DE98893C

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Info

Publication number: DE98893C
Application number: DENDAT98893D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Das Wesentliche des neuen Verfahrens besteht darin, daß ein thcils als Schneide, theils als Führung wirkender Stempel, welcher die bei Durchstoßmaschinen übliche auf- und niedergehende Bewegung erhält, bei seinem Vordringen einen sichelförmigen Spahn nimmt, dessen Spitze an dem zu bildenden Umriß anliegt. Dieser Arbeitsvorgang gestattet, dem Umriß mit dem sich schnell auf- und abbewegenden Stempel genau zu folgen und auch die einspringenden Kanten scharf auszuholen.

Fig. ι zeigt ein Stück eines Musters, auf welchem bei A die Arbeitsweise des Stempels nach dem neuen Verfahren angedeutet ist. Die in dem schraffirten, aus dem Blech auszustoßenden Theil eingezeichneten kleinen Kreise geben die auf einander folgenden Stellungen der Stempelschneide bei ihrem Fortschreiten in dem Blech an; es ist ersichtlich, daß nur die Spitze des beim jedesmaligen Stempelniedergange weggenommenen sichelförmigen Spahns dem zu bildenden Umriß angehört.

Zur Ausführung des beschriebenen Verfahrens dient die in Fig. 2 bis 4 dargestellte Maschine, deren wesentlicher und eigenartiger Theil der in Fig. 5 in größerem Maßstabe dargestellte Stempel α ist. Dieser Stempel von rundem Querschnitt ist derart abgesetzt, daß seine Fläche b als Schneide wirkt, während die Verlängerung c als Führung in dem Loch d der Matrize e dient. Dadurch wird ein Ausweichen des Stempels verhindert und man erhält eine vollständig saubere Schnittfläche, indem der jedesmal genommene Spahn verhältnißmäßig klein ist.

Die übrige Einrichtung der Maschine entspricht im Wesentlichen der bei Lochstanzen und ähnlichen Werkzeugmaschinen üblichen Einrichtung. Der Stempel sitzt an einem Schlitten /, welcher durch eine Excenterwelle g auf- und niedergeführt wird. Die dargestellte Befestigungsweise des Stempels ist dadurch bedingt, daß man jedesmal nach Fertigstellung einer Oeffnung der Blechplatte den Stempel aus der Matrize ganz entfernen muß, um ihn sofort wieder zum Ausstoßen einer neuen Oeffnung in das vorgebohrte Loch im Blech und in die Matrize einzuführen. Damit dies leicht und schnell geschehen kann, ist der Stempel mittelst einer Backe h angebracht, durch deren einfaches Aufziehen am Schlitten der Stempel aus der Matrize zu entfernen ist.

Die dargestellte Maschine ist geeignet, als Maschine der Kunstschlosserei Blumen, Rosetten, gemusterte Thürbeschläge und dergl. aus Blech bis zu 6 mm Stärke in sauberster Weise in kürzester Zeit auszustoßen. Das lästige Aushauen und Nachfeilen der Muster ist vollständig vermieden; die Kanten sind sauber und gratfrei. Auch das Strecken des Bleches und das spätere Richten fallen fort.

Claims

Patent-Anspruch :

Verfahren zum Ausstoßen von Mustern aus Blechtafeln, dadurch gekennzeichnet, daß ein theils als Schneide, theils als Führung in der Matrize dienender Stempel bei seinem Fortschreiten und jedesmaligem Niedergang einen sichelförmigen Spahn nimmt, dessen Spitze an dem zu bildenden Umriß anliegt, und daß hierbei der führende Theil des Stempels während der Arbeit stets innerhalb der Matrize verbleibt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen. fs; Auflage, ausgegeben am S. Mär\ 1905.)