EP0099382B1

EP0099382B1 - Abwälzbarer messerschärfer

Info

Publication number: EP0099382B1
Application number: EP83900422A
Authority: EP
Inventors: Udo Rieser
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1982-01-28
Filing date: 1983-01-27
Publication date: 1986-05-28
Also published as: DE3363626D1; EP0099382A1; US4672778A; DE3202742A1; WO1983002581A1

Description

Die Erfindung betrifft einen auf einer Unterlage abwälzbaren Messerschärfer gemäß Gattungsbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einem aus der US-PS-2 469 797 bekannten derartigen Messerschärfer ist eine regelrechte Schleifscheibe zwischen den beiden Wälzrollen federnd eingeschlossen, während die betreffenden Abstützflächen von konischen Metallkappen im Nabenbereich der Wälzrollen gebildet werden. Ähnlich verhält es sich bei Messerschärfern nach den US-PSen 2498018 und 3691. 700 mit dem Unterschied, daß hier die beiderseitigen Wälzrollen keiner Federkraft unterliegen und die Abstützflächen in die beiden Wälzrollen integriert sind. In jedem Fall wird die zu schärfende Messerklinge in entsprechender Schräglage nacheinander durch die beiden links und rechts von der Schleifscheibe bestehenden, etwa V-förmigen Schlitze hindurchgezogen, wobei der Messerschärfer auf der Unterlage, z. B. einem Tisch, zum Abrollen kommt. Dabei gleitet die betreffende Flanke der Schleifscheibe in erheblich wechselnder Richtung an der zu schleifenden Schneidkante entlang, wodurch sich ein nur wenig dauerhafter Anschliff ergibt. Dazu noch hat sich die Notwendigkeit, das Messer in zwei aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen zu schärfen, bei denen es zudem in entgegengesetzten Schräglagen gehalten werden muß, als nachteilig erwiesen.
Nun sind andererseits bei Messerschärfern durch die BE-PS 556 718, das DE-GM 1 867319, die US-PS 466 293 und die US-PS 2 646 653 bereits paarweise angeordnete, federnd gegeneinandergedrückte Schleifscheiben mit stirnseitig ineinandergreifenden Zahnkränzen bekanntgeworden, die zwischen sich mit gegeneinander geneigten Peripherien einen V-förmigen Spalt bilden. Durch diesen wird die zu schärfende Messerklinge hindurchgezogen, während die Schleifscheiben separat hiervon angetrieben bzw. gebremst werden. Hierbei genügt für das Anschärfen zwar ein einziger Arbeitsgang, jedoch ist der so mit zur Schneidkante parallellaufender Schleifrichtung erhaltene Schliff wiederum nur wenig dauerhaft.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen einfachen und einfach zu gebrauchenden Messerschärfer zu schaffen, der einen dauerhafteren Schliff ergibt. Diese Aufgabe ist durch die im Anspruch 1 angegebene Merkmalskombination gelöst.
Erfindungsgemäß werden die an sich bekannten ineinandergreifenden Zahnkränze in neuartiger Weise eingesetzt, die zwischen Messerklinge und Zahnkranz keine tangentialgerichtete Relativbewegung entstehen läßt. Es hat sich wider Erwarten gezeigt, daß bereits die geringen radialgerichteten Verschiebungen, die die Schneidkante beim fortgesetzten Eindringen zwischen die beiderseitigen elastisch gegeneinandergedrückten Zahnkränze beim Abwälzvorgang erfährt, ausreichen, um ihr im Laufe weniger Hin-und Herbewegungen einen ausreichenden Anschliff zu verleihen, der dazu noch standfester ist als die genannten herkömmlichen Anschliffe. Letzteres ist darauf zurückzuführen, daß die Schleifspuren wie auch beim fabrikmäßigen Anschliff senkrecht zu der Schneidkante verlaufen. Zwar sind auch die Zahnkränze gemäß US-PS-466 293 durch eine Wendelfeder axial nachgiebig gegeneinandergedrückt, doch kommt diese Nachgiebigkeit für den Anschliff nicht zum Tragen, da die Messerklinge gegenüber den Zahnkränzen, wie gesagt, eine längsgerichtete Relativbewegung erfährt.
Die Unteransprüche geben bevorzugte Ausgestaltungsmöglichkeiten der Erfindung an. So hat es sich als besonders zweckmäßig erwiesen, die beiden Zahnkränze getrennt von den im allgemeinen aus Kunststoff bestehenden Wälzrollen aus einem keramischen Schleifmaterial etwa auf der Basis von Aluminiumoxid oder aus Metall herzustellen, das eine Beschichtung aus einem hierzu geeigneten Schleifmaterial erhält.
Eine entsprechende bevorzugte Ausführungsform der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung im einzelnen beschrieben. Hiervon zeigt

. Figur 1 in ihrer oberen Hälfte eine Vorderansicht des betreffenden Messerschärfers, in der unteren Hälfte dessen rückwärtigen Teil, und
Figur 2 in der oberen Hälfte eine Seitenansicht und in der unteren Hälfte einen Mittellängsschnitt durch den betreffenden Messerschärfer.

Der gezeigte Messerschärfer weist zwei im wesentlichen gleiche, aus Kunststoff hergestellte Wälzrollen 2 und 4 auf, die sich lediglich dadurch unterscheiden, daß die Wälzrolle 2 in ihrer Mitte eine Gewindebohrung 6, die Wälzrolle 4 indessen eine etwas weitere Zylinderbohrung 8 aufweist. Nach auswärts an die Bohrung 6 bzw. 8 schließt sich ein weiteres Sackloch 10 an, das an seinem Ende eine nochmalige ringförmige Erweiterung 12 besitzt. In die Gewindebohrung 6 ist ein durch eine Kontermutter 14 arretierter Schraubbolzen 16 eingeschraubt, auf dem die Rolle 4 mittels ihrer Zylinderbohrung 8 axialverschiebbar und leicht kippbar gelagert ist. Der Schraubbolzen 16 besitzt einen unterseitig flachen Kopf 18, der in der ringförmigen Erweiterung 12 Aufnahme finden kann. Das Sackloch 10 der Rolle 4 nimmt eine Wendelfeder 20 auf, die die Rolle 4 gegen die Rolle 2 zu drücken sucht. An ihrem Umfang besitzen die Rollen 2 und 4 jeweils eine flache Nut 22, in die ein rechteckig profilierter Gummireif 24 als Reibbelag eingelegt ist. Die Sackbohrung 10 der Rolle 2 ist durch eine elastische Steckkappe 26 verschlossen.
Wie ersichtlich, sind die beiden Rollen 2 und 4 spiegelsymmetrisch angeordnet. Während sie zwecks Material- und Gewichtsersparnis außenseitig ausgenommen sind, besitzen sie in Höhe der Bohrung 6 bzw. 8 eine durchgehende Wandung 28. In dieser Wandung ist in der Nähe ihres Umfanges jeweils eine flache, rechteckig profilierte Ringnut 30 vorgesehen, die einen separaten Zahnkranz 32 aufnimmt. Die beiden einander gleichen Zahnkränze 32 sind mit der jeweiligen Rolle verklebt und weisen auf ihren einander zugekehrten Seiten jeweils etwa 25 Zähne auf, mit denen sie ineinanderzugreifen vermögen. Die Peripherie der Zahnkränze ist konisch gestaltet, so daß sich zwischen den beiden Zahnkränzen ein V-förmiger Spalt 36 ergibt. Die beiden Zahnkränze 32 bestehen entweder zur Gänze aus einem keramischen Schleifmaterial auf der Basis von Aluminiumoxid und/oder Siliziumkarbid oder aber aus Metall, das zumindest an der konischen Peripherie und den gegeneinandergerichteten Stirnseiten 38 mit einer dauerhaften Schleifmaterial-Beschichtung versehen ist. Eine solche besteht beispielsweise aus etwa 20 % Wolframkarbid, 40 % Siliziumkarbid und 40 % eines keramischen Bindemittels, worauf ein Hartchrom-Überzug aufgebracht ist. Die Spitzen und Kanten der Karbidkristalle treten durch den Hartchrom-Überzug hindurch in Erscheinung, um so eine vorzügliche Schleifwirkung auszuüben, während jedoch die genannte Beschichtung sehr dauerhaft und dazu noch verhältnismäßig preisgünstig herzustellen ist.
Beim Gebrauch wird der so weit beschriebene Messerschärfer auf eine ebene Unterlage, wie z. B. eine Tischplatte stehend aufgelegt, worauf die zu schärfende Messerklinge von oben durch den V-förmigen Spalt 36 zwischen die beiden Zahnkränze 32 eingeführt wird. Dabei werden die beiden Zahnkränze mitsamt den anschließenden Rollen 2 und 4 in dem betreffenden Bereich etwas auseinandergedrängt, maximal so weit bis der Kopf 18 des Schraubbolzens 16 auf dem Grund der ringförmigen Erweiterung 12 zur Auflage kommt (entsprechend wird der Schraubbolzen eingestellt). Auf diese Weise erhält die Messerklinge eine sichere Führung. Wenn nun die Messerklinge parallel zu der Unterlage über diese hingeführt wird, wälzt sich der Messerschärfer auf der Unterlage ab, wobei die Stirnflächen 38 der Zahnkränze 32 sich schleifend an den Flanken der Messerklinge entlangbewegen. Auf diese Weise kann rasch und zuverlässig ein wesentlich schärferer Schliff erhalten werden, als etwa mittels des eingangs genannten Messerschärfers. Dabei aber ist der beschriebene Messerschärfer ebenso leicht und handlich und bedarf keiner festen Anbringung.

Claims

1. Auf einer Unterlage abwälzbarer Messerschärfer mit zwei im wesentlichen gleichachsig angeordneten, gleichgroßen, federnd gegeneinandergedrückten und an ihrem Umfang einen Reibbelag aufweisenden Wälzrollen (2, 4), die zwischen sich Schleif- und konische Abstützflächen für die Messerschneide aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifflächen zugleich mit den konischen Abstützflächen von stirnseitig unter der Wirkung einer Wendelfeder (20) stehenden ineinandergreifenden Zahnkränzen (32) an den beiden Wälzrollen (2, 4) gebildet werden, und diese Zahnkränze hierzu mit gegeneinandergeneigten Peripherien einen etwa V-förmigen Spalt (36) bilden sowie zumindest an ihren einander zugekehrten Stirnflächen (38) aus einem Schleifmaterial bestehen.

2. Messerschärfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zahnkränze (32) jeweils zwischen 15 und 60 Zähnen, vorzugsweise etwa 25 Zähne, aufweisen.

3. Messerschärfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zahnkränze (32) aus einem keramischen Schleifmaterial, vorzugsweise auf der Basis von Aluminiumoxid und/oder Siliziumkarbid, bestehen.

4. Messerschärfer nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zahnkränze (32) aus Metall bestehen und mit dem Schleifmaterial beschichtet sind.

5. Messerschärfer nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifmaterialschicht aus einer Schicht der Zusammensetzung 10 bis 30 % Wolframkarbid, 20 bis 50 % Siliziumkarbid und 30 bis 50 % eines keramischen Bindemittels, vorzugsweise etwa 20 % Wolframkarbid, 40 % Siliziumkarbid und 40 % des keramischen Bindemittels, besteht, auf die eine Hartchromschicht aufgebracht ist.

6. Messerschärfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Wälzrollen (2, 4) aus Kunststoff bestehen und an ihrem Umfang einen Reibbelag (24) aus Gummi oder dergl. aufweisen.

7. Messerschärfer nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zahnkränze (32) gegeneinander kippfähig gelagert sind.