DE17340C - Verfahren zur Darstellung eines blauen Farbstoffs - Google Patents

Verfahren zur Darstellung eines blauen Farbstoffs

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DE17340C
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blue
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DENDAT17340D
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E. THOMAS und Dr. O. N. WITT in Mülhausen i, Elsafs
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B17/00Azine dyes

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coloring (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 22: Farbstoffe, Firnisse, Lacke.
EDUARD THOMAS und Dr. OTTO NIKOLAUS WITT in MÜLHAUSEN (Elsass).
Verfahren zur.Darstellung eines blauen Farbstoffs.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 20. April 1881 ab.
Die im Handel unter verschiedenen Namen, als Indulin, Nigrosin, Bleu-Coupier und anderweitig bezeichneten Farbstoffe sind die Salze (spritlöslich) oder Sulfosäuren (wasserlöslich) einer Base, für welche durch verschiedene Untersuchungen und speciell die von Hofmann und Geiger (Berichte d. D. ehem. Ges. 1872, S. 472) die Formel C19 Hlb IV3 festgestellt worden ist, sowie von deren Homologen. Dieselbe kann in sehr verschiedener Weise erhalten werden; wir bedienen uns mit Vorliebe der ältesten Methode, Erhitzen von Amidoazobenzol mit salzsaurem Anilin.
Die Darstellung des Amidoazobenzols führen wir durch moleculare Umlagerung des Diazoamidobenzols aus. Dabei verwenden wir nicht, wie bisher angegeben wurde, Alkohol, sondern Anilin als Lösungsmittel, und erzielen auf diese Weise eine fast theoretische Ausbeute an Amidoazobenzol. Wir scheiden für unsere Zwecke diesen Körper nicht von dem angewendeten Lösungsmittel, sondern führen ihn durch Erhitzen der Mischung unter Ammoniakabspaltung in Indulin über.
Wir haben nun gefunden, dafs Indulin im Stande ist, in einen werthvolleren Farbstoff überzugehen, wenn man es in Gegenwart von Anilin nochmals mit Anilinsalzen behandelt.
Zu diesem Zweck erhitzen wir in einem emaillirten gufseisernen Kessel 100 kg salzsaures Indulin (Azodiphenylblau) mit 45 kg salzsaurem Anilin und 200 kg Anilin auf 160 bis 1700 C. während 24 Stunden.
Die abgekühlte dickflüssige Schmelze wird mit 500 1 Alkohol vermischt. Es scheiden sich feine messingfarbene Krystalle des neuen Farbstoffes ab, welche durch Filtration gesammelt, durch Waschen mit Alkohol gereinigt und getrocknet werden.
Anstatt fertig gebildetes Indulin in der angegebenen Weise zu behandeln, können wir auch dessen Bildung und seine Umwandelung in einer und derselben Operation bewerkstelligen. Zu diesem Zwecke mischen wir in einem emaillirten Kessel 100 kg Diazoamidobenzol mit 130 kg salzsaurem Anilin und 300 kg reinem Anilin und bewirken die moleculare Umlagerung des Diazoamidokörpers durch 24stündiges Stehen oder in kürzerer Zeit durch Erwärmen auf 40 bis 50 ° C. Wir erhitzen alsdann während 4 bis 5 Stunden auf no0 C. Die Schmelze ist nun tiefviolet und enthält nur noch Spuren von Amidoazobenzol. Es ist vortheilhaft, aber nicht unbedingt nöthig, nun noch eine weitere Menge, nämlich 65 kg salzsaures Anilin zuzusetzen. Wir erhitzen alsdann während 24 Stunden auf 160 bis 1700 C. und verfahren im übrigen wie bereits angegeben. 1
Das so erhaltene Blau wird dann durch Erhitzen mit 3 Theilen Schwefelsäure von 1,840 spec. G. auf iio° während 6 Stunden in Sulfosäure übergeführt und diese in bekannter Weise in das Natriumsalz verwandelt. Letzteres bildet das Handelsproduct.
Dieser neue Farbstoff, den wir Indulin 6 B nennen und welcher aus dem Indulin unter
Ammoniakabspaltungentstandenist, unterscheidet sich von dem bekannten Farbstoff durch
1. seine völlige Unlöslichkeit in Alkohol und den meisten Lösungsmitteln, mit Ausnahme: von Phenol,
2. seine rein grünblaue, auch bei künstlichem Licht beständige Nuance.
Die Analysen ergeben, dafs der neue Farbstoff kein phenylirtes. Indulin ist,, sondern dafs ihm vielmehr eine von diesem ganz, verschiedene Constitution und die Formel C36 JT27 N^' HCl zukommt.
Auch von dem phenylirten Violanilin (Phenylviolanilin) ist er verschieden, wie auch das Violanilin selbst schwerlich identisch ist mit dem Indulin. Das Phenylviolanilin ist ebenso wie seine Sulfosäure von schieferblaugrauer Farbe. Es sulfurirt sich nur schwer, und seine Sulfosäuren färben sich auf Wolle schlecht an.
Unser neues Blau ist hingegen von rein grünlichblauer Farbe, welche bei künstlicher Beleuchtung noch grüner erscheint. Es sulfurirt sich leicht, giebt dabei schön färbende Sulfosäuren, welche als Farbstoffe Werth besitzen.
Ein weiterer Unterschied besteht darin, dafs das Phenylviolanilin durch Einwirkung freien oder essigsauren Anilins entsteht, während unser Körper die Gegenwart salz- oder salpetersauren Anilins in sehr' grofsem Ueberschufs verlangt und unserer Ansicht nach hauptsächlich der Gegenwart dieser Säur.en-, nicht der des Anilins seine Entstehung verdankt.

Claims (2)

Patent-An Sprüche:
1. Die Ueberführung von Indulin in einen blauen, in Alkohol unlöslichen Farbstoff von der Zusammensetzung :■ C36 JiT27 JV5 · H Cl, durch Erhitzen des Indulins mit Anilinsalzen bei Gegenwart von Anilin.
2. Die- Darstellung der Sulfosäuren dieses Farbstoffes.
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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2961230A (en) * 1955-05-25 1960-11-22 Borletti Spa Apparatus for indicating speed on rectilinear scales in tachometers, particularly for self-propelled vehicles
US3011351A (en) * 1957-03-05 1961-12-05 King Seeley Thermos Co Speedometer

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US2961230A (en) * 1955-05-25 1960-11-22 Borletti Spa Apparatus for indicating speed on rectilinear scales in tachometers, particularly for self-propelled vehicles
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