DEP0021789DA - Zubereitungen mit Azulen - Google Patents

Zubereitungen mit Azulen

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DEP0021789DA
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azulene
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Hugo Janistyn
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Description

Es ist bekannt, dass den Kamillenblüten entzündungswidrige und desodorierende Wirkungen zukommen. Nach neueren Erkenntnissen ist das Chamazulen der Träger dieser Eigenschaften, und zwar sowohl in freier Form als auch als Addukt, derzeit noch unbekannter Zusammensetzung, das in der Blüte vorgebildet ist.
Es wurde nun gefunden, dass gewisse synthetische Azulene die gleichen Eigenschaften wie das Chamazulen aufweisen, insbesondere reine Blauöle wie z. B. das S-Guajazulen. Diese Feststellung ist neu und war nicht vorauszusehen. Ch. Pommer (Naundyn-Schmiedebergs Archiv f. exper. Pathologie u. Pharmakologie 199,74 (1942)) konnte nachweisen, dass das synthetische Grundazulen C(sub)10H(sub)8 und das nach Pfau und Plattner hergestellte Vetivazulen C(sub)16H(sub)16 (Chem. Zentralblatt 1939, I, 2995 und ebenda 1941, II, 2933) keine Wirkung bei der Senfölchemosis am Meerschweinchenauge besitzt. Im Gegensatz hierzu konnten Heubner und Mitarbeiter, wie andere, die entzündungswidrige Eigenschaft des Chamazulens wiederholt beobachten oder bestätigen. Daraus ist zu ersehen, dass nicht allen Azulenen eine günstige pharmakologische Wirkung innewohnt.
Es wurde nun gefunden, dass alle violetten, rotvioletten oder violettblauen Azulene unwirksam oder weniger wirksam sind. Nur die reinen Blauöle zeigen eine befriedigende Wirkung.
Die pharmakologische Prüfung eines reinen Blauöles, das künstlich durch Dehydrierung von Gurjen in bekannter Weise erhalten wurde, ergab bei der Inhalation an Menschen keine Schleimhautreizungen und im Tierversuch zeigte sich bei der künstlich gesetzten Konjunktivitis in 60% ein positiver entzündungswidriger Erfolg.
Da nun Chamazulen die bekannten günstigen Eigenschaften entfaltet, Vetivazulen und manche anderen synthetischen Azulene nicht, so ist die Feststellung der Wirksamkeit synthetisch hergestellter Blauöle, die mit Chamazulen nicht identisch sind, eine Neuerung und ein beachtlicher Fortschritt.
Die reinblauen oder fast reinblauen synthetischen Blauöle (Azulene) können als solche oder in Form ihrer Addukte z. B. als Addukt aus Azulen und Maleinsäureanhydrid bestehend oder in teilweiser hydrierter, chlorierter, bromierter, jodierter oder rhodinierter Form zur Anwendung gelangen. Sowohl einfache Lösungen in Alkoholen, Ölen, Fetten, Kohlenwasserstoffen als auch Emulsionen aller Art dienen als Grundlagen zur weiteren Verarbeitung zu Salben, Cremes, Haarwässern, Mundpflegemitteln, antiseptischen Mitteln und dergleichen.
Bekanntlich entfalten viele ätherische Öle und Riechstoffe hautreizende Wirkungen. Durch Zugabe von etwa 0,5-10% Blauöl wird die Reizwirkung vermindert oder aufgehoben. In dieser Hinsicht sind Kombinationen mit Nelkenöl (Eugenol), Pfefferminzöl (Menthol), Eukalyptusölen, Fichtennadelölen, Rosmarinöl, Thymianöl, Citronenöl, Orangenschalenöl, Lavendelöl, Hydroxycitronellal u. a. erwähnenswert. Ferner können Produkte aller Art, die auf der Wirkung der echten Kamille vorzugsweise aufgebaut sind, durch Zugabe eines synthetischen Blauöles oder eines Adduktes oder Derivates in der Wirkung standardisiert werden, denn der Gehalt an Chamazulen ist in der Droge erheblichen Schwankungen unterworfen. Ebenso kann das echte Kamillenöl durch Zugabe von Blauöl standardisiert und so wesentlich verbessert werden.
Verwendungsbeispiele:
1. Ätherisches Kamillenöl mit geringen Mengen Chamazulen wird durch Zugabe von S-Guajazulen auf 5% Gehalt eingestellt und damit in der Wirkung verbessert und standardisiert.
2. Ein ätherischer Kamillenblütenauszug wird nach der Entfernung des Äthers im Vakuum mit 3% Blauöl versetzt.
3. Haaröl:
Eine Mischung, bestehend aus gleichen Teilen Paraffinöl, Isopropylpalmitat und Buckeckernöl oder fetten Senföl, wird mit 1% Azulen (synthetisches Blauöl) versetzt.
4. Hautcreme:
3% Wollwachs
4% Paraffin
10% Vaselin
15% Weissöl geruchlos
2% Lanolin wasserfrei
0,2% Cholesterin
0,3% Guajazulen (Blauöl)
65,5% Wasser
werden in bekannter Art emulgiert. Man erhält eine Hautcreme, die zur Behandlung geröteter oder entzündeter Haut geeignet ist.
5. 85 Tl. Polyäthylenoxydsorbitanmonolaurat werden mit 15 Tl. einer Mischung, bestehend aus 15 Tl. Salbeiöl, 15 Tl. Lavendelöl und 70 Tl. Blauöl, vermengt und anschliessend mit Wasser oder verdünntem Alkohol versetzt. Die erhaltenen stabilen Emulsionen ergeben brauchbare Spülungsmittel.

Claims (1)

  1. Herstellung von Zubereitungen in Form von Lösungen, Emulsionen oder Suspensionen wie Salben, Cremes, Haarwässern, Mundpflegemitteln, bestehend aus Fetten, Fettsäureestern, Alkoholen, ätherischen Ölen, Riechstoffen, Wachsen, Kohlenwasserstoffen, Pflanzenextrakten, Glykolen und dergleichen, dadurch gekennzeichnet, dass denselben synthetische Blauöle, vorzugsweise das reinblaue S-Guajazulen, als solche oder in Form eines Adduktes, Hydrierungsproduktes oder Derivates hinzugefügt werden.

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