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Entlüftungsvorrichtung, insbesondere für Filter.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Entlüftungsvorrichtung, die insbesondere
für Filtrieranlagen geeignet ist und deren Eigentümlichkeit darin besteht, daß sie
einerseits ermöglicht, einen Behälter, an den sie angeschlossen ist, mit der Außenluft
zu verbinden und andererseits aus demselben Behälter Flüssigkeit austreten zu lassen,
so daß die Vorrichtung als Ablaufhahn dient.
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Die Zeichnungen veranschaulichen eine beispielsweise Ausführung des
Erfindungsgegenstandes in Anwendung auf eine Filteranlage, wie sie zum Klären von
trübem Wein benutzt wird.
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An den an einem Gestell 66 drehbar angeordneten Behälter I einer
Asbestfilteranlage, welchem in der Stellung nach Abb. I und 2 die zu klärende Flüssigkeit,
z. B. Wein, von unten her durch den Einlaß In zugeführt wird, sind zwei Entlüftungsvorrichtungen
45 und 46 angeschlossen, durch welche einerseits in dem Behälter I durch die eingeführte
Weimnenge verdichtete Luft entweichen und andererseits, wenn die Stellung des Behälters
eine
solche ist, in der ihm der zu klärende Wein von oben her zugeführt wird (Abb. g),
zur Vermeidung eines luftverdünnten Raumes Luft eintreten kann. Schließlich besteht
die Möglichkeit, je nach der Stellung des Kükens 49 und der jeweiligen Lage des
Behälters I mit Bezug auf ihr Traggestell 66, den Hahn 48 auch als Ablaßhahn für
die Flüssigkeit zu benutzen.
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Jede der Entlüftungsvorrichtungen besteht aus einem Hahugehäuse 48
mit Ausfluß düse 47 für die Flüssigkeit und einem Stutzen 42.
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Der Stutzen 42 steht mit dem Inneren des Behälters I in Verbindung.
Im Hahngehäuse 48 ist-ein Küken 49 untergebracht, welches einen bis zu seiner Achse
gehenden Schlitz 50 aufweist, der dazu dient, das Rohr 42 mit der Ausfluß düse 47
zu verbinden, ferner ist das Küken 49 mit einem zweiten bis zu seiner Achse gehenden
Schlitz 51 versehen, der in bezug auf den ersten versetzt ist und dazu dient, mit
einer Längsrinne 52 in Verbindung zu treten, welche im Hahngehäuse48 vorgesehen
und beständig mit dem Rohr 42 verbunden ist. Endlich befindet sich im Hahngehäuse
ein achsial angeordneter Kanal 53, welcher beständig mit dem Schlitz 51 verbunden
ist. Der Kanal 53 ist durch zwei radial angeordnete Kanäle 54 mit dem Inneren einer
Kammer 55 verbunden, welche mit dem Küken 49 ein Stück bildet und durch einen abschraubbaren
Deckel 56 geschlossen ist. In der Kammer 55 befindet sich ein Schwimmer 57, z. B.
aus Kork, welcher dazu dient, die Verbindung zwischen der Röhre 42 und der Außenluft
je nach dem Stand der Flüssigkeit in der Kammer 55 selbsttätig zu steuern.
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Dieser Schwimmer ist mit zwei Führungsteilen 58, 59 versehen, welche
sich in Füh rungen des Deckels 56 und des Hahngehäuses 48 bewegen; er weist ferner
in seinem oberen Teil einen Ventilkörper 60 auf, z. B. aus Kautschuk, welcher dazu
bestimmt ist, in Verbindung mit dem Sitz 6r jede Verbindung zwischen der Kammer
55 und der Außenluft durch im Deckel vorhandene Öffnungen 62 abzuschließen. Zwischen
dem Körper 60 und dem Schwimmer 57 befindet sich ein elastischer Ring go, z. B.
aus Kautschuk, von kleinerem Durchmesser, welcher dem Rand des Ventiltellers 60
erlaubt, mit dem Sitz 6I eine dichte Verbindung zu bilden, auch wenn der von unten
nach oben erzeugte Druck nicht sehr stark ist.
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Die Arbeitsweise der beschriebenen Ausführungsform ist folgende:
Wenn es sich darum handelt, eine verhältnismäßig große Menge Wein zu filtrieren,
so bringt man den Behälter I in die in Abb. I und 2 dargestellte Lage, in welcher
die Längsachse senkrecht steht und das Ausfluß rohr 20 oben ist, während das Eintrittsrohr
II sich unten befindet.
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Das Küken 49 der Vorrichtung 45 ist derart gedreht, daß die Schwimmerkammer
55 in senkrechter Lage nach oben liegt. Daraus geht hervor, daß das Innere des Behälters
I durch das Rohr 42, die Rinne 52, den Kanal 5I, die Kanäle 53, 54 mit der Kammer
55 und mit der Außenluft verbunden ist, da der Schwimmer S7 dflrch die Flüssigkeit
noch nicht gehoben ist. Es besteht dagegen keine Verbindung zwischen 1 und der Ausflußöffnung
47, weil der Kanal 50 mit dem Rohr 42 nicht verbunden ist (Abb. 4 und 6).
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Andererseits wird das Küken 49 der Vorrichtung 46 in eine solche
Lage gebracht, daß die Kammer 55 parallel zum Rohr 42 liegt und außerdem gegen den
Behälter I zugekehrt ist (Abb. 3). Weder der Einschnitt 50 noch der Kanal 51 sind
mit der Rinne 52 und dem Rohr 42 in Verbindung, so daß jede Verbindung zwischen
den Filterelementen, I8, 19 und der Kammer 55 oder der Ausflußöffnung 47 abgeschnitten
ist.
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Um den Wein zu klären, ohne genötigt zu sein, ihn unter Druck durch
das Filter zu schicken, wird dieses in die durch Abb. 8 dargestellte wagerechte
Lage gebracht, in welcher die Rohre 42 sich oberhalb des Behälters I befinden. Man
dreht nun die Küken 49 der beiden Vorrichtungen 45, 46 derart, daß die Kammern 55
senkrecht nach oben gerichtet sind. Es ist so eine Verbindung zwischen dem Behälter
I oder den Kanälen 37 des Teiles 36 (Abb. 3) durch das Rohr 42, die Rinne 52, den
Kanal 5I, die Kanäle 53 und 54, die Kammer 55 und die Öffnungen 62 mit der Außenluft
hergestellt. Der Wein fließt ohne erwähnenswerten Druck durch das Rohr II und füllt
den Behälter I, wobei er auch durch die Wände der Elemente I8, 19 fließt. Man schließt
dann vorübergehend einen auf der Zeichnung nicht dargestellten Hahn, welcher am
Rohr 20 angebracht ist, so daß die Flüssigkeit entweder durch das Rohr 42 der Vorrichtung45
aus dem Behälter 1 oder durch die Kanäle 37 des Teiles 36 und das Rohr 42 der Vorrichtung
46 aus dem Innern der Elemente I8, 19 heraustreten kann. Sobald der Wein die Höhe
der Schwimmer 57 der Vorrichtungen 45, 46 erreicht, hebt er sie; sie verhindern
das Ausfließen des Weines durch die Öffnungen 62. In diesem Augenblick öffnet man
den Hahn des Rohres 20.
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Wenn während des Filtrierens aus irgendeinem Grund (z. B. ungenügender
Druck im Zufluß, Widerstand in der Zuflußleitung, usw.) die Menge von trüber Flüssigkeit,
welche durch das Rohr II einfließt, kleiner würde als diejenige, welche zum Rohr
20 ausfließt, so können sich der Behälter I sowie
die Elemente 18,
19 bis zur Höhe des Rohres 20 entleeren, wonach die Filtrierung mit gleicher Ein-
und Ausflußgeschwindigkeit vor sich gehen würde. Wenn dagegen die Vorrichtungen
45 und 46 nicht vorhanden sein würden, so würde gleich zu Anfang und in der Folge
zunehmend in dem Behälter I sowie in den Elementen 18, 19 ein Unterdruck entstehen,
was ein Eintreten der Luft durch das Rohr 20 veranlassen könnte. Ein solcher Lufteintritt
könnte aber den Asbest von den Elementen lösen.
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Wenn im Gegenteil die Menge von trüber Flüssigkeit, welche durch
das Rohr 1 1 einfließt, im Laufe des Filtriervorganges größer würde als diejenige,
welche durch das Rohr 20 ausfließt (z. B. infolge Verstopfung durch den auf den
Elementen I8, 19 abgelagerten Asbest), so würde der Flüssigkeitsspiegel im Innern
des Behälters wieder steht gen, denn die Luft kann in diesem Fall durch die V orrichtungßs
entweichen, bis die darin ankommende Flüssigkeit die Schließung dieser Öffnung durch
Heben. des Schwimmers 57 bewirkt.
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Der Flüssigkeitsspiegel kann also dank den Vorrichtungen 45, 46 steigen
oder sinken, und zwar sowohl in dem Behälter 1 als in den Elementen 18, 19, ohne
daß dadurch die Ge- -fahr des Lösens von anhaftendem Asbest entstehen würde.
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Der auf diese Art filtrierte trübe Wein kann aus einem Gefäß entnommen
werden, dessen Spiegel kaum höher ist als derjenige des Filters.
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Für kleine Flüssigkeitsmengen kann man endlich das Filter mit den
Entlüftungshähnen 45 und 46 nach Art einer Kaffeekanne verwenden, indem es nach
Einführung des Asbestes in die in Abb. 9 dargestellte Lage gebracht wird, wobei
seine Längsachse wieder senkrecht ist, aber sein Boden 3 sich oben und sein Boden
4 sich unten befindet. Man dreht nun die Kammer 55 der Vorrichtung 45 gegen den
Behälter I, SO daß jede Verbindung zwischen diesem und der Außenluft oder die Ausflußröhre47
abgeschnitten ist ; ferner dreht man die Kammer 55 der Vorrichtung46 nach oben,
so daß zwischen der Außenluft und dem Innern der Elemente eine Verbindung hergestellt
ist. Der Wein wird in kleinen Mengen mit einem Trichter durch das Rohr II eingeführt,
gelangt in den Behälter 1, dringt durch die Elemente 18, 19 hindurch und fließt
geklärt durch das Rohr 20 ab. Solange der Wein zu Beginn des Vorganges trübe herausfließt,
wird er aufgefangen und nochmals durch das Rohr II in den Behälter I eingeführt.
Es kann in den Elementen 18, 19 kein Unterdruck entstehen, welcher das Abfließen
des Weines verhindern würde, da sie dauernd durch die Vorrichtung 46 mit der Außenluft
verbunden sind. Sogar wenn man den Abfluß des Weines durch das Rohr 20 abschließt,
geht die Filtrierung weiter vor sich, bis die Elemente I8, 19 mit filtriertem Wein
angefüllt sind.
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Wenn im vorstehenden die Entlüftungsvorrichtung beispielsweise in
Anwendung auf eine Filtrieranlage gezeigt wurde, so ist ihre Benutzungsmöglichkeit
natürlich nicht auf dergleichen Anlagen beschränkt.