Textiler Flachkδrper und Anlage zu seiner Herstellung
Die Erfindung betrifft einen textilen Flachkörper sowie eine Florteppichplatte aus dem Flachkörper sowie eine Anlage zur Herstellung des textilen Flachkörpers.
Solche Flachkörper lassen sich sehr verschiedenartig verwen¬ den, so beispielsweise als Wärmedämmplatte, Schalldämmplatte, Armierung für Kunststoffe, Filterplatte und insbesondere auch zur Herstellung von Florteppichplatten.
Florteppiche aus Bahnen oder Platten sind seit langem bekannt und stellen die am weitesten verbreitete Art der Teppiche dar. Die ursprüngliche Art der Herstellung von Florteppichen ist das manuelle Knüpfen, so wie es heute gemessen am Welt¬ marktumsatz noch zu einem verschwindend kleinen Anteil prak¬ tiziert wird. Gemäss dem Jahresbericht 1985/86 des Verbandes der Deutschen Heimtextil-Industrie e.V., Wuppertal, sind in Europa z.B. noch 2% aller textilen Bodenbeläge geknüpft. Etwas weiter verbreitet (Europa =. 10%) sind die gewobenen Teppiche, wo sich durch Mechanisierung des Webvorganges die Produktionsgeschwindigkeit erhöhen und damit der Preis ernie¬ drigen lässt. Doch auch die Möglichkeiten und Einsatzgebiete der gewebten Teppiche sind beschränkt, wie dies u.a. in "Von der Faser zum Stoff", L. Adebahr dörch, 22. Auflage 1972, Verlag Handwerk und Technik, Dr. Felix Büchner, Hamburg, oder auch in "Stoffe 2", Alfons Hofer, 6. Auflage 1987, Deutscher Fachverlag, Frankfurt, erläutert wird.
Insbesondere steigt mit verbesserter Einbindung der Flornop¬ pen in das Grundgewebe der Materialverbrauch und die Produk¬ tivität des Herstellungsprozesses nimmt ab.
Weitere Produktivitäts f ortschritte und wohl das heutige Optimum an Preis /Qualität-Verhältnis wurden mit der Tufting- Methode erreicht . Hierbei wird das Florgarn mit Hohlnadeln durch das Grundgewebe hindurchgestochen . Die auf der Obersei¬ te verbleibenden Schlaufen werden entweder zu of fenem Flor aufgeschnitten oder als Schlaufen ( Bouclέ ) belassen . Die Florgarne sind j edoch j e nach Dichte des Grundgewebes mehr oder weniger gut verankert und können trotz Rückenbeschich- tung als Einzelfäden aus dem Verband herausgezogen werden .
Die Herstellung von Tuftteppichen ist mit 70% aller textilen Bodenbeläge in Europa weit verbreitet . Sie erfolgt überwie¬ gend in grossen Bandbreiten von mehreren Metern und erfordert enorme Investitionen für die Produktionsmittel , u . a . Tuften, Overtuften , Schneiden, Beschichten usw . Insbesondere die Herstellung gemusterter Teppiche verlangt einen ries igen Aufwand an Bereitstellung verschiedenfarbiger Fasern an jeder Tuftstelle über die gesamte Breite des Teppichs hinweg . Des weiteren wird grosser technischer Aufwand betrieben, um die Florfäden auszuwählen, zu ergreifen, in der richtigen Länge abzuschneiden und in das Grundgewebe einzubringen . Die Pro¬ duktivität leidet darunter sehr und bleibt bei Webgeschwin¬ digkeiten von ca . 200 Umdrehungen pro min. auf verhältnismäs- sig sehr niedere Werte beschränkt .
Wesentlich niedrigere Gestehungskosten werden mit dem Nadel¬ filz-Verfahren erreicht , doch sind die erhaltenen Teppiche qualitativ mit den getufteten Teppichen nicht vergleichbar und sollen daher hier nicht weiter betrachtet werden.
In den vergangenen Jahrzehnten wurden viele Bemühungen unter¬ nommen, die Produktivität der Tuftingverfahren zu verbessern und gleichzeitig die Musterungsmöglichkeiten zu erleichtern .
In der DE-PS 579 482 und der GB-PS 472 707 werden mittels einzelner Fäden (Garnscharen) und Zwischenlagen durch Verkle¬ ben Florteppiche gebildet, die jedoch nur geringe Festigkeit aufweisen, da die Florfäden ohne jegliche mechanische Verbin¬ dung nur über einen kleinen Bereich miteinander verklebt sind. In der DE-PS 1 071 040 wird durch Einbetten von Lagen von Einzelfäden in ein Festigungsmittel ein Block gebildet, welcher durch Schneiden in Platten zerlegt wird. Auch hier ist die Festigkeit des Grundes durch fehlende mechanische Verbindung zu gering.
Die GB-PS 589 908 beschreibt die Herstellung eines Florteppi- ches mittels Streifen, welche durch Zerschneiden einer Gewe¬ bebahn entstehen. In der Mitte der Streifen befinden sich Kettfäden, welche durch Kleben oder Nähen auf einen Unter¬ grund aufgebracht werden. Die links und rechts der Kettfäden frei flottierenden, geschnittenen Schussfäden werden zu Florfäden hochgebogen und bilden den sichtbaren Teil des Teppiches, dessen Dichte durch den Abstand der Streifen eingestellt wird. Bedingt durch umständliches Aufbringen der Streifen auf dem Untergrund hat sich dieses Verfahren bis heute nicht durchgesetzt.
In der DE-PS 830 042 wird ein Verfahren beschrieben, in welchem ungewebte Materialien, wie Garne, zu Ballen gepresst, in Scheiben abgeschnitten und an einer der freien Flächen beschichtet, bzw. verklebt werden.
In der FR-OS 2 044 778 werden Florteppiche beschrieben, deren Flor aus Schussgarn gefalteten Gewebebahnen besteht. Die Gewebebahn wird zickzackförmig gefaltet bis ein Block ent¬ steht. Von diesem werden sukzessive beschichtete Lagen abge¬ schnitten, so dass die ehemals flottierenden Schussfäden mit einem Ende in der Beschichtung verklebt sind und mit dem
anderen Ende die Oberfläche des Florteppiches bilden. Auch hier fehlt die mechanische Verankerung der Florfäden, was zu einer geringeren Strapazierfähigkeit des Teppichs führt.
Das Problem der Verankerung der Florfäden war Gegenstand der CH-PS 401 892. Dort werden die einzelnen Florreihen mit bändchenförmigen Zwischenlagen beidseitig verklebt und so Florreihe an Florreihe aneinandergefügt. Dadurch ergeben sich ein sehr stabiler Verbund und qualitativ hochstehende Flor¬ teppiche.
Das in der CH-PS 521 114 beschriebene Verfahren bringt das Polmaterial bestehend aus Faserscharen jeweils gruppenweise quer auf die bändchenförmigen Zwischenlagen auf. Die Fasern werden dann so abgeschnitten, dass sie mit einer Längskante des Bandes bündig liegen und über die andere Längskante des Bandes hinausragen. Durch Aufeinanderschichten mehrer Lagen solcherart fixierter Polfäden entstehen Blöcke, aus denen durch lagenweises Abschneiden Florteppichplatten gefertigt werden können. Nachteile dieses Verfahrens waren einerseits die fehlende mechanische Verankerung der Polfäden und ande¬ rerseits die aufwendige, bzw. komplizierte Positionierung der Polfäden auf den bandförmigen Zwischenlagen.
In der CH-PS 546 564 werden ein Florteppich sowie ein Verfah¬ ren zu dessen Herstellung beschrieben, welches obige Nachtei¬ le zu verbessern sucht. Der Flor besteht nunmehr aus flottie- renden Schussfäden einer Gewebebahn, deren Kettfäden so angeordnet sind und die Schussfäden derart einbinden, dass sie den späteren Grund des Florteppiches bilden. Die Gewebe¬ bahn wird in einem Zwischenschritt aufgewickelt (aufgedockt) und erst in einem nächsten Schritt in Bänder zerschnitten und so miteinander verklebt, dass jeweils die Kettfäden aufeinan¬ der zu liegen kommen und den Teppichgrund bilden, während die
flottierenden Schussfäden den Teppichflor bilden . Wie inten¬ sive Versuche in der Zwischenzeit gezeigt haben , liegt ein wesentlicher Nachteil des Verfahrens der CH-PS 546 564 darin begründet , dass breite Gewebebahnen vor dem Verkleben zwi¬ schengelagert werden , so dass sie sich während des Aufwik- kelns , der Zwischenlagerung und er folgenden Schritte des Abwickeins und Zerschneidens derart verformen , dass keine gleichmäs s ige , reproduzierbare Musterung des endgültigen Teppichs zu erreichen ist . Dies wird noch dadurch erschwert , dass die Gewebebahn zu Bändern zerschnitten wird, die über die ges amte Länge an einem Randbereich frei flottierende Schussfäden aufweisen . Durch den lockeren Aufbau des Gewebes mit relativ grossen Strecken flottierender Schuss fäden sowie einer geringen Anzahl Kettfäden neigt dieses dadurch schnell zum Verzug , wodurch eine erfolgreiche Realis ierung nicht möglich war .
Aufgabe der Erfindung ist es , einen textilen Flachkörper zu schaf fen , der sich einfach , wirtschaftlich und mit hoher Genauigkeit herstellen lässt , so dass er für eine insbesonde¬ re gemusterte Florteppichplatte geeignet ist , sowie eine Anlage zur Herstellung eines solchen textilen Flachkörpers anzugeben.
Die Aufgabe wird gelöst durch:
den Textilkörper gemäss Anspruch 1 ; die Florteppichplatte gemäss Anspruch 9 ; die Anlage zur Herstellung des Flachkörpers gemäss Anspruch 10.
Dadurch, dass der textile Flachkörper Bandabschnitte mit zwei Randabschnitten aufweist , welche mittels f lottierender Schuss fäden miteinander verbunden sind und wobei die benach-
barten Randabs chnitte aneinanderliegender Bandabschnitte nicht rein mechanisch miteinander verbunden sind, ergibt sich ein textiler Flachkörper grosser Präzis ion und Festigkeit , der für die verschiedensten, bereits eingangs genannte Anwen¬ dungen geeignet ist . Insbesondere ist er aber auch geeignet zur Herstellung der Florteppichplatte nach Anspruch 9 , wobei sich die so hergestellte Florteppichplatte durch gros se Präzision , hohe Mus tergenauigkeit und hohe Festigkeit auszeichnet .
Insbesondere die bei einer Musterung des Flachkörpers erfor¬ derliche hohe Präzision lässt sich durch eine Anlage gemäss Anspruch 10 verwirklichen, da bei dieser Anlage das in der Web- oder Wirkmaschine , vorzugsweise Kettenwirkmaschine hergestellte Band ohne Zwischenlagerung unmittelbar zum Flachkörper verarbeitet ist . Damit kann der ganze Verfahrens¬ verlauf vom Wirken bis zur Herstellung des Flachkörpers exakt so gesteuert werden, dass ein mustergenaues Herstellen und Ablegen von Bandabschnitten im Magazin möglich ist . Durch die Vermeidung der Zwischenlagerung und die mindestens teilweise Beibehaltung der Bandspannung von der Web- oder Wirkmaschine bis zur Konfektioniereinrichtung wird nicht nur eine grosse Genauigkeit erzielt , sondern auch eine hohe Festigkeit , da die gewebten oder gewirkten Randabschnitte in ihrer Festig¬ keit nicht durch eine Zwischenlagerung gestört werden.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Flachkörpers werden in den Ansprüchen 2 bis 8 und vorteilhafte Ausgestaltungen der Anlage sind in den Ansprüchen 11 bis 22 beschrieben.
Die Ausbildung des Flachkörpers kann sehr vielgestaltig sein, wobei in einfachster Form alle Bandabschnitte gemäss Anspruch 2 die gleiche Grundrissform aufweisen . Wenn die Bandabschnit¬ te dann noch parallel zu einander verlaufen ergeben s ich
Flachkörper gleichbleibender Dicke . Es ist 'aber auch möglich, dass die Randabschnitte benachbarter Bandabschnitte irgend¬ welche Ausbuchtungen haben oder konvergierend oder divergie¬ rend verlaufen , so dass s ich gemäss Anspruch 6 dementspre¬ chend Flachkörper ergeben, die mit Querrippen versehen sind oder von einer Stirnseite zur anderen in der Dicke zunehmen oder abnehmen . Es ist aber auch möglich , dass die Bandab¬ schnitte gemäss Anspruch 3 voneinander abweichende Grundriss¬ formen aufweisen , sodass sich wiederum ein konturierter Flachkörper ergibt . Es ist durchaus möglich, dass die Bandab¬ schnitte gemäss Anspruch 4 zwischen den Wandabschnitten mindestens einen weiteren die f lottierenden Schus s fäden einbindenden gewebten oder gewirkten Abschnitt aufweisen . Dadurch läs s t s ich insbesondere bei grös serer Dicke des Flachkörpers die Festigkeit desselben wesentlich verbessern .
Andererseits ist es auch möglich, den Flachkörper längs der Mittelebene dieses zusätzlichen Abschnittes zu schneiden und dann nochmal s in der Mitte l ebene der f lottierenden Schussfäden , sodass man beispielsweise aus einem Flachkörper vier oder mehr Florteppichplatten herstellen kann. Der zu¬ sätzliche gewebte oder gewirkte Abschnitt kann insbesondere auch dann von Vorteil sein , wenn seine Hohlräume gemäss Anspruch 7 mindestens teilweise mit einem Füllmaterial ge¬ füllt sind . Ein solches Füllmaterial kann rieselfähig sein, was insbesondere für Flachkörper von Vorteil ist , die als Filterelemente dienen sollen . Andererseits kann das Füllmate¬ rial auch fest sein, wodurch sich die Festigkeit des Flach¬ körpers verbessern lässt , sodass er als Bauelement geeignet ist .
Der Flachkörper kann gemäss Anspruch 5 in verschiedener Weise gemustert sein .
Besonders vorteilhaft ist die Herstellung einer Florteppich¬ platte aus einem Flachkörper der erfindungsgemässen Art, wobei der Flachkörper längs seiner Hauptmittelebene in zwei Florteppichplatten zerschnitten ist, die neben grosser Fe¬ stigkeit insbesondere eine hohe Flordichte und eine vielfäl¬ tige exakte Musterung aufweisen können.
Die Anlage zur Herstellung eines Flachkörpers nach Anspruch 10 zeichnet sich durch eine Reihe entscheidender Vorteile aus. Dadurch, dass die Konfektioniereinrichtung unmittelbar an die Web- oder Wirkmaschine angeschlossen ist, entfällt die sonst das Gefüge störende Zwischenlagerung und ermöglicht es, die Flachkörper mit hoher Präzision und in reproduzierbarer regelmässiger Musterung herzustellen. Durch den unmittelbaren Anschluss der Konfektioniereinrichtung kann die Bahn von der Web- oder Wirkmaschine bis zur Konfektioniereinrichtung in gleichbleibender kontrollierbarer Spannung gehalten werden, sodass ein Verziehen des Bandes verhindert wird oder zumin¬ dest für alle Bandabschnitte gleichbleibend ist. Dadurch ergibt sich eine wesentlich erhöhte Rapportgenauigkeit, die sich sowohl auf die Festigkeit als auch auf die Musterung des Flachkörpers vorteilhaft auswirkt.
Die Web- oder Wirkmaschine kann so ausgebildet sein, dass die einzelnen Bänder bereits in der zur Konfektionierung erfor¬ derlichen Breite hergestellt werden. Vorteilhafter ist jedoch eine Ausbildung nach Anspruch 11, wobei eine breite Bahn in einzelne Bänder, Doppel- oder Mehrfachbänder zerschnitten wird. Dieses Schneiden kann an verschiedenen Stellen der Anlage erfolgen, vorzugsweise wird es jedoch in unmittelbarer Nähe der Web- bzw. Wirkstelle vorgenommen.
Besonders zweck äss ig ist eine Ausbildung nach Anspruch 12 , da mittels der Pressvorrichtung die Verbindung der einzelnen Bandabschnitte verbessert werden kann und* insbesondere auch sichergestellt wird , dass die einzelnen Flachkörper j eweils die gleiche Dichte erhalten . Prinzipiell ist es möglich , das Magazin horizontal anzuordnen , sodas s die Bandabschnitte vertikal ausgerichtet eingebracht werden können . Vorteilhaf¬ ter ist jedoch eine Ausgestaltung nach Anspruch 13 , da hier die Ablage einfacher ist . Zweckmässig ist daher eine Ausge¬ staltung nach Anspruch 14 , wobei die beheizbaren Wände des Faches ein ras ches Trocknen von nicht rein mechanis chen Verbindungen der Bandabschnitte unterstützen .
Die Bandabschnitte können bereits vor dem Einbringen in das Magazin mittels einer Trennvorrichtung vom Band abgetrennt werden . Vorteilhafter ist j edoch eine Aus gestaltung nach Anspruch 15 , da hierdurch die Genauigkeit der Herstellung des Flachkörpers verbessert wird .
Der Anspruch 16 beschreibt eine besonders vorteilhafte Ueber- gabevorrichtung für das Einbringen des Bandabschnittes in das Magazin .
Das Verbinden der Bandabschnitte miteinander kann auf ver¬ schiedene Arten erfolgen , wobei grundsätzlich das Verbinden gemäss Anspruch 17 im Magazin oder später durch Beschichten der Rückseite des Stapels erfolgen kann . So ist es möglich , die Schuss f äden und/oder vorzugsweise die Kettf äden aus thermoplastischen Materialien herzustellen , die dann mittels eines Heizgerätes plastif iziert werden , sodas s einander benachbarte Bandabschnitte miteinander verkleben . Anderer¬ seits ist es auch möglich einen thermoplastischen Klebstof f auf zubringen und die übereinanderliegenden Bandabschnitte derart zu erwärmen , dass dieser Klebstof f plastisch wird und
die Bandabschnitte miteinander verklebt. Es ist aber auch eine Anlage nach Anspruch 18 möglich, wobei durch die Aufga¬ bevorrichtung eine flüssige KlebstoffSchicht auf die Randab¬ schnitte des obersten Bandabschnittes im Fach des Magazins aufgebracht wird, wodurch der nachfolgende Bandabschnitt mit dem bereits eingebrachten verklebt wird.
Besonders vorteilhaft ist eine Ausgestaltung der Anlage nach Anspruch 20, wobei durch das Verfestigen der Trennstelle des Bandes ein Ausriffeln nach dem Trennen vermieden wird und die gleichmässige Struktur des Bandabschnittes erhalten bleibt.
Eine besonders vorteilhafte Spannvorrichtung für die Steue¬ rung der Spannung des Bandes zwischen der Web- oder Ketten¬ wirkmaschine und dem Magazin ist in Anspruch 21 definiert.
Die vorzugsweise Uebergabe des Bandes von der Web- oder Wirkmaschine lässt sich durch eine Ausgestaltung nach An¬ spruch 22 verbessern.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Gegenstandes der Erfindung werden nachfolgend und anhand schematischer Zeichnungen näher beschrieben, dabei zeigen:
Figur 1 einen Flachkörper in schaubildlicher
Darstellung und im Ausschnitt;
Figur 2 einen Bandabschnitt im Ausschnitt zur Herstellung des Flachkörpers der Figur 1;
Figur 3 einen Bandabschnitt mit drei geweb¬ ten bzw. gewirkten Abschnitten im Grundriss;
Figur 4 einen Bandabschnitt mit vier geweb¬ ten bzw. gewirkten Abschnitten im Grundriss;
Figur 5 einen Flachkörper mit konischem
Querschnitt in schaubildlicher Darstellung;
Figur 6 einen Flachkörper mit einer rippe¬ nartigen Ausbuchtung in schaubildli¬ cher Darstellung;
Figur 7 einen gewölbten Flachkörper in schaubildlicher Darstellung;
Figur 8 einen Flachkörper mit Füllung in schaubildlicher Darstellung;
Figur 9 eine Anlage zur Herstellung des
Flachkörpers in Seitenansicht;
Figur 10 die Uebergabevorrichtung und das
Magazin im Schnitt X-X der Figur 9 ;
Figur 11 eine weitere Ausgestaltung der
Uebergabevorrichtung und des Maga¬ zins in Seitenansicht;
Figur 12 eine Transportvorrichtung zwischen
Webmaschine und Konfektionierein¬ richtung .
Die Figur 1 zeigt einen textilen Flachkörper im Ausschnitt und in schaubildlicher Darstellung mit der Länge L, der Breite B und der Dicke D. Dieser Flachkörper wird gebildet aus einzelnen Bandabschnitten 2 der in Figur 2 im Grundriss dargestellten Art. Dieser Bandabschnitt besteht aus Randab¬ schnitten 4, in denen Kettfäden 6 mit Schussfäden 8 verwebt oder verwirkt sind. Zwischen den Randabschnitten 4 flottieren die Schussfäden. Diese Bandabschnitte 2 sind nun stapeiförmig übereinander gelegt und an den Randabschnitten 4 auf nicht rein mechanische Art miteinander verbunden. Dieser Verbund kann entweder durch eine zwischen den Randabschnitten 4 benachbarter Bandabschnitte 2 angeordnete KlebstoffSchicht 10 erfolgen, wie in Figur 1 dargestellt, und/oder durch thermi¬ sches Verschweissen von Kett- und/oder Schussfäden, wenn diese aus thermoplastischem Material bestehen und/oder durch Beschichtung oder Imprägnierung der Hauptflächen H mit einem Bindemittel. Die Bandabschnitte 2 liegen senkrecht zur Haupt¬ mittelebene M und den Hauptflächen H des Flachkörpers.
Der textile Flachkörper der in Figur 1 dargestellten Art kann unmittelbar verwendet werden als Dämmplatte gegen Wärme- oder Schallübertragung, als Filterplatte, als Armierung für Kunst¬ stoffe und dergleichen. Aus einem solchen Flachkörper lassen sich durch Durchtrennen der florierenden Schussfäden 8 längs der Hauptmittelebene M zwei spiegelbildlich symmetrische Florteppichplatten hervorragender Qualität herstellen.
Die Figur 3 zeigt einen weiteren Bandabschnitt 2*j_, bei dem die zwischen den Randabschnitten 4 flottierenden Schussfäden 8 im mittleren Teil einen Abschnitt 14 aufweisen, an dem die Schussfäden 8 mittels weiterer Kettfäden 6 verwebt oder verwirkt sind. Ein solcher Bandabschnitt 2 ± kann wiederum zur Herstellung eines Flachkörpers verwendet werden, bei dem
durch den mittleren Abschnitt 14 eine höhere Festigkeit erreicht wird. Ein solcher Flachkörper kann aber auch durch Trennen längs der Trennebene 16 in zwei Flachkörper der in Figur 1 dargestellten Art unterteilt werden. Diese können wiederum direkt verwendet werden oder in der eingangs erwähn¬ ten Art durch Trennen längs der Hauptmittelebenen M in Flor¬ teppichplatten zerteilt werden.
Die Figur 4 zeigt wiederum ein weiteres Beispiel eines Band¬ abschnittes 22, bei dem neben den gewirkten oder gewebten Randabschnitten 4 noch zwei zusätzliche Abschnitt 14-*_ vorge¬ sehen sind, an denen die Schussfäden 8 mittels Kettfäden 6 verwebt oder verwirkt sind. Auch der aus diesen Bandabschnit¬ ten 22 hergestellte Flachkörper kann entweder direkt verwen¬ det werden oder in vier Florteppichplatten zerschnitten werden, indem der aus den Bandabschnitten 22 gebildete Flach¬ körper längs der Mittelebene 18 durchtrennt wird sowie längs zweier weiterer Ebenen 20, die unmittelbar an die Abschnitte 141 angrenzen und zwar auf der den Randabschnitten 4 zuge¬ kehrten Seite.
Die Figuren 5, 6 und 7 zeigen verschieden profilierte Flach¬ körper. So weist der Flachkörper gemäss Figur 5 konisch verlaufende Hauptflächen H--_ auf und ist aus in der Grundriss¬ form identischen Bandabschnitten 23 gebildet. Der Flachkörper gemäss Figur 6 enthält an einer Hauptfläche H2 eine rippenar¬ tige Auswölbung 22 und ist aus identischen, entsprechend geformten Bandabschnitt 24 gebildet.
Der Flachkörper gemäss Figur 7 weist bauchige Hauptflächen H3 auf und dadurch gebildet, dass sich die übereinander liegen¬ den Bandabschnitte 25 laufend bis zur grössten Dicke des Flachkörpers verbreitern, um anschliessend in der Breite laufend abzunehmen.
Die Figur 8 zeigt einen weiteren Flachkörper , der analog dem Flachkörper der Figur 1 auf gebaut ist , wobei j edoch die Hohlräume zwischen den f lottierenden Schuss fäden 8 mit einem Füllmaterial 24 ausgefüllt sind . Ein solches Füllmaterial 24 kann beispielsweise filtrierende Eigenschaften aufweisen, wie dies für Aktivkohle der Fall ist . Ein solcher Flachkörper eignet sich als Filterelement .
Die Figuren 9 und 10 zeigen eine Anlage zur Herstellung eines Flachkörpers . Diese Anlage enthält eine Maschine 26 , die im vorliegenden Beispiel als Webmaschine ausgebildet ist und zur Herstellung einer Gewebebahn 28 dient . Die Webmaschine 26 weist den übliche Aufbau auf . Eine Fachbildevorrichtung 30 hebt und senkt Kettfäden 6 zur Bildung eines Webfaches 32 , durch das ein Schussfaden 8 eingetragen wird . Ein Webblatt 34 dient zum Anschlagen des Schus s fadens 8 . Die so gebildete Gewebebahn 28 wird über mehrere Walzen 36 einer Schneidvor¬ richtung 38 zugeführt , welche die Gewebebahn 28 mittel s Schneidmesser 40 in einzelne Bänder 42 beispielsweise der in Figur 2 dargestellten Art zerschneidet . Von der Webmaschine 26 werden die Bänder 42 über diverse Umlenkwalzen 44 einer Konfektioniereinrichtung 46 zugeführt . Zwischen der Webma¬ schine 26 und der Konfektioniereinrichtung 46 ist eine Spann - vαrrichtung 48 angeordnet , welche für eine mindestens annä¬ hernd gleichmässige Bandspannung von der Webmaschine 26 bis zur. Kσnfektioniereinrichtung 46 sorgt , wobei die Bandspannung in der Konfektioniereinrichtung mindestens einen Bruchteil , beispielsweise die Hälfte , der Bandspannung in der Webmaschi¬ ne beträgt .
Die Spannvorrichtung 48 enthält eine Tänzerwalze 50 , die an Schwingarmen 52 befestigt ist , welche mit Endschaltern 54 , 56 zusammenwirken . Die Endschalter 54 , 56 dienen zur Steuerung der Anlage . Wird beispielsweise der obere Endschalter 54 vom
Schwingarm 52 betätigt, so wird entweder die Geschwindigkeit der Konfektioniereinrichtung 46 reduziert oder die Geschwin¬ digkeit der Webmaschine 26 erhöht. Bewegt sich hingegen der Schwingarm 52 gegen den unteren Endschalter 56, so bedeutet dies eine grössere Vorratsschlaufe für die Bänder 42. Dement¬ sprechend bewirkt eine Betätigung des Endschalters 56 im umgekehrten Sinne eine Reduzierung der Geschwindigkeit der Webmaschine 26 oder eine Erhöhung der Geschwindigkeit der* Konfektioniereinrichtung 46. Der Schwingarm 52 wird durch ein Gewicht 58 oder eine Feder so eingestellt, dass die Bänder 42 immer unter konstanter Spannung gehalten sind. Im übrigen dient die Tänzerwalze 50 als Zwischenspeicher für die Aufnah¬ me der kontinuierlich von der Webmaschine 26 produzierten Bänder 42, die in der Konfektioniereinrichtung 46 taktweise verarbeitet werden.
Die Konfektioniereinrichtung 46 weist gegeneinander wirkende angetriebene Zubringerwalzen 60 auf, welche die Bänder erfas¬ sen und einem Auflagetisch 62 zuführen, von dem sie mittels einer Uebergabevorrichtung 64 erfasst und abschnittweise in Fächer 66 eines Magazins 68 überführt und zu Paketen 70 übereinander gestapelt werden. Eine dem Magazin 68 zugeordne¬ te Trennvorrichtung 72 dient zum Abtrennen der Bandabschnitte 2 vom Band 42. Weiter ist eine Vorrichtung 74 zum Verbinden der Bandabschnitte im Magazin vorhanden. Eine Pressvorrich¬ tung 76 dient zum Pressen des Paketes 70 aus den Bandab¬ schnitten 2 im Magazin 68. Eine Vorrichtung 78 dient zum Verfestigen der Bänder 42 an den vorgesehenen Trennstellen zum Abtrennen der Bandabschnitte 2 von den Bändern 42.
Die Uebergabevorrichtung 64 weist einen Stempel 80 auf, der auf Schienen 82 und Kugellager 84 zwischen der Aufnahmestel¬ lung vor dem Magazin 68 auf dem Auflagetisch 62 und dem Maga¬ zin 68 hin- und herfahrbar ist. Der Stempel enthält an seiner
Anlage f läche 86 verschiedene S ugöf fnungen 88 , die über Sauleitungen 9 0 mit einer Pumpe 92 in Verbindung stehen . Aus serde enthält der Stempel 80 Nadeln 94 , welche in die Bänder einstechen und zur Mitnahme dienen . Weiter ist der Stempel mit Nuten 9 6 versehen , in welche die Fächer des Magazins begrenzende Wände 9 8 beim Pressen der Pakete 70 eingreifen, wie nachfolgend noch im einzelnen erläutert wird .
Die Trennvorrichtung 72 enthält ein auf - und abgehendes Messer 100 , welches wirksam wird, wenn die Uebergabevorrich¬ tung 64 die Bänder 42 in das Magazin 68 eingebracht hat . Die Trennvorrichtung 72 kann in nicht näher dargestellter Weise in Richtung der Bänder eingestellt werden , um die Länge des im Magazin abgelegten Bandabschnittes einzustellen .
Dem Magazin 68 ist weiter die Vorrichtung 74 zum Verbinden der Bandabschnitte 2 zugeordnet . Die Vorrichtung 74 enthält den Randabschnitten 4 der Bandabschnitte 2 zugeordnete Düsen 102 , die mit einem Druckbehälter 104 verbunden sind und aus denen Klebstoff 106 mittels einer Pumpe 108 schnurförmig auf die Randabschnitte auf gebracht wird . Die Vorrichtung 74 überstreicht die Bandabschnitte synchron mit der Bewegung des Stempels 80 der Uebergabevorrichtung 64 , sodas s j eweils unmittelbar vor dem Einbringen eines Bandes bzw . Bandab¬ schnittes in das Magazin der oberste abgelegte Bandabschnitt mit einer Klebstoff spur versehen wird.
Wie bereits oben erwähnt , enthält das Magazin eine Pressvor¬ richtung 76 , um frisch eingetragene Bandabschnitte mit den Paketen 70 in den Fächern 66 des Magazins 68 zu verbinden . Hierzu enthält das Magazin 68 Hebevorrichtungen 110 , welche die Fächer 66 um die Höhe h anheben und senken . Die Hebevor¬ richtungen 110 sind beispielsweise pneumatisch oder hydrau¬ lisch betätigte Kolben/ Zylinderaggregate 112 . In abgesenktem
Zustand kann einerseits die Vorrichtung 74 zum Aufbringen des Klebstoffes und andererseits der Stempel 80 der Uebergabevor¬ richtung 64 das Magazin bzw. die im Magazin abgelegten Pakete 70 überfahren . Sobald sich der Stempel 80 über dem Magazin 68 befindet , hebt die Hebevorrichtung 110 das Magazin an, sodass die Wände 98 der Fächer 66 in die Nuten 96 des Stempels 80 eingreifen , wodurch der eingebrachte Bandabschnitt auf das Paket 70 gepresst wird . Abgesehen von den Hebevorrichtungen 110 wird der Pres sdruck bestimmt durch einen nachgiebigen Boden 114 in den Fächern 66 , der mit einem Kolben/Zylinderag¬ gregat 116 verbunden ist , welches den dosierten Gegendruck liefert und ein entsprechendes Absenken beim Uebersteigen des Druckes bewirkt . Der Gegendruck kann auch dadurch erzeugt werden, dass die Breite der Fächer geringfügig kleiner ist als die Breite der Bandabschnitte , sodass diese klemmend in den Fächern geführt sind .
Der Stempel 80 und/oder die Wände 98 der Fächer 66 können mit einer nicht näher dargestellten Heizvorrichtung versehen sein , um das Aushärten bzw . Trocknen des Klebstof fes zu beschleunigen . Es ist aber auch möglich , eine zusätzliche Heizvorrichtung 118 über die Fächer 66 des Magazins 68 zu fahren , wenn der Stempel 80 der Uebergabevorrichtung 64 in die Aufnahmestellung über dem Auflagetisch 62 zurückgekehrt ist . Die Heizvorrichtung 118 enthält ein Heizwendel 120 und ein Gebläse 122 , mit dem die Heissluft auf die Pakete 70 im Magazin 68 geblasen werden kann . Diese Vorrichtung kann gegebenenfalls Trennmesser enthalten , um als Ersatz der Trennvorrichtung 72 das Abtrennen der Bandabschnitte 2 von den Bändern 42 zu ermöglichen .
Die Vorrichtung 78 zum Verfestigen der Bänder an den Trenn¬ stellen ist analog der Vorrichtung 74 zum Verbinden der Bandabschnitte ausgebildet , wobei die Vorrichtung 78 zum
Verfestigen jedoch nur über einen kleinen Bereich des Bandes eine KlebstoffSchicht aufbringt.
Die Figur 11 zeigt eine weitere Ausführungsform einer Konfek¬ tioniereinrichtung 124, bei der der Auflagetisch 126 aus einem umlaufenden Band 128 besteht, das gleichzeitig auch die Uebergabevorrichtung 130 für die Bandabschnitte an das Maga¬ zin 132 bildet. Das Band 128 enthält Mitnahmestifte 134, welche die Bänder 42 erfassen und unter einer Vorrichtung 136 zum Aufbringen eines Klebstoffes vorbeiführen bis zu einer Trennvorrichtung 138, welche Bandabschnitte 2 gewünschter Länge von den Bändern 42 abtrennen. Anschliessend fördert das Förderband 128 den Bandabschnitt 2 unter das Magazin 132. Durch Absenken des Magazins 132 wird das Band auf dem Förder¬ band 128 erfasst und gleichzeitig das Paket 140 im Magazin 132 gepresst. Bein Anheben des Magazins 132 werden die Band¬ abschnitte 2 vom Förderband 128 abgenommen.
Die Figur 12 zeigt eine zwischen der Webmaschine 26 und der Konfektioniereinrichtung 46 angeordnete Transportvorrichtung 142, die aus zwei aufeinanderliegenden Transportbändern 144,146 gebildet wird, zwischen denen das Band 42 so angeord¬ net ist, dass ein Verziehen des Bandes 42 verhindert ist. Hierzu werden die Transportbänder über einen geeigneten Antrieb 148 synchron von der Webmaschine 26 angetrieben.
Es sind noch zahlreiche weitere Ausführungsbeispiele denkbar, insbesondere können anstelle der Vorrichtungen zum Aufbringen von Klebstoffen solche verwendet werden, die die Bänder bzw. Bandabschnitte, welche thermoplastische Fäden enthalten, auf eine solche Temperatur erwärmen, dass die thermoplastischen Fäden erweichen und untereinander verschweissen.
Die mittel s der Anlage hergestellten Flachkörper können entweder als Endprodukt weiter verwertet werden oder durch das eingangs genannte Trennen längs der Hauptmittelebene in Florteppichplatten unterteilt werden .
B E Z U G S Z E I C H E N L I S T E