DE977576C - Verfahren zur Wiedergewinnung von Kobaltkatalysatoren - Google Patents
Verfahren zur Wiedergewinnung von KobaltkatalysatorenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Wiedergewinnung von Kobaltkatalysatoren,
die bei der sogenannten Oxoreaktion, d. h. der Umsetzung olefinischer Verbindungen mit
Kohlenmonoxyd und Wasserstoff, verwendet werden.
Die genannte Oxoreaktion besteht darin, daß in einer ersten Stufe die olefinische Verbindung in Gegenwart
eines Katalysators, der insbesondere Kobalt enthält, unter Zusatz der entsprechenden Mengen CO
und H2 zu einem Produkt umgesetzt wird, das hauptsächlich
aus Aldehyden besteht, die ι Kohlenstoffatom mehr als das eingesetzte Olefin enthalten. Dieses
Reaktionsgemisch wird in einer zweiten Verfahrensstufe von dem Oxokatalysator befreit und dann in
einer dritten Behandlungsstufe entweder zu den entsprechenden Alkoholen hydriert oder auch zu den
entsprechenden Säuren oxydiert. Diese Carbonylierungsreaktion ist besonders wichtig geworden zur
Herstellung wertvoller primärer Alkohole, die insbesondere als Zwischenprodukte für die Herstellung
von Weichmachern, Wasch- und Lösungsmitteln große Bedeutung haben. Für das Verfahren kommen nicht
nur Olefine, sondern auch andere organische Verbindungen in Frage, die mindestens eine nicht aromatische
Kohlenstoffdoppelbindung besitzen.
Bei dem genannten dreistufigen Oxoverfahren ist besonders die zweite Stufe, nämlich die Trennung
des Kobaltkatalysators von den organischen Reak-
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tionsprodukten der ersten Stufe, mit Schwierigkeiten verbunden. Der Kobaltkatalysator setzt sich unter
den Reaktionsbedingungen großenteils mit Kohlenmonoxyd zu Metallcarbonyl um. Es besteht Grund
zu der Annahme, daß dieses Carbonyl selbst die wirksame Form des Katalysators ist. Dieser gelöste
Katalysator muß vor der nachfolgenden Hydrierung oder Oxydation in der dritten Stufe entfernt werden,
da er sich sonst auf dem Hydrierungskatalysator ίο abscheiden und die Leitungen, Wärmeaustauscher usw.
verstopfen würde.
Eine Möglichkeit zur Entfernung des Kobalts
besteht in einer thermischen Behandlung, bei der das Produktgemisch, das aus Aldehyden mit wesentliehen
Mengen an gelöstem Kobalt in Carbonylform und ebenfalls öllöslichen Salzen, Komplexen und
Verbindungen besteht, vorzugsweise in Gegenwart eines Abstreifgases, bei etwa 150 bis 1750C, behandelt
wird. Der Zweck des inerten Abstreifgases, z. B.
Wasserstoff, besteht dabei darin, den Teildruck des CO zu vermindern.
Bei dieser Behandlung ist es nicht zu vermeiden, daß das angesammelte metallische Kobalt von Zeit
zu Zeit entfernt und Verstopfungen der Beschickungsleitungen und Wärmeübertragungsflächen beseitigt
werden müssen. Außerdem ist aber nach diesem Verfahren das lösliche Kobalt nicht vollständig aus
dem Aldehydprodukt zu entfernen. Man hat deshalb versucht, das Kobalt noch wirksamer zu entfernen
und hat dies auch bis auf weniger als 0,001 °/0" erreicht,
indem man das von der Oxostufe kommende verunreinigte Aldehydprodukt nach Entgasung zwecks
Entfernung des nicht umgesetzten und gelösten CO und H2 mit verdünnten wäßrigen Lösungen solcher
organischer Säuren behandelte, deren Kobaltsalze wasserlöslich und ölunlöslich sind. Ein wesentlicher
Vorteil dieser Säurebehandlung besteht auch darin, daß man bei niedrigeren Temperaturen arbeiten kann
als nach der vorher üblichen thermischen Kobaltbeseitigung und daß die Kobaltrückgewinnung
beträchtlich vereinfacht und leichter durchführbar ist.
Die Weiterverwendung der erhaltenen wäßrigen Kobaltlösung, die eine Kobaltkonzentration von 0,5
bis io°/0 haben kann, ist jedoch mit mehreren Schwierigkeiten
verbunden. Der einfachste Weg zur Weiterverwendung könnte darin bestehen, daß man diese
wäßrige Lösung unmittelbar in die Oxostufe zurückleitet. Hierdurch gelangen jedoch erhebliche Wassermengen
in diese Reaktionszone, insbesondere, wenn die zurückfließende Lösung verdünnt ist. Wenn auch
geringe Mengen Wasser zur Erhöhung der Selektivität bei der Aldehydbildung und auch für die Umwandlung
der Olefine nützlich sind, stören doch größere Mengen davon in der Reaktionszone durch örtliche Schichtenbildung
und Abkühlung. Andererseits wird aber die Konzentration nach oben durch die Löslichkeit der
Kobaltsalze in Wasser begrenzt, die z. B. bei Kobaltacetat etwa 7 Gewichtsprozent (bezogen auf Kobalt)
beträgt; Kobaltformiat ist noch weniger löslich. Störungen ergeben sich bereits in der Reaktionszone,
wenn man versucht, so viel an wäßriger Lösung zurückzuführen, daß in der Reaktionszone eine angemessene
Katalysatormenge, entsprechend etwa 0,1 bis 0,5 °/0 Kobalt, vorhanden ist.
Die vorliegende Erfindung betrifft daher ein Verfahren
zur Wiedergewinnung von Kobaltkatalysatoren aus nach dem Oxoverfahren hergestellten
Aldehyden durch Behandeln mit einer wäßrigen Lösung einer organischen Säure unterhalb des Siedebereichs
der Aldehydprodukte bei beliebigem Druck und Abtrennen der entstehenden wäßrigen kobalthaltigen
Lösung von den praktisch kobaltfreien Aldehyden, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man
die Behandlung mit der wäßrigen Lösung der organischen Säure bei einer Temperatur von 65 bis 950C
und unter Aufrechterhaltung eines H2- und CO-Teildruckes
über 0,7 at, vorzugsweise jedoch nicht über 10,5 at durchführt und daß man die wäßrige kobalthaltige
Lösung wieder in eine Carbonylierungszone zurückleitet.
Es hat sich gezeigt, daß bei der erwähnten Begrenzung des Teildruckes an H2 und CO die Säurebehandlung
das in dem Aldehydprodukt gelöste Kobaltcarbonyl selbst bei verhältnismäßig hohen Temperaturen
von etwa 65 bis 950C nicht in wesentlichen
Mengen in das entsprechende Säuresalz umwandelt, z. B. in Kobaltacetat, wenn Essigsäure zur Kobaltentfernung
verwendet wurde. An Stelle der unter diesen Umständen, d. h. in Anwesenheit größerer
Mengen von CO und H2, erwarteten hydrolytischen Reaktion wurde gefunden, daß ein wesentlicher Teil
des Kobalts eher als Anion in der Wasserschicht als in Form des Kobalto-Kations zugegen ist. Die Analyse
der Wasserschicht ergab, daß 30 bis 5O°/0 und mehr
des gesamten Kobalts als Anion Co(CO) ~4 bzw. dessen
Salz Co(Co(CO)4)2 zugegen sind.
Nach dem neuen Verfahren zur Entfernung des Kobalts durch Einspritzen einer wäßrigen Säure bei
erhöhten Temperaturen und unter einem bestimmten Teildruck des Synthesegases in das Gefäß zur Kobaltentfernung
ist man so in der Lage, eine wäßrige Kobaltlösung zu erhalten, die nicht nur das Elementkobalt
in einer hochaktiven Katalysatorform enthält, d. h. als das Co(CO4) --Ion, wodurch die Bildung von
Kobaltverbindungen mit diesem Aufbau der anfänglichen Reaktionszone nicht mehr erforderlich ist,
sondern man kann auch wäßrige Kobaltlösungen wiedergewinnen, die eine wesentlich höhere Konzentration
dieses Elementes enthalten, als es bei der Ko- no baltwiedergewinnung als Salz einer organischen Säure
mit niedrigem Molekulargewicht, wie Kobaltacetat oder -formiat, möglich wäre. Obwohl die Löslichkeit
des Kobaltacetats in Wasser etwa 7,5% (bezogen auf Kobalt) beträgt, sind nach vorliegender Erfindung
wäßrige Lösungen mit 9 bis io°/0 Kobalt und sogar
mehr erhalten worden. Das Salz Co(Co(CO)J8 hat einen Kobaltgehalt von 44 °/0 gegenüber einem Gehalt
von 23% bei Kobaltacetat (Tetrahydrat). Auf diese Art entsteht eine wäßrige Lösung mit höherem Kobaltgehalt
als es bisher zur Rückführung in das Reaktionsgefäß erhältlich war. Deshalb braucht man
weniger Wasser zurückzuführen, wodurch die bei der Einführung großer Wassermengen auftretenden Schwierigkeiten
vermieden werden. 1*5 Die ungewöhnliche Wärme- und Lagerbeständigkeit
der wäßrigen Lösung des Kobaltkomplexsalzes ist überraschend. Sie kann unbegrenzte Zeit ohne besondere
Vorsichtsmaßregeln ohne wesentliche Zersetzung gelagert werden. Außerdem kann diese Lösung
bei nur geringer Zersetzung durch Abdestillieren von Wasser bei atmosphärischem Druck konzentriert
werden, wodurch Kobaltkonzentrationen in Wasser von jedem gewünschten Wert erhalten werden. Dies
ist bei der Verwendung von Kobaltacetat oder -formiat nicht möglich, da diese Verbindungen eine nur
begrenzte Wasserlöslichkeit haben.
So gelangen durch Rückführung dieser Wasserschicht entweder mit oder ohne Konzentration recht
konzentrierte Kobaltlösungen, mit z. B. 8 bis io %, in das Reaktionsgefäß zur Aldehydsynthese, wodurch
die erforderliche Wassermenge und die Gefahr des Eintretens von Komplikationen herabgesetzt werden.
Auch das unmittelbare Rückführen einer wesentlichen Menge eines sofort verwendbaren Katalysators trägt
ao dazu bei, das Verfahren wirksamer zu machen, und verhütet die bei der Herstellung des aktiven Katalysators
aus den üblichen Kobaltbeschickungen, wie z. B. Kobaltoleat, -acetat, -metall u. dgl., in dem
Reaktionsgefäß eintretende Verzögerung. as Diese Verzögerung, die auch Induktionsperiode
genannt wird, tritt besonders bei gewissen olefinischen, aus thermischen oder katalytischen Krackverfahren
stammenden Beschickungen auf, und man nimmt an, daß sie durch die Anwesenheit von Verzögerern hervorgerufen
wird, die die Umwandlung der Kobaltkatalysatoren zu Kobaltcarbonyl stören. Deshalb kann es
besonders erwünscht sein, eine wesentliche Menge des Katalysators als Co(CO)^T-IOn einzuführen.
Es ist zwar schon vorgeschlagen worden, durch Oxosynthese erhaltene Aldehyde und Kitone durch
Behandlung mit wäßrigen Lösungen von Säuren und Salzen oder Mischungen beider unterhalb ihres Siedepunktes
zu reinigen. Ebenso hat man bereits vorgeschlagen, aus den dabei gewonnenen wäßrigen Lösungen
den Kobaltcarbonyl-Wasserstoff zu isolieren oder die Lösungen ohne weiteres wieder als Katalysatoren
zu verwenden, sei es für Oxoreaktionen, sei es für Reduktionszwecke. Hierbei traten jedoch immer
die obengenannten Schwierigkeiten auf, weil man noch nicht erkannt hatte, daß es darauf ankommt, so zu
erbeiten, daß das Kobalt möglichst zu einem großen Teil in Form von Carbonylverbindungen vorliegt. Es
ist auch bereits vorgeschlagen worden, bei der Trennung des Kobalts von den Aldehydprodukten mit
wäßrigen Lösungen von Säuren unter beliebigem Druck zu arbeiten; jedoch auch dabei wurde nicht
erkannt, daß es entscheidend ist, daß bei diesen Drücken ein bestimmter Teildruck an Kohlenmonoxyd
und Wasserstoff vorliegt und daß man bei bestimmten Temperaturen arbeiten muß und daß die kobalthaltigen
Lösungen so konzentriert sind und sich deshalb besonders gut für die Rückführung in eine Oxoreaktion
eignen.
Die vorliegende Erfindung wird an Hand der nachstehenden ausführlicheren Beschreibung erläutert,
wobei auf die Zeichnung Bezug genommen wird, welche eine Anlage für eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung schematisch darstellt.
Nach der Zeichnung wird die Olefmbeschickung nach vorhergehender Erwärmung in einer Wärmeschlange
(hier nicht gezeigt) durch Leitung 4 zum unteren Teil des ersten Reaktionsgefäßes 2 geschickt.
Letzteres besteht aus einem Reaktionskessel, der, falls erwünscht, mit nicht katalytischem Material, wie z. B.
Raschigringen, Porzellanstücken u. dgl., gepackt ist und in gesonderte, derart gefüllte Zonen eingeteilt
sein kann.
Anfänglich kann der Katalysator als eine öllösliche Kobaltseife, wie z. B. Kobaltoleat oder -naphthenat
od. dgl., zusammen mit dem Olefin in Mengen von etwa 0,1 bis 0,5 °/0 Kobalt, bezogen auf das Olefin,
eingespritzt werden. Die Zugabe dieses öllöslichen Katalysators wird später gedrosselt, wenn die rückgeführte
wäßrige Kobaltlösung zugegeben wird. Es kann auch wäßrige, Co(Co(CO)4)2 enthaltende Kobaltlösung
aus einem früheren Verfahren gerade wegen der Lagerbeständigkeit dieser wäßrigen Kobaltlösung
verwendet werden.
Ein Gasgemisch, das vorzugsweise aus etwa gleichen Teilen H2 und CO besteht, wird durch die Leitung 3
in das erste Reaktionsgefäß 2 geleitet und fließt im Gleichstrom mit der Olefinbeschickung. Das Reaktionsgefäß
2 wird vorzugsweise bei einem Druck von etwa 175 bis 245 kg/cm2 und einer Temperatur von
etwa 95 bis 2300 C betrieben, j e nach der Beschaffenheit der Olefinbeschickung und anderen Reaktionsbedingungen.
Das flüssige sauerstoffhaltige Reaktionsprodukt, das Katalysator in Lösung und nicht umgesetztes
Synthesegas enthält, wird vom oberen Teil des Reaktionsgefäßes 2 abgezogen und durch Leitung 8 und
den Kühler 10 in das Hochdrucktrenngefäß 12 geleitet,
in dem Drücke von etwa der gleichen Größenordnung wie im Reaktionsgefäß 2 aufrechterhalten
werden und in dem ein Teil des nicht umgesetzten H2 und CO oben durch Leitung 14 abgezogen und vorzugsweise
wenigstens zum Teil rückgeführt wird. Ein Teil kann durch die Leitung 18 abgezogen und in
dem Mischgefäß zur Kobaltentfernung verwendet werden, um den in dieser Zone erforderlichen CO-H2-Druck
aufrechtzuerhalten.
Ein aus dem ersten Reaktionsprodukt bestehender Strom, der eine verhältnismäßig große Menge von
Kobaltcarbonyl und andere Formen von Kobalt gelöst enthält, wird aus dem Trenngefäß 12 durch
die Leitung 20 abgezogen. Ein Teil dieses Stromes kann durch die Leitung 22 in das Reaktionsgefäß 2
rückgeführt werden, um bei der Kühlung, Aufrechterhaltung und Steuerung der Temperatur der ersten
Carbonylierungsstufe von Nutzen zu sein. Der Rest des ersten Reaktionsproduktes wird nun ohne Entgasung
oder unter nur teilweiser Entgasung in den Mischer 26 geleitet, in dem eine wäßrige und eine
wasserunlösliche flüssige organische Phase gründlich miteinander vermischt werden.
Hier wird Wasser (durch die Leitung 30) und eine organische Säure von niedrigem Molekulargewicht,
wie z. B. Essigsäure, Ameisensäure u. dgl. (durch die Leitung 28), zugeführt. Etwas bis 15% (bezogen auf
Aldehyd) einer ioprozentigen wäßrigen Essigsäurelösung kann verwendet werden. Es ist wesentlich
weniger Wasser erforderlich, als wenn die Löslichkeitsbegrenzungen
des Kobaltacetats beachtet werden müßten.
Die Temperatur innerhalb der Mischvorrichtung 26 muß sorgfältig gesteuert werden. Hohe Temperaturen
beschleunigen die Reaktionsgeschwindigkeit, zu hohe Temperaturen bewirken jedoch die thermische Zersetzung
des Kobaltcarbonyls zu metallischem Kobalt, das in dem verdünnten Säuregemisch schwierig zu
lösen und deshalb unerwünscht ist. Die Temperatur innerhalb der Mischzone 26 wird vorzugsweise auf
etwa 65 bis 850C gehalten und soll etwa 950C nicht
überschreiten.
Innerhalb der Zone 26 wird ein Kohlenmonoxyd- und Wasserstoff-Partialdruck von etwa 0,7 bis etwa
10,5 kg/cm2, vorzugsweise etwa 3,5 bis etwa 7 kg/cm2,
aufrechterhalten. Dies steht im Gegensatz zu den bisher bekannten Verfahren, bei denen Reinigungsgase
verwendet wurden, um CO zu entfernen und die Zersetzung des gelösten Kobaltcarbonyls zu beschleunigen.
In dem vorliegenden Verfahren ist es jedoch notwendig, einen bestimmten CO-Partialdruck
aufrechtzuerhalten, um die bereits erwähnte hohe Konzentration der wäßrigen Kobaltlösung zu erhalten.
Falls es erforderlich ist, kann zusätzliches H2 und CO durch die Leitung 33 zugegeben werden; der Überschuß
aus 18 kann so Verwendung finden.
Nach genügendem Mischen während etwa 30 bis 120 Minuten wird das Gemisch durch die Leitung 32
in den Scheider 34 geleitet, wo man die wäßrige Schicht und Aldehydschicht sich absetzen läßt. Die
obere Aldehydschicht kann dann in die Wasserwaschvorrichtung 36 geleitet werden, wo heißes Wasser bei
etwa 65 bis etwa 770 C durch die Leitung 37 eingespritzt
werden kann, um die letzten Kobalt- und Säurespuren auszuwaschen. Etwa 10% Wasser können verwendet
werden, und das durch die Leitung 39 abgezpgene Waschwasser kann vorteilhaft in dem Konzentrierungsgefäß
45 konzentriert werden und als Verdünnungsmittel für die als Kobaltentfernungsmittel verwendete
Säure Verwendung finden.
Von 36 wird durch die Leitung 41 das im wesentlichen
vollständig vom Kobalt befreite Aldehydprodukt nach oben abgezogen, das dann gelagert und
anschließend nach bekannten Verfahren z. B. in Alkohole umgewandelt werden kann.
Die untere wäßrige Schicht, die nun wesentliche Mengen von Co(Co(CO)4)2 und auch etwas Kobaltacetat
enthält, wird durch die Leitung 35 von dem Absetzgefäß 34 abgezogen. Die Lösung kann gewünschtenfalls
in der Vorrichtung 38 durch eine einfache Destillation und Abdampfen des Wassers
sogar weiter konzentriert werden. Dies kann sogar bei atmosphärischen Drücken ohne wesentliche Zer-Setzung
des Kobaltkomplexes durchgeführt werden. Falls gewünscht, kann die Konzentration bei verminderten
Drücken durchgeführt oder völlig weggelassen werden. Im letzteren Fall wird die Konzentriervorrichtung
durch die Umwegleitung 40 umgangen. Die 5 bis 10 Gewichtsprozent Kobalt enthaltende
wäßrige Lösung wird in den Vorratstank 42 und nach Bedarf durch die Leitung 44 in das Reaktionsgefäß
2 zur Aldehydsynthese gepumpt.
Die Erfindung wird durch die folgenden spezifischen, im Laboratorium und in industriellen Anlagen
durchgeführten Beispiele weiter erläutert.
Herstellung von wäßrigen Lösungen mit Kobaltanionen in einer halbtechnischen Anlage zur Kobaltentfernung
mittels Essigsäure.
Oxostufe
Beschickungsgeschw. B/D Katalysator, Gewichtsprozent Kobalt, bezogen auf
Olefin
Olefinumwandlung, Molprozent
Temperatur des Oxoreaktionsgefäßes, durchschnittlich
0C
Versuch Nr.
269
250
262
0,241 0.32
317
0,28i 0,24
7r,ooj 70,00 67,00; 66,00
171
167 J164
166
Kobaltentfernung mittels Säure
Temperatur, °C
Wasser, Volumprozent, bezogen auf Olefin
Essigsäure, Volumprozent, bezogen auf Olefin
Versuch Kr. 2 I
82 !
0,8
o,35
82
etwa 2,0
etwa 2,0
0,29! 0,24
Entgasung
Sehr schwach — es wurde kein inertes Abstreifmedium verwendet.
Zusammensetzung der wäßrigen Schicht aus dem Kobaltentfernungsverfahren mittels Säure
Spezifisches Gewicht (25,55°C)
Gesamtazidität, Gewichtsprozent (als Essigsäure berechnet)
Kobalt als Co + +, Gewichtsprozent...
Gesamtes Kobalt, Gewichtsprozent...
Kobalt als Anion, Gewichtsprozent ....
Prozent des als Anion anwesendenGesamtkobalts
Versuch Xr.
: 2 1 3 ; 2 i Nach 3tägiger |
Lagerung
1,058
2,1
1,62
2,42 0,80
I,060 1,065
1,20 I 1,14
1,86 j 1,96
33,oo
3.09
1.23
3.06
40,00
1,172
0,63 6,17 8,98* 2,8l
36,00 !31,00
1,202
o,34 6,90
9,90*
3,oo
30,00
* Die Konzentrationssteigerung an gelöstem Kobalt über die normale Löslichkeit des Kobaltacetats wird hierdurch
erläutert.
Verwendung von wäßrigen Lösungen mit Gehalt an Kobaltanion als Oxokatalysator.
Beschickung
Beschickungsgeschwindigkeit
der Flüssigkeit
Temperatur
Druck
Katalysatormenge
Katalysatorlösung*.
Heptene aus C3 — C4-Mischpolymeren
o,3 Vol/Vol/Stunde
1760C
210 kg/cm2
0,12 bis 0,15 Gewichtsprozent Co (bezogen auf
Olefin)
etwa 3 Volumprozent, bezogen auf Olefin
Stunden
31 bis 36
37 bis 42
43 bis 48
49 bis 54
55 bis 60
* Die Katalysatorlösung war
(frisch) oben.
(frisch) oben.
Olefinumwandlung
74 Molprozent
75 Molprozent
72 Molprozent
72 Molprozent
74 Molprozent
75 Molprozent
dieselbe wie. in Versuch 2
dieselbe wie. in Versuch 2
Unter Verwendung von Kobaltoleat als Katalysator wurden unter ähnlichen Bedingungen durchschnittliche
Olefinumwandlungen von 73 °/0 erzielt.
In der folgenden Tabelle werden die Ergebnisse einer Reihe von Versuchen gezeigt, die die Wirkung
des Kohlenmonoxyd- und Wasserstoffpartialdrucks auf die Kobaltentfernung mittels Säure erläutern und
die Notwendigkeit der Aufrechterhaltung eines ausreichenden Drucks dieser Gase während der Kobaltentfernung
mittels Säure zeigen.
Versuch Nr.
a5 Synthese
Reinigungsbedingungen, Verfahren
Zahl der Reinigungen ...
Reinigungstemperatur0 C
Kobaltentfernung
Reinigungstemperatur0 C
Kobaltentfernung
4258 4251 4256
ecm C7-Olefin mit einem Gehalt von 0,2 Gewichtsprozent
Kobalt als Kobaltacetat wurde bei 140 bis 204 kg/cm2 und
bis 1630C mit CO und H2 behandelt, bis die Gasabsorption
abgeschlossen war. Das Verfahren wurde in einem Schüttelautoklav durchgeführt.
Der Autoklav wurde mit dem Reinigungsmittel (N2) auf einen
Druck von etwa 140 kg/cm2 gebracht und 5 Minuten geschüttelt,
dann wurde der Druck abgelassen.
3 3 entfällt
32 —
Die Produkte wurden mit io°/0 (bezogen auf die Olefinbeschickung)
einer sprozentigen Essigsäure bei ηη° C 2 Stunden
lang geschüttelt. Nach der Entnahme wurden die Aldehydschicht und die wäßrige Schicht getrennt und analysiert.
Druck, kg/cm2, während der Kobaltentfernung
Druckgas
Aldehydprodukt
Kobalt, Gewichtsprozent
Kobaltgehalt, Gewichtsprozent nach
Waschung mit heißem Wasser
Wäßrige Schicht
Kationkobalt, Gewichtsprozent
Anionkobalt, Gewichtsprozent
Prozent Kobalt in Wasser in Form von Anionen
In dem Versuch 4258 wurde das Produkt in drei aufeinanderfolgenden Stickstoffreinigungen bei 520C
entgast; bei dem in der Anlage bei der Kobaltentfernung herrschenden Druck von 7 kg/cm2 wird angenommen,
daß kein Wasserstoff- oder Kohlenmonoxydpartialdruck herrscht. Die wäßrige Schicht
aus diesem Kobaltentfernungsverfahren enthielt keinen feststellbaren anionischen Kobalt. Dies dient zum
unmittelbaren Vergleich mit dem Versuch 4256, in dem keine Reinigung vorgenommen wurde und in dem
bei der Kobaltentfernung der Druck von 7 kg/cm2 fast vollständig Kohlenmonoxyd- und Wasserstoff druck
N2
0,0021
N,
12
Y CO
Y CO
0,0054
H,
7
CO+ H2
0,025
0,0008
0,0008
| i,34 | 1,03 | 0,78 |
| 0,0 | 0.49 | 0,52 |
| 0 | 32 | 40 |
war. In diesem Fall war 40% des in der wäßrigen Phase anwesenden Kobalts als Anion zugegen. Die
Bedingungen des Versuchs 4251 liegen dazwischen und verkörpern die unvollständige Entgasung bei
einer Reinigungstemperatur von etwa 320C.
Dieses Beispiel erläutert die ungewöhnliche und unerwartete Wärmebeständigkeit von das Anion
Co(CO)4T enthaltenden Lösungen und die praktische
Anwendung, derzufolge verhältnismäßig verdünnte Lösungen unter Bedingungen konzentriert werden
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können, bei denen Kobaltcarbonyl im wesentlichen völlig zersetzt wird. Eine den oben beschriebenen
Lösungen entsprechende wäßrige Lösung, die aus einer im halbtechnischen Maßstab vorgenommenen
Kobaltentfernung aus Isooctylaldehyd mittels wäßriger Essigsäure erhalten wurde, zeigte die folgende
Zusammensetzung:
Spezifisches Gewicht (25,550C) 1.0736
Gesamtacidität als Essigsäure, Gewichtsprozent 0,79
Kobalt als Co ++, Gewichtsprozent ... 2,39
Kobalt als Co(CO)JjT, Gewichtsprozent .. 1,52
315 ecm dieser Lösung wurden durch Abdestillieren
des Wassers bei atmosphärischem Druck konzentriert, bis der Rückstand sich auf 218 ecm belief. Dies entspricht
einer Volumeneinbuße von 30,8 0J0. Die restliche
Lösung wurde analysiert und hatte die folgende Zusammensetzung:
Spezifisches Gewicht (25,550C) 1,108
Gesamtacidität als Essigsäure, Gewichtsprozent 0,64
Kobalt als Co ++, Gewichtsprozent ... 3,12 Kobalt als Co(CO)4T, Gewichtsprozent .. 2,00
Zurückerhaltenes Kobalt (bezogen auf ursprünglichen Kobaltgehalt) °/0 94
Diese Angaben zeigen, daß die Kobaltbestandteile im Verhältnis zu der Volumeneinbuße der Lösung an
Konzentration zugenommen haben, wobei nur ein geringer Verlust an Kobalt in Form des Hydrocarbonylanions
eintritt. Die Volumenverminderung um 30,8 0I0 während der Konzentration war völlig
willkürlich, so daß Konzentrationen von wenigstens 10 °/0 Kobalt leicht erhalten werden können.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE:ι. Verfahren zur Wiedergewinnung von Kobaltkatalysatoren aus nach dem Oxoverfahren hergestellten Aldehyden durch Behandeln mit einer wäßrigen Lösung einer organischen Säure unterhalb des Siedebereichs der Aldehydprodukte bei beliebigem Druck und Abtrennung der entstehenden wäßrigen kobalthaltigen Lösung von den praktisch kobaltfreien Aldehyden, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit der wäßrigen Lösung der organischen Säure bei einer Temperatur von 65 bis 950C und unter Aufrechterhaltung eines H2- und CO-Teildrucks über 0,7 at, vorzugsweise jedoch nicht über 10,5 at, durchführt und daß man die wäßrige, kobalthaltige Lösung wieder in eine Carbonylierungszone zurückleitet.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der erforderliche H2- und CO-Teildruck in der Regenerierzone durch teilweise Entgasung der aus der Oxoreaktionszone ausströmenden Flüssigkeit aufrechterhalten wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die das Kobalt sowohl in anionischer wie in kationischer Form enthaltende wäßrige Lösung vor der Rückführung in die Oxoreaktionszone konzentriert wird, Vorzugsweise durch Erhitzen unter Normaldruck.In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Patentschrift Nr. 804 441;
Journal of the American Chemical Society, 74 (1952), bis 1219.In Betracht gezogene ältere Patente:
Deutsche Patente Nr. 879 985, 891 688.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 609 578/488 7.56 (709 544/4 3. 67)
Applications Claiming Priority (1)
| Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
|---|---|---|---|
| US977576XA | 1952-04-30 | 1952-04-30 |
Publications (1)
| Publication Number | Publication Date |
|---|---|
| DE977576C true DE977576C (de) | 1967-04-06 |
Family
ID=22264969
Family Applications (1)
| Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
|---|---|---|---|
| DEST6300A Expired DE977576C (de) | 1952-04-30 | 1953-04-25 | Verfahren zur Wiedergewinnung von Kobaltkatalysatoren |
Country Status (1)
| Country | Link |
|---|---|
| DE (1) | DE977576C (de) |
Citations (3)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE804441C (de) * | 1948-10-02 | 1951-04-23 | Basf Ag | Verfahren zur Gewinnung von Kobaltcarbonylwasserstoff |
| DE879985C (de) * | 1940-05-12 | 1953-06-18 | Chemische Verwertungsgesellsch | Verfahren zur Reinigung von Aldehyden und Ketonen |
| DE891688C (de) * | 1942-04-05 | 1953-10-01 | Chemische Verwertungsgesellsch | Verfahren zur Herstellung von sauerstoffhaltigen organischen Verbindungen |
-
1953
- 1953-04-25 DE DEST6300A patent/DE977576C/de not_active Expired
Patent Citations (3)
| Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
|---|---|---|---|---|
| DE879985C (de) * | 1940-05-12 | 1953-06-18 | Chemische Verwertungsgesellsch | Verfahren zur Reinigung von Aldehyden und Ketonen |
| DE891688C (de) * | 1942-04-05 | 1953-10-01 | Chemische Verwertungsgesellsch | Verfahren zur Herstellung von sauerstoffhaltigen organischen Verbindungen |
| DE804441C (de) * | 1948-10-02 | 1951-04-23 | Basf Ag | Verfahren zur Gewinnung von Kobaltcarbonylwasserstoff |
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