EP0495334B1

EP0495334B1 - Schubbewehrung für Flachdecken

Info

Publication number: EP0495334B1
Application number: EP91810648A
Authority: EP
Inventors: Thomas Mösch
Original assignee: Individual
Current assignee: MOESCH, THOMAS
Priority date: 1991-01-18
Filing date: 1991-08-15
Publication date: 1995-03-22
Anticipated expiration: 2011-08-15
Also published as: ATE120251T1; CH683545A5; EP0495334A1; DE59105008D1

Description

Die Erfindung betrifft eine Bewehrung aus mindestens einer oberen horizontalen Biegebewehrung und Schubbewehrungselementen für auf Stützen aufgelagerte Flachdecken aus Stahl- oder Spannbeton, welche zur Erhöhung der Tragfähigkeit querkraftbeanspruchter Zonen, insbesondere durchstanzgefährdeter Zonen im Bereich dieser Zonen den Erfordernissen der Schubdeckung entsprechend mit Gruppen von mindestens annähernd senkrecht zur Deckenfläche verlaufenden, im Inneren der Flachdecke sich erstreckenden Schubbewehrungsstäben versehen ist, wobei die letzteren an ihren oberen und unteren Enden mit je einem sich verdickenden Kopf versehen, und zur Bildung der Schubbewehrungselemente gruppenweise über je einen Distanzhalter fest miteinander verbunden sind, ein Schubbewehrungselement für eine solche Schubbewehrung sowie ein Verfahren zur Herstellung einer solchen Bewehrung.
Aus der DE-A-3 331 275 sind als Doppelkopfbolzen ausgebildetes Schubbewehrungselemente bekannt, welche auf nicht angegebene Weise seitlich miteinander verbunden sein können. Aus der DE-A-35 23 656 ist ferner ein als Durchstanzbewehrung dienendes Schubbewehrungssystem bekannt, welches aus hochkantstehenden gitter-, leiter- oder fachwerkartigen, im wesentlichen V-förmig gebogenen Einzelelementen besteht.
Diese bekannten Schubbewehrungen weisen jedoch alle den Nachteil auf, daß sie vor der Verlegung der unteren Biegebewehrung ausgelegt und zur Vermeidung eines nachträglichen Umkippens beim Betonieren auf der unteren Schalung festgenagelt werden müssen, was erstens äußerst umständlich ist, und zweitens bei einem Versehen keine nachträgliche Anordnung mehr erlaubt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist insbesondere die Schaffung einer Schubbewehrung, welche nach Anordnung der unteren und oberen Biegebewehrungsnetze auf einfache Weise von oben her verlegbar ist, die gruppenweise Verlegung von untereinander verbundenen, senkrecht zur zu verstärkenden Deckenfläche verlaufenden Bewehrungstäben ermöglicht, und gleichzeitig ein Kippen der letzteren beim Betonieren auf sehr einfache Weise verhindert.
Diese Aufgabe wird bei einer Schubbewehrung der eingangs genannten Art erfindungsgemäss nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst.
Zweckmäßige Weiterausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 10.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner ein Schubbewehrungselement nach Anspruch 11, sowie ein Verfahren zur Herstellung einer Bewehrung nach Anspruch 1.
Nachstehend wird die Erfindung anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert. Es zeigt:

Fig. 1 einen Vertikalschnitt durch eine erste beispielsweise Ausführungsform einer erfindungsgemässen Schubbewehrung;
Fig. 2 eine Draufsicht auf die in Figur 1 dargestellte Schubbewehrung, wobei zur besseren Übersicht nur zwei über Abstandhalter verbundene Bewehrungsstabgruppen eingezeichnet sind;
Fig. 3 eine Draufsicht analog Figur 2 auf eine zweite beispielsweise Form des Abstandhalters;
Fig. 4 eine Draufsicht analog Figur 2 auf eine dritte beispielsweise Form des Abstandhalters;
Fig. 5 eine Draufsicht analog Figur 2 auf eine vierte beispielsweise Form des Abstandhalters;
Fig. 6 einen Schnitt längs der Linie VI-VI in Figur 5;
Fig. 7 einen Schnitt analog Figur 6 durch eine fünfte beispielsweise Ausführungsform des Abstandhalters; und
Fig. 8 einen Schnitt analog Figur 6 durch eine weitere beispielsweise Ausführungsform einer Schubbewehrung.

Bei der in den Figuren 1 und 2 dargestellten, für auf Stützen 1 aufgelagerten, aus Stahl- oder Spannbeton hergestellten Flachdecke 2 dienenden, lokal einsetzbaren Schubbewehrungselementen 3 sind zur Erhöhung der Tragfähigkeit querkraftbeanspruchter Zonen, insbesondere durchstanzgefährdeter Zonen, im Bereich dieser Zonen den Erfordernissen der Schubdeckung entsprechend angeordnete Gruppen a,b von senkrecht zur Deckenfläche 4 verlaufenden, im Inneren der Flachdecke 2 sich erstreckende Schubbewehrungsstäbe 5 vorgesehen. Die letzteren sind vorzugsweise aus geripptem Baustahl hergestellt und an ihren oberen und unteren Enden mit je einem kegel- oder pyramidenstumpfförmig sich verdickenden Kopf 6 bzw. 7 versehen.
Der Einfachheit halber und zur besseren Übersicht sind in den Figuren 1 und 2 nur zwei anstatt eine Vielzahl von lokal einsetzbaren Schubbewehrungselementen 5,8 eingezeichnet.
Zur möglichst einfachen Montage einzelner Schubbewehrungstabgruppen a,b sowie zur seitlichen Abstützung derselben zur Vermeidung einer unkontrollierten Ausschwenkung der Schubbewehrungsstäbe 5 beim Betonieren sind die letzteren an ihren oberen Enden gruppenweise über je einen ebenfalls aus geripptem Baustahl bestehenden Abstandhalter 8 durch Verschweissung fest miteinander verbunden, wobei der zur Auflage auf der oberen Biegebewehrung 9 der Flachdecke 2 bestimmte Abstandhalter 8 zu seiner seitlichen Abstützung, d.h. zur Vermeidung einer allfälligen unkontrollierten und unerwünschten Drehung um seine Längsachse 10 beim Betonieren, wie aus Figur 2 gut ersichtlich, in einer Horinzontalebene betrachtet, mit um 90° abgewinkelten Endabschnitten 11 und 12 versehen ist.
Im allgemeinen ist es vorteilhaft, nach dem Einsetzen der einzelnen Schubbewehrungselemente 5,8 von oben in die obere Biegebewehrung 9 die abgewinkelten Endabschnitte 11 und 12 zur Arretierung ihrer Lage zusätzlich noch mittels einer Drahtschlaufe 13 und/oder 14 mit je einem darunter verlaufenden Gitterstab der oberen Biegebewehrung 9 zu verbinden, so daß deren Position beim Betonieren ganz sicher unverändert bleibt.
Nachfolgend sind zu in den Figuren 1 und 2 dargestellten Teilen analoge Teile mit den gleichen Überweisungszeichen versehen, so daß sich eine nochmalige Beschreibung dieser Teile erübrigt.
Wie aus Figur 3 und 4 ersichtlich, kann der mit einer Gruppe von voneinander distanzierten Schubbewehrungsstäben 5 fest verschweisste Abstandhalter 8 in einer Horizontalebene gesehen auch V-förmig abgewinkelt (Fig. 3) oder wellenförmig verlaufend (Fig. 4) ausgebildet sein, wodurch bei Auflage auf der oberen Biegebewehrung 9 auf einfache Weise eine sehr gute Lagestabilität der senkrecht nach unten sich erstreckenden Schubbewehrungsstäbe 5 beim Betonieren der Flachdecke 2 erreicht werden kann.
Bei den in den Figuren 5,6 und 7 dargestellten Ausführungsformen bestehen die Distanzhalter 8 aus zwei nebeneinander jedoch seitlich geringfügig voneinander distanziert angeordneten stabförmigen Distanzhalterelementen 8' und 8'', wobei die jeweils zueinander benachbarten Enden 11', 11'' bzw. 12', 12'' der letzteren in einer Horizontalebene (Fig.5) gesehen um 90° voneinander weg abgebogen sind, so daß damit ebenfalls eine gute Halterung der Lage der senkrecht nach unten bis in den Bereich der unteren Biegebewehrung 15 sich erstreckenden Schubbewehrungstäbe 5 beim Betonieren der Flachdecke 2 erreicht wird.
Wie aus Figur 7 ersichtlich, ist es auch möglich, daß die Enden 16 bzw. 17 der abgebogenen Teile 11' bzw. 11'' der beiden stabförmigen Distanzhalterelemente 8' und 8'' nach unten umgebogen sind, derart, daß diese nach unten umgebogenen Endteile 16 und 17 bei Eingriff mit der oberen netzförmigen Biegebewehrung 9 eine Zentrierung des betreffenden Distanzhalters 8 und damit der mit dem letzteren fest verbundenen Gruppe von vertikal sich nach unten erstreckenden Schubbewehrungsstäben 5 in den Maschen der oberen Biegebewehrung 9 bewirken.
Wie ferner aus Figur 8 ersichtlich, ist es auch möglich, daß mindestens ein Teil der nach unten gerichteten Enden der Schubbewehrungsstäbe 5 mit einbetonierbaren Abstandhaltern 18 zur Auflage auf der unteren Schalung beim Betonieren der Flachdecke 2 versehen, und die dann oberhalb der oberen Biegebewehrung 9 sich befindenden Distanzhalter 8 mittels einer Drahtschlaufe 19 an der oberen Biegebewehrung 9 fixiert sind, so daß die Schubbewehrungsstäbe 5 beim Betonieren der Flachdecke 2 nicht unerwünschterweise aus ihrer vorbestimmten Lage bewegt werden.

Claims

Bewehrung aus mindestens einer oberen horizontalen Biegebewehrung (9) und Schubbewehrungselementen für auf Stützen aufgelagerte Flachdecken aus Stahl- oder Spannbeton, welche zur Erhöhung der Tragfähigkeit querkraftbeanspruchter Zonen, insbesondere durchstanzgefährdeter Zonen im Bereich dieser Zonen den Erfordernissen der Schubdeckung entsprechend mit Gruppen (a,b) von mindestens annähernd senkrecht zur Deckenfläche (4) verlaufenden, im Inneren der Flachdecke (2) sich erstreckenden Schubbewehrungsstäben (5) versehen ist, wobei die letzteren an ihren oberen und unteren Enden mit je einem sich verdickenden Kopf (6,7) versehen, und zur Bildung der Schubbewehrungselemente gruppenweise über je einen Distanzhalter (8) fest miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Schubbewehrungsstäbe (5) zur Bildung der Schubbewehrungselemente an ihren oberen Enden mit dem Distanzhalter (8) fest verbunden sind, wobei der zur Auflage auf der oberen Biegebewehrung (9) oder Überragung derselben bestimmte Distanzhalter (8) in einer Horizontalebene betrachtet mindestens über einen Teil seiner Länge gekrümmt oder abgewinkelt verläuft, und daß die einzelnen Distanzhalter (8) derart bemessen sind, daß sie in einer Horizontalebene betrachtet zu ihrer seitlichen Abstützung mindestens zwei neben- und parallel zueinander verlaufende Stäbe der oberen Biegebewehrung (9) überragen.
Bewehrung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Endabschnitte (11,12) von mindestens einem Teil der einzelnen Distanzhalter (8), vorzugsweise in zueinander entgegengesetzten Richtungen, in einer Horizontalebene liegend, vorzugsweise um mindestens annähernd 90°, abgewinkelt sind (Fig.2).
Bewehrung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der einzelnen Distanzhalter (8) in einer Horizontalebene betrachtet mindestens annähernd V-förmig abgewinkelt ist (Figur 3).
Bewehrung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der einzelnen Distanzhalter (8) in einer Horizontalebene betrachtet wellenförmig verläuft (Fig.4).
Bewehrung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die sich verdickenden Köpfe (6,7) der mit den Distanzhaltern (8) fest verbundenen, senkrecht zur Deckenfläche (4) verlaufenden Schubbewehrungsstäbe (5) mindestens annähernd kegel- oder pyramidenstumpfförmig ausgebildet sind.
Bewehrung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Distanzhalter (8) sowie die mit diesen fest verbundenen, vorzugsweise verschweissten Schubbewehrungsstäbe (5) aus Stahl, vorzugsweise Baustahl, bestehen.
Bewehrung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Distanzhalter (8) aus mindestens zwei, mindestens annähernd parallel zueinander und seitlich geringfügig distanziert voneinander verlaufenden stabförmigen Distanzhalterelementen (8',8''), vorzugsweise Baustahleisen, bestehen.
Bewehrung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils zueinander benachbarten Enden der beiden stabförmigen Distanzhalterelemente (8',8'') in einer Horizontalebene gesehen voneinander weg, vorzugsweise um je mindestens annähernd 90°, abgebogen (11', 11'';12', 12'') sind (Fig.5 bis 7).
Bewehrung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Enden der abgebogenen Teile (11',11''; 12',12'') der stabförmigen Distanzhalterelemente (8',8'') nach unten umgebogen (16,17) sind, derart, daß diese nach unten umgebogenen Endteile (16, 17) bei Eingriff mit der oberen netzförmigen Biegebewehrung (9) eine Zentrierung der Distanzhalter (8) und damit der mit den letzteren verbundenen, vertikal nach unten sich erstreckenden Schubbewehrungsstäbe (5) in den Maschen der Biegebewehrung (9,15) bewirken (Fig.7).
Bewehrung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Teil der nach unten gerichteten Enden der vertikal nach unten sich erstreckenden Bewehrungsstäbe (5) mit Abstandhaltern (18) zur Auflage auf der unteren Schalung beim Betonieren der Flachdecke (2) versehen und die Distanzhalter (8), zum Beispiel mit Draht (19), an der oberen Biegebewehrung (9) fixierbar sind.
Schubbewehrungselement mit einer mit einem Distanzhalter verbundenen Gruppe von Schubbewehrungsstäben zum Einsetzen in eine Biegebewehrung, dadurch gekennzeichnet, daß die auf bekannte Weise an ihren Enden mit je einem sich verdickenden Kopf (6,7) versehenen Schubbewehrungsstäbe (5) an ihren oberen Enden mit dem Distanzhalter (8) fest verbunden und in Längsrichtung desselben voneinander distanziert mindestens annähernd senkrecht zu einer gemeinsamen, durch den Distanzhalter (8) sich erstreckenden Ebene verlaufen, und daß der Distanzhalter (8) mit um mindestens annähernd 90° in einer senkrecht zu den Schubbewehrungsstäben (5) liegenden Ebene abgewinkelten Endabschnitten (11,12) versehen ist.
Verfahren zur Herstellung einer Bewehrung nach Anspruch 1 mittels Schubbewehrungselementen nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß man den Erfordernissen der Schubdeckung entsprechend eine Mehrzahl der Schubbewehrungselemente mit deren Schubbewehrungsstäben (5) nach unten sich erstreckend von oben her im Bereich der zu verstärkenden Zonen in die obere Biegebewehrung (9) einführt, und danach die Distanzhalter (8), zum Beispiel mit Draht, an der oberen Biegebewehrung (9) fixiert.