DE97639C - - Google Patents

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DE97639C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B17/00Azine dyes

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Die durch Condensation von Phenanthrenchinon mit Alkyl - ο - diaminen erhaltenen Azoniumverbindungen, deren erster Repräsentant von Otto N. Witt (Ber. XX, 1183) dargestellt und beschrieben worden ist, wirken mit grofser Leichtigkeit auf Aminbasen ein, wobei der im Benzolkern bezw. im Naphtalinkern in Para-Stellung zum Azinstickstoff befindliche Wasserstoff durch einen Aminrest ersetzt wird.
Die so entstehenden Farbstoffe gehören nach Eigenschaften und Constitution zu der Klasse der Rosinduline, unterscheiden sich aber von den bisher bekannten Vertretern dieser Gruppe durch die Gegenwart des Phenanthrenrestes. Beispielsweise besitzt der βμβ Flavindulin mit Piperidin entstehende blaue Farbstoff die folgende Formel I:
während der aus dem Witt'sehen Naphtoflavindulin (1. c.) mit Ammoniak gebildete fuchsinrothe Farbstoff der Formel II:
NH.
entspricht. Diese Reaction der Flavinduline gegen Aminbasen war nicht vorauszusehen, da sich im Molecül derselben kein leicht bewegliches Wasserstoffatom befindet, sobald man sie als Derivate des Phenanthrenchinons ansieht, also z. B. die Formel des Flavindulins folgendermafsen schreibt (Formel III):
wohl aber lä'fst sich dieselbe verstehen, sobald man eine Verlegung der chinoiden Bindungen in den Benzol- bezw. Naphtalinkern annimmt, entsprechend Formel II des Phenantrorosindulins.
Das Verfahren wird im Allgemeinen so ausgeführt, dafs. man die alkoholische Lösung des betreffenden Flavindulinsalzes, am besten des Chlorids, mit dem betreffenden Amin im Ueberschusse versetzt und bis zur Beendigung der Farbstoffbildung Luft hindurchleitet. Dann wird mit Salzsäure angesäuert, mit Wasser verdünnt, der Alkohol verjagt, der in Lösung bleibende Farbstoff vom Harz abfiltrirt, letzteres wiederholt mit siedendem Wasser ausgezogen und die vereinigten Farbstofflösungen mit Kochsalz oder Salzsäure gefällt, geprefst und getrocknet. Die so erhaltenen Farbstoffe sind dunkelrothe bis dunkelblaue krystallinische Pulver, welche sich aus Alkohol meist in gut ausgebildeten Krystallen erhalten lassen. Dieselben lösen sich leicht in Wasser, Alkohol und verdünnter Essigsäure und färben Seide, Wolle, gebeizte und ungeheizte Baumwolle in sehr säure- und seifenechten, weniger lichtechten fuchsinrothen bis dunkelblauen Nuancen. Bisher sind die in den nachstehenden Beispielen eingehend beschriebenen Farbstoffe dargestellt worden.
Beispiele:
I. Blauer Farbstoff aus Flavindulin und Piperidin.
Darstellung, ι kg Flavindulinchlorid (Condensationsproduct aus Phenanthrenchinon und o-Amidodiphenylamin) wird in der hinreichenden Menge Alkohol gelöst, 800 g Piperidin hinzugefügt und während 24 Stunden unter Luftzutritt umgerührt. Dann wird die tiefblaue Flüssigkeit mit Salzsäure angesäuert, der Alkohol gröfstentheils abdestillirt, mit heifsem Wasser stark verdünnt und von dem Harz abfiltrirt. Aus dem Filtrat fällt man durch Salzsä'urezusatz und Abkühlen den Farbstoff in blauen kupferglänzenden Nadeln, welche abgeprefst und getrocknet werden.
Eigenschaften. Dunkelblaue kupferglänzende Krystalle aus Wasser und Alkohol, leicht löslich in kaltem und heifsem Wasser, in Alkohol und Essigsäure mit dunkelblauer Farbe. Englische Schwefelsäure löst mit kirschrother, beim Verdünnen mit Wasser successive durch orangegelb und grün in blau übergehender Farbe. Zinnchlorür entfärbt die sauren Lösungen langsam. Färbt in verdünnt essigsaurem Bade Seide, Wolle und gebeizte Baumwolle in säure- und seifenechten marineblauen Tönen an, zieht dagegen nur schwach auf ungeheizte Baumwolle.
II. Rother Farbstoff aus Naphtoflavi ndul.in (Condensationsproduct aus Phenanthrenchinon mit Phenyl-ο-naphtylendiamin) und
Ammoniak.
Darstellung. 1 kg Naphtoflavindulinchlorid wird in Alkohol gelöst und in diese Flüssigkeit unter Wasserkühlung 2 bis 3 Stunden lang Ammoniakgas und Luft gleichzeitig in langsamem Strome eingeleitet. Dann wird das überschüssige Ammoniak durch einen kräftigen Luftstrom gröfstentheils entfernt, mit Salzsäure neutralisirt, mit Wasser verdünnt und der. Alkohol abdestillirt. Der sich beim Abkühlen der fuchsinrothen Lösung ausscheidende Farbstoff wird abgeprefst, getrocknet und einmal aus Alkohol umkrystallisirt.
Eigenschaften. Dicke, dunkelrothe, bronzeglänzende Prismen aus Alkohol, feine violette, verfilzte Nädelchen aus heifsem Wasser, leicht löslich in heifsem Wasser, Alkohol und Essigsäure mit violettrother Farbe. Die violettblaue Lösung in englischer Schwefelsäure wird auf Wasserzusatz zuerst olivengrün, dann gelbbraun und schliefslich violettroth. Zinnchlorür entfärbt die sauren Lösungen nicht. Färbt in schwach essigsaurem Bade Seide, Wolle, gebeizte und ungebeizte Baumwolle in sehr säure- und seifenechten, weniger lichtechten Tönen an.
III. Rother Farbstoff aus Naphtoflavin-
dulin und Methylamin.
Darstellung, ikg Naphtoflavindulinchlorid wird mit 200 g Methylamin in alkoholischer Lösung versetzt und während einer Stunde ein kräftiger Luftstrom durch die Masse geleitet. Dann wird abgeprefst und aus dem Rückstande das Chlorid des Farbstoffes mit siedendem Wasser extrahirt. Salzsäure fällt aus der Lösung das Chlorid des Farbstoffes, welches abgeprefst und getrocknet wird.
Eigenschaften. Messingglänzende körnige Krystalle aus Wasser und Alkohol, welche im übrigen dieselben Eigenschaften und Reactionen zeigen wie der unter Nr. II beschriebene Farbstoff.
IV. Violetter Farbstoff aus Naphtoflavindulin und Anilin.
Darstellung, ikg Naphtoflavindulin chlorid wird mit 2 kg Anilin verrieben und die Masse während 8 Tagen in Berührung mit Luft sich selbst überlassen. Dann wird das überschüssige Anilin durch Auskochen mit verdünnter Salzsäure entfernt und der abgeprefste Rückstand aus Alkohol umkrystallisirt.
Eigenschaften. Dunkelviolette, stark kupferglänzende Krystalle, fast unlöslich in Wasser, leicht löslich in Alkohol und verdünnter Essigsäure mit intensiver violettblauer
Farbe. Englische Schwefelsäure löst mit blaugrüner Farbe, welche durch Verdünnen mit Wasser durch grünblau in violettblau übergeht. Färbt in essigsaurem Bade Seide, Wolle, gebeizte und ungeheizte Baumwolle in reinen, säure- und seifenechten, ziemlich lichtechten blauvioletten Tönen an.

Claims (2)

  1. Patent-Ansprüche:
    i. Verfahren zur Darstellung von Farbstoffen aus der Gruppe des Rosindulins, darin bestehend, dafs man die aus Phenanthrenchinon mittelst alkylirter Orthodiamine erhaltenen Azoniumverbindungen mit Ammoniak, primären oder secundären Aminen behandelt.
  2. 2. Ausführungsform des durch Anspruch ι geschützten Verfahrens, bestehend in der Verwendung der aus Phenanthrenchinon und o-Amidodiphenylamin bezw. o-Amidonaphtylphenylamin erhaltenen Azoniumverbindungen einerseits und Ammoniak, Methylamin, Anilin und Piperidin andererseits.
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