DEC0007596MA - - Google Patents
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
Tag der Anmeldung: 19. Mai 1953 Bekanntgemacht am 20. Dezember 1956
DEUTSCHES PATENTAMT
KLASSE 89i GRUPPE 1 INTERNAT. KLASSE C 13k- —
C7596IVa/89i
ist als Erfinder genannt worden
Zusatz zum Patent 912
Die Erfindung betrifft eine weitere Ausbildung des im Patent 912440 angegebenen Verfahrens.
Das Hauptpatent betrifft ein Verfahren, zur
Reinigung von xylosehaltigen Hydrolysate^ wobei diese Hydrolysate mit gasförmigem, und/oder in
Wasser gelöstem Schwefeldioxyd behandelt und die dadurch in fester Form abgeschiedenen· Verunreinigungen
entfernt werden. Dem zu reinigenden Hydrolysat kann gegebenenfalls vor oder während
der Schwefeldioxydbehandlung Kieselgur zugesetzt werden. Bei Anwendung dieses Verfahrens
ist es möglich, kristallisierte Xylose in. guter Ausbeute nach verhältnismäßig kurzer Kristallisationszeit zu gewinnen.
Die bei diesem Verfahren als Ausgangsmaterial verwendeten Hydrolysate wurden nach an sich bekannten
Methoden aus pentosanhaltigen Ausgangsmaterialien, z. B. Holz, insbesondere Buchenholz,
Stroh, Schilf, Haferschalen, Maisschalen .u. dgl., gewonnen. Angaben über die Verarbeitung derartiger
Rohstoffe zur Herstellung von Xylose finden sich in folgenden titeraturstellen:
H. J. Wheeler und. B. T öl lens, Annalen der
Chemie, 254, 304 (1889); K.P. Monroe, Jcurn,
of the Amer. Chem. Soc, 41, 1002 (1919); Hudson,
Harding, Journ. of the Amer. Chem. Soc, 40, 1601; Burnett· G. Firstenberger, Iowa
State Coll. J. Sei., 18, 27-29 (1943); deutsches
609 737/232
C 7596 IVa/89 i
Pätejfli ,834079; Charles D. Hurd und Lloyd
L. Isenhour, Jöurn. of the Amer. Chem. Soc,
54,323 (1932). .: ■■■".
Danach war" es bei' der Xylosegewinnung üblich,
das Rohmaterial zunächst einer Vorbehandlung mit nicht hydrolysierenden, und zwar meist alkalischen
Flüssigkeiten, z. B. verdünnter Natronlauge oder verdünntem Ammoniak, zu unterwerfen und dann
erst das so vorgereinigte Material zu hydrolysieren.
10. Aus den genannten Llteraturstellen läßt sich entnehmen,
daß eine derartige Vorreinigung pflanzlicher Ausgangsstoffe vor der eigentlichen Hydrolyse
eine unerläßliche und selbstverständliche Maßnahme war. . :'
Es sind zwar noch ältere Verfahren bekannt, bei denen die pflanzlichen Ausgangsstoffe ohiie Vorreinigung
direkt der Hydrolyse mit Säuren unterworfen wurden, doch lieferten derartige Verfahren
Hydrolysate, aus denen nach der Reinigung der-
ao selben nach bekannten Methoden Xylose nicht in , kristallisierter Form zu: erhalten, war.
Die. Einführung der Vorreinigung der Rohstoffe
mit nicht hydrolysierenden Flüssigkeiten bedeutete zwar einen gewissen Fortschritt bei der Her-'
stellung von kristallisierter Xylose, doch wurden auch aus vorgereinigten Rohstoffen nur Hydrolysate
erhalten, die erst nach, schwieriger und mit Verlusten verbundener Reinigung mittels Aktivkohle
oder anderer Reinigungsadsorbentien und wochenlangem Stehen Xylose in kristallisierter
Form ausschieden. '
Um eine Beschleunigung der Kristallisation der in den nach den bekannten Verfahren gewonnenen
Hydrolysaten vorliegenden Xylose zu erzielen, wurde das im Hauptpatent angegebene Verfahren
zur Reinigung derartiger Hydrolysate entwickelt. Die Behandlung der Hydrolysate mit gasförmigem
und/oder in Wasser gelöstem Schwefeldioxyd bewirkt eine Abscheidung von die Kristallisation der
..40 Xylose hemmenden Verunreinigungen in fester Form, die dann in einfacher Weise entfernt werden
können. Der von, den Verunreinigungen befreite Sirup liefert dann in erheblich kürzerer Zeit, als
dies bei nicht gereinigten Hydrolysaten der Fall ist, eine lockere und schleimfreie Kristallmasse,
die sich durch Abschleudern leicht von der Mutterlauge befreien läßt. . :
Die Ausbeute an Xylose beträgt bei diesem Verfahren 12,5%, berechnet auf absolut trockene HoIz-
substanz. .
Die bei den bisher üblichen Verfahren zur Xylosegewinnung
aus pentosanhaltigen Ausgangsmaterialien durchgeführte Vorbehandlung der Rohstoffe
mit nicht hydrolysierenden Flüssigkeiten, stellt eine zeitraubende Operation dar. Es wurde nun überraschenderweise
gefunden, daß die im Patent 912440 beschriebene Behandlung, der Hydrolysate
mit Schwefeldioxyd eine so weitgehende Ausscheidung von kristallisationshemmenden Verunreinigungen
bewirkt, daß sogar Hydrolysate, die durch unmittelbare Hydrolyse der Rohstoffe ohne vorherige
Behandlung derselben mit nicht hydrolysierenden Flüssigkeiten erhalten werden, dem in diesem
Patent beschriebenen Verfahren zugeführt werden können.
Die Erfindung betrifft deshalb ein Verfahren zur Reinigung xylosehaltiger Hydrolysate nach Patent
912 440, wobei ein Hydrolysat verwendet wird, das aus nicht Vorbehandelten, sondern, unmittelbar
hydrolysierteu Rohstoffen gewonnen wurde.
Zur Reinigung des Hydrolysats wird zweckmäßig etwas mehr schweflige Säure verwendet als
bei dem Verfahren des Hauptpatents, um' sicherzugehen, daß eine völlige Abscheidung der Verunreinigungen
erzielt wird. Bei Durchführung einer Vorbehandlung werden für 9000 bis 10 000 1 pentosanhaltigen Hydrolysats' im allgemeinen 15 bis
25 kg schweflige Säure verwendet, während bei den erfinclungsgemäß verwendeten Hydrolysate!! zur
Reinigung einer gleichen Menge zweckmäßig .20 "bis 30kg und vorzugsweise etwa 25 kg schweflige
Säure verwendet werden. " '.'. ;
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird auf Grund der Tatsache, daß die früher notwendige
zeitraubende Vorbehandlung des pentosanhaltigen. Ausgangsmaterials mit nicht hydrolysierenden
Flüssigkeiten, und das damit verbundene Waschen weggelassen werden kann, eine Zeitersparnis erzielt,
die sich in· einer Produktionssteigerung um 30% auswirkt, was durch das folgende Beispiel erläutert
werden soll.
,. Bei einem 2000-l-Kocher beträgt die Umtriebszeit einer Kochung einschließlich Vorbehandlung
8 Stunden, in 24 Stunden können also· drei Kochungen
durchgeführt werden. Die Vorbehandlung dauert jedesmal 2 Stunden. Fällt diese fort, so verkürzt
sich, dadurch die Umtriebszeit auf 6 Stunden, d. h., in 24 Stunden können vier Kochungen durchgeführt
werden. Dieses ergibt eine Steigerung der Produktion um 30%.
Claims (1)
- Patentansprüche:i. Verfahren zur Reinigung xylosehaltiger Hydrolysate nach Patent 912440, dadurch gekennzeichnet, daß ein Hydrolysat verwendet wird, das aus nicht vorbehandelten, sondern unmittelbar hydrolysierten Rohstoffen gewonnen wurde..2. Verfahren nach Anspruch 1,, dadurch gekennzeichnet, daß auf 9000 bis 10 000 1 Hydrolysat etwa 20 bis 30 kg, vorzugsweise 25 kg schweflige Säure zur · Reinigung verwendet werden.In Betracht gezogene Druckschriften:
Auszüge deutscher Patentanmeldungen, Vol. 7, S. 875/876. ■
Family
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