DE98538C

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Publication number: DE98538C
Application number: DENDAT98538D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Diese in Fig. 1 der Zeichnung von vorn und in Fig. 2 von oben dargestellte Steuerung besteht in einer eigenthUmlichen Einrichtung der getheilten Lenkachse, welche gegenüber anderen Steuerungen den Vortheil besitzt, die richtige, nach dem Schema Fig. 3 bezeichnete Radstellung in jeder Lage und zwanglä'ufig zu erhalten und zugleich einen den ähnlichen Einrichtungen anhaftenden Nachtheil zu beseitigen, d. h. die übermä'fsige Beanspruchung der Drehbolzen und Scharniere, welche die Benutzung dieser Constructionen für gröfsere Lastenbeförderung unmöglich macht.

Jeder der Lenkachsentheile α α ist nach innen zu in zwei hebelartige Arme a¹ a¹ verlängert, und die beiden Enden sind (in kleiner Erhöhung) durch den Zahnbogen a² mit einander verbunden. Auf den Lenkachsen ruht, durch die Drehbolzen b b damit verbunden, die ungetheilte Achse c, so dafs einerseits diese ihren Stützpunkt auf dem Rade findet, während andererseits die Achsen α a^l durch Zahnbogen <z² und Segmente dd an der Achse c hängen. Diese eigenartige Wechselwirkung ist es, welche den oben genannten Nachtheil für gröfsere Lasten vermeidet und das System auch für diese verwendbar macht. Die Segmente dd sind nicht nur an der Achse c, sondern auch an den Wagentragschienen e e befestigt Auf der Mitte der Achse c ist ein Zahnrad/ drehbar, und zwar excentrisch gelagert, welches in beide Zahnbogen a² eingreift und durch eine nach oben zum Kutschersitze führende, dort mit einem Handrade oder Hebel versehene Steuerstange unmittelbar oder wie hier zum Zwecke eines leichteren Ganges mittelst der Uebersetzungsräder g h in Drehung versetzt werden kann. Im letzteren Falle sitzt die Steuerstange i am Rad g fest und überträgt die Drehung auf das mit dem Excenterrad f auf gemeinsamer Achse k festsitzende Rad h.

Durch diese eigenthümliche Anordnung wird eine grofse Entlastung der Drehbolzen und aufserdem eine leichte Lenkbarkeit auch bei sehr schwerer Belastung erzielt.

Die Wagenräder müssen bei einer Curve trotz ihrer Theilung ebenso wie bei einem gewöhnlichen Wagen mit einziger Achse zwei genau parallele Linien beschreiben. Es müssen daher, um die Excentricität des Rades f und der Zahnbogen a² festzustellen, nach Schema Fig. 3 die beiden Lenkachseri in ihrer Verlängerung l^l m^l durch den Krümmungsmittelpunkt η der zu befahrenden Curve gehen, ebenso wie die Verlängerung der Hinterachse O. Hierbei ergiebt sich ein Unterschied in der Drehung der beiden Lenkachsen, so dafs, wie aus Fig. 3 ersichtlich, dem der Innenseite zugekehrten Rad / mehr, dem der Aufsenseite zugekehrten m weniger Drehung zu Theil wird, und es ist aus diesem Unterschied die Excentricität des Rades f direct zu bemessen. Das Rad/¹ steht, wenn die vier Wagenräder in der Mittelstellung sich befinden, ganz symmetrisch zu den Zahnbogen.

Die Form der Zahnbogen ergiebt sich selbstverständlich aus der Form und Excentricität des Rades f.

Claims

Pa tenτ-Anspruch:

Eine Vorderrad - Steuerung für Motorwagen mit getheilter Achse, gekennzeichnet,durch Verlängerung der Lenkachsentheile (a) in hebelartige, mit excentrischen Zahnbogen (<P) versehene Arme (a¹), welche, mittelst dieser Zahnbogen auf die an der ungetheilten Achse (c) befestigten Segmente (d) übergreifend, auf diesen ein weiteres Widerlager aufser dem auf den Rädern finden und mittelst eines excentrischen Rades (f) in Drehung versetzt werden.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.