DEN0004950MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 8. Januar 1952 Bekanntgemacht am 28. Juni 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Behandeln von Pflanzen zwecks Bekämpfung von
Krankheitserregern mittels Stoffen, die eine innere chemotherapeutische Wirkung haben. Die Stoffe
dringen in die Pflanzen ein, verbreiten sich darin und machen sie immun, zumindest weniger anfällig gegen
den Angriff von Krankheitserregern. In vielen Fällen wirken die gleichen Mittel auch heilend, falls die
Pflanze schon angegriffen war. Gewöhnlich bleibt die Immunität einige Wochen bestehen, z. B. etwa
3 Wochen nachdem die Stoffe von den Pflanzen absorbiert wurden.
Es bestehen gewisse Anzeichen dafür, daß die Stoffe in den lebenden Pflanzen eine Umwandlung erfahren
und daß die Immunität und/oder die Heilung erst durch bestimmte Umwandlungsprodukte hervorgerufen
wird, während die ursprünglichen Stoffe an sich keine Wirkung zu haben brauchen. Es steht aber fest,
daß in der Praxis ein besonders günstiger Effekt dadurch erzielt wird, daß die Stoffe in die Pflanzen selber
eindringen.
Man hat schon Stoffe als innere chemotherapeutische Mittel vorgeschlagen, insbesondere zum Schutz
von Pflanzen gegen Pilzkrankheiten. In der Literatur.
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werden solche Stoffe meistens System-Fungizide genannt
in Analogie zu den System-Insektiziden, die ebenfalls in die Pflanzen eindringen und sie für Insekten
und verwandte tierische Parasiten, wie Milben,
. 5 giftig machen.. ..
Im Vergleich zu den üblichen Bekämpfungsmitteln, die nicht oder kaum in die Pflanze eindringen, haben
die inneren chemotherapeutischen Mittel den großen Vorteil, daß auch solche Teile, die nach Verabreichung
ίο des Bekämpfungsmittels zur Entwicklung kommen,
wie neue Schößlinge, Blätter, Blüten, Früchte usw., in vielen Fällen für eine gewisse Zeit immun werden.
So sind die erfindungsgemäß zu verwendenden
Mittel anderen, die nur eine äußerliche Wirkung unmittelbar
auf die Krankheitserreger, wie Pilze, Bakterien usw., haben, wesentlich überlegen. Auch die
ihrem chemischen Aufbau nach ähnlichen Pflanzenschutzmittel, wie Verbindungen der Formel
NH-NH(SO2)R
oder i, 4-substituierte Semicarbazone oder das zur Bekämpfung tierischer Schädlinge (Moskitolarven)
schon benutzte Thiosemicarbazid sowie Verbindungen der Formel
NH- (CONH2)
oder das Benzontetronsäure-ß-Carbonsäurephenylhydrazid
oder die phenylhydrazinsulfosauren Alkalisalze, die sämtliche als äußerlich wirksame Mittel
schon vorgeschlagen wurden, lassen, äußerlich angewandt, die nachhaltige, gründliche Wirkung der nach
der Erfindung anzuwendenden Mittel vermissen.
Die chemotherapeutischen Stoffe nach der Erfindung können entweder einzeln oder in Kombination miteinander oder mit anderen fungitoxischen, viritoxischen, Insektiziden oder akariziden Stoffen verwendet werden, deren chemotherapeutische Wirkung eine innere oder eine äußere sein kann, wobei Netzmittel und gegebenenf alls auch Haftmittel hinzugefügt werden können. Auch Kombinationen mit System-Insektiziden und/ oder Pflanzennahrungsmitteln und/oder Pflanzenhormonen sind möglich.
Die chemotherapeutischen Stoffe nach der Erfindung können entweder einzeln oder in Kombination miteinander oder mit anderen fungitoxischen, viritoxischen, Insektiziden oder akariziden Stoffen verwendet werden, deren chemotherapeutische Wirkung eine innere oder eine äußere sein kann, wobei Netzmittel und gegebenenf alls auch Haftmittel hinzugefügt werden können. Auch Kombinationen mit System-Insektiziden und/ oder Pflanzennahrungsmitteln und/oder Pflanzenhormonen sind möglich.
Als Netzmittel eignen sich beispielsweise Alkyl-
sulfate, Alkylarylsulfonate, Sulfosuccinate, Äther aus
Polyäthylenglykolen und Alkylphenolen (z. B. bekannt unter dem Namen Triton). Gute Resultate
wurden erzielt bei Verwendung eines technischen Gemisches von sekundären Natrium-Alkylsulfaten
(bekannt unter dem Handelsnamen »Teepol«), in Mengen von 0,or bis 0,05 Gewichtsprozent. Soweit die
Stoffe als Emulsion oder Suspension, z. B. in Wasser, verwendet werden, können auch Lösungsmittel, wie Öl,
Emulgatoren, Emulsionsstabilisierungsmittel u. dgl., zugesetzt werden. Ferner können auch Stoffe zugesetzt
werden, die die Anwendung von ungewöhnlich hohen Dosierungen ermöglichen, ohne daß phytotoxische
Symptome auftreten. Bekanntlich schützt z. B. Glukose Tomatenpflänzen gegen Schädigung durch gewisse ■
in hohen Konzentrationen phytotoxisch wirkende Substanzen, wie z. B. Harnstoff.
Die chemotherapeutischen Stoffe gemäß der Erfindung können in verschiedener Weise verabreicht
werden, wie z. B. 1. Aufbringen der Stoffe auf oberirdische oder unterirdische Teile der Pflanzen, 2. Einbringen
der Stoffe in den Boden in der Nähe der Wurzeln, 3. unmittelbares Einführen der Stoffe in die
Pflanzen z. B. durch Bohrlöcher oder durch Einschnitte in Pflanzenteilen.
In allen Fällen kommt es darauf an, den Stoffen Gelegenheit zu geben, in die Pflanze selbst einzudringen.
Besonders bewährt hat sich das Aufbringen auf. oberirdische Teile der Pflanzen beispielsweise
mittels Bespritzen. Bringt man die Stoffe in den Boden ein, so ist darauf zu achten, daß man die Lösung in
möglichster Nähe der Wurzeln einbringt oder genügend hohe Konzentrationen wählt, da sonst ein Teil
der aktiven Stoffe durch die Bodenbestandteile absorbiert werden kann oder die Stoffe unter Umständen
einer chemischen oder mikrobiologischen Umwandlung ausgesetzt sein könnten, ehe sie in die Pflanzen eindringen.
Das Bespritzen der zu behandelnden Pflanzen erfolgt Vorzugsweise mit wäßrigen Lösungen der aktiven
Stoffe, die 0,01 bis 1 Gewichtsprozent, vorzugsweise
0,1 bis 0,5 Gewichtsprozent dieser Stoffe enthalten können. Manchmal sind auch noch niedrigere Konzentrationen
wirksam; unter Umständen können, falls
keine Phytotoxizität auftritt, auch höhere Konzentrationen verwendet werden. In der Regel ist gerade im
Hinblick auf die Phytotoxizität das Arbeiten mit geringen Konzentrationen empfehlenswert.
Der Beweis, daß die auf die Pflanzen aufgebrachten Mittel ins Pflanzeninnere eingedrungen waren und ihre
Wirkung von dort aus ausübten, wurde dadurch geführt, daß man einen Teil der behandelten Pflanzen künstlich
beregnete, so daß jede Spur des noch vorhandenen Mittels abgewaschen wurde. Es zeigte sich, daß die
beregneten Pflanzen sich ebenso verhielten wie die mit dem Mittel behandelten, aber nicht nachher beregneten
Pflanzen.
Erfindungsgemäß werden als Stoffe für die Bekämpfung von Krankheitserregern vorzugsweise wasserlösliche
Hydrazinderivate verwendet, die entweder an einem N-Atom des Hydrazinmoleküls einen oder zwei
Substituenten tragen, von denen mindestens einer eine oder mehrere CO-, CS-, SO-oderS02-Gruppenenthält,
oder bei welchem beide Hydrazinstickstoffatome je einen oder zwei Substituenten tragen, von denen mindestens
zwei mit verschiedenen Hydrazinstickstoffatomen verbundene eine oder mehrere CO-, CS-, SO-
oder SO2-Gruppen enthalten, derart, daß in beiden
Fällen die jeweils vorhandenen Gruppen entweder unmittelbar oder über eine Kohlenstoffkette von
ι bis 4 C-Atomen an das betreffende Hydrazinstickstoffatom
gebunden sind.
. . Es sei bemerkt, daß das Maleinhydrazid, das unter diese Verbindungsklasse fällt, bekannt ist als ein
Mittel zur Verhinderung des Wachstums bei höheren Pflanzen. Erfindungsgemäß werden aber alle aktiven
Stoffe, einschließlich Maleinhydrazid, in solchen
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Mengen verabreicht, daß die gegen Krankheiten zu schützenden Pflanzen nicht geschädigt werden oder
höchstens nur in einem Umfange, der in der Praxis noch zulässig ist.
Eine wichtige Untergruppe1 der erfindungsgemäß zu
verwendenden Verbindungen bilden die Hydrazinderivate mit zwei Substituenten, die beide eine CO-,
CS-, SO- oder SO2-Gruppe enthalten, welche Substituenten
entweder an verschiedene oder an dasselbe ίο Hydrazinstickstoffatom gebunden sind, während daneben
keine anderen Substituenten im Molekül vorhanden sind. Außer dem schon erwähnten Maleinhydrazid
N —C —CH
N—C —CH
H O
H O
können als Beispiele von Verbindungen dieser Untergruppe genannt werden:
NN'-Hydrazindisulfonsäure
H | 3H |
N —SO | 3H |
N —SO | |
H | |
Hydrazindiessigsäure | N-CH2COOH |
HOOCH2C- | |
NH2
sowie eine ganze Reihe von Verbindungen, in denen die Substituenten Acylgruppen sind, wie
NN'-Diacetylhydrazin
NN'-Diacetylhydrazin
HN-C^
^CH3
HN-C-CH3
NN'-Diformylhydrazin
ην —c;
.0
,H Die gemäß der Erfindung verwendbaren Hydrazinderivate,
bei denen beide Stickstoffatome Substituenten tragen, müssen an beiden N-Atomen mit
Resten substituiert sein, die eine der obenerwähnten Gruppen enthalten.
Auch Verbindungen, die nur einen Substituenten enthalten, in welchem dann natürlich eine CO-, CS-,
SO- oder SO2-Gruppe vorhanden sein muß, sind mit
guten Erfolgen benutzt worden.
Als Beispiele seien genannt:
Monoacetylhydrazin ■
.0
HN-C
NH9
ην—c;
und Thiocarbohydrazid
NHNH2
C = S
\ ■
NHNH2
Als Beispiel für phenylierte Hydrazine mit zwei Substituenten, die je eine CO-, CS-, SO- oder SO2-Gruppe
enthalten, sei genannt das NN'-Diformyl-N-phenylhydrazin
>-n—c;
HN-C = O
Soweit die erfindungsgemäß zu verwendenden Verbindungen freie Säuregruppen, wie z. B. COOH und
SO3H-Gruppen, enthalten, werden sie vorzugsweise in
der Form ihrer Salze verwendet', insbesondere der Natrium-, Kalium- und Ammoniumsalze.
Aus praktischen Erwägungen kommen in erster Linie wasserlösliche Verbindungen der genannten Art
in Frage. Unter Wasserlöslichkeit wird eine Wasserlöslichkeit von mindestens 0,01 °/0 verstanden, wobei
jedoch diese untere Grenze nicht scharf gezogen ist. Die Wasserlöslichkeit nimmt bekanntlich allgemein
mit der Zahl der im Molekül vorhandenen C-Atome ab. In der Regel werden daher im Rahmen der vorliegenden
Erfindung nur, Stoffe geeignet sein, die verhältnismäßig wenig C-Atome im Molekül besitzen, es
sei denn, daß man die Wasserlöslichkeit fördert durch
Einführung hydrophiler Gruppen, beispielsweise der SO3H-Gruppe.
Selbstverständlich brauchen die erfindungsgemäßen aktiven Verbindungen nicht in reiner Form zur Anwendung
zu kommen. Es können inaktive Beimischungen anwesend sein, die bei der technischen
Herstellung entstanden sind. Auch kann man. Gemische von aktiven Verbindungen benutzen, wie sie
leicht aus technischen Produkten herzustellen sind.
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Die Wirksamkeit der neuen Pflanzenschutzmittel bezieht sich (auf sehr verschiedenartige Krankheitserreger,
von denen einige, die von großer praktischer Bedeutung sind, in der folgenden Liste genannt seien.
5 | Lateinischer Name des Krankheitserregers |
Deutscher Name der Krankheit | Wichtigste Pflanzen, bei denen die Krankheit vorkommen kann |
Cladosporium fulvum | Braunfleckenkrankheit | Tomatenpflanzen | |
10 | Septoria apii graveolentis | Selleriepflanzen | |
Phytophthora infestans | Kraut- und Knollenfäule (Kartoffelkrankheit) |
Kartoffelpflanzen, Tomaten pflanzen |
|
15 | Colletotrichum Lindemuthianum | Brennfleckenkrankheit | Braune Bohnenpflanzen (Phaseolus vulgaris L.) |
Exobasidium vexans | »blister blight« (englischer Name) | Teepflanzen | |
Erysiphaceae (verschiedene Arten) | Mehltau | Verschiedene Pflanzen, z. B. Apfel bäume |
|
20 | Uredinales (verschiedene Arten) | Rost | Getreidearten |
Fusarium (verschiedene Arten) | Welkekrankheit | Gurkenpflanzen | |
Ceratostomella ulmi | Ulmensterben | Ulmenbäume | |
25 | Pseudomonas (verschiedene Arten, z. B. Agrobacterium Tumefaciens) |
Bakterienkrebs · | Tomaten- und viele andere Pflanzen |
Die Liste ist selbstverständlich nicht erschöpfend.
Die genannten Krankheitserreger sind alle Pilze, bis auf den letzten, bei dem es sich um Bakterien handelt.
Nach Verlauf einiger Zeit wurde das Verhältnis der
von der Krankheit angegriffenen Blattoberfläche zur gesamten Blattoberfläche bei den behandelten und den
unbehandelten Pflanzen bestimmt. Wenn man den Quotienten dieser beiden Zahlen von 1 subtrahiert,
wird eine Größe erhalten, die ein Maß ist für den Grad der Unterdrückung des Krankheitserregers. Im fol-,
genden wird diese Größe, in Prozenten ausgedrückt, der Unterdrückungsgrad genannt. Der1 Zeitpunkt, in
dem die Bestimmung des Unterdrückungsgrades, wie eben definiert, ausgeführt wurde, war jedesmal so gewählt,
daß alle unbehandelt gebliebenen Pflanzen deutliche Symptome der Krankheit zeigten. Die Blattoberflächen
werden in der Regel nicht gemessen, sondern mit der erforderlichen Genauigkeit geschätzt.
Eine geübte Person kann in dieser Weise den Unterdrückungsgrad mit einer Genauigkeit von etwa 5 °/0
bestimmen. Diese Genauigkeit genügt, weil im allgemeinen die bei biologischen Versuchen erzielten Resultate
nur innerhalb ziemlich weiter Grenzen reproduzierbar sind.
Die Erfindung wird nachstehend an Beispielen erläutert:
2 Monate alte, Tomatenpflanzen wurden bis zum Abtropfen bespritzt mit o,3°/0igen wäßrigen Lösungen
bzw. von Monoacetylhydrazin und von symm. Diacetylhydrazin. 2 Tage später wurden die Pflanzen
in ein stark mit Cladosporium, fulvum infiziertes Gewächshaus gebracht, wo sie 17 Tage blieben. Darauf
wurde der Effekt der Behandlung beurteilt. Es stellte sich heraus, daß der Grad der Unterdrückung bei
beiden aktiven Stoffen 95°/0 war.
Als eine o,i°/0ige Lösung von Monoacetylhydrazin
bzw.- eine o,2°/0ige Lösung von Diacet3dhydrazin in
derselben Weise verwendet wurde, war der Unterdrückungsgrad immer noch 80%.
Bei einem Versuch, wobei ein Feld besetzt mit jungen Teepflanzen in einer schwer mit »blister blight«
verseuchten Gegend mit einer o,6°/j)igen Lösung von Monoacetylhydrazid bespritzt wurde, war das Ergebnis,
daß ein Unterdrückungsgrad von 100 °/0 festgestellt
werden konnte.
Selleriepflanzen (20 cm hoch) wurden mit o,5°/0igen
wäßrigen Lösungen von NN'-Diformylphenylhydrazin bzw. von Thiokarbohydrazid bespritzt (100 ecm Spritzflüssigkeit
pro qm). Nach 2 Tagen wurden die Pflanzen in ein feuchtes Gewächshaus gestellt und mit Sporen
von Septoria apii graveolentis geimpft. 3 Wochen später wurde die Wirkung beurteilt. Ein Unterdrückungsgrad
von 65% wurde erzielt mit NN'-Diformylphenylhydi
azin und von 84°/0 mit Thiokarbohydrazid.
Mit einer in derselben Weise verwendeten o,5°/0igen
Lösung von Monopalmitoylhydrazin
H O
N — C-(C H,)14 CH3
NH2 .
wurde immer noch ein Unterdrückungsgrad von 52 °/0
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erzielt; obwohl diese Verbindung ziemlich viel Kohlenstoffatome enthält und daher eine geringere Aktivität
■;.■■■■ zu erwarten war.
Von sechs dreijährigen Ulmenbäumen (etwa 2 m hoch,. Varietät, hollandica), welche in Betontrögen mit
ί ι m3 Boden gepflanzt Waren; wurden zwei Bäume im
Stamm bis in den Kern angebohrt. In die entstandene kleine öffnung (Durchmesser 3 mm) wurde eine
Gummikanüle gesteckt, welche mittels eines Gummischlauchs mit einem kleinen Vorratsgefäß, in welchem
■-;■''. sich eine o,O2°/0ige wäßrige Lösung von symm.
Diacetylhydrazin befand, verbunden war. Die Lösung wurde im Verlauf von 2 Tagen vollständig von der
Pflanze aufgenommen.
2 Tage nach Beendigung der Aufnahme wurden diese Bäume am Stamm mit einer Suspension von
Sporen einiger Rassen von Ceratostomella ulmi geimpft.
Bei zwei anderen Bäumen wurden 21 einer o,i°/0igen
Lösung von symm. Diacetylhydrazin auf 50 cm Tiefe zwischen den Wurzeln injiciert, während 23 1
derselben Lösung oben auf dem Boden ausgegossen wurden. 4 Tage später wurden die so behandelten
Bäume sowie die zwei unbehandelt gebliebenen Bäume ebenfalls geimpft. Die unbehandelt en Bäume zeigten
3 und besonders 6 Wochen nach der Impfung deutliche Symptome der holländischen Ulmenkrankheit, während
alle behandelten Bäume sich völlig gesund zeigten.
14 Tage alte Bohnenpflanzen mit zwei Blättern wurden mit einer o,5°/0igen Lösung von Hydrazindiessigsäure
bespritzt. 2 Tage später wurden die Pflanzen mit Sporen von Colletotrichum Linde-
. muthianum geimpft. Nach 14 Tagen würde der
Krankheitsbefall der Pflanzen beurteilt. Der Unterdrückungsgrad war 100 °/0.
Von Agrobacterium tumefaciens angegriffene, 2 Monate alte Tomatenpflanz;en wurden an den Stellen,
wo sich Tumoren zeigten, mit einer o,3°/0igen wäßrigen Lösung von NN'-Diacetylhydrazin bestrichen. Nach
3 Wochen waren die Tumoren vollständig verschwunden.
,Beispiel 6
In der Tafel sind die Resultate angegeben, welche mit einer Reihe von gemäß der Erfindung zu verwendenden
Verbindungen bei der Bekämpfung von verschiedenartigen Krankheitserregern erzielt worden
sind. Die genannten Verbindungen wurden als wäßrige ' Lösungen auf verschiedene Pflanzenarten verspritzt.
Ergänzend sei noch bemerkt, daß die erfindungsgemäß vorgeschlagenen Stoffe bei versuchsweiser
direkter Anwendung zur fungiziden Bekämpfung beispielsweise von Pilzen und Mikroben höchstens
nur eine schwache Wirkung zeigen. Bei Benutzung der Verbindungen nach der Erfindung unter Herbeiführung
einer inneren chemotherapeutischen Wirkung
Cladospo- rium |
88 | Phythoph- | U | Colleto- | uuiu | U | Septoria | U | |
fulvum | thora auf | tue | Bohnen | auf | |||||
auf Tomaten |
89 | Tomaten | K | Sellerie | |||||
K*) I U**) | K | K | |||||||
Monoacetyl- | 43 | ||||||||
hydrazin ... | 0,1 | ||||||||
Monobenzoyl- | |||||||||
hydrazin ... | 0,3 | 0,1 | 90 | ||||||
Monobenzol- | |||||||||
sulfonyl- | 41 | 50 | o,5 | 78 | |||||
hydrazin .. . | |||||||||
p-Amino-benz - | 52 | 0,1 | 100 | ||||||
hydrazid ... | 0,5 | ||||||||
Hydrazo- | 55 | o,5 | |||||||
diessigsäure | 0,1 | o,5 | 60 | ||||||
Gentisinsäure- | |||||||||
hydrazid ... | 0,1 | ||||||||
Dithiöurazol.. | 0,1 | 79 | |||||||
Cyclohexan- | |||||||||
carbonsäure- | |||||||||
hydrazid ... | 0,2 | ||||||||
*) K = Konzentration
**) TJ = Unterdrückungsgrad
**) TJ = Unterdrückungsgrad
wurde dagegen die in obigen Beispielen gezeigte besonders gute Wirkung erzielt.
Claims (1)
1. Verwendung von vorzugsweise wasserlöslichen Hydrazinderivaten, bei welchen entweder
nur ι Stickstoffatom des Hydrazinmoleküls einen oder zwei Substituenten trägt, wovon mindestens
einer eine oder mehrere CO-, CS-, SO- oder SO2-Gruppen
enthält, oder bei welchen beide Hydrazinstickstoffatome je einen oder zwei Substituenten
tragen, von denen mindestens zwei mit verschiedenen Hydrazinstickstoffatomen verbundene
eine oder mehrere C0-,CS-, SO- oder SO2-Gruppen
enthalten, derart, daß in beiden Fällen die jeweils vorhandenen Gruppen entweder unmittelbar oder
über eine Kohlenstoffkette von 1 bis 4 C-Atomen an das betreffende Hydrazinstickstoffatom gebunden
sind, zur Behandlung von Pflanzen zwecks Bekämpfung von Krankheitserregern.
2. Verwendung von Hydrazinderivaten nach Anspruch 1, bei welchen die von dem bzw. den
Hydrazinstickstoffatom(en) getragenen Substituenten organische Reste sind.
3. Verwendung von Hydrazinderivaten nach Anspruch 1 oder 2, bei welchen von den vorhandenen
4 Hydrazinwasserstoffatomen nur 2 durch Substituenten ersetzt sind, deren jeder eine CO-,
CS-, SO- oder SO2-Gruppe enthält, wobei diese
Gruppen nach Maßgabe des Anspruchs 1 an dasselbe oder an verschiedene Hydrazinstickstoffatome
gebunden sind.
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4· Verwendung von Hydrazinderivaten nach
Anspruch ι oder 2, bei welehen von den 4 Hydrazinwasserstoffatomen
nur eines durch einen Substituenten, der eine CO-, CS-, SO- oder SO2-Gruppe
enthält, ersetzt ist.
5. Verwendung von Hydrazinderivaten nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet; daß
sie neben dem bzw. den eine CO-, CS-, SO- oder SO2-Gruppe enthaltenden Substituenten eine oder
mehrere, vorzugsweise eine Phenylgruppe aufweisen, welche gegebenenfalls eine oder mehrere
ihre Löslichkeit erhöhende Gruppen, z. B. die SO3H-Gruppe, tragen.
6. Verwendung von Monoacetylhydrazin für die Zwecke nach Anspruch 1.
7. Verwendung von Diacetylhydrazin für die Zwecke nach Anspruch 1. .
8. Verwendung von Hydrazindiessigsäure für die Zwecke nach Anspruch 1.
9. Verwendung von N N'-Dif ormylhydrazin für die Zwecke nach Anspruch 1.
10. Verwendung von Hydrazinderivaten nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die Stoffe in wäßriger Lösung in Konzentrationen von 0,01 bis ι Gewichtsprozent, vorzugsweise
0,1 bis 0,5 Gewichtsprozent, auf oberirdische Pflanzenteile aufgebracht, vorzugsweise
aufgespritzt werden.
In Betracht gezogene Druckschriften:
USA.-Patentschriften Nr. 2405743, 2403495, 292 756;
USA.-Patentschriften Nr. 2405743, 2403495, 292 756;
deutsche Patentschrift Nr. 696 766;
schweizerische Patentschrift Nr. 192 081.
schweizerische Patentschrift Nr. 192 081.
1 609 547/527 6.56
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