DE972639C - Schaltungsanordnung fuer Fernmeldeanlagen mit Waehlerbetrieb und Anrufsuchern, insbesondere fuer Fernsprechanlagen - Google Patents

Description

(WiGBl. S. 175)

AUSGEGEBEN AM 27. AUGUST 1959

S 23275 VIHa/21 a^s

ist als Erfinder genannt worden

In Fernmeldeanlagen mit Wählerbetrieb und Anrufsuchern in der Vorwahlstufe, insbesondere in Fernsprechanlagen, bei denen die Teilnehmerschaltungen mit einer Abfangmöglichkeit bei Rückauslösung ausgerüstet sind, ist es üblich, eine anrufende Anschlußleitung erst nach Einstellung eines Anrufsuchers gegen Belegung über einen Leitungswähler zu sperren. Wird die Anschlußleitung in der Zeit zwischen dem Anruf des Teilnehmers und der wirksam werdenden Sperrung ankommend belegt, so kann dies, z. B. wenn die Anschlußleitung ein Unteramt, eine Nebenstellenanlage od. dgl. mit dem Amt verbindet oder eine Gesellschaftsleitung ist, zu Falschverbindungen führen.

Diese Nachteile vermeidet die Erfindung ohne besondere Ausrüstung der Anschlußleitungen dadurch, daß Schaltmittel des Leitungswählers nach dessen Einstellung auf eine nicht gesperrte An-· Schlußleitung an eine Sprechader angelegt werden und unter dem Einfluß eines an der gewählten Stelle bestehenden Anrufzustandes (Schleifenschluß) das Prüfrelais derart steuern, daß die Belegung der Anschlußleitung nicht vollendet wird.

Das Schaltmittel kann ein schnell ansprechendes, das Prüfrelais abtrennendes Hilfsrelais oder eine Gegenwicklung des Prüfrelais sein, die bei bestehenden Anrufzustand, vom Strom durchflossen, das Prüfrelais abwirft.

909 585/13

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Nur die zum Verständnis der Erfindung unbedingt erforderlichen Schaltmittel und Stromkreise sind dargestellt. Bei der Belegung des Leitungswählers LW durch einen vorgeordneten Wähler spricht das Relais C an und legt seine Kontakte in die Arbeitslage um. Die Einstellung des Leitungswählers erfolgt in üblicher Weise.

ίο Nummernstromstöße werden vom Relais B aufgenommen. Bei Aufnahme des ersten Nummernstromstoßes spricht das Relais V an:

i. -, ip, Vl, VU, 2g, +.

Am Kontakt 3 ν wird die Wicklung II des Relais V kurzgeschlossen. Durch öffnen des Kontaktes 4.V wird ein vorzeitiges Ansprechen des Umsteuerrelais U verhindert. Beim ersten Dekadenschritt des Leitungswählers, der ein Motorwähler sein kann, wird der Kontakt 5 mo geschlossen. Fällt nach Beendigung der ersten Nummernstromstoß reihe infolge längeren Öffnens des Kontaktes 2 e das Relais V ab, so spricht das Umsteuerrelais U an:

2. —, Ul, Uli, 6wo, 4v, yc, 5mo, +.

Das Relais U legt sich am Kontakt 8 m in einen vom Kontakt 9 g abhängigen Haltestromkreis und bleibt demnach in der Arbeitslage, auch wenn bei Aufnahme des ersten Stromstoßes der zweiten Reihe der Kontakt 4V geöffnet wird. Das Relais U steuert den Leitungswähler in bekannter Weise derart um, daß die zweite Stromstoß reihe die Schaltarme des Leitungswählers auf den Kontaktsatz der gewünschten Teilnehmerleitung einstellt. Beim ersten Kontaktschritt wird der Kontakt 6 wo geöffnet, Kontakt 10 wo wird geschlossen. Nach Beendigung der zweiten Nummernstromstoß reihe und Schließen des Kontaktes 4V spricht das Relais G an:

3. —, ng-, Gl, iowo, 4V, yc, $mo, +.

Am Kontakt 12 g- wird der Kurzschluß der Wicklung II des Relais G aufgehoben. Diese Wicklung liegt nun im Haltestromkreis in Reihe mit dem Relais C. Die Kontakte9g-, ng werden geöffnet, die Kontakte 13 g·, 14 g- werden geschlossen. Das Relais V spricht an:

4. -, ip, Vl, VIl, i6m, 13g·, +.

Das Relais U hat durch Kurzschluß seiner Wicklung II am Kontakt 15 μ eine starke Abfallverzögerung erhalten. Durch Schließen des Kontaktes 18ν ist der Prüf Stromkreis hergestellt:

5. +, 5mo, yc, 8m, 14g·, i&v, Pl, PU, 19pr, 20, RIl, 2ii, Tl, -.

Unter anderem wird der Kontakt 1 p geöffnet.

Das Relais V hat eine Abfallverzögerung, so daß nach Schließen des Kontaktes 22 p über den noch geschlossenen Kontakt 23 ν das Relais Pr, dessen Wicklung I parallel zur Wicklung I des Anrufrelais R der gewählten Anschluß leitung liegt, ansprechen kann, wenn auf der gewählten Anschlußleitung ein Anrufzustand besteht.

Hat der Teilnehmer Tn seinen Sprechapparat abgenommen, so ist das Relais R erregt:

6. —,Rl, 3Oi, Teilnehmerschleife, 251, + .

Kontakt 31 r ist geöffnet, Kontakt 32 r ist geschlossen; da über Stromkreis 5 das Relais T verzögert anspricht, besteht nach dem Schließen von 22p folgender Stromkreis für Relais PrI:

7. —, PrI, 23 v, 22 p, 24, Teilnehmerschleife, 251, +·

Das Relais Pr ist ein schnell ansprechendes Relais. Es trennt am Kontakt 19 pr das Prüf relais/³ vom Prüf arm 20 ab und legt sich am Kontakt 26 pr mit seiner Wicklung II in einen vom Kontakt 27 c abhängigen Haltestromkreis.

Infolge der Öffnung des Kontaktes 19 pr fällt das Prüfrelais P wieder ab. Die anrufende Stelle, welche den Leitungswähler auf die im Anrufzustand befindliche Anschluß leitung einstellt, erhält das Besetztzeichen.

Befindet sich die gewählte Anschlußleitung nicht im Anrufzustand, so spricht Relais Pr nicht an. Das Relais P sperrt die gewählte Anschlußleitung durch Schließen seines Kontaktes 28 p. Nach Abfall des Relais V und Schließen des Kontaktes 29 ν erfolgt der Anruf des gewählten Teilnehmers.

An Stelle eines besonderen, schnell ansprechenden Relais Pr kann- auch eine Gegenwicklung des Prüfrelais P als Schaltmittel verwendet werden, welches die Belegung einer noch nicht gesperrten, im Anruf zustand befindlichen Anschluß leitung über den Leitungswähler verhindert. Die Gegenwicklung PIII des Prüf relais ist dann an Stelle der Wicklung I des Relais Pr eingeschaltet, wie durch Bezugszeicheri (PIII) angedeutet ist. Die Haltewicklung II des Relais Pr fällt fort, und die Wicklung II des Relais P liegt, wie punktiert angegeben, unmittelbar am Prüfschaltarm 20.

Spricht das Prüfrelais P nach Einstellen des Leitungswählers auf die Anschlußleitung Tn, auf der ein Anruf vorliegt, an, weil sie noch nicht von einem Anrufsucher AS gesperrt ist, so wird zuerst der Kontakt 22 p geschlossen. Die Gegenwicklung III des Relais P erhält über Stromkreis 7 Strom. Das Prüfrelais P wird abgeworfen, bevor der Sperrkontakt 28 p geschlossen werden kann, so daß es zu einem Schwirrvorgang über Kontakt 22 p kommt, ohne daß Kontakt 28 p betätigt wird. Nach kurzer Zeit fällt, da der Kontakt 9 g offen ist, das Relais U ab und öffnet am Kontakts« den Prüf- iao Stromkreis.

Die Anwendung der Erfindung ist nicht auf Anlagen beschränkt, bei denen bei Anruf seitens eines Teilnehmers ein Schleifenstromkreis über die Sprechapparate hergestellt wird, sondern ist beispielsweise auch dort benutzbar, wo der Anruf-

anreiz durch Erdanschaltung an der Teilnehmerstelle gegeben wird.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE:

   i. Schaltungsanordnung für Fernmeldeanlagen mit Wählerbetrieb und Anrufsuchern, insbesondere für Fernsprechanlagen, bei der die Teilnehmerschaltungen mit einer Abfangmöglichkeit bei Rückauslösung ausgerüstet sind, dadurch gekennzeichnet, daß Schaltmittel (PrI, PIII) des Leitungswählers (LW) nach dessen Einstellung auf eine nicht gesperrte Anschlußleitung (Tn) an eine Sprechader angelegt werden und unter dem Einfluß eines an der gewählten Stelle bestehenden Anrufzustandes (Schleifenschluß) das Prüfrelais (P) derart steuern, daß die Belegung der Anschlußleitung nicht vollendet wird.
2. 2. Schaltungsanordnung nach Anspruch i, ao dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltmittel ein schnell ansprechendes Hilfsrelais (Pr) ist, welches das Prüfrelais (P) abtrennt.
3. 3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Schaltmittel eine Gegenwicklung (III) des Prüfrelais (P) dient, welche bei bestehendem Anrufzustand auf der gewählten Anschlußleitung von Strom durchflossen wird und das Prüfrelais (P) abwirft.

   In Betracht gezogene Druckschriften:
   Deutsche Patentschriften Nr. 566097, 853767; USA.-Patentschriften Nr. 1 632 056, 2 391 414.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

   © 909 585/13 6.59