DE1107212B - Verfahren zur Herstellung von Aldehyden durch die Oxo-Synthese - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Aldehyden durch die Oxo-Synthese

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DE1107212B
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C45/00Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds
    • C07C45/49Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by reaction with carbon monoxide
    • C07C45/50Preparation of compounds having >C = O groups bound only to carbon or hydrogen atoms; Preparation of chelates of such compounds by reaction with carbon monoxide by oxo-reactions

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Aldehyden durch die Oxo-Synthese Für die Herstellung sauerstoffhaltiger Verbindungen durch Anlagerung von Kohlenoxyd und Wasserstoff an Olefine bei höheren Temperaturen und Drücken werden als Katalysatoren Kobaltverbindungen verwendet. Unter den Reaktionsbedingungen entstehen daraus Carbonylverbindungen des Kobalts als eigentlich wirksame Überträger. Für diese tÇberführung beliebiger Kobaltverbindungen in die Kobaltcarbonyle sind Induktionsperioden erforderlich, die von der Art der eingesetzten Kobaltverbindung abhängen und sehr verschieden lang sein können.
  • Die Kobaltcarbonylverbindungen sind in den sauerstoffhaltigen Reaktionsprodukten löslich und müssen daraus entfernt werden, da sie sonst mit den Aldehyden überdestillieren und dann unerwünschte Folgenreaktionen bewirken. Andererseits muß das in den Carbonylverbindungen enthaltene Kobalt zurückgewonnen und in wiederverwendbare Form übergeführt werden. Dies kann beispielsweise durch thermische Spaltung in Kohlenoxyd und Metall und Wiederverwendung des letzteren in Form einer Suspension erfolgen. Die thermische Behandlung schädigt jedoch die gebildeten Aldehyde; auch die Filtration des Kobaltschlammes ist umständlich und ausbeuteverringernd. Erhitzen mit Wasser führt die Carbonylverbindungen in Kobalthydroxyde über, für deren Filtration das oben Gesagte gilt. Um das Einpumpen der erhaltenen Suspensionen von Kobaltschlamm oder Kobalthydroxyd zu umgehen, kann man durch eine Säurebehandlung wasserlösliche Kobaltverbindungen daraus herstellen und deren Lösungen als Katalysatoren verwenden.
  • Bei Verwendung solcher wäßriger Lösungen als Katalysatoren für die Oxo-Synthese müssen jedoch relativ große Induktionsperioden in Kauf genommen werden, wenn man sie durch höhere Temperaturen abkürzen will, treten Nebenreaktionen, vor allem eine Hydrierung, auf, teilweise auch begünstigt durch die Anwesenheit des Wassers. Gegenüber wäßrigen Kobaltsalzlösungen weisen Lösungen von Kobaltseifen in den verwendeten Olefinen oder in organischen Hilfsflüssigkeiten den Vorteil sehr kurzer Induktionsperioden auf, so daß bei entsprechend niedrigen Reaktionstemperaturen in einfacher Weise hochprozentige Aldehyde erhalten werden können. Doch ist hierbei die Wiedergewinnung des Katalysators kostspielig, da die Carbonyle in wasserlösliche Kobaltsalze und diese durch Umsetzung mit Alkaliseifen in olefinlösliche Kobaltseifen übergeführt werden müssen. Es ist auch möglich, die Carbonylverbindungen direkt mit wäßrigen Lösungen zu extrahieren und diese einzusetzen, doch sind dabei Arbeiten unter Inertgas und Einschleppen von Wasser in den Reaktionsraum die unvermeidbaren Nachteile.
  • Es ist auch schon beschrieben worden, Kobaltsulfat enthaltende Katalysatorlösungen, die noch Eisen enthalten, dadurch zu regenerieren, daß man die ausgebrauchten Katalysatorlösungen mit einer dem Gehalt an Eisen äquivalenten Menge Kobaltcarbonat versetzt und die Lösung unter Einblasen von Luft intensiv rührt.
  • Es ist ferner vorgeschlagen worden, aldehydhaltige Gemische, welche Kobalt oder Kobaltverbindungen enthalten, die zu Kondensationen oder Polymerisationen der Aldehyde führen, einer Schnellverdampfung zu unterwerfen und dabei als Destillat den Aldehyd zu gewinnen. Durch diese Maßnahme wird sowohl die Schädigung des Aldehyds bei der thermischen Spaltung durch kurze Verweilzeit vermindert, doch ist nachteilig, daß sich das Kobaltmaterial als Belag oder Schlamm im Verdampfer absetzt und aus dem als Rückstand abgezogenen Ö1 abfiltriert werden muß.
  • Im Abgas tritt ferner als Carbonylspaltprodukt Kohlenoxyd auf, welches die Verwendbarkeit des Abgases für viele Zwecke beeinträchtigt. Bei Gegenwart von Eisencarbonyl, welches erheblich stabiler ist als die Kobaltcarbonylverbindungen, erhält man als Destillat stark durch Eisenverbindungen verunreinigte, gelbgefärbte Aldehyde.
  • Schließlich wurde auch schon vorgeschlagen, den bei der Oxo-Synthese unter Verwendung von Kobaltkatalysatoren entstehenden Kobaltcarbonylwasserstoff durch den Zusatz von Salzen, wie komplexe Kationen des 2- oder 3wertigen Kobalts enthalten, zu solchen Salzen umzusetzen, die sowohl im Kation als auch im Anion komplex gebundenes Kobalt enthalten. Jedoch muß man hierbei die zur Aufarbeitung der Kobaltcarbonylverbindungen verwendeten komplexen Kobaltsalze in einer gesonderten Verfahrensstufe außerhalb der Reaktionszone herstellen und danach in die Reaktionszone einführen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die Abscheidung des Kobalts aus den bei der Oxo-Synthese entstehenden Kobaltcarbonylverbindungen und gleichzeitig die Abscheidung des Eisens aus den Eisencarbonylverbindungen unter Vermeidung der obengenannten Nachteile und ohne den Zusatz von Kobaltsalzen in einfacher Weise derart durchführen kann, daß man die Kobaltcarbonylverbindungen im Reaktionsgemisch oxydativ in nichtflüchtige Verbindungen der 3wertigen Kobalt überführt, wobei das Eisencarbonyl ebenfalls zu nichtflüchtigen Eisenverbindungen oxydiert wird, und anschließend die Reaktionsprodukte in an sich bekannter Weise einer Schnellverdampfung unterwirft, deren die Kobaltsalze enthaltender Rückstand der Reaktionszone als Katalysatorlösung wieder zugeführt wird.
  • Das in diesem Rückstand enthaltene Kobalt liegt in Form leicht speicherbarer stabiler olefinlöslicher Verbindungen vor, die sich bei ihrem erneuten Einsatz als Katalysatormaterial durch sehr kurze Induktionsperioden auszeichnen. Durch die oxydative Behandlung werden die gelösten Metallcarbonylverbindungen in nichtflüchtige Salze umgesetzt, ohne daß eine unerwünschte Schädigung der Aldehyde eintritt.
  • Das vorliegende Verfahren liefert in einer von den Bedingungen abhängigen Menge einen flüssigen Rückstand, der das gesamte Kobalt in der gewünschten löslichen, stabilen, wiederverwendbaren Form enthält.
  • Als Schnellverdampfung (flash distillation) wird dabei ein Destillationsverfahren verstanden, bei dem das Kopfprodukt durch geeignete Verdampfungstemperatur praktisch sofort nach dem Einführen des Destilliergutes in den Verdampfer abdestilliert wird, so daß Zersetzungen der wertvollen Bestandteile des Gemisches vermieden werden.
  • Die Verdampfertemperatur richtet sich nach der gewünschten Konzentration an löslichem Kobalt im Verdampfungsrückstand, die 1 bis 104)/o und mehr betragen kann, und liegt im allgemeinen bei Temperaturen unterhalb 2500 C. Gegebenenfalls kann die Verdampfung durch Anlegen von Vakuum beschleunigt werden; auch kann die Flüchtigkeit des Kopfproduktes und damit die Kobaltkonzentration des Rückstandes mittels eines durch das Destilliergut geleiteten Inertgasstromes, vorzugsweise eines Wasserstoffstromes, erhöht werden. Auch kleine Mengen Wasser erhöhen die Flüchtigkeit, zum Teil bedingt durch hydrolytische Aufspaltung von Kondensationsprodukten.
  • Es ist überraschend, daß sich das erfindungsgemäße Verfahren in Gegenwart von Wasser durchführen läßt, da bekanntlich wäßrige Lösungen von Kobaltsalzen organischer Säuren schon beim Erwärmen hydrolytische Spaltung unter Abscheidung von Kobalthydroxyd oder basischen Salzen erleiden. Das Verfahren unterscheidet sich auch grundsätzlich von einer Wasserdampfdestillation, wie sie zur Gewinnung von Rohaldehyden schon vorgeschlagen wurde, da letztere in Gegenwart von überschüssigem Wasser bei etwa 1003 C verläuft und in den erheblichen organischen Rückständen kein Kobalt in löslicher Form enthalten ist.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren zielt nicht auf die Gewinnung eines an Aldehyd angereicherten Destillats, sondern auf die Gewinnung eines Rückstandes mit bestimmtem Gehalt an löslichem Katalysator ab.
  • Es ist daher offensichtlich, daß praktisch über 90 ozon bevorzugt 92 bis 996/o, des Rohproduktes nach dem Verfahren der Erfindung verdampft werden. Rohprodukte der Oxo-Synthese enthalten meist 10 bis 30 0/o mit Dampf nur wenig flüchtiger Bestandteile, die sogenannten Dicköle; diese werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren demnach bis auf den geringen Rückstand, der die Kobaltlösung der gewünschten Konzentration darstellt, mitverdampft.
  • Das Verfahren unterscheidet sich von dem Vorschlag, eine Aldehydfraktion durch Schnellverdampfung des Rohproduktes der Wassergasanlagerung zu isolieren, durch die Zufuhr eines Rohproduktes, welches das Kobalt nicht mehr als Carbonylverbindung, sondern als nichtflüchtiges, thermisch stabiles Salz gelöst enthält. Dadurch wird erreicht, daß im Destillat auch nicht Spuren der leicht flüchtigen Carbonyle auftreten und daß der thermische Zerfall als Schlamm oder als Belag auf den Heizflächen vermieden wird.
  • Das gesamte Kobalt wird vielmehr in gelöster Form im Rückstand erhalten, und die Abgase sind frei von Kohlenoxyd in freier oder gebundener Form.
  • Die Kobalt(III)-salze für die oxydative Behandlung kann man durch Einblasen von Sauerstoff, z. B. in Form von sauerstoffhaltigen Gasen, z. B. Luft, in die rohen Reaktionsprodukte der Wassergasanlagerung an Olefine erzeugen, wenn man dafür sorgt, daß Wasser zugegen ist und eine für die rasche Umwandlung von Kobaltcarbonylverbindungen zu Salzen des 3wertigen Kobalts geeignete Wasserstoffionenkonzentration aufrechterhalten wird. Die vorhandene Wassermenge wird zweckmäßig so gewählt, daß die entstehenden Metallverbindungen die Oxydationszone in gelöster Form verlassen; sie kann je nach dem Metallgehalt des Rohaldehyds 0,1 bis 56/o betragen. Das Wasser kann entweder unmittelbar vor der Oxydation zugefügt werden oder in homogener oder disperser Phase im Rohprodukt der Anlagerung von Wassergas an Olefine enthalten sein, wenn es vor der Anlagerung zugefügt oder in der Anlagerungsstufe durch Nebenreaktionen gebildet wurde; in den letztgenannten Fällen kann sich die Zugabe von weiterem Wasser erübrigen. Man kann aber auch sehr viel mehr Wasser zufügen und in disperser Mischung arbeiten, wenn dies zur Temperatursteuerung der Oxydation oder im Hinblick auf die Weiterverarbeitung der Metallsalzlösungen erwünscht ist. Der pa-Wert der Oxydationszone soll so gewählt werden, daß die gebildeten Salze des Kobalts und etwa vorhandenen Eisens in Lösung bleiben, andererseits aber nicht zu tief sein, damit die Bildung der Salze des 3wertigen Kobalts nicht zu langsam eintritt. Man arbeitet daher zweckmäßig bei einem solchen pH-Wert, der zur schnellen Bildung von Salzen des 3wertigen Kobalts aus Kobaltcarbonylverbindungen ausreicht und bei dem noch keine wesentliche Oxydation des Aldehyds eintritt, im allgemeinen also bei pH-Werten über 3. Ferner empfiehlt es sich, bei solchen pH-Werten zu arbeiten, bei denen noch keine wesentliche Aldolisierung eintritt, im allgemeinen also unter PH 9. Noch raschere Bildung von Kobalt(III)-salzen erreicht man bei pH-Werten von 4 bis 6. Die Einstellung der optimalen Wasserstoffionenkonzentration kann man durch Puffern der wäßrigen Phase vornehmen; bei manchen Rohaldehyden genügt auch die Zugabe von reinem Wasser, wenn durch die Bestandteile des Rohproduktes eine geeignete pEinstellung ermöglicht wird. Durch einen kurzen Vorversuch kann man für beliebige Rohaldehyde feststellen, ob und welche Pufferung nötig ist, um die rasche Bildung von Kobalt(III)-saken zu erreichen..Der Einfluß des pH-Wertes,auf die Bildung der Kobalt(III)-salze geht aus der folgenden Versuchsreihe hervor. Es wurden jeweils 800 g eines Rohbutylaldehyds, der durch Oxo-Synthese erhalten wird, mit 300 g Pufferlösung unter Durchleiten von 10 l/h Luft intensiv verrührt. Dabei waren in Abhängigkeit vom pH-Wert folgende Oxydationszeiten zur Überführung der Kobaltcarbonylverbindungen in Kobalt(III)-salze nötig:
    PH | Oxydationsdauer | Mittlere Temperatur
    6,04 25 Minuten 210 C
    5,05 30 Minuten 200 C
    4,07 40 Minuten 19 C
    3,05 80 Minuten 190 C
    1,97 115 Minuten 300 C
    Beim P-Wert 1,97 war die Bildung von Kobalt(III)-salzen in vergleichbarer Zeit nun dann möglich, wenn die Temperatur erhöht wurde. Dabei tritt jedoch wegen der gleichzeitig erhöhten Verweilzeit bereits deutlich eine Aldehydoxydation ein. Im allgemeinen ist eine Temperatur von 10 bis 300 C praktisch ausreichend; man kann aber auch bei höheren Temperaturen oder tieferen Temperaturen arbeiten. Es ist ein Vorteil der Oxydation mit Kobalt(III)-salzen, daß hierdurch nicht nur aus Carbonylverbindungen des Kobalts, sondern auch aus denen anderer Metalle der Eisengruppe unter Bildung der Salze Kohlenoxyd abgespalten wird. Die oxydative Behandlung kann in verschiedener Weise ausgeführt werden.
  • Man kann in Rührgefäßen diskontinuierlich oder kontinuierlich arbeiten, indem man in Gegenwart oder unter Einleiten einer berechneten Menge Luft den Rohaldehyd und Wasser oder eine wäßrige Lösung intensiv vermischt, bis die Bildung der an ihrer grünen Farbe erkennbaren Kobalt(III)-salze vollständig ist.
  • Besonders einfach und günstig läßt sich die Oxydation im kontinuierlich arbeitenden Verfahren erreichen. Man kann in eine Reaktionszone, vorteilhaft ein mit Verteilungseinrichtungen ausgestattetes Rohr, von einer Seite, z. B. in eine senkrecht stehende Füllkörpersäule von unten, Luft und Rohaldehyd einströmen lassen und an der gleichen oder einer anderen Stelle, im gewählten Beispiel z. B. von oben, die wäßrige Phase, also eine wäßrige Lösung oder Wasser zugeben. Dabei bildet sich rasch eine Zone der Kobalt(III)-salzbildung aus, die an der grünen Farbe leicht zu erkennen und durch Steuerung der Zufuhr der Reaktionsteilnehmer in gewünschter Höhe zu halten ist. Man kann die beiden flüssigen Komponenten auch gemeinsam im Gegenstrom zur Luft führen oder alle Reaktionsteilnehmer im Gleichstrom reagieren lassen.
  • Statt Füllkörper können auch andere Verteilungseinrichtungen verwendet werden. Auch die Verwendung von Schwingsäulen ist möglich und konstruktiv besonders einfach, wenn man die Schwingplatten feststehend anordnet und die flüssige Phase pulsierend bewegt.
  • Zweckmäßig wird während der Oxydation der Metallcarbonyle zu nichtflüchtigen Verbindungen die Verweilzeit und die Sauerstoff- und Wasserstoffzufuhr so geregelt, daß nur ein kleiner Teil des Kobalts in die aus der Oxydationszone abgezogene wäßrige Lösung geht. Dieser geringe Teil kann in üblicher Weise auf Kobaltseifen aufgearbeitet werden, wobei mitgelöste Eisensalze entfernt und eine Anreicherung von Eisen im Katalysatorkreislauf vermieden werden können. Bei sehr geringen Eisengehalten kann der Austrag von in Wasser gelösten Kobalts alzen auch ganz unterbleiben.
  • Die Schnellverdampfung kann technisch in verschiedener Weise durchgeführt werden, vorteilhaft in kontinuierlicher Arbeitsweise, indem das Destilliergut in einen Verdampfer laufend eingeführt wird, aus dem über Kopf stetig das Destillat und am Boden fortlaufend der katalysatorhaltige Rückstand entnommen werden. Dieser Rückstand ist überraschend dünnflüssig, leicht zu pumpen, im allgemeinen von neutraler Reaktion und daher ohne korrodierende Eigenschaften.
  • Die Kobaltverbindungen liegen in einer löslichen Form vor, die unter Reaktionsbedingungen mit außergewöhnlich kurzer Induktionsperiode in Kobaltcarbonylverbindungen überführbar ist. Sie sind darin den üblichen Kobaltseifen, etwa dem Kobaltnaphthenat, mindestens gleichwertig, oft deutlich überlegen.
  • Außerdem haben sie gegenüber den bisher üblichen Katalysatoren den Vorteil, daß die Anlagerung von CO und Hi, schon bei tieferen Temperaturen anspringt. Schließlich werden nur realrtionseigene Stoffe zugeführt, also keine fremden Anionen angereichert.
  • Der umständliche Weg der Rückgewinnung der Kobaltseifen über eine wäßrige Kobaltsalzlösung mit nachfolgender Fällung durch Alkaliseifen wird vermieden und in technisch besonders einfacher Weise eine praktisch vollständige Regenerierung der katalytisch hochwirksamen Kobaltverbindungen erreicht.
  • Aus den gegebenen Beispielen sind diese Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens ersichtlich.
  • Beispiel 1 Ein Rohaldehyd aus der Anlagerung von Wassergas an Propylen wurde bei PH 6 bei einem stündlichen Einsatz von 6 1 Aldehyd in einem senkrechten Rohr von 21 Inhalt im Gleichstromverfahren mit 15 I/h Luft behandelt. Unter diesen Bedingungen wurde auf die Säule so viel Wasser aufgegeben, daß sich am unteren Ende des Rohres ohne Entnahme einer wäßrigen Phase eine Grenzlinie zwischen Aldehyd und Wasser ausbildete und in ihrer Höhe.konstant blieb, da ein Teil der wäßrigen Phase in Aldehyd gelöst am oberen Rohrende ausgetragen wurde. Durch diese oxydative Behandlung wurden Kobalt(III)-salze gebildet und die im Rohaldehyd vorhandenen Carbonyle des Kobalts und Eisens in nichtflüchtige Verbindungen umgewandelt, wobei der Kobaltgehalt des so behandelten Produktes 0,1230/0 betrug.
  • 4134 g dieses Produktes wurden innerhalb von 5 Stunden einem auf 2300 C gehaltenen Verdampfer von 500 ml Inhalt zugeführt und dabei als Rückstand ein leicht bewegliches braunes Öl in einer Menge von 195 g erhalten. Die Kennzahlen dieses Öles waren: Kobalt 2,60/0, Säurezahl 46, Hydroxylzahl 71, Esterzahl 167. Daraus ist zu sehen, daß das im Rohaldehyd in Form von Carbonylverbindungen gelöste Kobalt vollständig in eine öllösliche Form übergeführt wurde und daß in der so erhaltenen Katlysatorlösung keine freie Säure vorlag.
  • Beispiel 2 Ein in gleicher Weise von flüchtigen Eisen- und Kobaltcarbonylverbindungen befreites Rohprodukt der Anlagerung von Wassergas an Äthylen mit 74,20/( Aldehyd (als Propionaldehyd berechnet), 0,7 0/o Säure (als Propionsäure berechnet) und 0,090/0 Kobalt wurde bei 180 C Badtemperatur einem Verdampfer mit stündlich 800 ml zugeführt, wobei durch ein auf den Boden des Verdampfers reichendes Rohr ein mäßiger Wasserstoffstrom durch das Destilliergut geleitet wurde. Aus 3835 g eingesetzten Rohproduktes wurden 92 1 Ö1 als Rückstand erhalten, das bei einem Gehalt von 3,70/a gelöstem Kobalt und einer Säurezahl von 65 keine freie Säure enthielt.
  • Beispiel 3 Zwecks Vergleichs der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltenen Kobaltlösungen mit üblichen Kobaltlösungen wurde ein Autoklav mit 21 Inhalt mit 30 ml einer nach dem neuartigen Verfahren erhaltenen Lösung von 60/0 Co und 200 g eines Gemischers von Hochsiedern der Propionaldehydsynthese beschickt und nach Aufdrücken von 100 at Wassergas auf 80° C angeheizt. Dann wurde der dabei erreichte Druck von 130 at durch Aufdrücken von 65 at Athylen auf 195 at gebracht und das Anheizen fortgesetzt. Bei 102 C und 215 at sprang die Reaktion an, erkennbar an scharfem Druckabfall und spontanem Temperaturanstieg um 100 C. Nach dem Abklingen der Reaktion wurden 315 g Material vom 12 = 1,4220 erhalten.
  • Der gleiche Versuch wurde mit einem Gemisch aus 213 g Hochsiedern und 17 g Kobaltnaphthenat wiederholt. Die Reaktion sprang bei 1160 C und 225 at an und ergab 309 g Material vom n200 1,4221.
  • Der Vergleich zeigt, daß bei praktisch gleichem Ergebnis hinsichtlich der Menge und Zusammensetzung des gebildeten Anlagerungsproduktes die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten Kobaltlösungen gegenüber bisher üblichen öllöslichen Kobaltverbindungen eine tiefere Umwandlungstemperatur bei der Umsetzung zu den Kobaltcarbonylverbindungen, gleichbedeutend mit einer geringeren Induktionsperiode, aufweisen.

Claims (8)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von Aldehyden durch die Oxo-Synthese unter Anlagerung von Kohlenoxyd und Wasserstoff an Olefine bei erhöhten Drücken und Temperaturen unter Zufuhr einer Lösung von Kobaltsalzen in organischen Lösungsmitteln und Abscheidung des Kobalts nach der Umsetzung als Kobaltsalz, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kobaltcarbonylverbindungen oxydativ in nichtflüchtige Verbindungen des 3wertigen Kobalts überführt, wobei das Eisencarbonyl ebenfalls zu nichtflüchtigen Eisenverbindungen oxydiert wird, und anschließend die Reaktionsprodukte in an sich bekannter Weise einer Schnellverdampfung unterwirft, deren die Kobaltsalze enthaltender Rückstand der Reaktionszone als Katalysatorlösung wieder zugeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxydation mittels Salze des dreiwertigen Kobalts und sauerstoffhaltigen Gasen durchführt.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxydation in Gegenwart von Wasser und einer Wasserstoffionenkonzentration vornimmt, die zur schnellen Bildung von Salzen des 3wertigen Kobalts aus Kobaltcarbonylverbindungen ausreicht, ohne daß gleichzeitig eine wesentliche Aldehydoxydation stattfindet.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man kontinuierlich in eine Reaktionszone das Produkt der Anlagerung von Kohlenoxyd und Wasserstoff an Olefine sowie ein sauerstoffhaltiges Gas und eine zur Einstellung der Wasserstoffionenkonzentration nötige wäßrige Lösung oder Wasser fortlaufend einführt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gegekennzeichnet, daß die Reaktionszone ein mit Verteilungseinrichtungen ausgestattetes Rohr ist.
  6. 6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnellverdampfung in Gegenwart von Wasser vorgenommen wird.
  7. 7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnellverdampfung in Gegenwart eines Trägergases, vorzugsweise Wasserstoff, vorgenommen wird.
  8. 8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schnellverdampfung unter vermindertem Druck durchgeführt wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 949 051, 918 566, 938 668, 1027653; USA.-Patentschrift Nr. 2744939.
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