DE974868C - Verfahren zur Herstellung von als Weichmacher dienenden epoxydierten Mischestern hoehermolekularer Fettsaeuren - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von als Weichmacher dienenden epoxydierten Mischestern hoehermolekularer Fettsaeuren

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DE974868C
DE974868C DEF14920A DEF0014920A DE974868C DE 974868 C DE974868 C DE 974868C DE F14920 A DEF14920 A DE F14920A DE F0014920 A DEF0014920 A DE F0014920A DE 974868 C DE974868 C DE 974868C
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epoxidized
acid
fatty acids
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mixed esters
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Heinrich Dr Krimm
Hermann Dr Schnell
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Bayer AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07DHETEROCYCLIC COMPOUNDS
    • C07D303/00Compounds containing three-membered rings having one oxygen atom as the only ring hetero atom
    • C07D303/02Compounds containing oxirane rings
    • C07D303/38Compounds containing oxirane rings with hydrocarbon radicals, substituted by carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals
    • C07D303/40Compounds containing oxirane rings with hydrocarbon radicals, substituted by carbon atoms having three bonds to hetero atoms with at the most one bond to halogen, e.g. ester or nitrile radicals by ester radicals
    • C07D303/42Acyclic compounds having a chain of seven or more carbon atoms, e.g. epoxidised fats
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08KUse of inorganic or non-macromolecular organic substances as compounding ingredients
    • C08K5/00Use of organic ingredients
    • C08K5/04Oxygen-containing compounds
    • C08K5/10Esters; Ether-esters

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von als Weichmacher dienenden epoxydierten Mischestern höhermolekularer Fettsäuren Es ist bekannt, Ester oder Mischester von natürlich vorkommenden, ungesättigten Fettsäuren, z. B. der Leinölfettsäure, mit ein-oder mehrwertigen Alkoholen durch Einwirkung von organischen Persäuren bzw. von Gemischen aus Wasserstoffperoxyd und Ameisensaure zu, epoxydieren, wobei sich an einen großen Teil der vorhandenen Doppelbindungen Sauerstoff addiert.
  • Diese epoxydierten Ester sind Weichmacher für Polyvinylchlorid mit verbesserter Verträglichkeit und mit guter stabilisierender Wirkung auf Polyvinylchlorid.
  • Doch sind dieseWeichmacher für mancheAnwendungsgebiete weniger brauchbar, da ihre Wanderungsfestigkeit nicht sehr groß ist und da sie infolge ihrer Löslichkeit in vielen organischen Lösungsmitteln, wie Methanol, Athanol und vor allem in Benzin sowie in mineralischen, pflanzlichen und tierischen solen, durch diese Stoffe aus dem Polyvinylchlorid leicht herausgelöst werden.
  • Es wurde nun gefunden, dau man in emfacher Weise Weichmacher von wesentlich verbesserter Wanderungsfestigkeit und Lösungsmittelbeständigkeit, besonders gegen aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Benzin und Öle, dadurch herstellen kann, daß man polykondensierte Mischester aus höhermolekularen ungesättigten Fettsäuren, Dicarbonsäuren und Poly-, vorzugsweise Dialkoholen, epoxydiert.
  • Die erfindungsgemäß zu verwendenden polykondensierten Mischester können auf verschiedene Weise aufgebaut werden. Man stellt z. B. zunächst Polyester her, die Hydroxylgruppen enthalten, indem man entweder von vornherein einen Überschuß an 2-oder 3wertigen Alkoholen verwendet oder indem man Polyester mit mehrwertigen Alkoholen nachverestert, und verestert anschließend die Hydroxylgruppen mit höhermolekularen, ungesättigten Fettsäuren. Auf diese Weise erhält man, je nach der Menge des Überschusses an mehrwertigen Alkoholen, Mischester von mehr oder wenigerhohem durchschnittlichem Kondensationsgrad.
  • Man kann weiterhin auch Dicarbonsäuren mit mehrwertigen Alkoholen unter gleichzeitigem Zusatz von höhermolekularen, ungesättigten Fettsäuren zu Mischestern polykondensieren, deren Kondensationsgrad von der Menge der einkondensierten, ungesättigten Fettsäuren, die als Kettenabbrecher wirken, abhängt.
  • Schließlich kann man auch ungesättigte, natürlich vorkommende Öle mit 2-oder 3 wertigen Alkoholen umestern und die freien Hydroxylgruppen des Umesterungsgemisches mit Dicarbonsäuren verestern.
  • Zum Aufbau der Mischester geeignete Dicarbonsäuren sind z. B. Bernsteinsäure, Glutarsäure, Adipinsaure, Pimelinsäure, Sebacinsäure, Maleinsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure und Terephthalsäure.
  • Hierfür geeignete Polyalkohole sind z. B. Äthylenglykol, i, 2-Propandiol, I, 3-Propandiol, I, 3-Butandiol, I, 4-Butandiol, I, 5-Pentandiol, 2-Athyl-i, 3-propandiol, i, 6-Hexandiol, 2-Äthyl-Y, 3-hexandiol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Hexahydrophthalalkohol, Glycerin und Trimethylolpropan.
  • Als höhermolekulare, ungesättigte Fettsäuren seien z. B. genannt Olsäure, Elaidinsäure, Linolsäure, Linolensäure und Ricinolsäure ; ferner sind die in den natürlich vorkommenden, ungesättigten Ölen, wie e Leinöl, Sojaöl, Maisöl und Baumwollsaatöl, enthaltenen Fettsäuregemische brauchbar.
  • Die so hergestellten Mischester stellen, je nach ihrem Kondensationsgrad, mehr oder weniger viskose Öle, Pasten oder weiche Wachse dar, deren Säurezahl zwischen o und etwa io liegt.
  • Sie werden anschließend durch Einwirkung von organischen Persäuren, gegebenenfalls in Gegenwart von geeigneten, inerten Lösungsmitteln, zunächst bei Raumtemperatur und schließlich durch mehrstündiges Erwärmen auf Temperaturen bis zu 100°, vorzugsweise bei 4o bis 60°, epoxydiert, bis keine wesentliche Abnahme des Gehaltes an aktivem Sauerstoff mehr feststellbar ist.
  • Zum Epoxydieren geeignete organische Persäuren sind z. B. Peressigsäure, Perpropionsäure, Perbuttersaure, Benzopersäure und Phthalmonopersäure.
  • Statt der freien, organischen Persäuren lassen sich unter geeigneten Bedingungen, die zweckmäßig von Fall zu Fall eigens bestimmt werden, mit praktisch ebenso gutem Erfolg auch Gemische aus Wasserstoffperoxyd, vorzugsweise in konzentrierter wäßriger Lösung, und Ameisensäure verwenden. Hierzu bedarf es meist höherer Temperaturen oder länger dauernder Einwirkung.
  • Durch die Einführung der Epoxygruppen wird die Verträglichkeit der Mischester mit Polyvinylchlorid, die mitunter schon vor der Epoxydierung vorhanden ist, wesentlich verbessert. Gleichzeitig werden die Lebensdauer und die Beständigkeit des Polyvinylchlorids gegen Licht und Hitze erhöht, da die Epoxygruppen der Weichmacher etwa abgespaltenen Chlorwasserstoff, der den weiteren Abbau des Polyvinylchlorids katalysieren könnte, abfangen.
  • Ein wertvoller Begleiteffekt der Epoxydierung besteht darin, daß sich die Farbe der Mischester wesentlich aufhellt.
  • Die erfindungsgemäß hergestellten, epoxydierten Mischester sind entweder in Benzin überhaupt nicht oder erst in der Hitze löslich, mit mineralischen, pflanzlichen oder tierischen Ölen sind sie in der Kälte unverträglich und werden häufig auch in der Hitze nicht gelöst. Gegenüber den seither bekannten epoxydierten Weichmachern aus den Estern von ungesättigten Fettsäuren und ein-bzw. mehrwertigen Alkoholen ist ihre Wanderungsfestigkeit erheblich verbessert.
  • Beispiel i Ein Gemisch aus 125 g Sojaöl und zoo g z, 3-Butandiol wird unter Einleiten von Stickstoff zunächst zum Sieden, d. ann so lange auf 220° erhitzt, bis eine Probe maximale Verträglichkeit mit einem Methanol-Wasser-Gemisch zeigt (insgesamt z2 Stunden). Das homogene Umesterungsprodukt wird dann nach Zugabe von 14 g Adipinsäure so lange anfangs auf 180° und schließlich auf 220° erhitzt, bis die Säurezahl auf-5 gesunken ist. Da während der Veresterung ein Teil des I, 3-Butandiols mit dem Reaktionswasser abdestilliert, ist es notwendig, entweder von vornherein einen Überschuß an i, 3-Butandiol einzusetzen oder später mit der erforderlichen Menge nachzuverestern.
  • 330 g dieses Mischesters, eines dunklen, dickflüssigen Öls, werden in 300 ccm Benzol gelöst und mit 67 g 80°/Oiger Peressigsäure bei in* Innentemperatur tropfenweise versetzt. Nach Stehen über Nacht wird zur Vervollständigung der Reaktion noch 3 Stunden auf 50° erwärmt. Dann wird die entstandene Essigsäure durch mehrmaliges Auswaschen mit Wasser entfernt und der Mischester durch 4stiindiges Erhitzen auf 100°/10 mm vom Lösungsmittel und vom Wasser befreit. Die Säurezahl ist praktisch unverändert. Man erhält einen hellgelben Mischester mit der Epoxydzahl (°/o Epoxydsauerstoff) 2, 2 (acidimetrisch in Dioxan gemessen).
  • Beispiel 2 Ein Gemisch aus z=0 g Sojaöl, 50 g I,-3-Butandiol und 65 g z, 6-Hexandiol wird unter Einleiten von Stickstoff io Stunden auf 220° erhitzt. Das homogene Umesterungsprodukt wird dann unter Zugabe von 146 g Adipinsäure so lange anfangs auf 18o° und schließlich auf 220° erhitzt, bis die Säurezahl auf 1, 3 gesunken ist (38 Stunden).
  • 340 g dieses dunklen Mischesters von dickfliissiger Konsistenz werden in 300 ccm Benzol gelöst und mit 70 g 68X5°/Oiger Peressigsäure bei 10° Innentemperatur tropfenweise versetzt. Nach Abklingen der Reaktion wird die jetzt hellgelbe Lösung noch 3 Stunden auf 50° erwärmt. Sie wird mehrmals mit Wasser ausgewaschen und der Mischester durch 4stündiges Erwärmen auf 100°/10 mm vom Wasser. und Lösungsmittel befreit.
  • Säurezahl 2, Epoxydzahl 2, 1.
  • Beispiel 3 Ein Gemisch aus 372 g Adipinsäure, 252 g Leinölfetssäure, I08 g I, 3-Butandiol und 213 g z, 6-Hexandiol wird unter Einleiten von Stickstoff bei 160 bis 190° verestert, bis die Säurezahl 30 erreicht ist. Dann wird nach Zugabe von 30 g i, 3-Butandiol bei 160 bis igloo weiter verestert, bis die Säurezahl auf 1, 8 gesunken ist.
  • 770 g diese Mischesters, eines leicht dunkel gefärbten Öls, werden bei 10° innentemperatur mit 185 g 68, 4%iger Peressigsäure tropfenweise versetzt.
  • Nach Abklingen der Reaktion wird noch 3 Stunden auf 50° erhitzt. Das Reaktionsprodukt wird mit Wasser gewaschen und durch mehrstündiges Erhitzen auf ioo°/io mm entwässert. Man erhält ein helles dl mit der Säurezahl 2, 3 und der Epoxydzahl 2, 1.
  • Beispiel 4 Ein Gemisch aus 220 g Leinöl, 79 g z, 3-Butandiol und 156 g i, 6-Hexandiol wird unter Einleiten von Stickstoff io Stunden auf 220° erhitzt. Das homogene Umesterungsprodukt wird nach Zugabe von 292 g Adipinsäure anfangs auf 18o° und schließlich auf 220° so lange erhitzt, bis die Säurezahl auf 4, 3 gesunken ist (48 Stunden).
  • 670 g dieses dunklen Mischesters von dickflüssiger Konsistenz werden mit 220 g 94%iger Ameisensäure und dann bei 50° unter Rühren tropfenweise mit 205 g 30"/igem Wasserstoffperoxyd versetzt. Das Gemisch wird dann weiterhin 220 Stunden auf 50° erwärmt.
  • Das Wasser und die Ameisensäure werden durch 6stündiges Erhitzen auf 100°/10 mm entfernt. Man erhält ein gelbliches, dickes Öl mit der Säurrezahl 6,3 und der Epoxydzahl 1, 95.
  • Zum Nachweis der verbesserten Eigenschaften der erfindungsgemäß erhältlichen Produkte gegenüber denen vergleichbarer Stoffe werden nachstehend einige Prüfwerte von Polyvinylchloridfolien, die mit bekannten epoxydierten Fettsäureestern weich gemacht sind, solchen von Folien gegenübergestellt, die mit den Produkten gemäß den obigen Beispielen weich gemacht sind.
  • Gewichtsänderung von mit epoxydierten Sojaölfettsäureestern weichgemachten Polyvinylchloridfolien nach ru Tagen in %
    Alkohol-
    komponente In Luft In 1
    der Ester I
    Methyl- ......... -6,4 -21, 5
    Butyl-......-7, 2-23, 7
    N-Oktyl-....-I, o -24, 5
    Tetrahydro-
    furfuryl-...-0, 5-i6, 5
    Glyceryl-.... o - 9, 4
    Gewichtsanderung von mit erfindugsgemäß hergestellten Mischestern weichgemachten Polyvinylchloridfolien nach io Tagen in %
    Mischester
    In Lut In Öl
    gemäß Beispiel
    r, 2 und 4... + 1, 3 bis +1, 5-1, 7 bis-1, 9
    3...........-2, 6 bis +-a, 8-1, 8 bis - 2,1
    Während außerdem die bekannten epoxydierten Fettsäureester vollkommen löslich sind in Gasolin, Mineralöl, Methanol, Äthanol oder Benzol, sind die Produkte z. B. gemäß den Beispielen r, 2 und 4 nur in Methanol in der Wärme, hingegen weder in der Kälte noch in der Wärme in Benzin, in höheren Kohlenwasserstoffen, Leinöl, Olivenöl und Fischtran löslich.
  • Nach Literaturangaben ist die Wanderung der in der Tabelle zum Vergleich herangezogenen epoxydierten Ester des Sojabohnenöls in Polyvinylchlorid mit Ausnahme des Tetrahydrofurfuryl-und des Glycerinesters nach 2 Wochen bereits deutlich bis beträchtlich. Zum Unterschied davon ist die Wanderung der nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Weichmacher durchweg außerordentlich gering.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE : i. Verfahren zur Herstellung von als Weichmacher dienenden epoxydierten Mischestern höhermolekularer Fettsäuren, dadurch gekennzeichnet, daß man polykondensierte Mischester aus höhermolekularen ungesättigten Fettsäuren, Dicarbonsäuren und Poly-, vorzugsweise Dialkoholen, epoxydiert.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man mit organischen Persäuren epoxydiert.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man mit Gemischen aus Wasserstoffperoxyd und Ameisensäure epoxydiert.
    In Betracht gezogene Druckschriften : Deutsche Patentschriften Nr. 857 364, 547 517; britische Patentschrift Nr. 24 255 aus dem Jahre 1912 ; britische Patentschriften Nr. 284 349, 428 483, 444 02I ; )) Industrial & Engineering Chemistry«, Bd. 45 (1953), S. 2722 bis 2726 ; Angewandte Chemie, Bd. 62, S. 325, 1950 ; Modern Plastics, Bd. 31, November 1953, S. 22I.
DEF14920A 1954-06-10 1954-06-10 Verfahren zur Herstellung von als Weichmacher dienenden epoxydierten Mischestern hoehermolekularer Fettsaeuren Expired DE974868C (de)

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