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Trichter- Filter-Gerät.
In landwirtschaftlichen, chemischen und Kellerei-Betrieben, sowie in den verschiedenen
Zweigen des Schankgewerbes sind zum Filtrieren von getrübten Flüssigkeiten die verschiedensten
Apparate und Behelfe in Verwendung. Die ökonomisch arbeitenden Apparate, wie Druckfilter, Fall- druckfilter, Aufgussfilter u. dgl., sind verhältnismässig teuer und nur bei einer bestimmten Tagesleistung rationell. Die billigen Filter, wie Trichterfilter oder Experimentierfilter, dienen nur zum Abfiltrieren einer kleinen Probe, wobei die Anwendung von Druck ausgeschlossen ist.
Das Trichter-Filter-Gerät gemäss der Erfindung dient zum Filtrieren und gleichzeitigen Abfüllen des Filtrates in Flaschen, Fässern od. dgl. unter Anwendung von Falldruck ; gleicht in seiner Herstellung den billigen Filtern, ist aber in seiner Wirkungsweise denselben vielfach überlegen. Es besteht aus einem Trichter, dessen grosse Weite in einen Behälter übergeht, in dem sich ein Filtereinsatz befindet, und ein Deckel, der einen Zuflussstutzen mit Ansaugstutzen aufweist, schliesst den Behälter ab. Das Innere des Filtereinsatzes ist mit dem unter dem Deckel befindlichen Raum gegen den Behälter abgedichtet.
Wird von einem höhergelegenen Gefäss mittels eines Schlauches durch den Zuflussstutzen das Filtergerät nach vorliegender Anmeldung mit getrübter Flüssigkeit gefüllt, so eignet es sich trotz seiner Einfachheit als Faüdruekfilter. Wird der Deckel abgenommen, so kann der Filterapparat als Aufgussfilter verwendet werden, und nimmt man den Einsatz heraus, was sehr leicht möglich ist, so bleibt der Behälter als Trichter.
Das Trichter-Filter-Gerät gemäss der Erfindung ist sehr einfach und vielseitig im Gebrauch, an keine Verwendungsstelle gebunden, sicher und leistungsfähig im Betrieb, auch bei sehr starker Trübung, und billig in der Herstellung. Es besteht vorzugsweise aus Blech od. dgl., kann aber auch aus anderem Material, wie z. B. Kunstharz oder Glas, hergestellt werden.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt. Fig. 1 und 2 zeigen zwei verschiedene Geräte im Querschnitt und Fig. 3 ein Gerät beispielsweise im Gebrauch.
Mit dem Trichter 1 ist ein zylindrischer Behälter 2 verbunden, der an seinem freien Ende 3 von einem Deckel 4 abgesrhlossen wird. Am unteren Teil des Deckels 4 ist mit einem feinen, abgedichtenden Gewinde 5 ein in dem Behälter 2 befindlicher Filtereinsatz 6 eingeschraubt. Das Innere des Filtereinsatzes 6 ist dadurch mit dem Raum unter dem Deckel gegen den Behälter 2 abgedichtet. Der Filtereinsatz 6 kann auf bekannte Art als Sieb mit Fasernmaterial oder Gewebe oder andere bekannte Art hergestellt sein. Der Boden 7'des Einsatzes 6 ist als ein Blechkonus, dessen Spitze in der Achse gegen den Filtereinsatz gerichtet ist, ausgebildet. Man erreicht dadurch, dass der am Boden sich absetzende Schlamm das Zurückhalten einer kleinen Menge der Flüssigkeit verhindert.
In der Mitte des Deckels 4 ist ein Zuflussstutzen 7 angebracht, der einerseits den Schlauch 8 zum Abziehen der getrübten Flüssigkeit aus einem höhergelegenen Gefäss aufnimmt und anderseits einen kleinen Ansaugstutzen 9 zum Ansaugen der Flüssigkeit bei Beginn des Arbeitsvorganges aufweist. In der Abzweigstelle des Ansaugstutzen 9 ist ein Dreiweghahn 10 eingeschaltet, um die jeweilige Verbindung zum Ansaugen oder Betrieb herzustellen.
Bei dem Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 weist der Behälter 2 an seinen freien Ende eine Aufweitung 11 auf, in der mittels eines Flansches 12 der Filtereinsatz 6 eingehängt ist. Am Flansch 12 des Filtereinsatzes wird ein Dichtungsring 13 aufgelegt und hierauf der Deckel 4', dessen Rand 14 die Dichtung 13 abschliesst, durch Bajonettverschluss 15 oder auf eine andere Weise mit dem Behälter verbunden. Es entsteht auch hier ein gegen den Behälter 2 luftdicht abgeschlossener Raum unter
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dem Deckel mit dem Innenraum des Filtereinsatzes. In der Mitte des Deckels ist der Zuflussstutzen 7 mit dem Ansaugstutzen 9 angebracht, die jeder mit einem Abschlussorgan versehen sind. Der Ansaugstutzen kann auch nur mit einem Pfropfen abgeschlossen werden. Auch kann wie in Fig. 1 ein Dreiweghahn verwendet werden.
Am Deckel 4'kann noch eine absehliessbare Öffnung 16 vorgesehen sein, um bei Beginn des Arbeitsvorganges die Luft unter dem Deckel restlos entfernen zu können.
Bei Benützung als Falldruckfilter, das ist die leistungsfähigste Verwendung des Gerätes, wird derselbe mit seinem Trichterfortsatz 17 beispielsweise auf eine Flasche 18 aufgesetzt (Fig. 3). Durch den Ansaugstutzen 9 wird bei Abschluss des Stutzens 7 (Stellung I) aus einem höhergelegenen Gefäss 19 durch den Schlauch 8 die getrübte Flüssigkeit angesaugt und darauf der Durchfluss durch den Stutzen 7 freigegeben und der Ansaugstutzen 9 abgeschlossen (Stellung II) (Fig. l).-Die Flüssigkeit fliesst nun in das Filter, bis die Flüssigkeit des Gefässes 19 mit der des Filters (6) kommuniziert, wobei die Luft im Filter durch denselben hindurch oder durch die Öffnung 16 im Deckel entweicht, wobei die Öffnung sofort bei Flüssigkeitsaustritt geschlossen werden muss.
Es herrscht in der Leitung je nach dem Höhenunterschied von Filterapparat und Gefäss ein Überdruck, der den Filtervorgang wesentlich fördert.
Ist eine geringe Menge an getrübter Flüssigkeit zu filtrieren oder soll der Filtriervorgang langsam vor sich gehen oder ohne Anwendung von Druck, so wird der Deckel 4 abgenommen und der Filtereinsatz 6 im Behälter 2 als Aufgussfilter verwendet. Der Filtereinsatz 6 kann leicht herausgenommen werden, entweder zum Reinigen oder Austauschen desselben, oder um den Behälter als Trichter zu gebrauchen.
Aussen an den Behälter 2 können Handhaben oder Stützen od. dgl. angebracht sein, um den Filterapparat gegebenenfalls aufstellen zu können.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Trichter-Filter-Gerät, dadurch gekennzeichnet, dass ein Behälter (2), der die Fortsetzung eines Trichters (1) bildet und mit einem Deckel (4) samt Zulaufstutzen (7) abgeschlossen ist, einen Filtereinsatz (6) enthält, der mit dem Raum unter dem Deckel (4, 4'), gegebenenfalls unter Benützung des Behälters (2), einen abgedichteten Raum bildet.