DE821997C - Zurichtung von Leder - Google Patents
Zurichtung von LederInfo
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- DE821997C DE821997C DEF1016A DEF0001016A DE821997C DE 821997 C DE821997 C DE 821997C DE F1016 A DEF1016 A DE F1016A DE F0001016 A DEF0001016 A DE F0001016A DE 821997 C DE821997 C DE 821997C
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C11/00—Surface finishing of leather
- C14C11/003—Surface finishing of leather using macromolecular compounds
Description
- Zurichtung von Leder Es ist bekannt, für die Zurichtung von Leder hochpolymere Stoffe zu verwenden. Man hat für diesen Zweck bereits wäßrige Lösungen bzw. Dispersionen von polymeren Ärhylenoxyd, Polyacrylsäuren und Acrylliarzen angewandt. Eine Vereinfachung hierbei bedeutete die Verwendung von wäßrigen Dispersionen der in Wasser unlöslichen Polymerisationsprodukte des Vinylacetats oder der Acrylester, wie sie durch Polymerisation der in Wasser emulgierten Monomeren erhalten werden, da hierdurch die nachträgliche Herstellung von Lösungen oder Dispersionen wegfällt.
- Es wurde nun gefunden, daß sich für diesen Zweck solche wäßrigen Emulsionen von Polymerisaten besonders eignen, die maii durch Mischpolymerisation von in Wasser emulgiertem Acrylnitril und Butadien erhält und die bis zu 45% Butadien enthalten können; gegebenenfalls können die verwendeten Polymerisate noch eine oder mehrere andere aktivierte Vinylverbindungen einpolymerisiert enthalten, wie z. B. Acrylester, Vinylacetät oder Styrol. Die Verwendung solcher Emulsionen wirkt sich bei der Zurichtung von Leder mit Deckfarben auf Basis von organisch löslichen Bindemitteln (Collodium) oder wasserlöslichen Bindemitteln (Albumin, Kasein usw.) sehr günstig aus.
- Bei der Verarbeitung von Collodiumdeckfarben wird das Leder vorher mit verdünnten Lösungen der genannten Emulsionen vorbehandelt. Dies geschieht zweckmäßig durch einen Auftrag der verdünnten Lösungen mittels Bürste. Durch eine solche Vörbehandlung des Leders wird eine bemerkenswerte Einsparung an Deckfarbe erreicht, was nicht nur aus wirtschaftlichen Gründen erwünscht ist, sondern wichtig ist, weil der Ledercharakter durch die Zurichtung um so weniger beeinträchtigt wird, je weniger Deckfarbe benötigt wird. Trotzdem ein so vorbehandeltes Leder die Lederdeckfarbe weniger tief eindringen läßt, wird eine ausgezeichnete Haftfestigkeit des Deckfarbenauftrages erzielt. Die Anwendung einer geeigneten Grundierung spielt besonders bei der Zurichtung von Spaltleder eine wichtige Rolle.
- Bei der Verwendung wäßriger Lederdeckfarben werden die genannten Emulsionen der wäßrigen Deckfarbenrnischung zugesetzt. Derartige Mischungen werden zweckmäßig mittels Bürste oder Plüschbrett oder aber mittels Spritzapparat aufgetragen. Bei .der manuellen Armwendung wird ein gleichmäßiger, praktisch streifenfreier Auftrag der Deckfarbe erhalten und eine bemerkenswerte Einsparung an Lederdeckfarbe erzielt. Durch die Mitverwendung der Emulsionen wird eine Verbesserung der Elastizität, der Haltbarkeit und Haftfestigkeit der wäßrigen Deckfarbenschicht erreicht. Vor allem aber wird eine bemerkenswerte Erhöhung des Glanzes und der Brillanz der Zurichtungen erhalten, so daß in vielen Fällen auf das Glan.zstoßen verzichtet werden kann. Auch -ergibt sich eine Verbesserung der Trocken- und Naßreibechtheit. Der Griff des Leders ist in erwünschter Weise mild und weich, ohne klebrig zu sein. Beispiel i ioo Gewichtsteile einer aus wäßrigen Lederdeckfarben bestehenden Mischung (s. Bergmann-Graßmann, Handbuch der Gerbereichemie und Lederfabrikation, 111. Bd., i. Teil, S.43 usw.) werden mit ioo Gewichtsteilen einer 35 bis 4oo/oigen wäßrigen Emulsion eines Mischpolymerisats aus 4o Gewichtsteilen Acrylnitril, 4o Gewichtsteilen Butadien und 2o Gewichtsteilen Styrol, hergestellt durch Polymerisation der genannten Stoffe in wäßriger Emulsion unter Verwendung von Paraffinsulfonat (erhalten durch Sulfochlorierung von Paraffin und alkalische Verseifung) als Emulgator und von Kaliumpersulfat und Triäthanolamin als Katalysator, versetzt und mit 8oo Gewichtsteilen Wasser verdünnt. 25 Gewichtsteile Formaldehyd werden mit 175 Gewichtsteilen Wasser versetzt und der vorerwähnten Lösung zugegeben. Nach gutem Aufrühren wird diese Mischung mit einer Bürste aufgetragen, wobei sich zeigt, daß durch die Mitverwendung des genannten Mischpolymeri.sates eine Erleichterung des Farbauftrages und eine weitgehende Vermeidung von Streifenbildung ermöglicht wird. Nach dem Trocknen des ersten Auftrages kann ein, zweiter Auftrag, wieder mit der Bürste oder mit dem Spritzapparat, vorgenommen werden. Es ist.darauf zu achten, daß die forrpaldehydhaltige Lösung im Laufe des Tages Verwendung findet, da sonst eine Ausflockung des in den Lederdeckfarben enthaltenen Eiweißbindemittels zu befürchten ist. Je nach der gewünschten Deckwirkung kann unter Umständen noch ein dritter Auftrag erfolgen. Anschließend kann in üblicher Weise ein Glanz aufgetragen werden. Durch die Mitverwendung des Mischpolymerisats wird schon eine erhebliche Glanzwirkung erzielt. Beispiel 2 Eine wäßrige etwa 35 bis 4oo/oige Emulsion eines Mischpolymerisats aus 4o Gewichtsteilen Acrylnitril, 4o Gewichtsteilen Butadien und 2o Gewichtsteilen Styrol, hergestellt durch Polymerisation der genannten Stoffe in wäßriger Emulsion unter Verwendung von Paraffinsulfonat (erhalten durch Sulfochlorierung von Paraffin und alkalische Verseifung) als Emulgator und Benzoylperoxyd und Paraffinsulfinat als Katalysator sowie Diisopropylxanthogendisulfid als Regler wird im Verhältnis 1 : 3 mit Wasser verdünnt und auf pflanzlich gegerbtem Leder oder lohgarem Spalt mit Plüschbrett oder Bürste aufgetragen. Nach sorgfältigem Trocknen und Bügeln wird eine Collodiumdeckfarbenlösung (s. Bergmann-Graßmann, Handbuch der Gerbereichemie und Lederfabrikation, 111. Bd., i. Teil) mittels Bürste oder Spritzpistole aufgetragen. Nach gutem Trocknen wird nochmals mit der Spritzpistole Collodiumfarblösung bis zur genügenden Deckung aufgespritzt. Es wird bei der Verwendung des Mischpolymerisats auf Ledern eine weitgehende Einsparung von Collodiumdeckfarbe erzielt; die Grundierung mit der Emulsion auf Spalten schließt die Oberfläche ab und ergibt eine l)emerkenswerte Bruchfestigkeit der Spaltzurichtungen. Die Haftfestigkeit der Collodiumdeckfarbenschicht auf der Grundierung ist gut. Beispiel 3 Chromgegerbte, stark beschädigte Rindleder werden nach vorhergehender Einfärbung zur Beseitigung von Narbenfehlern auf der Lederoberfläche leicht abgebufft. Danach erfolgt Auftrag einer Lederdeckfarbenmischung folgender Zusammensetzung ioo Gewichtsteile dem Farbton der Ledervorfärbu-ng entsprechende Mischung aus wäßrigen Lederdeckfarben werden mit 5oo Gewichtsteilen Wasser verdünnt und mit Zoo Gewichtsteilen einer mit Zoo Gewichtsteilen Wasser verdünnten Emulsion des vorerwähnten Mischpolymerisates versetzt. Diese Mischung wird mittels Bürste auf die abgebufften Leder aufgetragen. Nach dem Trocknen derselben erfolgt ein zweiter Auftrag mit der gleichen Mischung. An Stelle des Handauftrages kann auch der Auftrag mittels Spritzpistole oder mit Hilfe einer geeigneten Auftragmaschine. erfolgen. Nunmehr wird mit einer eiweißhaltigen Appretur, z. B. aus 2o Gewichtsteilen Kasein in Wasser mit Ammoniak gelöst, 2o Gewichtsteilen Blutalbumin und 3 Gewichtsteilen sulfuriertem Klauenöl zusammen auf iooo Gewichtsteile Wasser verdünnt, aufgetragen, mit r : to verdünntem Formaldehyd techn. 30%ig übersprüht und derselbe Glanzauftrag bzw. Auftrag des verdünnten Formaldehyds evtl. wiederholt, falls die Glanzwirkung und die Trocken- und Naßreibechtheit nicht ausreichend sein sollten.
- Es ist auch möglich, vor bzw. zwischen den einzelnen Aufträgen die Leder in üblicher Weise zu bügeln oder mit einer künstlichen Narbung zu versehen.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verwendung wäBriger Emulsionen von in Wasser unlöslichen Polymerisationsprodukten, die durch Mischpolymerisation von in Wasser emulgiertem Acrylnitril und Butadien, gegebenenfalls unter Mitverwendung weiterer aktivierter Vinylverbindungen, erhalten werden und die bis zu 45% Butadien enthalten ktinnen, für die Zurichtung von Leder.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
GB821997X | 1949-04-05 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE821997C true DE821997C (de) | 1951-11-22 |
Family
ID=10531580
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEF1016A Expired DE821997C (de) | 1949-04-05 | 1950-03-14 | Zurichtung von Leder |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE821997C (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
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DE1279261B (de) * | 1959-06-02 | 1968-10-03 | Stockhausen & Cie Chem Fab | Zusatz fuer Lederzurichtungsmittel auf der Basis von waessrigen Kunststoffdispersionen |
DE1288715B (de) * | 1959-12-21 | 1969-02-06 | Stockhausen & Cie Chem Fab | Zusatz fuer Lederzurichtungsmittel auf der Basis von waessrigen Kunststoffdispersionen |
EP0009745A2 (de) * | 1978-10-06 | 1980-04-16 | Bayer Ag | Verwendung von Dispersionen von Polymeren aus konjugierten Dienen, Allylsulfonsäuren und Acrylsäurederivaten zur Behandlung von Leder |
DE2946435A1 (de) * | 1979-11-17 | 1981-05-21 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren zum zurichten von leder durch behandlung mit kautschuklatices |
-
1950
- 1950-03-14 DE DEF1016A patent/DE821997C/de not_active Expired
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DE2946435A1 (de) * | 1979-11-17 | 1981-05-21 | Bayer Ag, 5090 Leverkusen | Verfahren zum zurichten von leder durch behandlung mit kautschuklatices |
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