DE974115C - Verfahren zum Herstellen von geformten Gegenstaenden - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von geformten Gegenstaenden

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DE974115C
DE974115C DEP56430A DEP0056430A DE974115C DE 974115 C DE974115 C DE 974115C DE P56430 A DEP56430 A DE P56430A DE P0056430 A DEP0056430 A DE P0056430A DE 974115 C DE974115 C DE 974115C
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coal
temperature
pressure
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crushed coal
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DEP56430A
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English (en)
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Donald Hugh Bangham
John Godolphin Bennett
Robert Leslie Brown
Rodney Francis Jennings
Marcello Pirani
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CD Patents Ltd
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CD Patents Ltd
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C10PETROLEUM, GAS OR COKE INDUSTRIES; TECHNICAL GASES CONTAINING CARBON MONOXIDE; FUELS; LUBRICANTS; PEAT
    • C10LFUELS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; NATURAL GAS; SYNTHETIC NATURAL GAS OBTAINED BY PROCESSES NOT COVERED BY SUBCLASSES C10G, C10K; LIQUEFIED PETROLEUM GAS; ADDING MATERIALS TO FUELS OR FIRES TO REDUCE SMOKE OR UNDESIRABLE DEPOSITS OR TO FACILITATE SOOT REMOVAL; FIRELIGHTERS
    • C10L5/00Solid fuels
    • C10L5/02Solid fuels such as briquettes consisting mainly of carbonaceous materials of mineral or non-mineral origin
    • C10L5/06Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting
    • C10L5/08Methods of shaping, e.g. pelletizing or briquetting without the aid of extraneous binders

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  • Organic Chemistry (AREA)
  • Solid Fuels And Fuel-Associated Substances (AREA)

Description

  • Verfahren zum Herstellen von geformten Gegenständen Es ist bekannt, daß Kohle, wenn sie auf Temperaturen von etwa 35o° C und darüber erhitzt wird, einer zersetzenden Destillation unterliegt und daß gewisse bituminöse Kohlen erweichen, wenn sie auf die oder nahe der Temperatur des Einsetzens einer zersetzenden Destillation erhitzt werden. Zersetzende Destillation ist von Aufblähen begleitet, wenn die Begleitumstände, z. B. der Druck, solche sind, daß sie ein genügend schnelles Freimachen von flüchtigen Bestandteilen innerhalb der erweichten Kohlesubstanz gestatten. Wenn die Temperatur erhöht wird und die zersetzende Destillation fortschreitet, wird eine Stufe erreicht, bei welcher die Kohle aufhört, plastisch zu sein, und Koks wird. Bisher ist diese Erweichungseigenschaft für die Herstellung von Briketts dadurch nutzbar gemacht worden, daß man Feinkohle in einer Form solchen Bedingungen von Temperatur und Druck unterwirft, daß die Kohleteilchen agglomerieren. So ist beispielsweise von Dunkel (vgl. Zeitschrift des Oberschlesischen berg- und hüttenmännischen Vereins, 1926, S. 36o bis 365) vorgeschlagen worden, Braunkohle ohne Bindemittel in der Weise zu brikettieren, daß Kohle auf eine Temperatur zwischen dem Erweichungspunkt und dem Zersetzungspunkt, vorzugsweise zwischen 320 und 375° C, erhitzt wird und das Formen bei mäßigem Druck vorgenommen wird.
  • Es wurde nun gefunden, daß es bei einem gewissen Minimalanteil an äußerst feinen Teilchen und bei Vermeidung des Aufblähens während des Formens möglich ist, aus Kohle geformte Gegenstände herzustellen, welche in ihrer Natur und ihren Eigenschaften sowohl von Briketts wie auch von Koksen grundlegend verschieden sind und welche auf Grund ihrer ausgezeichneten physikalischen Eigenschaften und Widerstandsfähigkeit gegenüber Chemikalien und der leichten Verfügbarkeit der betreffenden Rohstoffe weite und wertvolle Verwendungsbereiche in der Industrie haben.
  • Gemäß der vorliegenden Erfindung werden geformte Gegenstände aus Kohle dadurch hergestellt, daß unter Anwendung der an sich bekannten Arbeitsweise, zerkleinerte Kohle in einer Form einem hohen Druck, z. B. 25o bis 6oo at, vorzugsweise 3oo bis .4oo at, bei einer Temperatur zu unterwerfen, die bei dem jeweils verwendeten Druck zwischen der Temperatur, bei welcher die Kohle zu erweichen beginnt, und der Temperatur, bei welcher die Kohle aufhört, plastisch zu sein, liegt und die unter der Temperatur des Einsetzens des Blähens bei dem verwendeten Druck liegt, mit der Maßgabe gearbeitet wird, daß die zerkleinerte Kohle mindestens 3o Gewichtsprozent Kornanteile unter io Mikron enthält, wobei die zerkleinerte Kohle in bezug auf ihre Teilchengröße vorzugsweise derart graduiert ist, daß ein verbesserter Grad enger Packung erhalten wird, und daß die zerkleinerte Kohle einem hohen Druck zumindestens 2o Minuten lang unterworfen wird.
  • Bei den obigen und allen nachfolgenden Hinweisen auf die Teilchengröße ist dabei eine solche zu verstehen, wie sie vermittels eines photoelektrischen Sedimentometers bestimmt wird.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich von dem durch D u n k e 1 in Vorschlag gebrachten Brikettierverfahren vor allem durch folgendes Nach Dunkel genügen bereits verhältnismäßig niedrige Temperaturen, z. B. 32o° C, um die Kohle für seine Zwecke zu erweichen und die Teilchen für eine Brikettbildung genügend stark aneinander haften zu lassen. Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens muß dagegen in den oben angegebenen Temperaturbereichen gearbeitet werden, damit die Teilchen in der vergleichsweise kurzen Formzeit so weich werden, daß sie ineinander zusammenfließen und ein dichtes homogenes Produkt bilden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren hat nichts mit einem Formen unterhalb der zersetzenden (trockenen) Destiflation zu tun. Es ist vielmehr, wie nachstehend im einzelnen noch näher erläutert werden wird, häufig vorteilhaft, über jener Temperatur zu formen, wenn nur das Aufblähen vermieden wird, welche Erscheinung bei den vorerwähnten Arbeiten von Dunkel keine Berücksichtigung gefunden hat.
  • Bei einem Arbeiten nach Dunkel zeigen die danach hergestellten Briketts im Bruch deutlich die einzelnen Kohleteilchen bei den von ihm bevorzugten Temperaturen und Drücken eine ausgesprochene Neigung zum Reißen bzw. zur Rißbildung, wenn eine Teilchengröße ,unter i mm verwendet wird. Im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens werden demgegenüber unter Verwendung einer zerkleinerten Kohle, die mindestens 3o Gewichtsprozent Kornanteile unter io Mikron enthält, geformte Erzeugnisse erhalten, welche bei Augenschein in sich homogen sind, einen muscheligen Bruch besitzen und keinerlei Neigung zur Rißbildung zeigen.
  • Wie oben bereits zum Ausdruck gebracht wurde, muß im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens bei dem verwendeten Druck ein zum Formen geeigneter Temperaturbereich bestehen, innerhalb dessen die Kohle plastisch ist, aber nicht aufbläht. Dies kann entweder dadurch sichergestellt werden, daß man eine Kohle auswählt, welche unter dem verwendeten Druck bei einer Temperatur unterhalb der des Einsetzens des Aufblähens erweicht, oder dadurch, daß man gewisse, im nachstehenden beschriebene Bedingungen einhält, welche die Temperatur des Einsetzens des Aufblähens erhöhen. Diese letzteren Bedingungen können auch in dem Falle von Kohlen, welche in der vorerwähnten Weise ausgewählt sind, um die Temperatur, bei welcher sie aufblähen; zu erhöhen, eingehalten werden und so den Bereich der geeigneten Formungstemperaturen ausdehnen.
  • Kohlen, welche unter dem verwendeten Druck bei einer Temperatur unterhalb der des Einsetzens des Aufblähens erweichen, werden unter Kohlen gefunden, die einen Gehalt an flüchtigen Bestandteilen von 13 bis 42% haben. Die folgenden Beispiele mögen als solche für geeignete Kohlen angeführt sein: Northumberland (Ellington High Main), durchschnittlich bzw. mittelmäßig backend, Gehalt an flüchtigen Bestandteilen = 37'0/0, Yorkshire (Denaby), stark backend, Gehalt an flüchtigen Bestandteilen = 36'%, Kent (Tilmanstone) stark backend, Gehalt an flüchtigen Bestandteilen =:27 °/o und Forest of Dean (High Delf), stark backend, Gehalt an flüchtigen Bestandteilen == 41 o/a.
  • Die obigen Gehalte an flüchtigen Bestandteilen und alles sonstwie hierin angeführte sind auf die trockene aschenfreie Kohle berechnet.
  • Der Druck, bei welchem das Formen ausgeführt wird, kann z. B. zwischen 3oo und 45o at liegen, es kann aber auch ein höherer oder etwas geringerer Druck angewandt werden. Es ist für gute Ergebnisse außergewöhnlich, daß solche unter etwa 25o at erhalten werden.
  • Wie oben ausgeführt wurde, ist es durch Einhaltung gewisser Bedingungen möglich, die Temperatur des Einsetzens des Aufblähens zu erhöhen. So können durch Einverleibung eines absorbierenden Füllstoffes in die zerkleinerte Kohle flüchtige Bestandteile gebunden werden, so daß die Temperatur des Einsetzens des Aufblähens erhöht wird. Auf diese Weise kann die obere Grenze des Formungstemperaturbereiches von in der vorerwähnten Weise ausgewählten Kohlen wesentlich erhöht werden.
  • Wir haben auch gefunden, daß die Temperatur des Einsetzens des Aufblähens erhöht und der Formungstemperaturbereich der ausgewählten Kohlen dadurch beträchtlich nach aufwärts ausgedehnt werden kann, daß man die feinzerkleinerte Kohle zuerst einem mäßig hohen Druck, z. B. von 5o bis 150 at, unterwirft, während die Kohle auf die Formungstemperatur erhitzt wird, und daß man sie dann dem vollen Formungsdruck, z. B. von 300 his .I59 at, bei der Formungstemperatur unterwirft. So wurde z. B. der Formungstemperaturbereich der obenerwähnten Yorkshire-Kohle als bei 3.1.5 bis 35o° C liegend befunden, wenn unter einem direkt angewandten Druck von 39o bis 4.5o at geformt wurde; aber dann, wenn ein Druck von r59 at angewandt wurde, während die Kohle auf die Formungstemperatur erhitzt wurde, konnte die Kohle bei diesem Druck auf eine Temperatur zwischen 3_1j und 375° C erhitzt und die Formung unter einem Druck von 39o bis .I59 at zu Ende geführt werden. Die bei oder nahe der oberen Grenze des ausgedehnten Temperaturbereiches erhaltenen Erzeugnisse haben ein glänzenderes und besseres Aussehen als diejenigen, welche durch ein Formen direkt bei dem vollen Formungsdruck hergestellt sind. Die Temperatur des Einsetzens der Aufblähung kann auch erhöht und können ähnlich verbesserte Erzeugnisse erhalten werden, wenn man die Form gelegentlich durch Aufheben des Druckes wenigstens einmal während der Formungsoperation oder durch Entgasen der Kohle mittels einer vorhergehenden, gewünschtenfalls unter Unterdruck, bei einer Temperatur unterhalb des Formungsbereiches durchgeführten Hitzebehandlung entlüftet.
  • Bei der Herstellung von großen Formen ist die Anwendung einer oder mehrerer der oben beschriebenen Mittel für die Erhöhung der Temperatur, bei welcher Aufblähung auftritt, besonders zu empfehlen. Es ist bekannt, daß dann, wenn Kohle auf eine Temperatur erhitzt wird, bei der sie anfänglich plastisch ist, und auf dieser Tetnperatur für lange Zeiträume, z. B. mehrere Tage, gehalten wird, sie aufhören kann, plastisch zu sein. Es ist jedoch zu verstehen, daß für die Bestimmung der Temperatur, bei der Plastizität aufhört, für die Zwecke der vorliegenden Erfindung nur solche Erhitzungszeiten in Betracht kommen, wie sie für das Formen erforderlich sind, was im allgemeinen eine Angelegenheit von .Minuten oder höchstens einigen Stunden ist.
  • Die aus Kohle allein gemäß der Erfindung geformten Kohlen sind für das Auge homogen, haben einen muscheligen Bruch, ergeben keinen schwarzen Strich, wenn sie auf Papier gerieben werden, und bleiben durch siedendes Toluol im wesentlichen unbeeinflußt. Sie sind so auf der einen Seite von selbstgebundenen Briketts, welche matt und körnig sind, beim Reiben auf Papier einen schwarzen Strich ergeben und sich in siedendem Toluol auflösen, und auf der anderen Seite von Koksen, welche matt sind und eine chemische Zersetzung erfahren haben, in charakteristischer Weise verschieden.
  • Die geformten, gemäß der Erfindung aus Kohle allein hergestellten Gegenstände haben eine ziemlich gute Zugfestigkeit, eine Dielektrizitätskonstante im allgemeinen von der Größenordnung und widerstehen einer längeren Berührung mit Säuren oder Alkalien, wie z. B. Chlorwasserstoffsäure, Fluorwasserstoffsäure, Essigsäure oder Lösungen von kaustischen Alkalien, sogar dann, wenn sich die Säuren oder Alkalien auf Siedetemperatur befinden. Die zerkleinerte Kohle kann mit einem Zusatz von körnigen oder faserigen Füllstoffen geformt werden. Solche Stoffe sind z. B. faserige organische Materialien, Metalle oder gepulverter Koks und dürfen bei der Temperatur, dem Druck und der Gasatmosphäre, unter welchen die Formung ausgeführt wird, nicht unwirksam gemacht werden. Der Zusatz von Asbest (Pulver oder Faser), Stahlfeinspänen, feiner Stahlwolle, gepulvertem Ferrosilizium, Quarzmehl oder Aluminiumpulver verstärkt die Erzeugnisse und verhindert Schrumpfungsrisse. In einigen Fällen ist es vorteilhaft, feingemahlene Elektrodenkohle als Füllstoff zu verwenden. Ein solcher Füllstoff ist sehr geeignet, wenn eine völlige Kohlenstruktur in dem geformten Gegenstand gewünscht wird. In allen Fällen werden die Füllstoffe vorzugsweise getrocknet, bevor sie der feinverteilten Kohle zugesetzt werden. Es können auch Mischungen von zwei oder mehr der obigen Füllstoffe verwendet werden.
  • Eine Kontrolle und Regelung der absoluten Teilchengröße und der Größenaufteilung der Kohle und des Füllstoffes, welch letzterer vorzugsweise in einer solch zerkleinerten Form vorliegen sollte, daß mindestens 3o Gewichtsprozent hiervon ro Mikron in der Teilchengröße nicht überschreiten, trägt zu der Einheitlichkeit und Festigkeit des Erzeugnisse bei. Beispielsweise ist es als besonders vorteilhaft befunden worden, Kohle, die auf eine solche Teilchengröße gemahlen ist, daß 5o0/9 hiervon kleiner als ro Mikron sind, in Verbindung mit Asbestfaser oder mit Tonerde zu verwenden, die auf eine solche Feinheit gemahlen ist, daß 30'/o hiervon kleiner als to Mikron sind, und auf eine solche Teilchengröße klassiert ist, daß ein hoher Grad enger Packung sichergestellt ist.
  • Die relativen Mengenanteile von Kohle und Füllstoff können nach Bedarf variiert werden; gewöhnlich wird der Füllstoff 5 bis 6o Gewichtsprozent der zu formenden Mischung ausmachen. Für hohe mechanische Festigkeit ist eine Mischung von 6o Gewichtsteilen Kohle mit 2o Teilen Asbest und 2o Teilen Tonerde als geeignet befunden worden. Bei Füllstoffen geringer chemischer Widerstandsfähigkeit wird ein verhältnismäßig geringer Mengenanteil an Füllstoff vorgezogen, z. B. 95 Teile Kohle mit 5 Teilen Tonerde.
  • Als absorbierender Füllstoff kann gepulverter Koks oder eine gepulverte Kohle verwendet werden, die bei der Formungstemperatur nicht erweicht oder eine zersetzende Destillation nicht erfährt, z. B. eine Kohle von Anthrazitherkunft. An Stelle einer solchen Kohle oder Kokses können auch feinzerkleinerte anorganische Materialien von hochporösem und absorbierendem Charakter, wie z. B. kolloidale Kieselsäure oder kolloidale Tonerde, verwendet werden. Sollte ein Erzeugnis, welches aus einer solchen Mischung geformt worden ist, nicht die geforderten mechanischen Eigenschaften besitzen, so kann dies durch den Zusatz von verstärkenden Füllstoffen, wie bereits beschrieben, korrigiert werden.
  • Die Formungsoperation kann in einer Formpresse ausgeführt werden, die bei einem maximalen Arbeitsdruck in der Größenordnung von 5o t elektrisch oder durch heißes Gas oder Dampf geheizt wird, wie z. B. den Dampf einer organischen Flüssigkeit geeigneten Siedepunktes, wobei der Dampf gewünschtenfalls unter Druck stehen kann.
  • Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung, wobei die angegebenen Teile Gewichtsteile sind. Ausführungsbeispiele i. Northumberland- (Ellington High Main-) Kohle mit einem Gehalt an flüchtigen Stoffen von 37°/0 (berechnet auf die trockene aschenfreie Kohle) wird gemahlen und klassiert, um eine im wesentlichen einheitliche Verteilung der folgenden Teilchenröße zu ergeben-e> ioo% der Kohle weniger als 53 Mikron, 9o, i o/a der Kohle weniger als q.o 1\-'I ikron, 8o,5 % der Kohle weniger als 2o Mikron, 5o,8-% der Kohle weniger als io Mikron, 15,6'°/o der Kohle weniger als 5 Mikron, i,8o/o der Kohle weniger als 2 Mikron. Zoo g der gemahlenen Kohle werden in einer 127-1-nm-Scheibenform angeordnet, die vorher gründlich gereinigt und poliert worden ist und die mit einem seitlich umlaufenden elektrischen Heizelement ausgestattet ist, um übermäßige Wärmeverluste zu vermeiden. Die Form wird dann geschlossen und zwischen den Platten einer 5o-t-Presse angeordnet. Die Platten werden elektrisch geheizt, und die Temperatur der Charge wird vermittels eines Thermostaten reguliert, der durch ein in der Form angeordnetes Thermoelement gesteuert wird. Die Charge wird einem Druck von ioo at ausgesetzt und auf eine Temperatur zwischen 345 und 375° C erhitzt. Wenn die gewünschte Temperatur, z. B. 36o° C, erreicht ist oder nach Erhitzen für 5 Minuten, wenn die besagte Temperatur in weniger als dieser Zeit erreicht ist, wird ein voller Formdruck von 45o at angewandt und dieser Druck für einen Zeitraum von 2o Minuten aufrechterhalten. Der Druck wird dann aufgehoben, und der geformte Gegenstand wird unverzüglich aus der Form herausgenommen und langsam abkühlen gelassen.
  • Der geformte Gegenstand ist schwarz und hat eine glänzende Oberfläche. Er ergibt beim Abstreichen auf Papier keinen schwarzen Strich. Er zeigt einen muscheligen Bruch mit einer glänzenden Oberfläche und zersetzt sich nicht in siedendem Toluol.
  • 2. Das Verfahren ist das gleiche wie im Beispiel i, mit der Ausnahme, daß die einleitende Pressung bei ioo at weggelassen und der volle Druck von 4.5o at unverzüglich angewandt wird. Während der Periode des Aufheizens und Formens entlüftet man die Form durch mehrmaliges Aufhebendes Druckes, um hierdurch die entwickelten Gase aus der Charge entweichen zu lassen.
  • 3. 6o Teile der im Beispiel i beschriebenen gemahlenen Kohle werden in einem Kollergang 15 Minuten lang mit do Teilen geschmolzener Tonerde gemischt, welche derart gemahlen worden ist, daß sie ein 64oo-Maschen-/cm2-Sieb passiert. 200 g der Mischung werden unter Druck in einer I27-mm-Scheibenform nach demselben Verfahren geformt, wie es im Beispiel I beschrieben ist. Der geformte Gegenstand ist schwarz, aber seine Oberfläche ist nicht so glänzend wie die des Erzeugnisses von Beispiel I. Er ergibt beim Streichen auf Papier keinen schwarzen Strich. Er weist einen muscheligen Bruch auf und zersetzt sich nicht in siedendem Toluol. Das Erzeugnis ist von besserer mechanischer Festigkeit als das Erzeugnis von Beispiel i.
  • d.. 8o Teile der im Beispiel i beschriebenen gemahlenen Kohle werden mit 2o Teilen Asbestfaser in einem Kollergang gemischt, bis die Faser einheitlich durch die Masse hindurch verteilt ist. Vor der Mischungsoperation wird die Asbestfaser gründlich bei iio° C getrocknet und auf 12,7 mm zerschnitzelt. Die Mischung wird dann nach dem im Beispiel i beschriebenen Verfahren geformt.
  • Der geformte Gegenstand ist schwarz und hat eine glänzende Oberfläche, auf welcher die Asbestfasern schwach sichtbar sind. Seine sonstigen Eigenschaften sind die gleichen, wie sie für das Erzeugnis des Beispiels i erwähnt wurden, aber zusätzlich hierzu ist er von besserer mechanischer Festigkeit.
  • 5. 6o Teile der im Beispiel i beschriebenen geinahlenen Bohle, 2o Teile geschmolzener Tonerde, welche derart gemahlen ist, daß sie ein 6d.oo-Maschen-jcm2-Sieb passiert, und 2o Teile Asbestfaser (vorher getrocknet und zerschnitzelt wie im Beispiel 4.) werden in einem hollergang zusammengemischt, bis eine einheitliche Mischung vorliegt. Die Mischung wird dann nach dem im Beispiel i beschriebenen Verfahren geformt.
  • Der geformte Gegenstand ist in seinen Eigenschaften ähnlich dem Erzeugnis von Beispiel q., hat aber beträchtlich größere mechanische Festigkeit.
  • In den obigen Beispielen kann die gemahlene Kohle oder die Mischung von Kohle und Füllstoff, anstatt in die Form in losem Zustand eingeführt werden, zuerst durch Kompression bei atmosphärischer Temperatur in Pillen geeigneter Gestalt für das Ausfüllen der Form vorgeformt werden.

Claims (6)

  1. PATE NTANSPRÜCIIR: i. Verfahren zur Herstellung von geformten Gegenständen, bei welchem zerkleinerte Kohle in einer Form einem hohen Druck, z. B. 250 bis 6oo at, vorzugsweise 3oo bis 4.5o at, bei einer Temperatur unterworfen wird, die bei dem jeweils verwendeten Druck zwischen der Temperatur, bei welcher die Kohle beginnt, zu erweichen, und der Temperatur, bei welcher die Kohle aufhört, plastisch zu sein, liegt und die unter der Temperatur des Einsetzens des Blähens bei dem verwendeten Druck liegt, dadurch gekennzeichnet, daß die zerkleinerte Kohle mindestens 3o Gewichtsprozent Kornanteile unter io Mikron enthält, wobei die zerkleinerte Kohle in bezug auf ihre Teilchengröße vorzugsweise derart graduiert ist, daß ein verbesserter Grad enger Packung erhalten wird, und daß die zerkleinerte Kohle einem hohen Druck zumindest 2o Minuten lang unterworfen wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die zerkleinerte Kohle während der Erhitzung auf die Formgebungstemperatur einem mäßig hohen Druck, z. B. 5o bis i5o at, unterworfen wird, bevor der volle Formdruck zur Anwendung gelangt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kohle dem mäßig hohen Druck mindestens 5 Minuten lang unterworfen wird.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß während der Formung der Druck mindestens einmal vermindert wird, um Gase entweichen zu lassen.
  5. 5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zerkleinerten Kohle ein körniges oder faseriges Füllmaterial, z. B. Asbestfaser oder -pulver, gepulverte Tonerde, Stahlfeilspäne, feine Stahlwolle, gepulvertes Ferrosilicium, Quarzmehl, Aluminiumpulver, gepulverter Koks oder gepulverte Elektrodenkohle oder eine Mischung von zwei oder mehr dieser Materialien, zugesetzt wird, wobei das Füllmaterial sich in einem derart feinverteilten Zustand befindet, daß mindestens 3o Gewichtsprozent hiervon eine Teilchengröße haben, die io Mikron nicht übersteigt, und dasselbe in bezug auf seine Teilchengröße vorzugsweise derart ist, daß ein hoher Grad enger Packung sichergestellt ist.
  6. 6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der zu formenden Kohle eine feingemahlene Kohle, welche bei der Formungstemperatur nicht erweicht oder einer zersetzenden Destillation unterliegt, oder ein feinverteiltes anorganisches Material hochporösen Charakters, wie z. B. kolloidale Kieselerde oder kolloidale Alaunerde, zugesetzt wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 455 015, 458 247, 46o 131, 495 624, 539 637 Deutsche Patentanmeldung M q.396 VI/ iob (bekanntgemacht am 1o. 7. 1952); Zeitschrift »Oberschlesischer borg- und hüttenmännischer Verein«, 1926, S. 36o bis 365; »Bergbau-Archiv«, Essen, Bd. 4, 1947, S. 47.
DEP56430A 1942-07-07 1949-09-30 Verfahren zum Herstellen von geformten Gegenstaenden Expired DE974115C (de)

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