DE1165568B - Verfahren zur Herstellung sauerstoffhaltiger Verbindungen durch Carbonylierung von Olefin-Kohlenwasserstoffen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung sauerstoffhaltiger Verbindungen durch Carbonylierung von Olefin-Kohlenwasserstoffen

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DE1165568B DEE18836A DEE0018836A DE1165568B DE 1165568 B DE1165568 B DE 1165568B DE E18836 A DEE18836 A DE E18836A DE E0018836 A DEE0018836 A DE E0018836A DE 1165568 B DE1165568 B DE 1165568B
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Description

  • Verfahren zur Herstellung sauerstoffhaltiger Verbindungen durch Carbonylierung von Olefin-Kohlenwasserstoffen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung sauerstoffhaltiger Verbindungen durch Carbonylierung von Olefin-Kohlenwasserstoffen mit H2 und CO in Gegenwart eines Carbonylierungskatalysators bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in Gegenwart eines Acetalisierungsmittels, wobei man das Acetalisierungsmittel in einer Menge von wenigstens 1 Mol pro Mol Olefin einsetzt und als Acetalisierungsmittel ein niederes Alkylenoxyd oder einen zwei- oder dreiwertigen Alkohol, verwendet.
  • Bei der herkömmlichen Oxosynthese entstehen Aldehyde und Alkohole, die einen wesentlichen Anteil verzweigtkettiger Verbindungen und bei hoher Temperatur siedender Stoffe, sog. Oxobodenrückstände, enthalten. Das aus der Oxonierungsstufe gewonnene Produkt enthält zudem einen wesentlichen Anteil Alkohol, dessen Siedepunkt in der Nähe des in der erwähnten Stufe hergestellten Aldehyds liegt. Es war daher bisher schwierig, reine Aldehyde ohne Anwendung einer kostspieligen Fraktionierstufe, durch die der Aldehyd vom Alkohol getrennt wird, herzustellen.
  • Es wurde bereits eine Carbonylierung in Gegenwart eines Acetalisierungsmittels durchgeführt. Dieses Acetalisierungsmittel, Nonylalkohol, wurde jedoch nur in geringen Mengen und nur zu dem Zweck zugesetzt, den Katalysator zu lösen, und nicht etwa, um den gebildeten Aldehyd quantitativ in ein leicht abtrennbares Acetal überzuführen.
  • Bisher war die Bildung von Acetalen bei der Carbonylierung unerwünscht, da diese schließlich ungesättigte Äther bilden, die sich weiter umsetzen und einen Äther mit einer Aldehydfunktion bilden würden.
  • Wird jedoch nach der Erfindung ein zwei- oder dreiwertiger Alkohol oder ein niederes Alkylenoxyd verwendet, so wird diese unerwünschte Nebenreaktion ausgeschaltet und es können Acetale von geradkettigen Aldehyden erhalten werden. Es ist daher für die Durchführung der vorliegenden Erfindung wesentlich, daß nur solche Alkohole verwendet werden, die mehr als eine Hydroxylgruppe enthalten.
  • Die Zeichnung erläutert das erfindungsgemäße Verfahren in schematischer Form.
  • Bei der Durchführung der vorliegenden Erfindung wird 1 Mol eines cyclischen oder acyclischen, 2 bis 20 C-Atome enthaltenden Olefins, wie Hepten-l, mit 1 bis 3 Mol eines Acetalisierungsmittels, das 1 bis 3 Sauerstoffatome und 2 bis 6 C-Atome enthält, und mit einem aus 0,1 bis 10 Mol Wasserstoff je Mol Kohlenmonoxyd bestehenden Synthesegas vom Druck 35 bis 350 kg/cm2 in Gegenwart von 0,05 bis 3 Molprozent (bezogen auf das Olefin) eines aus einem Metall der Gruppe VIII bestehenden Katalysators in Berührung gebracht. Die für dieses Verfahren geeigneten Olefine schließen Propylen, Penten-l, Hexen-l, Okten-l, Cyclohexen und handelsübliche Beschickungen, wie Nonen (Tripropylen) und Tetrapropylen, ein. Die Temperatur in der Reaktionszone kann zwischen nur 66 und 204"C schwanken. Die Oxonierungs- oder Carbonylierungsreaktion wird vorzugsweise jedoch bei etwa 130 bis 1600C etwa 1/2 bis 5 Stunden bei einem Synthesegasdruck von 210 bis 280 kg/cm2 durchgeführt. Unter den erwähnten Bedingungen können Umwandlungen von 70 bis 100°/o, bezogen auf das Olefin, erwartet werden. Der aus dem Oxonierungsreaktor abfließende Strom wird durch einen Abscheider geschickt, aus dem die Gase oben entfernt und vor der Rückführung in den Reaktor gereinigt werden. Die in dem Produkt, das hauptsächlich aus Acetalen besteht, enthaltenen Alkohole können durch ein beliebiges Verfahren zur Abtrennung von Alkoholen von Acetalen entfernt werden. Die Alkohole können z. B. abdestilliert und als Kopffraktion gewonnen oder mit Wasser extrahiert werden. Das den Abscheider verlassende Acetalprodukt wird darauf gereinigt, indem die durch den Katalysator hervorgerufenen Verunreinigungen entfernt werden. Das gereinigte Produkt kann entweder als Acetal gewonnen werden, oder es kann zu einem Aldehyd hydrolysiert werden, der in eine Säure oder einen Alkohol umgewandelt werden kann. Ist das Acetal das gewünschte Produkt, so sollte der Katalysator in einer Weise entfernt werden, die keine Hydrolysierung des Acetalproduktes hervorruft. Dies kann dadurch erzielt werden, daß man das Acetal ausreichend lange auf eine Temperatur von etwa 150 bis 200"C erhitzt, wodurch sich der darin gelöste Katalysator umwandelt und zum Metall zersetzt. Bei dieser Ausführungsform kann ein Wasserstoffstrom in diese Reinigungszone geleitet werden, um das Abstreifen und Entfernen des Kohlenmonoxydes zu unterstützen, das sich bei der Zersetzung des Metallcarbonylkatalysators bildet. Der Druck in der Reinigungszone kann zwischen 1,05 und 14 kg/cm2 liegen. Das flüssige Acetalprodukt, das im wesentlichen frei von gelöstem Katalysator ist, kann gegebenenfalls vor der Lagerung oder dem Verbrauch filtriert werden. Soll das von dem Abscheider gewonnene Acetalprodukt in einen primären Alkohol oder eine Monocarbonsäure umgewandelt werden, so kann es zu gleicher Zeit gereinigt und hydrolysiert werden, indem das Oxonierungsprodukt mit einem Wasserüberschuß durch Dampf destilliert und gereinigter Aldehyd, der dann nach bekannten Verfahren hydriert oder oxydiert werden kann, gewonnen wird.
  • Der Aldehyd kann beispielsweise in eine Hydrieranlage geleitet werden, die einen Nickel katalysator enthält und unter einem Druck von 175 bis 315 kg/cmS und einer Temperatur von 150 bis 260 C arbeitet. Bei der Hydrierung entstehen als Produkte hauptsächlich Alkohole, die geringe Anteile Acetale und andere sekundäre Reaktionsprodukte enthalten. Durch Destillation können die Alkohole leicht von den anderen Bestandteilen abgetrennt werden. Der durch Hydrolyse des Acetals in der Dampfdestillationsstufe gebildete mehrwertige Alkohol kann gewonnen und der Oxonierungszone wieder zugeleitet werden, um weiteren darin gebildeten Aldehyd zu acetalisieren.
  • Die zur Herstellung der Acetale in der Oxonierungszone verwendeten Acetalisierungsmittel können bis zu 6 C-Atomen enthalten, am geeignetsten sind jedoch mehrwertige Verbindungen und Oxyde, die 2 bis 3 C-Atome enthalten. Diese Verbindungen bestehen gewöhnlich nur aus Kohlenstoff-, Wasserstoff- und Sauerstoffatomen. Zu den Verbindungen, die sich für die Ziele der vorliegenden Erfindung als außerordentlich geeignet erwiesen, gehören Äthylenglykol, Propylenglykol-1,2, Propylenglykol- 1,3, Butandiol- l ,4, Glycerin, Äthylenoxyd und Propylenoxyd. Um eine im wesentlichen vollständige Acetalisierung aller in der Oxonierungszone gebildeten Aldehyde sicherzustellen, sollte in dieser Zone wenigstens 1 Mol des sauerstoffhaltigen Acetalisierungsmittels je Mol Olefin vorhanden sein; vorzugsweise werden etwa 2 Mol Acetalisierungsmittel je Mol Olefin verwendet.
  • Bei Anwendung des beschriebenen Verfahrens kann ein Reaktionsprodukt erhalten werden, das zu 70 oder mehr Molprozent aus einem geradkettigen Produkt besteht, wenn die Beschickung aus acyclischen Olefinen besteht. Es wird angenommen, daß durch die Umsetzung der mehrwertigen Alkohole und der organischen Oxyde mit dem Aldehyd unter Bildung der Acetale sie dadurch die Isomerisierung verhindern, die das Verzweigen verursacht. Da der Aldehyd stabilisiert wird, verringert sich die Menge der Oxo-Bodenrückstände, die im allgemeinen ein unerwünschtes sekundäres Reaktionsprodukt des Verfahrens darstellen, wesentlich, z. B. auf weniger als etwa 15 Gewichtsprozent des Reaktionsproduktes. Das Verfahren erlaubt die Gewinnung von reinen hochmolekularen Aldehyden, die bisher nur schwierig und mit großen Unkosten herzustellen waren.
  • Gemäß der Zeichnung wird ein Olefin mit n C-Atomen, z. B. 2 bis 10 C-Atomen, durch Leitung 3 in das Reaktionsgefäß 2 geleitet zusammen mit einem Acetalisierungsmittel, das durch Leitung 4 in das Reaktionsgefäß 2 eintritt, einem Kobaltkatalysator, z. B. einem Kobaltsalz von Stearin-, Olein-, Naphthen- oder anderen höhermolekularen Fettsäuren, der durch Leitung 5 in das Reaktionsgefäß 2 geleitet wird, und einem aus 1 Mol Wasserstoff je Mol Kohlenmonoxyd bestehenden Synthesegas, das durch Leitung 6 in das Reaktionsgefäß 2 geschickt wird. Mit dem Synthesegas wird das Reaktionsgefäß 2 unter einen Druck von 210 bis 280 kg/cm2 gesetzt und entweder durch Rückführung der Reaktionsteilnehmer in das Reaktionsgefäß oder durch Verwendung eines inerten Kühlmittels auf einer Temperatur von etwa 130 bis 160"C gehalten. In einigen Fällen kann die Verwendung beider erwähnter Verfahren zur Regulierung der Temperatur im Reaktionsgefäß 2 vorteilhaft sein. Da es manchmal erwünscht sein kann, daß ein inertes organisches Lösungsmittel während der Oxonierungsumsetzung vorhanden ist, können dem Reaktionsgefäß 2 mit der durch Leitung 3 eingeleiteten Olefinbeschickung etwa 10 bis 60 Gewichtsteile eines 5 bis 10 C-Atome enthaltenden Kohlenwasserstoff-Lösungsmittels, wie Heptan, zugeführt werden. Um die Handhabung des Katalysators zu erleichtern, kann er in einem Teil der Olefinbeschickung gelöst werden, bevor diese in das Reaktionsgefäß 2 geleitet wird. Nachdem die Reaktionsteilnehmer etwa 1 Stunde im Reaktionsgefäß 2 verweilt haben und die Umwandlung in sauerstoffhaltige Verbindungen zu etwa 70 bis 1000/0 erfolgt ist, werden die Produkte mit den nicht umgesetzten Stoffen und dem Katalysator durch Leitung 7 aus dem Reaktionsgefäß 2 entfernt und einer Kühlvorrichtung 8 zugeführt, die die Temperatur des Gemisches auf etwa 51 bis 65 C herabsetzt. Darauf wird das gekühlte Gemisch durch Leitung 10 in den Abscheider 9 geleitet. Der Abscheider 9 steht unter einem nur geringen Druck, z. B. etwa 3,5 bis 7 kg/cm2, um die Abtrennung der nicht umgesetzten Gase von dem flüssigen sauerstoffhaltigen Produkt zu ermöglichen. Die nicht umgesetzten Gase werden durch Leitung 11 oben abgezogen und zur Entfernung etwa mitgeführter Flüssigkeit in einer Reinigungsvorrichtung 12 gereinigt. Die gereinigten Gase können dem Reaktionsgefäß dann durch Leitung 13 wieder zugeführt werden. Gegebenenfalls kann nur ein Teil der nicht umgesetzten Gase wieder zurückgeführt werden, während der andere Teil von dem System abgezapft werden kann, indem man ihn durch Leitung 14 abzieht. Ein Flüssigkeitsstrom, der neben geringeren Mengen Alkohol und Aldehyd hauptsächlich Acetale enthält und einen Katalysator als Verunreinigung enthält, wird durch Leitung 15 von dem Abscheider 9 abgezogen. Ein Teil des abgezogenen Stromes kann gegebenenfalls durch Leitung 16 dem Reaktionsgefäß 2 wieder zugeführt werden, um das Kühlen und die Beibehaltung der Temperaturregulierung der Oxonierungsumsetzung zu unterstützen. Der Rest des Acetalproduktes wird durch Leitung 17, die eine Vorrichtung zur Herabsetzung des Druckes 18, z. B. ein Ventil, enthält, und dann in eine Entkobaltisieranlage 19 geleitet, in der der in Form eines Carbonyls vorliegende Katalysator in eine Substanz umgewandelt wird, die sich von dem Acetalprodukt abtrennen läßt.
  • Das Verfahren, nach dem das Produkt entkobaltisiert wird, hängt natürlich davon ab, welche sauerstoffhaltige Verbindung gewünscht wird. Ist beispielsweise Acetal das Endprodukt so wird der Katalysator, z. B.
  • Kobaltcarbonyl, zersetzt, indem man die Flüssigkeit auf 93 bis 200"C erhitzt. Die unter Einwirkung von Wärme durchgeführte Entkobaltisierungsstufe wird vorzugsweise in Gegenwart eines Wasserstoffstromes durchgeführt, der die Entfernung des Kohlenmonoxyds fördert, das sich durch die Zersetzung der Metallcarbonyle bildet. In der vorliegenden Ausführungsform wird die Entkobaltisieranlage 19 unter einem Druck von 1,05 bis 14 kg/cm2 gehalten. Durch Leitung 20 wird das Acetalprodukt aus der Entkobaltisieranlage abgezogen und durch Leitung 22 einer Destillationszone 21 zugeleitet, wo das reine Acetal aus den leichter siedenden Alkoholen und Aldehyden, die oben abgezogen werden, gewonnen werden kann.
  • Soll das Acetalprodukt in Aldehyd, Alkohol oder Säure umgewandelt werden, so wird der Aldehyd in der Entkobaltisieranlage 19 durch Säurehydrolyse und gleichzeitige Dampfdestillation aus dem Acetal gewonnen. Das Destillat besteht aus zwei Phasen, die obere Phase ist Aldehyd mit n + 1 C-Atomen und die untere Phase Wasser. Die obere Aldehydphase wird nach bekannten Verfahren vom Wasser abgetrennt, z. B. mit einem Überfließabscheider, und wenn Alkohol das gewünschte Produkt ist, so wird der Aldehyd durch Leitungen 20 und 23 in eine Hydrierzone 24 geleitet. In dieser Zone wird der Aldehyd bei Temperaturen von 65 bis 200"C, unter einem Wasserstoffdruck von 70 bis 350 kg/cm2 und in Gegenwart eines Nickel-, Kobalt-, Kupferchromit- oder Wolframsulfidkatalysators zum Alkohol hydriert. Um die Hydrierung zu unterstützen, kann es erwünscht sein, daß man entweder kontinuierlich oder diskontinuierlich bis zu 10 Volumprozent Wasser in die Hydriervorrichtung einspritzt. Die Produkte der Hydrierungsumsetzung werden zusammen mit einem Teil des Wassers oben abgezogen. Der Alkohol kann dann durch bekannte Verfahren, wie Destillation, von dem Wasser abgeschieden werden.
  • Ist das gewünschte Produkt eine Säure, so wird das im beschriebenen Alkohol-Verfahren durch Leitung 20 aus der Dekobaltisieranlage 19 abgezogene Aldehyd produkt durch Leitung 26 in eine Oxygenierungszone 25 geleitet, wo der Aldehyd mit Luft oder Sauerstoff in Gegenwart eines Katalysators, z. B. Kobaltsalz, zu einer Monocarbonsäure oxydiert wird.
  • Der durch Leitung 27 aus der Entkobaltisieranlage 19 gewonnene Katalysator kann durch Umsetzung mit einer höheren Fettsäure, wie Oleinsäure, in eine Seife umgewandelt und, bevor er durch Leitung 5 wieder in das Reaktionsgefäß 2 geleitet wird, mit etwas Olefin vermischt werden. Auch der mehrwertige Alkohol, der bei der Herstellung der Säure und des Aldehyds gewonnen wird, wenn das Acetal während der Dampfdestillationsstufe hydrolysiert wird, kann ebenfalls wieder in das Reaktionsgefäß 2 zurückgeleitet werden, nachdem er gegebenenfalls dehydratisiert worden ist.
  • Es ist wichtig, daß alle in das Reaktionsgefäß 2 gelangenden Stoffe, einschließlich der Olefinbeschikkung, im wesentlichen oder vollständig frei von Wasser sind, da während der Carbonylierungsumsetzung vorhandenes Wasser die Hydrolyse des Acetals fördert. Um diese unerwünschte Umsetzung zu vermeiden, ist es ratsam, die Wassermenge im Reaktionsgefäß 2 auf weniger als etwa 0,5 Gewichtsprozent zu halten.
  • Die folgenden Beispiele veranschaulichen im einzelnen, wie die vorliegende Erfindung durchgeführt werden kann.
  • Beispiel 1 50,7 ccm (0,5 Mol) Cyclohexen, 55 ccm (1 Mol) Äthylenglykol und 1,24 g (0,05 Mol) fein gemahlenes Kobaltacetattetrahydrat wurden in ein 300 ccm fassendes Chrom-Vanadium-Druckgefäß gegeben. Das Reaktionsgefäß wurde zweimal mit Stickstoff gereinigt und mit einem aus 1 Mol Kohlenmonoxyd je Mol Wasserstoff bestehenden Synthesegas unter einen Druck von 189 ata gesetzt. Darauf wurde das Reaktionsgefäß auf etwa 166"C erhitzt, und innerhalb von 11/2 Stunden fiel der Druck von 267,75 ata auf 126 ata ab. Darauf wurde das Reaktionsgefäß mit zusätzlichem Synthesega erneut unter Druck gesetzt, und die Umsetzung wurde bei 150"C weitere 11/2 Stunden fortgeführt. Der gesamte Druckabfall (umgerechnet auf 160°C) betrug 154 ata, was etwa 81°/o der Synthesegasmenge entspricht, die sich theoretisch mit dem Cycloolefin umsetzen könnte. Dann ließ man das Reaktionsgefäß abkühlen und entfernte das Produkt, nachdem das Reaktionsgefäß abgeblasen war. Das Produkt wurde filtriert; dem Filtrat wurden 50 ccm Wasser zugesetzt.
  • Die obere organische Phase wurde von dem Wasser geschieden und mit wasserfreiem Magnesiumsulfat getrocknet. Das Produkt wurde filtriert, und das erhaltene Filtrat (57,7 g) wurde im Vakuum destilliert.
  • 60 Gewichtsprozent des Filtrates wurden als ein Destillat gewonnen, das bei einem absoluten Druck von 20 mm Hg zwischen 96 und 212"C siedete. Diese Fraktion wurde als das Äthylenacetal des Hexanhydrobenzaldehyds identifiziert. Das Gewichtsverhältnis von Destillat zu Bodenrückständen betrug in diesem Versuch 91: 9, während das Gewichtsverhältnis von Destillat zu Bodenrückständen in einem Kontrollversuch, bei dem während der Oxonierungsumsetzung kein Äthylenglykol vorhanden war, 71: 29 betrug.
  • Diese Zahlen zeigen, daß es möglich ist, durch Bildung eines Acetals in der Oxonierungszone die Bildung hochmolekularer Nebenprodukte zu verhindern, die gewöhnlich als Oxo-Bodenrückstände bezeichnet werden. Diese Bodenrückstände sind für die chemischen Industrien von nur geringem Werte.
  • Ein Teil des auf diese Weise hergestellten Äthylenacetals wurde hydrolysiert, indem man es mit 4n-Salzsäure unter Rückfluß erhitzte. Dem erhaltenen Aldehyd wurde etwas 2,4-Dinitrophenylhydrazonreagenz zugesetzt, und der gewonnene Niederschlag wurde aus Äthylacetat umkristallisiert. Es stellte sich heraus, daß sein Schmelzpunkt (175 bis 177"C) mit dem von 2,4-Dinitrophenylhydrazon von Hexahydrobenzaldehyd übereinstimmt.
  • Beispiel 2 Der folgende Versuch wurde durchgeführt, um zu zeigen, wie das erfindungsgemäße Verfahren die Struktur des chemischen Produktes beeinflußt. Das Beispiel 1 wurde wiederholt mit der Abänderung, daß 28,05 g (0,5 Mol) Buten-l an Stelle von Cyclohexen verwendet wurden. Nach 43/4 Stunden bei 150"C war der Druck um etwa 152,25 ata gefallen, was etwa 820/o der Menge des Synthesegases entspricht, die sich theoretisch mit dem Olefin umsetzen könnte. Das Reaktionsprodukt wurde filtriert und destilliert. Ein Teil des Destillates, das 36,3 g wog und einer Ausbeute von 56 Molprozent, bezogen auf das Olefin, entsprach, wies bei 40 mm Druck einen Siedepunkt von 69 bis 72 C auf. Es wurde als das Äthylenacetal des Cs-Aldehyds, das sich in der Oxonierungsumsetzung gebildet hatte, identifiziert. Das Gewichtsprozentverhältnis der Isomeren von geradkettigem Aldehyd zu verzweigtkettigem Aldehyd betrug 70: 30, während das Gewichtsverhältnis von Destillat zu Bodenrückständen 85:15 betrug. Ein ähnlicher, bei 164"C in Abwesenheit von Äthylenglykol durchgeführter Versuch ergab ein Alkoholprodukt mit einem Isomeren-Gewichtsprozentverhältnis von geradkettigem Alkohol zu verzweigtkettigem Alkohol von 39: 61. Zudem betrug das Gewichtsverhältnis von Destillat zu Bodenrückständen im Kontrollversuch 66: 34. Ähnliche Ergebnisse wurden bei Verwendung von Äthylenoxyd erzielt. Aus diesen Zahlen geht hervor, daß die Anwesenheit einer Polyhydroxyverbindung in der Oxonierungszone, die mit dem entstandenen Aldehyd ein Acetal bilden kann, sehr vorteilhaft ist, wenn geradkettige Produkte gewünscht werden. Wie bereits hervorgehoben wurde, verringern dieser mehrwertige Alkohol und die organischen Oxydverbindungen die Menge der in der Oxonierungsumsetzung gebildeten Bodenrückstände wesentlich und erhöhen die Ausbeute an destillierbaren sauerstoffhaltigen Verbindungen.
  • Ein Teil des auf diese Weise hergestellten Äthylenacetals wurde hydrolysiert, indem man es mit einer Schwefelsäurelösung, die durch Vermischen von 10 com konzentrierter Schwefelsäure mit 70 ccm Wasser hergestellt worden war, unter Rückfluß erhitzte. Der als Ergebnis der Hydrolyse gebildete Aldehyd wurde destilliert und es wurde festgestellt, daß eine fast quantitative Ausbeute an Aldehyd erzielt worden war. Das erhaltene farblose Produkt wurde durch Gaschromatographie analysiert. Es stellte sich heraus, daß es aus 70 Molprozent n-Valeraldehyd und 30 Molprozent 2-Methylbutyraldehyd bestand.

Claims (3)

  1. Verschiedene Abänderungen und Veränderungen der vorliegenden Erfindung sind möglich, ohne daß der durch die nachfolgenden Ansprüche entstandene Rahmen überschritten würde. Das Verfahren kann beispielsweise kontinuierlich oder diskontinuierlich durchgeführt werden.
    Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung sauerstoffhaltiger Verbindungen durch Carbonylierung von Olefin-Kohlenwasserstoffen mit H2 und CO in Gegenwart eines Carbonylierungskatalysators bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck in Gegenwart eines Acetalisierungsmittels, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t, daß man das Acetalisierungsmittel in einer Menge von wenigstens 1 Mol pro Mol Olefin einsetzt und als Acetalisierungsmittel ein niederes Alkylenoxyd oder einen zwei- oder dreiwertigen Alkohol verwendet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen cyclischen olefinischen Kohlenwasserstoff carbonyliert.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen acyclischen olefinischen Kohlenwasserstoff mit 2 bis 20 C-Atomen carbonyliert und die Acetale zu Aldehyden hydrolysiert, die größtenteils geradkettig sind.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 877 300.
DEE18836A 1959-03-16 1960-02-02 Verfahren zur Herstellung sauerstoffhaltiger Verbindungen durch Carbonylierung von Olefin-Kohlenwasserstoffen Pending DE1165568B (de)

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