DEU0001986MA - - Google Patents

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BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 8. Januar 1953 Bekanntgemacht am 12. Januar 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Hydrierung von in 4(5)-Stellung ungesättigten Steroiden mit Wasserstoff in Gegenwart neuartiger Palladiumkatalysatoren, die sich auf dem Carbonat oder Oxyd eines Elementes der 2. Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente oder auf einer Mischung von beiden befinden. Die durch die erfindungsgemäße Hydrierung hergestellten Produkte bestehen zum großen Teil aus den entsprechenden Verbindungen der normalen Reihe (A : B = eis) und werden in Ausbeuten von etwa yo°/0, häufig sogar von 80% und mehr, erhalten. Dieses Ergebnis ist in Anbetracht der bisherigen Erfahrungen, nach denen durch Hydrierung der 4(5)ständigen Doppelbindung im allgemeinen Verbindungen mit der Allo-Konfiguration am Kohlenstoffatom 5 oder eine Mischung aus Verbindungen der AlIo- und der Normal-Konfigurationen erhalten wurden, wobei die Allo-Form vorherrschte (Butenandt, Tscherning und Hanisch, Berichte der dtsch. ehem. Gesellschaft, Bd. 68, 1935, S. 2097; Butenandt und Fleischer, Berichte der dtsch. ehem. Gesellschaft, Bd. 68, 1935, S. 2094), völlig überraschend. So wurden z. B. bei der Hydrierung von Corticosteronacetat in Gegenwart von Pd^BaSO4 70% Allopregnan-ii/?, 2i-diol-3, 20-dion, aus 11-Ketoprogesteron 68°/0 Allopregnan-3, 11, 20-trion, aus 11/?, i7-Dioxy-2i-acetoxy-progesteron 82% Allopregnan-ii/3, 17a, 2i-triol-3, <20-dion-2i-acetat
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und aus Cortisonacetat 70 °/0 Allopregnan-i7a, 21-diol-3, 11, 2O-trion-2i-acetat erhalten. Die Hydrierung des 4-Pregnen-2i-ol"3, 11, 20-trions (Dehydrocorticosteron) in Gegenwart von Palladiumschwarz führte zu 80% Allopregnan-21-01-3, 11, 20-trion und die Hydrierung von Progesteron in Gegenwart von Pd-ZrO2 überwiegend zu Allopregnan-3, 20-dion. Lediglich die Hydrierung von Cholestenon in Gegenwart von Palladiumkatalysatoren soll zum gesättigten Steroid der normalen Reihe, dem Koprostanon, führen. Hierfür werden jedoch keine Ausbeuten angegeben.
' Da die Verbindungen mit der normalen Konfiguration am Kohlenstoffatom 5 leichter als die entsprechenden Alloverbindungen in die in 4(5)-Stellung ungesättigten 3-Ketosteroide umgewandelt werden können, ist diese normale Konfiguration die erwünschte Form, denn die meisten physiologisch wirksamen Hormone sind in 4(5)-Stellung ungesättigte 3-Ketosteroide.
Als Ausgangsverbindungen für das erfindungsgemäße Verfahren werden in 4(5) -Stellung ungesättigte Steroide verwendet, die außerdem an einem oder mehreren'Kohlenstoffatomen des Moleküls, z. B.
in der 3-, 7-, 11-, I2:, 17-, 20- oder 21-Stellung Substituenten tragen können, wie Keto-, Hydroxyl-, Acyl-oxy-, Carboxyl- oder. Carbalkoxygruppen. Steroide, wie Cholestenon, Androstendion, Progesteron, Corticosteron, 3, ii-Diketo-4-ätiocholensäure, Testosteron, iya-Oxyprogesteron, Desoxy corticosteron oder Desoxy corticosteronacetat, ebenso wie das iia-Oxyprogesteron, lassen sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zufriedenstellend hydrieren. Diese sowie zahlreiche andere für das erfindungsgemäße Verfahren verwendbare Ausgangsverbindungen können nach bekannten Verfahren hergestellt werden. So wird z. B. das iict-Oxyprogesteron, wie nachstehend beschrieben, durch biologische Oxydation von Progesteron gewonnen.
Die für das erfindungsgemäße Verfahren verwendeten Palladiumkatalysatoren werden vorzugsweise dadurch hergestellt, daß man zunächst die warme, wäßrige Lösung eines Chlorids oder eines anderen wasserlöslichen Salzes eines Elementes der 2. Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente, nämlich Zink, Cadmium und Quecksilber, z. B. eine Zinkchloridlösung mit einem Überschuß einer verdünnten wäßrigen Lösung eines Alkalimetallcarbonats, wie Natriumcarbonat, versetzt. Dabei scheidet sich z. B. Zinkcarbonat aus. Zweckmäßig führt man die Fällung einer wäßrigen io°/0igen Zinkchloridlösung bei etwa 700 mit einer 20°/Oigen wäßrigen Natriumcarbonatlösung durch. Danach wird der Carbonatniederschlag in einer wäßrigen Lösung eines wasserlöslichen Palladiumsalzes, wie Palladiumchlorid, aufgeschlämmt, wäßriger Formaldehyd oder ein anderer niedermolekularer aliphatischer Aldehyd zugesetzt, das erhaltene Gemisch auf eine Temperatur von etwa 30 bis 900, vorzugsweise 6o°, erwärmt, mit einem Alkalimetallhydroxyd, wie wäßrigem Kaliumhydroxyd, vorzugsweise auf einen pH-Wert von etwa 9 alkalisch gestellt, wobei sich das Palladium auf dem entsprechenden Metallcarbonat, z. B. Zinkcarbonat, als schwarzer Niederschlag abscheidet. Der auf diese Weise gebildete, auf dem Metallcarbonat befindliehe Palladiumkatalysator wird darauf durch Dekantieren mit Wasser gewaschen, filtriert oder in bekannter Weise von den wäßrigen Waschmitteln abgetrennt und getrocknet. Der Katalysator kann bei Raumtemperatur im Vakuum oder bei erhöhten Temperaturen bis etwa 2500, vorzugsweise bei etwa 2io°, getrocknet werden. Die Trockendauer hängt von der Temperatur ab; sie kann etwa 1 bis 100 Stunden, vorzugsweise 75 Stunden bei etwa 210°, betragen..
Die Zusammensetzung des Katalysatorträgers hängt, wie durch Analyse des Carbonats ermittelt wurde, von der Art und Weise der Trocknung ab. Während 3ostündiges Trocknen bei einer Temperatur zwischen etwa Raumtemperatur und etwa iio° keine merkliche Wirkung auf den Katalysatorträger ausübt, verliert das Metallcarbonat beim Erhitzen auf erhöhte Temperaturen, z. B. 40 Stunden auf 2100, Kohlendioxyd und unter Bildung des entsprechenden Metalloxydes, welches sodann den Katalysatorträger bildet. Beim Erhitzen auf Temperaturen, die zwischen den vorstehend genannten Temperaturen liegen, wird das Metallcarbonat nur unvollständig in das Metalloxyd umgewandelt, und der erhaltene Katalysatorträger besteht aus einem entsprechenden Carbonat-Oxyd-Gemisch. Die Zusammensetzung des Katalysatorträgers bezüglich der Menge des in ihm enthaltenen Carbonates oder Oxydes ist nicht wesentlich, da sowohl bei Verwendung des Metallcarbonates als auch des Metalloxydes oder eines aus beiden bestehenden Gemisches bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gleichwertige Ergebnisse erzielt ■werden.
Zur Durchführung der erfindungsgemäßen Hydrierung reduziert man vorzugsweise zunächst den auf einem Carbonat oder Oxyd eines Elementes der 2. Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente oder auf einer Mischung aus beiden befindlichen Palladiumkatalysator in einer üblichen Hydriervorrichtung mit Wasserstoff vor. Diese Vorreduktion kann in Abwesenheit, vorteilhaft aber in Gegenwart eines Lösungsmittels, Methanol, Hexan, Aceton, Methylethylketon oder Äthanol, vorzugsweise eines alkoholischen Lösungsmittels, durchgeführt werden. Man kann auch den Katalysator und das zujiydrierende Aüsgangssteroid vor der Einführung des Wasserstoffs in einem Lösungsmittel miteinander in Berührung bringen. Es ist nicht notwendig, die Reaktion unter Druck durchzuführen, jedoch ist bei Verwendung von Druck ein' Wasserstoff druck von etwa 0,07 bis etwa 7 kg/cm2 oder mehr anwendbar. ■Die erfindungsgemäße Hydrierung kann bei Temperaturen zwischen etwa 0 und ioo°, zweckmäßig bei Raumtemperatur, erfolgen. Vorzugsweise wird das Aüsgangssteroid dem bereits vorreduzierten Katalysator zugesetzt und die Hydrierung unter normalem Druck so lange fortgesetzt, bis annähernd ein Moläquivalent Wasserstoff aufgenommen ist. Die Verwendung von wesentlich . weniger als einem Moläquivalent Wasserstoff führt zu unvollkommener Sättigung der 4(5)ständigen Doppelbindung, während
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die Verwendung von wesentlich mehr als einem Moläquivalent Wasserstoff die Ausbeute an hydriertem Produkt nicht zu erhöhen scheint, sondern in einigen Fällen ^-die Reaktionsprodukte sogar nachteilig verändert. Der verbrauchte Katalysator wird sodann von der die hydrierten Produkte enthaltenden Lösung in bekannter Weise abgetrennt, z. B. durch Filtrieren, Schleudern oder Dekantieren, vorzugsweise durch Filtrieren. Durch Anwendung der üblichen Abtrennungs- oder Extraktionsverfahren erhält man die hydrierten Produkte aus der Lösung. Vorzugsweise werden die hydrierten Produkte jedoch chromatografisch abgetrennt. Man leitet hierfür die Lösung durch eine mit einer Mischung aus Diatomeenerde, kolloidalen Tonen, Aktivkohle oder anderen geeigneten Absorptionsmitteln gefüllte Kolonne, wonach die Entwicklung der absorbierten Reaktionsprodukte mit organischen Lösungsmitteln, wie Aceton, Äthylacetat, Kohlenstofftetrachlorid, Hexane, Methylen-
ao chlorid, Chloroform, Methyläthylketon, oder mit deren Gemischen erfolgt. In manchen Fällen ist die Auswaschung des adsorbierten hydrierten Produktes mit selektiven Lösungsmitteln erwünscht; so wird bei der chromatografischen Abtrennung des Pregnaniia-ol-3, 20-dions vorzugsweise Aceton, bei der chromatografischen Abtrennung von Allopregnan-iia-ol-3, 20-dion vorzugsweise Methylenchlorid verwendet. Die ausgewaschenen Fraktionen können unter Zurücklassung des kristallinen Rückstandes des erwünschten hydrierten Produkts zur Trockne verdampft werden, welches durch Umkristallisieren aus üblichen organischen Lösungsmitteln weiter gereinigt werden kann; die Abtrennung kann auch auf andere bekannte Art und Weise erfolgen, z. B. durch Einengen der Eluate und anschließendes Impfen oder durch fraktionierte Kristallisation der Hydrierungsprodukte aus der Lösung.
Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren. Für die Herstellung von iia-Oxyprogesteron wird im Rahmen vorliegender Erfindung Schutz nicht begehrt. .
Beispiel 1
Herstellung
eines auf einer Zinkcarbonat-Zinkoxyd-Mischung
befindlichen Palladiumkatalysators
ng wasserfreies Zinkchlorid wurden in 100 ecm Wasser bei 700 gelöst und unter ständigem Rühren mit einem Überschuß einer 20°/Oigen wäßrigen Natriumcarbonatlösung versetzt, worauf die Ausfällung von Zinkcarbonat erfolgte. Der Niederschlag wurde abfiltriert, mit warmem Wasser alkalifrei gewaschen und in 100 ecm Wasser suspendiert. Die wäßrige Aufschlämmung wurde mit 5 ecm einer 0,5 g Palladium enthaltenden Palladiumchloridlösung und danach mit 1 ecm einer 37°/oigen wäßrigen Formaldehydlösung versetzt. Die entstandene rotbraune Mischung wurde auf einem Dampfbad auf etwa 60° erhitzt und eine 3O°/0ige wäßrige Natriumhydroxydlösung tropfenweise unter fortwährendem Rühren zugegeben, bis der pH-Wert der Mischung 9 erreichte; an diesem Punkt wurde das Palladium ausgefällt. Der schwarze Niederschlag wurde durch zehnmaliges Dekantieren mit je 50 ecm Wasser gewaschen und dann abgesaugt. Der Niederschlag wurde sechsmal gewaschen, durch Absaugen getrocknet und in einem Ofen 11 Stunden auf 210° erhitzt. Es wurden 6,8 g eines braunen Katalysators erhalten, der aus einem auf einer Zinkcarbonat-Zinkoxyd-Mischung befindlichen Palladiumkatalysator bestand.
Herstellung von iia-Oxyprogesteron
In 41 einer 32 bis 48 Stunden alten Kultur von Rhizopus arrhizus wurde 1 g Progesteron in 50 ecm Aceton suspendiert. Danach wurde die Kultur 48 Stunden bei Raumtemperatur bebrütet. Nach Ablauf dieser Zeit betrug der pH-Wert der ■Kulturflüssigkeit 3,5; die Gärungsflüssigkeit und das Mycel wurden nacheinander dreimal mit je 11, einmal mit 21 und einmal mit 11 Methylenchlorid extrahiert. Die Methylenchloridextrakte wurden vereinigt und zweimal mit je 400 ecm 2°/oiger wäßriger Natriumbicarbonatlösung sowie dreimal mit je 500 ecm Wasser gewaschen. Der Methylenchloridextrakt wurde im Vakuum zur Trockne verdampft, und die festen Stoffe wurden in 50 ecm Methylenchlorid aufgenommen. Die Lösung wurde in einen 100 ecm fassenden Becher umgegossen und durch einen Luftstrom verdampft. Die 1,585 g wiegenden festen Stoffe wurden in 5 ecm heißem Methanol gelöst und bei Raumtemperatur langsam abgekühlt, worauf sich 75 mg Kristalle abschieden. Die Mutterflüssigkeit wurde im Luftstrom vom Lösungsmittel befreit, der Rückstand in 50 ecm Benzol gelöst und über Tonerde (Al2O3) chromatografisch getrennt. Hierzu wurden 50 g mit einer Säure gewaschene, bei 450 getrocknete Tonerde als Adsorptionsmittel und 100 ecm betragende Lösungsmittelmengen zur Entwicklung der Säule verwendet. Die Lösungsmittel und die ange\vendete Reihenfolge waren folgende: Benzol, Benzol, Benzol + 5 % Äther, Benzol + 5 °/0 Äther, Benzol + 10 °/0 Äther, Benzol -f- 10 % Äther, Benzol + 10 °/0 Äther, Benzol + 5o°/0 Äther, Benzol + 50% Äther, Äther, Äther, Äther + 5 % Chloroform, Äther + 5 °/0 Chloroform, Äther + io°/0 Chloroform, Äther + 10% Chloroform, Äther + 50 % Chloroform, Äther + 50 °/0 Chloroform, Chloroform, Chloroform, Chloroform + 5 °/o Aceton, Chloroform + 5 °/0 Aceton, Chloroform -+- io°/0 Aceton, Chloroform + 10% Aceton, Chloroform + 50% Aceton, Chloroform + 5o°/0 Aceton, no Aceton, Aceton, Aceton -f- 5°/0 Methanol, Aceton + 5% Methanol, Aceton + io°/0 Methanol, Aceton + 10% Methanol, Aceton +-50% Methanol, Aceton + 50% Methanol.
Die Chloroform — und Chloroform + 5 % Aceton enthaltenden Eluate wurden vereinigt, zur Trockne verdampft; der Rückstand wurde in 2 ecm heißem Methanol gelöst und abfiltriert. Nach Stehen im Kühlschrank über Nacht erhielt man 171 mg kristallines 11 a-Oxyprogesteron mit einem Schmelzpunkt von etwa 166 bis 167°. Eine umkristallisierte Probe schmolz bei 116 bis 1670; [α]20 = + 175,9° (Chloroform).
Analyse:
Berechnet für C21H30O3: C 76,4°/,,; H 9,io°/0;
gefunden: C 76,6%; H 8,92%.
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Zum Strukturbeweis wurde das erhaltene Produkt mit Chromsäure in Essigsäure zu dem bekannten ii-Ketoprogesteron (Reichstein, HeIv. Chim. Acta., Bd. 23, 1940, 684, und Bd. 26, 1943, S. 721, oxydiert.
Hydrierung von 11 a-Oxyprogesteron
250 g eines auf einer Zinkcarbonat-Zinkoxyd-Mischung befindlichen Palladiumkatalysators wurden in 100 ecm Methanol mit Wasserstoff vorreduziert; danach wurden 500 mg 11 a-Oxyprogesteron zugegeben und die Hydrierung so lange fortgesetzt, bis ein Moläquivalent Wasserstoff aufgenommen war. Die Mischung wurde filtriert und der Filterkuchen, der hauptsächlich den ausgefällten Katalysator enthielt, viermal mit je 25 ecm Aceton gewaschen. Die Acetonwaschflüssigkeit wurde mit dem Methanolfiltrat vereinigt und die erhaltene Lösung chromatografisch an einer Säule getrennt, die 25 g eines Gemisches aus ι Gewichtsteil Aktivkohle (bekannt unter dem Handelsnamen Dargo G-60) und 2 Gewichtsteilen Diatomeenerde (bekannt unter dem Handelsnamen Celite 545) enthielt. Die Säule wurde achtmal mit je 200 ecm Aceton entwickelt. Die ersten fünf Acetonfraktionen wurden sodann vereinigt und zur Trockne verdampft, wobei eine Ausbeute von 334,7 mg kristallinem Pregnan-iia-ol-3, 20-dion erhalten wurde. Danach wurde die chromatografische Säule erneut viermal mit je 200 ecm Methylenchlorid entwickelt, wobei die betreffenden 4 Anteile vereinigt und unter Zurücklassung von 128,1 mg-kristallinen Allopregnan-iia-ol-3, 20-dion zur Trockne verdampft wurden. Die Ausbeute an Pregnan-iia-ol-3, 20-dion betrug 68% der theoretischen, während die Gesamtausbeute an hydriertem Produkt aus der chromatografischen Kolonne 96,1% betrug.
Beispiel 2
Hydrierung von 11 a-Oxyprogesteron
Eine Aufschlämmung' von 2 g eines auf Zinkoxyd befindlichen Palladiumkatalysators und 4 g 11 a-Oxyprogesteron in 15 ecm Methanol wurden bei einer Temperatur von 29° und einem Wasserstoffdruck von 1,05 kg/cm2 hydriert. Nachdem ein Moläquivalent Wasserstoff aufgenommen war, wurde das Reaktionsgemisch, wie im Beispiel 1 beschrieben, behandelt. Die Ausbeute an Pregnan-iia-ol-3, 20-dion betrug 86,8% und die Ausbeute an Allopregnan-iia-ol-3, 2O^dion 13,2%. Die Gesamtausbeute an hydriertem Produkt aus der Säule war quantitativ.
TD · ·' 1
Beispiel 3
Hydrierung von 11 a-Oxyprogesteron
Herstellung eines auf Cadmiumcarbonat
befindlichen Pallädiumkatalysators
13,3 g Cadmiumchloridhydrat wurden bei 70° in 100 ecm Wasser gelöst und unter ständigem Rühren mit einer 20%igen wäßrigen Natriumcarbonatlösung in kleinen Mengen und in leichtem Überschuß bis zur Ausfällung des Cadmiumcarbonates versetzt. Der
.60- Niederschlag wurde abfiltriert, mit warmem Wasser alkalifrei gewaschen und sodann in 100 ecm Wasser suspendiert. Die Aufschlämmung wurde mit 6 ecm einer wäßrigen Palladiumchloridlösung, die 0,6 g Palladium enthielt, und danach mit 1 ecm einer 37%igen wäßrigen Formaldehydlösung versetzt, auf einem Dampfbad auf 650 erhitzt und mit einer 30%igen wäßrigen Natriumhydroxydlösung unter ständigem Rühren tropfenweise versetzt, bis das Palladium bei einem pH-Wert von etwa 9 ausgefällt wurde. Der schwarze Niederschlag wurde durch zwölfmaliges Dekantieren mit je 50 ecm Wasser gewaschen und dann abgesaugt. Der Niederschlag wurde achtmal gewaschen, durch Absaugen getrocknet und in einem Ofen 40 Stunden auf iio° erhitzt. Es wurden 7,2 g eines auf Cadmiumcarbonat befindlichen Palladiumkatalysator erhalten.
250 g eines auf Cadmiumcarbonat befindlichen Palladiumkatalysators in 100 ecm Methanol wurden vorhydriert. Nach Zusatz von 500 mg 11 a-Oxyprogesteron wurde bis zur Aufnahme von insgesamt einem Moläquivalent Wasserstoff weiterhydriert. Das Reaktionsgemisch wurde filtriert, der Filterkuchen mit kleinen Mengen Aceton von insgesamt 100 ecm gewaschen und die Waschflüssigkeit mit dem Methanolfiltrat vereinigt. Die erhaltene Lösung wurde chromatografisch an 25 g eines Gemisches aus 1 Gewichtsteil Aktivkohle (bekannt unter dem Handelsnamen »Darco T-60«) und 2 Gewichtsteilen Diatomeenerde (bekannt unter dem Handelsname^ »Celite 545«) getrennt. Die Säule wurde achtmal mit je 200 ecm Aceton entwickelt. Die ersten fünf Acetonfraktionen wurden zur Trockne verdampft, wobei eine Ausbeute von 356,1 mg Pregnan-iia-ol-3, 20-dion erhalten wurde. Durch weitere Entwicklung der chromatografischen Säule mit Methylenchlorid wurden 128,6 mg Allopregnan-iia-ol-3, 20-dion erhalten.
Beispiel 4
Hydrierung von Desoxycorticosteronacetat
Eine Lösung aus 1 g Desoxycorticosteronacetat in 100 ecm Methanol und 500 mg eines auf Zinkoxyd befindlichen Palladiumkatalysators wurden so lange hydriert, bis ein Moläquivalent Wasserstoff aufgenommen war, danach filtriert und der Filterkuchen mit Aceton gewaschen. Die Acetonwaschflüssigkeit wurde mit dem Methanolfiltrat vereinigt und die vereinigten Losungen chromatografisch an einer Säule getrennt, die 50 g eines Gemisches aus 1 Gewichtsteil Aktivkohle (bekannt unter dem Handelsnamen »Darco G-60«) und 2 Gewichtsteilen Diatomeenerde (bekannt unter dem Handelsnamen »Celite 545«) enthielt. Die Säule wurde mit Aceton und anschließend mit Methylenchlorid entwickelt. Durch Verdampfung des Acetoneluates wurden 742 mg (entsprechend einer Ausbeute von 73 %) rohes Pregnan-21-ol-ß, 20-dion-2i-acetat erhalten. Das Methylenchlorideluat ergab 277 mg (= 27%) AlIopregnan-2i-ol-3, 20-dion-2i-acetat. Nach dem Umkristallisieren schmolz die normale Verbindung bei 149 bis 1540, die Alloverbindung bei 171,5 bis 1770.
Beispiel 5
Hydrierung von Cholestenon
Nach dem in den Beispielen 1 bis 4 beschriebenen Verfahren werden 500 mg Cholestenon in Gegenwart eines auf Cadmiumcarbonat-Cadmiumoxyd befindliehen Palladiumkatalysators hydriert, wobei Copro-
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st anon in einer Ausbeute von yy °/0 = 389 mg erhalten wird.
Beispiel 6
Hydrierung von Progesteron
Nach dem in den Beispielen 1 bis 4 beschriebenen Verfahren werden 500 mg Progesteron in Gegenwart eines auf Zinkcarbonat befindlichen Palladiumkatalysators hydriert, wobei eine Ausbeute von 406 g Pregnan-3, 20-dion (= 8i°/0 der Theorie) erhalten wird.
In gleicher Weise werden z. B. das 4-Androsten-3, 17-dion, Adrenosteron, 17^-Oxy-progesteron, 3-Keto-iijS, i7a-dioxy-4-etiocholensäure, iya-Oxycorticosteron, iy-Oxydesoxycorticosteron und das Dehydrocorticosteron zu den entsprechenden Steroiden der normalen Reihe hydriert.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE:
    i. Verfahren zur Herstellung von in 4 (5)-Stellung gesättigten Steroiden der normalen Reihe (A:B = eis) durch Hydrierung der entsprechenden in 4 (5)-Stellung ungesättigten Steroide mit Wasserstoff in Gegenwart eines Palladiumkatalysators, dadurch gekennzeichnet, daß man als Hydrierungskatalysator einen auf dem Carbonat oder Oxyd eines Elementes der 2. Nebengruppe des Periodischen Systems der Elemente oder auf einer Mischung von beiden befindlichen ,.Palladiumkatalysator verwendet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Hydrierungskatalysator einen auf Zinkcarbonat, Cadmiumcarbonat, Zinkoxyd oder Cadmiumoxyd oder einen auf einer Mischung aus Zinkcarbonat und Zinkoxyd oder einer Mischung aus Cadmiumcarbonat und Cadmiumoxyd befindlichen Palladiumkatalysator verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Ausgangsverbindung ein in 4 (5)-Stellung ungesättigtes Pregnan, insbesondere Progesteron, ira-Oxyprogesteron oder Desoxycorticosteronacetat oder das Cholestenon verwendet.
    Angezogene Druckschriften:
    Hoppe-Seylers Ztschr. physiol. Chemie,
    1934, S. 249.
    Bd. 223,
    © 509 628/46 1.56

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