DE3413301A1 - Verfahren zum nachgerben von mineralisch oder kombiniert gegerbtem leder mit polymergerbstoffen - Google Patents
Verfahren zum nachgerben von mineralisch oder kombiniert gegerbtem leder mit polymergerbstoffenInfo
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Description
Chemische Fabrik Stockhausen GmbH D-4150 Krefeld , Bäkerpfad 25
Verfahren zum Nachgerben von mineralisch oder kombiniert gegerbtem Leder mit Polymergerbstoffen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Nachgerbung von mineralisch oder kombiniert gegerbtem Leder mit
Polymergerbstoffen.
Die Hauptgerbung von Leder wird überwiegend mit basischen Salzen des dreiwertigen Chroms, AluminiuirS und/
oder Zirkons allein oder in Kombination mit synthetischen Gerbstoffen durchgeführt. Eine anschliessende
Nachgerbung dient bevorzugt der Verbesserung bzw. Mo-
difizierung bestimmter charakteristischer Eigenschaften
des Leders, die durch Begriffe wie Fülle, Narbenfestigkeit, Griff, Sprung, Egalität und andere gekennzeichnet
werden. Demnach bestehen wesentliche Unterschiede in der Zielrichtung zwischen Haupt- und Nachgerbung.
In der Nachgerbung werden neben pflanzlichen auch synthetische Gerbstoffe - Syntane - verwendet, deren Gerbwirkung
beschränkt sein kann. Typische Vertreter sind niedermolekulare (Polymerisationsgrad 1-5) Kondensationsprodukte
von Formaldehyd mit Naphtalin- und/oder Phenolsulfonsäuren bzw. deren Alkalisalze.
Ein häufiger Nachteil von carboxylgruppenhaltigen Polymeren
bei der Nachgerbung ist ihre deutlich ausgeprägte pH-Empfindlichkeit im praxisüblichen Anwendungsbereich
zwischen 3 und 5 und ihre oft mangelnde Stabilitat gegenüber den in der Nachgerbung vorkommenden Elektrolytkonzentrationen.
Diese Nachteile führen sehr oft zu einem oberflächlichen Aufziehen oder zu Verschmierungen
mit allen sich daraus ergebenden Konsequenzen für Folgeprozesse, wie z.B. die Färbung. Seit einigen
Jahren werden auch carboxylgruppenhaltige Polymere und Copolymere auf Basis von Acrylsäure eingesetzt. In der
Regel kommen die Polycarboxylate in Kombination mit anderen geeigneten Nachgerbstoffen zur Anwendung.
Aufgabe der Erfindung ist daher die Verbesserung der bisher bekannten, für die Nachgerbung verwendeten
Produkte, insbesondere bezüglich pH-Empfindlichkeit, Elektrolytstabilität und Beeinflussung des Färbeverhaltens
des Leders.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Nachgerben
von mineralisch oder kombiniert gegerbtem Leder durch Behandeln mit einer wässrigen Lösung von wasserlöslichem
Polymergerbstoff, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man als Polymergerbstoff Polymerisate aus wenigstens
einen sulfongruppenhaltigen Monomeren sowie gegebenenfalls weiteren wasserlöslichen damit copolymer
isierbaren Monomeren verwendet.
Durch den Einbau von sulfonsäuregruppenhaltigen Monomeren in die erfindungsgemäß verwendeten Polymerisate
werden wesentlich günstigere anwendungstechnische Eigenschaften erzielt. Während Syntane und die bisher bekannten
Polycarboxylate bei gefärbten Ledern oft zu unerwünschter Aufhellung führen, besitzen die erfindungsgemäßen
Polymerisate überraschenderweise diese Nachteile nicht. Trotz des Vorhandenseins von Sulfogruppen kommt
es überraschenderweise bei der nachfolgenden Färbung des Leders mit anionischen Farbstoffen zu keiner uner-
1-> wünschten Veränderung des angestrebten Farbtons durch
Aufhellerscheinungen.
Als sulfongruppenhaltige Monomere für die Herstellung des erfindungsgemäßen Polymergerbstoffs sind alle zur
Polymerisation befähigten Sulfonsäureverbindungen geeignet, beispielsweise die offenkettigen, d.h. aliphatischen
ungesättigten Sulfonsäuren. Ein Beispiel hierfür ist die Vinvlsulfonsäure. Andere geeignete offenkettige
ungesättigte sulfongruppenhaltige Monomere leiten sich von den Ck, β -ungesättigten Säuren z.B.
2-Acrylamido-2-methylpropansulfonsäure, (Meth)-Acrylsäure
und deren Derivaten ab. Weitere Beispiele für derartige Sulfonsäuren sind N-(3-Sulfopropyl-N-(Meth)-Acrylamidopropyl-Ν,Ν-:
Dimethylammoniumbetain oder ein
SuIfopropyl(meth)-Acrylsäureester. Daneben können
auch die Sulfonierungsprodukte von ei -olefinen eingesetzt
werden, sofern im Reaktionsgemisch noch polymerisierbare Doppelbindungen vorhanden sind. Ebenso
geeignet sind die Sulfonierungsprodukte von Di- oder Polvolefinen, sowie sulfonierte ungesättigte Fettsäuren
und deren Derivate. Die Sulfogruppe kann aber auch in
einem cyclischen, bevorzugt aromatischen System als Substituent vorhanden sein, während sich die polymerisierbare
CC-Doppelbindung in der Seitenkette des cyclischen Systems befindet. Ein typisches Beispiel hierfür
ist die Styrolsulfonsäure. Geeignet sind nicht nur die Sulfonsäuren selbst, sondern auch deren Salze, wie
die Alkali- und/oder Ammoniumsalze.
Der Gehalt an sulfongruppenhaltigen Monomeren in den erfindungsgemäß zur Nachgerbung verwendeten Polymerisaten
beträgt wenigstens 3 ΜοΙ,-%, bevorzugt wenigstens
5 MoI-S.
Neben den von sulfongruppenhaltigen Monomeren abgeleiteten Grundeinheiten können die erfindungsgemäßen PoIymerisate
noch weitere, die Wasserlöslichkeit des Polymerisats nicht beeinträchtigende Grundeinheiten enthalten,
die sich von entsprechenden copolymerisierbaren Monomeren ableiten. Bevorzugt sind hier die Mischpolymerisate
aus wenigstens einem sulfongruppenhaltigen Monomeren mit wenigstens einem carboxylgruppenhaltigen
Monomeren zu nennen. Diese Mischpolymerisate können ihrerseits noch weitere von anderen wasserlöslichen, copolymerisierbaren
Comonomeren abgeleitete Grundeinheiten enthalten. Als carboxylatgruppenhaltige Comonomere
sind in erster Linie die ungesättigten Carbonsäuren, wie die Maleinsäure als Dicarbonsäure, sowie die ungesättigten
Monocarbonsäuren wie (Meth-)Acrylsäure und/ oder Crotonsäure geeignet.
Daneben können in den erfindungsgemäßen Polymergerbstoffen
als weitere, die Wasserlöslichkeit nicht beeinträchtigende copolymerisierbare Monomere (Meth-)Acrylamid
oder Vinylpyrrolidon eingebaut sein.
Das Molekulargewicht der erfindungsgemäßen Polymergerbstoffe
kann in weiten Grenzen schwanken. Geeignet sind Polymerisate mit Molekulargewichten ab 10.000 g/Mol.
Die Obergrenze des Molekulargewichts kann z.B bei 15,0 000 g/Mol liegen. Bevorzugt liegt der Molekulargewichtsbereich
der eingesetzten Polymerisate zwischen 20.000 und 100.000, insbesondere zwischen 25.000 und
50.000.
Die Erfindung wird anhand der nachfolgenden Beispiele erläutert:
-Q Beispiel 1: Polymergerbstoffe aus Acrylsäure/Acrylamid/
2-Acrylamido-2-Methylpropansulfonsäure (AcS/AcA/AMPS)
In einem mit Rührer, Thermometer und Rückflußkühler ausgestatteten
Polymerisationskolben werden 100 g entionisiertes Wasser, 2,5 g Acrylsäure und 1,6 g Wasserstoff-
^t- peroxid (35 %ig) vorgelegt und auf 9 0 0C erhitzt. In
einem anderen Gefäß wurde die Monomerlösung aus 135 g Acrylsäure , 86 g Acrylamid, 72 g 2-Acrylamido- 2-Methylpropansulfonsäure
(AMPS) und 240 g Wasser hergestellt. Die Monomerlösung wurde dann unter Rühren über einen
2Q Zeitraum von ca. GO Minuten in den Polymerisationskolben
eingetragen. Gleichzeitig wurden durch einen zweiten Einlaufstutzen 7,2 g Wasserstoffperoxid und 1,6 g Hydroxylaminhydrochlorid
(gelöst in 12 g Wasser) proportional zur Monomer-Lösungsmenge eindosiert. Die Reaktionstemperatur
wurde durch Sieden bei 100 0C aehalten. Nach Beendigung der Polymerisation wurde noch eine Stunde.".bei
100 0C nachgerührt und danach mit Natronlauge
auf pH 7,4 eingestellt. Es entstand eine ca. 40 %ige Lösung eines Polymerisates aus Acrylsäure, Acrylamid
und AMPS mit einer viskosimetrisch ermittelten Molmasse von 48.000 g pro Mol.
Die Molmassen wurden aus der in 10 %iger, wässriger
Kochsalzlösung ermittelten Grenzviskosität nach der Beziehung von Korotkinha (O.Z. Korotkinha et al, Zh. Prikl. Khim. _3£ > 2533, 1965) ,
Kochsalzlösung ermittelten Grenzviskosität nach der Beziehung von Korotkinha (O.Z. Korotkinha et al, Zh. Prikl. Khim. _3£ > 2533, 1965) ,
) = 2,5 · 10~2 -1^
wobei ( I ) die Grenzviskosität in ml/g und M die Molmasse
in g/Mol bedeuten, berechnet.
Die erhaltene Lösung wurde · gemäß nachfolgender Rezeptur zur Nachgerbung eingesetzt:
Rindleder
Typ: Oberleder
Typ: Oberleder
Wet blue, Falzstärke: 2,0 - 2,2 mm, pH 5,3, Ts: 1000C
%-Angaben bezogen auf Falzgewicht
%-Angaben bezogen auf Falzgewicht
Waschen 200 % Wasser 35 °C
0,5 % Essigsäure 1:5 10 Min.
Flotte ablassen
Neutralisation/ 100 % Wasser 35 0C
Nachgerbung 2 % Tanigan PC*, ungelöst 45 Min.
PH 4'5
Lederquerschnitt gegen Bromkresolgrün:
blaugrün
+ 3 % Polymergerbstoff 1:1 30 Min.
+ 1,5 % Chromgerbstoff 26 %ig,
33 % basisch, ungelöst 30 Min.
+ 3 % Polymergerbstoff 1:1 30 Min.
+ 3 % Tanigan 3LN**, ungelöst 30 Min.
pH 4,5
Flotte ablassen
Spülen Wasser 60 0C 5 Min.
Färbung/ 1 % Farbstoff C.I. Acid brown 83 - 1:20
Fettung . 2x nach 10 Min.,1x nach 20 Min.
+ 8 % eines sulfonierten Triglycerids
mit Paraffinsulfonat 1:4 45 Min.
+ 1 % Ameisensäure 1:5 30 Min.
pH 3,4
Flotte ablassen
Spülen Wasser 20 0C 5 Min.
Spülen Wasser 20 0C 5 Min.
Leder über Nacht auf Bock
abwelken
vakuumtrocknen
ablüften
abwelken
vakuumtrocknen
ablüften
anfeuchten
stollen
stollen
* lichtechter synthetischer Neutralisationsgerbstoff der BAYER AG
** hochlichtechter synthetischer Weißgerbstoff der BAYER AG
Das nit dem erfindungsgemäßen Polymergerbstoff behandelte
Le^.er zeigte gute bis sehr gute Fülle und Weichheit bei
hoher Narbenfestigkeit und war tiefer gefärbt als das mit einem handelsüblichen Polymer-Nachgerbstoff auf
der Grundlage von AcS/AcA behandelte Leder.
Beispiel 2: Polyraergerbstoff aus AcS/AcA/AMPS
Die Polymerisation von Acrylamid, Acrylsäure und 2-Acrylamido-2-Methylpropansulfonsäure
geschah in gleicher
Weise wie in Beispiel 1, mit dem Unterschied, daß die 'i Mengen an Acrylamid, Acrylsäure und AMPS zum Teil variiert
wurden. Darüber hinaus wurde durch entsprechende Änderung der Wasserstoffperoxid- und der Hydroxylammoniumchlorid-Konzentration
die Molmasse auf 25.000 g/Mol eingestellt.
Beim Einsatz dieses Polymergerbstoffes gem. der in Beisp. angegebenen Rezeptur wurde ein Leder erhalten, das sich
durch eine tiefere Färbung als das mit einem handelsüblichen Polymer-Machgerbstoff auf der Grundlage von
AcS/AcA behandelte Leder auszeichnet.
Der unter Beispiel 2 beschriebene Polymergerbstoff wurde in
folgender Rezeptur für Rindleder, Typ Nappa, eingesetzt:
Rindleder
Typ: Nappa
Typ: Nappa
Wet blue, Falzstärke: 1,2 mm, pH 6,0, Ts: 100 0C
%-Angaben bezogen auf Falzgewicht
Waschen 200 % Wasser 30 0C
0/5 % Essigsäure 1:5 10 Min.
Flotte ablassen
Neutralisation/ 100 % Wasser 30 0C
Nachgerbung 2 % Tanigan PC*, ungelöst 15 Min.
+ 1 % Natrium-Bicarbonat 1:10 45 Min.
pH 6,5
Lederquerschnitt gegen Brorrikresolgrün: blau
AO
+ 4% Polymergesgstoff 1:1 15
+ 2 % eines sulfatierten Klauenöls)
10 Min. + 1 % Ammoniak 1:5 )
Färbung + 5 % Farbstoff C.I.Acid brown 326 60 Min.
300 % Wasser 60 0C
1 % Ameisensäure 1:5 30 Min.
pH 6,6
Flotte ablassen
Fettung 200 % Wasser 60 0C
1 % wsichmachendes Füllmittel
gemäß DP 1 263 976,
Beispiel 1, 1:5 30 Min.
Beispiel 1, 1:5 30 Min.
+ 1 % Farbstoff C.I.Acid brown 326 1:20
2x nach 10 Min., 1x nach 20 Min.
+ 8 % eines sulfonierten' Fischöls '1:4 30 Min.
+ 1 % Ameisensäure 1:5 20 Min. pH 3,9
Flotte ablassen
Spülen Wasser 20 0C 5 Min.
Leder über Nacht auf Bock
abwelken
hängend trocknen
anfeuchten
stollen
5 millen
5 millen
spannen
♦lichtechter synthetischer Neutralisationsgerbstoff der BAYER AG
ΑΛ
Das mit dem erf indungs gemäß en Polymergerbstoff . behandelte
Leder war wieder deutlich tiefer gefärbt.
Beispiel 4 : Polvmergerbstofif Acs/ACA/Natr iumstyro 1 sulf onat
In einem wie in Beispiel 1 beschriebenen Polymerisationskolben werden 100 g Wasser, 2,5 g Acrylsäure und 1,0 g
Wasserstoffperoxid (35 %ig) vorgelegt und auf 90 0C erhitzt.
Die monomere Lösung, bestehend aus 93,6 g Acrylamid, 48,5 g Natriumstyrolsulfonat (80 %ig), 160 g Acrylsäure
und 260 g Wasser, wurde innerhalb von 2 Stunden gemeinsam mit der Hydroxylaminlösung (1,6 g in 58 g
Wasser), 8 g Wasserstoffperoxid und 60 g Natronlauge (45 %ig) in den Polymerisationskolben eindosiert. Die
Reaktionstemperatur wurde durch Sieden bei 100 0C gehalten.
Nach der Polymerisation wurde noch 2 Stunden bei 90 0C nachgerührt und mit Natronlauge auf pH 7,0
neutralisiert. Das Polymerisat hat eine viskosimetrisch
ermittelte Molmasse von 20.000 g/Mol.
Der erhaltene Polymergerbstoff wuräe gemäß folgender Rezeptur
eingesetzt:
Schaffelle
Typ: Nappa
Typ: Nappa
Provenienz: Neuseeland, wet blue, Stärke: 1,0 ran %-Angaben bezogen auf Falzgewicht
Entfettung 300 % Wasser 35 0C )
2 % nichtionogener Emulgator) 30 Min.
mit Chlorkohlenwasserstoffen)
Flotten ablassen
λΐ
Neutralisation
Spülen
200 % Wasser 35 0C
2 % Natrium-Acetat, ungelöst 15 Min. + 0,5 % Natrium-Bicarbonat 1:10 30 Min.
pH 5,5
Lederquerschnitt gegen Bromkresolgrün: blau
Lederquerschnitt gegen Bromkresolgrün: blau
Wasser
50 0C
5 Min.
Nachgerbung/ Fettung
Spülen
200 % Wasser 50 0C
4 % Polymergerbstoff 1:1 30 Min.
+ 5 % eines sulfatierten Klauenöls) 1:4
+ 5 % Fettungsmittel auf der ) 30 Min.
Grundlage von Alkansulfonat)
+ 1 % Ameisensäure 1:5 30 Min. pH 4
Wasser 20 0C 5 Min.
Leder über Nacht auf Bock
hängend trocknen anfeuchten stollen
sauber schleifen
20 Das erfindungsgemäß behandelte Leder war bei gleicher
Narbenfestigkeit deutlich weicher als das mit einem handelsüblichen Polymer-Nachgerbstoff auf der Grundlage
AcS/AcA gearbeitete Vergleichsleder.
Beispiel 5: pplymergerbstoff aus Methacrylsäure (MAcS/AcA/
25 Natriumstyrolsulfonat
In einem wie in Beispiel 1 beschriebenen Polymerisationskolben wurden 100 g Wasser, 2,5 g Methacrylsäure
und 1,0 g Wasserstoffperoxid (35 %ig) vorgelegt und auf
90 0C erhitzt. Die Monomerlösung, bestehend aus 84,5 g
Acrylamid, 35,0 g Natriumstyrolsulfonat (80 %ig), 173 g
Methacrylsäure und 260 g Wasser , wurde innerhalb von 2 Stunden gemeinsam mit der Hydroxylaminlösung (1,6 g
in 58 g Wasser), 8 g Wasserstoffperoxid und 54,5 g Natronlauge (45 %ig) innerhalb von 2 Stunden in den
Polymerisationskolben eindosiert. Nach der Polymerisation wurde noch 2 Stunden bei 90 0C
nachgerührt und mit Natronlauge auf pH 7,0 neutralisiert. Das Terpolymerisat hat eine viskosimetrisch ermittelte
Molmasse von ca. 30.000 g/Mol.
In die Rezeptur unter Beispiel 4 eingesetzt, erbrachte tfQr hier beschriebene Polymergerbstoff eine noch höhere
Weichheit bei gleichbleibender Narbenfestigkeit.
Der unter Beispiel 5 beschriebene Terpolymer wurde in folgender Rezeptur für Rindoberleder eingesetzt:
Rindleder
Typ: Oberleder
Typ: Oberleder
Wet blue, Falzstärke : 1,7 - 1,8 mm
%-Angaben bezogen auf Falzgewicht
%-Angaben bezogen auf Falzgewicht
Waschen 200 % Wasser 35 0C
0,5 % Essigsäure 1:5 10 Min.
Flotte ablassen
Neutralisation/ 100 % Wasser 35 0C
Neutralisation/ 100 % Wasser 35 0C
10
15
Nachgerbung | 2 | % Tanigan PC*, ungelöst | 45 Min |
pH 4 | ,7 | ||
3 | % Polymergerbstoff 1:1* | 30 Min | |
+ 1,5 | % Chromgerbstoff 26 %ig, | ||
33 % basisch,. ungelöst | 30 Min | ||
+ 3 | % Polymergerbstoff; i : t | 30 Min | |
+ 3 | % Tanigan 3LN**, ungelöst | 30 Min | |
pH 4 | ,7 | ||
Spülen | Wasser 60 0C | 5 Min | |
Färbung/ | 100 ! | % Wasser 60 0C | |
Fettung | 1 '■ | % Farbstoff C.I.Acid brown 83 | 1:20 |
2 χ nach 10 Min., 1 χ nach 20 Min. 8 % eines Klauenölsulfonates mit
80 % wS und einem Gehalt an org,geb.S03 von ca. 5% 1:4 45 Min.
1 % Ameisensäure 1:5
pH 3,4
pH 3,4
30 Min.
Spülen
Wasser
20 0C
5 Min.
20
25
Leder über Nacht auf Bock
abvelken
hängend trocknen
anfeuchten
stollen
spannen
♦lichtechter synthetischer Neutralisationsgerbstoff der BAYER AG
** hochlichtechter synthetischer Weißgerbstoff der BAYER AG
Das nach dieser Rezeptur hergestellte Leder war tiefer gefärbt als das mit einem handelsüblichen Polymer-Nachgerbstoff
auf der Grundlage von AcS/AcA behandelte.
Beispiel 7 :
Der unter Beispiel 5 beschriebene Polymer g'erbstof f
wurde in die folgende Rezeptur für Rindnappa eingesetzt und untersucht:
wurde in die folgende Rezeptur für Rindnappa eingesetzt und untersucht:
Rindleder
Typ: Nappa
Wet blue, Falzstärke : 1,1 - 1,2 mm
%-Angaben bezogen auf Falzgewicht
Waschen 200 % Wasser 30 0C
10 Min. 0,5 % Essigsäure
Flotte ablassen
Neutralisation/ 100 % Wasser 30 0C
Nachgerbung/ 2 % Tanigan PC*,ungelöst 15 Min.
Färbung 1 % Natrium-Bicarbonat 1:10 45 Min.
pH 6,5
Lederquerschnitt gegen Broirikresolgrün: blau
+ 4 % polyitergerbstoff 15 Min.
+ 4 % polyitergerbstoff 15 Min.
+ 2 % eines sulfatierten Klauenöls 1:4)
1 %Mtioniak j 10 Min.
+ 5 % Farbstoff C.I.Acid brown 326,
ungelöst 90 Min.
+ 300 % Wasser 60 0C)
1 % Ameisensäure 1:5 ) 30
pH 5,3
Flotte ablassen
Fettung/ 200 % Wasser 60 0C
Fixierung 1 % weichmachendes Füllmittel gemäß
DP 1 263 976, Beispiel 1 1:5 30 Min. + 1 % Farbstoff C.I.Acid brown 326 1 :20
2 χ nach 10 Min., 1 χ nach 20 Min.
+ 8 % eines sulfitierten Fischöls 1:4 30 Min.
+ 1 % Ameisensäure 1:5
2 χ nach 10 Min., 1x nach 20 Min.
pH 3,9
Spülen Wasser 20 0C 5 Min.
Leder über Nacht auf Bock
abwelken
abwelken
hängend trocknen
anfeuchten
stollen
millen
spannen
*lichtechter synthetischer Neutralisationsgerbstoff der BAYER AG
anfeuchten
stollen
millen
spannen
*lichtechter synthetischer Neutralisationsgerbstoff der BAYER AG
Das mit dem erfindungsgemäßen Polymergerbstoff
behandelte Leder ist tiefer gefärbt und hat höhere
behandelte Leder ist tiefer gefärbt und hat höhere
Weichheit als das mit einem handelsüblichen Polymernachaerbstoff
auf der Basis von AcS/AcA behandelte Vergleich sieder.
In ein mit Rührer, Thermometer und Rückflußkühler ausgestattetes
Polymerisationsgefäß wurden 100 g entionisiertes Wasser, 2,5 g Methacrylsäure und 1,0g Wasserstoffperoxid
(35 %ig) vorgelegt und auf 90 0C erhitzt.
In einem anderen Gefäß wurde die Monomerlösung aus 80,5
A\
g Acrylamid, 47,3 g N-(3-Sulfopropyl)-N-Methacrylamidopropyl-N,N-dimethylammoniumbetain,
164,7 g Methacrylsäure und 215 g Wasser hergestellt. Diese Monomerlösung
wurde dann unter Rühren über einen Zeitraum von ca.
60 Minuten in das Polymerisationsgefäß gemeinsam mit der Hydroxylaminlösung (1,6 g in 58 ml Wasser), 7,8 g
Wasserstoffperoxid (3 5 %ig) und 56 g Natronlauge (45 %ig) eingetragen.
Nach der Polymerisation wurde noch 2 Stunden bei 90 0C nachgerührt und anschliessend mit 112g NaOH (45 %ig) auf pH 7 neutralisiert.
Nach der Polymerisation wurde noch 2 Stunden bei 90 0C nachgerührt und anschliessend mit 112g NaOH (45 %ig) auf pH 7 neutralisiert.
Die erhaltene Lösung wurde gemäß nachfolgender Rezeptur zur Nachgerbung eingesetzt:
Randleder 1 5 TyP: Oberleder-Wet
blue, Falzstärke: 1,9 - 2,1 mm %-Angaben bezogen auf Falzgewicht
Neutralisation
Flotte ablassen
150 % Wasser 35 0C 2 % Natriumacetat )
0,3 % Natriurribicarbonat) " 60 Min. pH 5,3
Lederquerschnitt gegen Bromkresolgrün: blau
Lederquerschnitt gegen Bromkresolgrün: blau
6 % .Polymargerbstoff 1:1 60 Min.
pH 5,6
Spülen
Wasser
60 0C
10 Min.
Färbung/ Fettung
1 % Farbstoff C.I.Acid brown 83 1:20
2 χ nach 10 Min., 1 χ nach 20 Min.
+ 8 % eines sulfonierten Triglycerids
mit Paraffinsulfonat 1:4 45 Min.
+ 1 % Ameisensäure 1:5 30 Min.
pH 3,7
Flotte ablassen
Spülen Wasser 20 0C 10 Min.
Leder über Nacht auf Bock
abwelken
ausrecken
abwelken
ausrecken
hängend trocknen
anfeuchten
stollen
spannen
anfeuchten
stollen
spannen
Das mit dem erfindungsgemäßen Polvitergerbstoff behandelte
Leder zeigte bessere Narbenfestigkeit und war tiefer gefärbt als das mit einem handelsüblichen Polymernachgerbstoff
auf der Grundlage von AcS/AcA behandelte Leder.
Beispiel 9:
Beispiel 9:
In einem wie in Beispiel 1 beschriebenen Polymerisationskolben
wurden 100 g Wasser und 1,0 g Wasserstoffperoxid (35%ig) vorgelegt und auf 90 0C erhitzt. Die
Monomerlösung, bestehend aus 136 g Acrylamid, 6 5,0 g Natriumstyrolsulfonat (80%ig), 94 g Maleinsäureanhydrid
und 260 g Wasser, wurde innerhalb von 2 Stunden gemeinsam mit der Hydroxylamin lösung (T, 6 g in 58 g Wasser.) ,
8 g Wasserstoffperoxid und 51,0 g Natronlauge (45 %ig) innerhalb von 2 Stunden in den Polyermisationsko^ben
eindosiert.
Nach der Polymerisation wurde noch 2 Stunden bei 900C
nachgerührt und mit Natronlauge auf pH 7,0 neutralisiert.
Die erhaltene Lösung wurde gemäß nachfolgender Rezeptur
zur Nachgerbung eingesetzt:
Rindleder
Typ: Oberleder
Wet blue, Falzstärke 1,7 - 1,8 um
%-Angaben bezogen auf Falzgewicht
Neutralisation: 150 % Wasser 35 °
2 % Ng-Acetat yungelöst 60 Min. 0,3 % Na-Bicarbona-y
pH 5,6
Lederquerschnitt gegen Broirikresolgrün: blau
pH 5,6
Lederquerschnitt gegen Broirikresolgrün: blau
Nachgerbung: 6 % Polymergerbstoff 1:1 60 Min.
pH 5,9
Flotte ablassen
Spülen Wasser 60 0C 10 Min.
100 % Wasser 60 0C
Färbung/Fettung: 1 % Farbstoff C.I.Acid brown 83 1:20
2 χ nach 10 Min.,1 χ nach 20 Min:
+ 8 % Fettungsmittelkomb. aus synth.
+ 8 % Fettungsmittelkomb. aus synth.
und native Ölen 45 Min.
+ 1 % Ameisensäure 1:5 30 Min.
pH 3,8
Flotte ablassen
Spülen Wasser 200C 10 Min.
Leder über Nacht auf Bock
abwelken
abwelken
hängend trocknen
anfeuchten
stollen
millen
spannen
anfeuchten
stollen
millen
spannen
Das mit dem erfindungsgemäßen Polymergerbstoff behandelte
Leder zeigte deutlich mehr Farbintensität als das mit einem handelsüblichen Polymernachgerbstoff aif
ACS/ACA-Basis behandelte Leder.
Beispiel 10 :
In einem wie in Beispiel 1 beschriebenen Polymerisationskolben wurden 100 g Wasser und 4,0 g Wassei^tof i?-
P^oxid (35 %ig) vorgelegt und auf 9 0 0C erhitzt. Die
Monomerlösung, bestehend aus 256 g Acrylamid, 39,1 g
Natriumstyrolsulfonat und 260 g Wasser, wurde innerhalb
von 2 Stunden gemeinsam mit der Hydroxylaminlösung (6,3 g in 78 g Wasser), 31,2 g Wasserstoffperoxid
in den Polymerisationskolben eindosiert. Die Reaktionstemperatur wurde durch Sieden bei 100 0C
gehalten.
Nach der Polymerisation wurde noch 2 Stunden bei 90° C nachgerührt und mit Natronlauge auf pH 7,0 neutralisiert.
Die erhaltene Lösung in die Rezeptur unter Beispiel 9 eingesetzt ergab ein Leder, dessen Weichheit, Farbtiefe und Brillanz entscheidend besser ausfiel als das mit einem handelsüblichen Polymernachgerbstoff auf der Grundlage von ACS/ACA behandelte Leder.
Die erhaltene Lösung in die Rezeptur unter Beispiel 9 eingesetzt ergab ein Leder, dessen Weichheit, Farbtiefe und Brillanz entscheidend besser ausfiel als das mit einem handelsüblichen Polymernachgerbstoff auf der Grundlage von ACS/ACA behandelte Leder.
Claims (3)
1. Verfahren zum Nachgerben von mineralisch oder kombiniert
gegerbtem Leder durch Behandeln mit einer wässrigen Lösung von wasserlöslichem Polymergerbstoff, dadurch
gekennzeichnet, daß man als Polymergerbstoff Polymerisate
aus wenigstens einem sulfongruppenhalti-gem Monome-.
ren sowie gegebenenfalls weiteren wasserlöslichen copolymer is ierbar en Monomeren verwendet.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Behandlung des gegerbten Leders mit 0,1 bis 5,0 Gew.-%, bezogen auf Falzgewicht eines Polymergerbstoffs
bei einer Flottenlänge bis zu 300 %, Temperaturen bis zu maximal 70°C und pH-Werten im Bereich von mindestens
2,5 bis 8,0 durchgeführt wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Nachgerbung in Kombination mit
synthetischen oder pflanzlichen Gerbstoffen erfolgt.
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