Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung, insbesondere an
Schneidmaschinen für Lebensmittel, wobei die Vorrichtung
zwischen zwei Scheiben oder zwischen einer, von einem Produktlaib
abgetrennten Scheibe und dem Produktlaib ein Zwischenlagenmaterial
einbringt. Die Erfindung bezieht sich auch auf
eine Vorrichtung, die an dem Produktlaib oder an einer (abgetrennten)
Scheibe ein Zwischenlagenmaterial anbringt.
Vorgenannte Vorrichtungen sind im Stand der Technik insbesondere
als "Interleaver"-Aggregate bekannt. Sie dienen dazu, bei
industriell aufgeschnittenen Lebensmittelgütern, zum Beispiel
bei Stangenwürsten oder großen Käselaiben (von beachtlicher
Länge und Gewicht) ein sogenanntes Interleaverpapier, hier als
Zwischenlagenmaterial bezeichnetes Material, zwischen den einzelnen
aufgeschnittenen Scheiben zu positionieren, um das Portionieren
der einzelnen Scheiben beim Endverbraucher deutlich
zu erleichtern. Dabei ist zu beachten, daß bekannte Schneidmaschinen
mit einer Schneidleistung von mindestens 600
Schnitten pro Minute arbeiten und die Positionierung des
Zwischenlagenmaterials in sehr geringer Zeit erfolgen muß.
Dabei handelt es sich bei dem Zwischenlagenmaterial um papierähnliches,
flächiges Material, welches eine geringe Eigensteifigkeit
aufweist. Die Führung dieses Materials in den
kurzen Zeiten ist verhältnismäßig schwierig, wobei von dem
Endverbraucher eine ordentliche Produktpräsentation, das heißt
auch eine ordentliche Anordnung des Zwischenlagenmaterials in
dem aufgeschnittenem Gut erwartet wird.
Die vorliegende Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine
Vorrichtung, wie eingangs beschrieben, dahingehend zu verbessern,
daß auch bei hoher Schneidleistung eine optimale
Positionierung des Zwischenlagenmateriales gegeben ist.
Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einer
Vorrichtung wie eingangs beschrieben und schlägt vor, daß an
der Vorrichtung eine oder mehrere Luftdüsen vorgesehen sind,
und die Luftdüsen so angeordnet sind, daß der durch die Luftdüsen
austretende Luftstrom ein Anliegen des Zwischenlagenmaterials
an der Scheibe beziehungsweise dem Produktlaib ergibt.
Der Luftstrom, der erfindungsgemäß entweder nur durch eine
Luftdüse oder durch mehrere Luftdüsen erzeugt wird, wirkt als
unsichtbare Führung für das Zwischenlagenmaterial. Dabei stört
diese "Führung" nicht die anderen konstruktiven Elemente, wobei
insbesondere zu beachten ist, daß hier zum Beispiel ein
schnellrotierendes Schneidmesser periodisch umläuft. Die Luftdüsen
sind hierbei entweder geradlinig oder auch versetzt,
flächig angeordnet. Der Einsatz des Luftstromes ist dabei einfach
möglich, da nur entsprechende Luftdüsen mit entsprechenden
Anschlußschläuchen vorgesehen werden müssen, wobei die Positionierung
der Luftdüse die Richtung des Luftstromes und somit
auch die Führungsrichtung des Zwischenlagenmaterials bestimmt.
Bei dem erfindungsgemäßen Einsatz ergibt es sich überraschenderweise,
daß auch ein kürzerer Überstand des Zwischenlagenmaterials
über das Produkt entsteht, was zu einem geringeren
Verbrauch von Zwischenlagenmaterial führt. Gleichzeitig erreicht
die Erfindung eine präzisere Positionierung des
Zwischenlagenmaterials auf dem Produkt und somit eine gleichmäßigere
Produktpräsentation.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Luftdüse beziehungsweise die Luftdüsen so angeordnet
ist/sind, daß der Luftstrom zwischen Scheibe beziehungsweise
Produktlaib einerseit und Zwischenlagenmaterial andererseits
abgegeben wird. Durch diese bevorzugte erfindungsgemäße
Ausgestaltung wird erreicht, daß, gemäß den physikalischen
Gesetzen, in dem "engen" Bereich zwischen Zwischenlagenmaterial
und der Oberfläche, auf welcher das Zwischenlagenmaterial aufgelegt
werden soll (entweder die Scheibe, die bereits abgetrennt
ist, oder an dem Produktlaib, von welchem die Scheibe
noch nicht abgetrennt ist), ein Unterdruck entsteht, der ein
schnelles und flächiges Ansaugen der Zwischenlage an der Oberfläche
bewirkt.
Alternativ ist es möglich, die Luftdüse/n so anzuordnen, daß
der Luftstrom das Zwischenlagematerial an die Scheibe beziehungsweise
den Produktlaib presst. Bei dieser Anordnung wird
der Flächendruck, der durch den Luftstrom auf das flächige
Zwischenlagenmaterial ausgenützt wird, ausgesetzt und so eine
Kraft bewirkt, die geeignet ist, das Zwischenlagenmaterial
gegen die Scheibe beziehungsweise das Produkt zu bewegen.
Dabei ist es möglich, den Einsatz des Luftstromes sowohl zum
Anliegen eines einzelnen Abschnittes des Zwischenlagenmaterials,
wie auch des freien Endes des Zwischenlagenmaterialvorrates
einzusetzen. Das Zwischenlagenmaterial wird zum Beispiel
endlos von einer Vorratsrolle, dem Zwischenlagenmaterialvorrat,
abgezogen, wobei das freie Ende auf dem Produkt beziehungsweise
der Scheibe positioniert wird. Es ist erfindungsgemäß
auch möglich, einzelne "zettelartige" Abschnitte durch
den Einsatz des Luftstromes zu positionieren. Dabei ist zum
Beispiel vorgesehen, daß der Zettel erst kurz vor dem Abtrennen
der Scheibe durch eine separate Schneidvorrichtung erzeugt wird
und zum Beispiel durch den Luftstrom transportiert, geführt
oder auch nur positioniert beziehungsweise gehalten wird.
Üblicherweise ist eine Luftdüse entweder quadratisch oder rund
im Querschnitt, es ist aber auch möglich, die Luftdüse schlitzartig
auszubilden, derart, daß ihre Längserstreckung um ein
vielfaches größer ist als ihre Breite. Dadurch wird ein auf
einer breiten Front homogener Luftstrom erreicht, der zum Beispiel
bei dem Einsatz von großen Zwischenlagenmaterialien
günstig ist.
Für eine optimale Führung des Zwischenlagenmaterials ist erfindungsgemäß
vorgesehen, daß die Luftdüse neben einer Austrittsöffnung
für das Zwischenlagenmaterial an der Vorrichtung angeordnet
ist.
Es ist günstig, daß das Zwischenlagenmaterial als Zwischenlegpapier
oder als Zwischenlegkunststoffolie ausgebildet ist. Der
Einsatz der verschiedenen Materialien ist bekannt, sie weisen
eine verhältnismäßig geringe Dicke auf, die aber noch ausreichend
ist, um dem Gegenstand eine gewisse Steifigkeit zu
verleihen. Die verwendeten Materialien sind lebensmittelrechtlich
unbedenklich, da diese vollflächig mit den Nahrungsprodukten
in Kontakt kommen.
Die Erfindung bezieht sich nicht nur auf die Vorrichtung wie
vorbeschrieben, sondern erstreckt sich in gleicher Weise auch
auf eine Schneidmaschine für das Aufschneiden von Produktlaiben,
insbesondere von Lebensmittelsträngen wie Stangenwurst
oder Käselaiben, wobei der Produktlaib auf einer Auflage aufliegt
und das Produkt gegen ein Schneidmesser transportiert
wird, wobei das Schneidmesser Scheiben von dem Produktlaib
abtrennt und wobei im Bereich des Schneidmessers eine Vorrichtung
wie beschrieben angeordnet ist.
Das Interleaver-Aggregat wird sowohl als Nachrüstaggregat zu
bestehenden Schneidmaschinen geliefert, insofern wird mit dem
Gegenstand der Erfindung eine eigenständige Vorrichtung realisiert,
es ist aber auch vorgesehen, daß die Vorrichtung bei
einer kompletten Schneidmaschine entsprechend integriert ausgeführt
wird.
Dabei hat es sich ergeben, daß die erfindungsgemäße Ausgestaltung
eine verbesserte Störsicherheit ergibt, da das Zwischenlagenmaterial
sich nicht mehr auf das bereits geschnittene, auf
dem Portionierband liegende Produkt auflegt und festhakt beziehungsweise
verklebt, bevor die volle Vorschublänge erreicht
ist. Die Ausgestaltung von welligen Scheiben, wie es sich bei
der Ausgestaltung nach dem Stand der Technik manchmal ergibt,
wird durch den erfindungsgemäßen Einsatz vermieden. Das
Zwischenlagenmaterial ist nach dem erfindungsgemäßen Vorschlag
gerade und vollflächig auf der abgetrennten Produktscheibe
anliegend gegebenenfalls vor dem eigentlichen Schnitt, wobei
dann die Adhäsionskräfte zwischen der Folie und dem Produkt
wirken und ein Verrutschen des Zwischenlagenmaterials nicht
mehr zulassen.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß eine Steuerung existiert, welche den Luftstrom während des
Abtrennens der Scheibe vom Produktlaib und/oder dem Abtrennen
des Zwischenlagenmaterialabschnitts vom Zwischenlagenmaterialvorrat
unterbricht. Der Luftstrom dient zunächst einer Führung
des Zwischenlagenmaterials. Um zu vermeiden, daß die abgetrennten,
verhältnismäßig leichten Scheiben von dem Luftstrom
unkontrolliert "Verblasen" werden, dient eine Steuerung, die
den Luftstrom im richtigen Augenblick unterbricht. Die Steuerung
wirkt dabei entweder auf den Pumpenantrieb, der den Luftstrom
erzeugt, oder regelt ein Ein/Aus- oder Umschalt-Ventil,
um den Luftstrom durch die Luftdüse zu unterbinden. Die Verwendung
eines Umschaltventiles bei laufender Pumpe hat den Vorteil,
daß verhältnismäßig gleichbleibende Strömungsverhältnisse,
ohne den Abbau einer Spitze, wie bei einem Ein/Aus-Ventil
existieren.
In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen,
daß das Schneidmesser den Luftstrom während des Abtrennens
der Scheibe vom Produktlaib und/oder dem Abtrennen des
Zwischenlagenmaterialabschnitts vom Zwischenlagenmaterialvorrat
unterbricht. Diese Ausgestaltung hat den Vorteil, daß die
richtige zeitliche Synchronisation der Unterbrechung des Luftstroms
von dem Schneidmesser, welches ja die Scheibe von dem
Produktlaib abtrennt, abgeleitet ist. Es ist dabei nur noch
darauf zu achten, daß der Luftstrom so angeordnet ist, daß
während des Fluges der abgetrennten Scheibe mit dem Zwischenlagenmaterial
der Luftstrom nicht wieder einsetzt, beziehungsweise
der Luftstrom die abgeschnittene Scheibe nicht erreicht
und diese verbläst.
Um sicherzustellen, daß das wenig steife Zwischenlagenmaterial
ordentlich positioniert ist, wird erfindungsgemäß in einer
Variante beziehungsweise Weiterentwicklung der Erfindung ein
Anstreichelement vorgesehen, welches bewirkt, daß das Zwischenlagenmaterial
in den Bereich der Fläche der Scheibe oder des
Produktlaibes gebracht wird, auf welcher das Zwischenlagenmaterial
aufliegen soll. Das genaue Positionieren beziehungsweise
Anliegen des Zwischenlagenmaterials auf dieser Oberfläche
wird dann mit Hilfe des Luftstromes, wie beschrieben, erbracht.
Die Erfindung ist in der einzigen Figur der Zeichnung in einer
Seitenansicht schematisch dargestellt.
Die Schneidmaschine für das Aufschneiden von Produktlaiben 2,
insbesondere von Lebensmittelsträngen wie Stangenwurst oder
Käselaiben besitzt eine Auflage 5, auf welcher der Produktlaib
2 aufliegt. Die Auflage 5 dient dazu, das Produkt gegen ein
Schneidmesser zu transportieren. Zum Zwecke der Übersichtlichkeit
ist in der Zeichnung nur die Schneidebene 4 angedeutet.
Das Schneidmesser trennt von dem Produktlaib 2 Scheiben 20, 21
ab, die hernach auf einem Produktstapel 22 herabfallen und für
Verpackungszwecke weitergefördert werden. Die in der Zeichnung
dargestellte Situation entspricht dem Moment, in welchem gerade
eine Scheibe 21 mit einem Abschnitt 32 des Zwischenlagenmaterials
3 abgetrennt worden ist und sich im Fluge auf der
Ablage auf den Stapel 22 befindet.
Der Produktlaib 2 ist bereits wieder vorgefördert worden und
die nächste, noch nicht abgetrennte Scheibe 20 ist in Position
gebracht.
Das Zwischenlagenmaterial 3 wird von einem Vorrat 30, zum Beispiel
einer Rolle, abgezogen. Die Antriebsmechanik hierfür, zum
Beispiel ein Rollenpaar oder dergleichen, ist unwesentlich für
die Erfindung und hier nicht gezeigt. Die Vorrichtung 6 besitzt
ein Gehäuse 60, welches in dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel
unterhalb der Produktauflage 5 angeordnet ist. Das Gehäuse
60 weist eine Austrittsöffnung 33 auf, die verhältnismäßig
nah an der Produktauflage 5 angeordnet ist und durch
welche das Zwischenlagenmaterial 3 von dem Vorrat 30 herausgeführt
wird und so das freie Ende 31 bildet, welches in dem hier
gezeigten Ausführungsbeispiel an der Oberfläche 23 angelegt
werden soll.
In dem hier gezeigten Beispiel wird das Zwischenlagenmaterial 3
an der Schnittfläche 23 des Produktlaibes 2 angelegt. Die
Schnittfläche 23 ergibt sich dabei durch das Abtrennen der
Scheibe 21 von dem Produktlaib 2 an diesem Punkt. Erfindungsgemäß
ist vorgesehen, daß das Zwischenlagenmaterial von einem
quasi Endlosvorrat 30 abgezogen wird und eine Schneidvorrichtung
einen Zwischenlagenmaterialabschnitt 32 von dem Materialvorrat
30 abtrennt. Hierbei kann eine separate Schneidvorrichtung
vorgesehen werden, oder aber es wird das Schneidmesser
verwendet, welches die Scheibe 21 von dem Produktlaib 2 abtrennt.
In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel wird dabei
der Abschnitt 32 nach der dazugehörigen Scheibe 20 abgetrennt,
es ist aber auch möglich, einen anderen Ablauf zu wählen beziehungsweise
die Anordnung zum Beispiel kinematisch umzudrehen
(Vorrichtung 6 befindet sich zum Beispiel über dem Produktlaib
2).
In dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel wird die Führungsbahn
des Zwischenlagenmaterials nach dem Austritt des Zwischenlagenmaterials
3 aus der Austrittsöffnung 33 stumpfwinklig gegen die
Stirnseite 23 des Produktlaibes 2 gelenkt. Je nachdem, wie die
Austrittsöffnung 33 angeordnet ist, kann hierbei ein Winkel für
ein fast rechtwinkliges Ablenken vorgesehen sein. Diese fast
rechtwinklige Anordnung, die ebenfalls als stumpfwinklig im
Sinne dieser Erfindung zu sehen ist, unterstützt den Schnittverlauf.
Es ergibt sich eine gerade Kante mit wenig Überstand.
Erfindungsgemäß wird vorgeschlagen, daß an der Vorrichtung 6
eine oder mehrere Luftdüsen 10 vorgesehen sind und die Luftdüsen
10 so angeordnet sind, daß der durch die Luftdüsen 10
austretende Luftstrom 1 ein Anliegen des Zwischenlagenmateriales
3 an der Scheibe 20, 21 beziehungsweise dem Produktlaib
2, 23 ergibt.
Der Luftstrom 1 wird dabei durch eine Pumpe 11 erzeugt, die
Luft oder ein anderes Gas beziehungsweise eine Gasmischung (zum
Beispiel auch Inertgas) ansaugt und über eine Zuleitung 12 zu
der Luftdüse 10 leitet. Die hier gezeigte Anordnung der Luftdüse
10 ist schräg nach oben gewählt, derart, daß sich zwischen
der Oberfläche 23 des Produktlaibes 2 und dem freien Endes des
Zwischenlagenmaterials 31 ein Unterdruck ergibt, wie er sich
aus dem Bernoulligesetzt der Strömungsmechanik bekannt ist.
Dieser Unterdruck bewirkt ein schnelles und flächiges Ansaugen
des Zwischenlagenmaterials an die im Schnitt befindliche Produktscheibe
20.
Die Positionierung der Luftdüse 10 kann entsprechend dem gewünschten
Effekt optimiert werden, das heißt, der Anstellwinkel
der Düse 10 beziehungsweise der Luftstromrichtung bezüglich des
Produktlaibes 2 optimiert werden.
Die jetzt mit der Anmeldung und später eingereichten Ansprüche
sind Versuche zur Formulierung ohne Präjudiz für die Erzielung
weitergehenden Schutzes.
Die in den abhängigen Ansprüchen angeführten Rückbeziehungen
weisen auf die weitere Ausbildung des Gegenstandes des Hauptanspruches
durch die Merkmale des jeweiligen Unteranspruches
hin. Jedoch sind diese nicht als ein Verzicht auf die Erzielung
eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale
der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen.
Merkmale, die bislang nur in der Beschreibung offenbart wurden,
können im Laufe des Verfahrens als von erfindungswesentlicher
Bedeutung, zum Beispiel zur Abgrenzung vom Stand der Technik
beansprucht werden.