DEF0018196MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 15. August 1955 Bekanntgemacht am 5. Juli 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
Bisher wurden, zum Verschließen, von sterilen
Glasgefäßen, z. B. Reagenzgläsern, zum bakteriologischen; Arbeiten Watte- bzw. Zellstoffstopfen oder
sogenannte Kapseinbergkappen verwendet. Nachteile bei der Verwendung von Zellstoff- oder
. Wattestopfen liegen, darin, daß die Stopfen nur einmal benutzbar sind und zu ihrer Anfertigung
im Routinebetrieb viel Zeit und Material beansprucht
werden und außerdem die Handhabung der
ίο Arbeitsgeräte, wie Pipette, durch den zusätzlich,
zu haltenden Stopfen, behindert ist. Der Vorteil gegenüber den Kapsenbergkappen, die die Verwendung
bestimmter Reagenzglasformen mit abgeschmolzenem Rand bedingen, liegt in, dem Umstand
begründet, daß Außeninfektionen verhindert werden, und das Abflammen der Glasgefäße erleichtert
wird.
Die der Erfindung zugrunde liegende Apparatur erlaubt ein, vollkommen, neuartiges Verfahreni zum
sterilen Verschließen und Öffnen, von Reagenzgläsern, U. dgl. besonders für bakteriologische
Arbeiten. Zum Verschließen der sterilen Glasgefäße, z. B. Reagenzgläser, werden nichtrostende Metallkappen
verwendet, die sich mittels eines Magnetfutters öffnen und verschließen lassen.
In der Zeichnung ist die Vorrichtung nach, der Erfindung dargestellt.
An einem normalen Stativ 1 befindet sich eine
der Höhe und Seite nach, verstellbare durchsichtige Glocke 2, auf der ein Magnetfutter 3 angebracht ist.
Die; Verschlußkappe 4 besteht aus ferromagnetischem,
nichtrostendem Stahl und ist durch Eindrücken, in der Mitte mit einer Abtropfvertiefung 5
versehen, so daß eine Benetzung der Reagenzglas-
609 548/40
F 18196 IVa/30h
außenfläche durch Nährböden beim Sterilisieren verhindert wird.
Die Arbeitsweise mit der Vorrichtung besteht darin, daß das Reagenzglas 6 mit der übergestülpten
Verschlußkappe 4 nach dem-erforderlichen und
üblichen Abflammen, in den Innenraum der Glocke 2' ' in die Nähe des Magnetfutters 3 herangeführt,
wird. Durch die magnetische Kraft des Magnetfutters 3 wird die Verschlußkappe 4 abgehoben, und
an. dem Magnet an der Decke der Glocke 2 festgehalten. Durch diese Einrichtung wird erreicht,
daß sofort nach dem Abflammen, ohne daß die zweite Hand dazu, benutzt werdea muß — wobei,
wenn dieselbe nicht besonders geschützt wird oder wenn mit Pinzette oder Zange gearbeitet wird,
Verbrennungsgefahr durch den erhitzten Metalldecke! bestehen würde :—, von dem Glasgefäß, z. B.
Reagenzgläser, durch magnetische Ausziehung der Metalldeckel aufgedeckt, also das Reagenzglas zur
Beschickung oder Manipulation, geöffnet wird.
Der Metalldeckel haftet für die Dauer der Beischickung des Glasgefäßes bzw. der Manipulation
mit demselben — vor Infektionen, geschützt — am Magnet sichtbar unter der durchsichtigen Sterilglocke.
Zum Verschließen wird das Reagenzglas 6 wieder unter die hängende Verschlußkappe 4 geführt,,
und wenn, das Magnetfutter 3 permanent magnetisch ist, wird das Reagenzglas 6 mit der übergreifenden
Verschlußkappe 4 an der Decke der Glocke 2 entlang aus dem Magnetfeldbereich, herausgeschoben,
so daß die magnetische Anziehungskraft aufgehoben ist und die Verschlußkappe 4 ■—
bedingt durch Eigengewicht und Schwerkraft ·— wieder auf den. Rand des Reagenzglases 6 zu liegen,
kommt und dieses abdeckt.
Bei Benutzung eines elektromagnetisch, betätigten Magnetfutters 3 wird mittels Fuß- oder Ellenbogenschalters
in, bekannter Weise die magnetische Anziehungskraft ein- oder ausgeschaltet und somit
' die Verschlußkappe 4 abgehoben, festgehalten oder wieder aufgesetzt.
Das gewerbliche Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen
Apparatur erstreckt sich, auf alle Institute und Laboratorien, in denen, unter sterilen
Bedingungen gearbeitet wird, wie z. B. in Instituten der Humanmedizin, der Bakteriologie und Serologie, in Hygieneinstituten, zu bakteriologischen
Wasser- und Lebensmitteiluntersuchungen,, in milchwirtschaftlichen
Instituten, Molkereilaboratorien und Veterinäruntersuchungsämtern.
Der durch die Erfindung erzielte Fortschritt gegenüber den bekannten Methoden liegt unter
anderem in folgenden Vorteilen gegenüber den bisher üblichen sterilen Verfahren, beim Verschließen
von Reagenzgläsern bzw. Glasgefäßen:
1. Fortfall der Watte- oder ZeI Istoffs top fen, die
2. Material- und, Zeitersparnis bedingt,
3. einfache Handhabung und sauberes Arbeiten, da die .Beschmutzung der den Stopfen haltenden
Hand entfällt,
4. sicheres Arbeiten, da die Handhabung der Arbeitsgeräte, wie Pipette, nicht durch den zusätzlich,
zu haltenden, Stopfen behindert wird;
5. die Verschlußkappen, aus Metall sind hitzbeständig und nichtrostend, daher praktisch unbegrenzt
haltbar;.
6. die Verschlußkappen können in der erforderlichen,
üblichen Weise vor dem mechanischen magnetischen. Abheben, abgeflammt werden;
7. während des, Arbeitens hängt die Verschlußkappe
infektionssicher und sichtbar unter der Glocke;
8. einfaches steriles Aufsetzen der Verschlußkappe auf die Reagenzgläser u. dgl.;
9. die Verschlußkappen ermöglichen einen absolut sterilen Verschluß der Reagenzgläser, da, nicht die
Gefahr besteht, daß z. B. Schimmel durch die eventuell feucht gewordene Watte hindurchwächst
und somit die sterilen Nährböden infiziert;
10. durch die besondere Gestalt der Verschlußkappe
aus Metall, die mittels Eindrückens eine Vertiefung in. der Mitte der Verschlußkappe aufweist,
wird, eine Benetzung der Reagenzglasaußenfläche während der Beschickung mit. Nährboden
zum·Zwecke: des Sterilisierens verhindert, so daß keine sekundären, Infektionen, erfolgen, können.
Claims (6)
1. Verfahren zum sterilen Verschließen, und Öffnen, von Reagenzgläsern und ähnlichen
Gläsern, dadurch gekennzeichnet, daß mit Hilfe eines Magnetfutters (3) innerhalb einer Glocke
(2) die Verschlußkappe (4) vom Reagenzglas (6) abgehoben, festgehalten und bei Bedarf im ·
Zuge des Arbeitsprozesses — vor Infektionen geschützt — wieder aufgesetzt wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch
ein normales Stativ (1), an dem eine der Höhe und Seite nach verstellbare Glocke (2) angebracht ist, an der sich ein Magnetfütter (3)
befindet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnetfutter (3) ent- '
weder ein. Permanent- oder ein Elektromagnet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 und 3, da- 110· durch gekennzeichnet, daß die Glocke (2) durchsichtig
ist.
5. Verschlußkappe zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch, gekennzeichnet,
daß die Verschlußkappe (4) aus ferromagnetischem nichtrostendem Stahl besteht.
6. Verschlußkappe nach Anspruch. 5, dadurch gekennzeichnet, daß die. Verschlußkappe (4) in
der Mitte eine Abtropfvertiefung (5) aufweist.
In, Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 718 9iß.
Deutsche Patentschrift Nr. 718 9iß.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen'
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