DE976254C - Verfahren zur Behandlung gegerbter tierischer Haeute - Google Patents

Verfahren zur Behandlung gegerbter tierischer Haeute

Info

Publication number
DE976254C
DE976254C DEF10491A DEF0010491A DE976254C DE 976254 C DE976254 C DE 976254C DE F10491 A DEF10491 A DE F10491A DE F0010491 A DEF0010491 A DE F0010491A DE 976254 C DE976254 C DE 976254C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
leather
gerbsto
treatment
tanned
vegetable
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired
Application number
DEF10491A
Other languages
English (en)
Inventor
Wilhelm Dr Graulich
Gustav Dr Mauthe
Heinz Roehling
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer AG
Original Assignee
Bayer AG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bayer AG filed Critical Bayer AG
Priority to DEF10491A priority Critical patent/DE976254C/de
Application granted granted Critical
Publication of DE976254C publication Critical patent/DE976254C/de
Expired legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C9/00Impregnating leather for preserving, waterproofing, making resistant to heat or similar purposes

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zur Behandlung gegerbter tierischer Häute Zur Verbesserung des Gebrauchswertes von Leder wird das gegerbte Material häufig noch besonderen Behandlungen unterworfen. Hierher gehören z. B. die Behandlung mit Fettemulsionen (Lickern), das mechanische Einarbeiten von Ölen und Fetten, das Imprägnieren der trockenen Leder mit geschmolzenen Fettparaffin-Harz-Gemischen oder das Imprägnieren der trockenen Leder mit organischen Lösungen höhermolekularer Harze und Polymerisationsprodukte.
  • In den letzten Jahren ist auch versucht worden, monomere, zur Polymerisation befähigte Vinyl- oder Dienverbindungen in das Leder hineinzubringen und dort zu polymerisieren (siehe z.B. 0 e h 1 e r und K i 1 d u ff, Research Paper RP 1951, Vol. 42, Jan. 1949, Part of the Journal of Research of the National Bureau of Standards). Eine andere Möglichkeit wird in der Richtung gesucht, relativ niedrigmolekulare, unvollständig polymerisierte Vinylverbindungen dem Leder einzuverleiben und sie dort mit Hilfe von Katalysatoren und Wärme weiterzupolymerisieren. Es ist auch schon versucht worden, Polyvinylverbindungen, wie z. B, Polymerisate des Polyvinylidenchlorids (britische Patentschrift 585 ziS), des Poly"inylacetats (britische Patentschrift 585 117) und des Polyvinylchlorids (britische Patentschrift 583 o96), vor, während oder nach dem Gerbprozeß in chromgegerbte Leder in der Form ihrer Latices einzuarbeiten. Dieser Anwendung stehen aber, insbesondere bei dicken, schweren Ledern, bisher nicht überwundene Schwierigkeiten entgegen. Sie bestehen darin, daß die Polymerisatemulsionen nicht stabil genug waren, um eine ausreichende Tiefenwirkung zu erreichen, und daß auch hohe Emulgator- und Stabilisatorzusätze vor oder nach der Polymerisation nicht ausreichen, um ein sicheres Arbeiten in der Praxis zu ermöglichen. Wird z. B. aus irgendwelchen betriebstechnischen Gründen eine solche Emulsion während der Verarbeitung instabil und scheidet sich das Polymerisat auf der Lederoberfläche ab, so ist es nicht mehr möglich, das Leder mit einfachen Mitteln, also z. B. mit Wasser, wieder verwendbar zu machen.
  • Es wurde nun ein vorteilhaftes Verfahren zuyBehandlung gegerbter tierischer Häute gefunden, bei welchen die Behandlung mit einer sauren bis neutralen wäßrigen Dispersion hochmolekularer, überwiegend aus Vinylverbindungen gebildeter Polymerisate oder Mischpolynzerisate erfolgt, die axionaktive, Sul f onsäuregruppen besitzende Emulgatoren in einer Menge von ynindestens 20/0 (bezogen auf den Polynaerisatgehalt) und Gerbstoße enthält, und das dadurch gekennzeichnet ist, daß als Gerbsto§e vegetabilische und/oder synthetische Gerbsto§e zugegen sind, und zwar in einer Menge von 2o bis ioo0/0 (bezogen auf den Polymerisatgehalt). Die Anwendung geschieht zweckmäßig unter mechanischer Walkwirkung, z. B. im Gerb- oder Heißluftfaß.
  • Es ist überraschend, daß Stoffe, die, wie die pflanzlichen und synthetischen Gerbstoffe, bekanntermaßen oft störend auf Emulsionssysteme wirken, bei Wahl geeigneter Polymerisatemulsionen und Mengenverhältnisse eine bisher nicht erreichte Durchdringung und eine sichere Handhabung des Verfahrens ermöglichen. Wird z. B. vegetabilisch vorgegerbtes Leder mit einer 4o%igen Emulsion eines Acrylsäurepolymerisationsproduktes behandelt, so wird diese Emulsion durch Zusatz von vegetabilischem Gerbstoff im Leder ausgefällt.
  • Als Polymerisätemulsionen kommen solche aus Vinylverbindungen, wie Dichloräthen, Vinylchlorid, Acrylestern, Styrol, Acrylnitril und anderen, einzelnen oderin Mischung unter sich oder mit Dienverbindungen, wobei letztere im Unterschuß sein sollen, in Betracht. Die Wahl der Emulgatoren bei der Polymerisation geschieht nach Art und Menge im Hinblick auf die gewünschte Teilchengröße. Doch ist gegebenenfalls durch Zusatz nach der Polymerisation dafür zu sorgen, daß der Anteil an anionischen, Sulfogruppen enthaltenden Emulgatoren mindestens 2 % der Polymerisattrockensubstanz, zweckmäßig mehr, beträgt.
  • Als für das Verfahren geeignete Gerbstoffe kommen pflanzliche Gerbextrakte, insbesondere Quebracho-und Mimosaextrakt, in Frage und synthetische Gerbstoffe, wie sie z. B. nach den aus den deutschen Patentschriften 675 775, 611671 und 696 272 sowie der französischen Patentschrift 879 222 bekannten Verfahren gewonnen werden können.
  • Je nach der Wahl des Polymerisationsproduktes, des Emulgators und des Gerbstoffes - wobei bei allen Art und Mengenverhältnis von Einfluß sind - erhält man so Mischungen, die entweder nach einer für die praktische Anwendung genügend langen Zeit gelartig abbinden oder die unbegrenzt lange unverändert bleiben.
  • Für die Behandlung zwecks Verbesserung des Gebrauchswertes kommen Chromleder, mit vegetabilischen und/oder synthetischen Gerbstoffen bzw. mit Chrom- und vegetabilischen und/oder synthetischen Gerbstoffen gegerbte Leder in Frage. Dem Eindringen der Polymerisatemulsionen leisten Chromleder den geringsten Widerstand, doch wird auch in diesem Fall die Verteilung im Lederquerschnitt durch das vorliegende Verfahren verbessert und das Eindringen und Aufziehen beschleunigt.
  • Das Verfahren führt zu wesentlichen Verbesserungen hinsichtlich Strukturverfestigung, Wasserdichtigkeit und Abrieb. Beispiel 1 65 kg einer Mischung von 52,5 Teilen einer 40%igen Mischpolymerisatemulsion (bestehend aus Dichloräthen, Acrylsäurebutylester und 15 Teilen des Na-Salzes von langkettigen Paraffinsulfosäuren, bezogen auf loo Trockenteile Polymerisat) und 12,5 Teilen eines 56%igen Gerbstoffes, den man gemäß der französischen Patentschrift 897 222 erhält, werden in 300 kg ausgegerbten, genügend feuchten Vacheleder-Croupons unter Zuführung von Warmluft (etwa 7o' C Einströmtemperatur) während 2 Stunden eingewalkt. Danach wird das Leder, welches die Polymerisat-Gerbstoff-Emulsion gut und gleichmäßig aufgenommen hat, wie üblich, jedoch ohne weiteren Zusatz von Füllstoffen, fertiggestellt.
  • Man erhält ein Leder, das sich wasserabweisender, wasserdichter und abriebfester - was einer Verbesserung des Gebrauchswertes gleichkommt - gegenüber einem normal ausgegerbten Leder verhält, als die nachstehenden Werte es zeigen.
    Wasseraufnahme nach Kubelka und Nemec
    Nach Beispiel i Vergleichsleder
    behandeltes (normal fertig-
    Leder gestellt)
    nach i/4 Stunde 15,50/0 28,50/0
    - 1/2 - 20,00/0 320 %
    - 1 - 24,5 % 37,0%
    - 2 Stunden 28,5 % 38,5 %
    Wasserdurchlässigkeits-Quotient
    nach Stahter-Herfeld
    o,918 0,372
    o,611 o,191
    Reißfestigkeit
    13214 kg/cm2 253,0 kg/cm2
    1 Höhen- Gewichts- Höhen-
    Abrieb Höhen-
    verlust verlust verlust verlust
    nach 40 m
    Schleifweg. . . 21o mg o,9 mm 28o mg 1,o1 mm
    nach weiteren
    40 m ....... 135 mg o,62 mm 16o mg o,8o mm
    nach weiteren
    40m ....... 135 mg o,71 mm 230 mg 1,40 mm
    Beispiel 2 loo kg neutralisierte, abgewalkte Chromoberleder werden in Zoo 1 Wasser mit 9 kg Trockensubstanz einer Mischpolymerisatemulsion, erhalten aus Butadien, Acrylnitril, Styrol und einem Emulgator (alkylnaphthalinsulfonsaures Salz) gemäß der deutschen Patentschrift 821997, und 3 kg Trockensubstanz von Mimosaextrakt während 24 Stunden bei 5o°C Eingangstemperatur eingewalkt und wie üblich fertiggestellt.
  • Man erhält ein Leder, welches neben den im Beispiel z erwähnten Verbesserungen vor allem eine wesentliche Strukturverfestigung aufweist, wodurch es einem erweiterten Verwendungsgebiet zugeführt werden kann.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Behandlung gegerbter tierischer Häute mit einer sauren bis neutralen wäßrigen Dispersion hochmolekularer, überwiegend aus Vinylverbindungen gebildeter Polymerisate oder Misch- polymerisate, die anionaktive, Sulfonsäuregyuppen besitzende Emulgatoren in einer Menge von min- destens 2°/0 (bezogen au l den Polymerisatgehalt) und Gerbsto§e enthält, dadurch gekennzeichnet, daß als Gerbsto#e vegetabilische und f oder synthetische Gerbsto f e zugegen sind, und zwar in einer Menge von 2o bis joo° f o (bezogen au l den Polymerisatgehalt). In Betracht gezogene Druckschriften Britische Patentschriften Nr. 583 096, 585 115, 585 116, 585 117, 585 118, 585 135; USA.-Patentschrift Nr. i jgj 48o; Schwartz-Perry, Surface Active Agents, Bd.I (1949), S. 4781479-
DEF10491A 1952-11-30 1952-11-30 Verfahren zur Behandlung gegerbter tierischer Haeute Expired DE976254C (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF10491A DE976254C (de) 1952-11-30 1952-11-30 Verfahren zur Behandlung gegerbter tierischer Haeute

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DEF10491A DE976254C (de) 1952-11-30 1952-11-30 Verfahren zur Behandlung gegerbter tierischer Haeute

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE976254C true DE976254C (de) 1963-05-30

Family

ID=7086476

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEF10491A Expired DE976254C (de) 1952-11-30 1952-11-30 Verfahren zur Behandlung gegerbter tierischer Haeute

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE976254C (de)

Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1191480A (en) * 1913-12-04 1916-07-18 Basf Ag Tanning.
GB583096A (en) * 1944-05-13 1946-12-09 John Burchill Improved process for the filling of leather
GB585115A (en) * 1945-01-29 1947-01-30 John Burchill Improved process for the filling of leather
GB585135A (en) * 1945-02-09 1947-01-30 John Burchill Improved process for the filling of leather
GB585116A (en) * 1945-01-29 1947-01-30 John Burchill Improved process for the filling of leather
GB585117A (en) * 1945-01-29 1947-01-30 John Burchill Improved process for the filling of leather
GB585118A (en) * 1945-01-29 1947-01-30 John Burchill Improved process for the filling of leather

Patent Citations (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US1191480A (en) * 1913-12-04 1916-07-18 Basf Ag Tanning.
GB583096A (en) * 1944-05-13 1946-12-09 John Burchill Improved process for the filling of leather
GB585115A (en) * 1945-01-29 1947-01-30 John Burchill Improved process for the filling of leather
GB585116A (en) * 1945-01-29 1947-01-30 John Burchill Improved process for the filling of leather
GB585117A (en) * 1945-01-29 1947-01-30 John Burchill Improved process for the filling of leather
GB585118A (en) * 1945-01-29 1947-01-30 John Burchill Improved process for the filling of leather
GB585135A (en) * 1945-02-09 1947-01-30 John Burchill Improved process for the filling of leather

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE68929475T2 (de) Wässrige Copolymer-Dispersion zur Lederbehandlung
DE1419373A1 (de) Verfahren zur Veredlung von Leder
DE1494858C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Mischpolymerisaten und deren Verwendung als Gerbmittel
EP0602071B1 (de) Wässrige dispersionen von neuen amphiphilen co-oligomeren für die wasch- und reinigungsbeständige fettende ausrüstung von leder und pelzfellen sowie ihre verwendung
EP3555322B1 (de) Verfahren zur herstellung hydrophobierender lederbehandlungsmittel
DE615219C (de) Lacke
DE976254C (de) Verfahren zur Behandlung gegerbter tierischer Haeute
DE2134070C3 (de) Pulverförmige Mischungen zum Gerben von tierischen Häuten oder Nachgerben von Leder
DE821997C (de) Zurichtung von Leder
DE19625984C2 (de) Wäßrige Polymerdispersionen, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung in der Lederherstellung
EP0026423B1 (de) Verfahren zur Fettung und Imprägnierung von Leder und Pelzen
EP0606064B1 (de) Salze von Copolymeren aus ethylenisch ungesättigten Carbonsäuren und ethylenisch ungesättigten Fettsäurederivaten
DE1800244C2 (de) Verfahren zum gleichzeitigen Fetten und Imprägnieren von Leder
DE1179377B (de) Verfahren zur Herstellung von Emulsions-polymerisaten
CH329052A (de) Verfahren zur Herstellung von Leder
DE973930C (de) Fettungsmittel zur Herstellung weisser und hellfarbiger Leder sowie von Pelzfellen
DE1277507B (de) Verfahren zum Behandeln von Leder zur Verbesserung des Bruchs und der Abriebfestigkeit
DE1244332B (de) Verfahren zum Schnellgerben mittelschwerer oder schwerer Leder
DE976916C (de) Verfahren zum Impraegnieren von Leder
DE949591C (de) Verfahren zur Beseitigung der Losnarbigkeit und Doppelhaeutigkeit von Leder
DE253171C (de) Gerbverfahren
DE2033973C3 (de) Verfahren zum Füllen von Leder sowie hierfür verwendbare pulverförmige oder konzentrierte, flüssige Mittel
DE376967C (de) Verfahren zur Herstellung einer plastischen Masse aus Blut, Haemoglobin oder aehnlichen Eiweisssubstanzen und von Gegenstaenden aus derselben
DE857426C (de) Verfahren zum Fetten von gegerbten Haeuten
DE633421C (de) Verfahren zur Herstellung von hochmolekularen Gerbstoffen