DE97610C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES PATENTAMT.

Die vorliegende Vorrichtung zum Bearbeiten und Weichmachen zäher Speisen besteht im wesentlichen aus zwei Kaubacken, deren jede aus einer Reihe von einzelnen eigenartig geformten Platten A zusammengesetzt ist, die zwischen sich einen gröfseren Raum b frei lassen, als er nothwendig wäre, um die Platten des anderen Kaubackens aufzunehmen. Bei dieser Anordnung wird die zwischen den Platten der beiden Kaubacken festgehaltene Brotkruste oder dergl. zusammengedrückt, gezerrt und wellenförmig gebogen, derart, dafs sie ihre Härte verliert und leicht genossen werden kann.

In der vorliegenden Ausführung sind die beiden Kaubacken als zwei Walzen ausgebildet, weiche im entgegengesetzten Sinne gedreht werden können und auf welchen die Kauplatten entweder senkrecht zur Achse oder schräg oder parallel zu derselben angeordnet sind. _ ' ·

Die Fig. 1 bis 3 der beiliegenden Zeichnung geben ein Beispiel eines Krustenbrechers mit cylinderförmigen Kaubacken, in welchen die Platten senkrecht zur Achse angeordnet sind. Fig. 4 zeigt das Geräth mit parallel zur Achse angeordneten Kauplatten.

Aus der Zeichnung ist zu ersehen, dafs die Kauplatten A der beiden Kaubacken zwischen sich in dem Augenblick, wo sie das dazwischengelegte Material bearbeiten, einen .genügenden Raum lassen, so dafs dasselbe nicht zerschnitten, sondern gequetscht und zusammengedrückt wird. In dem Beispiel der Fig. 3 sind die Arbeitsscheiben A gezahnt, um ein leichteres und sicheres Hineinziehen der Kruste in den. Bereich der beiden Cylinder zu erzielen. Diese Zähne, welche sich in das Material eindrücken, tragen im Uebrigen auch zur Erweichung bei und leiten gewissermafsen die Zerlegung ein. Die Arbeitsscheiben der Ausführung'sform nach Fig. 4 können zu demselben Zweck ebenfalls gezahnt ausgebildet sein. In den dargestellten Beispielen ist der eine der mit Platten besetzten Cylinder elastisch gelagert, derart, dafs die Entfernung der beiden Cylinder sich selbstthätig entsprechend der Dicke des zu behandelnden Materials regelt. Diese Anordnung gestattet ferner, die Enfernung der beiden Cylinder mit der Hand in dem Augenblick zu bewirken, wo man das Material zwischen dieselben einführen will.

Die Cylinder tragen ferner an einem oder auch an beiden Enden Handrädchen /, welche ge'statten, in dem einen oder anderen Sinne sie zu drehen, indem die Handrä'dchen mit Daumen und Zeigefinger bethätigt werden.

Das Geräth kann ferner mit einem Zuführungstisch C ausgerüstet sein, auf welchem das zu bearbeitende Material aufliegt, bevor dasselbe zwischen die Cylinder eintritt. Dieser Zuführungstisch steigt oder sinkt mit den beweglichen Cylindern. ,Zu diesem Behufe ist der Zuführungstisch an einem federnd ge-

lagerten Rahmen D befestigt, in welchem auch die Drehzapfen des beweglichen Cylinders gelagert sind.

In einer gewissen Entfernung oberhalb des Zuführungstisches ist ein festes Messer E angebracht, welches dazu dient, das Material in Stücke gleichmäfsiger Dicke zu zerlegen, bevor es in die Cylinder eintritt. Man kann im Uebrigen die Dicke der Stücke dadurch regeln, dafs man das Messer E mehr oder weniger hoch an dem Gestell F feststellt und andererseits den Zuführungstisch C mehr oder weniger hoch an dem gleitenden Rahmen D befestigt. Ein Blechstreifen H, welcher quer zu den Achsen an der unteren Seite des Gestelles befestigt ist, dient als Stütze für die Finger, um ein leichtes Entfernen des beweglichen Cylinders von dem festen Cylinder zu gestatten, wenn man das Material zwischen dieselben einführen will.

Das Geräth ist derart zusammengestellt, dafs es in allen seinen Theilen leicht auseinandernehmbar ist zum Zwecke der Reinigung.

In dem Falle, wo die Platten senkrecht zur Achse angeordnet sind, können, um ein Herumrollen des erweichten Materials um die Cylinder zu verhindern, kammartige Abnehmer B an dem Geräth angebracht sein, deren Zacken b, welche zwischen den Arbeitsplatten bis auf die Walzenoberfläche herabreichen, an ihrem ä'ufseren Ende in geeigneter Weise (Fig. 2) gekrümmt sind, um das Material, . welches sie von den Cylindern herabgenommen haben, weiter zu führen.

Selbstverständlich brauchen die Arbeitsplatten des Geräthes nicht notwendigerweise cylindrische Form zu haben, sondern es können dieselben auch an das Ende einer Zange verlegt werden, und stellt Fig. 5 einen Querschnitt durch eine derartige Anordnung dar, und zwar in dem Augenblick, wo sich die Arbeitsplatten in gröfster Annäherung zu einander befinden. Auch hier bleibt, wie aus der Fig. 5 hervorgeht, zwischen allen Arbeitsplatten ein Zwischenraum, genügend grofs, um unter Vermeidung jedes Zerschneiden des Materials dasselbe lediglich zu zerdrücken, zu zerren und zu krümmen.

Claims (1)

1. Patent-Ansprüche:

   Vorrichtung zum Bearbeiten und Weichmachen zäher Speisen (Brotkrusten u. dergl.), gekennzeichnet durch mehrere Walzen mit je einer Anzahl senkrecht oder schräg zur Drehachse stehender Arbeitsscheiben (A A) oder parallel zur Längsachse laufender Leisten, (A¹ A¹J, welche versetzt zu einander¹ stehen und gröfsere Zwischenräume (b) bilden, so dafs die zu behandelnden Speisen bei Durchführen durch die Walzen derart bearbeitet werden, dafs dieselben nicht unmittelbar zerkleinert werden, sondern nur ihre Festigkeit verlieren.
   Bei der Vorrichtung nach Anspruch 1 die Anwendung von auf ihrem Umfang mit Zähnen besetzten Arbeitsscheiben, zum Zweck, das Hineinziehen der Nahrungsmittel zwischen sich zu erleichtern und eine Theilung der ersteren vorzubereiten.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.