EP0075075B1

EP0075075B1 - Vorrichtung zum fadengerechten Abtrennen eines Abschnittes von einer Stoffbahn

Info

Publication number: EP0075075B1
Application number: EP82105560A
Authority: EP
Inventors: Werner Augustin
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1981-09-17
Filing date: 1982-06-24
Publication date: 1986-07-23
Also published as: EP0075075A3; CA1181045A; DE3272133D1; EP0075075A2; JPS5860058A; US4453658A; ES8305868A1; ATE20917T1; ZA826434B; DE8127224U1; JPS6225786B2; ES515770A0

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum fadengerechten Abtrennen eines Abschnittes von einer Stoffbahn, mit einer ortsfesten Halteeinrichtung aus einem Tisch mit zugeordneten Klemmen für den Rand der zu zertrennenden Stoffbahn und mit einem angetriebenen Schlitten mit wenigstens einem Widerlager zum Aufreißen der Stoffbahn und zur Führung der voneinander getrennten Kanten einerseits des Abschnittes und andererseits der restlichen Stoffbahn.
Beim Zuschneiden von Stoffen, insbesondere gemusterten Stoffen, kommt es häufig darauf an, daß die Trennung längs bestimmter, durch das Muster vorgegebener Linien erfolgt, damit das spätere Zusammennähen verschiedener Zuschnitte mustergerecht erfolgen kann. Das gilt z.B. immer dann, wenn der Stoff ein Karomuster aufweist. Es gibt Vorrichtungen, mit denen Abschnitte von einer Stoffbahn abgeschnitten werden können, dabei hängt die Schnittführung aber immer von der Führung der Stoffbahn oder von der Einspannung der Stoffbahn ab, und ein mustergerechter Schnitt im obigen Sinne läßt sich kaum erreichen. In der Praxis ist es deswegen üblich, daß am Rand der Stoffbahn ein kleiner Einschnitt gemacht wird und daß dann der abzutrennende Stoffabschnitt von der restlichen Stoffbahn abgerissen wird. Das Reißen erfolgt fadengerecht, d.h. die Rißkanten werden von durchgehenden Fäden begrenzt.
Eine gattungsgemäße Vorrichtung ist auch in der GB-PS 93 58 (A.D. 1915) beschrieben. Hierbei wird mit einem Messer ein kleiner Einschnitt in der Stoffbahn gemacht. Nach Zurückziehen des Messers wird die Stoffbahn mit einem Widerlager aufgerissen, welches gleitend an den aufgerissenen Rändern der Stoffbahn entlanggeführt wird. Dabei können jedoch auch Fäden, die sich in Richtung der Reißkante erstrecken, zertrennt werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung so zu verbessern, daß das Abtrennen fadengerecht erfolgt.
Diese Aufgabe wird gelöst mit einer Vorrichtung der eingangs beschriebenen Gattung, die gekennzeichnet ist durch zwei nebeneinander angeordnete Rollen als Widerlager, wobei die Rollen als Doppelkegelrollen (Diabolorollen) ausgebildet sind, deren kleinste Querschnitte mit der Tischoberfläche fluchten.
Damit ist sichergestellt, daß die in Reißrichtung verlaufenden Fäden der Stoffbahn nicht aufgetrennt werden, sondern nur die quer zur Reißrichtung verlaufenden Fäden. Die Stoffbahn wird auf der Tischoberfläche geführt, und zwar durch die Doppelkegelrollen selbst, ohne daß zusätzliche Führungseinrichtungen erforderlich wären. Diese Führung ist unter allen Umständen wirksam, unabhängig davon, wie sich die Stoffbahn beidseits der Reißlinie bewegt. Es genügt, wenn sie am Beginn der Reißlinie festgehalten wird.
Der Schlitten ist vorzugsweise auf einer Bahn geführt, die sich im wesentlichen senkrecht zur Verbindungslinie der beiden Klemmen erstreckt. Die Klemmen können Klemmbacken aufweisen, wobei jeweils eine Klemmbacke von einer sich über die Tischoberfläche erstreckenden Lasche und die andere Klemmbacke von einem unterhalb der Lasche im Tisch gelagerten beweglichen Stößel gebildet ist. Die Stoffbahn kann folglich auf dem Tisch ausgebreitet und glattgelegt werden. Beim Einlegen der Stoffbahn in die Klemme befindet sich der bewegliche Stößel außerhalb der Fläche, die von dem zu teilenden Stoff bedeckt wird. Zweckmäßig ist der bewegliche Stößel am Ende einer Kolbenstange eines pneumatisch oder hydraulisch betätigbaren Hubzylinders angeordnet, der betätigt wird, wenn die Stoffbahn zwischen die beiden Klemmbacken eingeführt ist. Beim Betätigen des bzw. der Hubzylinder liegt der Rand der Stoffbahn fest.
Der Schlitten ist vorzugsweise unterhalb der Tischoberfläche angeordnet und geführt, wobei die Rollen sich durch einen sich längs der Bahn des Schlittens erstreckenden Schlitz bis über die Tischoberfläche erstrecken. Der Antrieb des Schlittens kann ein pneumatisch oder hydraulisch betätigbarer Hubzylinder sein, der den Schlitten auch führt und dazu unterhalb des Schlitzes angeordnet ist. Bei Betätigung des Schlittenantriebs werden die beiden Rollen in Verlängerung des Einschnittes der Stoffbahn längs des Schlitzes geführt und reißen dabei die Stoffbahn fadengerecht auf. Im Folgenden wird ein in der Zeichnung dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung erläutert; es zeigen:

Fig. 1 eine Draufsicht auf eine Vorrichtung zum fadengerechten Abtrennen eines Abschnitts von einer Stoffbahn;
Fig. 2 einen Schnitt in Richtung 11-11 durch den Gegenstand nach Fig. 1;
Fig. 3 einen Schnitt in Richtung 111-111 durch den Gegenstand nach Fig. 1.

Die dargestellte Vorrichtung besteht in ihrem grundsätzlichen Aufbau aus einem kastenförmigen Tisch 1, dessen obere Wandung 2 einen sich über die gesamte Länge des Tisches erstreckenden Schlitz 3 aufweist. An einem Ende des Tisches und beidseits des Schlitzes 3 sind auf der Oberseite des Tisches Laschen 4, 5 befestigt, deren in Richtung des Schlitzes 3 vorstehende Enden mit der Oberseite des Tisches 1 jeweils einen Einführungsspalt definieren. Unter den vorstehenden Enden der Laschen 4, 5 befinden sich in der oberen Wandung 2 des Tisches 1 Öffnungen, in denen bewegliche Stößel 7, 8 angeordnet sind. Die Stößel sitzen an den Enden von Kolbenstangen 9,10 von pneumatisch betätigbaren Hubzylindern 11,12 die am Boden 13 des kastenförmigen Tisches befestigt sind. Dementsprechend können die Stößel 7, 8 bei Betätigung der Hubzylinder 11,12 gegen die vorstehenden Enden der Laschen 4, 5 bewegt werden. Die vorstehenden Enden der Laschen 4, 5 und die Stößel 7, 8 bilden damit Klemmbacken von Klemmen.
Unter dem Schlitz 3 ist am Boden 13 des Tisches 1 ein weiterer Hubzylinder 14 befestigt, der sich über die gesamte Länge des Tisches 1 erstreckt und der als Führung und Antrieb für einen längs des Schlitzes 3 verfahrbaren Schlitten 15 dient. Der Schlitten 15 trägt an seiner Oberseite zwei Rollen 16, 17, die als Doppelkegelrollen (Diabolorollen) ausgebildet sind. Die Rollen 16, 17 sind so angeordnet, daß sich die Verbindungslinie ihrer Achsen senkrecht zur Richtung des Schlitzes 3 erstreckt und daß ihre kleinsten Querschnitte etwa in Höhe der Tischoberfläche angeordnet sind. Im übrigen sind die Rollen 16, 17 frei drehbar auf dem Schlitten 15 gelagert.
Die Hubzylinder 11, 12 und 14 können in geeigneter Weise angesteuert werden. Eine Steuereinrichtung ist nicht dargestellt.
Zum Abtrennen eines Abschnittes 18 von einer Stoffbahn 19 geht man wie folgt vor:

Der Rand der Stoffbahn 19 wird in die Einführungsspalte 6 zwischen vorstehenden Enden der Laschen 4, 5 und Stößeln 7, 8 eingeführt. Dann werden die Hubzylinder 11, 12 betätigt, so daß der Rand der Stoffbahn 19 festgeklemmt ist. Dabei befindet sich der Schlitten 15 mit den Rollen 16, 17 im Bereich der Klemmen. Vor oder nach dem Einspannen wird der Rand der Stoffbahn 19 ein kurzes Stück eingeschnitten, so daß sich die Ränder des Einschnittes an oder um die Rollen 16,17 legen können. Nach Betätigung des Hubzylinders 14 wird der Schlitten 15 mit den Rollen 16, 17 von den Klemmen weg längs des Schlitzes 3 bewegt. Dabei wird die Stoffbahn fadengerade aufgerissen. Die Reißkanten werden an den engsten Querschnitten der Rollen 16, 17 unmittelbar auf der Tischoberfläche geführt. Nachdem der Abschnitt 18 auf diese Weise von der Stoffbahn 19 abgerissen worden ist, werden die Klemmen durch Betätigung der Hubzylinder 11, 12 gelöst und wird der Schlitten 15 wieder in seine Ausgangslage zurückgebracht.

Claims

1. Vorrichtung zum fadengerechten Abtrennen eines Abschnittes von einer Stoffbahn, mit einer ortsfesten Halteeinrichtung (4, 5) aus einem Tisch mit zugeordneten Klemmen (4, 5; 7, 8) für einen Rand der zu zertrennenden Stoffbahn (19) und mit einem angetriebenen Schlitten (15) mit wenigstens einem Widerlager (16 bzw. 17) zum Aufreißen der Stoffbahn (19) und zur Führung der voneinander getrennten Kanten einerseits des Abschnittes (18) und andererseits der restlichen . Stoffbahn (19), gekennzeichnet durch zwei nebeneinander angeordnete Rollen (16, 17) als Widerlager, wobei die Rollen (16, 17) als Doppelkegelrollen (Diabolorollen) ausgebildet sind, deren kleinste Querschnitte mit der Tischoberfläche fluchten.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (15) auf einer Bahn geführt ist, die sich im wesentlichen senkrecht zur Verbindungslinie der beiden Klemmen (4, 5; 7, 8) erstreckt.

3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmen Klemmbacken aufweisen, wobei jeweils eine Klemmbacke von einer sich über die Tischoberfläche erstreckenden Lasche (4, 5) und die andere Klemmbacke von einem unterhalb der Lasche (4, 5) im Tisch (1) gelagerten beweglichen Stößel (7, 8) gebildet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Stößel (7, 8) am Ende einer Kolbenstange (9,10) einen pneumatisch oder hydraulisch betätigbaren Hubzylinder (11, 12) angeordnet worden ist.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlitten (15) unterhalb der Tischoberfläche angeordnet und geführt ist und daß die Rollen (16, 17) sich durch einen sich längs der Bahn des Schlittens (15) erstreckenden Schlitz (3) bis über die Tischoberfläche erstrecken.

6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 5, gekennzeichnet durch einen pneumatisch oder hydraulisch betätigbaren Hubzylinder (14) als Antrieb und Führung für den Schlitten (15).

7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb für den Schlitten (15) unterhalb des Schlitzes (3) angeordnet ist.