DEP0023266DA - Verfahren zur Verbesserung der Knitterfestigkeit bei Textilwaren - Google Patents
Verfahren zur Verbesserung der Knitterfestigkeit bei TextilwarenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf Verbesserungen in der Behandlung von Textilstoffen mit harzartigen Kondensationsprodukten zum Zwecke der Verbesserung ihrer Eigenschaften gegen Zerknittern.
Es ist wohl bekannt, Harze auf Gewebe aufzutragen, um ihre Eigenschaften zu verbessern. Z.B. ist ind der Patentschrift 318.509 ein Verfahren zum Bekleiden von Geweben durch Imprägnieren derselben mit den Kondensationsprodukten von Phenolen und Formaldehyd beschrieben, welche wasserlöslich sind und in Gegenwart von Alkali kondensiert wurden.
In der britischen Patentschrift 258.357 ist ein Verfahren beschrieben zur Behandlung von Baumwolle, Seide oder Kunstseide mit synthetischen Harzen, welche mit Wasser verdünnt sind, und Vervollständigen der Kondensation in Gegenwart eines sauren Kondensationsmittels. Die Patentansprüche sind auf die Behandlung in Gegenwart eines Füllmittels beschränkt, aber die vorläufige Beschreibung offenbart die Behandlung mit einer Lösung eines löslichen Kondensationsprodukts aus Formaldehyd und Harnstoff oder Thioharnstoff ohne den Füller.
In neuerer Zeit offenbaren die britischen Patentschriften 291.473 und 291.474 das Imprägnieren eines Textilgewebes mit so viel innerhalb und im Wesentlichen nicht zwischen den einzelnen Fasern verteilten Harzes, daß es die Eigenschaft besitzt, nicht geknittert oder faltig zu werden, nachdem es gedrückt oder
unter Druck gefaltet worden ist.
In der britischen Patentschrift 424.535 ist ein Verfahren beschrieben, die Gewebe der Zellstoffklasse mit dauernd fest werdenden Verbindungen zu versehen durch Imprägnieren mit Kunstharzen, die aus Formaldehyd nach Polymerisation erhalten werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebe mit löslichen Kondensationsprodukten von Formaldehyd und Ammoniumsulfiden oder Ammoniumsulfocyanid in Gegenwart von Harnstoff imprägniert werden, und daß die Polymerisation bei Einwirkung von Hitze bewirkt wird, nachdem die imprägnierten Produkte in der Zwischenzeit von Überfluß von Flüssigkeit befreit und getrocknet waren.
Die britische Patentschrift 449.243 beschreibt und beansprucht ein Verfahren zur Verbesserung der Knitterfestigkeit von Textilwaren durch Imprägnieren derselben mit einer Lösung eines teilweise kondensierten harzartigen Kondensationsprodukts, welches in Gegenwart von Säure nicht stabil ist, und Erhitzen der imprägnierten Ware, um das Harz unlöslich zu machen. Bei diesem Verfahren wird eine potentiell wirksame saure Substanz, wie erklärt, in einem Betrag von mindestens 0,25 Prozent des Gewichtes der (unverdünnten) Reaktionsmischung zugegeben, wobei die Säure während des Trocknens und Erhitzens oder des Erhitzens allein frei gemacht wird. Die Beschreibung enthält einen ausdrücklichen Verzicht auf den Gebrauch von Ammoniumsulfid oder Ammoniumthiocyanat als potentiell wirksamer saurer Katalysator, indem sie feststellt, daß diese Verbindungen ungeeignet seien.
Die britische Patentschrift 555.575 beschreibt und beansprucht ein Verfahren, um mechanisch erzeugte Effekte an Textilwaren, außer Zelluloseestern, beim Waschen dauernd haltbar zu machen, indem man sie der gewünschten mechanischen Behandlung derart unterwirft,
daß das als endgültig gewünschte Muster stärker betont hervortritt, und die Textilware mit einer wässrigen Lösung einer Vorkondensation von Chemikalien imprägniert, welche beim Trocknen und Erhitzen in ein unlösliches Harz verwandelt werden, und die imprägnierte Ware einem kurzen, einfachen Trocknen und Erhitzen unterwirft, um das Harz aus den unlöslichen Zustand zu bringen; in Beispiel 2 enthält die vorkondensierte Lösung Dimethylolharnstoff und Ammoniumthiocyanat.
Es wurde nun gefunden, daß man gute Ergebnisse beim Verbessern der Knitterfestigkeit von Textilwaren erreichen kann, wenn man diese mit einer wässrigen Lösung imprägniert, die ein teilweise kondensiertes harzartiges Aldehydkondensationsprodukt, Ammoniumthiocyanat und Natriumhexametaphosphat enthält, und dann die so behandelte Ware der Wirkung von Hitze unterwirft, um das teilweise kondensierte harzartige Kondensationsprodukt in ein unlösliches Kondensationsprodukt zu verwandeln. Unter andern Vorteilen wurde gefunden, daß die Zugabe von Natriumhexametaphosphat zur Imprägnierlösung jede Farbveränderung der Textilware durch Spuren von Eisensalzen verhindert.
Wenn die Bestandteile, welche bei ihrer Reaktion ein harzartiges Aldehydkondensationsprodukt bilden, z.B. Harnstoff und Formaldehyd, in Wasser aufgelöst sind, setzt eine Kondensationsreaktion zwischen den Bestandteilen sogleich ein, mit dem Ergebnis, daß die erhaltene Lösung einen Teil von nur teilweise kondensiertem harzartigem Produkt neben den unveränderten Bestandteilen enthält. Es wird darauf hingewiesen, daß eine solche Lösung unter dem hier benutzen Ausdruck: "wässrige Lösung, welche ein teilweise kondensiertes harzartiges Aldehydkondensationsprodukt enthält" mit inbegriffen ist.
Beispiel 1.
50 Teile Formaldehyd (40 prozentig) werden mit kaustischer Soda auf pH 7 gebracht und 21,6 Teile technisch reiner Harnstoff zugegeben. Die Lösung wird dann durch weitere Zufügung von kaustischer Soda auf pH 9 gebracht, Wasser vom gleichen Gewicht zugegeben und das Ganze langsam auf 80° erhitzt. Auf dieser Temperatur wird es 15 Minuten gelassen und danach plötzlich abgekühlt. Durch Verdünnen des obigen Vorkondensats mit 20 Teilen Wasser und Hinzufügen von 2 Prozent Ammoniumthiocyanat auf das Gewicht des Vorkondensats als Katalysator und 0,2 Prozent Natriumhexametaphosphat, wurde dann eine Pflatschlösung zubereitet. Trockenes Viskosekunstseide-Stapelgewebe, wird dann mit dieser Lösung gepflatscht, sodaß es zu 90 Prozent ausgepreßt ist (d.h. 100 Teile des Gewebes enthalten 90 Teile Lösung), bei 70° bis 75° getrocknet und danach vier Minuten lang bei 140° erhitzt. Das Gewebe wird dann eingeseift und auf eienr Spannvorrichtung in eine endgültige Breite gebracht. Der Erfolg dieser Behandlung wird ersichtlich, wenn man Streifen von 5 x 1,9 cm des ursprünglichen, unbehandelten Gewebes und des, wie in diesem Beispiel beschrieben, behandelten Gewebes entnimmt, sie faltet und eine Minute lang einem Druck von 200 g/cm(exp)2 unterwirft. Nach Herausnehmen aus der Presse werden die Muster sofort mit den Kanten auf eine Schale mit Quecksilber gestellt, in welcher Stellung sie 1 Minute gelassen werden, worauf der Winkel der Falte (d.i. der Knitterwinkel) gemessen wird. Die so erhaltene Zahl ist als Prozentsatz von 180° angegeben.
Folgende Ergebnisse wurden erhalten:
Beispiel 2.
Eine Pflatschlösung wird, wie in Beispiel 1 beschrieben, zubereitet, unter Verwendung von 80 Teilen Kondensat, 20 Teilen Wasser und 2 Prozent Ammoniumthiocyanat. Zur dieser Lösung werden zugegeben Eisensulfat, genug, um eine 0,01 prozentige Ferri-Eisenlösung zu erhalten, zusammen mit 0,2 Prozent Natriumhexametaphosphat. Trockenes Viskosekunstseide-Stapelgewebe wird dann mit dieser Lösung gepflatscht und ausgepreßt, um eine Auspressung von 90 Prozent zu erhalten. Das Gewebe wird dann bei 70° getrocknet und vier Minuten lang bei 140° erhitzt. Trockenes Viskosekunstseide-Stapelgewebe wird ebenso in einer ähnlichen Lösung wie oben, aber ohne Natriumhexametaphosphat, gepflatscht. Dies Gewebe wird ebenso getrocknet und erhitzt wie oben beschrieben. Im Falle des in Abwesenheit von Natriumhexametaphosphat behandelten Gewebes entwickelt sich eine stark ausgesprochene rötlichbraune Färbung, während das in Gegenwart von Natriumhexametaphosphat behandelte Gewebe keine Farbveränderung zeigt.
Nach dem Journal of the Society of Dyers and Colourists, für 1935, Seite 28, wird Natriumhexametaphosphat unter der Schutzmarke "Calgon" in den Handel gebracht.
Claims (1)
- Verfahren zur Verbesserung der Knitterfestigkeit von Textilwaren, darin bestehend, daß die Textilwaren mit einer wässrigenLösung imprägniert werden, welche ein teilweise kondensiertes harzartiges Aldehyd-Kondensationsprodukt, Ammoniumthiocyanat und Natriumhexametaphosphat enthält, und hierauf die so behandelten Waren der Einwirkung von Hitze unterworfen werden, um das teilweise kondensierte harzartige Aldehyd-Kondensationsprodukt in ein unlösliches Kondensationsprodukt zu verwandeln.
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