Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verwirbeln von Multifilamentgarnen mit
einem Verwirbelungsaggregat, welches einen Fadenkanal und mindestens einen in
den Fadenkanal mündenden Blaskanal aufweist, und mit einer Druckluftzufuhr zum
Blaskanal, wobei jeder Blaskanal einen zum Fadenkanal hin sich erweiternden Querschnitt
aufweist.
Eine solche Vorrichtung ist beispielsweise aus WO 82/00668 bekannt. Die bekannte
Vorrichtung weist einen Fadenkanal auf, der in der Regel konstanten Querschnitt
aufweist. In Sonderfällen kann der Querschnitt des Fadenkanals sich über dessen
Länge stetig oder stufenweise verändern. Er kann auch Verengungen und/oder örtliche
Erweiterungen aufweisen. Der Blaskanal dieser bekannten Vorrichtung soll die
Form einer Lavaldüse aufweisen.
Die Verwirbelung von Multifilamentgarnen ist deshalb von Bedeutung, weil durch die
Verwirbelung der Zusammenhalt der Filamente untereinander gefördert wird und
somit bei der weiteren Verarbeitung der Multifilamentgarne weniger Störungen an
Faden führenden Organen durch herausstehende Filamente auftreten. Dies gilt im
gleichen Maße für Glattgarne wie auch für texturierte Garne. Als Maß für die Beurteilung
von verwirbelten Garnen (interlaced yarns) werden die Fixpunkte pro Meter
Garn beziehungsweise die mittlere und die maximale Öffnungslänge - die Länge
zwischen zwei aufeinander folgenden Verwirbelungsstellen, auch Verwirbelungsknoten
genannt, - bestimmt. Durch die Weiterverarbeitung der Garne wird jedoch
aufgrund der Beanspruchung der Garne, beispielsweise beim Weben, ein Teil der
Verwirbelungsknoten wieder entfernt, so dass sich die mittlere und maximale Öffnungslänge
vergrößern und die Fixpunkte pro Meter Garn sich verringern.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Verwirbeln von
Multifilamentgarnen der eingangs genannten Art zur Verfügung zu stellen, mit deren
Hilfe Multifilamentgarne derart verwirbelt werden können, dass die Stabilität der Verwirbelungseigenschaften
dieser Garne bei deren Weiterverarbeitung möglichst wenig
verändert wird.
Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Vorrichtung zum Verwirbeln von Multifilamentgarnen
mit einem Verwirbelungsaggregat, welches einen Fadenkanal und mindestens
einen in den Fadenkanal mündenden Blaskanal aufweist, und mit einer Druckluftzufuhr
zum Blaskanal, wobei jeder Blaskanal einen zum Fadenkanal hin sich erweiternden
Querschnitt aufweist, wobei der Fadenkanal für jeden Blaskanal einen
vor der Einmündung des Blaskanals liegenden ersten Abschnitt, einen im Bereich
der Einmündung des Blaskanals liegenden zweiten Abschnitt und einen nach der
Einmündung des Blaskanals liegenden dritten Abschnitt aufweist, wobei der zweite
Abschnitt des Fadenkanals senkrecht zur Achse des Fadenkanals größere Querschnittsflächen
aufweist als die Querschnittsflächen des ersten und des dritten
Abschnitts.
Insbesondere weist der zweite Abschnitt eine Breite auf, welche sich von der Einmündung
des Blaskanals in den Fadenkanal in Richtung einer der Einmündung
gegenüberliegenden Wandung des Fadenkanals zumindest abschnittsweise vergrößert.
Auch hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn der zweite Abschnitt eine Länge
aufweist, welche sich von der Einmündung des Blaskanals in den Fadenkanal in
Richtung einer der Einmündung gegenüberliegenden Wandung des Fadenkanals
zumindest abschnittsweise vergrößert.
Die Erweiterung der Länge und/oder Breite kann sich von der Einmündung des
Blaskanals weg zunächst vergrößern und danach in ein konstantes Maß übergehen.
Sie kann aber auch über den gesamten zweiten Abschnitt des Fadenkanals hinweg
bis zur dem Blaskanal gegenüberliegenden Wandung erstrecken, wobei dann es
besonders günstig ist, wenn die Vergrößerung der Länge und/oder Breite stetig
erfolgt.
Mit diesen Maßnahmen wird ein Verwirbelungsaggregat zur Verfügung gestellt, bei
welcher der Abschnitt des Verwirbelungsaggregats, in welchen der Blaskanal in den
Fadenkanal mündet, eine deutliche Erweiterung des Fadenkanals derart aufweist,
dass der Fadenkanal in diesem Abschnitt eine deutlich größere Breite aufweist als
die Breite des restlichen vor und hinter der Einmündung des Blaskanals liegenden
Fadenkanalabschnitte, und dass der Fadenkanal in diesem Abschnitt von dessen
Grund zumindest abschnittsweise in Richtung auf die gegenüberliegende Wandung
des Fadenkanals sich ebenfalls erweitert. Hierbei wird unter der Breite des Fadenkanals
die Querschnittsdimension verstanden, die senkrecht zur Fadenkanalachse
und senkrecht zur Blaskanalachse angeordnet ist, und unter der Länge des Fadenkanals
die Querschnittdimension verstanden, die parallel zur Fadenkanalachse
angeordnet ist. Als Grund des Fadenkanals wird die Wandung des Fadenkanals
verstanden, die auf der Seite des Fadenkanals parallel zur Fadenkanalachse
verläuft, in welcher Wandung die Einmündung des Blaskanals liegt.
Überraschend zeigt sich, dass durch diese Maßnahme mit wenig Energie eine hohe
Fixpunktdichte mit hoher Gleichmäßigkeit bei den mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung
behandelten Garne erzeugt werden kann. Dabei kann in vielen Fällen die
Verwirbelung mit einer höheren Verarbeitungsgeschwindigkeit erfolgen als beim Einsatz
von herkömmlichen Vorrichtungen zum Verwirbeln von Multifilamentgarnen.
Außerdem zeigen die Verwirbelungsstellen eine deutlich bessere Stabilität, das
heißt, dass sich die zur Beurteilung der verwirbelten Garne gemessenen Eigenschaften
auch nach einer Beanspruchung dieser Garne bei deren Weiterverarbeitung
deutlich weniger verändern als es bei der Verwirbelung mit herkömmlichen Vorrichtungen
möglich ist.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat es sich besonders bewährt, wenn sich
die Länge und die Breite des zweiten Abschnitts senkrecht zur Fadenkanalachse
korizentrisch zur Einmündungsöffnung des Blaskanals vergrößern.
Insbesondere bei Vorrichtungen, bei denen der Blaskanal in einem Winkel von weniger
als 90° in den Fadenkanal einmündet ist es von Vorteil, wenn sich die Länge und
die Breite des zweiten Abschnitts konzentrisch zur Achse der Blaskanals von der
Einmündung des Blaskanals weg vergrößern.
Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat es sich als besonders vorteilhaft herausgestellt,
wenn die Kontur des Fadenkanals des zweiten Abschnitts zumindest in
Richtung der Breite U - förmig ausgebildet ist. Es ist hierbei auch möglich, dass die
Schenkel des U nach außen gebogen sind und somit die Kontur des zweiten
Abschnitts des Fadenkanals zumindest in Richtung der Breite die Form einer Parabel
aufweist, deren Scheitel dann durch die Einmündung des Blaskanals unterbrochen
ist.
Bevorzugt weist die Kontur des Fadenkanals des zweiten Abschnitts die Form einer
Kugelkappe auf, welche durch die Einmündung des Blaskanals unterbrochen ist.
Unter dem Begriff Kugelkappe wird die Teil-Oberfläche einer Kugel verstanden, welche
durch Abschneiden eines Teils der Kugeloberfläche über einen ebenen Schnitt
entstanden ist, wobei der Abstand des ebenen Schnitts vom entferntesten Punkt der
Kugeloberfläche maximal dem halben Durchmesser der Kugeloberfläche entspricht.
Ist der Abstand des ebenen Schnitts vom entferntesten Punkt der Kugeloberfläche
gerade gleich dem halben Durchmesser der Kugeloberfläche, handelt es sich um die
Oberfläche einer Halbkugel.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich auch dadurch aus, dass die größte
Breite des zweiten Abschnitts des Fadenkanals 1,5 bis 3 mal so breit ist wie die
durchschnittliche Breite des ersten und dritten Abschnitts des Fadenkanals.
Besonders gute Ergebnisse werden erzielt, wenn die der Einmündung des Blaskanals
gegenüberliegende Wandung des zweiten Abschnittes des Fadenkanals eben
ausgebildet ist und die Achse des Blaskanals senkrecht zu dieser Wandung ausgerichtet
ist. Mit einer solchen Vorrichtung wird eine besonders intensive Verwirbelung
der Filamente eines Multifilamentgarnes erreicht. Bei ebener Ausbildung der Einmündung
des Blaskanals gegenüberliegender Wandung und gleichzeitiger konzentrischer
Ausbildung der Fadenkanalerweiterung im zweiten Abschnitt des Fadenkanals
wird erreicht, dass die aus dem Blaskanal kommende Luft senkrecht auf die als
Prallfläche wirkende ebene Wandung aufprallt, wodurch eine Wirbelströmung in
Form von zwei entgegengesetzt drehenden Tellströmen gleicher Größe entsteht. Auf
diese Weise wird eine besonders intensive Verwirbelung der Filamente des Multifilamentgarnes
erreicht.
Dabei hat es sich als Vorteil herausgestellt, wenn die der Einmündung des Blaskanals
gegenüberliegende Wandung aller Abschnitte des Fadenkanals eben ausgebildet
sind.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zeichnet sich auch dadurch aus, dass die Achse
des Blaskanals mit der Achse des Fadenkanals einen Winkel α zwischen 90° und 30°
bilden. Hierbei empfiehlt es sich, dass bei Glattgarnen dieser Winkel 90° beträgt.
Sofern bei Glattgarnen ein Winkel von weniger als 90° gewählt wird, sollte das Multifilamentgarn
bevorzugt derart durch das Verwirbelungsaggregat geführt werden,
dass der Blaswinkel der Fadenlaufrichtung entgegen geneigt angeordnet ist. Sollten
texturierte Multifilamentgarne verwirbelt werden, wird ein Winkel von weniger 90°
bevorzugt, wobei die Richtung des Blaskanals besonders bevorzugt derart gewählt
wird, dass die Blasluft in Fadenlaufrichtung in den zweiten Abschnitt des Fadenkanals
eintritt.
Die Querschittserweiterung des Blaskanals kann die Gestalt eines Kegelstumpfes
aufweisen, wobei der Blaskanal in Richtung Fadenkanal bevorzugt zunächst eine
Querschnittsverringerung aufweist, die nach einem engsten Querschnitt in die
Querschnittserweiterung übergeht.
Besonders bevorzugt weist aber der Blaskanal die Gestalt einer Laval-Düse auf.
Es ergeben sich bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung besonders gute Strömungsverhältnisse,
wenn der Querschnitt des Blaskanals an der Einmündung in den
Fadenkanal eine Fläche aufweist, die 1,2 bis 3 mal so groß ist wie die Fläche des
engsten Querschnitts des Blaskanals.
In der Regel weist der Fadenkanal im ersten und dritten Abschnitt einen konstanten
Querschnitt auf. Hierbei kann es zweckmäßig sein, dass der Fadenkanal an der Eintrittsseite
in das Verwirblungsaggregat zunächst einen größeren Querschnitt aufweist,
welcher sich dann auf den eigentlichen Fadenkanalquerschnitt verjüngt. Genauso
kann der Fadenkanal an der Austrittsseite des Verwirbelungsaggregats erweitert
ausgebildet sein. Es kann auch zweckmäßig sein, den Querschnitt des Fadenkanals
im ersten Abschnitt kleiner oder größer auszubilden als den Querschnitt
des dritten Abschnitts. Bei der Verwirbelung von texturierten Multifilamentgarnen ist
der Fadenkanalquerschnitt vorzugsweise im ersten Abschnitt durchschnittlich kleiner
als im dritten beziehungsweise im letzten Abschnitt. Es kann aber auch zweckmäßig
sein, wenn der erste Abschnitt des Fadenkanals eine stetige Querschnittserweiterung
aufweist, die sich im dritten Abschnitt fortsetzt. Bei den gerade beschriebenen
Ausführungsformen ist es jedoch wesentlich, dass der Fadenkanalquerschnitt im
zweiten Abschnitt auf jeden Fall größer ausgebildet ist als im ersten und im dritten
Abschnitt.
Enthält das Verwirbelungsaggregat mindestens zwei Blaskanäle, zeichnet sich die
erfindungsgemäße Vorrichtung insbesondere dadurch aus, dass der dritte Abschnitt
des Fadenkanals in Bezug auf einen vorhergehenden Blaskanal der erste Abschnitt
des Fadenkanals in Bezug auf einen nachfolgenden Blaskanal ist. Hierbei hat es sich
besonders bewährt, wenn der erste und der dritte Abschnitt des Fadenkanals gleiche
Länge aufweisen. Im Falle von mindestens zwei Blaskanälen bedeutet dies, dass die
Länge des Fadenkanals auf der Eintrittsseite des Verwirbelungsaggregats, die Längen
des Fadenkanals zwischen zwei benachbarten Einmündungen von Blaskanälen
sowie die Länge des Fadenkanals auf der Austrittsseite des Verwirbelungsaggregats
gleiche Länge aufweisen.
Im Prinzip kann das in der erfindungsgemäßen Vorrichtung enthaltene Verwirbelungsaggregat
einteilig ausgebildet sein oder zwei- oder mehrteilig hergestellt und
nach dessen Herstellung wieder zu einem Teil, gegebenenfalls unlösbar, zusammengefügt
sein. Bei solchen Ausführungsformen empfiehlt es sich, dass in dem Verwirbelungsaggregat
ein seitlicher, bis zum Fadenkanal reichender Schlitz vorhanden ist,
über welchen Schlitz das Multifilamentgarn eingeführt und entnommen werden kann.
In diesem Fall zeichnet sich die erfindungsgemäße Vorrichtung dadurch aus, dass
das Verwirbelungsaggregat aus einem ersten Teil und einem zweiten Teil
zusammengesetzt ist und entlang der Längsseite des Verwirbelungsaggregats ein
Fadeneinlegeschlitz angeordnet ist. Hierbei können bevorzugt der erste und der
zweite Teil des Verwirbelungsaggregats derart ausgebildet sein, dass der
Fadeneinlegeschlitz zwischen erstem und zweitem Teil des Verwirbelungsaggregats
angeordnet ist.
Bevorzugt ist das Verwirbelungsaggregat jedoch zweiteilig ausgebildet. Hierdurch
wird das Einbringen des Multifilamentgarns in den Fadenkanal erleichtert, weil dies
einfach durch Öffnen des zweiteiligen Verwirbelungsaggregats erfolgen kann.
Der Fadenkanal weist im ersten und dritten Abschnitt die Form einer Nut, deren offene
Seite durch eine ebene Wandung begrenzt ist, auf und die Einmündung des
Blaskanals im zweiten Abschnitt ist bevorzugt in der Ebene des Nutgrundes des ersten
und dritten Abschnittes des Fadenkanals angeordnet. Dabei ist bevorzugt der
Querschnitt der Nut des Fadenkanals U-förmig ausgebildet.
Zur einfacheren Herstellung ist das Verwirbelungsaggregat derart zweiteilig ausgebildet,
dass ein erster Teil den Blaskanal und die Nut aufweist und der zweite Teil
eine ebene Platte ist, mit welcher die Nut abdeckbar ist.
Zur Vereinfachung des Einlegens bzw. Entfernens des zu verwirbelnden Multifilamentgarnes
besteht das Verwirbelungsaggregat aus einem ersten Teil und einem
zweiten Teil, wobei der Fadenkanal durch Verschieben oder Verdrehen des ersten
und/oder zweiten Teils zum Einlegen bzw. Entnehmen des Multifilamentfadens in
eine geöffnete Stellung und zur Verwirbelung des Multifilamentfadens in eine geschlossene
Stellung überführt werden kann.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1a
- den schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Verwirbelungsaggregats
mit einem senkrecht angeordneten Blaskanal, wobei der zweite
Abschnitt des Fadenkanals die Kontur einer Kugelkappe aufweist,
- Figur 1b
- Schnitt AA des Verwirbelungsaggregats gemäß Figur 1a,
- Figur 2a
- den schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Verwirbelungsaggregats
mit einem schräg angeordneten Blaskanal, wobei der zweite Abschnitt
des Fadenkanals die Kontur einer Kugelkappe aufweist,
- Figur 2b
- Schnitt AA des Verwirbelungsaggregats gemäß Figur 2a,
- Figur 3a
- den schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Verwirbelungsaggregats
mit einem senkrecht angeordneten Blaskanal, wobei im zweiten
Abschnitt des Fadenkanals jede Kontur U - förmigen Querschnitt aufweist,
- Figur 3b
- Schnitt AA des Verwirbelungsaggregats gemäß Figur 3a,
- Figur 4a
- den schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Verwirbelungsaggregats
mit einem schräg angeordneten Blaskanal, wobei im zweiten Abschnitt
des Fadenkanals jede Kontur U - förmigen Querschnitt aufweist,
- Figur 4b
- Schnitt AA des Verwirbelungsaggregats gemäß Figur 4a,
- Figur 5
- den schematischen Aufbau eines erfindungsgemäßen Verwirbelungsaggregats
in zweigeteilter Ausführungsform, in geöffnetem Zustand,
- Figur 6
- den schematischen Aufbau einer geschlossenen Bauform eines erfindungsgemäßen
Verwirbelungsaggregats mit Fadeneinlegeschlitz,
- Figur 7a
- einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung in
zweiteiliger Ausbildung in geschlossenem Zustand,
- Figur 7b
- einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung in
zweiteiliger Ausbildung in geöffnetem Zustand,
- Figur 8
- einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung in einteiliger
Ausbildung
- Figur 9a
- einen Querschnitt durch eine weitere erfindungsgemäße Vorrichtung in
zweiteiliger Ausführung und in geschlossenem Zustand,
- Figur 9b
- die Vorrichtung gemäß Figur 9a in geöffnetem Zustand,
- Figur 9c
- die Vorrichtung gemäß Figur 9a in Draufsicht
- Figur 9d
- die Vorrichtung gemäß Figur 9b in Draufsicht
- Figur 9e
- Schnitt CC der Vorrichtung gemäß Figur 9a
- Figur 9f
- Schnitt DD der Vorrichtung gemäß Figur 9b
Gemäß Figur 1a wie auch gemäß Figur 2a ist schematisch ein erfindungsgemäßes
Verwirbelungsaggregat in Seitenansicht dargestellt. Eine das Verwirbelungsaggregat
aufnehmende Vorrichtung sowie eine Druckluftzufuhr zu einem Blaskanal sind in den
Figuren 1 bis 6 der Übersichtlichkeit halber nicht dargestellt. Das Verwirbelungsaggregat
besteht aus einem Oberteil 1, welches im dargestellten Fall eine ebene Platte
darstellt und einem Unterteil 2, welches einen Fadenkanal 3 aufweist. Wie aus Figur
1b bzw. 2b, welche den Schnitt AA aus Figur 1a bzw. 2a darstellt, ersichtlich ist,
weist der Fadenkanal 3 einen ersten Abschnitt 3', einen zweiten Abschnitt 3'' und
einen dritten Abschnitt 3''' auf. Des weiteren weist das Verwirbelungsaggregat einen
Blaskanal 5', 5'' bzw. 6', 6'' auf, welcher in Richtung zum Fadenkanal 3 zunächst eine
Querschnittsverringerung 5' bzw. 6' und anschließend eine Querschnittserweiterung
5'' bzw. 6'' aufweist.
Die im Inneren des Verwirbelungsaggregats angeordneten Teile des zweiten Abschnitts
3'' des Fadenkanals 3 und des Blaskanals 5', 5'' sind in der Seitenansicht
(Figur 1a) bzw. des Blaskanals 6', 6'' (Figur 2a) mit gestrichelten Linien dargestellt.
Somit stellt eine in Figur 1a bzw. 2a gestrichelt dargestellte Kontur 4 die Breite des
zweiten Abschnitts 3'' des Fadenkanals 3 und eine Kontur 4 gemäß Figur 1b bzw. 2b
die Länge des zweiten Abschnitts 3'' des Fadenkanals 3 dar. Die Kontur des zweiten
Abschnitts 3'' des Fadenkanals 3 weist die Kontur einer Halbkugel auf, wobei sich
Länge und Breite der Kontur 4 von dem Blaskanal 5'' bzw. 6'' weg vergrößern.
Das in der in Figur 1a, 1b dargestellte Verwirbelungsaggregat weist einen Blaskanal
5', 5'' auf, dessen Achse senkrecht zur Längsausdehnung des Fadenkanals 3 und
senkrecht zu einer Oberfläche des Oberteils 1 des Verwirbelungsaggregats angeordnet
ist, während das in der in Figur 2a, 2b dargestellte Verwirbelungsaggregat
einen Blaskanal 6', 6'' aufweist, dessen Achse unter einem Winkel α von weniger als
90° zur Längsausdehnung des Fadenkanals 3 und senkrecht zu einer Oberfläche
des Oberteils 1 des Verwirbelungsaggregats angeordnet ist.
Gemäß Figur 3a wie auch gemäß Figur 4a ist schematisch ein erfindungsgemäßes
Verwirbelungsaggregat in Seitenansicht dargestellt. Das Verwirbelungsaggregat besteht
aus einem Oberteil 1, welches im dargestellten Fall eine ebene Platte darstellt
und einem Unterteil 2, welches einen Fadenkanal 3 aufweist. Wie aus Figur 3b bzw.
4b, welche den Schnitt AA aus Figur 3a bzw. 4a darstellt, ersichtlich ist, weist der
Fadenkanal 3 einen ersten Abschnitt 3', einen zweiten Abschnitt 3'' und einen dritten
Abschnitt 3''' auf. Des weiteren weist das Verwirbelungsaggregat einen Blaskanal 5',
5'' bzw. 6' 6'' auf, weicher in Richtung zum Fadenkanal 3 zunächst eine Querschnittsverringerung
5' bzw. 6' und anschließend eine Querschnittserweiterung 5''
bzw. 6'' aufweist.
Die im Inneren des Verwirbelungsaggregats angeordneten Teile des zweiten Abschnitts
3'' des Fadenkanals 3 und des Blaskanals 5', 5'' sind in der Seitenansicht
(Figur 3a) bzw. des Blaskanals 6', 6'' (Figur 4a) mit gestrichelten Linien dargestellt.
Somit stellt eine in Figur 3a bzw. 4a gestrichelt dargestellte Kontur 7 die Breite des
zweiten Abschnitts 3'' des Fadenkanals 3 und eine Kontur 7 gemäß Figur 3b bzw. 4b
die Länge des zweiten Abschnitts 3'' des Fadenkanals 3 dar. Die Kontur des zweiten
Abschnitts 3'' des Fadenkanals 3 weist die Form eines U auf, wobei sich Länge und
Breite der Kontur 7 von dem Blaskanal 5'' bzw. 6'' weg vergrößern.
Das in der in Figur 3a, 3b dargestellte Verwirbelungsaggregat weist einen Blaskanal
5', 5'' auf, dessen Achse senkrecht zur Längsausdehnung des Fadenkanals 3 und
senkrecht zu einer Oberfläche des Oberteils 1 des Verwirbelungsaggregats angeordnet
ist, während das in der in Figur 4a, 4b dargestellte Verwirbelungsaggregat
einen Blaskanal 6', 6'' aufweist, dessen Achse unter einem Winkel α von weniger als
90° zur Längsausdehnung des Fadenkanals 3 und senkrecht zu einer Oberfläche
des Oberteils 1 des Verwirbelungsaggregats angeordnet ist.
In Figur 5 ist eine mögliche Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verwirbelungsaggregats
dargestellt, welches zweiteilig ausgebildet ist und zum Einlegen bzw.
zum Entnehmen eines Multifilamentgarnes geöffnet werden kann. In der dargestellten
Ausführungsform ist ein oberer Teil 1 des erfindungsgemäßen Verwirbelungsaggregats
nach hinten geschoben, um ein Multifilamentgarn in den Fadenkanal (nicht
bezeichnet) des unteren Teils 2 des Verwirbelungsaggregats einlegen bzw. entfernen
zu können. Zum Betreiben des erfindungsgemäßen Verwirbelungsaggregats
wird dann der obere Teil 1 des Verwirbelungsaggregats in eine geschlossene Stellung,
wie beispielsweise in Figur 1a dargestellt, geschoben. Derartige Vorrichtungen,
die allerdings zum Öffnen oder Schließen von Texturierdüsen eingesetzt wurden,
sind beispielsweise aus WO 97/11214 bekannt.
In Figur 6 ist ein einteiliges Verwirbelungsaggregat dargestellt. Zur einfacheren Herstellung
wird hierbei ebenfalls zunächst ein oberer Teil 8 und ein unterer Teil 9 hergestellt,
wobei die beiden Teile 8 und 9 anschließend lösbar, beispielsweise durch
Verschrauben, oder unlösbar, beispielsweise über Vernieten oder Verkleben, miteinander
verbunden werden. Um den Multifilamentfaden einlegen oder entnehmen zu
können, weist dieses Verwirbelungsaggregat einen Fadeneinlegeschlitz 10 auf, der
entlang der Längsseite des Verwirbelungsaggregats verläuft und über die ganze
Länge bis zum Fadenkanal durchgeht.
In Figur 6 ist ebenfalls dargestellt, dass der Fadenkanal nicht grundsätzlich nur im
unteren Teil 9 des Verwirbelungsaggregats angeordnet sein muss, sondern Teile des
Fadenkanals auch im oberen Teil 8 des Verwirbelungsaggregats eingearbeitet sein
können. Im dargestellten Fall ist sowohl der Fadenkanal 11 wie auch der erweiterte
Fadenkanal 12 des zweiten Abschnitts des Fadenkanals teilweise in den unteren Teil
9 und teilweise in den oberen Teil 8 des Verwirbelungsaggregats eingearbeitet. Der
Blaskanal ist in Figur 6 entsprechend der vorhergehenden Figuren mit 5', 5'' bezeichnet.
Obwohl ein auf solche Weise geteilter Fadenkanal lediglich bei einer einteiligen
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verwirbelungsaggregats dargestellt ist,
kann diese Art der Anordnung auch bei den zuvor beschriebenen Ausführungsformen
verwendet werden.
In Figur 7a, 7b ist ein Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung in
zweiteiliger Ausbildung und in geschlossenem Zustand (Figur 7a) und in geöffnetem
Zustand (Figur 7b) dargestellt. In einen Halter 13 ist ein erfindungsgemäßes
Verwirbelungsaggregat mit dem Oberteil 1 und dem Unterteil 2 eingesetzt. Das
Unterteil 2 ist über Schrauben 16 mit dem Halter 13 verbunden. Dem Blaskanal 5', 5''
kann über den Druckluftanschluss 19 Druckluft zugeführt werden. Über einen Hebel
15 kann das Oberteil 1 in eine geschlossene Stellung (Figur 7a) und in eine
geöffnete Stellung (Figur 7b) bewegt werden. Das Oberteil 1 wird über eine
Halteplatte 14, die über Schrauben 17 mit dem Halter 13 verbunden ist, und eine
Feder 18 gehalten.
Figur 8 zeigt einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung in
einteiliger Ausbildung. Das Unterteil 9 ist mit einem Halter 20 über Schrauben 22
verbunden. Das Oberteil 8 ist ebenfalls mit dem Halter 20 über Schrauben 23 und
das Unterteil 9 verbunden, wobei das Oberteil 8 und/oder das Unterteil 9 so geformt
ist/sind, dass nach dem Zusammenbau zwischen Oberteil 8 und Unterteil 9 ein
Fadeneinlegeschlitz 10 verbleibt. Auch hier kann über den Anschluss 21 der
Blaskanal 5', 5'' mit Druckluft versorgt werden.
In Figur 9c und 9d ist eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in zweiteiliger Ausbildung in geschlossenem Zustand (Figur 9c) und in
geöffnetem Zustand (Figur 9d) jeweils in Draufsicht dargestellt. Zu dieser
Ausführungsform werden in Figur 9a und 9b die in den Figuren 9c und 9d vermerkten
Querschnitte dargestellt, wobei Figur 9a ein Schnitt AA (Figur 9c) und Figur 9b ein
Schnitt BB (Figur 9d) ist.
In einer Grundplatte 24 ist das Unterteil 2 eines erfindungsgemäßen Verwirbelungsaggregates
eingesetzt. Das Oberteil 1 ist mittels einer Druckfeder 25 und einer
Schraube 26 in einen Halter 27 eingesetzt, welcher mittels Schraube 33 mit dem
Grundplatte 24 verbunden ist, wodurch auch Oberteil 1 und Unterteil 2 der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zusammengehalten werden.
Im Halter 27 ist auch ein Drehkörper 28 eingesetzt, welcher mit einem Hebel 30 mit
Hilfe einer Schraube 31 verbunden ist. Im Drehkörper 28 ist ein federndes
Druckstück 32 eingeschraubt, welches in eine Vertiefung 37 in geschlossenem
Zustand beziehungsweise in eine Vertiefung 38 in geöffnetem Zustand einrastet.
Über den Hebel 30 kann die erfindungsgemäße Vorrichtung in den geschlossenen
beziehungsweise in den geöffneten Zustand überführt werden. Zum besseren
Verständnis des hierfür eingesetzten Mechanismus ist in der Figuren 9e der Schnitt
CC gemäß Figur 9a und in der Figur 9f der Schnitt DD gemäß Figur 9b dargestellt.
Ein im Drehkörper 28 verankerter Stift 29 greift in ein Langloch 34 des Unterteils 2.
Durch Drehen des Hebels 30 wird über den Stift 29 das Unterteil 2 in die geschlossene
Stellung (Figur 9e) oder in die geöffnete Stellung (Figur 9 f) gebracht, wobei
jeweils in Endstellung das Druckstück 32 in die Vertiefung 37 beziehungsweise 38
einrastet
In der geöffneten Stellung (Figuren 9b, 9d, 9f) ist die über eine Druckluftzufuhr 35
zugeführte Druckluft mittels Dichtring 36 abgesperrt und das Multifilamentgarn kann
eingelegt bzw. entnommen werden. Durch Zurückdrehen des Hebels 30 wird die
Vorrichtung wieder geschlossen (Figuren 9a, 9c, 9e) und der Blaskanal 5', 5'' mit
Druckluft versorgt, wobei diese Stellung wiederum durch Einrasten des federnden
Druckstückes in die Vertiefung 37 im Unterteil 2 fixiert ist.
In Figur 9c, 9d (Draufsicht) ist zusätzlich eine Fadenführung 39 über Schrauben 40
mit dem Unterteil 2 derart verbunden, dass die Fadenführung beim Öffnen und
Schließen der Vorrichtung seitlich mit verschoben wird, wodurch die Handhabung der
Vorrichtung erheblich erleichtert wird.
Die Erfindung wird auch anhand der nachfolgenden Beispiele näher erläutert.
Vergleichsbeispiel
Es wurde zunächst ein bekanntes Verwirbelungsaggregat eingesetzt, wie es beispielsweise
in WO 82/00668 beschrieben ist. Das gewählte Verwirbelungsaggregat
weist einen Fadenkanal mit konstantem, U-förmigem Querschnitt mit einer Länge von
15 mm auf, dessen Höhe 2 mm und dessen Breite 2 mm betrug. In den Scheitelpunkt
des Fadenkanals mündete in der Mitte des Fadenkanals ein Blaskanal, der die
Form einer Laval-Düse, an der engsten Stelle eine Querschnittsfläche von 1,54 mm2,
an der Einmündung in den Fadenkanal eine Querschnittsfläche von 2,1 mm2 und
eine Länge von 5 mm aufwies. Die der Einmündung gegenüberliegende Wandung
des Fadenkanals war eben ausgebildet. Die Achse des Blaskanals bildete mit der
Achse des Fadenkanals einen Winkel von 80° auf der Fadeneinlaufseite.
In ein derartiges Verwirbelungsaggregat wurden zwei texturierte Filamentgarne mit
jeweils 36 Filamenten, wobei jedes dieser Filamente einen Einzeltiter von 4,7 dtex
aufwies, eingelegt. Zur Verwirbelung wurde das Garn mit einer Geschwindigkeit von
700 m/min durch das Verwirbelungsaggregat gezogen, wobei die erforderliche
Druckluft mit einem Druck von 4,5 bar dem Blaskanal zugeführt wurde.
An dem derart verwirbelten Garn wurden die Fixpunkte pro Meter, die mittlere Öffnungslänge,
die Standardabweichung und die maximale Öffnungslänge bestimmt.
Um die Beanspruchung dieses verwirbelten Garnes zu simulieren, wurde jeweils das
verwirbelte Garn um 2%, 2,3%, 2,6% oder 3,5% seiner ursprünglichen Länge gedehnt
und die eben genannten Werte wiederum gemessen. Die gemessenen Werte
sind in der nachfolgenden Tabelle 1 zusammengefasst.
Dehnung [%] | 0 | 2,0 | 2,3 | 2,6 | 3,5 |
Fixpunkte pro Meter | 102 | 96 | 89 | 63 | 20 |
mittlere Öffnungslänge [cm] | 0,98 | 1,04 | 1,11 | 1,59 | 5,0 |
Standardabweichung [cm] | 0,34 | 0,47 | 0,64 | 1,87 | 10,0 |
maximale Öffnungslänge [cm] | 4,4 | 6,8 | 9,6 | 28 | 99 |
Beispiel
Die im Vergleichsbeispiel eingesetzte Düse wurde dahingehend verändert, dass
nunmehr konzentrisch zur Blaskanalachse der Fadenkanal mit einem Bohrer, der die
Form einer Halbkugel mit einem Durchmesser 4 mm aufwies, bis zum Fadenkanalgrund
hin aufgebohrt. Die eingesetzten Garne und Verwirbelungsbedingungen wurden
wie beim Vergleichsbeispiel gewählt. Die an dem verwirbelten Garn gemessenen
Eigenschaften sind in der Tabelle 2 aufgeführt.
Dehnung [%] | 0 | 2,0 | 2,3 | 2,6 | 3,5 |
Fixpunkte pro Meter | 102 | 102 | 100 | 98 | 89 |
mittlere Öffnungslänge [cm] | 0,98 | 0,98 | 1,0 | 1,02 | 1,13 |
Standardabweichung [cm] | 0,23 | 0,23 | 0,28 | 0,33 | 0,59 |
maximale Öffnungslänge [cm] | 3,5 | 3,5 | 4,3 | 5,1 | 8,7 |
Beim Vergleich der Ergebnisse kann man feststellen, dass gegenüber dem Stand der
Technik bei dem unbelasteten Garn die Standardabweichung und die maximale Öffnungslänge
verbessert wurde. Außerdem wird deutlich, dass bei einer nachträglichen
Belastung, die hier durch Dehnen des Garnes simuliert wurde, die Verwirbelungsqualität
des Garns sich deutlich verbessert hat, wenn die Verwirbelung unter Zuhilfenahme
einer erfindungsgemäßen Vorrichtung durchgeführt wird.