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Schwingwasch- und Siebmaschine Die Erfindung betrifft eine Maschine
zum `Faschen, Sieben, Sortieren und Klassieren von Kies, Sand, Erzen, Feldfrüchten
u. dgl. in getrennten Wasch- und Siebtrögen.
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Es sind bereits Waschvorrichtungen mit schwingenden, muldenförmigen
Behältern bekannt, bei denen die Mulden entweder nebeneinander oder hintereinander
angeordnet sind. Bei diesen Maschinen wird das Waschgut vom Einlauf am einen Ende
der Maschine zum Auslauf am anderen Maschinenende gefördert oder in der vordersten
Mulde aufgegeben, nacheinander von Mulde zu Mulde gefördert und aus der letzten
Mulde ausgetragen. Das Waschwasser wird dem Behandlungsgut durch oberhalb der Behälter
angeordnete Spritzrohre zugegeben oder im Gegenstrom zum Waschgut geführt. Es verläBt
diese Behälter mit dem abgewaschenen Schmutz durch- siebartig ausgebildete Ausläufe
oder gemeinsam mit dem behandelten Waschgut.
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Bekannt ist ferner eine Waschvorrichtung mit feststehendem Reinigungsbehälter,
in dem dem durchlaufenden Waschgut im Wasserbade mittels Hochfrequenz-Innenvibratoren
eine Vibrationsbewegung erteilt wird, worauf das Gut in die Aufgabekammer eines
Becherwerks
und aufwärts zu einer Sortieranlage gefördert wird.
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Bei den vorgenannten Einrichtungen findet nur ein Waschen statt. Zum
Sortieren ist die Aufstellung einer zusätzlichen Siebanlage erforderlich. Nachteilig
ist auch das Austragen des Waschgutes mittels Becherwerken= weil die Becher, insbesondere
bei Grobmaterial, stark verschleißen.
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Es sind auch Wasch- und Siebvorrichtungen bekannt, bei denen das Waschgut
durch umlaufende Schwerter, Schneckensegmente und Siebtrommeln in einem mit Wasser
gefüllten Trog zum Trommelende geführt und dort von Schöpfwerken mit gelochten Bechern
ausgetragen wird. Die Nachteile derartiger Wasch-Sieb-Trommeln bestehen in dem großen
Arbeitsgewicht, in hohem Raum- und Kraftbedarf sowie dem großen Verschleiß der umlaufenden
Schwerter und Schöpfwerke.
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Bekannt sind schließlich auch noch Waschvorrichtungen, die aus einem
mit Siebboden ausgerüsteten Waschtrog bestehen, so daß das Waschen und Absieben
in einem Trog erfolgt, sowie Horizontal-Schwingsiebe, die gleichzeitig zum Waschen
des Siebgutes verwendet werden.
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Den letztgenannten Vorrichtungen haftet der Nachteil an, daß die kleineren
Teilchen sofort nach Aufgabe durch die Siebmaschen hindurchfallen und nur kurze
Zeit der gegenseitigen Reibung unter Wasser ausgesetzt sind, sofern sich in solchen
Vorrichtungen überhaupt ein Wasserspiegel ausbilden kann. Verschiedene Behandlungsgüter
erfordern aber zu einer wirksamen Reinigung eine bestimmte Einweichzeit.
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Die Schwingwasch- und Siebmaschine gemäß der Erfindung gestattet das
Waschen, Reinigen und Zerlegen des Aufgabegutes in mehrere Fraktionen in kontinuierlichem
Betrieb bei gleichzeitiger Abtrennung des Schmutzwassers.
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Die wesentlichsten Merkmale der erfindungsgemäßen Schwingwasch- und
Siebmaschine bestehen darin, daß die aus Siebwänden bestehenden Siebtröge unterhalb
der sieblosen Waschtröge angeordnet und derart zu einem Aggregat fest zusammengebaut
sind, daß die Einlaufenden der Waschtröge und die Ablaufenden der Siebtröge auf
der gleichen Maschinenseite liegen, und das so zusammengebaute Aggregat mittels
Druckfedern auf einem Grundrahmen abgestützt ist und als Ganzes von einem Unwucht-
oder Exzenterantrieb in Schwingungen versetzt wird.
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Aus der erfindungsgemäßen gegenläufigen Anordnung der Wasch- und Siebtröge
resultiert eine besonders gedrängte und raumsparende Bauart, die die Überwachung
der Arbeitsweise der Maschine erheblich erleichtert.
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Ein weiteres Erfindungsmerkmal ist die besondere Ausbildung der Siebtröge
aus mehreren übereinander angeordneten Siebböden verschiedener Maschengröße, so
daß das gereinigte Waschgut beim Absieben sogleich in mehrere Fraktionen zerlegt
wird.
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Zweckmäßig werden ein Waschtrog und zwei Siebtröge zu einer Einheit
zusammengefaßt und vorteilhaft zwei oder mehrere solcher Einheiten zu einem Aggregat
fest zusammengebaut und symmetrisch um einen gemeinsamen Antrieb angeordnet. Die
Maschine kann mit einem Waschtrog und zwei Siebtrögen oder auch mit zwei Waschtrögen
und vier Siebtrögen oder mehr ausgeführt werden.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel mit zwei Waschtrögen
und vier Siebtrögen dargestellt, das ein besonders günstiges Unterbringen der Tröge
und des Schwingungsantriebes auf geringstem Raum ermöglicht. In der Zeichnung ist
Abb. i ein Längsschnitt durch die Schwingwasch-und Siebmaschine, Abb. 2 ein Querschnitt
der Maschine, Abb.3 ein Längsschnitt durch eine zweite Ausführung und Abb. q. ein
Querschnitt durch die Ausführung nach Abb. 3.
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Die in den Abb. i und 2 dargestellte Ausführung hat zwei Waschtröge
z und vier Siebtröge 2. Je ein Waschtrog i und zwei Siebtröge 2 sind zu einer Gruppe
zusammengefaßt, in der der Waschtrog oberhalb der beiden Siebtröge angeordnet ist.
Je eine Gruppe dieser Tröge befindet sich zu beiden Seiten einer einzigen Unwucht-
oder Exzenterwelle 4, so daß die Maschine vollkommen ausgeglichen ist. Die Waschtröge
und Siebtröge sind mit den Seitenwangen 3 der Maschine fest verbunden. Die Seitenwangen
3 werden durch die Exzenterwelle q. in kreisförmige Schwingungen versetzt. Der schwingende
Teil der Maschine ist mittels der Druckfedern 5 auf dem Grundrahmen 6 abgestützt.
Das Einlaufende des Waschtroges x befindet sich an der gleichen Seite der Maschine
wie das Auslaufende der Siebtröge 2.
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Das zu behandelnde Gut wird durch die Einfüllöffnungen 13 dem Einlaufende
der Waschtröge i zugeführt, und gleichzeitig wird durch die Leitung 1q. Frischwasser
zugegeben, dessen Menge von einem Absperrschieber 7 geregelt wird. Das Material
fällt in den Waschtrog i und nimmt infolge der Schwingbewegung sofort eine schraubenlinienförmige
und spirallinienförmige Bewegung in Richtung des Trogauslaufes an. Der Wasserspiegel
in den Waschtrögen i wird durch eine einstellbare Stauwand 8 geregelt, während die
Fördergeschwindigkeit in den Waschtrögen durch mehrere Prallwände oder Leitbleche
9 eingestellt wird. Der Waschtrog wird von einem geschlossenen Deckel io abgedeckt.
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Die von dem Material abzuwaschenden Schmutzteilchen erweichen in dem
Wasserbad. Bei der schleuderartigen Bewegung durch die Waschtröge reiben sich die
Gutsteilchen stark aneinander, wodurch eine besonders wirksame Schrubbwirkung entsteht,
die noch dadurch unterstützt wird, daß das Wasser in den Waschtrögen fontänenartig
gegen die Deckel io gespritzt wird und von dort auf das Waschgut zurückprallt.
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Nach dem Übergang über die Stauwände 8 fällt das Gut in die Siebtröge
2, die mit j e einem Grob-, Mittel-und Feingewebe bespannt sein können. Durch die
Schwingbewegung wird das gewaschene Material wieder in Richtung der Ausläufe bewegt,
dabei abgesiebt und anteilmäßig an den Trogenden in Grob-, Mittel- und Feinstrom
ausgetragen, während das Schmutzwasser durch das Feinsieb unterhalb des unteren
Siebbelages am Auslauf ii abgeleitet wird.
Während dieses Siebvorganges
wird das Gut durch Frischwasserbrausen 12 noch vom Schmutzfilm befreit.
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Die Siebwirkung ist in dieser Anlage besonders kräftig und der Verschleiß
der Siebböden gering, weil eine Klassierung vom Groben zum Feinen erfolgt (positive
Absiebung) gegenüber einer Siebtrommel, bei der das gesamte Aufgabegut über das
Sieb mit der kleinsten Sieböffnung geschickt wird (negative Absiebung).
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Bei der in Abb. 3 dargestellten Ausführung steigt der Waschtrog i
nach dem Auslaufende an. Kurz vor dem Auslauf ist der vollwandige Boden mit Wasserdurchlaßöffnungen
versehen, die von einem gelochten Blech gebildet werden. Das Schmutzwasser läuft
für sich durch die Seitenwand 3 in dem Rohr 16 ab. Frischwasserbrausen können angeordnet
sein, die das in den Siebtrögen 2 befindliche Gut abspritzen. Das verbrauchte Spritzwasser
wird am Boden des Siebtroges abgezogen, während das feste Gut am Austragsende austritt.
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Bei der erfindungsgemäßen Maschine wird also das mit Schmutz behaftete
Aufgabegut zunächst in dem mehr oder weniger mit Wasser gefüllten, nach oben geschlossenen
Waschtrog eingeweicht. Infolge der Schwingungsbewegung löst sich der Schmutz von
den Feststoffen, da die einzelnen Teilchen aneinandergerieben und bei der schraubenlinienförmigen
Bewegung zum Trogende hin einer starken gegenseitigen Reibung ausgesetzt sind. Dort
fällt das gewaschene Gut in die darunter angeordneten Siebtröge und wird in der
gleichen Weise wie bei den Waschtrögen zu den gegenüberliegenden Austragsenden gefördert.
Die Siebtröge bestehen aus Geweben oder Lochblechen mit unterschiedlichen Sieböffnungen,
so daß das Gut unter Zuführung von Frischwasser zum Entfernen des Schmutzfilms in
die betreffenden Kornklassen zerlegt wird. Die anfallenden Kornsorten werden bei
den Ausläufen in die bestimmten Silos geleitet, während das Schmutzwasser durch
das feinste Sieb abfließt.