsacks relativ zur Verschließeinrichtung
bewegbar. Die Relativbewegung erfolgt so weit, bis sich der Abfüllsack in einer
derartigen Verschließposition befindet, dass der Verschließbereich ein Teil des
Überdeckungsbereichs ist.
Durch die Relativbewegung der Greifeinrichtung zur Verschließeinrichtung ist
es somit möglich, den Abfüllsack in einem Bereich zu verschließen, der
während des Abfüllvorgangs vor Verschmutzung weitgehend geschützt war,
wodurch bei erhöhtem Automatisierungsgrad und einfacher Handhabung ein
dichter Verschluss des Abfüllsacks erreicht wird, der auch hohen
Anforderungen bezüglich Sauberkeit und Hygiene standhält.
Die Greifvorrichtung ist insbesondere, wie vorstehend an Hand des
Abfüllverfahrens beschrieben, weiter ausgebildet.
Die Erfindung betrifft ferner eine Abfülleinrichtung zum Füllen eines
Abfüllsacks, wobei die Abfülleinrichtung ein Ausgangsstück zum Einleiten von
Abfüllgut in den Abfüllsack aufweist. Die Abfülleinrichtung weist ferner eine wie
vorstehend beschriebene Greifvorrichtung auf. Das ggf. mehrstückige
Ausgangsstück ist im Wesentlichen um den gesamten Umfang geschlossen
und weist einen Aufsteckbereich auf, der von dem Überdeckungsbereich des
Abfüllsacks bedeckt wird.
Durch das um den gesamten Umfang geschlossene Ausgangsstück ergibt sich
ein Aufsteckbereich, der ebenfalls um den gesamten Umfang geschlossen ist.
Somit ist auch der Überdeckungsbereich des Abfüllsacks im gesamten Umfang
geschlossen und von dem Ausgangsstück vor Verschmutzung geschützt. Mit
Hilfe der wie vorstehend beschriebenen weiter ausgebildeten Greifvorrichtung
wird der Abfüllsack in dem staubfreien Bereich des Abfüllsacks verschlossen.
Das Ausgangsstück der Abfülleinrichtung weist insbesondere einen
veränderbaren Außendurchmesser auf. Vorzugsweise erfolgt der veränderbare
Außendurchmesser, indem eine Spreizvorrichtungen mit einem Vorder- und
einem Rückblech des Ausgangsstücks zusammen wirkt, wobei durch das
Aufspreizen der Spreizvorrichtung bei im Wesentlichen feststehenden Vorder-
und Rückblech der Umfang des Ausgangsstücks vergrößert wird.
Ferner kann die Abfülleinrichtung eine Klemmeinrichtung zum Klemmen des
Abfüllsacks aufweisen. Die Klemmeinrichtung weist ein Klemmelement auf,
das den Abfüllsack auf das Ausgangsstück drückt und dadurch den Abfülsack
zwischen dem Ausgangsstück und dem Klemmelement festhält bzw.
festklemmt.
Ferner kann die Abfülleinrichtung eine Haltevorrichtung mit einander
gegenüberliegenden Halteeinrichtungen aufweisen. Die Halteinrichtungen der
Haltevorrichtung weisen vorzugsweise zwei einander gegenüberliegende
Halteelemente auf. Jeweils gegenüberliegende zueinander weisende
Halteelemente können zusammen einen Seitenbereich des Abfüllsacks greifen.
Der Abstand der Halteelemente zueinander und/ oder der Halteeinrichtung
zueinander, ist insbesondere variabel einstellbar. Dadurch ist es möglich die
Halteelemente und die Halteelemente aufweisenden Halteeinrichtungen
vorzugsweise unabhängig voneinander zu bewegen, so dass die
Halteeinrichtungen bzw. die Halteelemente nicht nur Greifen, sondern auch
Klemmen können.
Nachfolgend wir die Erfindung an Hand einer bevorzugten Ausführungsform
näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine schematische Vorderansicht einer erfindungsgemäßen
Abfülleinrichtung
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht der Abfülleinrichtung
- Fig. 3
- schematische Vorderansicht der Abfülleinrichtung zu einem
ersten Zeitpunkt
- Fig. 4
- eine schematische Schnittansicht entlang der Linie IV - IV in
Fig. 3
- Fig. 5
- eine schematische Vorderansicht der Abfülleinrichtung zu
einem zweiten Zeitpunkt
- Fig. 6
- eine schematische Schnittansicht entlang der Linie VI -VI
aus Fig. 5
- Fig. 7
- eine schematische Vorderansicht der Abfülleinrichtung zu
einem dritten Zeitpunkt
- Fig. 8
- eine schematische Schnittansicht entlang der Linie VIII-VIII
aus Fig. 7
- Fig. 9
- eine schematische Vorderansicht der Abfülleinrichtung zu
einem vierten Zeitpunkt
- Fig. 10
- eine schematische Schnittansicht entlang der Linie X - X aus
Fig. 9
- Fig. 11
- eine schematische Vorderansicht einer erfindungsgemäßen
Greifeinrichtung und
- Fig. 12
- eine schematische Seitenansicht der Greifvorrichtung
Die erfindungsgemäße Abfülleinrichtung 10 weist ein Ausgangsstück 12 auf,
das als trichterförmiger Abfüllstutzen ausgebildet ist. Der Abfüllstutzen 12
weist eine Spreizklappen 14 aufweisende Spreizvorrichtung 16 auf. Um einen
Abfüllsack 18, bei dem es sich insbesondere um ein Big Bag handelt, an den
Spreizklappen 14 der Spreizvorrichtung 16 zu klemmen, weist die
Abfülleinrichtung 10 eine Klemmelemente 20 aufweisende Klemmeinrichtung
22 auf. Ferner ist eine Greifvorrichtung 24 vorgesehen, die eine
Greifeinrichtung 28 und eine Schweißeinrichtung 26 aufweist. Zum Halten des
Abfüllsacks 18 weist die Abfülleinrichtung 10 ferner eine Halteeinrichtungen 30
aufweisende Haltevorrichtung 32 auf.
Das Ausgangsstück 12 ist mit einem Wägerahmen 34 verbunden, mit dessen
Hilfe die abgefüllte Menge an Füllgut überwacht und ggf. geregelt werden
kann. Ferner ist ein Hubtisch 36 mit einer Rollenbahn 38 vorgesehen, auf dem
eine Palette 40 angeordnet ist. Mit Hilfe der Rollenbahn 38 kann die Palette 40
zusammen mit dem befüllten Abfüllsack 18 in Richtung des Pfeils 42 zu einer
Zielstelle hin transportiert werden.
Mit dem Wägerahmen 34 sind Haken 44 verbunden, in die Schlaufen 46 des
Abfüllsacks 18 eingehakt werden können, um den Abfüllsack 18 in Position zu
halten. Zum vereinfachten Einhaken sind die in Fig. 1 rechts angeordneten
Haken 44 in Richtung des Pfeils 48 verschiebbar. Durch eine Bewegung des
Hubtisches 36 in Richtung der Pfeile 45 kann der Abfüllsack 18 nach dem
Befüllen einfach ausgehakt werden.
Zur unfallfreien Betätigung der Greifvorrichtung 24 sind im Außenbereich der
Abfülleinrichtung 10 Handschalter 48 vorgesehen, die derart angeordnet sind,
dass bei der Betätigung der Handschalter durch eine Bedienungsperson eine
Verletzung insbesondere der Arme bzw. Hände der Bedienungsperson
ausgeschlossen ist.
Der Abfüllsack 18 kann in einem Einfüllbereich 49, der ein verjüngter Teil des
Abfüllsacks 18 ist, von Hand auf die Spreizplatten 14 der Spreizvorrichtung 22
aufgesteckt werden, so dass ein Aufsteckbereich 50 des Ausgangsstücks 12
mit einem Überdeckungsbereich 52 des Abfüllsacks 18 überdeckt ist (Fig. 2).
In Aufsteckrichtung des Abfüllsacks 18 sind vorzugsweise weitere
Handschalter 54 vorgesehen, die beim Aufstecken des Abfüllsacks 18 auf das
Ausgangsstück 12 als Anschlag für die Hände des Bedienungspersonals
dienen. Durch die Handschalter 54 wird die Klemmeinrichtung 22 bedient, so
dass die Klemmelemente 20 der Klemmeinrichtung 22 den Abfüllsack 18
gegen die Spreizklappen 14 der Spreizvorrichtung 16 drücken. Durch diese
Anordnung der Handschalter 54 wird erreicht, dass der Abfüllsack 18 in einer
definierten Höhe an dem Ausgangsstück 12 festgeklemmt wird, so dass damit
ein definierter Überdeckungsbereich 52 erreicht wird.
Nach Betätigung der Handschalter 54 werden also die Klemmelemente 22 in
Richtung der Pfeile 56 zum Klemmen des Abfüllsacks 18 aufeinander zu
bewegt (Fig. 4). Zur Erreichung dieser Bewegung werden Stellzylinder 58
betätigt (Fig. 3).
Nach dem Klemmen des Abfüllsacks 18 wird der Abfüllsack 18 in
Seitenbereichen 60 von zwei gegenüberliegend angeordneten
Halteeinrichtungen 30 gehalten (Fig. 5), indem jeweils zwei Halteelemente 62
jeweils einer Halteeinrichtung 30 der Haltevorrichtung 32 in Richtung der Pfeile
64 aufeinander zu bewegt werden (Fig. 6). Für diese Bewegung wird jeweils
ein Stellzylinder 66 betätigt.
In einem nächsten Schritt wird durch Betätigung von Stellzylindern 68 ein
Aufspreizen der Spreizvorrichtung 16 erreicht. Da die Klemmvorrichtung 22
mit der Spreizvorrichtung 16 verbunden ist, bleibt der Abfüllsack 18 weiterhin
an den Spreizklappen 14 festgeklemmt (Fig. 7). Durch das Aufspreizen
vergrößert sich der Umfang des Ausgangsstücks 12 im Bereich einer
Ausgangsöffnung 70. Da die Spreizklappen 14 Seitenbleche 72 aufweisen, die
in Kontakt mit einem Vorderblech 74 bzw. einem Rückblech 76 in Kontakt
stehen, bleibt ein vollständig geschlossener Umfang des Ausgangsstücks 12
erhalten.
Gleichzeitig zu einer Bewegung der Spreizklappen 14 und der Klemmelemente
20 in Richtung der Pfeile 78 erfolgt eine Bewegung der Halteelemente 62
jeweils einer Halteeinrichtung 30 in Richtung der Pfeile 80 aufeinander zu (Fig.
8). Die Bewegung erfolgt insbesondere so lange, bis die Halteelemente 62
seitlich auf die Klemmelemente 20 drücken, so dass zusätzlich zu einer
Haltewirkung der Halteelemente 62 über Halteflächen 82 eine Klemmwirkung
erzielt wird, indem Klemmflächen 84 (Fig. 10) der Halteelemente 62 den
Abfüllsack 18 gegen das Vorderblech 74 bzw. Rückblech 76 drücken (Fig. 8).
Anschließend kann Abfüllgut 86 in Richtung des Pfeils 88 über das
stutzenförmige Ausgangsstück 12 in den Abfüllsack 18 eingefüllt werden (Fig.
7). Im Inneren des Ausgangsstücks 12 ist ein Leitblech 90 angeordnet, das
mit einer der Seitenwände 92 ein trichterförmiges Längsschnittsprofil aufweist.
Durch das Leitblech 90 wird zum Einfüllen des Abfüllguts 86 nur ca. 70 % der
Ausgangsöffnung 70 verwendet, so dass die übrigen 30 % der
Ausgangsöffnung 70 eine sichere Abfuhr des innerhalb des Abfüllsacks 18
vorhandenen Mediums, d. h. insbesondere Luft oder Inert-Gas, wie zum
Beispiel Stickstoff, über einen Kanal 94 in Richtung des Pfeils 96 ermöglicht.
Über den Kanal 94 kann auch durch anlegen eines Unterdrucks aufgewirbelter
Staub abgesaugt werden. Durch Anlegen eines Überdrucks kann vor dem
Befüllen ein Auffalten des Abfüllsacks 18 und / oder ein Einblasen von Inert-Gas
erreicht werden.
Nach dem Befüllen des Abfüllsacks 18 wird der Abfüllsack 18 durch Betätigen
der Stellzylinder 68 wieder geschlossen (Fig. 9). Nach bzw. während der
Schließbewegung in Richtung der Pfeile 98 werden die Halteelemente 62
jeweils einer Halteeinrichtung 30 in Richtung der Pfeile 100 von einander
wegbewegt, so dass der Abfüllsack 18 gestreckt wird. Für die Bewegung der
Halteelemente 62 in Richtung der Pfeile 100 bzw. in Richtung der Pfeile 80
werden Stellzylinder 102 betätigt (Fig. 9).
Nach dem Befüllen wird die Greifeinrichtung 28 der Greifvorrichtung 24 in
Richtung der Pfeile 104 auf eine Vorderseite 106 bzw. Rückseite 108 des
Abfüllsacks 18 aufeinander zu gedrückt, so dass der Abfüllsack 18 von der
Greifeinrichtung 26 gehalten wird (Fig. 11). Anschließend werden die
Klemmeinrichtung 22 und die Haltevorrichtung 16 gelöst, so dass ein Teil des
Überdeckungsbereichs 52 des Abfüllsacks 18 mit Hilfe der Greifeinrichtung 28
in Richtung des Pfeils 110 teilweise von dem Ausgangsstück 12 abgezogen
werden kann. Für die Bewegung der Greifeinrichtung 28 in Richtung der Pfeile
110 ist die Greifeinrichtung 28 mit Hilfe von Stellzylindern 112
höhenverstellbar (Fig. 12). Durch die Bewegung der Greifeinrichtung 28 in
Richtung der Pfeile 110 kann der Abfüllsack 18 von einer Abfüllposition
(gestrichelt dargestellt) in eine Verschließposition (durchgezogen dargestellt)
überführt werden. Anschießend wird die als Schweißeinrichtung ausgestaltete
Verschließeinrichtung 26 in Richtung der Pfeile 104 auf die Vorderseite 106
bzw. Rückseite 108 des Abfüllsacks 18 aufeinander zu geschwenkt, so dass
der Abfüllsack 18 in einem Verschließbereich 114 verschweißt werden kann
(Fig. 12). Erfindungsgemäß erfolgt das Abziehen des Abfüllsacks 18 von dem
Ausgangsstück 12 so weit, dass der Überdeckungsbereich 52, der in der
Abfüllposition durch das Ausgangsstück 12 vor Verschmutzung geschützt war,
so weit in Richtung der Pfeile 110 bewegt wurde, dass der Verschließbereich
114 innerhalb des Überdeckungsbereichs 52 des Abfüllsacks 18 liegt, so dass
bei geringem Zeitaufwand ein besonders dichter Verschluss des Abfüllsacks 18
erreicht wird.