DE972145C - Verfahren zum Erzeugen von Vormetall oder Stahl aus Stahlroheisen oder einem phosphorhaltigen Bessemer-Roheisen - Google Patents

Verfahren zum Erzeugen von Vormetall oder Stahl aus Stahlroheisen oder einem phosphorhaltigen Bessemer-Roheisen

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DE972145C
DE972145C DET880D DET0000880D DE972145C DE 972145 C DE972145 C DE 972145C DE T880 D DET880 D DE T880D DE T0000880 D DET0000880 D DE T0000880D DE 972145 C DE972145 C DE 972145C
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DET880D
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Franz Dr Bartscherer
Walter Dr Eichholz
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Thyssen AG
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August Thyssen Huette AG
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    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C5/00Manufacture of carbon-steel, e.g. plain mild steel, medium carbon steel or cast steel or stainless steel
    • C21C5/28Manufacture of steel in the converter
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C21METALLURGY OF IRON
    • C21CPROCESSING OF PIG-IRON, e.g. REFINING, MANUFACTURE OF WROUGHT-IRON OR STEEL; TREATMENT IN MOLTEN STATE OF FERROUS ALLOYS
    • C21C7/00Treating molten ferrous alloys, e.g. steel, not covered by groups C21C1/00 - C21C5/00
    • C21C2007/0093Duplex process; Two stage processes

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Description

  • Verfahren zum Erzeugen von Vormetall oder Stahl aus Stahlroheisen oder einem phosphorhaltigen Bessemer-Roheisen Versuche des Erfinders haben gezeigt, daß es möglich ist, Stahleisen im basischen Konverter auf Stahl oder Vormetall zu verblasen. Neuere Untersuchungen ergaben, daß die Analyse des zu verblasenden Roheisens in den weitesten Grenzen schwanken kann. So läßt sich z. B. ein Stahleisen mit o,1511/9 Si, 2,5 bis 3"/11 Mn, 11,i bis o,511/11 P oder ein solches mit 11,5 "/o Si, 0,5 bis 1,511/o Mn, 11,i bis 11,5 0/11 P bei genügender physikalischer Wärme des Roheisens noch einwandfrei auf Stahl verblasen. Eine obere Grenze für die metallurgische und technische Durchführbarkeit des Verfahrens hinsichtlich des Gehaltes des Roheisens an C, Mn und Si gibt es nicht. So macht es keine Schwierigkeiten z. B., ein Stahleisen mit 2"/11 Si, über q."/11 Mn und über 4.% C zu Stahl zu verblasen, Weitere Untersuchungen bewiesen, daß man bei dem Verblasen von Stahlroheisen durch mengenmäßig und zeitlich unterschiedliche Anwendung der sonst üblichen Zusatzmittel wie Kalk, Schrott und Erz den Chargenverlauf entgegen dem Bekannten in weit stärkerem Maße zu beeinflussen vermag als bei den bisher geübten Windfrischverfahren. So hat sich überraschenderweise gezeigt, daß man durch unterschiedliche Kalksätze den Chargenverlauf in weit höherem Maße beeinflussen kann, als das beispielsweise vom Thomas- oder Bessemerprozeß her bekannt ist. In den Abb. i und 2 sind Beispiele für diese Beeinflußbarkeit dargestellt, und zwar zeigt Abb. i eine Charge mit hohem Kalksatz und oder hoher Chargentemperatur und _#,bb. 2 eine Charge mit geringem Kalksatz und starker Kühlung.
  • N-erbläst man bei normaler Temperaturführung unter Schrottkühlung ohne oder mit nur geringem Kalkzusatz, wie das Abb. 2 zeigt, gewöhnliches Stahleisen reit beispielsweise 4 bis 4'/20/a C, 2 bis 3'/20/0 11n, o.8 bis i,20/0 Si und o,i bis 0,3% P, o kann man, wenn der Blasvorgang rechtzeitig s s abgebrochen wird. ein Duplexmetall mit etwa i.5"/&C und o.8 bis i % Mn sowie eine Schlacke mit 30 bis 35% Mn. 3o bis 40"/o Si 0- 5 bis io% Mg O -I- Ca O, o,i bis o,5 % Fe und 0,0 bis 0,5'/o P"0" erhalten oder, wenn man die Charge fertigbläst, einen Stahl mit ungefähr o,o2"/o C, o,2 bis 0,30/a Mn und 0,o5 bis 0.07% P und dazu eine Schlacke mit 25 bis 35% Nil', 25 bis 35% Si 0.r io bis 2o % Ca O -I- 11M O und io bis 15 "/o Fe.
  • Setzt man dagegen anstatt des Kühlschrotts nur Kalk zu, und zwar so viel, daß die Kühlwirkung des Kalkes der des Schrottes entspricht, und der Kalksatz größer ist, als zur Bindung von S'02 und P20; notwendig ist, so kann man unter den entsprechenden Bedingungen ein Vormetall mit etwa 1,5% C und 2 bis 2,50/0 Mn sowie eine dazugehörige Schlacke mit io bis 15% Mn, 2o bis 300/0 Si 0., und 4o bis so OhCa0 oder einen Stahl mit 0,02% C, o,6 bis i'0/0 Mn, 0,o2 bis 0,o5 0/a P und eine dazugehörige Schlacke mit 2o bis 25% Mn, 15 bis 20-% Si 02, 35 bis 450/e Ca 0 und 8 bis io% Fe erhalten.
  • Es hat sich weiterhin herausgestellt, daß beim Verblasen von Stahlroheisen die Temperatur einen wesentlich stärkeren Einfluß auf den Chargenverlauf hat, als dieses bei den anderen Frischprozessen der Fall ist. Erhöht man die Temperatur einer Stahleisencharge bei gleichzeitig möglichst hohem Kalksatz, etwa durch Erhöhung des Si-Gehaltes im Roheisen oder durch Erhöhung der physikalischen Warme des Roheisens oder durch Fortlassen sonst üblicher Kühlsätze an Schrott usw., so vermag man die Manganverbrennung so weit abzuschwächen, daß beim Blasen bis zu einem Vormetall mit etwa i,5'0/0 C der Mangangehalt erst wenig abgenommen hat und 2,5 bis 3 % beträgt bei einer Schlackenzusammensetzung von 2 bis io% Mn, i bis 5% Fe, 4o bis 50% Ca0 und 3o bis 40"/o Si 02. Beim Blasen auf Fertigstahl kann der Mn-Gehalt unter diesen Voraussetzungen o,8 bis i,i% bei o,o2% C und 0,o2 bis 0,05% P erreichen (s. Abb. i). Die dazugehörige Schlacke enthält dann io bis -20'% 11n, 25 bis 35 % Si O" .4o bis 45% Ca0 und 8 bis io% Fe.
  • hiihlt man dagegen die Charge durch hohen Schrottsatz ohne oder mit geringem Kalksatz, so erhält man im Vormetall bei etwa 1,5 "/o C o,6 bis 0,8% Mii und in der dazugehörigen Schlacke 30 bis 40% Mn, 3o bis 40'% Si 02, 5 bis io % Mg O -I- Ca 0 und sehr_geringen Fe- und P-Gehalt oder im Stahl ö,i5 bis 0,2% Mri bei o,o2"/o C und 0,05 bis 0,07"/o Ca0 und in der Schlacke 3o bis 40% Mn, 25 bis 35% Si 02, io bis i2"/0 Mg0 Ca O und 8 bis 12% Fe (s. Abb. 2). Aus den beiden Beispielen geht hervor, daß es beim Verblasen von Stahlroheisen im Gegensatz zu beispielsweise dem Thomasverfahren bei geeigneter Behandlung der Schmelzführung ohne Schwierigkeiten möglich ist. sowohl einen Stahl mit Martin- wie auch einen mit Thomasanalyse herzustellen. Es ist weiterhin zu erkennen, und das gehört ebenfalls zii dem Wesen der Erfindung, daß auf jeden Ferromanganzusatz beim Fertigmachen der Charge verzichtet werden kann, wenn man auf den hohen Mv-Gehalt im Fertigstahl hinarbeitet.
  • Es ergab sich ferner als überraschende Tatsache, daß man die im vorhergehenden beschriebene, in ihrer Größe bei den @lasprozessen bisher unbekannten Beeinflussungsmöglichkeiten durch eine Zugabe von Erz, Walzsinter oder einem anderen Sauerstoffträger in einem -Maße unterstützen kann, wie das bisher völlig unbekannt war. Setzt man beispielsweise bei einer Stahleisencharge, die mit reiner Schrottkühlung ohne oder mit nur geringem Isallaätz gefahren wird, Erz während der ersten Minuten nach, so erreicht man einen derart starken Mn-Abbrand, daß der Mangangehalt des Vormetalls mit etwa 1,5% C nur noch ungefähr o,5 bis 0.6% beträgt, während in der Schlacke 3o bis 40% Mn, 30 bis 35"/o Si 0g, 5 bis io% Ca O -f- Mg O und ungefähr 5% Fe sind. Bläst man eine solche Charge auf Fertigstahl, so bekommt man folgendes Ergebnis Bei 0;02% C beträgt der Mn-Gehalt o,io bis 0,1511/0 und der P-Gehalt bis 0,o7 %.
  • Die beschriebene Wirkung läßt sich beim Blasen auf Stahl weiterhin dadurch erhöhen, daß man zur Charge nach dein Übergang nochmals Erz zugibt, wodurch eine weitgehende Senkung von Mn und P bewirkt wird, die im Fertigstahl auf Gehalte von o, i o bis 0,13'/o Mü und 0,o2 bis 0,o5 "/o P bei o,o2% C führt bei einem relativ geringeren Abbrand von Eisen aus dem Bade, als das ohne diese Erzzugabe der Fall wäre.
  • Erzt man eine Stahleisencharge mit gleichzeitig hohem Kalksatz, so wird neben Mn vorzugsweise P oxydiert. Gibt man das Erz nach dem Übergang zu einer solchen Charge zu, so erreicht man bei einem C-Gehalt von o,o2% einen Mn-Gehalt von 0,4 bis o,5 % und einen P-Gehalt von etwa o,oi bis 0,03% im Stahl.
  • Erz beschleunigt also bei hochbasischer Schlacke, nach dem Übergang zugegeben, vorzugsweise die Oxydation des Phosphors, während es, bei weniger basischer Schlacke zu Beginn der Charge oder nach dem Übergang zugegeben, die Verbrennung des Mangans beschleunigt.
  • Es lassen sich nun erfindungsgemäß durch gegenseitige Veränderung des Kalk-, Schrott- und Erzsatzes innerhalb der angegebenen Analysenwerte und auch darüber hinaus alle möglichen und erwünschten Zwischenanalysen im Vormetall, Stahl und in der Schlacke erreichen, und es ändert sich auch nichts an dem Wesen der Erfindung, wenn die Zugabe von Kalk und/oder Schrott und/oder Erz über den Verlauf der Charge gestaffelt vorgenommen wird, um die Beeinflussung der Menge und Zusammensetzung von Metall und Schlacke ebenso wie der Temperaturführung beliebig in den technisch möglichen Grenzen zu wandeln.
  • Bei der Vervollkommnung des -'#',tahleisenverl>laseverfahrenshat sich weiterhin herausgestellt, (laß man durch Abziehen einer Vorschlacke zu einem jeweils geeigneten Zeitpunkt des Blasevorganges, der je nach den örtlichen Verhältnissen verschieden sein kann, Sclilacl:etimeiige und Konzentration durch Neuaufgaben von Zusätzen sprunghaft ändern und den Reaktionen eine völlig neue Richtung und Stärke verleihen kann. Diesen Weg wird man dann vornehmlich wählen, wenn nian zunächst (las verschlackte 3langan in einer für die Ferromangan- oder Spiegeleisenherstellung möglichst wertvollen Form, also möglichst niedrigem Si02 und P20.-Gehalt, gewinnen will. In einem solchen Falle setzt man beispielsweise anfangs zur Charge wenig Kalk und Schrott, zieht nach etwa 3 Minuten die entstandene wertlose Si O"-reiche Schlacke ah und bläst unter Zugale großer Schrottmengen, also bei niedrigen Temperaturen. und unter Zugabe von wenig Kalk bis zur beginnenden Entphosphorung weiter. Man erhält dann eine Schlacke mit 30 bis .10"1/o Mn, 35 bis 1j % Ca O. > bis 1o % Fe O und unter o,5 % P" 0i5. Das hei diesem Verfahren entstehende Metall kann inan unter erneuter Kalkzugabe fertig-blasen, besser jedoch verwertet man es als Duplexmetall und frischt es im Martin- oder Elektroofen fertig.
  • Stört der Si O,- und P_ 0,5-Gehalt in der Schlacke nicht weiter und kommt es vornehmlich auf das metallische Endprodukt an. so kann tnan nach dem erfindungsgemäßen Verfahren der Beeinflussung einer Stahleisencharge durch Abziehen der Schlacke und Wechseln der Zusätze auch eine weitgehende ;@iiderung in der Zusaintnensetzung dieses Endproduktes herbeiführen, wie dies die folgenden zwei Beispiele zeigen.
  • Verbläst man z. B. eine Charge ohne Kalkzusatz bis züi einem C-Gehalt von 1,5% und zieht zu diesem Zeitpunkt die his dahin gebildete Schlacke mit ungefähr 30 bis .10% :.In, 1o bis 5o010 Si 0., und io""'o '-%1g0 '-. Ca0 ab, so vermag inan bei weiterem Blasen und nach Zusatz von etwas Kalk einen Fertigstahl mit 0,5 bis 0.70/0M11 und 0,o2 his 0,03% P zu erreichen. Setzt man nun aber anfangs reichlich Kalk zti, zieht nach 3 Minuten Blasedauer die Schlacke mit ungefähr 40 bis 500/0 Ca0, .1o bis 50% Si 0., und 5 bis io% Mn ab und bläst nach erneutem Kalkzusatz unter kräftiger Schrottkühlung fertig, so erhält man einen Fertigstahl mit etwa 0,2 bis o,30/0 ?\1n und 0,o2 bis 0,05% P und eine Schlacke mit 4o bis 50% Ca 0, 25 bis 35% Mn. 5 bis io% ;i0" und io bis i5%Fe und i bis 2% P20;.
  • Es ist selbstverständlich auch möglich, die Schlacke vor der Phosphorverbrennung abzuziehen, die dann beispielsweise folgende Zusammensetzung aufweist: qo bis 50'% Ca0, 30 bis 40% Mn, bis 5%Fe, 5 bis io% Si02 und unter 0,5% P205, mit der sie sich zur Herstellung von Ferromangan oder Spiegeleisen eignen würde. Das Verblasen von Stahleisen brachte weiterhin eine wichtige und bisher unbekannte Erkenntnis, daß das Eisen des Bades erst in den allerletzten Blaseininuten besonders stark verschlackt. Diese Erkenntnis aber gibt erfindungsgemäß die Möglichkeit, den Abbrand der Charge zu vermindern, dadurch, daß man beim l?rl)lasen eines Vorinetalls oder Fertigstahles nur bis zu einem Manganendgelialt von etwa 0,8% bläst, wobei dann ein uni i his i1/20/0 höheres Ausbringen infolge des geringeren Lisen- und Manganabbrandes erzielt wird, als es beim Blasen bis auf 0.3 bis 0,.1% 1@ln auftritt.
  • Das Ausbringen läßt sich außer durch diese _NIaßnahine auch durch andere. die ebenfalls zum Wesen der Erfindung gehören, erhöhen. So ist es z. B.. wie bereits beschrieben, möglich, durch erhöhten Kalkzusatz oder durch heißen Gang der Charge das 1langan so weit vor der Verbrennung zu schützen (vgl. Abh. i), daß es im wesentlichen erst nach dem Übergang verbrennt. In diesem Falle wird der Abhrand des Eisens natürlich in weit stärkerem Maße unterbunden, als wenn, wie in Abb. 2 dargestellt, mit niedriger Temperatur und wenig Kalk gearbeitet wird. Weiterhin läßt sich der Abbrand des Eisens erfindungsgemäß dadurch beträchtlich senken, daß man in den letzten Blaseniinuten Erz zur Schlacke setzt, wobei natürlich Voraussetzung ist, daß eine zur P205 Bindung ausreichende Ca O-3lenge vorhanden sein muß.
  • Es gehört weiterhin züi der Erfindung, beim Verblasen von Stahleisen Maßnahmen züi treffen, die den Verschleiß des Konverterfutters herabsetzen. So hat es sich gezeigt, daß sich der Verschleiß möglichst niedrig halten läßt, wenn man die Chargentemperatur beispielsweise durch gestaffelte Zugabe der Kühlmittel dauernd so niedrig hält, wie es die metallurgischen Bedingungen zur Erzielung des gewünschten Enderzeugnisses gerade noch gestatten. Weiterhin ergab sich, daß mit Vorteil ein Stahlroheisen finit niedrigem Si-Gehalt verblasen wird, wenn die Auflösung des basischen Konverterfutters durch die gebildete Kieselsäure verhindert werden soll. Diese Erkenntnis ist im Hinblick auf das Verblasen von Stahlroheisen neu, da es nicht vorauszusehen war, (laß bei dem hohen Mangangehalt des Roheisens und den sich zweifellos bildenden Mangansilikaten dennoch ein Angriff der Kieselsäure auf die Basen des Futterwerkstoffes stattfinden würde. Die Untersuchungen bestätigen die von der Thomasseite her bekannte Tatsache, daß hoher Fe0-Gehalt der Schlacke hohen Konverterverschleiß bedingt. Es wird deshalb erfindungsgemäß vorgeschlagen, wo der Verwendungszweck es als geboten erscheinen läßt, zum Schutze des Konverterfutters das Blasen bei einem Mn-Gehalt von etwa 0,8% abzubrechen. Man erreicht damit einen um 25 bis 35% geringeren Futterverschleiß als beim Fertigblasen der Chargen bis auf 0,3 bis 0,4% Mn.
  • Die vorstehend aufgezählten Maßnahmen, die gemäß der Erfindung beim Verblasen von Stahlroheisen oder phosphorhaltigem Bessemer-Roheisen auf Vormetall oder Stahl angewendet werden sollen, können für sich allein oder auch in jeder möglichen oder gewünschten Kombination zur Anwendung gebracht werden, ohne daß dieses auf die Erfindung von Einfluß wäre.
  • Da im Stahlroheisen der Schwefel sehr niedrig zu sein pflegt, stört er normalerweise nicht. Aber auch erhöhter Schwefelgehalt im Roheisen wäre unschädlich, da er während der letzten Blaseminuten unter die vorgeschriebene Höhe sinkt.

Claims (13)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Erzeugung von Vormetall oder Stahl, gegebenenfalls unter Gewinnung einer zur Mang anherstellung geeigneten S chlacke, aus Stahlroheisen beliebigen Mangangehalts oder einem Bessemer-Roheisen, dadurch gekennzeichnet, daß beim Frischen in der Thomasbirne zur Erzielung eines hohen Mangangehaltes im Fertigstahl oder im Vormetall mit erhöhtem Kalkzusatz und/oder erhöhter Temperatur, beispielsweise durch Fortlassen der üblichen Kühlmittel, gearbeitet wird und daß zur Erzielung eines niedrigeren Mangangehaltes im Vormetall oder Fertigstahl die Temperatur in der Nähe der unteren Grenze gehalten wird, z. B. durch Zusetzen erhöhter Mengen Schrott bei nur wenig oder gar keinem Kalkzusatz.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der Mangangehalt des Fertigstahles so hoch gehalten und der Phosphorgehalt so weit gesenkt wird, daß sich ein Zusatz von Spiegeleisen oder Ferromangan zur Desoxydation nach beendetem Blasen erübrigt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung eines niedrigen Mangangehaltes bei hohem Kohlenstoffgehalt, wie sie vorzugsweise bei der Gewinnung gewisser Duplexmetalle gewünscht wird, die Temperatur an der unteren Grenze gehalten wird durch Zusetzen erhöhter Mengen Schrott und von nur wenig oder gar keinem Kalk. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß Erz zur Charge gegeben wird, wobei bei einem niederen Kalksatz ein erhöhter Abbrand von vorzugsweise Mangan und bei einem erhöhten Kalksatz ein Abbrand von vorzugsweise Phosphor eintritt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß die Zusätze im ganzen zu Beginn des Blaseprozesses oder, entsprechend den jeweiligen Erfordernissen, getrennt und über den Chargenverlauf verteilt zugegeben werden.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verminderung des Eisenabbrandes und Erhöhung des Ausbringens aus dem Roheisen der Mangangehalt im Eisenbad durch die in Anspruch i bis 5 angegebenen Mittel künstlich hochgehalten wird.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbrennung des Eisens in den letzten Blaseminuten und damit die Verminderung des Ausbringens durch Zusatz von Erz hintangehalten wird. B.
  8. Verfahren nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß beim Blasen ohne Erzzusatz eine Verschlackung von Eisen über 8 bis io% Fe verhindert wird und das Ausbringen dadurch gesteigert wird, daß das Blasen bei einem dem Thomasstahl entsprechenden Phosphorgehalt von beispielsweise 0,07% abgebrochen wird. g.
  9. Verfahren nach Anspruch i bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Verschlackung des Eisens so weit getrieben wird, daß sich über io"/o Fe in der Schlacke befinden, wodurch es ermöglicht wird, einen Stahl mit einem Phosphorgehalt zu erhalten, der dem des Martinstahles, beispielsweise o,03"/0, gleicht. i o.
  10. Verfahren nach Anspruch i bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Gewinnung einer möglichst hochmanganhaltigen Schlacke die Manganverbrennung vor dem Einsetzen der Phosphoroxydation durch verminderten Kalksatz und starke Kühlsätze der Charge beschleunigt wird und daß die so entstandene Schlacke vor dem Beginn der Entphosphorung und vor dem Einsetzen der starken Eisenverbrennung abgezogen wird. ii.
  11. Verfahren nach Anspruch i bis io, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbrauch an Futterwerkstoff durch kalte Chargenführung herabgesetzt wird.
  12. 12. Verfahren nach Anspruch i bis 8 und io, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbrauch an Futterwerkstoff durch frühzeitiges Abbrechen des Blaseprozesses, zum mindesten vor dem Einsetzen der stärksten Eisenverbrennung am Schluß des Prozesses, vermindert wird.
  13. 13. Verfahren nach Anspruch 1, 9 und i i, dadurch gekennzeichnet, daß der Verbrauch an Futterwerkstoff dadurch erniedrigt wird, daß ein Roheisen mit wenig Silizium, vorzugsweise unter o,70/0, verblasen wird.
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